DE19841460A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Ansteuern eines kapazitiven Stellglieds - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Ansteuern eines kapazitiven StellgliedsInfo
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Abstract
Ein kapazitives Stellglied (P1 bis Pn) wird über einen Ladekondensator (C1), einen Umladekondensator (C2) und eine Umschwingspule (L) während eines Stellvorgangs aufgeladen, wobei der Ladekondensator (C1) vor dem Stellvorgang auf die Ausgangsspannung (U¶SNT¶) einer Spannungsquelle (SNT) aufgeladen wird. Die Ausgangsspannung (U¶SNT¶) der Spannungsquelle für die Aufladung des Ladekondensators (C1) wird durch zwei Regelschleifen geregelt, die eingangsseitig die Ladespannung (U¶C1¶) des Umladekondensators (C2) bzw. die von dem Stellglied (P1 bis Pn) aufgenommene Ladeenergie (E¶IST¶) erfassen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung eines
kapazitiven Stellglieds, insbesondere eines piezoelektrisch
betriebenen Kraftstoffeinspritzventils für eine Brennkraftma
schine, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 7.
Ein piezoelektrisches Stellglied besteht aus einer Vielzahl
piezokeramischer Schichten, die stapelförmig übereinander an
geordnet sind und einen sogenannten "Stack" bilden, der bei
Anlegen einer elektrischen Spannung seine Abmessungen, insbe
sondere seine Länge, ändert oder bei mechanischem Druck oder
Zug eine elektrische Spannung erzeugt.
Die elektrischen Eigenschaften eines derartigen Piezostacks
ändern sich mit der Umgebungstemperatur, wobei die Kapazität
und der Hub des Piezostacks mit steigender Umgebungstempera
tur zunehmen. Bei den im Automobilbau zu berücksichtigenden
Temperaturen von -40°C bis +150°C treten Kapazitätsänderungen
bis zu einem Faktor 2 auf.
Wird ein Piezo-Stellglied in allen Betriebspunkten beispiels
weise mit einer konstanten Spannung geladen, die bei niedri
gen Temperaturen den benötigten Hub erbringt, so erhält man
bei hohen Temperaturen einen deutlich größeren Hub als erfor
derlich, was bei Kraftstoffeinspritzventilen mit konstantem
Kraftstoffdruck eine zu große Kraftstoffeinspritzmenge bedeu
tet. Da die Kapazität des Piezo-Stellglieds bei hohen Tempe
raturen ebenfalls größer ist, wird in diesem Fall sehr viel
mehr Ladung und Energie verbraucht, als eigentlich erforder
lich ist.
Untersuchungen haben gezeigt, daß die einem kapazitiven
Stellglied zugeführte elektrische Energie ein wesentlich prä
ziseres Maß für den Hub darstellt als die angelegte Spannung
und das die Aufladung des Stellglieds mit einer konstanten
elektrischen Energie einen wesentlichen konstanteren Hub des
Stellglieds erbringt. Der Hub ändert sich bei einer bestimm
ten Temperatur etwa linear mit der angelegten Spannung. Än
dert sich die Temperatur, so ändert sich auch der Hub bei
gleichbleibender Spannung. Hingegen ändert sich der Hub pro
portional zum Quadrat der aufgebrachten Energie, jedoch unab
hängig von der Temperatur.
Aus der vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung 196 44 521.3
ist ein Verfahren bekannt, bei dem das Piezo-Stellglied
mit einer vorgegebenen elektrischen Energie aufgeladen wird,
um unabhängig von der Temperatur einen möglichst konstanten
Hub zu erreichen. Hierbei wird während der Stellvorgänge je
weils der elektrische Strom durch das Piezo-Stellglied sowie
die über dem Piezo-Stellglied abfallende Spannung gemessen,
um daraus die dem Piezo-Stellglied zugeführte elektrische
Energie zu berechnen und den Stellvorgang beim Erreichen der
vorgegebenen Energie zu beenden. Nachteilig hierbei ist je
doch die aufwendige Energiemessung an dem Piezo-Stellglied
sowie die Tatsache, daß die Regelung nur von einem Stellvor
gang zum nächsten funktioniert.
Ein weiteres derartiges Verfahren zur Aufladung des Piezo-
Stellglieds mit einer konstanten Energie ist aus der vorver
öffentlichten deutschen Patentanmeldung 196 52 801 bekannt.
Hierbei wird das Piezo-Stellglied über einen Ladekondensator,
einen Umladekondensator und eine Umschwingspule aufgeladen,
wobei die zu Beginn eines Stellvorgangs über den Kondensato
ren anliegende Ladespannung und die während eines Stellvor
gangs über dem Stellglied abfallende Stellgliedspannung ge
messen wird. Aus den Meßwerten von Stellgliedspannung und La
despannung wird dann aus einem Kennlinienfeld die temperatur
abhängige Kapazität des Stellglieds ermittelt. Anschließend
wird dann aus einem zweiten Kennlinienfeld aus der Stell
gliedkapazität und der Ladespannung die Ladeenergie berechnet
und mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen. Bei einer Ab
weichung der Ladeenergie von dem vorgegebenen Sollwert wird
die Ladespannung beim nächsten Stellvorgang entsprechend
nachgeregelt. Nachteilig hierbei ist, daß die Regelung der
Ladespannung nur von einem Stellvorgang zum nächsten Stell
vorgang erfolgt, nicht aber während eines Stellvorgangs. Bei
einem piezoelektrisch betriebenen Kraftstoffeinspritzventil
ist die Regelung deshalb nur drehzahlsynchron möglich, wobei
die Regeldynamik von der Drehzahl und der Anzahl der Ein
spritzvorgänge abhängt. Ein weiterer Nachteil ist darin zu
sehen, daß zum Umsetzen der gemessenen Stellgliedspannung in
die Ladeenergie eine Kennlinie erforderlich ist. Schließlich
wird die Endstufe nur aus der aufwendigen und komplizierten
Ladeenergieerfassung geregelt.
Schließlich ist aus der älteren deutschen Patentanmeldung 197 23 932.3
ein weiteres Verfahren bekannt, bei dem die Aufla
dung des kapazitiven Stellglieds mit einer konstanten Energie
erfolgt. Hierbei wird zum einen die Spannung über dem Umlade
kondensator gemessen, um die Ladespannung auf einen konstan
ten Sollwert einregeln zu können. Zum anderen wird die von
dem Stellglied bei einem Stellvorgang aufgenommene elektri
sche Energie gemessen, um den Sollwert der Ladespannung so zu
regeln, daß die Abweichung der während eines Stellvorgangs
tatsächlich aufgenommenen Energie von dem vorgegebenen Soll
wert der Energie minimal wird. Nachteilig hierbei ist jedoch,
daß die Regelung diskontinuierlich erfolgt, da die Meßwerte
abgetastet werden.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
bzw. eine Vorrichtung zum Ansteuern eines kapazitiven Stell
glieds zu schaffen, wobei die Aufladung des Stellglieds mit
einer konstanten Energie erfolgt, die unabhängig von der Fre
quenz der Stellvorgänge geregelt wird.
Die Aufgabe wird, ausgehend von dem bekannten Verfahren gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1, durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs sowie - hinsichtlich der Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens - durch die Merkmale des An
spruchs 7 gelöst.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, zur Regelung
der Ladeenergie für das kapazitive Stellglied zwei Regelkrei
se vorzusehen, wobei der erste Regelkreis eingangsseitig die
über dem Umladekondensator abfallende Spannung mißt und die
Ladespannung auf den Sollwert einregelt, während der Sollwert
der Ladespannung durch den zweiten Regelkreis vorgegeben
wird.
Der Regelkreis für die Ladespannung ist vorzugsweise wesent
lich schneller als der Regelkreis für die Ladeenergie, der
nur parametrische Abweichungen der Schaltung und der Eigen
schaften des Stellglieds berücksichtigen muß.
Die zur Regelung der Ladeenergie vorgesehene Messung der bei
einem Stellvorgang tatsächlich aufgenommenen Ladeenergie kann
auf verschiedene Arten erfolgen, wobei einige Verfahren zur
Bestimmung der Ladeenergie in den vorstehend genannten Pa
tentanmeldungen bereits beschrieben sind, auf die diesbezüg
lich verwiesen wird.
Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet bzw. werden nachstehend zusam
men mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der Er
findung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 als bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
eine Vorrichtung zur Ansteuerung von mehreren Pie
zo-Stellgliedern als Blockschaltbild,
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Schaltung zur Ansteuerung von Piezo-
Stellgliedern sowie
Fig. 3 zwei Kennlinienfelder zur Berechnung der Ladeener
gie aus den Meßwerten der Stellgliedspannung und
der Ladespannung bei der in Fig. 2 dargestellten
Schaltung.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand der in
Fig. 1 dargestellten Schaltung zum Ansteuern mehrerer kapa
zitiver Stellglieder P1 bis Pn erläutert, wobei die Stell
glieder P1 bis Pn zur Betätigung von hier nicht dargestellten
Kraftstoffeinspritzventilen einer Brennkraftmaschine bestimmt
sind und durch ein Steuergerät ST angesteuert werden.
Zur Verdeutlichung der Funktion der einzelnen Bauelemente wird
nachfolgend zunächst der strukturelle Aufbau der Schaltung
erläutert, um anschließend den Betrieb der Schaltung erläu
tern zu können.
Zwischen dem Pluspol +USNT und dem Minuspol GND einer geregel
ten Spannungsquelle SNT, vorzugsweise eines Schaltnetzteils,
ist über eine Diode D1 ein Ladekondensator C1 angeschlossen.
Parallel zu dem Ladekondensator C1 ist eine Reihenschaltung
aus einem Ladeschalter Ta, zwei weiteren Dioden D2 und D3 so
wie einem mit dem Minuspol GND verbundenen Entladeschalter Tb
angeordnet.
Zwischen dem Verbindungspunkt der beiden Dioden D2 und D3 und
dem Masseanschluß GND liegt eine Reihenschaltung aus einem
Umladekondensator C2, einer Umschwingspule L, einem ersten
Stellglied P1 und einem ersten, gesteuerten Auswahlschalter
T1.
Für jedes weitere Stellglied P2 bis Pn ist eine Reihenschal
tung aus diesem Stellglied und einem weiteren Auswahlschalter
T2 bis Tn der Reihenschaltung aus dem ersten Stellglied P1
und dem ersten Auswahlschalter T1 parallel geschaltet.
Die Auswahlschalter T1 bis Tn, der Entladeschalter Tb und der
nachstehend erwähnte Bypaßschalter Tc sind in diesem Ausfüh
rungsbeispiel als N-Power-MOSFET-Schalter ausgeführt, die üb
licherweise Inversdioden enthalten. Der Ladeschalter Ta ist
in diesem Ausführungsbeispiel ein P-Power-MOSFET-Schalter.
Außerdem ist ein bereits erwähnter Bypaßschalter Tc vorgese
hen, dessen Drainanschluß mit dem Verbindungspunkt zwischen
der Umschwingspule L und den Stellgliedern P1 bis Pn verbun
den ist, und dessen Sourceanschluß mit dem Sourceanschluß
mindestens des Auswahlschalters T1 verbunden ist.
Der parallel zu den Stellgliedern P1 bis Pn angeordnete
Bypaßschalter Tc wird von dem Steuergerät ST angesteuert,
wenn die Stellgliedspannung einen vorgegebenen Grenzwert
überschreitet oder wenn ein in der Brennkraftmaschine bis hin
zu den Leistungsendstufen der Einspritzventile auftretender
Fehler erkannt wird, und entlädt die kapazitiven Stellglieder
P1 bis Pn kurzschlußartig über die Inversdioden der Auswahl
schalter T1 bis Tn. Der Bypaßschalter Tc wird auch zum Aufla
den des Entladekondensators C2 vor der ersten Stellgliedbetä
tigung oder zu dessen Nachladen zwischen zwei zeitlich aus
einanderliegenden Stellgliedbetätigungen benötigt.
Anstelle des Bypaßschalters Tc kann auch eine Diode oder eine
Zenerdiode mit gleicher Polung wie die Inversdiode des Bypaß
schalters Tc vorgesehen ein, wobei dann aber die Aufladung
des Entladekondensators C2 über eine Stellgliedbetätigung
vorgenommen werden muß, was bei einem Kraftstoffeinspritzven
til vorzugsweise ohne Kraftstoffdruck erfolgt.
Die Schalter Ta, Tb, Tc und T1 bis Tn werden von dem Steuer
gerät ST in Abhängigkeit von Steuersignalen st angesteuert,
wobei die Steuersignale st von einem Motorsteuergerät erzeugt
werden, das zur Vereinfachung nicht dargestellt ist. Der La
dekondensator C1 kann als Ausgangskondensator des Schaltnetz
teils SNT ausgeführt sein.
Weiterhin ist eine als Sample-and-Hold-Schaltung ausgeführte
Meßschaltung S vorgesehen, die eingangsseitig zum einen mit
dem Verbindungspunkt des Umladekondensators C2 mit der Um
schwingspule L und zum anderen mit dem Verbindungspunkt zwi
schen dem Umladekondensator C2 und der Diode D2 verbunden
ist. Die Meßschaltung S erfaßt also die über dem Umladekon
densator C2 abfallende Spannung.
Ferner weist die Schaltung einen Addierer A auf, der ein
gangsseitig zum einen mit dem Ausgang der Meßschaltung S
und zum anderen mit dem Verbindungspunkt der Diode D1 und des
Ladekondensators C1 verbunden ist, so daß am Ausgang des Ad
dierers A die gesamte Ladespannung UIST = UC1 + UC2 erscheint.
Ausgangsseitig ist der Addierer A mit einem Subtrahierer S1
verbunden, der die Differenz zwischen der gemessenen La
despannung UIST = UC1 + UC2 und einem vorgegebenen Sollwert USOLL
berechnet und die Ausgangsspannung USNT des Schaltnetzteils
SNT in Abhängigkeit von der Soll-Ist-Abweichung ΔU regelt,
wie später eingehend erläutert wird.
Darüber hinaus verfügt die dargestellte Schaltung über eine
Strommeßeinheit M, die in der Masseleitung zwischen dem
Bypaßschalter Tc und dem Entladeschalter Tb angeordnet ist
und somit die bei einem Stellvorgang eines der Stellglieder
P1 bis Pn den über das jeweilige Stellglied fließenden elek
trischen Strom IP mißt, was erforderlich, ist um die während
eines Stellvorgangs von dem jeweiligen Stellglied aufgenomme
ne elektrische Energie berechnen zu können, wie weiter unten
noch eingehend erläutert wird.
Zur Berechnung des dem Subtrahierer S1 zugeführten Sollwerts
USOLL weist die Schaltung einen weiteren Subtrahierer S2 auf,
der die Differenz zwischen den von dem Steuergerät ST gemes
senen Energie EIST und einem vorgegeben Sollwert ESOLL für die
Energie berechnet und die Soll-Ist-Abweichung ΔE der Energie
einem Regler R zuführt, der den Sollwert USOLL der Ladespan
nung regelt.
Nachstehend wird nun das Ansteuerverfahren für diese Schal
tung beschrieben. Während des Betriebs der Schaltung ist der
Ladekondensator C1 auf die Ausgangsspannung +USNT aufgeladen,
wobei die Ausgangsspannung +USNT vorgegeben wird, wie weiter
unten eingehend erläutert wird.
Bei Betriebsbeginn wird der Ladekondensator C1 über die Diode
D1 aufgeladen, wobei der Umladekondensator C2 und die Um
schwingspule L stromlos sind. Damit auch der Umladekondensa
tor C2 aufgeladen wird, werden zunächst der Ladeschalter Ta
und der Bypaßschalter Tc leitend gesteuert. Dadurch entlädt
sich der Ladekondensator C1 über die Diode D2, den Umladekon
densator C2, die Umschwingspule L und den Bypaßschalter Tc.
Anschließend werden der Ladeschalter Ta und der Bypaßschalter
Tc wieder nichtleitend gesteuert und nun der Entladeschalter
Tb leitend gesteuert. Dadurch fließt ein Strom in Gegenrich
tung durch die Umschwingspule L, den Umladekondensator C2,
den Entladeschalter Tb und die Inversdiode des Bypaßschalters
Tc, wodurch C2 aufgeladen und so gepolt wird, daß nach einem
oder mehreren Lade- und Entladezyklen an der Reihenschaltung
des Ladekondensators C1 und des Umladekondensators C2 die La
despannung UIST = UC1 + UC2 anliegt.
Die gemessene Ladespannung UIST = UC1 + UC2 wird über die Meßschal
tung S und den Addierer A einem Eingang des Subtrahierers
S1 zugeführt, der die Differenz ΔU zwischen einem Sollwert
USOLL der Ladespannung und der tatsächlich gemessenen La
despannung UIST berechnet und diesen Differenzwert ΔU dem
Schaltnetzteil SNT als Regelgröße zuführt. Falls die gemesse
ne Ladespannung UIST von dem Sollwert USOLL der Ladespannung
nach unten abweicht, so erhöht das Schaltnetzteil SNT die
Ausgangsspannung USNT. Falls die gemessene Ladespannung UIST
dagegen größer ist als der Sollwert USOLL der Ladespannung, so
wird die Ausgangsspannung USNT des Schaltnetzteils SNT ent
sprechend verringert. Die Ladespannung UC1 + UC2 wird also in
einer Regelschleife geregelt, wobei am Eingang der Regel
schleife die Spannung UIST = UC1 + UC2 über dem Ladekondensator C1
und dem Umladekondensator C2 gemessen wird.
Während des Betriebs wird ein Stellglied P durch Leitend
schalten des Ladeschalters Ta und eines der ausgewählten Aus
wahlschalter T1 bis Tn geladen, die Ladung auf dem Stellglied
P durch Sperren des Auswahlschalters und vorzugsweises Lei
tendschalten des Bypaßschalters Tc gehalten und das Stell
glied P durch Sperren des Bypaßschalters Tc und Leitendschal
ten des Entladeschalters Tb entladen.
Im folgenden wird nun erläutert, wie der Sollwert USOLL für
die Ladespannung festgelegt wird, wozu eine weitere Regel
schleife vorgesehen ist. Hierzu berechnet das Steuergerät ST
aus der an dem jeweiligen Stellglied P1 bis Pn abgegriffenen
Stellgliedspannung UP und dem von der Strommeßeinheit M ge
messenen elektrischen Strom IP die während eines Stellvor
gangs von dem Stellglied aufgenommene elektrische Energie
EIST. Hierzu werden die Momentanwerte der Stellgliedspannung
UP und des elektrischen Stroms IP während des Stellvorgangs
laufend miteinander multipliziert, um die von dem Stellglied
aufgenommene elektrische Leistung zu berechnen. Die auf diese
Weise berechnete Stellgliedleistung wird während der Dauer
eines Stellvorgangs aufintegriert, um die von dem Stellglied
während eines Stellvorgangs aufgenommene elektrische Energie
EIST zu ermitteln. Der Schaltungsaufbau zur Berechnung der
Energie aus Strom und Spannung ist detailliert in der ein
gangs genannten deutschen Patentanmeldung 196 44 521.3 erläu
tert und braucht deshalb nicht näher beschrieben zu werden.
Der auf diese Weise ermittelte Energiewert EIST wird dann dem
Subtrahierer S2 zugeführt, der die Differenz ΔE zwischen dem
von extern vorgegebenen Sollwert ESOLL für die Energie und dem
gemessenen Energiewert EIST berechnet und die Soll-Ist-
Abweichung ΔE dem Regler R zuführt, der in Abhängigkeit von
der Soll-Ist-Abweichung ΔE den Sollwert USOLL für die La
despannung festlegt. Die weitere Regelschleife erfaßt also
eingangsseitig die von dem jeweiligen Stellglied während ei
nes Stellvorgangs aufgenommene elektrische Energie EIST und
regelt ausgangsseitig den Sollwert USOLL für die Ladespannung
als Eingangsgröße für die andere Regelschleife.
Erfindungsgemäß weist die Regelung also zwei Regelschleifen
auf, wobei die eine Regelschleife die Ladespannung auf dem
vorgegebenen Sollwert USOLL konstant hält, während die andere
Regelschleife die von dem Stellglied aufgenommene elektrische
Energie EIST erfaßt und den Sollwert USOLL der Ladespannung
entsprechend nachregelt.
Die erfindungsgemäße Aufteilung der Regelung auf zwei Regel
kreise bietet den Vorteil, daß die Regeldynamik nicht von der
Schnelligkeit der aufwendigen Energiemessung abhängig ist.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Ladeenergie
erfassung gefiltert oder parametrisch beeinflußt werden kann,
ohne direkt die Regeldynamik zu beeinflussen. Die Endstufen
schaltung funktioniert hardwaremäßig autonom ohne die aufwen
dige Energiemessung und regelt auch ohne neu vorliegenden La
deenergiewert (Totzeit) bereits nach, da eine kontinuierliche
Regelung und keine abtastende Regelung vorliegt. Auch muß die
Dimensionierung der Ladekondensatoren wegen des überlagerten
Energieregelkreises nicht auf konstante Energieübertragung
ausgelegt werden, sondern kann auf Wirkungsgrad und Span
nungsfestigkeit der Bauteile optimiert werden. Ein Ferti
gungsabgleich der Ladeenergie in der Steuereinheit ist ohne
zusätzlichen Aufwand möglich, wodurch der Einfluß der Bau
teilstreuung verringert werden kann.
Fig. 2 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel einer erfin
dungsgemäßen Schaltung, die sich von der vorstehend beschrie
benen Schaltung im wesentlichen dadurch unterscheidet, daß
die Energiemessung ohne die Strommeßeinheit M erfolgt. Wegen
der nahezu vollständigen Übereinstimmung dieser Schaltung mit
der in Fig. 1 dargestellten Schaltung wird bezüglich des
strukturellen Aufbaus und der Funktion der Schaltung auf die
vorstehende Beschreibung verwiesen und nachfolgend nur die
unterschiedliche Art der Energiemessung beschrieben, wobei
auf die in Fig. 3 dargestellten Kennlinienfelder Bezug ge
nommen wird.
Die Kennlinienfelder in Fig. 3 zeigen den Zusammenhang zwi
schen der temperaturabhängigen Stellgliedkapazität CP, der
Ladespannung UC = UC1 + UC2, der Stellgliedspannung UP, und der von
dem Stellglied aufgenommenen elektrischen Energie E. Das obe
re Diagramm zeigt über der temperaturabhängigen Stellgliedka
pazität CP (T bzw. CP auf der Abszisse aufgetragen) die für
verschiedene Ladespannungen UC erreichbare Energie E im
Stellglied, während das untere Diagramm ebenfalls über der
temperaturabhängigen Stellgliedkapazität CP auf der Abszisse
die für diese Ladespannungen UC erzielbare Stellgliedspannung
UP darstellt.
Es kann für jedes Stellglied P1 bis Pn ein eigenes Kennlini
enfeld vorgesehen sein, es kann aber auch für alle Stellglie
der P1 bis Pn oder für jede Stellgliedgruppe ein gemeinsames
Kennlinienfeld vorgesehen sein.
Durch Betrachtung der Ladespannung UC und der damit erreich
baren Stellgliedspannung UP kann auf eine Strommessung, Mul
tiplikation und Integration, wie oben beschrieben, verzichtet
werden. Aufgrund des eindeutigen Zusammenhangs zwischen den
genannten Größen kann auf annähernd konstante Energie gere
gelt werden. Ein Wert Ev, relativiert auf 100%Ev, ist in Fig.
3 als strichpunktierte Gerade e eingezeichnet.
Zur Energiebestimmung erfaßt das Steuergerät ST zum einen die
Stellgliedspannung UP und zum anderen die Spannung UC. Aus
diesen Werten UP, UC wird dann aus dem unteren Kennlinienfeld
in Fig. 3 zunächst die temperaturabhängige Stellgliedkapazi
tät CP ermittelt, indem der Schnittpunkt B der strichpunk
tierten Geraden b mit der Kennlinie für die vorgegebene La
despannung UC ermittelt wird. Anschließend wird im oberen
Kennlinienfeld in Fig. 3 die zugehörige Energie E bestimmt,
indem der Schnittpunkt C der strichpunktierten Geraden c mit
der Kennlinie für die vorgegebene Ladespannung UC ermittelt
wird. Der Energiewert EIST ergibt sich dann direkt aus dem
Schnittpunkt D der strichpunktierten Geraden d mit der Koor
dinatenachse.
Der auf diese Weise ermittelte Energiewert EIST wird dann dem
Subtrahierer S2 zugeführt und in der vorstehend beschriebenen
Weise zur Regelung des Sollwerts USOLL der Ladespannung ver
wendet.
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf
die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele.
Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von
der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gear
teten Ausführungen Gebrauch macht.
Claims (12)
1. Verfahren zum Ansteuern mindestens eines kapazitiven
Stellglieds (P1 bis Pn), insbesondere eines piezoelektrisch
betriebenen Kraftstoffeinspritzventils einer Brennkraftma
schine,
mit den folgenden Schritten:
- - Aufladen eines Ladekondensators (C1) über eine Spannungs quelle (SNT) mit einer vorgegebenen, steuerbaren Ausgangs spannung (USNT),
- - Messen der Ladespannung (UC2), die über einem mit dem Lade kondensator (C1) in Reihe geschalteten Umladekondensator (C2) abfällt,
- - Regeln der Ausgangsspannung (USNT) der Spannungsquelle (SNT) für die Aufladung des Ladekondensators (C1) in Ab hängigkeit von der an dem Umladekondensator (C2) gemesse nen Ladespannung (UC2) in einer ersten Regelschleife,
- - Entladen des Ladekondensators (C1) über den Umladekonden sator (C2) und eine Umschwingspule (L) in das Stellglied (P1 bis Pn) während eines Stellvorgangs,
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die über dem Ladekondensator (C1) abfallende Ladespannung
(UC1) und die über dem Umladekondensator (C2) abfallende La
despannung (UC2) zu der Gesamt-Ladespannung (UIST) addiert
werden und die Ausgangsspannung (USNT) der Spannungsquelle
(SNT) für die Aufladung des Ladekondensators (C1) in Abhän
gigkeit von der Gesamt-Ladespannung (UIST) geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Soll-Ist-Abweichung (ΔU) zwischen dem Meßwert (UIST) der
Gesamt-Ladespannung und einem vorgegebenen Sollwert (USOLL)
der Gesamt-Ladespannung ermittelt und die Ausgangsspannung
(USNT) der Spannungsquelle (SNT) in Abhängigkeit von der Soll-
Ist-Abweichung (ΔU) der Gesamt-Ladespannung geregelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Soll-Ist-Abweichung (ΔE) zwischen der gemessenen Ladee
nergie (EIST) des Stellglieds (P1 bis Pn) und einem vorgegebe
nen Sollwert (ESOLL) der Ladeenergie berechnet und der Soll
wert (USOLL) der Gesamt-Ladespannung in Abhängigkeit von der
Soll-Ist-Abweichung (ΔE) der Ladeenergie geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß während eines Stellvorgangs der
durch das Stellglied (P1 bis Pn) fließende Strom (IP) und die
über dem Stellglied (P1 bis Pn) abfallende Spannung (UP) ge
messen und daraus die von dem Stellglied (P1 bis Pn) während
eines Stellvorgangs aufgenommene Ladeenergie (EIST) berechnet
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet,
daß aus der Gesamt-Ladespannung (UIST) und der damit am Stell glied (P1 bis Pn) erreichten Stellgliedspannung (UP) die tem peraturabhängige Kapazität (CP) des Stellglieds (P1 bis Pn) ermittelt wird,
daß aus der so ermittelten Kapazität (CP) des Stellglieds (P1 bis Pn) und der Gesamt-Ladespannung (UIST) die dem Stellglied (P1 bis Pn) während eines Stellvorgangs zugeführte Ladeener gie (EIST) berechnet wird.
daß aus der Gesamt-Ladespannung (UIST) und der damit am Stell glied (P1 bis Pn) erreichten Stellgliedspannung (UP) die tem peraturabhängige Kapazität (CP) des Stellglieds (P1 bis Pn) ermittelt wird,
daß aus der so ermittelten Kapazität (CP) des Stellglieds (P1 bis Pn) und der Gesamt-Ladespannung (UIST) die dem Stellglied (P1 bis Pn) während eines Stellvorgangs zugeführte Ladeener gie (EIST) berechnet wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche, mit
- - einer Spannungsquelle (SNT) mit einer steuerbaren Aus gangsspannung (USNT),
- - einem Schaltnetzwerk zur Verbindung der Spannungsquelle (SNT) mit dem Stellglied (P1 bis Pn) mit einem Ladekonden sator (C1), einem Umladekondensator (C2), einer Umschwing spule (L) und steuerbaren Schaltelementen (Ta, Tb, Tc, T1 bis Tn),
- - einem Steuergerät (ST) zur Ansteuerung der steuerbaren Schaltelemente (Ta, Tb, Tc, T1 bis Tn) des Schaltnetzwerks für einen Stellvorgang des Stellglieds (P1 bis Pn),
- - einer eingangsseitig mit dem Umladekondensator (C2) und ausgangsseitig mit der Spannungsquelle (SNT) verbundenen ersten Regelschleife zur Regelung der Ausgangsspannung (USNT) der Spannungsquelle (SNT) für die Aufladung des La dekondensators (C1) in Abhängigkeit von der Ladespannung (UC2) an dem Umladekondensator (C2),
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch einen
eingangsseitig mit dem Ladekondensator (C1) und dem Umlade
kondensator (C2) verbundenen Addierer (A) zur Berechnung der
Gesamt-Ladespannung (UIST) aus der über dem Ladekondensator
(C1) abfallenden Ladespannung (UC1) und der über dem Umlade
kondensator (C2) abfallenden Ladespannung (UC2).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen
eingangsseitig mit dem Addierer (A) verbundenen ersten Sub
trahierer (S1) zur Berechnung der Soll-Ist-Abweichung (ΔU)
zwischen der gemessenen Gesamt-Ladespannung (UIST) und einem
vorgegebenen Sollwert (USOLL) für die Gesamt-Ladespannung.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen
zweiten Subtrahierer (S2) zur Berechnung der Soll-Ist-
Abweichung (ΔE) zwischen der während eines Stellvorgangs von
dem Stellglied aufgenommenen Ladeenergie (EIST) und einem vor
gegebenen Sollwert (ESOLL) für die Ladeenergie, wobei zwischen
dem zweiten Subtrahierer (S2) und dem ersten Subtrahierer
(S1) ein Regler (R) angeordnet ist, der den Sollwert (USOLL)
der Gesamt-Ladespannung in Abhängigkeit von der Soll-Ist-
Abweichung (ΔE) der Ladeenergie bestimmt.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die beiden Regelschleifen unter
schiedliche Zeitkonstanten aufweisen.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch eine Meßeinheit zur Messung der während
eines Stellvorgangs von dem Stellglied (P1 bis Pn) aufgenom
menen Ladeenergie mit einer mit dem Stellglied (P1 bis Pn) in
Reihe geschalteten Strommeßeinheit (M) und eine parallel zum
Stellglied (P1 bis Pn) geschaltete Spannungsmeßeinheit auf
weist.
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