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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung eines kapazitiven
Stellglieds, insbesondere eines piezoelektrisch betriebenen Kraftstoffeinspritzventils
für eine
Brennkraftmaschine, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 7.
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Ein
piezoelektrisches Stellglied besteht aus einer Vielzahl piezokeramischer
Schichten, die stapelförmig übereinander
angeordnet sind und einen sogenannten "Stack" bilden, der bei Anlegen einer elektrischen
Spannung seine Abmessungen, insbesondere seine Länge, ändert oder bei mechanischem Druck
oder Zug eine elektrische Spannung erzeugt.
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Die
elektrischen Eigenschaften eines derartigen Piezostacks ändern sich
mit der Umgebungstemperatur, wobei die Kapazität und der Hub des Piezostacks
mit steigender Umgebungstemperatur zunehmen. Bei den im. Automobilbau
zu berücksichtigenden
Temperaturen von –40°C bis +150°C treten Kapazitätsänderungen
bis zu einem Faktor 2 auf.
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Wird
ein Piezo-Stellglied in allen Betriebspunkten beispielsweise mit
einer konstanten Spannung geladen, die bei niedrigen Temperaturen
den benötigten
Hub erbringt, so erhält
man bei hohen Temperaturen einen deutlich größeren Hub als erforderlich,
was bei Kraftstoffeinspritzventilen mit konstantem Kraftstoffdruck
eine zu große
Kraftstoffeinspritzmenge bedeutet. Da die Kapazität des Piezo-Stellglieds
bei hohen Temperaturen ebenfalls größer ist, wird in diesem Fall
sehr viel mehr Ladung und Energie verbraucht, als eigentlich erforderlich
ist.
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Untersuchungen
haben gezeigt, daß die
einem kapazitiven Stellglied zugeführte elektrische Energie ein
wesentlich präziseres
Maß für den Hub
darstellt als die angelegte Spannung und das die Aufladung des Stellglieds
mit einer konstanten elektrischen Energie einen wesentlichen konstanteren
Hub des Stellglieds erbringt. Der Hub ändert sich bei einer bestimmten
Temperatur etwa linear mit der angelegten Spannung. Ändert sich
die Temperatur, so ändert sich
auch der Hub bei gleichbleibender Spannung. Hingegen ändert sich
der Hub proportional zum Quadrat der aufgebrachten Energie, jedoch
unabhängig von
der Temperatur.
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Aus
der vorveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung
DE
196 44 521 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem das Piezo-Stellglied
mit einer vorgegebenen elektrischen Energie aufgeladen wird, um
unabhängig
von der Temperatur einen möglichst konstanten
Hub zu erreichen. Hierbei wird während der
Stellvorgänge
jeweils der elektrische Strom durch das Piezo-Stellglied sowie die über dem
Piezo-Stellglied abfallende Spannung gemessen, um daraus die dem
Piezo-Stellglied zugeführte
elektrische Energie zu berechnen und den Stellvorgang beim Erreichen der
vorgegebenen Energie zu beenden. Nachteilig hierbei ist jedoch die
aufwendige Energiemessung an dem Piezo-Stellglied sowie die Tatsache,
daß die Regelung
nur von einem Stellvorgang zum nächsten funktioniert.
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Ein
weiteres derartiges Verfahren zur Aufladung des Piezo-Stellglieds mit einer
konstanten Energie ist aus der vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldung
DE 196 52 801 C1 bekannt.
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Hierbei
wird das Piezo-Stellglied über
einen Ladekondensator, einen Umladekondensator und eine Umschwingspule
aufgeladen, wobei die zu Beginn eines Stellvorgangs über den
Kondensatoren anliegende Ladespannung und die während eines Stellvorgangs über dem
Stellglied abfallende Stellgliedspannung gemessen wird. Aus den
Meßwerten von
Stellgliedspannung und Ladespannung wird dann aus einem Kennlinienfeld
die temperaturabhängige
Kapazität
des Stellglieds ermittelt. Anschließend wird dann aus einem zweiten
Kennlinienfeld aus der Stellgliedkapazität und der Ladespannung die
Ladeenergie berechnet und mit einem vorgegebenen Sollwert verglichen.
Bei einer Abweichung der Ladeenergie von dem vorgegebenen Sollwert
wird die Ladespannung beim nächsten
Stellvorgang entsprechend nachgeregelt. Nachteilig hierbei ist,
daß die
Regelung der Ladespannung nur von einem Stellvorgang zum nächsten Stellvorgang
erfolgt, nicht aber während
eines Stellvorgangs. Bei einem piezoelektrisch betriebenen Kraftstoffeinspritzventil
ist die Regelung deshalb nur drehzahlsynchron möglich, wobei die Regeldynamik
von der Drehzahl und der Anzahl der Einspritzvorgänge abhängt. Ein
weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß zum Umsetzen der gemessenen Stellgliedspannung
in die Ladeenergie eine Kennlinie erforderlich ist. Schließlich wird
die Endstufe nur aus der aufwendigen und komplizierten Ladeenergieerfassung
geregelt.
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Schließlich ist
aus der älteren
deutschen Patentanmeldung
DE
197 23 932 C1 ein weiteres Verfahren bekannt, bei dem die
Aufladung des kapazitiven Stellglieds mit einer konstanten Energie
erfolgt. Hierbei wird zum einen die Spannung über dem Umladekondensator gemessen,
um die Ladespannung auf einen konstanten Sollwert einregeln zu können. Zum
anderen wird die von dem Stellglied bei einem Stellvorgang aufgenommene
elektrische Energie gemessen, um den Sollwert der Ladespannung so
zu regeln, daß die
Abweichung der während
eines Stellvorgangs tatsächlich
aufgenommenen Energie von dem vorgegebenen Sollwert der Energie
minimal wird. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß die Regelung diskontinuierlich
erfolgt, da die Meßwerte
abgetastet werden.
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Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bzw. eine
Vorrichtung zum Ansteuern eines kapazitiven Stellglieds zu schaffen,
wobei die Aufladung des Stellglieds mit einer konstanten Energie
erfolgt, die unabhängig
von der Frequenz der Stellvorgänge
geregelt wird.
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Die
Aufgabe wird, ausgehend von dem bekannten Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
sowie – hinsichtlich
der Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens – durch
die Merkmale des Anspruchs 7 gelöst.
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Die
Erfindung schließt
die technische Lehre ein, zur Regelung der Ladeenergie für das kapazitive Stellglied
zwei Regelkreise vorzusehen, wobei der erste Regelkreis eingangsseitig
die über
dem Umladekondensator abfallende Spannung mißt und die Ladespannung auf
den Sollwert einregelt, während der
Sollwert der Ladespannung durch den zweiten Regelkreis vorgegeben
wird.
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Der
Regelkreis für
die Ladespannung ist vorzugsweise wesentlich schneller als der Regelkreis
für die
Ladeenergie, der nur parametrische Abweichungen der Schaltung und
der Eigenschaften des Stellglieds berücksichtigen muß.
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Die
zur Regelung der Ladeenergie vorgesehene Messung der bei einem Stellvorgang
tatsächlich
aufgenommenen Ladeenergie kann auf verschiedene Arten erfolgen,
wobei einige Verfahren zur Bestimmung der Ladeenergie in den vorstehend
genannten Patentanmeldungen bereits beschrieben sind, auf die diesbezüglich verwiesen
wird.
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Andere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten
Ausführung
der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
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1:
als bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung eine Vorrichtung zur Ansteuerung von mehreren Piezo-Stellgliedern
als Blockschaltbild,
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2:
ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Schaltung
zur Ansteuerung von Piezo-Stellgliedern
sowie
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3:
zwei Kennlinienfelder zur Berechnung der Ladeenergie aus den Meßwerten
der Stellgliedspannung und der Ladespannung bei der in 2 dargestellten
Schaltung.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird nachfolgend anhand der in 1 dargestellten
Schaltung zum Ansteuern mehrerer kapazitiver Stellglieder P1 bis
Pn erläutert,
wobei die Stellglieder P1 bis Pn zur Betätigung von hier nicht dargestellten
Kraftstoffeinspritzventilen einer Brennkraftmaschine bestimmt sind
und durch ein Steuergerät
ST angesteuert werden.
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Zur
Verdeutlichung der Funktion der einzelnen Bauelement wird nachfolgend
zunächst
der strukturelle Aufbau der Schaltung erläutert, um anschließend den
Betrieb der Schaltung erläutern
zu können.
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Zwischen
dem Pluspol +USNT und dem Minuspol GND einer
geregelten Spannungsquelle SNT, vorzugsweise eines Schaltnetzteils,
ist über
eine Diode D1 ein Ladekondensator C1 angeschlossen. Parallel zu
dem Ladekondensator C1 ist eine Reihenschaltung aus einem Ladeschalter
Ta, zwei weiteren Dioden D2 und D3 sowie einem mit dem Minuspol GND
verbundenen Entladeschalter Tb angeordnet.
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Zwischen
dem Verbindungspunkt der beiden Dioden D2 und D3 und dem Masseanschluß GND liegt
eine Reihenschaltung aus einem Umladekondensator C2, einer Umschwingspule
L, einem ersten Stellglied P1 und einem ersten, gesteuerten Auswahlschalter
T1.
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Für jedes
weitere Stellglied P2 bis Pn ist eine Reihenschaltung aus diesem
Stellglied und einem weiteren Auswahlschalter T2 bis Tn der Reihenschaltung
aus dem ersten Stellglied P1 und dem ersten Auswahlschalter T1 parallel
geschaltet.
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Die
Auswahlschalter T1 bis Tn, der Entladeschalter Tb und der nachstehend
erwähnte
Bypaßschalter
Tc sind in diesem Ausführungsbeispiel
als N-Power-MOSFET-Schalter ausgeführt, die üblicherweise Inversdioden enthalten.
Der Ladeschalter Ta ist in diesem Ausführungsbeispiel ein P-Power-MOSFET-Schalter.
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Außerdem ist
ein bereits erwähnter
Bypaßschalter
Tc vorgesehen, dessen Drainanschluß mit dem Verbindungspunkt
zwischen der Umschwingspule L und den Stellgliedern P1 bis Pn verbunden
ist, und dessen Sourceanschluß mit
dem Sourceanschluß mindestens
des Auswahlschalters T1 verbunden ist.
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Der
parallel zu den Stellgliedern P1 bis Pn angeordnete Bypaßschalter
Tc wird von dem Steuergerät
ST angesteuert, wenn die Stellgliedspannung einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet
oder wenn ein in der Brennkraftmaschine bis hin zu den Leistungsendstufen
der Einspritzventile auftretender Fehler erkannt wird, und entlädt die kapazitiven
Stellglieder P1 bis Pn kurzschlußartig über die Inversdioden der Auswahlschalter
T1 bis Tn. Der Bypaßschalter
Tc wird auch zum Aufladen des Entladekondensators C2 vor der ersten
Stellgliedbetätigung
oder zu dessen Nachladen zwischen zwei zeitlich auseinanderliegenden
Stellgliedbetätigungen
benötigt.
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Anstelle
des Bypaßschalters
Tc kann auch eine Diode oder eine Zenerdiode mit gleicher Polung wie
die Inversdiode des Bypaßschalters
Tc vorgesehen ein, wobei dann aber die Aufladung des Entladekondensators
C2 über
eine Stellgliedbetätigung
vorgenommen werden muß,
was bei einem Kraftstoffeinspritzventil vorzugsweise ohne Kraftstoffdruck
erfolgt.
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Die
Schalter Ta, Tb, Tc und T1 bis Tn werden von dem Steuergerät ST in
Abhängigkeit
von Steuersignalen st angesteuert, wobei die Steuersignale st von
einem Motorsteuergerät
erzeugt werden, das zur Vereinfachung nicht dargestellt ist. Der
Ladekondensator C1 kann als Ausgangskondensator des Schaltnetzteils
SNT ausgeführt
sein.
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Weiterhin
ist eine als Sample-and-Hold-Schaltung ausgeführte Meßschaltung S&H vorgesehen,
die eingangsseitig zum einen mit dem Verbindungspunkt des Umladekondensators
C2 mit der Umschwingspule L und zum anderen mit dem Verbindungspunkt
zwischen dem Umladekondensator C2 und der Diode D2 verbunden ist.
Die Meßschaltung
S&H erfaßt also
die über
dem Umladekondensator C2 abfallende Spannung.
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Ferner
weist die Schaltung einen Addierer A auf, der eingangsseitig zum
einen mit dem Ausgang der Meßschaltung
S&H und zum anderen
mit dem Verbindungspunkt der Diode D1 und des Ladekondensators C1
verbunden ist, so daß am
Ausgang des Addierers A die gesamte Ladespannung UIST =
UC1 + UC2 erscheint.
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Ausgangsseitig
ist der Addierer A mit einem Subtrahierer S1 verbunden, der die
Differenz zwischen der gemessenen Ladespannung UIST =
UC1 + UC2 und einem
vorgegebenen Sollwert USOLL berechnet und
die Ausgangsspannung USNT des Schaltnetzteils
SNT in Abhängigkeit
von der Soll-Ist-Abweichung ΔU
regelt, wie später
eingehend erläutert
wird.
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Darüber hinaus
verfügt
die dargestellte Schaltung über
eine Strommeßeinheit
M, die in der Masseleitung zwischen dem Bypaßschalter Tc und dem Entladeschalter
Tb angeordnet ist und somit die bei einem Stellvorgang eines der
Stellglieder P1 bis Pn den über
das jeweilige Stellglied fließenden
elektrischen Strom IP mißt, was erforderlich, ist um
die während
eines Stellvorgangs von dem jeweiligen Stellglied aufgenommene elektrische
Energie berechnen zu können,
wie weiter unten noch eingehend erläutert wird.
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Zur
Berechnung des dem Subtrahierer S1 zugeführten Sollwerts USOLL weist
die Schaltung einen weiteren Subtrahierer S2 auf, der die Differenz zwischen
den von dem Steuergerät
ST gemessenen Energie EIST und einem vorgegeben
Sollwert ESOLL für die Energie berechnet und
die Soll-Ist-Abweichung ΔE
der Energie einem Regler R zuführt,
der den Sollwert USOLL der Ladespannung
regelt.
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Nachstehend
wird nun das Ansteuerverfahren für
diese Schaltung beschrieben. Während
des Betriebs der Schaltung ist der Ladekondensator C1 auf die Ausgangsspannung
+USNT aufgeladen, wobei die Ausgangsspannung
+USNT vorgegeben wird, wie weiter unten
eingehend erläutert
wird.
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Bei
Betriebsbeginn wird der Ladekondensator C1 über die Diode D1 aufgeladen,
wobei der Umladekondensator C2 und die Umschwingspule L stromlos
sind. Damit auch der Umladekondensator C2 aufgeladen wird, werden
zunächst
der Ladeschalter Ta und der Bypaßschalter Tc leitend gesteuert. Dadurch
entlädt
sich der Ladekondensator C1 über die
Diode D2, den Umladekondensator C2, die Umschwingspule L und den
Bypaßschalter
Tc. Anschließend
werden der Ladeschalter Ta und der Bypaßschalter Tc wieder nichtleitend
gesteuert und nun der Entladeschalter Tb leitend gesteuert. Dadurch
fließt ein
Strom in Gegenrichtung durch die Umschwingspule L, den Umladekondensator
C2, den Entladeschalter Tb und die Inversdiode des Bypaßschalters Tc,
wodurch C2 aufgeladen und so gepolt wird, daß nach einem oder mehreren
Lade- und Entladezyklen an der Reihenschaltung des Ladekondensators
C1 und des Umladekondensators C2 die Ladespannung UIST =
UC1 + UC2 anliegt.
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Die
gemessene Ladespannung UIST = UC1 + UC2 wird über
die Meßschaltung
S&H und den Addierer
A einem Eingang des Subtrahierers S1 zugeführt, der die Differenz ΔU zwischen
einem Sollwert USOLL der Ladespannung und
der tatsächlich
gemessenen Ladespannung UIST berechnet und
diesen Differenzwert ΔU
dem Schaltnetzteil SNT als Regelgröße zuführt. Falls die gemessene Ladespannung
UIST von dem Sollwert USOLL der
Ladespannung nach unten abweicht, so erhöht das Schaltnetzteil SNT die
Ausgangsspannung USNT. Falls die gemessene
Ladespannung UIST dagegen größer ist
als der Sollwert USOLL der Ladespannung,
so wird die Ausgangsspannung USNT des Schaltnetzteils
SNT ent sprechend verringert. Die Ladespannung UC1 +
UC2 wird also in einer Regelschleife geregelt,
wobei am Eingang der Regelschleife die Spannung UIST =
UC1 + UC2 über dem
Ladekondensator C1 und dem Umladekondensator C2 gemessen wird.
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Während des
Betriebs wird ein Stellglied P durch Leitendschalten des Ladeschalters
Ta und eines der ausgewählten
Auswahlschalter T1 bis Tn geladen, die Ladung auf dem Stellglied
P durch Sperren des Auswahlschalters und vorzugsweises Leitendschalten
des Bypaßschalters
Tc gehalten und das Stellglied P durch Sperren des Bypaßschalters
Tc und Leitendschalten des Entladeschalters Tb entladen.
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Im
folgenden wird nun erläutert,
wie der Sollwert U
SOLL für die Ladespannung festgelegt
wird, wozu eine weitere Regelschleife vorgesehen ist. Hierzu berechnet
das Steuergerät
ST aus der an dem jeweiligen Stellglied P1 bis Pn abgegriffenen
Stellgliedspannung U
P und dem von der Strommeßeinheit M
gemessenen elektrischen Strom I
P die während eines
Stellvorgangs von dem Stellglied aufgenommene elektrische Energie
E
IST. Hierzu werden die Momentanwerte der
Stellgliedspannung U
P und des elektrischen
Stroms I
P während des Stellvorgangs laufend
miteinander multipliziert, um die von dem Stellglied aufgenommene
elektrische Leistung zu berechnen. Die auf diese Weise berechnete
Stellgliedleistung wird während
der Dauer eines Stellvorgangs aufintegriert, um die von dem Stellglied
während
eines Stellvorgangs aufgenommene elektrische Energie E
IST zu
ermitteln. Der Schaltungsaufbau zur Berechnung der Energie aus Strom
und Spannung ist detailliert in der eingangs genannten deutschen
Patentanmeldung
DE
196 44 521 A1 erläutert
und braucht deshalb nicht näher
beschrieben zu werden. Der auf diese Weise ermittelte Energiewert
E
IST wird dann dem Subtrahierer S2 zugeführt, der
die Differenz ΔE
zwischen dem von extern vorgegebenen Sollwert E
SOLL für die Energie
und dem gemessenen Energiewert E
IST berechnet
und die Soll-Ist-Abweichung ΔE dem Regler
R zuführt,
der in Abhängigkeit von
der Soll-Ist-Abweichung ΔE
den Sollwert U
SOLL für die La despannung festlegt.
Die weitere Regelschleife erfaßt
also eingangsseitig die von dem jeweiligen Stellglied während eines
Stellvorgangs aufgenommene elektrische Energie E
IST und
regelt ausgangsseitig den Sollwert U
SOLL für die Ladespannung als
Eingangsgröße für die andere
Regelschleife.
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Erfindungsgemäß weist
die Regelung also zwei Regelschleifen auf, wobei die eine Regelschleife
die Ladespannung auf dem vorgegebenen Sollwert USOLL konstant
hält, während die
andere Regelschleife die von dem Stellglied aufgenommene elektrische
Energie EIST erfaßt und den Sollwert USOLL der Ladespannung entsprechend nachregelt.
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Die
erfindungsgemäße Aufteilung
der Regelung auf zwei Regelkreise bietet den Vorteil, daß die Regeldynamik
nicht von der Schnelligkeit der aufwendigen Energiemessung abhängig ist.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Ladeenergieerfassung
gefiltert oder parametrisch beeinflußt werden kann, ohne direkt
die Regeldynamik zu beeinflussen. Die Endstufenschaltung funktioniert
hardwaremäßig autonom
ohne die aufwendige Energiemessung und regelt auch ohne neu vorliegenden
Ladeenergiewert (Totzeit) bereits nach, da eine kontinuierliche
Regelung und keine abtastende Regelung vorliegt. Auch muß die Dimensionierung
der Ladekondensatoren wegen des überlagerten
Energieregelkreises nicht auf konstante Energieübertragung ausgelegt werden,
sondern kann auf Wirkungsgrad und Spannungsfestigkeit der Bauteile
optimiert werden. Ein Fertigungsabgleich der Ladeenergie in der
Steuereinheit ist ohne zusätzlichen
Aufwand möglich,
wodurch der Einfluß der
Bauteilstreuung verringert werden kann.
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2 zeigt
ein anderes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Schaltung,
die sich von der vorstehend beschriebenen Schaltung im wesentlichen
dadurch unterscheidet, daß die
Energiemessung ohne die Strommeßeinheit
M erfolgt. Wegen der nahezu vollständigen Übereinstimmung dieser Schaltung
mit der in 1 dargestellten Schaltung wird
bezüglich
des strukturellen Aufbaus und der Funktion der Schaltung auf die
vorstehende Beschreibung verwiesen und nachfolgend nur die unterschiedliche
Art der Energiemessung beschrieben, wobei auf die in 3 dargestellten
Kennlinienfelder Bezug genommen wird.
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Die
Kennlinienfelder in 3 zeigen den Zusammenhang zwischen
der temperaturabhängigen Stellgliedkapazität CP, der Ladespannung UC =
UC1 + UC2, der Stellgliedspannung
UP, und der von dem Stellglied aufgenommenen
elektrischen Energie E. Das obere Diagramm zeigt über der
temperaturabhängigen
Stellgliedkapazität
CP (T bzw. CP auf
der Abszisse aufgetragen) die für
verschiedene Ladespannungen UC erreichbare
Energie E im Stellglied, während
das untere Diagramm ebenfalls über
der temperaturabhängigen
Stellgliedkapazität
CP auf der Abszisse die für diese
Ladespannungen UC erzielbare Stellgliedspannung
UP darstellt.
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Es
kann für
jedes Stellglied P1 bis Pn ein eigenes Kennlinienfeld vorgesehen
sein, es kann aber auch für
alle Stellglieder P1 bis Pn oder für jede Stellgliedgruppe ein
gemeinsames Kennlinienfeld vorgesehen sein.
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Durch
Betrachtung der Ladespannung UC und der
damit erreichbaren Stellgliedspannung UP kann
auf eine Strommessung, Multiplikation und Integration, wie oben
beschrieben, verzichtet werden. Aufgrund des eindeutigen Zusammenhangs
zwischen den genannten Größen kann
auf annähernd konstante
Energie geregelt werden. Ein Wert Ev, relativiert auf 100%Ev, ist
in 3 als strichpunktierte Gerade e eingezeichnet.
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Zur
Energiebestimmung erfaßt
das Steuergerät
ST zum einen die Stellgliedspannung UP und zum
anderen die Spannung UC. Aus diesen Werten UP, UC wird dann aus
dem unteren Kennlinienfeld in 3 zunächst die
temperaturabhängige
Stellgliedkapazität
CP ermittelt, indem der Schnittpunkt B der strichpunktierten
Geraden b mit der Kennlinie für
die vorgegebene La despannung UC ermittelt
wird. Anschließend
wird im oberen Kennlinienfeld in 3 die zugehörige Energie
E bestimmt, indem der Schnittpunkt C der strichpunktierten Geraden
c mit der Kennlinie für
die vorgegebene Ladespannung UC ermittelt
wird. Der Energiewert EIST ergibt sich dann direkt
aus dem Schnittpunkt D der strichpunktierten Geraden d mit der Koordinatenachse.
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Der
auf diese Weise ermittelte Energiewert EIST wird
dann dem Subtrahierer S2 zugeführt
und in der vorstehend beschriebenen Weise zur Regelung des Sollwerts
USOLL der Ladespannung verwendet.