DE10336633B4 - Verfahren und Anordnung zum Betreiben eines kapazitiven Stellgliedes - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Betreiben eines kapazitiven Stellgliedes (P), das mechanisch mit einer Stelleinrichtung zusammenwirkt, insbesondere zum Betreiben eines Piezoelements bzw. Piezostapels einer Kraftstoffzumesseinrichtung einer Brennkraftmaschine, bei dem das kapazitive Stellglied (P) mittels einer Versorgungsspannung (V) mit einer vorgebbaren, in mehreren Ladungspaketen (dQ) enthaltenen Ladungsmenge (Q) zur Steuerung einer gewünschten Auslenkung beaufschlagt und die auf das kapazitive Stellglied (P) übertragene Ladungsmenge (Q) gemessen wird, wobei die gemessene Ladungsmenge in einer Regeleinrichtung (RS) zur Korrektur von Abweichungen einer tatsächlichen Auslenkung von einer Sollauslenkung verarbeitet und damit die auf das kapazitive Stellglied zu übertragende Ladungsmenge (Q) geregelt wird, wobei einzelne Ladungsquanten (dQ) eines Lade- bzw. Entladevorgangs des kapazitiven Stellgliedes (P) gemessen und verarbeitet werden, wobei eine Regelung eines der folgenden Ladungsquanten (dQ) in der Weise erfolgt, dass ein folgendes Ladungsquantum entsprechend angepasst wird, wenn ein vorhergehendes Ladungsquantum nicht einem Sollwert entspricht.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines kapazitiven Stellgliedes gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Anordnung zum Betreiben eines kapazitiven Stellgliedes gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 9.
  • Derartige kapazitive Stellglieder bzw. Piezo-Stellglieder werden üblicherweise durch Zuleiten und/oder Ableiten eines elektrischen Betätigungsstromes über eine unmittelbar mit dem Stellglied verbundene elektrische Leitung betätigt. Sie verändern dabei in Abhängigkeit von der zugeführten oder abgeführten Ladung ihre Position oder ihre Abmessungen, so dass sie in der Lage sind, als Betätigungseinrichtung zu fungieren bzw. auf eine solche einzuwirken.
  • Insbesondere, wenn das kapazitive Stellglied als Teil eines Kraftstoffeinspritzsystems Verwendung findet, wird eine hohe langzeitstabile Genauigkeit beim Zeitablauf der Betätigung gefordert, um einerseits zu jedem Zeitpunkt genau die richtige Einspritzmenge zu erhalten und andererseits zu hohe Geräuschemissionen zu vermeiden. Zudem sollen die Stellbewegungen des kapazitiven Stellgliedes eine möglichst gute Reproduzierbarkeit aufweisen.
  • Aus der DE 199 44 733 A1 ist eine Vorrichtung zum Ansteuern eines kapazitiven Stellgliedes bekannt. Die Vorrichtung weist einen Transformator auf, dessen Sekundärwicklung über eine elektrische Leitung unmittelbar mit dem Stellglied verbunden ist. Im Sekundärkreis befindet sich in Reihe zu dem Stellglied geschaltet ein Messwiderstand, der die Mes sung eines Ladestroms erlaubt. In Abhängigkeit von dem Ladestrom und weiteren Messgrößen, wie der Stellgliedspannung und dem primärseitigen Ladestrom, kann die Auf- oder Entladung des Stellgliedes geregelt werden. Dies dient insbesondere dazu, den Betrieb unabhängig von Temperaturänderungen und von Toleranzen der Schaltung, insbesondere des Transformators, zu gestalten. Konkret wird in der DE 199 44 733 A1 vorgeschlagen, Stromschwellwerte vorzugeben und diese mit den mittels der Messwiderstände ermittelnden Lade- oder Entladeströmen zu vergleichen.
  • Aus der DE 199 52 950 A1 ist eine Ansteuereinheit für ein kapazitives Stellglied bekannt, die einen sogenannten Flyback-Konverter mit einem Transformator aufweist, der es ermöglicht, die bei einem Ladevorgang des kapazitiven Stellgliedes eingespeiste elektrische Energie beim Entladen abhängig vom Wirkungsgrad des Stellgliedes größten Teils zurückzugewinnen, im Konverter zwischenzuspeichern und bei einem nachfolgenden Ladevorgang, beispielsweise eines weiteren kapazitiven Stellgliedes, wieder zu verwenden.
  • Aus DE 100 63 080 A1 ist eine Aktorsteuerung und ein zugehöriges Verfahren bekannt, bei dem zur Einstellung eines vorgegebenen Hubs eines Aktors, insbesondere eines piezoelektrischen Aktors für einen Injektor einer Einspritzanlage eine erste elektrische Zustandsgröße des Aktors eingestellt wird. Als erste Zustandsgröße wird die Ladung verwendet, die den Hub des Aktors bestimmt, wobei die Ladung in Abhängigkeit von der Temperatur des Aktors gewählt wird, um temperaturbedingte Schwankungen des Aktorhubs zu vermeiden.
  • Aus DE 199 58 262 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufladen eines piezoelektrischen Aktors bekannt, bei dem die Aufladung gemäß einer Referenzkurve in mehreren Schritten durchgeführt wird. Nach jedem Schritt wird die am Aktor anliegende Spannung gemessen und mit der entsprechenden Spannung der Referenzkurve verglichen. Aus der Spannungsabweichung wird die dem Aktor zuzuführende Energie berechnet. Aus der berechneten Energie wird eine Aufladezeit bestimmt, mit der der Aktor auf die nächste Spannungsstufe aufgeladen wird.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Ansteuern eines kapazitiven Stellgliedes zur Verfügung zu stellen, das eine hohe Reproduzierbarkeit der vorgegebenen Auslenkungen und insbesondere die Korrektur von Sollwertabweichungen der Auslenkung ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 bzw. durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der jeweils abhängigen Ansprüche.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 ermöglicht eine Korrektur von Abweichungen einer tatsächlichen Auslenkung von einer Sollauslenkung des kapazitiven Stellgliedes, indem die am kapazitiven Stellglied anliegende Ladungsmenge gemessen und in einer Regeleinrichtung zur Korrektur der Auslenkungen verarbeitet und damit die auf das kapazitive Stellglied zu übertragende Energiemenge geregelt wird. Das Verfahrens sieht vor, dass einzelne Ladungsquanten gemessen und zur Regelung eines darauffolgenden Ladungsquantums verwendet werden. Auf diese Weise erfolgt eine Quasi-Echtzeitkorrektur eines einzelnen Voll- oder Teilhubs, indem jeweils die einzelnen Ladungsquanten auf Abweichungen untersucht werden und aus diesen Werten ein entsprechender Regeleingriff erzeugt wird. Mit einzelnen Ladungsquanten sind in diesem Zusammenhang Teilladungsmengen gemeint, die auf das kapazitive Stellglied übertragen werden, bis dieses eine vorgegebene Vollauslenkung erreicht hat. Die auf das Stellglied während eines Ladevorgangs übertragene bzw. während eines Entladevorgangs abfließende Ladungsmenge kann durch Erfassung einer Stellgliedspannung sowie einer zeitlichen Integration des Stromes erfasst werden. Damit kann ein wegproportionales Signal gewonnen werden, da der Stellweg des Stellglieds der Ladung proportional ist. Auf diese Weise kann zu jedem Zeitpunkt eine Korrektur der Auslenkung und damit eine hochpräzise Ansteuerung des kapazitiven Stellgliedes gewährleistet werden. Diese Ladungssteuerung kann auch als Energiesteuerung des kapazitiven Stellglieds bezeichnet werden.
  • Vorzugsweise sieht das Verfahren auch eine Messung einer rückfließenden Ladung bei sich komprimierendem kapazitivem Stellglied vor. Auf diese Weise ist auch eine Messung von negativen Spannungen bei einem Rückfluss der Ladung vorgesehen, so dass sowohl eine Ausdehnung wie auch eine Kompression des kapazitiven Stellgliedes durch Messung der dabei fließenden Ladung erfasst werden kann. Die Ladung wird durch Integration der gemessenen Spannungswerte ermittelt. Die Verarbeitung der gemessenen Spannungen und daraus errechneten Ladungen kann jeweils über einen gesamten Hub des kapazitiven Stellglieds erfolgen. Bei einer Auslenkung des kapazitiven Stellgliedes werden typischerweise eine Vielzahl von Ladungsquanten nacheinander übertragen, die bei einer Ermittlung der Gesamtladung addiert werden. Die Verarbeitung jeweils einer Ladungssumme eines Hubs ermöglicht eine Regelung eines darauffolgenden Hubs, beispielsweise durch Anpassung eines Kennfeldes oder einer Sollkurve der Auslenkung.
  • Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht eine zyklische Regelung und zyklische Anpassung bzw. Korrektur eines Sollwertes bzw. eines Kennfeldes oder einer Sollkurve vor. Hierbei kann in größeren Abständen von bspw. 100 oder 1000 Hubvorgängen jeweils eine Messung erfolgen, die zur Anpassung oder Korrektur der Sollauslenkung verwendet werden. Hierzu kann bspw. ein Kennfeld oder eine Sollkurve modifiziert werden, so dass Auslenkungsabweichungen, die über einen größeren Zeitraum entstehen, korrigiert werden können.
  • In gleicher Weise können die Ladungsquanten während eines vollständigen Entladevorgangs gemessen und korrigiert werden.
  • Die erfindungsgemäße Anordnung zum Betreiben eines kapazitiven Stellgliedes mit den Merkmalen des Anspruchs 7 sieht eine Messung einer auf das kapazitive Stellglied übertragenen Ladungsmenge und deren Verarbeitung in einer Regelein richtung zur Korrektur von Abweichungen einer tatsächlichen Auslenkung von einer Sollauslenkung des Stellglieds vor. Dabei ist vorgesehen, dass die auf das Stellglied übertragene Ladungsmenge geregelt wird. An einem Messwiderstand im Stromkreis des kapazitiven Stellglieds kann eine Spannung gemessen und zur Ermittlung einer Ladungsmenge verwendet werden. Dies erfolgt typischerweise mittels einer Integriereinrichtung, in der eine zeitliche Integration der Spannung vorgenommen wird.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Anordnung werden mittels eines Energiewandlers mehrere kleine Ladungsquanten auf ein kapazitives Stellglied bzw. einen Piezowandler übertragen, die auf der Sekundärseite gemessen wird. Die Erfassung erfolgt vorzugsweise durch Messung eines Spannungsabfalls an einem Messwiderstand, aus dem ein Stromfluss errechnet werden und dieser zur Ermittlung der Ladungsmenge über die Zeit integriert werden kann. Die Ladungsregelung je einzelnem Ladungspaket kann hierbei nur adaptiv erfolgen, da jeweils nur ein folgender Ladungsquant beeinflusst werden kann.
  • Je nach gewünschter Regelgüte kann innerhalb eines Voll- oder Teilhubs des Stellgliedes geregelt werden, was einer Quasi-Echtzeitregelung entspricht. Wahlweise kann auch eine summierte Ladungsmenge eines Voll- oder Teilhubs gemessen und zur Korrektur eines folgenden Voll- oder Teilhubs und/oder zur Korrektur oder Anpassung eines Sollwertes verwendet werden. Diese Regelstrategie wird im Allgemeinen als adaptive Regelung bezeichnet.
  • Die Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Sie ist jedoch nicht auf die Beispiele beschränkt. Die einzelnen, schematisch zu verstehenden Figuren der Zeichnung zeigen:
  • 1 ein Prinzipschaltbild zur Ansteuerung und zum Betreiben eines kapazitiven Stellgliedes,
  • 2 ein qualitatives Diagramm zur Verdeutlichung einer ersten Regelstrategie,
  • 3 und 4 qualitative Diagramme zur Verdeutlichung einer alternativen Regelstrategie.
  • Bei der in 1 dargestellten Prinzipschaltung einer Vorrichtung zum Ansteuern eines kapazitiven Stellgliedes P, beispielsweise eines Kraftstoffeinstellventils einer Brennkraftmaschine, ist einer Energiequelle vorgesehen, welche in diesem Ausführungsbeispiel aus einem von einem Bordnetz gespeisten DC/DC-Wandler V mit einstellbarer Ausgangsspannung und einem auf dessen jeweilige Ausgangsspannung aufgeladenen Ladekondensator C1 besteht. Die Spannungsquelle V kann allgemein als Leistungsendstufe bezeichnet werden.
  • Parallel zum Ladekondensator C1 liegt eine Reihenschaltung einer Primärspule W1 eines Transformators TR und eines Ladeschalters S1. Zwischen Bezugspotential GND und dem mit dem Ladeschalter S1 verbundenen Anschluss der Primärspule W1 ist eine vom Bezugspotential GND zu Primärspule W1 hin Strom leitende Diode D1 angeordnet, die somit parallel zum Ladeschalter S1 angeordnet ist.
  • Der eine Anschluss der Sekundärspule W2 des Transformators TR ist über einen Entladeschalter S2 mit dem Bezugspotential GND verbunden, wobei zwischen Bezugspotential GND und dem mit dem Entladeschalter S2 verbundenen Anschluss der Sekundärspule W2 eine vom Bezugspotential GND zur Sekundärspule W2 hin Strom leitende weitere Diode D2 angeordnet ist, die somit parallel zum Entladeschalter S2 angeordnet ist.
  • Zwischen dem anderen Anschluss der Sekundärspule W2 und dem Bezugspotential GND ist eine Reihenschaltung aus dem anzusteuernden kapazitiven Stellglied P und einem Messwiderstand RM angeordnet. Sind mehrere Stellglieder P vorgesehen, so sind diese parallel zueinander angeordnet. Auf eine Darstellung mehrerer Stellglieder wird hier aus Gründen der Vereinfachung verzichtet. Der Messwiderstand RM wird üblicherweise auch als Messshunt bezeichnet. An diesem Messwiderstand RM wird ein Spannungsabfall UR gemessen und in der Reglerschaltung RS verarbeitet. Der Spannungsabfall UR am Messwiderstand RM erlaubt aufgrund des durch das Stellglied P und den Widerstand RM fließenden Stroms und der bekannten ohmschen Widerstände eine Berechnung der am kapazitiven Stellglied P abfallenden Spannung, woraus die darin gespeicherte Ladungsmenge errechnet werden kann.
  • Parallel zur Reihenschaltung aus Stellglied P und Messwiderstand RM ist ein zweiter Kondensator C2 angeordnet, der als Filter zur Glättung der impulsförmigen Sekundärspannungen dient.
  • Die Steuersignale des Ladeschalters S1, des Entladeschalters S2 und ein Steuersignal SV zum Einstellen der Ausgangsspannung des DC/DC-Wandlers V werden von einer Regelschaltung RS ausgegeben, die Teil eines Motorsteuergeräts sein kann.
  • Die Stellgliedspannung wird auf die beschriebene Weise durch Erfassung des Spannungsabfalls UR am Messwiderstand RM indirekt gemessen und mit vorgegebenen Sollwerten verglichen. Die Stellgliedspannung lässt erkennen, wann das Stellglied P auf eine bestimmte Spannung aufgeladen ist, die jeweils einer bestimmten Ladung bzw. einem bestimmten Hub zugeordnet ist. Die Stellgliedspannung kann auch zum Nachladen eines Stellgliedes während einer längeren Haltephase zwischen Laden und Entladen ausgewertet werden, wenn sich das Stellglied über parasitäre Widerstände langsam selbst entlädt.
  • In Reihe zu den Dioden D1 und D2 bzw. in Reihe zur jeweiligen Parallelschaltung aus Lade- bzw. Entladeschaltern S1, S2 und den Dioden D1, D2 sind vorzugsweise jeweils Messwiderstände (nicht dargestellt) angeordnet. Damit ist es möglicht, den primärseitigen Ladestrom sowie den sekundärseitigen Entladestrom zu messen und in der Reglerschaltung RS ggf. mit vorgegebenen Sollwerten zu vergleichen.
  • Aus der errechneten Stellgliedspannung kann mittels einer Integrierschaltung in der Reglerschaltung RS durch Integration über der Zeit eine Ladungsmenge Q errechnet werden, die einer bestimmten Auslenkung des kapazitiven Stellglieds proportional ist. Diese Information über den Stellweg wird zur Erzeugung entsprechender Ansteuersignale für den Ladeschalter S1 und den Entladeschalter S2 verwendet. Abhängig von den genannten gemessenen Größen können mittels Konstantwerten oder durch Variation der Ladekondensatorspannung, der Frequenz und des Tastverhältnisses der pulsweiten, modulierten Steuersignale für die Schalter S1, S2 alle möglichen Formen und Dauern der Lade- und Entladekurve der Stellgliedspannung für jedes einzelne Stellglied dargestellt werden.
  • Da in der Integrierschaltung der Reglerschaltung RS vorzugsweise auch negative Spannungswerte verarbeitet werden können, ist es möglich, nicht nur den Ladevorgang des kapa zitiven Stellgliedes P und damit seine Expansion exakt zu überwachen und zu regeln, sondern auch dessen Entladevorgang, bei dem das Stellglied zurück in den Ursprungszustand gesetzt wird. Bei einem Kraftstoffeinspritzventil kann somit nicht nur die Hubbewegung geregelt werden, bei der das Ventil öffnet, sondern auch die Rückhubbewegung, bei der das Ventil wieder schließt.
  • Anhand des Diagramms der 2 kann eine Quasi-Echtzeitreglung der Stellgliedauslenkung verdeutlicht werden. Aufgetragen ist eine treppenartige Kurve, welche die kumulierte Ladungsmenge Q über der Zeit verdeutlicht, welche im kapazitiven Stellglied während einer vollständigen Hubbewegung gespeichert ist. Die Kurve verdeutlicht den Anstieg der Ladung Q im kapazitiven Stellglied bis zu einem Maximalwert, was einer maximalen Auslenkung (Weg s) entspricht. Die Ladung Q ist proportional zum Auslenkungsweg s des kapazitiven Stellgliedes. Die Ladungskurve fällt von einem Maximum anschließend wieder auf einen Wert Null ab, wobei das kapazitive Stellglied zurück in den Ausgangszustand geht. Hierbei stellt jede Stufe der Kurve ein Ladungsquantum dQ dar, das während eines Ladevorgangs auf das Stellglied übertragen wird.
  • Die Erfassung der einzelnen Ladungsquanten dQ durch Messung der Spannung UR am Messwiderstand RM kann in der Regelerschaltung RS zur Zumessung bzw. Korrektur des jeweils darauf folgenden Ladungsquantums dQ verwendet werden.
  • Wird bspw. festgestellt, dass ein erstes Ladungsquantum dQ1 nicht mit einem vorgegebenen Sollwert übereinstimmt, so kann das darauf folgende Ladungsquantum dQ2 oder eines der folgenden Ladungsquanten dQx entsprechend angepasst werden, so dass der vorgegebene Summenwert für die Ladung mit einem Sollwert übereinstimmt.
  • Diese in 2 dargestellte Regelstrategie kann auch als Mikroregelung bzw. als Echtzeitregelung bezeichnet werden, da ein Regeleingriff während einer einzelnen Hubauslenkung des kapazitiven Stellgliedes erfolgt, so dass in Echtzeit Sollwertabweichungen ausgeregelt und korrigiert werden können.
  • Die 3 und 4 zeigen anhand qualitativer Schaubilder eine alternative Regelstrategie, die einen reduzierten Rechenaufwand erfordert. Hierbei ist eine Erfassung eines gesamten Voll- oder Teilhubs während eines Auslenkungswegs, beispielsweise über einen gesamten Einspritzzyklus, vorgesehen. Die hierbei für einen Voll- oder Teilhub erforderliche Ladungsmenge wird gemessen und zur Regelung für einen darauffolgenden Voll- oder Teilhub verwendet.
  • 3 verdeutlicht eine Variation der Ladungsmenge Q bzw. des dazu proportionalen Stellwegs s über der Zeit t für eine Stellvorrichtung, bei der wahlweise eine Vollhub- oder eine Teilhubsteuerung vorgesehen sein soll. Für das Beispiel einer Kraftstoffzumesseinrichtung kann damit eine Voreinspritzung VE und eine nachfolgende Hautpeinspritzung HE gesteuert werden, ohne dass das Ventil vollständig geschlossen werden muss.
  • 4 verdeutlicht eine Variation der Ladungsmenge Q bzw. des dazu proportionalen Stellwegs s über der Zeit t für eine Stellvorrichtung, bei der ausschließlich eine Vollhubsteuerung vorgesehen sein soll. Für das Beispiel einer Kraftstoffzumesseinrichtung kann damit eine Voreinspritzung VE, eine Hautpeinspritzung HE sowie eine Nacheinspritzung NE gesteuert werden, wobei das Ventil zwischen den Einspritzimpulsen jeweils vollständig geschlossen wird.
  • Die Regelung entsprechend der 3 und 4 stellt eine adaptive bzw. eine Makroregelung dar, da die Ladungsmenge eines vollständigen Öffnungs- und Schließzyklus gemessen und erst der nachfolgende oder einer der folgenden Zyklen auf Basis dieser Messsignale geregelt bzw. verändert wird.
  • Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass eine zyklische Erfassung der Abweichungen von Soll- und Istwerten erfolgt und dass auf dieser Basis eine Korrektur von Kennfeldern oder Sollkurven erfolgt, so dass der Rechenaufwand insgesamt deutlich reduziert ist. Die Regelschaltung kann auf diese Weise zum Ausgleich von Wärmedehnungen, von Alterungserscheinungen oder von anderen, langsamer ablaufenden Effekten genutzt werden.

Claims (9)

  1. Verfahren zum Betreiben eines kapazitiven Stellgliedes (P), das mechanisch mit einer Stelleinrichtung zusammenwirkt, insbesondere zum Betreiben eines Piezoelements bzw. Piezostapels einer Kraftstoffzumesseinrichtung einer Brennkraftmaschine, bei dem das kapazitive Stellglied (P) mittels einer Versorgungsspannung (V) mit einer vorgebbaren, in mehreren Ladungspaketen (dQ) enthaltenen Ladungsmenge (Q) zur Steuerung einer gewünschten Auslenkung beaufschlagt und die auf das kapazitive Stellglied (P) übertragene Ladungsmenge (Q) gemessen wird, wobei die gemessene Ladungsmenge in einer Regeleinrichtung (RS) zur Korrektur von Abweichungen einer tatsächlichen Auslenkung von einer Sollauslenkung verarbeitet und damit die auf das kapazitive Stellglied zu übertragende Ladungsmenge (Q) geregelt wird, wobei einzelne Ladungsquanten (dQ) eines Lade- bzw. Entladevorgangs des kapazitiven Stellgliedes (P) gemessen und verarbeitet werden, wobei eine Regelung eines der folgenden Ladungsquanten (dQ) in der Weise erfolgt, dass ein folgendes Ladungsquantum entsprechend angepasst wird, wenn ein vorhergehendes Ladungsquantum nicht einem Sollwert entspricht.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Ladungsmenge (Q) mittels eines Abgriffs einer Spannung (UR) im Stromkreis des kapazitiven Stellgliedes (P) gemessen wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem eine Ladespannung beim Laden des Stellgliedes (P) und/oder eine Entladespannung beim Entladung des kapazitiven Stellgliedes (P) gemessen bzw. hergeleitet wird.
  4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, bei dem jeweils eine Ladungsmenge (Q) eines gesamten Hubvorgangs des kapazitiven Stellgliedes (P) verarbeitet wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem ein auf einen Ladevorgang folgender Ladevorgang des kapazitiven Stellgliedes (P) geregelt wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei dem eine zyklische Regelung und Anpassung bzw. Korrektur eines Sollwertes für die Auslenkung des kapazitiven Stellgliedes (P) erfolgt.
  7. Anordnung zum Betreiben eines kapazitiven Stellgliedes (P), das mechanisch mit einer Stelleinrichtung zusammenwirkt, insbesondere zum Betreiben eines Piezoelements bzw. Piezostapels einer Kraftstoffzumesseinrichtung einer Brennkraftmaschine, bei dem das kapazitive Stellglied (P) mittels einer Versorgungsspannung (V) mit einer vorgebbaren, vorzugsweise in mehreren Ladungspaketen (dQ) enthaltenen Ladungsmenge (Q) zur Erzeugung einer gewünschten Auslenkung beaufschlagbar und die auf das kapazitive Stellglied (P) übertragene Ladungsmenge (Q) messbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die gemessene Ladungsmenge (Q) in einer Regeleinrichtung (RS) zur Korrektur von Abweichungen einer tatsächlichen Auslenkung von einer Sollauslenkung verarbeitbar und damit die auf das kapazitive Stellglied (P) zu übertragende Ladungsmenge (Q) regelbar ist, dass die Regeleinrichtung (RS) ausgebildet ist, um einzelne Ladungsquanten (dQ) eines Lade- bzw. Entladevorgangs des kapazitiven Stellgliedes (P) zu messen und zu verarbeiten, dass die Regeleinrichtung (RS) ausgebildet ist, um eine Regelung eines der folgenden Ladungsquanten (dQ) in der Weise durchzuführen, dass ein folgendes Ladungsquantum entsprechend angepasst wird, wenn ein vorhergehendes Ladungsquantum nicht einem Sollwert entspricht.
  8. Anordnung nach Anspruch 7, bei der im Stromkreis des kapazitiven Stellglieds ein Messwiderstand (RM) zur Erfassung der auf das kapazitive Stellglied (P) übertragenen Ladungsmenge (Q) angeordnet ist.
  9. Anordnung nach Anspruch 7 oder 8, bei der eine Integriereinrichtung zur zeitlichen Integration der am Messwiderstand (RM) gemessenen elektrischen Spannung (UR) vorgesehen ist.
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