DE19838624A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Arretierung einer Schraubmutter - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Arretierung einer SchraubmutterInfo
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Abstract
Eine Vorrichtung (11) zur Arretierung einer einen kreiszylindrischen Körper (7) umschließend angeordneten und auf den Körper (7) aufgeschraubten Schraubmutter (9) weist eine Einspanneinrichtung (19) zum Einspannen des Körpers (7) auf, die wenigstens ein an die Außenoberfläche (18) des Körpers (7) anpreßbares Spannstück (17) umfaßt. Ein mit der Einspanneinrichtung (19) in einem Arretierungszustand kraftschlüssig in Verbindung stehendes Druckstück (20) ist an die Schraubmutter (9) anpreßbar. Das Spannstück (17) ist vorzugsweise als Spannteil (17A) oder als Exzenter (17B) ausgebildet, die beispielsweise durch eine Spannschraube (31) oder eine Spannfeder (25) antreibbar sind. Das Druckstück (20) kann eine reibungsvergrößernde Beschichtung (50) aus Chromkarbid aufweisen. Es wird auch ein Verfahren zur Arretierung einer Schraubmutter (9) beschrieben. Das Verfahren und die Vorrichtung (11) sind insbesondere zur Arretierung einer Antriebsgehäuse-Rohrmutter eines Steuerstab-Antriebsgehäuserohrs eines Kernkraftwerks verwendbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur
Arretierung einer einen kreiszylindrischen Körper umschlie
ßend angeordneten und auf den Körper aufgeschraubten Schraub
mutter, insbesondere zur Arretierung einer Antriebsgehäuse-
Rohrmutter eines Steuerstab-Antriebsgehäuserohrs eines Kern
kraftwerks.
Bei einem Siedewasserkernreaktor werden die Steuerstäbe durch
Stutzen, die an der Unterseite des Reaktordruckbehälters an
gebracht sind, in das Innere des Reaktordruckbehälters einge
führt. In die Stutzen ist jeweils ein Steuerstab-Antriebsge
häuserohr eingeschweißt, in das jeweils ein Steuerstab mit
einem Steuerstabführungsrohr eingesetzt ist. Die Stutzen und
die Steuerstab-Antriebsgehäuserohre sind vertikal ausgerich
tet.
Aus Gründen der redundanten Sicherheit sind die Steuerstab-
Antriebsgehäuserohre durch jeweils eine Antriebsgehäuse-Rohr
mutter gesichert. Die Antriebsgehäuse-Rohrmutter umschließt
das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr und ist dort auf ein Au
ßengewinde aufgeschraubt. Sie liegt mit ihrer Unterseite auf
der Oberkante des jeweiligen Stutzens des Reaktordruckbehäl
ters auf, so daß verhindert ist, daß das betreffende Steuer
stab-Antriebsgehäuserohr bei einem unterstellten Versagen
oder Bruch der jeweiligen Einschweißnaht - angetrieben von
dem im Innenraum des Reaktordruckbehälters herrschenden Druck -
seine Einbauposition verläßt und aus dem Stutzen hinausge
drückt wird.
Die Antriebsgehäuse-Rohrmutter kann durch einen Zylinderstift
gegen Verdrehen und Lockerung gesichert werden. Der Zylinder
stift wird hierzu durch eine parallel zum Steuerstab-An
triebsgehäuserohr verlaufende Bohrung in der Antriebsgehäuse-
Rohrmutter geschoben, bis ein über die Bohrung hinausragender
Teil des Zylinderstifts in ein Sackloch am Stutzen einrastet.
Die Sicherungsfunktion der Antriebsgehäuse-Rohrmutter mit ei
nem derartigen starren Zylinderstift kann, insbesondere nach
langjährigem Reaktorbetrieb, nachlassen. Durch die Vibratio
nen des Reaktordruckbehälters während seines Betriebs könnte
es nämlich zu einem Ausschlagen oder gar Lösen des Zylinder
stifts kommen mit der Folge, daß nach einiger Zeit auch die
Antriebsgehäuse-Rohrmutter beweglich und somit lösbar wird.
Bei einem Lösen des Zylinderstifts und möglicherweise auch
der Antriebsgehäuse-Rohrmutter sind ein neuer Zylinderstift
mit einer neuen Antriebsgehäuse-Rohrmutter nicht ohne weite
res nachrüstbar, da die Steuerstab-Antriebsgehäuserohre an
der Unterseite des Reaktordruckbehälters angeordnet sind und
demzufolge nur schwer zugänglich sind. Es ist deshalb mit
vertretbarem Zeitaufwand praktisch nicht möglich, an den ge
nannten Stellen eine neue Bohrung für einen neuen Zylinder
stift anzubringen.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, sowohl
eine Vorrichtung als auch ein Verfahren anzugeben, mit denen
eine lose oder eine gelockerte Schraubmutter, insbesondere
eine lose oder eine gelockerte Antriebsgehäuse-Rohrmutter, -
z. B. im Zuge einer Nachrüstung - auf schnelle und einfache
Weise arretiert, d. h. gegen Lösen oder Bewegung gesichert,
werden kann.
Die vorrichtungsbezogene Aufgabe wird gemäß der Erfindung
durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art gelöst, die
- a) eine Einspanneinrichtung zum Einspannen des Körpers auf weist, wobei die Einspanneinrichtung wenigstens ein an die Außenoberfläche des Körpers anpreßbares Spannstück umfaßt, und die
- b) ein mit der Einspanneinrichtung in einem Arretierungszu stand kraftschlüssig in Verbindung stehendes Druckstück aufweist, das an die Schraubmutter anpreßbar ist.
Eine derartige Vorrichtung läßt sich zur Arretierung einer
Schraubmutter, insbesondere einer Antriebsgehäuse-Rohrmutter,
in einfacher Weise nachrüsten.
Das Druckstück ist durch die kraftschlüssige Verbindung mit
der Einspannvorrichtung in seiner Position fixiert, wobei die
Einspanneinrichtung ihrerseits durch Einspannen am Körper fi
xierbar ist.
Durch das Anpressen des Druckstücks an die Schraubmutter ist
eine axiale Verspannkraft in die Schraubmutter eingeleitet
und eine Bewegung der Schraubmutter ist unterbunden. Insbe
sondere sind eine radiale und eine axiale Bewegung der
Schraubmutter infolge eines unvermeidbaren Gewindespiels so
wie eine dem Gewinde folgende Drehbewegung verhindert. Die
Schraubmutter ist dadurch zuverlässig gegen Lösen oder Loc
kern gesichert, d. h. sie befindet sich im Arretierungszu
stand.
Das Druckstück kann auch in einem vom Arretierungszustand
verschiedenen Zustand, z. B. in einem Montagezustand, kraft
schlüssig mit der Einspanneinrichtung in Verbindung stehen.
Der kreiszylindrische Körper ist insbesondere ein Rohr oder
ein Stab.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Einspannein
richtung drei an der Außenoberfläche anbringbare Spannstücke
auf. Die drei Spannstücke sind beispielsweise in einem Ab
stand von jeweils ca. 120° um eine Längsachse des Körpers an
bringbar.
Das Spannstück ist vorzugsweise an die Außenoberfläche eines
über die Schraubmutter hinausragenden Teils des Körpers an
preßbar.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Spannstück als
Spannkeil ausgebildet.
Dabei ist insbesondere ein Führungsteil einen keilförmigen
Zwischenraum zur Außenoberfläche des Körpers bildend angeord
net, wobei durch Eindrücken des Spannkeils in den Zwischen
raum der Spannkeil an die Außenoberfläche des Körpers anpreß
bar ist.
Der Spannkeil kann beispielsweise durch eine Spannschraube in
den Zwischenraum eindrückbar sein. Zum Einspannen des Körpers
in die Einspanneinrichtung, d. h. zum Anpressen des Spannkeils
an die Außenoberfläche des Körpers, wird die Spannschraube so
lange gedreht, bis eine für eine dauerhafte Fixierung ausrei
chende Anpreßkraft erreicht ist.
Bevorzugt ist der Spannkeil durch eine Spannfeder in den Zwi
schenraum eindrückbar. Dadurch ist die Vorrichtung in beson
ders einfacher Weise montierbar. Die Spannfeder hat darüber
hinaus den Vorteil, daß das Anpressen der Spannkeile an die
Außenoberfläche auch nach einer Verformung des Körpers, die
im Laufe der Zeit infolge thermischer oder/und mechanischer
Beanspruchung auftreten kann, sicher gewährleistet ist.
Nach einer alternativen Weiterbildung ist das Spannstück als
drehbar gelagerter Exzenter ausgestaltet. Der Exzenter hat
den zusätzlichen Vorteil der Selbsthemmung.
Der Exzenter kann um eine senkrecht zur Längsachse des Kör
pers orientierte Achse oder insbesondere um eine tangential
zur Außenoberfläche des Körpers orientierte Achse drehbar
sein.
Der Exzenter ist vorzugsweise durch Drehen an die Außenober
fläche des Körpers anpreßbar.
Der Exzenter ist beispielsweise durch eine Spannschraube
drehbar.
Die Spannschraube kann bei allen genannten Ausgestaltungen
und Weiterbildungen auch als Dehnschraube ausgebildet sein.
Mit besonderem Vorteil ist der Exzenter durch eine Spannfeder
drehbar.
Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung
ist das Druckstück an eine Stirnfläche der Schraubmutter an
preßbar. Die Stirnfläche der Schraubmutter kann hierzu plan
ausgestaltet sein.
Die Einspanneinrichtung umfaßt das Spannstück, sowie gegebe
nenfalls die Spannfeder oder die Spannschraube. Gegebenen
falls umfaßt sie auch das optionale Führungsteil. Das Füh
rungsteil kann ein gesondertes Bauteil oder ein Teil eines
der genannten Bauelemente der Vorrichtung nach der Erfindung
sein. Beispielsweise kann die Einspanneinrichtung auch ein
Gehäuse umfassen, das in einem Teilbereich als Führungsteil
und in einem anderen Teilbereich als Druckstück ausgebildet
ist. Somit kann auch das Druckstück sowohl als gesondertes
Bauteil als auch als Teil eines der Bauelemente der Vorrich
tung nach der Erfindung vorhanden sein.
Nach einer anderen bevorzugten Ausgestaltung ist das Druck
stück bezüglich des Spannstücks beweglich.
Dabei ist vorzugsweise eine Feder eine Federkraft zwischen
dem Spannstück und dem Druckstück erzeugend angeordnet.
Die Feder kann auch zwischen dem Druckstück und dem Gehäuse
angeordnet sein. Dadurch, daß das Druckstück mit einer Feder
kraft beaufschlagt ist, ist mit der Vorrichtung nach der Er
findung die Schraubmutter in besonders zuverlässiger Weise
arretierbar. Es ist nämlich auch nach einer mechanischen Ver
formung, insbesondere nach einer Verformung in axialer Rich
tung, ein Anpressen des Druckstücks an die Schraubmutter ge
währleistet.
Die Feder ist insbesondere die Spannfeder. Dadurch ist die
Vorrichtung nach der Erfindung in vorteilhafter und einfacher
Weise mit nur einer einzigen Feder aufbaubar, die ein elasti
sches Anpressen sowohl des Spannstücks als auch des Druck
stücks bewirkt.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das
Druckstück eine reibungsvergrößernde Beschichtung auf. Da
durch ist die Reibung des an die Schraubmutter angepreßten
Druckstücks bezüglich einem unbeschichteten Druckstück ver
größert und die Arretierung der Schraubmutter somit verbes
sert.
Die Beschichtung enthält bevorzugt Chromkarbid (CrC).
Die verfahrensbezogene Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei
einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß
- a) ein Druckstück an die Schraubmutter angepreßt wird, und
- b) der Körper in eine Einspanneinrichtung eingespannt wird, die mit dem Druckstück kraftschlüssig in Verbindung steht.
Das Verfahren ist bevorzugt mit der Vorrichtung nach der Er
findung durchführbar.
Beispielsweise wird bei dem Verfahren nach der Erfindung zu
nächst der Schritt a) und dann der Schritt b) durchgeführt.
Nach einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens wird zum
Einspannen des Körpers ein Spannstück an die Außenoberfläche
des Körpers angepreßt.
Das Spannstück ist vorzugsweise als Spannkeil oder als Exzen
ter ausgebildet.
Der Spannkeil bzw. der Exzenter ist vorzugsweise durch eine
Spannfeder an die Außenoberfläche des Körpers anpreßbar. Bei
spielsweise wird dann vor dem Anpressen des Druckstücks an
die Schraubmutter der Spannkeil bzw. der Exzenter unter Stau
chung der Spannfeder derart bewegt, daß die Einspanneinrich
tung ohne großen Kraftaufwand auf den Körper aufgesteckt oder
aufgeschoben werden kann. Nach dem Aufstecken bzw. Aufschie
ben der Einspanneinrichtung auf den Körper wird durch Ent
spannen der Spannfeder das Spannstück an die Außenoberfläche
des Körpers angepreßt.
Vier Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung nach der Erfin
dung werden anhand der Fig. 1 bis 4 näher erläutert. Die
Figuren dienen auch der Erläuterung des Verfahrens nach der
Erfindung. Es zeigen:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach
der Erfindung mit einem Spannkeil und einer Spannfeder,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach
der Erfindung mit einem Spannkeil und einer Spann
schraube.
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach
der Erfindung mit einem Exzenter und einer Spannfeder
und
Fig. 4 ein viertes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung nach
der Erfindung mit einem Exzenter und einer Spann
schraube.
Fig. 1 zeigt einen kreisrunden Stutzen 1, der in den Innen
raum 3 eines ansonsten nicht dargestellten Reaktordruckbehäl
ters eines Siedewasserreaktors hineinragt. In den Stutzen 1
ist über eine Schweißverbindung 5 ein Körper 7 kreisrunden
Querschnitts eingeschweißt, bei dem es sich um ein Steuer
stab-Antriebsgehäuserohr (AGR) 7 handelt. Durch das Steuer
stab-Antriebsgehäuserohr 7 kann ein nicht explizit darge
stellter Steuerstab mit einem Steuerstabführungsrohr einge
führt werden.
Bei einem postulierten Bruch der Schweißverbindung 5 würde
das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 infolge des im Innenraum
3 herrschenden Überdrucks aus dem Stutzen 1 am Reaktordruck
behälter nach unten hinausgedrückt werden. Um dies zu verhin
dern, ist am Steuerstab-Antriebsgehäuseohr 7 über ein dort
angebrachtes Außengewinde 8 eine Schraubmutter 9 aufge
schraubt, die als Antriebsgehäuse-Rohrmutter bezeichnet wird.
Die Schraubmutter 9 liegt an ihrer unteren Stirnseite an der
Oberseite des Stutzens 1 auf.
Zur Arretierung der Schraubmutter 9 ist eine erfindungsgemäße
Arretiervorrichtung 11 am Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7
angebracht.
Die Arretiervorrichtung 11 umfaßt ein rundes Gehäuse 13, an
dem ein als Kulissenführung ausgebildetes Führungsteil 15 an
gebracht ist, das zusammen mit der Außenoberfläche 18 des
Steuerstab-Antriebsgehäuserohrs 7 einen keilförmigen Zwi
schenraum 16 einschließt. In den Zwischenraum 16 ist ein als
kulissensteinähnlich geformter Spannkeil 17A ausgebildetes
Spannstück 17 eingeführt, das mit seiner bezüglich des Steu
erstab-Antriebsgehäuserohrs 7 außenliegenden planen Seite
großflächig am Führungsteil 15 anliegt. Die innenliegende
Seite des sich nach oben verjüngenden Spannkeils 17A ist an
die Krümmung der Außenoberfläche 18 des Steuerstab-Antriebs
gehäuserohrs 7 angepaßt. Der Zwischenraum 16 hat somit in ei
ner Umfangsrichtung um das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7
einen veränderlichen Querschnitt.
Der Spannkeil 17A weist an seinen dem Steuerstab-Antriebsge
häuserohr 7 bzw. dem Führungsteil 15 zugewandten Außenseiten
eine in den Figuren nicht ersichtliche gewindeähnliche Profi
lierung auf, mit der durch Verzahnung mit dem Steuerstab-An
triebsgehäuserohr 7 bzw. dem Führungsteil 15 eine besonders
gute Haftung oder Klemmung erreicht wird. Mit anderen Worten:
Es wird neben einem Reibschluß zusätzlich ein Formschluß er
zielt.
Die Arretiervorrichtung 11 weist insgesamt drei, gleichver
teilt um das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 angeordnete
Spannkeile 17A auf, wobei in der Querschnittsdarstellung der
Fig. 1 nur einer der Spannkeile 17A sichtbar ist. Im übrigen
ist die Arretiervorrichtung 11 weitgehend rotationssymme
trisch bezüglich des Steuerstab-Antriebsgehäuserohrs 7 ausge
bildet.
Das Gehäuse 13, das Führungsteil 15 und die Spannkeile 17A
bilden eine Einspanneinrichtung 19.
An der Unterseite des Gehäuses 13 ist in einem dort angeord
neten Ringspalt im Gehäuse 13 ein Druckstück 20 eingesetzt,
das mit seiner Unterseite 21 auf die obere Stirnseite der
Schraubmutter 9 anpreßbar ist. Das Druckstück 20 weist außen
einen Vorsprung oder eine Nase 23 auf, der verhindert, daß
das Druckstück 20 von einer auf selbiges einwirkenden Spann
feder 25 aus dem Gehäuse 13 hinausgedrückt wird. Die als Tel
lerfeder oder Tellerfedersäule ausgebildete, im Inneren des
Gehäuses 13 angeordnete Spannfeder 25 erzeugt eine Federkraft
zwischen dem Spannkeil 17A und dem Druckstück 20, so daß der
Spannkeil 17A und das Druckstück 20 gegeneinander federnd be
weglich sind.
Zum Einbau der vormontierten Arretiervorrichtung 11 werden
die Spannkeile 17A mittels einem nicht explizit dargestellten
ferngesteuerten Montageeinrichtung unter Stauchung der Spann
feder 25 nach unten gedrückt. Hierzu wird von oben durch ei
nen Spalt 27 z. B. mit Stiften auf die Oberseiten 28 der
Spannkeile 17A gedrückt, bis die Arretiervorrichtung 11, bzw.
die Einspanneinrichtung 19, einen Innendurchmesser aufweist,
der größer als der Außendurchmesser des Steuerstab-Antriebs
gehäuserohrs 7 ist. In diesem Zustand wird die Arretiervor
richtung 11 auf das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 aufge
schoben, bis das Druckstück 20 auf der Schraubmutter 9 zu
liegen kommt. Durch Anpressen des Druckstücks 20 auf die
Schraubmutter 9 wird das Druckstück 20 ins Innere des Gehäu
ses 13 gedrückt und die Spannfeder 25 weiter gestaucht. In
einer Einbaulage, in der das Druckstück 20 noch wenige Milli
meter über die Unterkante des Gehäuses 13 hervorragt, werden
die niedergedrückt gehaltenen Spannkeile 17A durch die ge
nannte Montageeinrichtung freigegeben, wodurch die Spannkeile
17A von der Spannfeder 25 nach oben gedrückt und an die Au
ßenoberfläche 18 des Steuerstab-Antriebsgehäuserohrs 7 ange
preßt werden. In diesem Zustand ist die Schraubmutter 9 in
folge der an der Kontaktfläche zum Druckstück 20 stattfinden
den Reibung arretiert (Arretierungszustand).
Das in Fig. 2 dargestellte zweite Ausführungsbeispiel weist
ebenfalls einen Spannkeil 17A auf. Das Führungsteil 15 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel aber Teil des Gehäuses 13. Den
unteren Teil des Gehäuses 13 bildet das Druckstück 20.
Anstelle einer Spannfeder 25 weist die in der Fig. 2 darge
stellte Arretiervorrichtung 11 eine Spannschraube 31 auf, de
ren Schraubenkopf 33 in einer Senkbohrung an der Oberseite
des Gehäuses 13 versenkt ist. Die Senkbohrung ist an ihrer
unteren Stirnseite 34, auf der der Schraubenkopf 33 aufliegt,
gekrümmt oder sphärisch ausgebildet, so daß die Spannschraube
31 auch in einer nicht zum Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7
parallelen Richtung festziehbar ist.
Mit der Spannschraube 31 ist der Spannkeil 17A in den Zwi
schenraum 16 eindrückbar, wozu im Spannkeil 17A ein drehbar
gelagertes Gewindeteil 35 angeordnet ist, in dessen Innenge
winde von oben die Spannschraube 31 einschraubbar ist. Durch
Einschrauben der Einspannschraube 31 in das Gewindeteil 35
wird der Spannkeil 17A in den Zwischenraum 16 eingedrückt und
dadurch an die Außenoberfläche 18 des Steuerstab-Antriebsge
häuserohrs 7 angepreßt. Bei einer dabei gegebenenfalls auf
tretenden Schräglage der Einspannschraube 31 bezüglich der
Außenoberfläche 18 wird das Gewindeteil 35 geringfügig ge
dreht. Die Einspannschraube 31 ist dann leicht schräg in den
sie aufnehmenden Bohrungen angeordnet, was möglich ist, da
deren Durchmesser entsprechend größer als der Außendurchmes
ser der Einspannschraube 31 ist.
Das dritte, in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel un
terscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel der Fig.
1 im wesentlichen dadurch, daß der Spannkeil 17A durch einen
Exzenter 17B ersetzt ist. Der Exzenter 17B weist eine ge
krümmte, halbkreisförmige und der Außenoberfläche 18 zuge
wandte Fläche 41 auf, deren Mittelpunkt 43 außerhalb einer
Welle 45 angeordnet ist, um die der Exzenter 17B drehbar ge
lagert ist. Die Drehachse der Welle 45 steht senkrecht auf
der Zeichenebene.
Die Spannfeder 25 wirkt über ein bewegliches Zwischenstück 47
auf eine der Fläche 41 gegenüberliegende und als Hebel fun
gierende Nase 46 des Exzenters 17B.
Insgesamt sind drei, im Abstand von jeweils 120° um das Steu
erstab-Antriebsgehäuserohr 7 angeordnete Exzenter 17B vorhan
den, wovon aus Gründen der Übersichtlichkeit in Fig. 3 nur
ein Exzenter 17B gezeichnet ist. Ansonsten ist die Arretier
vorrichtung 11 weitgehend rotationssymmetrisch bezüglich des
Steuerstab-Antriebsgehäuserohrs 7.
Zur Montage der in Fig. 3 dargestellten Arretiervorrichtung
11 wird die Spannfeder 25 gegenüber der dargestellten Posi
tion nach unten gedrückt, wodurch der damit verbundene Exzen
ter 17B gegenüber der dargestellten Position im Uhrzeigersinn
gedreht wird. Dadurch wird die freie Öffnung der Einspannvor
richtung 19 vergrößert, und die gesamte Arretiervorrichtung
11 kann über das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 in die
oben, im Zusammenhang mit der Fig. 1, beschriebene Einbau
lage gebracht werden. Nach Erreichen dieser Einbaulage wird
die Spannfeder 25 freigegeben, so daß die Federkraft den Ex
zenter 17B entgegen dem Uhrzeigersinn zurückdreht. Dadurch
wird das Steuerstab-Antriebsgehäuserohr 7 eingespannt und die
Arretiervorrichtung 11 in der Einbaulage fixiert
(Arretierungszustand).
Das in Fig. 4 dargestellte vierte Ausführungsbeispiel weist
ebenfalls einen Exzenter 17B auf. Bei diesem Ausführungsbei
spiel ist aber im Vergleich zu Fig. 3 die Spannfeder 25
durch eine Spannschraube 31 ersetzt. Die Funktion der Spann
schraube 31 ergibt sich in analoger Weise zu Fig. 2. Die
Spannschraube 31 ist in ein drehbar gelagertes Gewindeteil 35
im Exzenter 17B eingeschraubt und liegt mit ihrem Schrauben
kopf 33 am Gehäuse 13 auf. Der Schraubenkopf 33 ist von oben
zugänglich.
Bei allen genannten Ausführungsbeispielen weist das gesondert
oder als Teilstück des Gehäuses 13 vorhandene Druckstück 20
an seiner Unterseite 21 eine unbeschliffene rauhe Beschich
tung 50 aus Chromkarbid (CrC) auf, die die Reibung zwischen
dem Druckstück 20 und der Schraubmutter 9 gegenüber einem un
beschichteten Druckstück 20 in vorteilhafter Weise erhöht
(verbesserter Reibschluß).
Claims (19)
1. Vorrichtung (11) zur Arretierung einer einen kreiszylin
drischen Körper (7) umschließend angeordneten und auf den
Körper (7) aufgeschraubten Schraubmutter (9), insbesondere
zur Arretierung einer Antriebsgehäuse-Rohrmutter eines Steu
erstab-Antriebsgehäuserohrs eines Kernkraftwerks,
gekennzeichnet durch
- a) eine Einspanneinrichtung (19) zum Einspannen des Körpers (7), wobei die Einspanneinrichtung (19) wenigstens ein an die Außenoberfläche (18) des Körpers (7) anpreßbares Spann stück (17) umfaßt,
- b) ein mit der Einspanneinrichtung (19) in einem Arretie rungszustand kraftschlüssig in Verbindung stehendes Druck stück (20), das an die Schraubmutter (9) anpreßbar ist.
2. Vorrichtung (11) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
spanneinrichtung (19) drei an der Außenoberfläche (18) an
bringbare Spannstücke (17) aufweist.
3. Vorrichtung (11) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Spannstück (17) an die Außenoberfläche (18) eines über die
Schraubmutter (9) hinausragenden Teils des Körpers (7) an
preßbar ist.
4. Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch ein als Spannkeil
(17A) ausgebildetes Spannstück (17) (Fig. 1 und 2).
5. Vorrichtung (11) nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch ein Führungsteil
(15), das einen keilförmigen Zwischenraum (16) zur Außenober
fläche (18) des Körpers (7) bildend angeordnet ist, wobei
durch Eindrücken des Spannkeils (17A) in den Zwischenraum (16)
der Spannkeil (17A) an die Außenoberfläche des Körpers
(7) anpreßbar ist.
6. Vorrichtung (11) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spann
keil (17A) durch eine Spannschraube (31) in den Zwischenraum
(16) eindrückbar ist (Fig. 2).
7. Vorrichtung (11) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Spann
keil (17A) durch eine Spannfeder (25) in den Zwischenraum
(16) eindrückbar ist (Fig. 1)
8. Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
gekennzeichnet durch ein als drehbar ge
lagerter Exzenter (17B) ausgebildetes Spannstück (17) (Fig. 3
und 4).
9. Vorrichtung (11) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Exzenter
(17B) durch Drehen an die Außenoberfläche (18) des Körpers
(7) anpreßbar ist.
10. Vorrichtung (11) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Exzen
ter (17B) durch eine Spannschraube (31) drehbar ist (Fig. 4).
11. Vorrichtung (11) nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Exzen
ter (17B) durch eine Spannfeder (25) drehbar ist (Fig. 3)
12. Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Druckstück (20) an eine Stirnfläche der Schraubmutter (9) an
preßbar ist.
13. Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druck
stück (20) bezüglich des Spannstücks (17) beweglich ist.
14. Vorrichtung (11) nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder
eine Federkraft zwischen dem Spannstück (17) und dem Druck
stück (20) erzeugend angeordnet ist.
15. Vorrichtung (11) nach Anspruch 7 oder 11 und Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feder
die Spannfeder (25) ist.
16. Vorrichtung (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Druck
stück (20) eine reibungsvergrößernde Beschichtung (50) auf
weist.
17. Vorrichtung (11) nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Be
schichtung (50) Chromkarbid enthält.
18. Verfahren zur Arretierung einer einen kreiszylindrischen
Körper (7) umschließend angeordneten und auf den Körper (7)
aufgeschraubten Schraubmutter (9), insbesondere zur Arretie
rung einer Antriebsgehäuse-Rohrmutter eines Steuerstab-An
triebsgehäuserohrs eines Kernkraftwerks,
dadurch gekennzeichnet, daß
- a) ein Druckstück (20) an die Schraubmutter (9) angepreßt wird, und
- b) der Körper (7) in eine Einspanneinrichtung (19) einge spannt wird, die mit dem Druckstück (20) kraftschlüssig in Verbindung steht.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Ein
spannen des Körpers (7) ein Spannstück (17) an die Außenober
fläche (18) des Körpers (7) angepreßt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19838624A DE19838624C2 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Vorrichtung und Verfahren zur Arretierung einer Schraubmutter |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19838624A DE19838624C2 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Vorrichtung und Verfahren zur Arretierung einer Schraubmutter |
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DE19838624A1 true DE19838624A1 (de) | 2000-03-23 |
DE19838624C2 DE19838624C2 (de) | 2000-10-05 |
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ID=7878666
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DE19838624A Expired - Fee Related DE19838624C2 (de) | 1998-08-26 | 1998-08-26 | Vorrichtung und Verfahren zur Arretierung einer Schraubmutter |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19838624C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000066900A1 (de) * | 1999-04-29 | 2000-11-09 | Siemens Aktiengesellschaft | Klemmring und verfahren zur sicherung einer steuerstab- antriebsgehäuserohr- mutter eines kernkraftwerks |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2460961A1 (de) * | 1974-12-21 | 1976-06-24 | Ringfeder Gmbh | Vorrichtung zum aufbringen einer vorspannkraft auf einen zu verbindende teile durchdringenden schraubenbolzen |
-
1998
- 1998-08-26 DE DE19838624A patent/DE19838624C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2460961A1 (de) * | 1974-12-21 | 1976-06-24 | Ringfeder Gmbh | Vorrichtung zum aufbringen einer vorspannkraft auf einen zu verbindende teile durchdringenden schraubenbolzen |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000066900A1 (de) * | 1999-04-29 | 2000-11-09 | Siemens Aktiengesellschaft | Klemmring und verfahren zur sicherung einer steuerstab- antriebsgehäuserohr- mutter eines kernkraftwerks |
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE19838624C2 (de) | 2000-10-05 |
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