DE19838263C2 - Verfahren zur Herstellung von porösen Keramikkörpern mit offenen Porenkanälen und mikroporöser Matrix - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von porösen Keramikkörpern mit offenen Porenkanälen und mikroporöser MatrixInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von polymerabgeleiteten mikroporösen
keramischen Materialien mit orientierten oder statistisch verteilten Porenkanälen, hergestellt
durch Einbettung von polymeren Fasern oder zeilförmigen Schaumstoffen in eine
präkeramische siliziumhaltige Matrix und anschließende Keramisierung der Polymermatrix
durch Pyrolyse in einem Verfahrensschritt verbunden mit der thermischen Zersetzung der
eingebetteten Polymere.
Die bisherigen Verfahren zur Herstellung von keramischen Körpern aus der Pyrolyse
präkeramischer siliziumhaltiger Polymere führen gemäß dem Stand der Technik lediglich
zur Ausbildung einer ungerichteten Matrixporosität. Insbesondere ist bei diesen bekannten
Pyrolyseverfahren die Kontrolle der austretenden Zersetzungsgase schwierig, so dass dies
häufig zum Zerbersten der Formkörper führt. Sofern man bisher Fasern den präkeramischen
Polymeren zugemischt hat, dienten diese Fasern ausschließlich der Verstärkung der
keramischen Körper. Deshalb kamen bei diesen Verfahren Fasern zum Einsatz, die sich
nicht bei der Pyrolyse zersetzen, sondern in ihrem Volumen erhalten bleiben. Somit konnten
diese Fasern auch keine Porenkanäle ausbilden, die den Austritt von Zersetzungsgasen bei
der Pyrolyse begünstigen könnten, d. h. eine Kontrolle der austretenden Zersetzungsgase war
damit nicht möglich.
Bei dem hier vorgestellten Verfahren entstehen dagegen erfindungsgemäß während der
Temperaturbehandlung zunächst Porenkanäle, die den Zugang zu den inneren Bereichen des
Keramikkörpers eröffnen, so dass die bei höherer Temperatur von der Matrix
abzuspaltenden Zersetzungsgase kontrolliert in die Umgebung freigesetzt werden können.
Die entstehende Mikroporosität stellt sich wegen der kurzen Wege zwischen den
benachbarten Porenkanälen sehr gleichmäßig ein.
Als Stand der Technik können in Betracht gezogen werden:
EP 0 684 217 A1, in dieser Patentanmeldung wird die Herstellung poröser Materialien und deren Porositätsentwicklung durch thermische Zersetzung von siliziumorganischen Polymeren und Zugabe von anorganischen inaktiven Füllstoffen beschrieben.
EP 0 684 217 A1, in dieser Patentanmeldung wird die Herstellung poröser Materialien und deren Porositätsentwicklung durch thermische Zersetzung von siliziumorganischen Polymeren und Zugabe von anorganischen inaktiven Füllstoffen beschrieben.
WO 95/32164 A1, in dieser Patentanmeldung wird in einem anderen Verfahren der Einfluss
der Gasatmosphäre beim Zersetzungsprozess auf die Entstehung der inneren Oberfläche
beschrieben, z. B. wird hier Ammoniak als reaktive Gasatmosphäre bei der Pyrolyse von
siliziumorganischen Precursoren verwendet. Beide Patentschriften beschreiben die
optimierte Herstellung von Materialien mit ungerichteter Matrixporosität.
DE 39 26 077 A1, in dieser Offenlegungsschrift wird die Wirkung aktiver Füllstoffe beim
Pyrolyseprozess von siliziumorganischen Precursoren beschrieben. Ziel ist hier die
Entwicklung dichter Vollkörper mit minimalen inneren Oberflächen.
US 4 828 588 A, in dieser Patentschrift wird die Herstellung von heterogenen Silizium-
Glasmembranen beschrieben. Die Erzeugung der Membranprototypen gelingt durch
Infiltration eines porösen Vorkörpers, beispielsweise Vycor-Glas (Glas Nr. 7930, Corning,
USA), mit einer vernetzbaren Dichlordimethylsilanlösung und anschließender thermischer
Behandlung bis maximal 420°C. Dieses Herstellverfahren benötigt vorgefertigte poröse
Grundstrukturen zur Erzeugung mikroporöser Materialien.
DE 44 22 715 A1, in dieser Offenlegungsschrift ist die thermische Behandlung
(Kalzinierung) bis 600°C z. B. von Polysilanen ausschließlich in sauerstoffhaltigen
Gasatmosphären zur Erzeugung mikroporöser oxidischer Festkörper beschrieben.
EP 0361628 A1, in dieser Patentanmeldung wird die Abscheidung einer organofunktionellen
Polysiloxanschicht auf einem porösen Polysulfonsubstrat beschrieben. Durch Vernetzung
der Polysiloxane wird ausschließlich eine Polymermembran, die für Gasseparationen
geeignet ist, erzielt. Diese polymeren Kompositmembranen eignen sich jedoch nicht für
Hochtemperaturanwendungen.
EP 0681862 A2, in dieser Offenlegungsschrift wird die Herstellung eines Polysiloxanfilms
und die Aufbringung dieses Films auf ein poröses Substrat mit anschließender Vernetzung
zu einer polymeren Verbundmembran beschrieben. Der Einsatz dieser polymeren
Membranen ist jedoch auf relativ niedrige Prozesstemperaturen beschränkt.
DE 38 09 614 A1, in dieser Offenlegungsschrift wird die Herstellung von Siliziumpolymeren
und deren Eignung für die pyrolytische Umwandlung zur Keramik (z. B. SiC-Fasern oder
Schutzüberzüge) beschrieben.
DE 29 03 492 C2, in dieser Patentschrift wird die Herstellung von hitze- und
oxidationsbeständigen keramischen Sintervollkörpern mit hoher Dichte und guten
mechanischen Eigenschaften, hergestellt aus einer Mischung aus Polycarbosilanen und
keramischem Pulver (z. B. SiC), beschrieben.
DE 36 16 378 A1, in dieser Patentanmeldung wird ein Verfahren beschrieben, bei dem bei
der pyrolytischen Umwandlung von Polysilanen schwerabspaltbare Elemente (z. B. Fluor)
eingebaut werden, um temperaturfeste "keramische" polymere Werkstoffe mit einstellbaren
physikalischen Eigenschaften zu erzeugen.
Die Offenlegungsschriften DE 44 32 477 A1 und EP 0341203 A2 befassen sich mit der
Herstellung von porösen und geschäumten Keramiken. Poröse Keramikkörper ergeben sich
durch Imprägnierung von zellularen Vorformen mit keramischen Schlickern oder durch
Trockenpressen von keramischen Pulvern mit temporären Platzhaltern und anschließender
thermischen Behandlung im Sinterprozess. In der Patentanmeldung DE 36 28 948 A1 wird
weiterhin die Porositätsbildung über einen Sol-Gel-Prozess beschrieben. Die Einbringung
von Treibmittel oder Partikel als Porenbildner in kolloidale Lösungen führt beim
anschließenden Sintervorgang zur Porenbildung.
Hohe innere Oberflächen mit entsprechend kleinen Porenradien im Nanometerbereich
werden erreicht und sind beispielsweise in der Veröffentlichung von C. G. Pantano et. al.
(A. K. Singh und C. G. Pantano, Porous silicon oxycarbide glasses, Journal of the American
Ceramic Society, 79 (10), (1996), 2696-2704) beschrieben. Zur pyrolytischen Herstellung
von hochporösen Siliciumoxycarbidgläsern wird eine Mischung aus Tetraethoxysilan
(TEOS) und Methyldimethoxysilan (MDMS) verwendet. Nach Pyrolysebehandlung bis
800°C in fließender Argonatmosphäre wird eine spezifische Oberfläche von 275 m2/g
festgestellt.
Nach einem IUPAC-Abkommen wird per Definition zwischen folgenden Poren
größenbereichen unterschieden (J. Rouquerol, D. Avnir, C. W. Faurbridge, D. H. Everett, J. H.
Haynes, N. Pernicone, J. D. Ramsay, K. S. W. Sing, K. K. Unger, Recommendations for the
characterization of porous solids, Pure & Appl. Chem., 66 (8), (1994), 1739-1758):
- - Mikroporen mit einer Porenweite kleiner als 2 nm,
- - Mesoporen mit einer Porenweite von 2 nm bis 50 nm,
- - Makroporen mit einer Porenweite größer als 50 nm.
Der Begriff mikroporöse Matrix bezieht sich hier gemäß IUPAC-Abkommen auf
Materialien mit Porenweiten kleiner als 2 nm. Im Gegensatz dazu besitzen mesoporöse
Materialien Porenweiten zwischen 2 nm und 50 nm; makroporöse Materialien haben
Porenweiten über 50 nm.
Allgemein entstehen polymerabgeleitete Keramiken durch pyrolytische Zersetzung
oligomerer oder polymerer metallorganischer Verbindungen in inerten Atmosphären. Meist
enthalten diese metallorganischen Verbindungen Silizium in der Hauptkette. Die
Keramisierung in ein rein anorganisches Stoffsystem findet unter Abspaltung von
Zersetzungsgasen, welche überwiegend aus Kohlenwasserstoffen und Wasserstoff bestehen,
statt. Die Abspaltung gasförmiger Zersetzungsprodukte liefert eine mikroporöse offenzellige
Struktur. Im Gegensatz zur Herstellung hochporöser Materialien sind die Prozesse der
Pyrolyse und Strukturbildung von massiven (bulk) Keramiken über organometallische
Prekursoren in den letzten Jahren eingehend untersucht worden. In einem neuen Ansatz soll
hier das Verfahrensprinzip der kontrollierten thermischen Zersetzung zur Porositäts
einstellung bei der Herstellung von porösen Materialien mit bimodaler Porenverteilung auf
der Basis von siliziumorganischen Prekursoren zur Geltung kommen.
Poröse keramische Werkstoffe werden für zahlreiche technische Trennprozesse und
Wärmetauschvorgänge eingesetzt, bei denen erhöhte Temperaturen, hohe mechanische
Beanspruchungen oder aggressive Medien zu ertragen sind, ohne dass die
Leistungsfähigkeit der Trenn- und Austauschmodule beeinträchtigt wird. Beispiele sind
Filter für Heißgasreinigung (z. B. Dieselrußpartikelfilter), Sterilfiltration in der
Lebensmittelindustrie und Medizintechnik, Sensoren und Meßfühler in chemisch-
analytischen Meßketten oder Abwasserreinigungsanlagen und Filter, kombiniert mit
Wärmetauschern für schadstoffbelastete Abwärmeströme. Die heute verwendeten
Membranen und Filter bestehen entweder aus einem porösen Gefüge gleichmäßigen
Aufbaus oder aus einer grobporösen Trägerstruktur mit einseitig aufgebrachter
mikroporöser Membranfunktionsschicht (asymmetrische Membran). Der asymmetrische
Aufbau wird notwendig, da im bisher üblichen Verfahren die fortschreitende Reduzierung
der Porengrößen in den nacheinander aufgebrachten Schichten (z. B. von Keramikpulvern
immer feiner werdender Partikelgröße) erfolgt. Bei dieser Gradientenstruktur stellt die
äußerste Schicht dann die eigentliche Membranfunktionsschicht dar, die häufig über ein
Sol-Gel-Verfahren aufgebracht wird, wenn die Porengrößen dieser Schicht im
Nanometerbereich liegen sollen. Weitere Gründe für den asymmetrischen Aufbau der
Membran sind verfahrenstechnischer Art: die Einstellung rissfreier mikroporöser
Keramikschichten gelingt nur mit sehr dünnen Schichtdicken, so dass diese
Funktionsschichten immer eine grobporöse Trägerstruktur benötigen. Ein mikroporöser
Körper dickerer Wandstärke würde auch gravierende Nachteile aufgrund des drastischen
Abfalls der Permeabilität der Membran aufweisen. Als Nachteil der asymmetrischen
Keramikmembran ist festzuhalten, dass die sehr dünnen äußeren Funktionsschichten bei den
für Keramik typischerweise meist extremen Einsatzbedingungen (Temperatur, chemisch-
mechanischer Angriff) rasch verschleißen und ihre Funktionstüchtigkeit verlieren.
Die über den gesamten Querschnitt mit gleichmäßiger Porosität versehenen symmetrischen
Membranen erreichen bisher nicht die über Sol-Gel-Verfahren in dünnen Schichten
realisierte Mikroporosität, sondern sind durch eine grobe Porosität, die über den
Membranquerschnitt konstant ist, gekennzeichnet. In diesen Membranen wird deswegen in
der Regel eine höhere Permeabilität erreicht, die aber mit einer geringeren Selektivität
verbunden ist. Ziel einer fortgeschrittenen Membranentwicklung ist es jedoch, beide
Größen, Permeabilität wie Selektivität zu steigern. Dieses Ziel wird durch den hier
beschriebenen Aufbau neuartiger Membranen erreicht, indem durch orientierte
Zylinderporenkanäle das gesamte Volumen des Filterkörpers von außen leicht zugänglich
wird (hohe Permeabilität), und die gesamte innere Struktur des Körpers (sämtliche Wände
zwischen den Zylinderkanalporen) durch das Pyrolyseverfahren mit gleichmäßiger
Mikroporosität (hohe Selektivität) versehen wird.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren bereitzustellen, das die
Kombination von zugänglichen offenen Porenkanälen mit einer Mikroporosität in einer
anorganischen Matrix erreicht, und hohe Selektivität sowie Permeabilität bei erhöhten
Temperaturen in aggressiven Medien unter mechanischen Beanspruchungen ermöglicht.
Mit der hier vorliegenden Erfindung werden neuartige polymerabgeleitete keramische
Materialien hergestellt, die durch thermische Zersetzung von eingelagerten orientierten
polymeren Fasern oder Schaumstrukturen sowie durch Umwandlungsprozesse der
siliziumorganischen Precursormatrix als keramische Körper mit orientierter Porosität oder
einem Porennetzwerk und mikroporöser Matrix entstehen. Das Verfahren ist insbesondere
dadurch gekennzeichnet, dass die thermische Zersetzung der eingelagerten polymeren
Fasern oder Schaumstoffe und die pyrolytische Umwandlung der siliziumorganischen
Precursormatrix sequentiell in aufeinanderfolgenden Prozessstufen des Herstellverfahrens
erfolgen. Dadurch wird erreicht, dass die zunächst entstehenden zylinderförmigen
Porenkanäle den Zugang zu den inneren Bereichen des entstehenden Keramikkörpers
eröffnen, so dass die bei höherer Temperatur in der Folge von der Matrix abzuspaltenden
Zersetzungsgase kontrolliert in die Umgebung freigesetzt werden können. Damit werden
auch größere mikroporöse Keramikkörper herstellbar, die ansonsten wegen der
geschilderten Gasdruckentstehung auf dünne Schichten beschränkt sind. Zusätzlich ist als
Vorteil zu werten, dass die entstehende Mikroporosität wegen der kurzen Wege zwischen
benachbarten Porenkanälen (typisch 100 µm) sich sehr gleichmäßig einstellt, während in
größeren Körpern ohne Porenkanäle starke Unterschiede in der Porositätsverteilung und den
Porenradien sowie zusätzlich Makroporen und Risse auftreten. Weiterhin trägt der Zugang
zum Inneren der mikroporösen Matrix über entstehende Porenkanäle zu einer Erweiterung
der funktionellen Mikroporenstruktur bei. Die erfindungsgemäß hergestellten Werkstoffe
können in einer weiteren thermooxidativen Stufe in ihrer Struktur derart modifiziert werden,
dass eine vergrößerte innere spezifische Oberfläche erzeugt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun anhand der folgenden Figuren beschrieben. Die
Figuren zeigen:
Fig. 1 Flussdiagramm zur Herstellung der erfindungsgemäßen porösen Keramikkörper.
Fig. 2 Schematische Darstellung der erfindungsgemäß erzielbaren Porenkanäle und
Porositäten der unterschiedlichen Komposittypen. Im vergrößerten Bildausschnitt
unten sind zusätzlich die resultierenden Mikroporen und die mögliche Anordnung
der Porenkanäle ersichtlich.
Fig. 3 Stickstoffsorptionsanalyse an reinen siliziumorganischen Precursoren:
- a) Adsorptionsisotherme des Methylphenylvinylhydrogen-Polysiloxan-Harzes (MPVHS) nach Pyrolysebehandlung bis 600°C. Die schwarze Kurve stellt die Adsorption und die graue Kurve die Desorption dar.
- b) Resultierende DFT-Porendurchmesserverteilung von MPVHS
Fig. 4 Resultierende Porenverteilung aus der Quecksilberintrusionsporosimetrie eines
Polymerkomposit aus Polyester-Fasern in einer MPVHS-Matrix nach
Pyrolysebehandlung bis 600°C.
Fig. 5 Elektronenmikroskopische Aufnahme eines Polymerkomposits bestehend aus
Polyamid-Fasern 6.6 in einer MPVHS-Matrix nach Pyrolysebehandlung bis
1000°C.
Fig. 6 Stickstoffsorptionsanalyse an thermisch nachbehandelten Precursoren:
- a) Adsorptionsisotherme eines bis 1000°C pyrolysierten Polymerkomposits bestehend aus Polyamid-Fasern 6.6 in einer MPVHS-Matrix und anschließende oxidative Nachbehandlung bei 700°C. Die schwarze Kurve stellt die Adsorption und die graue Kurve die Desorption dar.
- b) Resultierende DFT-Porendurchmesserverteilung dieser Probe.
Fig. 7 Stickstoffsorptionsanalyse an siliziumorganischen faserhaltigen Precursoren.
- a) Adsorptionsisotherme eines siliziumorganischen faserhaltigen Precursors (MPVHS), der mit einem bei 600°C vorpyrolysierten Polysiloxanpulver versehen ist (Volumenanteil 30%), nach Pyrolysebehandlung bis 1000°C. Die schwarze Kurve zeigt die Adsorption und die graue Kurve die Desorption.
- b) Resultierende DFT-Porendurchmesserverteilung dieser Probe.
Das Verfahren (Fig. 1) umfasst damit zunächst die Herstellung von Formkörpern aus den
keramisierbaren Polymeren, die polymere Fasern oder Schaumstoffe enthalten. Die
Einbettung der Fasern gelingt durch die Trennung der Fasern als Einzelfasern, z. B. aus
einem Faserbündel oder Flockfasern mittels elektrostatischer Aufladung oder im Fall der
Flockfasern durch einen Homogenisierungsprozess; die Einbettung von Schaumstoff gelingt
durch Infiltration. Die Einzelfasern lassen sich dann gezielt orientiert in die vernetzbare und
damit härtbare Polymermatrix einbringen und verteilen. In der anschließenden
Verfahrensstufe findet nach einem Vernetzungsvorgang die Pyrolyse und damit die
Umwandlung der Matrix zu einem porösen keramischen Material sequentiell mit der
Zersetzung der eingebetteten Fasern oder Schaumstoffe unter Bildung von zylinderförmigen
Porenkanälen oder Porennetzwerkstrukturen statt. Diese resultierenden durchgängigen
Porenkanäle können je nach eingesetzten Faser- oder Schaumstoffmaterial unterschiedliche
Durchmesser aufweisen. Andererseits lassen sich bei Verwendung von regenerierten
Cellulosefasern oder Polyacrylnitrilfasern Porenkanäle erhalten, die partiell mit Faser
rückständen gefüllt sind oder in denen durch Pyrolyse neuerzeugte Fasern eingelagert sind.
Als Matrixsysteme dienen vor allem keramisierbare Organo-Silizium-Polymere wie z. B.
Polycarbosilane, -siloxane, silazane und -borosilane, die heute in einer großen Vielfalt
kommerziell erhältlich bzw. synthetisch zugänglich sind. Allgemein ist der Pyrolyseprozess
solcher präkeramischer Polymerprecursoren dadurch gekennzeichnet, dass im
Temperaturbereich von 400-800°C aufgrund der Polymerdegradation sowie Abspaltung
von gasförmigen Zersetzungsprodukten ein Maximum an spezifischer innerer Oberfläche
(≧ 400 m2/g) und offener Mikroporosität erreicht wird. Dies wird im Vergleichsbeispiel 1
für Methylphenylvinylhydrogen-Polysiloxan-Harz (MPVHS, Wacker Chemie, Burghausen)
gezeigt. Bei weiterer Temperaturerhöhung bis ca. 1000°C kommt es zu einer Abnahme der
offenen Porosität, oberhalb 1300°C erfolgt eine erneute Zunahme der offenen Porosität. Die
thermische Stabilität der erfindungsgemäß hergestellten Precursoren kann bei
Pyrolysetemperaturen oberhalb 1000°C zusätzlich durch Zugabe von vor-/teilpyrolysierten
Matrixmaterial erhöht werden, wodurch die Mikroporosität und die hohe spezifische
Oberfläche bei diesen Temperaturen erhalten bleiben.
Bei dem hier beschriebenen Verfahren können verschiedenartige Fasern wie z. B. die
folgenden eingesetzt werden:
- - Poly-p-Phenylen-terephthalamid-Fasern
- - Poly-hexamethylen-adipinamid-Fasern
- - Polyethlyenterephthalat-Fasern
- - Polypropylen-Fasern
- - Polyacrylnitril-Fasern
- - Regenerierte Cellulose-Fasern
Solche Fasern sind kommerziell erhältlich und werden erfindungsgemäß wie in den
Beispielen 1 und 2 erläutert weiterverarbeitet. Alternativ können erfindungsgemäß
offenzellige organische Schaumstoffe, z. B. Polyurethan-Schaumstoffe, eingesetzt werden,
die wiederum mit den bereits aufgeführten Matrix-Precursoren infiltriert werden können.
Zusätzlich ist eine gleichzeitige Verwendung von Flock-Fasern und Schaumstoff bei der
Precursorherstellung möglich, wobei durch die Aufbringung entsprechender Harzschichten
der Schaumstoff ausschließlich Kontakt zu der einen Oberfläche, die Flock-Fasern
ausschließlich Kontakt zur gegenüberliegenden Oberfläche erhalten können.
Nach der Vernetzung im Temperaturbereich zwischen 150°C und 200°C und
gegebenenfalls bis mindestens 250°C werden die so hergestellten Polymer-Polymer
Kompositkörper mittels Diamantsäge in dünne Scheiben unterschiedlicher Dicke (bevorzugt
z. B. 1 mm) quer zur Faserrichtung geschnitten. Je nach Abfolge der Schritte zur
Einbringung der Fasern/Schaumstoffe und Matrix bzw. je nach Lage der Trennschnitte
(d1, d2) werden dabei faserbewehrte Kompositkörper der Typen A, B, C oder D erhalten
(siehe Fig. 2). Die Fasern, die gezielt orientiert in die präkeramischen Prekursoren
eingebracht sind, können sich erfindungsgemäß durchgängig von der einen zur
gegenüberliegenden Oberfläche erstrecken (Typ A). Nach der Pyrolyse entstehen dadurch
durchgängige Kanäle. In einer zweiten Variante (Typ B) haben alle Fasern Kontakt nur zu
einer Oberfläche (E), wodurch nach der Pyrolyse eine einseitig geöffnete Membran entsteht
(Bildausschnitt unten). Durch das erfindungsgemäße Herstellverfahren ist es auch möglich,
die Fasern in orientierter Form in die präkeramische polymere Matrix so einzubetten, dass
die Fasern wechselweise Kontakt (E, F) zu einer der beiden Oberflächen des Körpers haben
(Typ C). In einer weiteren Variante (Typ D) wird durch die Einbringung eines
durchgängigen offenzelligen Polymerschaumstoffs mit oder ohne zusätzliche Fasern eine
verzweigte und durchgängige Porenkanalstruktur erzeugt.
Die Kompositkörper (z. B. Scheiben mit 20 mm Durchmesser, Höhe 1-3 mm) werden in
einem evakuierbaren Rohrofen mit einseitig geschlossenem Keramikrohr, das mit einem
Flansch versehen ist, plaziert. Nach Evakuieren und Befüllen des Reaktionsrohres mit
Inertgas (z. B. Stickstoff) wird die Pyrolyse unter Gasdurchfluss (1 l/min) durchgeführt.
Wesentlich für die pyrolytische Umwandlung der Kompositkörper ist die thermische
Behandlung im Temperaturbereich zwischen 400°C und 800°C und gegebenenfalls bei
mindestens 1000°C, die jeweilige Heizrate und die Haltezeit. Aufheizgeschwindigkeit,
Pyrolysetemperatur und Haltezeit werden über eine automatische Kaskadensteuerung
EPC 900 (Fa. Eurotherm, Limburg) eingestellt. Zur Temperaturkontrolle wird ein
gekapseltes Pt/PtRh-Thermoelement eingesetzt. Beispielsweise kann dabei folgendes
Pyrolyse-Programm eingehalten werden:
Je nach chemischem und morphologischem Aufbau und der damit korrespondierenden
Thermostabilität der eingelagerten Faser- und Schaumstoffe lassen sich durch deren
thermische Zersetzung gezielt einzustellende strukturelle Effekte im keramischen Produkt
erreichen. Zum einen bilden sich bei Verwendung von eingelagerten Polymerfasern mit
einem Schmelzbereich oberhalb der üblichen Vernetzungstemperaturen der Precursor-
Matrix (wie z. B. Polyhexamethylenadipinamid-Fasern, Polyethlyenterephthalat-Fasern) bei
der anschließenden Pyrolyse zylinderförmige Porenkanäle einheitlichen Durchmessers.
Andererseits resultieren bei niedrigschmelzenden leichtzersetzbaren Faserpolymeren wie
z. B. Polypropylen-Fasern weniger regelmäßige Porenkanäle im keramischen
Matrixmaterial.
Weiterhin können bei der Anwendung von thermostabilen organischen Faserpolymeren wie
z. B. Poly-p-Phenylenterephthalamid-Fasern zylinderförmige Porenkanäle entstehen, die
partiell mit thermooxidativ eliminierbarem Faserrückstand gefüllt sind.
Außerdem ermöglicht dieses Verfahren unter Einsatz von faserbildenden Faserpolymeren
wie z. B. regenerierten Cellulose-Fasern oder Polyacrylnitril-Fasern die Entstehung eines
keramischen Körpers mit Porenkanälen, in denen neuerzeugte Kohlenstofffasern eingelagert
sind.
Die resultierende poröse Struktur der so hergestellten keramischen Materialien kann mit
Hilfe der Rasterelektronenmikroskopie, der Quecksilberporosimetrie sowie der
Physisorption bzw. Oberflächenbestimmung nach der Gasadsorptions-Methode (BET)
charakterisiert werden. Zur Aufzeichnung kompletter Stickstoffisothermen und zur
Bestimmung der spezifischen Oberfläche stand das Gerät ASAP 2010 der Fa.
Micromeritics, welches nach dem statisch-volumetrischen Messprinzip arbeitet, zur
Verfügung. Vor jeder Messung der Adsorptionsisotherme wurde das Totvolumen anhand
einer volumetrischen Kalibrierung mit Helium bestimmt. Als Messgas wurde Stickstoff
(99,99%) bei einer Temperatur von 77 K verwendet. Weiterhin wurden die Proben vor
jeder Messung mindestens 24 h unter Vakuumbedingungen bei mindestens 150°C
ausgeheizt. Die Bestimmung der spezifischen Oberfläche nach BET erfolgte gemäß DIN-
Norm 66131 (DIN, Deutsches Institut für Normung e. V., Bestimmung der spezifischen
Oberfläche von Feststoffen durch Gasadsorption nach Brunauer, Emmett und Teller (BET),
DIN 66131, (1993)) im Relativdruckbereich p/p0 von 0,05 bis 0,3 an mindestens 5 Punkten.
Aus den gewonnenen Adsorptionsdaten wurden die Porenverteilungen gemäß der DFT
(Density Functional Theory)-Methode (J. P. Olivier, W. B. Conklin und M. v. Szombathely,
"Determination of Pore Size Distribution from Density Functional Theory: A Comparison
of Nitrogen and Argon Results, Characterization of Porous Solids III", Studies in Surface
Science and Catalysts, 87, (1994), 81-89) für den Porenbereich von 0,8 nm bis 400 nm
bestimmt.
Ein reiner siliziumorganischer Precursor bestehend aus Methylphenylvinylhydrogen-
Polysiloxan-Harz (MPVHS) wurde nach Vernetzung in fließender Stickstoffatmosphäre
(1 l/min) bis 600°C und einer Haltezeit von 4 h pyrolytisch behandelt. Dabei entsteht ein
mikroporöser Körper mit einer spezifischen Oberfläche von über 450 m2/g (BET). Die
pyrolytische Zersetzung führt zur Ausbildung von großen inneren Oberflächen im massiven
Precursor. Fig. 3a, oben zeigt den typischen Isothermenverlauf mikroporöser Materialien
(schwarz Adsorption, grau Desorption). Bei der gewählten thermischen Behandlung bildet
sich eine enge mikroporöse Porenverteilung (DFT) mit ausgeprägten Porenanteilen bei
Durchmessern von 0,7 bzw. 1,1 nm aus (Fig. 3b, unten).
In den Beispielen 1 und 2 ist die Herstellung und Vernetzung von Polymer-
Kompositkörpern dargelegt. Die Beispiele 3 bis 6 zeigen exemplarische Ergebnisse für
verschiedene Kompositmaterialien nach Pyrolysebehandlung.
Ein Faserbündel mit einer Länge von bis zu 15 cm wird in einer üblichen
Beflockungsapparatur einseitig an die Hochspannungselektrode (bei p-Aramid-Fasern,
Akzo Nobel, Wuppertal) mittels Klebung oder mechanischer Befestigung oder auf die
Gegenelektrode (bei Polyamid-Fasern 6.6, Nylstar, Freiburg) gelegt. Unter der Wirkung des
elektrostatischen Feldes bei einer Spannung von 70 kV erreicht man die Trennung der
aufgeladenen Fasern als Einzelfasern. Das Faserbündel mit einer großen Anzahl
vereinzelter, ausgestreckter und parallel orientierter Fasern wird in einer runden Teflon-
Form (Tiefe 8 mm), in der sich ein etwa 500 µm dicker Film aus noch fließfähigem
vernetzbarem MPVHS befindet, orientiert abgelegt und schließlich mit dem Polysiloxanharz
infiltriert. Nach der Infiltration und Ablegung einer genügend großen Anzahl an Fasern in
gleicher Richtung wird das Komposit in der Teflon-Form mit einem zweiten dünnen Film
des Polysiloxanharzes beschichtet, worauf wieder serienweise vorher vereinzelte und
orientierte Fasern aufgelegt werden. Diese Prozedur wird so lange fortgesetzt, bis die
Teflon-Form sequentiell aufgefüllt ist. Zur Vernetzung wird die Probe dann in einem auf
100°C vorgeheizten Trockenschrank innerhalb 1 Stunde auf 190°C erwärmt, bei dieser
Temperatur 2 Stunden belassen und anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Kommerziell erhältliche Flockfasern (p-Aramid-Fasern: Omni Chem, Wetteren, Belgien;
Polyamid 6.6-Fasern und Viscose-Fasern: Borchert u. Moller, Haigerloch; Polyester-
Fasern und Polypropylen-Fasern: Wilhelm GmbH, Stuttgart) werden mit Hilfe einer
Kugelsieb-Elektrode einer üblichen Beflockungsapparatur durch Anlegen eines
elektrostatischen Feldes (z. B. 50 kV) aufgeladen, auf das in einer runden Teflon-Form als
dünne Schicht (ca. 500 µm) befindliche Polysiloxanharz (MPVHS) beschleunigt und dort
im orientierten Zustand fixiert. Nach Zugabe einer zweiten Polysiloxanschicht wird dieser
Vorgang einschließlich der elektrostatischen Behandlung wiederholt. Diese Prozedur wird
so lange fortgesetzt, bis sich genügend ausgerichtete Flockfasern im Polysiloxan
angesammelt haben. Dabei können bestimmte Volumenanteile (z. B. 50 : 50 Vol.-%) der
einzubettenden Fasern in unterschiedlichen Ebenen der Harzmatrix eingebaut werden,
wobei die Fasern jedoch entlang ihrer Faserlänge sich gegenseitig überlappen können. Zur
Vernetzung wird die Probe dann in einem auf 100°C vorgeheizten Trockenschrank
innerhalb einer Stunde auf 190°C erwärmt, bei dieser Temperatur 2 Stunden belassen und
anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt.
Alternativ dazu können Flock-Fasern im gewünschten Verhältnis mit MPVHS gemischt und
mittels eines Ultraschall-Fingers homogenisiert werden, wodurch es zur Verteilung der
Fasern als Einzelfasern in der Polymermatrix kommt. Diese fließfähige Mischung wird dann
in eine zylindrische Teflon-Form eingegeben, zur Vernetzung 2 Stunden bei 190°C in einem
Ofen belassen und anschließend auf Raumtemperatur abgekühlt.
In diesem Beispiel ist die Porendurchmesserverteilung des Makroporenanteils und damit die
Verteilung der eingebrachten parallel laufenden Porenkanäle mittels
Quecksilberintrusionsporosimetrie dargestellt (Fig. 4). Die Messung wurde an einem
Polymerkomposit aus Polyester-Fasern in einer MPVHS-Matrix nach Pyrolysebehandlung
bis 600°C in fließender Stickstoffatmosphäre (1 l/min) und anschließender Haltezeit von
4 h durchgeführt.
Die rasterelektronenmikroskopische Aufnahme in Fig. 5 zeigt das Gefüge eines
Polymerkomposits bestehend aus Polyamid-Fasern 6.6 in einer MPVHS-Matrix nach einer
Pyrolysebehandlung bis 1000°C in fließender Stickstoffatmosphäre und anschließender
Haltezeit von 4 h. In der Matrix entstehen Zylinderporen durch den thermischen Abbau der
vorher eingebrachten Polyamid-Fasern 6.6.
Ein Polymerkomposit bestehend aus Polyamid-Fasern 6.6 in einer MPVHS-Matrix wurde
in fließender Stickstoffatmosphäre (1 l/min) bis 1000°C und einer Haltezeit von 4 h
pyrolysiert und anschließend oxidativ bei 700°C nachbehandelt. Nach dieser Behandlung
erhält man einen mikroporösen Körper mit bimodaler Porenverteilung und einer
spezifischen Oberfläche von über 12 m2/g (BET). Die resultierende
Stickstoffadsorptionsisotherme ist in Fig. 6a, oben dargestellt (schwarz Adsorption, grau
Desorption). Die Porendurchmesserverteilung dieser Probe wurde mit der Density
Functional Theory (DFT)-Methode bestimmt. Bei der gewählten thermischen Behandlung
bildet sich eine enge mikroporöse Porenverteilung mit einem ausgeprägten Porenanteil bei
einem Durchmesser von 1,5 nm aus (Fig. 6b, unten).
Die bei Temperaturen oberhalb von 900°C einsetzenden viskosen Fließprozesse, die starke
Verdichtung und die nachlassenden Pyrolysegase können zum vollständigen Verlust der
hohen spezifischen Oberfläche führen. Durch die Zugabe von vorpyrolysierten Füllstoffen
zum Komposit kann der Verlust der funktionellen Mikroporen bei hohen Temperaturen
reduziert werden. In Fig. 7a, oben, ist die Stickstoffadsorptionsisotherme eines
siliziumorganischen faserhaltigen Precursors (MPVHS), der mit einem bei 600°C
vorpyrolysierten Polysiloxanpulver versehen ist (Volumenanteil 30%), nach einer Pyrolyse
behandlung bis 1000°C in fließender Stickstoffatmosphäre sowie anschließender Haltezeit
von 4 h dargestellt (schwarz Adsorption, grau Desorption). Die spezifische Oberfläche der
mikroporösen Matrix ergibt sich nach BET-Auswertung zu über 65 m2/g. Durch Zugabe von
vorpyrolysiertem Polysiloxanpulver zum Matrixmaterial wird die thermische Stabilität
erhöht und die funktionelle Mikroporosität zum Teil erhalten. Die Porendurchmesser
verteilung dieser Probe wurde mit der Density Functional Theory (DFT)-Methode bestimmt.
Bei der gewählten thermischen Behandlung bildet sich eine bimodale Porenverteilung mit
einem ausgeprägten Mikroporenanteil bei 1,5 nm und einem hohen Mesoporenanteil bei 2,8 nm
sowie einem Makroporenanteil bei 100 nm aus (Fig. 7b, unten).
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von porösen Keramikkörpern mit offenen Porenkanälen und
mikroporöser Matrix durch thermische Zersetzung eines präkeramischen
siliziumhaltigen Polymerkomposits, dadurch gekennzeichnet, dass zueinander
ausgerichtete polymere Fasern oder offenzellige Polymerschaumstoffe in vernetzbare
und härtbare, präkeramische siliziumhaltige Polymere eingebracht werden und der
gehärtete Polymerkompositkörper einer Pyrolyse in inerter oder oxidativer Atmosphäre
im Temperaturbereich zwischen 400°C und 800°C und gegebenenfalls bei mindestens
1000°C ausgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung von
gerichteten, orientierten Porenkanälen Einzelfasern oder Flockfasern verwendet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass Einzelfasern aus
Faserbündel separiert werden.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern mit einer
Beflockungsanlage oder durch einen Homogenisierungsprozess in die präkeramische
Polymermatrix eingebettet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Flockfasern schichtweise in die präkeramische Polymermatrix eingebracht werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Anordnung und Ausrichtung der Fasern nach der Pyrolyse zu einem beidseitig offenen
oder einseitig offenen Porenkanalsystem in einer mikroporösen Matrix führt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
Polymerfasern aus
Poly-p-Phenylen-terephthalamid,
Poly-hexamethylen-adipinamid,
Polyethlyenterephthalat,
Polypropylen,
Polyacrylnitril
und regenerierte Cellulose-Fasern verwendet werden.
Poly-p-Phenylen-terephthalamid,
Poly-hexamethylen-adipinamid,
Polyethlyenterephthalat,
Polypropylen,
Polyacrylnitril
und regenerierte Cellulose-Fasern verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung von
regenerierten Cellulosefasern oder Polyacrylnitrilfasern Porenkanäle, die mit
neugebildeten Kohlenstofffasern teilweise gefüllt sind, entstehen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der
präkeramischen Polymermatrix vor der Hauptpyrolyse Füllstoffmaterial zugemischt
wird, das durch Vorpyrolyse von siliziumhaltigen präkeramischen Polymeren entsteht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der poröse
Keramikkörper thermooxidativ nachbehandelt wird.
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