DE19836338A1 - Proteinkomponente für diätetische Nahrungsmittel - Google Patents
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Abstract
Erfindungsgemäß wird eine Proteinkomponente auf Basis üblicher, für die Herstellung von Nahrungen eingesetzter Proteine, von denen mindestens 20 Gew.-% mindestens einen Phosphatrest aufweisen, der kovalent an das Protein gebunden ist, bereitgestellt. Diese Proteinkomponente zeichnet sich dadurch aus, daß 50 bis 100 Gew.-% der Proteine, die mindestens einen kovalent gebundenen Phosphatrest aufweisen, einer Dephosphorylierungsreaktion unterworfen wurden, bei der 20 bis 100% der kovalent gebundenen Phosphatreste entfernt wurden. Die erfindungsgemäße Proteinkomponente ermöglicht nicht nur eine ausreichende Proteinversorgung, sondern passiert auch den Magen rasch und verhindert einen Rückfluß von Mageninhalt in die Speiseröhre.
Description
Die Erfindung betrifft eine Proteinkomponente für diätetische
Nahrungsmittel auf Basis üblicher, für die Herstellung von Nahrungen
eingesetzter Proteine, ein diese Proteine enthaltendes Nahrungsmittel
und die Verwendung dieser Proteine sowie dieser Nahrung für die
Behandlung von Patienten mit gestörter gastrointestinaler Motilität.
Die verzögerte Magenentleerung nach einer Mahlzeit ist ein Leitsymptom
bei Patienten mit gestörter gastrointestinaler Motilität. Eine der
wichtigsten Konsequenzen einer verzögerten Magenentleerung ist der
Rücktransport von Mageninhalt in die Speiseröhre, der sogenannte
gastroösophageale Reflux (im folgenden Reflux). Die Folgen sind zum
einen eine Schädigung der Schleimhaut der Speiseröhre durch die
Magensäure und die Enzyme des Magensaftes, was bei häufigem
Auftreten zu einer entzündlichen Veränderung der Speiseröhre, der
sogenannten gastroösophagealen Refluxkrankheit führt. Eine andere
Folge kann Erbrechen sein. Letzteres bedeutet besonders bei schwer
kranken Patienten die Gefahr einer Aspiration von Mageninhalt in die
Lunge als schwere Komplikation.
Die Ursachen für Reflux sind vielgestaltig. Häufig sind sie in der
Säuglingszeit ein Ausdruck entwicklungsbedingter Unreife der
motorischen Koordination des Gastrointestinaltraktes. Generell kann bei
allen schweren Erkrankungen, die mit Störungen der Bewußtseinslage
oder mit Blutdruckabfall einhergehen, ein Reflux auftreten. Dies ist auch
der Fall, wenn durch Medikamente die Bewußtseinslage beeinflusst wird,
wie z. B. bei der Narkose. Eine weitere große Gruppe, bei denen ein
Reflux beobachtet wird, sind Patienten mit gestörter Hirnfunktion.
Neben der medikamentösen Beeinflussung der gastrointestinalen
Motilität vor allem durch Medikamente, die das vegetative Nervensystem
beeinflussen, werden bei der diätetischen Behandlung traditionell zwei
Wege verfolgt. Der gebräuchlichste Weg ist die
Andickung der Nahrung mit Galactomananen (im Regelfalle aus
Johannisbrotkernen). Das diätetische Prinzip besteht darin, durch
Andickung der Nahrung praktisch "mechanisch" einen Rückfluß von
Mageninhalt in die Speiseröhre zu verhindern. Der andere Weg,
besonders bei Patienten mit Gefährdung durch Aspiration angewandt,
besteht darin, die Nahrung extrem dünnflüssig zu machen, um eine
rasche Magenpassage zu ermöglichen.
Beide Wege sind nicht optimal. Bei schwerkranken, erwachsenen
Patienten wird diskutiert, daß die Fettresorption durch die Andickung mit
Galactomananen möglicherweise gestört werden könnte. Der Nachteil
der sehr dünnflüssigen Nahrungen liegt darin, daß sie Proteine nur in
hydrolysierter Form oder in sehr geringen Konzentrationen anbieten
können. Eine ausreichende Proteinversorgung ist somit durch solche
Nahrungen nicht zu erreichen.
Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Proteinkomponente
bereitzustellen, mit der Nahrungsmittel bzw. Nahrungen hergestellt
werden können, die eine ausreichende Proteinversorgung ermöglichen
und gleichzeitig den Magen rasch und ohne Gefahr für einen Reflux
passieren.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die Lehre der Ansprüche.
Als Ausgangsmaterial für die erfindungsgemäße Proteinkomponente, die
auch als Proteinzusammensetzung bzw. Proteinmischung bezeichnet
werden kann, dienen übliche, für die Herstellung von Nahrungen bzw.
Nahrungsmitteln eingesetzte Proteine bzw. Proteinquellen. Dabei werden
insbesondere in der Natur vorkommende Rohstoffe tierischen und
pflanzlichen Ursprungs eingesetzt. Die zum Einsatz gebrachten Proteine
können dabei beliebiger Art sein.
Mindestens 20 Gew.-% und somit 20 bis 100 Gew.-% der für die
Herstellung der erfindungsgemäßen Proteinkomponente eingesetzten
Proteine sind solche, die mindestens einen Phosphatrest aufweisen, der
kovalent an das entsprechende Protein gebunden ist.
Zweckmäßigerweise handelt es sich dabei um Kuhmilchproteine und von
diesen wiederum um die Caseine. Die restlichen Proteine und somit 0
bis 80 Gew.-% sind solche, die "von Anfang an" und daher von Natur aus
keine kovalent gebundene(n) Phosphat-gruppe(n) aufweisen.
Erfindungsgemäß werden nun 50 bis 100 Gew.-% der Proteine, die
mindestens einen kovalent gebundenen Phosphatrest aufweisen, einer
per se bekannten Dephosphorylierungsreaktion unterworfen, bei der 20
bis 100% der kovalent gebundenen Phosphatreste abgespalten werden.
Mit anderen Worten, der kovalent gebundene Phosphatgehalt derjenigen
Proteine, die einer Dephosphorylierungsreaktion unterworfen wurden,
wird um 20 bis 100%, vorzugsweise um 20 bis 85% verringert.
Die erfindungsgemäße Proteinkomponente ist somit aufgebaut aus
- a) 20 bis 100 Gew.-% Proteinen, die ursprünglich mindestens einen
Phosphatrest aufweisen und von denen
- a) 50 bis 100 Gew.-% einer Dephosphorylierungsreaktion unterworfen wurden, bei der 20 bis 100% der Phosphatreste entfernt wurden, und
- b) 0 bis 50 Gew.-% keiner derartigen Dephosphorylierungs reaktion unterworfen wurden, und
- b) 0 bis 80 Gew.-% Proteinen, die von Anfang an keinen Phophatrest aufweisen.
Das Gewichtsverhältnis von Proteinen a) zu Proteinen b) beträgt dabei
vorzugsweise 30 : 70 bis 50 : 50 und insbesondere ca. 40 : 60.
Wenn im Rahmen der vorliegenden Unterlagen von einem Bereich die
Rede ist, beispielsweise bei den oben genannten Bereichen von 20 bis
100 Gew.-%, 50 bis 100 Gew.-%, 0 bis 50 Gew.-% und 0 bis 20 Gew.-%,
sowie bei den erläuterten Deposphorylierungsgraden von 20 bis 100%
bzw. 20 bis 85%, dann sind damit alle dazwischenliegenden
Einzelwerte, insbesondere die ganzzahligen Einzelwerte und auch alle
davon umfaßten kleineren Bereiche offenbart. Zu den
offenbarten Einzelwerten (in % bzw. Gew.-%) gehören somit
beispielsweise 1, 2, 3, 4, 5 . . ., 9 . . .,13 . . ., 17, 18 . . ., 21, 22, 23, 24, 25,
26 . . ., 31, 32, 33 . . ., 38, 39, 40, 41 . . ., 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55 . . ., 68,
69, 70, 71 . . ., 78 . . ., 83, 84 . . ., 88, 89, 90, 91 . . ., 95, 96, 97, 98 und 99.
Umfaßte Bereiche sind beispielsweise 20 bis 40, 30 bis 50, 40 bis 85, 45
bis 75, 50 bis 85, 40 bis 75, 50 bis 85, 55 bis 90 usw. Diese Bereiche
sind nur beispielhaft aufgeführt.
Die erfindungsgemäße Proteinkomponente kann als solche und somit als
alleiniger Bestandteil oder Proteinbestandteil an einen Patienten
verabreicht werden, beispielsweise in Form einer Sondennahrung.
Zweckmäßigerweise wird die erfindungsgemäße Proteinkomponente
jedoch noch mit den anderen üblichen Bestandteilen einer Nahrung und
insbesondere eines fertigen Nahrungsmittels vermengt und dann in einer
einem Nahrungsmittel einverleibten Form an einen Patienten
verabreicht. Die erfindungsgemäße Proteinkomponente kann dabei den
alleinigen Proteinbestandteil einer solchen Nahrung ausmachen oder
auch noch mit weiteren Proteinkomponenten vermischt werden.
Die erfindungsgemäße Proteinkomponente kann dabei in einer solchen
Form eingesetzt werden, daß sie außer der Dephosphorylierung keiner
weiteren Behandlung unterworfen wird. Allerdings kann die
Proteinkomponente auch vor oder nach der Dephosphorylierung einer
per se bekannten weiteren Behandlung unterworfen werden.
Der Erfindung liegt nun die überraschende Erkenntnis zu Grunde, daß
durch eine graduelle enzymatische Dephosphorylierung der eingesetzten
Proteinquelle mit einem Dephosphorylierungsgrad von 20 bis maximal
100% und insbesondere von 20 bis 85% sowie gegebenfalls durch die
Mischung dieser dephosphorylierten Proteine mit Phosphatresten
aufweisenden, nicht dephosphorylierten Proteinen und/oder mit von
Natur aus keine Phosphatreste bzw. Phosphatgruppen aufweisenden
Proteinen die Magenentleerung gezielt gesteuert werden kann. Durch
eine entsprechende schnellere Entleerung des Magens wird wiederum
der Reflux deutlich reduziert. Durch gezielte Steuerung des
Grades der Dephosphorylierung hat man zudem die Möglichkeit, auf die
unterschiedlichen Störungen der gastrointestinalen Motilität spezifisch
zu reagieren.
Zur Herstellung von Säuglingsnahrungen und Sondennahrungen werden
als Proteinquelle üblicherweise Kuhmilchproteine eingesetzt. Diese
Kuhmilchproteine bestehen aus Caseinen und Molkenproteinen. Die
Caseine unterscheiden sich von den Molkenproteinen vor allem dadurch,
daß sie im sauren Milieu (pH kleiner 4,8) koagulieren, sich zu größeren
Aggregaten zusammenlagern und sich in Flüssigkeiten absetzen. Die im
Überstand verbleibenden Proteine sind die Molkenproteine.
Diese Koagulation findet auch im menschlichen Magen statt, der in
Abhängigkeit vom Alter des Menschen einen pH-Wert von 2-4 aufweist.
Die Art der Koagulation im Magen hängt ganz offensichtlich von der
Struktur der Caseinmoleküle ab, die u. a. durch den kovalent gebundenen
Phosphatgehalt bestimmt wird. Kuhmilchcaseine sind reich an kovalent
gebundenem Phosphat.
Vorzugsweise werden als Proteinquelle daher Caseine, insbesondere
bovine Caseine eingesetzt.
Die Dephosphorylierung kann chemisch oder enzymatisch erfolgen. Bei
der chemischen Dephosphorylierung wird durch Hitzeeinwirkung
(vorzugsweise 120 bis 140°C) und/oder Erhöhung des pH-Wertes
(vorzugsweise pH 10 bis 12) das kovalent gebundene Phosphat
abgespalten. Der Nachteil bei dieser chemischen Modifizierung liegt
darin, daß durch die hohen Temperaturen Peptidbindungen gespalten
werden, d. h. das Casein teilweise hydrolysiert wird. Durch Erhöhung des
pH-Wertes tritt eine Blockierung vor allem der ε-Aminogruppe des Lysins
ein (Bildung von Lysinoalanin) was zu einer Verminderung der
biologischen Wertigkeit des Proteins führt. Für die enzymatische
Dephosphorylierung stehen die alkalische und die saure Phosphatase
zur Verfügung. Die alkalische Phosphatase wird überwiegend aus
biologischen Materialien wir Dünndarmmucosa, Leber, Niere,
Blut und Mikroorganismen gewonnen. Diese Präparate haben häufig den
Nachteil, daß sie nicht frei von Proteasen sind. Dies führt zur
Teilhydrolyse des Gaseins während der Dephosphorylierung. Deutlich
besser geeignet ist z. B. die saure Phosphatase, die aus Kartoffeln
gewonnen wird. Die Präparate sind proteasefrei und führen somit zu
keinen Veränderungen des Gaseins.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht
somit darin, durch gezielte enzymatische Dephosphorylierung von
bovinen Caseinen Proteine herzustellen, die als Basis für die Produktion
von Nahrungen für reflux-gefährdete Personen (Säuglinge, Kinder,
Patienten mit speziellen Krankheitsbildern) dienen können. Da die
Aminosäurezusammensetzung der Caseine bei entsprechender
Durchführung der Dephosphorylierung unverändert bleibt, verändert sich
ihr nutritiver Wert nicht und sie können darum in gleicher Quantität wie
herkömmliche Caseine eingesetzt werden.
Die entsprechend dephosphorylierten Proteine, vorzugsweise Casein,
kann alleine oder als Baustein für beliebige Proteinmischungen
eingesetzt werden. In den Proteinmischungen können neben den partiell
dephosphorylierten Proteinen, vorzugsweise auf Basis von Caseinen,
auch andere Proteine, z. B. Molkenproteine, Sojaproteine oder andere
Proteine pflanzlicher oder tierischer Herkunft enthalten sein. Die
Mischungen richten sich nach den Anforderungen der jeweiligen
Zielgruppen (Säuglinge, Kleinkinder, Erwachsene, spezielle Patienten).
Im folgenden sind zwei Beispiele für die gezielte Dephosphorylierung
von bovinem Casein aufgeführt.
Bovines Natrium-Caseinat (3%ige Lösung) wird mit saurer Phosphatase
aus der Kartoffel (10 U/g Casein) zwei Stunden bei 45°C inkubiert. Die
dabei erzielte Phosphatabspaltung beträgt 58,5%. Das
dephosphorylierte Casein wird mit Molkenproteinen (Casein-
Molkenproteinverhältnis 40 : 60) und den für eine Säuglingsmilchnahrung
üblichen Bestandteilen gemischt. Die Aminosäurezusammensetzung der
Proteinmischung ist in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
Aminosäurenzusammensetzung der Proteinmischung für eine
Säuglingsanfangsnahrung mit dephosphoryliertem Casein und
Molkenproteinen (40 : 60)
Aminosäure | |
g/100 g Aminosäuren | |
Asp | 8, 9 |
Glu | 18,3 |
Ser | 5,2 |
His | 2,4 |
Gly | 1,9 |
Thr | 5,7 |
Arg | 2,7 |
Ala | 4,1 |
Tyr | 3,1 |
Val | 6,0 |
Met | 2,5 |
Ile | 5,8 |
Phe | 4,0 |
Leu | 9,7 |
Lys | 8,5 |
Pro | 8,1 |
Cys | 1,5 |
Trp | 1,6 |
Bovines Kalium-Caseinat (5%ige Lösung) wird mit saurer Phosphatase
aus der Kartoffel (5 U/g Casein) eine Stunde bei 45°C inkubiert. Die
dabei erzielte Phosphatabspaltung beträgt 28,2%. Dieses
dephosphorylierte Casein wird ohne Zusatz weiterer Proteine für die
Herstellung einer typischen Sondennahrung bei leicht reduzierter
gastrointestinaler Motilität verwendet. Die Aminosäuren
zusammensetzung entspricht der des handelsüblichen Kalium-
Caseinates.
Claims (9)
1. Proteinkomponente auf Basis üblicher, für die Herstellung von
Nahrungen eingesetzter Proteine, von denen mindestens 20
Gew.-% mindestens einen Phosphatrest aufweisen, der kovalent an
das Protein gebunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß 50 bis 100 Gew.-% der Proteine, die mindestens einen
kovalent gebundenen Phospatrest aufweisen, einer
Dephosphorylierungsreaktion unterworfen wurden, bei der 20 bis
100% der kovalent gebundenen Phosphatreste entfernt wurden.
2. Proteinkomponente nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß 20 bis 85% der kovalent gebundenen Phosphatreste durch
Dephosphorylierung entfernt sind.
3. Proteinkomponente nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch erhältlich,
daß für die Dephosphorylierung Enzyme der Klasse Phosphatase
benutzt werden.
4. Proteinkomponente nach Anspruch 3,
dadurch erhältlich,
daß für die enzymatische Dephosphorylierung saure Phosphatasen
benutzt werden.
5. Proteinkomponente nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den der Dephosphorylierung unterworfenen
Proteinen um Caseine, insbesondere bovine Caseine, handelt.
6. Proteinkomponente nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis a) : b), wobei
- a) die Summe derjenigen Proteine bedeutet, die
- a) kovalent gebundene Phosphatreste tragen und keiner Dephosphorylierung unterworfen wurden, und
- b) einer Dephosphorylierrung unterworfen wurden, und
- b) die Summe derjenigen Proteine bedeutet, die von Anfang an keine Phosphatreste aufweisen, 30 : 70 bis 50 : 50 beträgt.
7. Proteinkomponente nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gewichtsverhältnis a) : b) ca. 40 : 60 beträgt.
8. Nahrungsmittel enthaltend eine Proteinkomponente nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.
9. Verwendung der Proteinkomponente nach einem der Ansprüche 1
bis 7 oder des Nahrungsmittels nach Anspruch 8 für die
Behandlung von erwachsenen und jugendlichen Patienten sowie
Säuglingen und Kleinkindern mit gestörter gastrointestinaler
Motilität und/oder von refluxgefährdeten Patienten.
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