DE19835193A1 - Folie und deren Verwendung zur Beschichtung von Formteilen - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Folie, umfassend wenigstens eine Trägerschicht und wenigstens eine darauf aufgebrachte Lackschicht, wobei wenigstens eine Schicht auf Basis eines Pulverlacks oder einer Pulverlackdispersion vorhanden ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Folie mit wenigstens einer Trägerschicht
und wenigstens einer Lackschicht.
Die Anwendung von Folien zur Beschichtung von Automobilaussenteilen ist
insbesondere durch Fortschritte in der Thermoverformung und in der Technik der
"In Mold Decoration" von Kunsstoffformteilen von zunehmendem Interesse. (E.
Bürkle in Kunsstoffe 87 (1997), 320-328; Modern Plastics International Band 11,
1997, 33-34, G. Steinbichler und J. Gießauf in Kunststoffe 87 (1997), 1262-1270).
Stand der Technik sind mehrschichtige Folien, deren Klarschicht aus
thermoplastischen Polymeren, z. B. Polyvinylidenfluorid (PVdF) besteht. Solche
Folien sind beispielsweise als "In-Mold Surfacin Film" von 3M/REXAM kommerziell
erhältlich. In WO94/09983 und EP 361823 /AVERY DENNISO Corp.) sind
mehrschichtige Folien beschrieben, deren Klarschichten aus PVdF/Polyacrylat-
Mischungen bestehen und deren pigmentierten Farbschichten auf Basis PVdF
oder Polyvinylchlorid über eine Verbindungsschicht bzw. direkt darauf appliziert
sind. Über eine Klebeschicht werden diese Verbünde auf das zu folierende
Formteil appliziert, nachdem zuvor eine optionale Trägerschicht entfernt wurde.
Nachteilig ist bei diesen Folien der hohe Halogengehalt von ca. 60 Gew.-
(Ökologie und Preis) sowie die unzureichenden Gebrauchseigenschaften der sehr
weichen Klarschichten. Zudem werden die PVdF-basierenden Schichten mangels
ausreichender Extrudiergängigkeit bevorzugt aus organischer Lösung heraus
appliziert, was zu einer vorgebenen Beschichtungsfolge von 1. Klarschicht, 2.
Basisschicht zwingt, um Anlösungserscheinungen in der einer zuerst applizierten,
unteren effektgegebenden Schicht und damit Farbton- und Effektänderungen zu
vermeiden. Bekannt sind weiterhin Klarschichten aus thermoplastischenm
Polymethylmethacrylat (PMMA), die bevorzugt durch Coextrusion mit der
Kunststoffe 87 (1997), 1332-1343). Diese neigen aber aufgrund der hohen
Glasübergangstemperatur zur Sprödigkeit bzw. benötigen enge
Verarbeitungsfenster für das Verformen und Handling der Folien. Zudem
entsprechen einige Gebrauchseigenschaften solcher Schichten nicht den
Anforderungen, die an hochwertige Klarschichten gestellt werden.
In der EP 251 546 wird ein Verfahren zum Beschichten von Automobilteilen mit
einer lackierten Folie beschrieben. Die Folie enthält einen zuvor thermisch
ausgehärteten, farbigen Lack. In der EP 361 351 wird dieses Verfahren mit
strahlenhärtbaren Lacken umgesetzt, um die thermoplastischen Trägerfolien nicht
durch hohe Temperaturen zu deformieren.
Das technische Problem besteht darin, die Folieneigenschaften im
Ausgangszustand (auf der Rolle - nichtfliessend, nichtklebrig, blockfrei) mit der
notwendigen Thermoverformbarkeit der Folie während der Verarbeitung
(Dehnungen mit mehr als 100%) sowie den erwünschten Gebrauchseigenschaften
des folierten Gegenstands (insbesondere die mechanische Festigkeit un
Chemikalienresistenz) zu kombinieren. In der Patentliteratur sind zur Lösung
Ansätze beschrieben, bei denen Folien hergestellt und verarbeitet werden, die in
meist einer Schicht eine latente Härtbarkeit aufweisen, und nach der Applikation
der Folie zur Aushärtung gebracht werden.
In WO96/10059 sind zweischichtige, latent thermohärtbare, in der Schmelze
fließfähige Folien beschrieben, die zur Abdichtung von metallischen Fügestellen im
Automobilbau eingesetzt werden. Beim Erwärmen dehnt sich die untere Schich
aus, die obere zerfließt und umschließt nach erfolgter Härtung die untere Schicht.
Die Schrift DE 196 33 959 beschreibt ein Verfahren zur strahleninduzierten
Härtung einer Schutzschicht, die zuvor als äußere Schicht einer vorgeformten,
mehrschichtigen Zierfolie in der Spritzgußform mit einem thermoplastischen
Kunststoff hinterspritzt wurde. Die Harzzusammensetzung der Schutzschicht im
ungehärteten Zustand besteht aus einer acrylcopolymeren Hauptkette mit eine
Glasübergangstemperatur von 40 bis 120°C und einem mittleren Molekulargewicht
(Mw) von vorzugsweise 45000 bis 80000 sowie mindestens einer
(meth)acrylfunktionellen Seitekette, das mit einem mindestens trifunktionellen
Vernetzer mit (Meth)acryloylgruppen und einem Photoinitiator versehen ist.
Durch den hohen Glasübergangspunkt und der vergleichsweise geringen
Funktionalität an (Meth)acryloylgruppen des Polymers in der Schutzschicht sind
die erhaltenen Filme nach der erfindungsgemäßen Bestrahlung der applizierten
Zierfolie in den Gebrauchseigenschaften unzureichend für die hohen
Anforderungen, die an Automobilaussenteile gestellt werden. Zudem kann
aufgrund der hohen Molekulargewichte des Hauptpolymers eine Applikation nur
aus organischer Lösung erfolgen. Zudem können die im Automobilbau
vorhandenen hohen Erwartungen mit den in der Schrift vorgeschlagenen
einschichtigen Lösungen nicht erfüllt werden.
In den Schriften DE 196 54 918 A1 sowie DE 196 28 966 C1 (DAIMLER BENZ)
wird vorgeschlagen, einen Lackfilm auf dem Folienverbund teüzuhärten, der dann
mit einer Glasübergangstemperatur von kleiner 40°C, insb. kleiner 30°C klebefrei
zu verarbeiten (d. h. aufzurollen) ist und bei Temperaturen geringfügig oberhalb
des Glaspunktes thermoverformt werden kann. Das dann folierte Fertigteil mit der
o. g. Schicht wird dann mit elektromagnetischer Strahlung endgehärtet, um die
Gebrauchseigenschaften sicherzustellen. Als Materialien für die so applizierte und
verarbeitete Außenschicht ( = Klarschicht) werden Phosphazene, Polyacrylate und
Polyurethane als polymere "Bindemittel" vorgeschlagen und beansprucht.
Als Nachteil der beschriebenen Lösung kann genannt werden, daß der nicht- bzw.
teilgehärtete Film eine geschlossene Schicht darstellen soll, deren
Glasübegangstemperatur zur gleichzeitigen Gewährleistung der Blockfestigkeit
(Klebefreiheit) und der Tiefziehfähigkeit (Verformbarkeit) in einem bestimmten,
sehr niedrigen Temperaturbereich liegen soll. Somit stellt die Lösung einen
klassischen Kompromiss dar, um gegenläufigen physikalischen Anforderungen
(Klebefreiheit und Dehnbarkeit) gerecht zu werden. Die Freiheitsgrade zur Auswahl
geeigneter Materialien sind demnach sehr gering.
Es besteht somit Bedarf nach mehrschichtigen Folien zur Kaschierung von
Automobilaussenteilen, die möglichst lösemittelfrei und ohne Einsatz halogenierter,
thermoplastischer Polymere hergestellt werden können die als blockfeste und nicht
fliessende wickelbare Rohware bevorratet werden können die während der
Verarbeitung zu Verformlingen tiefgezogen und während oder nach dem
Applizieren auf das Werkstück - entweder vakuumunterstütztes Aufkaschieren
oder durch Hinterspritzen mit thermoplastischen Kunststoffen in einer Form - zu
glatt verlaufenen Filmen vernetzbar sind und deren optisches Erscheinungsbild
(Farbton und Effektpalette der bekannten OEM-Fahrzeuglacke) sowie deren
Gebrauchseigenschaften den derzeitigen Anforderungen der Automobilindustrie an
OEM-Lacksysteme gleichkommen.
Es ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Folienverbund umfassend
eine Trägerschicht und wenigstens eine darauf aufgebrachte Lackschicht zur
Verfügung zu stellen, der nicht mehr die aufgezeigten Probleme aufweist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß wenigstens eine Lackschicht auf Basis
eines Pulverlacks oder einer Pulverlackdispersion vorhanden ist.
Erfindungsgemäß kann die Schicht auf Basis von Pulverlack oder einer
Pulverlackdispersion direkt auf die Trägerschicht aufgetragen werden.
Vorzugsweise wird eine Schicht auf Basis eines Flüssiglacks aufgebracht, auf die
der Pulverlack oder die Pulverlackdispersion geschichtet werden. Zusätzlich
können eine Füllerschicht sowie eine abziehbare Deckfolie vorhanden sein.
Demgemäß kann sich erfindungsgemäß ein Folienverbund mit einer
Trägerfolienschicht, ggf. einem Füller, ggf. einem Flüssiglack, eine Schicht auf
Basis eines Pulverlacks oder einer Pulverlackdispersion und ggf. einer
transparenten Kunststoffolie ergeben.
Beispielsweise können auch folgende Varianten in Betracht kommen:
- 1. ggf. Kleberschicht, Trägerfolienschicht, ggf. Füller (Primer), pigmentierte Flüssiglackschicht, Pulverklarlackschicht, ggf. abziehbare Folie.
- 2. Abziehbare Folie, Pulverklarlackschicht, pigmentierte Flüssiglackschicht, ggf. Füller (Primer), und/oder Kleber, ggf. abziehbare Folie
Als Material für die Schicht auf Basis eines Pulverlacks eignen sich prinzipiell alle
aus der Lackchemie bekannten organischen Polymere. Die Auswahl richtet sich
nach den anwendungsspezifischen Anforderungen, z. B. die Witterungs- und UV-
Beständigkeit, Eigenfarbe etc.. Erfindungswesentlich sind die Anforderungen an
das Schmelzverhalten der Teilchen und an die Fähigkeit zur chemischen,
weitgehend emissionsfreien Vernetzung in der Schmelze. Bevorzugt werden
Pulverlacke und wäßrige Suspensionen von Polymerpulvern nach bekannten
Verfahren erzeugt und verarbeitet.
Ein erfindungsgemäß einsetzbarer Pulverlack kann z. B. enthalten:
- a) wenigstens ein epoxidhaltiges Bindemittel mit einem Gehalt von 20 bis 45% an glycidylhaltigen Monomeren ggf. mit einem Gehalt an vinylaromatischen Verbindungen, vorzugsweise Styrol,
- b) Vernetzungsmittel,
- c) Ggf. Katalysatoren, Hilfsstoffe, pulverklarlacktypische Additive, wie Entgasungsmittel, Verlaufsmittel, UV-Absorber, Radikalfänger, Antioxidantien
Bevorzugt werden hierbei folgende Mengenverhältnisse:
- a) 60-80 Teile
- b) 15-30 Teile
- c) 3 - 10 Teile
Als epoxifunktionelles Bindemittel für den festen Pulverklarlack sind beispielsweise
epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharze geeignet, die durch Copolymerisation von
mindestens einem ethylenisch ungesättigten Monomer, das mindestens eine
Epoxidgruppe im Molekül enthält, mit mindestens einem weiteren ethylenisch
ungesättigten Monomer, das keine Epoxidgruppe im Molekül enthält, herstellbar
sind, wobei mindestens eines der Monomere ein Ester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure ist. Derartige epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharze sind z. B.
bekannt aus EP-A-299 420, DE-B-22 14 650, DE-B-27 49 576, US-A-4,091,048
und US-A-3,781,379.
Als Beispiele für ethylenisch ungesättigte Monomere, die keine Epoxidgruppe im
Molekül enthalten, werden Alkylester der Acryl- und Methacrylsäure, die 1 bis 20
Kohlenstoffatome im Alkylrest enthalten, insbesondere Methylacrylat,
Methylmethacrylat, Ethylacrylat, Ethylmethacrylat, Butylacrylat, Butylmethacrylat,
2-Ethylhexylacrylat und 2-Ethylhexylmethacrylat genannt. Weitere Beispiel für
ethylenisch ungesättigte Monomere, die keine Epoxidgruppen im Molekül
enthalten, sind Säureamide, wie z. B. Acrylsäure- und Methacrylsäureamid,
vinylaromatische Verbindungen, wie Styrol, Methylstyrol und Vinyltolul, Nitrile, wie
Acrylnitril und Methacrylnitril, Vinyl- und Vinylidenhalogenide, wie Vinylchlorid und
Vinylidenfluorid, Vinylester, wie z. B. Vinylacetat und hydroxylgruppenhaltige
Monomere, wie z. B. Hydroxyethylacrylat und Hydroxyethylmethacrylat.
Die in den epoxidfunktionellen Bindemitteln eingesetzten epoxidfunktionellen
Monomere sind vorzugsweise Glycidylacrylat, Glycidylmethacrylat und
Allyglycidylether.
Das epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharz weist üblicherweise ein
Epoxidäquivalentgewicht von 300 bis 2500, vorzugsweise 420 bis 700, ein
zahlenmittleres Molekulargewicht (gelpermeationschromatographisch unter
Verwendung eines Polystyrolstandards bestimmt) von 2000 bis 20000,
vorzugsweise von 3000 bis 10000, und eine Glasübergangstemperatur (TG) von
30 bis 80, vorzugsweise von 40 bis 70, besonders bevorzugt von 40 bis 60°C
(gemessen mit Hilfe der Differential Scanning Calorimetrie (DSC)). Ganz
besonders bevorzugt werden ca. 50°C. Zum Einsatz können auch Gemische aus
zwei oder mehr Acrylatharzen kommen.
Das epoxidgruppenhaltige Polyacrylatharz kann nach allgemein gut bekannten
Methoden durch Polymerisation hergestellt werden.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind die Methyl-, Butyl-Mischester. Diese haben
gegenüber reinen Methylestern den Vorzug der besseren Löslichkeit, in
Polymerschmelzen und Butyl-Ethylhexyl-Mischester. Bevorzugt sind
erfindungsgemäß auch die reinen Butylester.
Als Vernetzer können verschiedene blockierte Polyisocyanate in Betracht kommen.
Ebenso sind Aminoplastharze z. B. Melamine, einsetzbar.
Im Prinzip kann jedes für transparente Decklacke geeignete Aminoplastharz oder
eine Mischung aus solchen Aminoplastharzen eingesetzt werden.
Derartige Harze sind dem Fachmann gut bekannt und werden von vielen Firmen
als Verkaufsprodukte angeboten. Aminoplastharze sind Kondensationsprodukte
aus Aldehyden, besonders Formaldehyd und beispielsweise Harnstoff, Melamin,
Guanamim und Benzoguanamin. Die Aminoplastharze enthalten Alkohol-,
vorzugsweise Methylolgruppen, die in der Regel teilweise oder vollständig mit
Alkoholen verethert sind.
Als weitere Vernetzer sind Carbonsäuren, insbesondere gesättigte, geradkettige,
aliphatische Dicarbonsäuren mit 3 bis 20 C-Atomen im Molekül geeignet. Ganz
besonders bevorzugt wird Dodecan-1,12-disäure eingesetzt. Zur Modifizierung der
Eigenschaften der fertigen Pulverklarlacke können ggf. noch andere
Carboxylgruppen enthaltende Vernetzer eingesetzt werden. Als Beispiele hierfür
seien gesättigte verzweigte oder ungesättigte geradkettige Di- und
Polycarbonsäuren sowie Polymere mit Carboxylgruppen genannt.
Ferner sind auch Pulverklarlacke geeignet, die einen epoxifunktionellen Vernetzer
und ein säurefunktionelles Bindemittel enthalten.
Als Komponente (b) können auch Tris(Alkoxycarbonylamino)Triazine gemäß der
US-PS 4,939,213, der US-PS 5,084,541 und der EP 0 624 577 eingesetzt werden.
Hierbei handelt es sich um Tris(Alkoxycarbonylamino)Triazine der Formel
wobei R = Methyl, Butyl-,Ethylhexyl-Gruppen bedeuten. Ebenso können Derivate
der genannten Verbindungen zum Einsatz kommen.
Die genannten Vernetzungsmittel können auch als Gemisch eines oder mehrerer
der genannten Verbindungen eingesetzt werden. Bei der Auswahl ist jedoch darauf
zu achten, daß keine nennenswerten Kondensationsprodukte während der
thermischen Folgeschritte entstehen dürfen, wenn diese nicht entweichen können
(z. B. in der Spritzgußform oder unter einer Schutzfolie).
Als säurefunktionelles Bindemittel sind beispielsweise saure Polyacrylatharze
geeignet, die durch Copolymerisation von mindestens einem ethylenisch
ungesättigten Monomer, das mindestens eine Säuregruppe im Molekül enthält, mit
mindestens einem weiteren ethylenisch ungesättigten Monomer, das keine
Säuregruppe im Molekül enthält, herstellbar sind.
Das epoxidgruppenhaltige Bindemittel bzw. der carboxylgruppenhaltige Vernetzer
und das Carboxyl- bzw. das Bindemittel werden üblicherweise in einer solche
Menge eingesetzt, daß pro Äquivalent Epoxidgruppen 0,5 bis 1,5, vorzugsweise
0,75 bis 1,25 Äquivalente Carboxylgruppen vorliegen. Die Menge an vorliegenden
Carboxylgruppen kann durch Titration mit einer alkoholischen KOH-Lösung
ermittelt werden.
Erfindungsgemäß enthält das Bindemittel vinylaromatische Verbindungen,
insbesondere Styrol. Um die Gefahr der Rißbildung bei der Bewitterung zu
begrenzen, liegt der Gehalt jedoch nicht über 35 Gew.-%. Bevorzugt werden 10 bis
25 Gew.-%.
Die festen Pulverlacke enthalten ggf. einen oder mehrere geeignete Katalysatoren
für die Epoxidharz-Aushärtung. Geeignete Katalysatoren sind Phosphoniumsalze
organischer oder anorganischer Säuren, quarternäre Ammoniumverbindungen
Amine, Imidazol und Imidazolderivate. Die Katalysatoren werden im allgemeinen in
Anteilen von 0,001 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
des Epoxidharzes und des Vernetzungsmittels, eingesetzt.
Beispiele für geeignete Phosphonium-Katalysatoren sind
Ethyltriphenylphosphoniumiodid, Ethyltriphenylphosphoniumchlorid,
Ethyltriphenylphosphoniumthiocyanat, Ethyltriphenylphosphonium-Acetat-
Essigsäurekomplex, Tetrabutylphosphoniumiodid, Tetrabutylphosphoniumbromid
und Tetrabutylphosphonium-Acetat-Essigsäurekomplex. Diese sowie weitere
geeignete Phosphonium-Katalysatoren sind z. B. beschrieben in US-PS 3,477,990
und US-PS 3,341,580.
Geeignete Imidazol-Katalysatoren sind beispielsweise 2-Styrylimidazol, 1-Benzyl-
2-methylimidazol, 2-Methylimidazol und 2-Butylimidazol. Diese sowie weitere
Imidazol-Katalysatoren sind z. B. beschrieben in dem belgischen Patent
Nr. 756,693.
Außerdem können die festen Pulverlacke ggf. noch Hilfsmittel und Additive
enthalten. Beispiele hierfür sind Verlaufsmittel, Antioxidantien, UV-Absorber,
Radikalfänger, Rieselhilfen und Entgasungsmittel, wie beispielsweise Benzoin.
Die Herstellung der festen Pulverlacke erfolgt nach bekannten Methoden (vgl. z. B.
Produkt-Information der Firma BASF Lacke + Farben AG, "Pulverlacke", 1990)
durch Homogenisieren und Dispergieren, beispielsweise mittels eines Extruders,
Schneckenkneters u. ä.. Nach Herstellung der Pulverlacke werden diese durch
Vermahlen und ggf. durch Sichten und Sieben für die Dispergierung vorbereitet.
Der Pulverklarlack kann auch als wäßrige Dispersion vorliegen. Vorzugsweise
enthält diese eine Komponente A in Form des festen Pulverlacks und eine wäßrige
Komponente B. Besonders bevorzugt ist eine wäßrige Pulverklarlackdispersion
enthaltend
eine feste, pulverförmige Komponente A und eine wäßrige Komponente B, wobei Komponente A ein Pulverklarlack ist enthaltend
eine feste, pulverförmige Komponente A und eine wäßrige Komponente B, wobei Komponente A ein Pulverklarlack ist enthaltend
- a) wenigstens ein epoxidhaltiges Bindemittel mit einem Gehalt von 20 bis 45%, vorzugsweise 25 bis 35% an glycidylhaltigen Monomeren ggf. mit einem Gehalt an vinylaromatischen Verbindungen, vorzugsweise Styrol,
- b) Vernetzungsmittel und
- c) ggf. Katalysatoren, Hilfsstoffe, pulverklarlacktypische Additive, wie Entgasungsmittel, Verlaufsmittel, UV-Absorber, Radikalfänger, Antioxidantien
und
Komponente B eine wäßrige Dispersion ist enthaltend
Komponente B eine wäßrige Dispersion ist enthaltend
- a) wenigstens einen vorzugsweise nicht-ionischen Verdicker und
- b) ggf. Katalysatoren, Hilfsstoffe, Entschäumungsmittel, Dispersionshilfsmittel, Netzmittel, vorzugsweise carboxyfunktionelle Dispergiermittel, Antioxidantien, UV-Absorber, Radikalfänger, geringe Mengen Lösemittel, Verlaufsmittel, Biozide und/oder Wasserrückhaltemittel.
Bevorzugt werden hierbei erfindungsgemäß folgende Mengenverhältnisse für die
Komponente A und B:
Komponente A
Komponente A
- a) 60-80 Teile
- b) 15-30 Teile
- c) 3-10 Teile
Komponente B
- a) 20-50 Teile Komponete A
- b) 80 - 50 Teile Komponente B
- c) 1000-5000 Teile destilliertes Wasser
Die Dispersion enthält vorzugsweise 25-100 Teile Komponente A und 100 Teile
Komponente B.
Bevorzugt werden erfindungsgemäß nicht-ionische Assoziativ-Verdicker a)
eingesetzt.
Strukturmerkmale solcher Assoziativ-Verdicker a) sind:
- a) ein hydrophiles Gerüst, das eine ausreichende Wasserlöslichkeit sicher stellt und
- b) hydrophobe Gruppen, die zu einer assoziativen Wechselwirkung im wäßrigen Medium fähig sind.
Als hydrophobe Gruppen werden beispielsweise langkettige Alkylreste, wie z. B.
Dodecyl-, Hexadecyl- oder Octadecyl-Reste, oder Alkarylreste, wie z. B. Octyl
phenyl- oder Nonylphenyl-Reste eingesetzt.
Als hydrophile Gerüste werden vorzugsweise Polyacrylate, Celluloseether oder
besonders bevorzugt Polyurethane eingesetzt, die die hydrophoben Gruppen als
Polymerbausteine enthalten.
Ganz besonders bevorzugt sind als hydrophile Gerüste Polyurethane, die Po
lyetherketten als Bausteine enthalten, vorzugsweise aus Polyethylenoxid.
Bei der Synthese solcher Polyetherpolyurethane dienen die Di- und oder Po
lyisocyanate, bevorzugt aliphatische Diisocyanate, besonders bevorzugt ggf.
alkylsubstituiertes 1,6-Hexamethylendiisocyanat, zur Verknüpfung der
Hydroxylgruppen-terminierten Polyetherbausteine untereineinander und zur
Verknüpfung der Polyetherbausteine mit den hydrophoben Endgruppenbausteinen,
die beispielsweise monofunktionelle Alkohole und/oder Amine mit den schon
genannten langkettigen Alkylresten oder Aralkylresten sein können.
Zu den bevorzugt in Komponente B einsetzbaren Dispergierhilfsmitteln zählen u. a.
Polyurethane.
Diese können vorzugsweise aus
- 1. wenigstens einer organischen Komponente mit wenigstens zwei reaktiven Wasserstoffatomen,
- 2. einem monofunktionalen Ether und
- 3. einem Polyisocyanat
bestehen.
Die organische Komponente der Polyurethanzusammensetzung umfaßt ein
Polyesterpolyol, ein niedermolekulares Diol und/oder Triol oder Gemische davon.
Ggfs. kann ein trifunktionales Hydroxylgruppen enthaltendes Monomer eingesetzt
werden.
In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform umfaßt das Polyurethan
- 1. wenigstens eine organische Komponente mit wenigstens zwei reaktiven Wasserstoffatomen,
- 2. einen nicht-ionischen Stabilisator der hergestellt wird durch Reaktion
- a) eines monofunktionalen Polyethers mit einer Polyisocyanat enthaltenden Komponente zur Erzeugung eines lsocyanatzwischenproduktes und
- b) einer Komponente mit wenigstens einer aktiven Amin- und wenigstens zwei aktiven Hydroxylgruppen und
- 3. wenigstens einer Polyisocyanat enthaltenden Komponente.
Die organische Komponente umfaßt vorzugsweise Polyetherpolyesterpolyol, ein
niedermolekulares Diol und/oder Triol oder Gemische davon.
Die Polyesterkomponente kann hergestellt werden durch Reaktion wenigstens
einer Dicarbonsäure und wenigstens einer Alkoholkomponente, wobei der Alkohol
wenigstens zwei Hydroxylgruppen enthält. Die Carbonsäurekomponente enthält
zwei oder mehr Carboxylgruppen.
Zusätzlich zu den Carbonsäuren kann das Polyesterharz auch ein oder mehr
niedermolekulare Diole oder Triole enthalten. Einsetzbar ist grundsätzlich jedes
Polyol.
Die eingesetzten Polyesterharze oder Gemische der Polyesterharze enthalten
vorzugsweise endständige Hydroxylgruppen. Dies wird bewirkt durch Zusatz eines
Überschusses an Polyolen.
Zur Synthese der Polyester können sowohl Monocarbonsäuren als auch
Monoalkohole eingesetzt werden. Vorzugsweise sind die Monocarbonsäuren
und/oder Monoalkohole jedoch in einer sehr geringen Gewichtsmenge in dem
Polyesterharz enthalten.
Die vorzugsweise eingesetzten Polyesterdiolkomponenten umfassen zwischen 20
und 80 Gew.-% des Polyurethanharzes. Vorzugsweise liegen die Mengen
zwischen 50 und 70 Gew.-%. Ganz besonders bevorzugt werden 55 bis 65 Gew.-
%.
Zur Herstellung des Polyurethans werden Polyesterpolyole mit einem
Molekulargewicht zwischen 500 und 5000 eingesetzt. Bevorzugt werden
Molekulargewichte zwischen 1000 und 3500.
Zusätzlich zu den Polyesterdiolen können die Polyurethanharze weitere
organische Komponenten mit wenigstens zwei reaktiven Wasserstoffatomen
enthalten. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um Diole und Triole, Thiole
und/oder Amine oder Gemische dieser Stoffe. Die Komponenten, die zur Synthese
der Polyesterkomponente eingesetzt werden, können auch als separate
Komponenten hier zum Einsatz kommen. D. h., als zusätzliche organische
Komponente in dem Polyurethan kommen auch Di- oder Trialkohole, wie z. B.
Neopentylglykol oder 1,6-Hexandiol in Betracht.
Das Molekulargewicht der eingesetzten Diole und/oder Triole in dem
Polyurethanharz liegt zwischen 0 und 20 Gew.-%. Bevorzugt werden 1 bis 6 Gew.-
%.
Das Polyurethanharz enthält ferner Polyisocyanate, insbesondere Diisocyanate.
Die Isocyanate liegen zwischen 5 und 40 Gew.-% bezogen auf die
Polyurethanmasse. Besonders bevorzugt werden 10 bis 30 Gew.-% und ganz
besonders 10 bis 20 Gew.-%. Zur Herstellung des Polyurethans wird schließlich
ein monofunktioneller Polyether eingesetzt.
In einer zweiten Variante wird ein nichtionischer Stabilisator hergestellt, in dem
vorzugsweise ein monofunktionaler Polyether mit einem Diisocyanat zur Reaktion
gebracht wird. Das entstandene Reaktionsprodukt wird sodann mit einer
Komponente umgesetzt, die wenigstens eine aktive Amingruppe und wenigstens
zwei aktive Hydroxylgruppen enthält.
In einer besonderen Ausführungsform umfaßt das Polyurethan eine
Reaktionsprodukt aus:
- 1. Einem Polyesterpolyol, welches seinerseits ein Reaktionsprodukt aus einer Carbonsäure mit wenigstens zwei Carboxylgruppen und einer Komponente mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen,
- 2. wenigstens einer niedermolekularen Komponente mit wenigstens zwei Hydroxylgruppen,
- 3. wenigstens einer polyisocyanathaltigen Komponente,
- 4. einem nicht-ionischen Stabilisator, hergestellt durch Reaktion eines monofunktionalen Ethers mit einem Polyisocyanat und anschließender Umsetzung des erhaltenen Reaktionsprodukts mit einer Komponente, die wenigstens eine aktive Amin- und wenigstens zwei aktive Hydroxylgruppen enthält.
In einer vierten Variante umfaßt das Polyurethan ein Reaktionsprodukt aus
- 1. einem Polyesterpolyol,
- 2. wenigstens einem niedermolekularen Diol oder Triol,
- 3. einem Polyisocyanat,
- 4. einem Trihydroxygruppen enthaltenden Monomer,
- 5. einem monofunktionalen Hydroxygruppen enthaltenden Polyether.
Die Polyester werden synthetisiert mit dem oben beschriebenen
Carboxylsäurekomponenten und einem Überschuß an Polyolen. Der Überschuß
an Polyolen wird so gewählt, daß vorzugsweise endständige Hydroxylgruppen
entstehen. Die Polyole haben vorzugsweise eine Hydroxylfunktionalität von
wenigstens zwei.
Das Polyesterharz besteht vorzugsweise aus einem oder mehreren Polyolen,
vorzugsweise aus einem Diol. Vorzugsweise eingesetzte Diole sind Alkylenglykole,
wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol und Neopentylglykol, 1,6-
Hexandiol oder andere Glykole, wie Bisphenol-A, Cyclohexandimethanol,
Caprolactondiol, hydroxyalkyliertes Bisphenol und ähnliche Verbindungen.
Die niedermolekularen vorzugsweise erfindungsgemäß eingesetzten Diole sind
aus dem Stand der Technik bekannt. Hierzu zählen aliphatische Diole,
vorzugsweise Alkylenpolyole mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen. Beispiele hierfür sind
1,4-Butandiol, cycloaliphatische Diole, wie 1,2-Cyclohexandiol und
Cyclohexandimethanol.
Als organische Polyisocyanate kommen erfindungsgemäß vorzugsweise solche in
Betracht, die wenigstens zwei lsocyanatgruppen umfassen. Insbesondere werden
die Isocyanate bevorzugt, z. B. p-Phenylendiisocyanate, Biphenyl 4,4'-
Diisocyanate, Toluoidiisocyanate, 3,3'-Dimethyl-4, 4 Biphenylendiisocyanate, 1,4-
Tetramethylendiisocyanate, 1,6-Hexamethylendiisocyanate, 2,2,4-Trimethylhexan-
1,6-Diisocyanate, Methylen-bis-(phenylisocyanate), 1,5-Naphthalendiisocyanate,
Bis(isocyanatoethylfumarate), Isophorondiisocyanate und Methylen-bis-(4-
Cyclohexylisocyanate).
Neben den genannten Diisocyanaten werden auch andere multifunktionale
Isocyanate verwendet. Beispiele sind 1, 2,4 Benzentriisocyanate und
Polymethylenpolyphenylisocyanate.
Besonders bevorzugt ist der Einsatz von aliphatischen Diisocyanaten, z. B. 1,6-
Hexamethylendiisocyanat, 1,4-Butylendiisocyanat, Methylen-bis-(4-
Cyclohexylisocyanat), Isophorondiisocyanat und 2,4-Toluoldiisocyanat.
Längerkettige Polyurethanharze können erhalten werden durch
Kettenverlängerung mit diol- und/oder triolgruppenenthaltenden Komponenten.
Besonders bevorzugt werden Kettenverlängerungsmittel mit wenigstens zwei
aktiven Hydrogengruppen, z. B. Diolen, Thiolen, Diaminen oder Gemischen dieser
Stoffe, z. B. Alkanolaminen, Aminoalkylmercaptanen, Hydroxyalkylmercaptanen
und ähnlichen Verbindungen.
Beispiele für als Kettenverlängerungsmittel eingesetzte Diole sind 1,6-Hexandiol,
Cyclohexandimethylol und 1,4-Butandiol. Ein besonders bevorzugtes Diol ist
Neopentylglykol.
Die einsetzbaren Polyether sind vorzugsweise mono- oder difunktionelle Polyether.
Zu den monofunktionellen zählen beispielsweise solche, hergestellt werden durch
Polymerisation von Ethylenoxiden, Propylenoxiden oder Gemischen hiervon.
Das beschriebene Polyurethanprodukt kann mit herkömmlichen Vernetzern
vermischt werden. Hierzu zählen vorzugsweise Aminoplastharze, z. B. Melamin.
Ebenso können Kondensationsprodukte anderer Amine und Amide eingesetzt
werden, z. B. Aldehydkondensate von Triazinen, Diazinen, Triazolen, Guanidinen,
Guanaminen oder alkyl-und arylsubstituierte Derivate solcher Komponenten. Eine
Beispiele solcher Komponenten sind N,N'-Dimethylharnstoff, Dicyandiamide, 2-
Chloro-4,6-Diamino-1,3,5-Triazine, 6-Methyl-2,4-Diamino-,1,3,5-Triazine, 3,5-
Diamino-Triazole, Triaminopyrimidine, 2-Mercapto-4,6-Diaminopyrimidine, 2,4,6-
Triethyltriamino-1,3,5-Triazine und ähnliche Stoffe.
Als Aldehyd kommen vorzugsweise Formaldehyde in Betracht. Ebenso können
Acetaldehyde, Crotonaldehyde, Acrolein, Benzaldehyde, Furfural zum Einsatz
kommen.
Die Amin-Aldeyhdkondensationsprodukte können Methylol oder ähnliche
Alkoholgruppen enthalten. Beispiele für einsetzbare Alkohole sind Methanol,
Ethanol, Propanol, Butanol, Pentanol, Hexanol, Heptanol, Benzylalkohol und
aromatische Alkohole, cyclische Alkohole, wie Cyclohexanol, Monoether oder
Glykole sowie substituierte Alkohole, z. B. 3-Chloropropanol.
Neben den genannten Isocyanaten können auch blockierte Polyisocyanate als
Vernetzungsmittel eingesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise organische
Polyisocyanate wie Trimethylen-, Tetramethylen-, Hexamethylen-, 1,2-Propylen-,
1,2-Butylen und 2,3-Butylen-Diisocyanate. Ebenso sind einsetzbare
Cycloalkenkomponenten wie 1,3-Cyclopentan-, 1,4-Cyclohexan- und 1,2-
Cyclohexandiisocyanate. Ferner sind aromatische Komponenten wie Phenylen-, p-
Phenylen-, 4,4'-Diphenyl-, 1,5-Naphthalen und 1,4-Naphthalendiisocyanate
verwendbar. Darüber hinaus kommen aliphatisch-aromatische Komponenten wie
4,4'-Diphenylenmethan, 2,4- oder 2,6- Tolylen oder Gemische hiervon, 4,4'-
Toluidin und 1,4 Xylylendiisocyanate in Betracht. Weitere Beispiele sind
kernsubstituierte aromatische Komponenten wie 4,4'-Diphenyletherdiisocyanate
und Chlordiphenylendiisocyanate. Einsetzbare Trüsocyanate sind
Triphenylmethan-4,4', 4"-Triisocyanate, 1,3,5-Triisocyanatbenzene und 2,4,6-
Triisocyanattoluol. Verwendbare Tetraisocyanate sind schließlich 4,4'-Diphenyl
dimethylmethan, 2,2'-, 5,5'-Tetraisocyanate.
Als Blockierungsmittel können aliphatische, cycloaliphatische aromatische
Alkylmonoalkohole eingesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise Methyl-, Ethyl-
Chlorethyl-, Propyl-, Butyl-, Cyclohexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl 3,3,5-
Trimethylhexanol, Decy1- und Lauryl-Alkohole. Als phenolische Komponenten sind
z. B. Phenole oder substituierte Phenole verwendbar. Beispiele hierfür sind Kresol,
Xylenol, Nitrophesol, Chlorphenol, Ethylphenol, 1-Butylphenol und 2,5-Di-t-Butyl-4-
Hydroxytoluol.
Weitere geeignete Blockierungsmittel sind tertiäre Hydroxylamine, z. B.
Diethylethanolamin und Oxime, wie Methylethylketonoxim, Acetonoxim und
Cyclohexanonoxim.
Die beschriebenen Vernetzungsmittel sind in der Polyurethandispersion in Mengen
von 2 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 4 bis 8 Gew.-% vorhanden.
Das erhaltene Polyurethan kann in der Powderslurry mit einem Anteil von 2 bis 20
Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% vorhanden sein.
Aus den Komponenten A und B kann durch Naßvermahlung oder durch Einrühren
von trocken vermahlenem Pulverlack die wäßrige Pulverklarlackdispersion
hergestellt werden. Besonders bevorzugt wird die Naßvermahlung.
Nach der Dispergierung der Komponente A in der Komponente B wird ggf.
vermahlen, der pH-Wert auf 4,0 bis 7,0, vorzugsweise 5, 5 bis 6,5 eingestellt und
filtriert.
Die mittlere Korngröße liegt zwischen 1 und 25 µm, vorzugsweise unter 20 µm.
Besonders bevorzugt bei 3 bis 10 µm. Der Festkörpergehalt der wäßrigen
Pulverklarlack-Dispersion liegt zwischen 15 und 50%.
Der Dispersion können vor oder nach der Naßvermahlung bzw. dem Eintragen des
trockenen Pulverlackes in das Wasser 0 bis 5 Gew.-% eines
Entschäumergemisches, eines Ammonium und/oder Alkalisalzes, eines
Dispergierhilfsmittels, Netzmittels und/oder Verdickergemisches sowie der anderen
Additive zugesetzt werden. Vorzugsweise werden erfindungsgemäß Entschäumer,
Dispergierhilfs-, Netz- und/oder Verdickungsmittel zunächst in Wasser dispergiert.
Dann werden kleine Portionen des Pulverklarlackes eingerührt. Anschließend
werden noch einmal Entschäumer, Dispergierhilfs-, Verdickungs- und Netzmittel
eindispergiert. Abschließend werden nochmals in kleinen Portionen
Pulverklarlacke eingerührt.
Die Einstellung des pH-Wertes erfolgt erfindungsgemäß vorzugsweise mit
Ammoniak oder Aminen. Der pH-Wert kann hierbei zunächst ansteigen, daß eine
stark basische Dispersion entsteht. Der pH-Wert fällt jedoch innerhalb mehrerer
Stunden oder Tage wieder auf die oben angeführten Werte.
Eine andere Variante zur Herstellung der erfindungsgemäßen Pulverklarlack-
Dispersion besteht darin, daß eine flüssige Schmelze der Bindemittel und
Verletzter sowie ggf. der Zusatzstoffe c) der Komponente A gemischt, in eine
Emulgiervorrichtung vorzugsweise unter Zusatz von Wasser und Stabilisatoren
gegeben, die erhaltene Emulsion abgekühlt und filtriert werden.
Als Material für die Schicht auf Basis eines Flüssiglacks, die ggf. sich zwischen
Folie und Pulverlackschicht befinden kann, eignen sich alle derzeit existenten
Lacksysteme.
Insbesondere kann jeder für die konventionelle Lackierung von
Automobilkarosserien geeignete Basislack verwendet werden. Voraussetzung ist
allerdings eine gute Flexibilität des ausgehärteten Lacks, ohne daß die Resistenz
gegenüber Steinschlag und Korrosion verlorengeht. Derartige Lacke sind dem
Fachmann gut bekannt. Sie enthalten im wesentlichen ein polymeres Bindemittel,
ggf. ein Vemetzungsmittel sowie ein Pigment oder eine Mischung aus Pigmenten.
Der erfindungsgemäß einsetzbare Basislack kann als Bindemittel beispielsweise
ein Polyesterharz, ein Polyurethanharz oder ein Polyacrylatharz oder eine
Mischung aus solchen Bindemitteln enthalten.
Im einzelnen kann der Flüssiglack ferner Rheologiemittel sowie sonstige
Lackhilfsstoffe aufweisen. Selbstverständlich können auch Pigmente jeglicher Art,
beispielsweise Farbpigmente wie Azopigmente, Phtalocyaninpigmente,
Carbonylpigmente, Dioxazinpigmente, Titandioxid, Farbruß, Eisenoxide und
Chrom- bzw. Kobaldoxide, oder Effektpigmente wie Metallplättchenpigmente,
insbesondere Aluminiumplättchenpigmente und Perlglanzpigmente eingebaut sein
und/oder flüssigkristalline Polymere.
Weiterhin können die eingesetzbaren Flüssiglacke ggf. noch übliche Hilfsmittel,
Additive, geeignete Lichtschutzmittel (z. B. HALS-Verbindungen, Benztriazole,
Oxalanilid u. ä.), Slipadditive, Polymerisationsinhibitoren, Mattierungsmittel,
Entschäumer, Verlaufsmittel und filmbildende Hilfsmittel, z. B. Cellulose-Derivate,
oder andere, in Basislacken üblicherweise eingesetzten Additive enthalten. Diese
üblichen Hilfsmittel und/oder Additive werden üblicherweise in einer Menge von bis
zu 15 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 9 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Beschichtungsmittels ohne Pigmente und ohne Füllstoffe, eingesetzt.
Schließlich kann der Flüssiglack auch haftungsvermittelnde Agentien enthalten
damit die Verbindung zwischen Folien und Pulverlack verbessert wird. Hierfür
kommen insbesondere funktionelle Silane, (Übergangs)Metallkomplexe und -
alkoholate, Polyamine, -halogenierte und/oder polar modifizierte Polyolefine (z. B.
gem. der EP 0 755 422) sowie anphiphile Blockpolymere in Betracht.
Voraussetzung ist allerdings auch hier eine gute Flexibilität des ausgehärteten
Lacks, ohne daß die Resistenz gegenüber Steinschlag und Korrosion verlorengeht.
Derartige Lacke sind dem Fachmann gut bekannt.
Als Vernetzungsmittel kann der Basislack ein Aminoplastharz, ein
Polyisocyanatharz, ein Carboxylgruppen enthaltendes Vernetzungsmittel oder eine
Mischung aus solchen Vernetzungsmitteln enthalten.
Daneben kommen auch Tris(Alkoxycarbonylamino)Triazine in Betracht. Ebenso
können Derivate hiervon zum Einsatz kommen. Vorzugsweise können
Tris(Alkoxycarbonylamino)Triazine eingesetzt werden, wie sie in der US-PS
5084541 beschrieben sind.
Die Trockenfilmschichtdicke der applizierten Flüssiglackschicht sollte zwischen 15
und 200 µm, vorzugsweise zwischen 50 und 100 µm betragen.
Die Trockenfilmschichtdicke der applizierten Schicht auf Basis von Pulverlack oder
von Pulverlackdispersionen sollte zwischen 30 und 200 µm, vorzugsweise
zwischen 50 und 100 µm betragen.
Sofern die erfindungsgemäße mit den beschriebenen Lacken beschichtete Folie
zur Verwendung für Fahrzeugkarosserien eingesetzt wird und hierfür zusätzlich mit
einer Füllerzusammensetzung lackiert werden soll, können vorzugsweise zur
Lackierung von Automobilkarosserien geeignete Füllerzusammensetzungen
verwendet werden. Auch hier muß eine für die Erfindungszwecke ausreichende
Flexibilität vorhanden sein. Diese kann erfindungsgemäß über den
Vernetzungsgrad gesteuert werden.
Die auf diese Weise erhaltene Füllerschicht hat im wesentlichen drei Aufgaben:
Zum einen soll sie die Unebenheiten ausgleichen und zum anderen die
Steinschlagbeständigkeit der Gesamtlackierung verbessern. Außerdem dient der
Füller der Haftungsvermittlung zwischen Folienkunststoff und Lackaufbau. Zu
diesem Zweck kann der Füller die im Zusammenhang mit den Flüssiglack
genannten haftungsvermittelden Agentien enthalten. Die
Füllerzusammensetzungen können im wesentlichen aus einem Bindemittel, einem
Vernetzungsmittel, Pigmenten und Füllstoffen sowie ggf. weiteren Additiven, wie
z. B. Vernetzungskatalysatoren und Verlaufshilfsmitteln bestehen.
Die einsetzbaren Füllerzusammensetzungen können als Bindemittel
beispielsweise Epoxidharze, Polyesterharze, Polyurethanharze, Polyacrylatharze
und Alkydharze oder Kombinationen aus solchen Harzen enthalten. Als
Vernetzungsmittel können die einsetzbaren Füllerzusammensetzungen
Aminoplastharze, wie z. B. Melamin-Formaldehydharze, Amine, Polyisocyanate
und Carboxylgruppen enthaltende Verbindungen enthalten. Als Beispiele für
Pigmente, die in den einsetzbaren Füllerzusammensetzungen enthalten sein kön
nen, werden Titandioxid, Phthalocyanine, Eisenoxide und Ruß genannt. Als
Füllstoffe können die Füllerzusammensetzungen beispielsweise Kalk oder
Bariumsulfat enthalten.
Als Materialien für die zu beschichtende Trägerschicht eignen sich alle
thermoplastisch verformbaren Kunststoffe wie Polyolefine, Polyester, Polyamid,
Polyurethan, Polyacrylat, insbesondere Copolymere aus Acrylnitril, Styrol,
Acrylestern (z. B. Typen des LURAN und LURAN S.). Geeignet sind natürlich auch
Blends verschiedener Thermoplate, z. B. aus Polycarbonat und
Polybutylenterephthalat. Ebenso kommen Gemische der genannten Stoffe in
Betracht. Die Foliendicke kann zwischen 10 und 1000 µm, vorzugsweise 10 bis
500 µm, höchst bevorzugt 20 bis 250 µm, betragen und richtet sich nur nach
praktischen Aspekten für die Verarbeitung.
Neben den genannten Materialien können auch freitragende Lackfilme als
Trägerschicht dienen. Solche Lackschichten sind z. B. in der DE 195 35 934
beschrieben.
Auf die Schicht auf Basis der beschriebenen Pulverlacke oder
Pulverlackdispersionen kann eine transparente Kunststoffolie aufgetragen werden.
Im Prinzip können hier die Materialien eingesetzt werden, die auch für die
Trägerfolie geeignet sind. Aus Kostengründen werden Polyolefinfolien bevorzugt.
Die erfindungsgemäß beschichteten Folien lassen sich zusammenrollen. Daher
können die Produkte in Form von Rollen angeboten und geliefert werden. Aus
diesem Grunde müssen die erfindungsgemäß eingesetzten Lacke eine für das
Zusammenrollen ausreichende Flexibilität aufweisen.
Es ist erfindungsgemäß vorgesehen, im unverarbeiteten Zustand der Folie keinen
geschlossenen Schichtfilm aus ihrem Pulverlack oder der Pulverklarlackdispersion
zu erzielen, sondern eine möglichst dichte Packung von Materialteilchen mit
mittleren Durchmessern kleiner 50 µm, vorzugsweise kleiner 15 µm, besonders
bevorzugt kleiner 10 µm auf die Folie oder auf eine mit einer pigmentierten Schicht
auf Basis eines Flüssiglacks versehenen Folie zu applizieren. Die Materialteilchen
haben vorzugsweise einen Schmelzpunkt von 50 bis 150°C, vorzugsweise 70 bis
100°C und sind soweit miteinander versintert (an den Berührungspunkten punktuell
verklebt), daß die beschichtete Folie problemlos aufwickelbar ist.
Demgemäß liegen der Pulverlack oder die Pulverlackdispersion vorzugsweise in
gesinterter, teilvernetzter oder - im Falle der Pulverlackdispersion - getrockneter
Form vorliegen.
Beim Verarbeiten kann die Folie auch bei Temperaturen unterhalb des
Schmelzpunktes der Teilchen verformt werden. Dabei können die miteinander
punktuell verklebten Teilchen an ihren Kontaktpunkten getrennt werden. Bei lokal
auftretenden starken Verformungen können dann auch makroskopische, visuell
wahrnehmbare Risse in der Schicht auftreten. Da es sich in diesem Zustand noch
um ein völlig unvernetztes Material handelt, können die Risse dann durch
Zuführung thermischer Energie durch das zerfliessende Material geschlossen
werden (beim Anwenden der Folie zur Dekoration von thermoplastischen
Kunststoffteilchen geschieht das vorzugsweise bereits in der Spritzgußform durch
die warme Kunststoffmasse). In diesem Zustand kann dann auch die Endhärtung
des Materials erfolgen. Diese kann wahlweise durch eine thermisch (katalysiert
oder nicht) ablaufende chemische Vernetzung erfolgen (bevorzugt
Additionsreaktionen ohne nennenswerte Emissionen von z. B.
Verkappungsagentien). Die thermische Vernetzung kann vorzugsweise bereits in
der Spritzgußform erfolgen und/oder durch Einwirkung heißer Medien (z. B.
Umluft) des fertig folierten Formteils. Im Ergebnis erhält man ausgehärtete Filme
mit ausgezeichnetem Appearance (Oberflächenglätte, Glanz) und sehr guten
Gebrauchseigenschaften (entsprechend bekannter OEM-Klarschichttechnogien).
Die Folien können im Prinzip auch auf alle Formteilrohlinge, vorzugsweise
Metallbleche, die zur Herstellung von Fahrzeugkarosserien, von Anbauteilen für
Fahrzeugkarosserien, von Haushaltsgeräten, z. B. Kühlschränken,
Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen geeignet sind, aufgebracht werden.
Vorwiegend werden die Folien auf vorbehandelte Metallbleche aufgebracht. Diese
können beispielsweise durch Phosphatierung und/oder Chromatierung
vorbehandelt sein.
Die wie oben beschrieben hergestellten beschichteten Folien können auf die
Oberfläche eines Formteilrohlinges, d. h. eines noch nicht verformten Substrats,
vorzugsweise Metallblech, laminiert werden. Hierbei kann zunächst die Folie auf
das nicht verformte Substrat laminiert, anschließend verformt, schließlich verfilmt
und gehärtet werden.
Die Haftung zur zu beschichtenden Oberfläche kann auf unterschiedliche Weise
bewerkstelligt werden. Eine Möglichkeit besteht beispielsweise darin, daß Folien,
die haftungsvermittelnde Gruppen, wie z. B. Urethangruppen, Säureanhydridgrup
pen oder Carboxylgruppen aufweisen oder Folien, die durch Coextrusion mit einem
haftungsvermittelnde Gruppen aufweisenden Polymer mit haftungsvermittelnden
Gruppen versehen worden sind, eingesetzt werden. Die Haftung zwischen der
Folie und der zu beschichtenden Oberfläche kann auch durch Verwendung eines
Klebstoffes erreicht werden. Hierbei können sowohl bei Raumtemperatur feste als
auch bei Raumtemperatur flüssige Klebstoffe zum Einsatz kommen.
- 1. Herstellung des Acrylatharzes
21,1 Teile Xylol werden vorgelegt und auf 130°C erwärmt. Zu der Vorlage werden bei 130°C binnen 4 h über zwei getrennte Zulaufbehälter Initiator: 4, 5 Teile TBPEH (tert.-Butylperethylhexanoat) gemischt mit 4,86 Teilen Xylol und Monomere: 10,78 Teile Methylmethacrylat, 25,5 Teile n- Butylmethacrylat, 17,39 Teile Styrol und 23,95 Teile Glycidylmethacrylat zudosiert. Anschließend wird auf 180°C erwärmt und im Vakuum < 100 mbar das Lösemittel abgezogen.- 1. 1.1. Herstellung des Pulverklarlacks
77,5 Teile Acrylatharz, 18,8 Teile Dodecandicarbonsäure (s. Härter), 2 Teile Tinuvin 1130 (UV-Absorber), 0,9 Teile Tinuvin 144 (HALS), 0,4 Teile Additol XL 490 (Verlaufsmittel) und 0,4 Teile Benzoin (Entgasungsmittel) werden innig auf einem Henschel-Fluidmischer vermischt, auf einem BUSS PLK 46 Extruder extrudiert, auf einer Hosohawa ACM 2-Mühle vermahlen und über ein 125 µm Sieb abgesiebt. - 2. 1.2. Herstellung der Dispersion
In 400 Teile entsalztes Wasser werden 0,6 Teile Troykyd D777 (Entschäumer), 0,6 Teile Orotan 731 K (Dispergierhilfsmittel), 0,06 Teile Surfinol TMN 6 (Netzmittel) und 16,5 Teile RM8 (Rohur & Haas, nichtionischer Assoziativ-Verdicker auf Polyurethanbasis) dispergiert. Dann werden in kleinen Portionen 94 Teile des Pulverklarlackes eingerührt. Anschließend werden noch einmal 0,6 Teile Troykyd D777, 0,6 Teile Orotan 731 K, 0,06 Teile Surfinol TMN 6 und 16,5 Teile RM8 eindispergiert. Abschließend werden in kleinen Portionen 94 Teile des Pulverklarlackes eingerührt. Das Material wird in einer Sandmühle 3,5 h gemahlen. Die abschließend gemessene durchschnittliche Teilchengröße beträgt 4 µm. Das Material wird durch einen 50 µm Filter filtriert und abschließend werden 0,05% Byk 345 (Ver4aufsmittel) zugesetzt. - 3. 1.3. Applikation der Dispersion
Die Sluny wird auf mit Wasserbasislack beschichteten Stahltafeln mittels einer Becherpistole appliziert. Das Blech wird 5 min bei Raumtemperatur und 5 min bei 60°C abgelüftet. Anschließend wird bei einer Temperatur von 140°C das Blech 30 min. eingebrannt.
Bei 40 µm Schichtdicke wird ein hochglänzender Klarlack-Film mit MEK- Beständigkeit (< 100 Doppelhübe) hergestellt.
Der Klarlack-Film weist eine gute Schwitzwasserbeständigkeit auf.
- 1. 1.1. Herstellung des Pulverklarlacks
- 2. Herstellung einer mit Klarschichtmittel beschichteten Folie
- 1. 2.1 Mit Polymer beschichtete Folie
Eine 400 µm dicke Folie aus Acrylnitri-Styrol-Acrylester-Copolymer (LURAN S 797, BASF AG) wird mit einem handelsüblichen Wasserbasislack für Automobilbeschichtungen (...) mittels Walzenauftrag beschichtet und durch Passieren eines segmentierten Konvektionsofens mit erwärmter Luft eines Temperaturgradienten von 40 bis 100°C und einer Aufenthaltsdauer von zwei Minuten so getrocknet, daß ein klebfreier Film ohne duroplastische Vernetzung vorliegt. Die Trockenfilschichtdicke beträgt 50 µm. Auf die so erhaltene Basisschicht wird die in 1.2 erhaltene Suspension durch Walzenrakelauftrag beschichtet. Das Abdunsten des Wassers und das punktuelle Verkleben der getrockneten Polymerteilchen erfolgt beim zweiminütigen Passieren eines segmentierten Konvektionsofens dessen Luft einen Temperaturgradienten zwischen 50 und 100°C aufweist. Es resultiert eine blockfreie und nicht fließende Folie mit einer 70 µm dicken, nichttransparenten, weißen Klarschicht, die wickelbar und lagerfähig ist. - 2. 2.2 Verformung und Aushärtung der Folie
Die Folie wird bei Raumtemperatur mit der unbeschichteten Seite über einen Zylinder gebogen. Die verformte Folie bleibt rissfrei (Zylinderdurchmesser </ = 10 cm) oder weist zunehmend makroskopische Risse in der weißen Klarschicht auf (Zylinderdurchmesser <10 cm). Nach dreißigminütigem Aufenthalt in einem Umluftofen mit 150°C heißer Luft sind in jedem Fall alle Risse zugeflossen und man erhält eine glatt verlaufene, transparente Klarschicht ohne Fehlstellen, mit hohem Glanz (≧ 85 Einheiten bei 20° Beobachtungswinkel und geringem Schleier (≦ 30 Einheiten bei 20° Beobachtungswinkel) - 3. 2.3 Gebrauchseigenschaften der gehärteten Folie
Der Film wird durch 24-stündiges Einwirken von Benzin bei Raumtemperatur visuell im Erscheinungsbild nicht verändert. Auf Stahlblech applizierte Folienaufbauten weisen Beständigkeiten gegenüber Baumharz, Teer und 1 proz. Schwefelsäure von typischerweise 38°C, 42°C bzw. 40°C auf (Temperatur des Gradientenofen, bei der Markierungen im Film sichtbar werden). Eine zehntägige Lagerung bei 40°C und 95% relative Luftfeuchte ergibt keine visuelle Änderung des Films sowie keinen Haftungsverlust nach einstündiger Regeneration der Filme an der Raumluft.
- 1. 2.1 Mit Polymer beschichtete Folie
Claims (12)
1. Folie unfassend wenigstens eine Trägerschicht und wenigstens eine darauf
aufgebrachte Lackschicht, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine
thermisch härtbare Schicht auf Basis eines Pulverlacks oder einer
Pulverlackdispersion vorhanden ist
2. Folie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverlack bzw.
das Polymer des Pulverlacks oder der Pulverlackdispersion einen
Schmelzpunkt von 50 bis 150°C, vorzugsweise 70 bis 100°C, aufweisen.
3. Folie nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pulverlack oder die Pulverlackdispersion in Form einer gesinterten,
teilvernetzten und/oder getrockneten Schicht vorliegen.
4. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie
wenigstens eine Schicht auf der Basis eines Flüssiglacks aufweist.
5. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit den Lacken zu beschichtende Trägerschicht ein Kunststoff,
vorzugsweise eine thermoplastisch formbarer Kunststoff, oder ein
freitragender Lackfilm ist.
6. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie
wenigstens eine Schicht aus einer Füllerzusammensetzung aufweist.
7. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf
die Schicht auf Basis eines Pulverlacks oder einer Pulverlackdispersion eine
abziehbare Folie aufgebracht ist.
8. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Trägerschicht eine Dicke von 10 bis 1000 µm, vorzugsweise 10 bis 500 µm aufweist
- - die Schicht auf Basis eines Flüssiglacks eine Dicke 15 bis 200 µm, vorzugsweise 50 bis 100 µm aufweist und
- - die Schicht auf Basis eines Pulverlacks oder einer Pulverlackdispersion eine Dicke von 30 bis 200 µm, vorzugsweise 50 bis 100 µm aufweist.
9. Verfahren zur Herstellung der beschichteten Folie nach einem der
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Trägerschicht oder
auf die Schicht auf Basis eines Flüssiglacks ein Pulverlack oder eine
Pulverlackdispersion aufgebracht wird, der Pulverlack angesintert oder die
Pulverlackdispersion getrocknet wird und ggf. eine abziehbare Folie
aufgebracht wird.
10. Formteile, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Folie nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 beschichtet sind.
11. Verfahren zur Beschichtung von Formteilen, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Folie gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 aufgetragen wird und
anschließend die Schicht auf Basis des Pulverlacks oder der
Pulverlackdispersion vernetzt wird, wobei die Vernetzung vorzugsweise
durch Wärmezufuhr oder Strahlung erfolgt.
12. Verwendung der Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Beschichtung
von Formteilen, vorzugsweise Fahrzeugkarosserien und Haushaltsgeräten.
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---|---|---|---|
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