DE19833943C2 - Schlagschrauber - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schlagschrauber. Schlagschrauber finden Verwen
dung als Hilfsmittel für das Anziehen und Lösen von Schrauben. Sie sind insbesondere
zur Minimierung des Zeit- und Kraftaufwandes auf zahlreichen technischen Gebieten
unentbehrlich geworden. Gegenüber herkömmlichen pneumatischen oder elektrischen
Schraubgeräten weisen Schlagschrauber den Vorteil auf, dass mit ihnen neben hohen
Drehmomenten Schläge in axialer Richtung ausführbar sind. Es haben sich vor allem
drei Arten von Schlagwerken durchgesetzt, nämlich das Stiftschlagwerk, das Hammer
schlagwerk und das Klauenschlagwerk.
Dabei hat es sich als großer Nachteil erwiesen, dass sich beim Lösen und beim
Anziehen von Schrauben kein unterschiedliches Drehmoment einstellen läßt, so dass
sich das Drehmoment beim Anziehen von Schrauben bisher nicht regulieren bzw. kon
trollierbar begrenzen lässt. Daher kommt es infolge von zu hohen Momentenbelastun
gen immer wieder dazu, dass die Schrauben zu fest eingezogen werden. Dies kann zu
Zerstörungen der Schraube bzw. ihres Gewindes, aber auch des Materials führen, in
das die Schrauben eingesetzt werden. Besonders große Probleme entstehen dabei im
Rahmen der Montage von Autorädern. Beim späteren Lösen dieser Schrauben ist aber
aufgrund der enormen Belastungen beim Betrieb des Autos insbesondere durch Brems
momente wiederum ein hohes aufbringbares Drehmoment erwünscht, wozu der Schlag
mechanismus unentbehrlich ist. Ein Schrauber, der statt eines kombinierten Dreh-
/Schlagmechanismus nur einen einfachen Drehmechanismus bietet, genügt hier oftmals
nicht. Beim Einsatz von Schlagschraubern kommt es aber immer wieder zu Beschädi
gungen der Felgen infolge zu hoher Drehmomente. Die Folgen davon sind Unwuchten,
die im Extremfall zur Unbrauchbarkeit der Felgen führen können. Ohnehin ist es not
wendig, dass das ausführende Personal nach Installation der Schrauben den Sitz selbiger
mit einem mechanischen Drehmomentschlüssel überprüft. Ein weiterer Nachteil der
bisher bekannten Technik liegt darin, dass es infolge der viel zu großen aufgebrachten
Drehmomente zu einer hohen Lärmbelästigung kommt, wenn die Schrauben überdreht
werden. Aus der US-PS 4,313,505 ist ein Schlagschrauber bekannt, der mit einem
Schlagwerkkäfig ausgerüstet ist, welcher eine Nockensteuerhülse aufnimmt. Diese ver
fügt über eine Laufbahn, auf welcher bei der Drehbewegung eine Kugel umherläuft.
Die der Nockensteuerhülse zugeordnete Laufbahn ist schräg anlaufend ausgebildet, so
dass es bei jeder Umdrehung zu einer eine Schlagbewegung auslösenden Axialverschie
bung der Nockensteuerhülse kommt. Nachteilig ist an diesem Schlagschrauber, dass
sich das Drehmoment beim Anziehen von Schrauben nicht regulieren bzw. kontrollier
bar begrenzen lässt. So kommt es infolge von zu hohen Momentenbelastungen immer
wieder dazu, dass die Schrauben zu fest eingezogen oder angezogen und somit zerstört
werden, was gerade im Zusammenhang mit Autorädern zu verheerenden Folgen führen
kann.
Der Erfindung stellt sich somit die Aufgabe, einen Schlagschrauber zu schaffen,
welcher die Ausübung eines unterschiedlich hohen Drehmomentes beim Lösen und
beim Anziehen von Schrauben ermöglicht und ein Überziehen der Schrauben und damit
verbundene Zerstörungen ausschließt. Zudem soll unnötige Lärmbelästigung vermieden
werden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Schlagschrauber mit einem Gehäuse,
einem Handgriff, einem Betätigungshebel und einer Umsteuerwelle zur Wahl der Dreh
richtung, einem Motor, einem Schlagwerkkäfig einer in diesen eingreifenden Schraub
spindel, einer den Motor mit dem Schlagwerkkäfig verbindenden Welle zur Übertra
gung einer Drehbewegung auf die Schraubspindel, mit einer in den Schlagwerkkäfig auf
der Welle angeordneten Nockensteuerhülse zur Steuerung der Schlagbewegung mit
einer von der Schraubspindel abgewandten Kopfseite, an der sich eine über den Um
fang der Nockensteuerhülse verlaufende LaufLaufbahn für eine Kugel mit einer sich in
Axialrichtung der Nockensteuerhülse erstreckenden Erhebung befindet, wodurch zwi
schen Schlagwerkkäfig und Nockensteuerhülse ein Kanal für den Umlauf der Kugel
gebildet ist, während die Erhebung eine die Kugel beim Lauf in einer Richtung an einer
Stelle der LaufLaufbahn festlegende Formgebung aufweist, so dass bei einer weiteren
Drehbewegung der Nockensteuerhülse kein Schlagvorgang möglich ist, während beim
Lauf der Kugel in die andere Richtung diese die gesamte LaufLaufbahn mit der Erhe
bung durchläuft, so dass mit einer Drehbewegung der Nockensteuerhülse ein Schlag
vorgang erfolgt, mit in den Schlagwerkkäfig verschieblich angeordneten Stiften, in
welche die Nockensteuerhülse durch axiale Verschiebung der Stifte den Schlagvorgang
beim Umlauf der Kugel in die andere Richtung bewirkend, eingreift, und mit einer
durch die Verschiebung der Stifte zusammendrückbaren Feder, welche die Rückkehr
der Stifte in die Ausgangsposition sicherstellt.
Der erfindungsgemäße Schlagschrauber bietet auf diese Weise den Vorteil, dass
beim Anziehen der Schraube, also beim Rechtslauf, das Schlagwerk blockiert ist und
lediglich der Drehmechanismus funktioniert. Somit bringt der Schlagschrauber nur ein
vorgegebenes Drehmoment auf. Dieses dürfte in der Regel geringer als das Drehmo
ment sein, mit dem letztlich die Schraube zu befestigen ist. Für den Kraftfahrzeug
bereich etwa heißt dies, dass nicht das vorgeschriebene Drehmoment bei der Montage
von Rädern von beispielsweise 90 bis 120 Nm von der Maschine aufgebracht wird,
sondern nur etwa nur 30 Nm. Das restliche Drehmoment ist vom Bedienungspersonal
mechanisch, etwa durch die Verwendung eines entsprechenden Drehmomentenschlüs
sels aufzubringen. Hierdurch werden Beschädigungen und Zerstörungen der Felge oder
der Schrauben vermieden. Die die Kraft zwischen Nockensteuerhülse und Schlagwerk
käfig übertragende Kugel blockiert aufgrund der erfindungsgemäßen Ausführung der
Nockensteuerhülse den Schlagmechanismus des Schraubergerätes. Bei der Lösebewe
gung der Schraube, für die wesentlich höhere Drehmomente aufzubringen sind, funktio
nieren hingegen sowohl Dreh- als auch Schlagmechanismus. Die Kraftübertragung
zwischen Nockensteuerhülse und Schlagwerkkäfig funktioniert wie bei herkömmlichen
Schlagschraubern ohne irgendwelche Nachteile gegenüber dem bisher bekannten Stand
der Technik.
Der allein laufende Drehmechanismus beim Anziehen und kombinierte Dreh-
/Schlagmechanismus beim Lösen der Schraube wird insbesondere dadurch erreicht,
dass die Erhebung so geformt ist, dass die LaufLaufbahn auf der einen Seite der Erhe
bung gleichmäßig ansteigend und auf der anderen Seite abrupt abfallend verläuft. Durch
diese grundsätzlich unterschiedliche Ausbildung der Laufbahn auf beiden Seiten der
Erhebung wird also erreicht, dass die Kugel beim Anziehen der Schraube blockiert, d.
h. eingeklemmt, und beim Lösen der Schraube über eine ein konstantes Laufen der
Kugel gewährleistende Flanke bewegt wird. Diese Anordnung der Laufbahn bewirkt,
dass beim Linkslauf des Schlagschraubers die Nockensteuerhülse Richtung Schraub
spindel schlägt und so die gewünschte Schlagbewegung erzeugt. Ist die Kugel hingegen
blockiert, vermag sie den abrupt abfallenden, steilen Absatz der Erhebung nicht zu
überwinden. Eine Bewegung der Nockensteuerhülse in axialer Richtung wird folglich
verhindert. Dieser abrupt abfallende Absatz ist vorteilhafterweise so ausgebildet, dass
er wiederum bei der entgegengesetzten Drehrichtung, also beim Lösen der Schraube,
von der Kugel übersprungen wird, wobei dieser Vorgang mit der Schlagbewegung des
Gerätes zusammenfällt.
Um dieses Blockieren der Kugel beim Rechtslauf besonders zuverlässig zu ge
währleisten und gleichzeitig eine verschleißarme Ausbildung der Nockensteuerhülse zu
gewährleisten, ist vorgesehen, dass die LaufLaufbahn im abrupt abfallenden Bereich
eine Ausbuchtung aufweist.
Vorteilhafterweise sieht die Erfindung vor, dass die Ausbuchtung formmäßig mit
der Kugel korrespondiert. Durch dieses Ineinandergreifen von Ausbuchtung und Kugel
soll erreicht werden, dass zum einen ein unerwünschtes Hochschnellen der Kugel über
die Erhebung beim Anziehen der Schraube vermieden wird und die Kugel wirklich
eingeklemmt ist und zum anderen dass die Kugel kein Spiel besitzt, was zu unnötigen
Unwuchten und damit zu Verschleiß führen könnte. Aufgrund der noch zu erläuternden
Ausführung des der Nockensteuerhülse gegenüberliegenden Schlagwerkkäfigs in diesem
Bereich bietet diese der Kugel angepasste Rundung eine dauerhafte und vielfach er
probte Sicherheit.
Beim Lösevorgang der Schraube erweist es sich dagegen als Vorteil, wenn die
Laufbahn zwischen der einen Seite und der abrupt abfallenden Seite eine Abschrä
gung aufweist. Auch diese trägt aufgrund ihrer Ausbildung dazu bei, dass ein idealer
Lauf der Kugel auf der gesamten Laufbahn erreicht wird, ohne dass die Verschleißge
fahr dabei hoch ist. Selbstverständlich ist diese Abschrägung nicht zu groß zu wählen,
da sonst ein fester Sitz der Kugel in der Ausbuchtung nicht mehr unbedingt gewähr
leistet wäre.
Aufgrund der hohen Beanspruchung der Kugel als Bindeglied zwischen Nocken
steuerhülse und Schlagwerkkäfig ist vorgesehen, dass die Laufbahn eine zu der Kugel
korrespondierende Grundform aufweist. Das bedeutet, dass die Laufbahn vorzugsweise
muldenartig geformt ist, um einen gesicherten Lauf der Kugel zu garantieren. Es ist
somit die Absicht, dass die Kugel nicht zu stark punktuell sondern möglichst großflä
chig beansprucht wird. Bei einer ebenen Ausführung der Laufbahn bestünde die Ge
fahr, dass der Druck an den einzelnen Stellen der Kugel zu groß ist und somit unnötige
Gefährdungen oder ein unrunder Lauf in Kauf genommen werden müssen.
Zur guten Kraftübertragung zwischen den Stiften und der Nockensteuerhülse ist
vorgesehen, dass der Nockensteuerhülse ein mit Ausnehmungen in den Stiften korre
spondierender Kragen zugeordnet ist. Eine gute Kraftübertragung an dieser Stelle ist
besonders wichtig, da es hier zu extrem hohen Beanspruchungen im Zusammenhang
mit dem Schlagmechanismus kommt.
Ein optimales Laufen der Kugel wird weiterhin dadurch erreicht, dass im Boden
des Schlagwerkkäfigs mindestens eine mit der Nockensteuerhülse einen Kanal für die
Kugel bildende kreislinienförmige Nut vorgesehen ist, welche im Zusammenspiel mit
der Nockensteuerhülse das Festsetzen der Kugel ermöglicht. Diese Nut befindet sich im
der Nockensteuerhülse zugewandten Teil des Schlagwerkkäfigs. Diese beiden Bauteile
bilden also durch ihre angepaßte Form den Kanal für die Kugel. Diese liegt beim
Links- und Rechtslauf jeweils am anderen Ende der Nut mit einem möglichst großen
Teil ihrer Oberfläche an.
Zur Regulierbarkeit der Größe des Drehmomentes ist vorgesehen, dass dem
Zuluftkanal des Schlagschraubergerätes ein Entlastungsventil zugeordnet ist. Dieses
Entlastungsventil öffnet im Falle zu hohen Druckes und läßt die Luft in den Abluftkanal
fließen. Auf diese Weise wird die dem Motor zugeführte Luft gesteuert bzw. begrenzt.
Somit kann über eine geeignete Einstellvorrichtung insbesondere ein maximales Dreh
moment vorgewählt werden. Dies führt dazu, dass bei reinem Drehmechanismus des
Schlagschraubers die Schrauben nur bis zu einem vorgegebenen Sitz festgedreht wer
den, wodurch ein optimales Mass an Kontrolle über das Anziehen der Schrauben ohne
die Gefahr von Zerstörungen realisierbar ist. Wie erwähnt, kann im Anschluß das Be
dienungspersonal mittels eines geeigneten Schlüssels den endgültigen festen Sitz der
Schraube einstellen. Ein Einziehen der Schrauben ist folglich ausgeschlossen.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Längsachse
und damit die Schubachse des Schlagschraubers parallel und unterhalb der Antriebs
achse des Pneumatikmotors im Handgriff des Schlagschraubers angeordnet ist. Diese
aus der DE-93 03 715 C1 bekannte parallele Anordnung der beiden Achsen bringt den
Vorteil mit sich, dass ein unbeabsichtigtes Ein- oder Ausschalten des Schlagschraubers
nahezu ausgeschlossen werden kann. Das Gerät kann also nicht auf eine Weise abgelegt
werden, bei der unbeabsichtigt ein Knopf verstellt wird, da die für das Ein- bzw. Aus
schalten des Gerätes maßgeblichen Knöpfe und Verstelleinrichtungen an geschützten
Stellen bzw. solchen Stellen liegen, auf denen das Gerät nicht abgelegt werden kann.
Vor allem erweist es sich bei der erfindungsgemäßen Ausführung aber als vorteilhaft,
dass das Gerät einhändig bedient werden kann, weil die Schalter bei einem üblichen
Haltegriff mitbedient werden können.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass ein Schlagschrau
ber geschaffen ist, bei dem die zwei Funktionen eines Drehmechanismus und eines
kombinierten Dreh-/Schlagmechanismus verwirklicht sind. Beim Anziehen von Schrau
ben wirkt das erfindungsgemäße, Gerät wie ein Drehschrauber, beim Lösen der Schrau
be wie ein Schlagschrauber. Hiermit werden deutliche Fortschritte hinsichtlich Materi
alschonung und Arbeitssicherheit erzielt.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schlagschrauber, teilweise im Schnitt, in
Seitenansicht,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Schlagschrauber
beim Anziehen im Rechtslauf,
Fig. 3 den Querschnitt eines Schlagschraubers,
Fig. 4 den Längsschnitt durch einen Schlagschrauber
beim Lösen im Linkslauf und
Fig. 5 eine Nockensteuerhülse in perspektivische Ansicht.
Fig. 1 zeigt einen Schlagschrauber 1, bestehend aus dem Gehäuse 30 und dem
Handgriff 24. In diesem Gehäuse 30 ist der nicht näher beschriebene Pneumatikmotor
untergebracht, der die Welle 4 antreibt. An der Spitze dieser Welle 4 befindet sich die
hinsichtlich der Größe auf die jeweilige Schraube abgestimmte, hier nicht dargestellte
Nuss, die diese umgreift und das Drehmoment von Schlagschrauber 1 auf die hier
ebenfalls nicht dargestellte Schraube überträgt. Weiterhin ist in Fig. 1 die parallele
Anordnung der Antriebsachse 22 zur Umsteuerwelle 23 zu erkennen. Über die Um
steuerwelle 23 wird die entsprechende Drehrichtung, Links- oder Rechtslauf ausgewählt
und eingestellt. In diesem Ausführungsbeispiel wird durch Schieben der Umsteuerwelle
23 nach vorne in Richtung Schraubspindel 5 der Rechtslauf und durch Schieben nach
hinten der Linkslauf eingestellt. Hier wird die leichte Handhabbarkeit des erfindungs
gemäßen Schlagschraubers 1 deutlich. Der Bediener kann beispielsweise mit dem Dau
men die hier nicht dargestellten, auf der Rückseite des Schlagschraubers 1 angebrachten
Knöpfe bedienen.
Das hier gezeigte Schlagschraubgerät 1 wird dabei zunächst über den Luftan
schluß an das Druckluftnetz angeschlossen. Durch Drücken des Betätigungshebels 33
bewegt der Ventilschaft 34 die Ventilkugel 35 zurück, so daß die Luft in den Zuluft
kanal 28 gelangen kann. Das Entlastungsventil 21 ist über dem Zuluftkanal 28 angeord
net und mit diesem über die Öffnung 36 verbunden. Der Ventilschieber 20 schließt
durch die Vorspannung der Feder 38 die Durchgangsbohrung zwischen Öffnung 36 und
Abluftöffnung 37. Die Feder 38 kann über eine Einstellvorrichtung 40 eingestellt wer
den. Anstatt der hier dargestellten Schraube sind aber auch andere Einstellvorrichtun
gen 40 denkbar, beispielsweise Drehknöpfe oder Schieber. Über die Einstellvorrichtung
40 wird das vom Schlagschrauber 1 aufzubringende Drehmoment vorgegeben, indem
die dem Motor zugeführte Luftmenge kontrolliert wird. Steigt der Druck im Zuluft
kanal 28 höher als der Wert, welchen die Feder 38 mit ihrer Vorspannung aufnehmen
kann, öffnet sich das Entlastungsventil 21 und läßt die Luft über die Abluftöffnung 37
in den Abluftkanal 29 fließen.
Fig. 2 zeigt das Gehäuse 30 mit der an der Spitze befindlichen Schraubspindel
5. Angetrieben wird diese über die Welle 4, die von dem Schlagwerkkäfig 6 umgeben
ist. Die Welle 4 weist Längsriefelungen auf, welche korrespondierend zu hier nicht
dargestellten Innenriefelungen der Nockensteuerhülse 2 ausgebildet sind. Durch diese
Riefelungen soll errreicht werden, dass Welle 4 und Nockensteuerhülse 2 im Rahmen
der Schlagbewegung axial zueinander verschoben werden können. An der Kopfseite 7
der Nockensteuerhülse 2 befindet sich die hier nicht erkennbare Laufbahn 3 für den
Umlauf der Kugel 10. Auf diese Weise bildet die Laufbahn 3 im Zusammenspiel mit
den Ausnehmungen im Schlagwerkkäfig 6 den Kanal 9 für die Kugel 10. Beim hier
dargestellten Rechtslauf der Welle 4 dreht sich die Nockensteuerhülse 2 mit. Da aber,
wie ersichtlich, die Kugel 10 im Kanal 9 blockiert wird, kommt es hier zu keinerlei
Axialverschiebung dieser Nockensteuerhülse 2. Die Schraube wird nur solange gedreht,
bis ein vorgegebenes maximales Drehmoment erreicht ist; Schlagbewegungen bleiben
aus. Im Falle der Verwendung des erfindungsgemäßen Schlagschraubers 1 für die Mon
tage und Demontage von Autorädern muss das Bedienungspersonal nun beispielsweise
mit einem mechanischen Drehmomentenschlüssel das für den festen Sitz der Schrauben
erforderliche restliche Drehmoment aufbringen. Dieses "Nachziehen" ist zur Kontrolle
sowieso vorgeschrieben, stellt also keine Mehrbelastung dar. Dadurch werden Beschä
digungen und Lärmbelästigungen in großem Maße vermieden.
In der geschnittenen Darstellung gemäß Fig. 3 erkennt man die Kugel 10, die in
dem durch Schlagwerkkäfig 6, Welle 4 und Laufbahn 3 gebildeten Kanal 9 rundum
läuft. Dabei befindet sich die Kugel 10 in einer Position, in der sie die Schlagbewegung
blockiert. Die Kugel 10 ist zu einer Seite von der Nockensteuerhülse 2 und zur anderen
Seite vom Schlagwerkkäfig 6 eingeschlossen. Ermöglicht wird dies durch die Nut 19,
welche im Boden 11 des Schlagwerkkäfigs 6 angeordnet ist und eine Bewegung der
Kugel 10 über den Rand der Nut 19 verhindert.
Das Drehen in die andere Richtung, nämlich den Linkslauf, also den Lösevor
gang der Schraube, zeigt Fig. 4. Die Kugel 10 wird nicht von der abfallenden Seite 15
der Nockensteuerhülse 2 blockiert, sondern von dieser mit der flachen Seite 14 gegen
den Schlagwerkkäfig 6 gedrückt. Durch die vorteilhafte, abgerundete Formung dieser
flachen Seite wird die Nockensteuerhülse 2 in Richtung Schraubspindel 5 bzw. Nuß
gedrückt. Dabei schiebt die Nockensteuerhülse 2 die Feder 13 zusammen, was nach
Abschluss des Schlagvorgangs ein Zurückschnellen der Nockensteuerhülse 2 in ihre
Ausgangsposition bewirkt. Mit dem Kragen 26 greift die Nockensteuerhülse 2 in die
Ausnehmungen 31 der Stifte 12, 12'. Durch dieses Vorschnellen in Axialrichtung der
Stifte 12, 12' wird letztlich das Schlagwerk nach vorne gedrückt.
Fig. 5 zeigt eine Darstellung der Nockensteuerhülse 2, auf der die Laufbahn 3
besonders gut zu erkennen ist. Über die Innenriefelungen 27 der Nockensteuerhülse 2
ist diese in Radialrichtung kraftschlüssig mit den Längsriefelungen der Welle verbun
den, so dass die Drehbewegung bei freier Verschiebung in Axialrichtung optimal über
tragen werden kann. Für die geeignete Übertragung der Axialkräfte ist der Kragen 26
vorgesehen. Beim Anziehen der Schraube im Rechtslauf wird die Kugel 10 in der Aus
buchtung 16 der Erhebung 8 festgesetzt. Da die Kugel 10 an der Innenseite des Kanals
9 durch die Welle 4 und an der Außenseite durch den Schlagwerkkäfig 6, sowie an der
Kopfseite 7 der Nockensteuerhülse 2 ebenfalls durch den Schlagwerkkäfig 6 gehalten
wird, kann sie ihre Position nicht verlassen. Die Kugel 10 dreht sich mit der Nocken
steuerhülse 2 mit, eine gleichzeitige Axialverschiebung ist ausgeschlossen. Die Aus
buchtung 16 ist dabei vorteilhafterweise so ausgeführt, dass die Kugel 10 möglichst
kein Spiel besitzt.
Beim Linkslauf, im Zuge des Lösens der Schraube wird die Kugel 10 immer
wieder um den Umfang der Nockensteuerhülse 2 bewegt. Aus diesem Grunde ist die
formmäßig der Kugel 10 angepaßte Laufbahn 3 vorgesehen. Durch diese Drehbewe
gung wird die Kugel 10 über die flache Seite 14 der Erhebung 8 gedrückt, der Nocken
steuerhülse 2 bleibt nur die Ausweichbewegung Richtung Schraubspindel 5. Um einen
runden Lauf der Kugel 10 sicherzustellen, ist am Ende der flachen Seite 14 der Erhe
bung 8 eine Abschrägung 17 vorgesehen, durch die gewährleistet werden soll, dass die
hohen in diesem Bereich auftretenden Drücke nicht zu Materialbeschädigungen führen
können.
Claims (10)
1. Schlagschrauber (1) mit einem Gehäuse (30), einem Handgriff (24),
einem Betätigungshebel (33) und einer Umsteuerwelle (23) zur Wahl der Drehrichtung,
einem Motor, einem Schlagwerkkäfig (6) einer in diesen eingreifenden Schraubspindel
(5), einer den Motor mit dem Schlagwerkkäfig (6) verbindenden Welle (4) zur Über
tragung einer Drehbewegung auf die Schraubspindel (5), mit einer in den Schlagwerk
käfig (6) auf der Welle (4) angeordneten Nockensteuerhülse (2) zur Steuerung der
Schlagbewegung mit einer von der Schraubspindel (5) abgewandten Kopfseite (7), an
der sich eine über den Umfang der Nockensteuerhülse (2) verlaufende Laufbahn (3) für
eine Kugel (10) mit einer sich in Axialrichtung der Nockensteuerhülse (2) erstrecken
den Erhebung (8) befindet, wodurch zwischen Schlagwerkkäfig (6) und Nockensteu
erhülse (2) ein Kanal (9) für den Umlauf der Kugel (10) gebildet ist, während die Erhe
bung (8) eine die Kugel (10) beim Lauf in einer Richtung an einer Stelle der Laufbahn
(3) festlegende Formgebung aufweist, sodass bei einer weiteren Drehbewegung der
Nockensteuerhülse (2) kein Schlagvorgang möglich ist, während beim Lauf der Kugel
(10) in die andere Richtung diese die gesamte Laufbahn (3) mit der Erhebung (8)
durchläuft, sodass mit einer Drehbewegung der Nockensteuerhülse (2) ein Schlagvor
gang erfolgt, mit in den Schlagwerkkäfig (6) verschieblich angeordneten Stiften (12),
in welche die Nockensteuerhülse (2) durch axiale Verschiebung der Stifte (12) den
Schlagvorgang beim Umlauf der Kugel (10) in die andere Richtung bewirkend, ein
greift, und mit einer durch die Verschiebung der Stifte (12) zusammendrückbaren Feder
(13) welche die Rückkehr der Stifte (12) in die Ausgangsposition sicherstellt.
2. Schlagschrauber nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erhebung (8) so geformt ist, dass die Laufbahn (3) auf der einen Seite (14) der
Erhebung (8) gleichmäßig leicht ansteigend und auf der anderen Seite (15) abrupt abfal
lend verläuft.
3. Schlagschrauber nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laufbahn (3) im abrupt abfallenden Bereich eine Ausbuchtung (16) aufweist.
4. Schlagschrauber nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausbuchtung (16) formmäßig mit der Kugel (10) korrespondiert.
5. Schlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laufbahn (3) zwischen der einen Seite (14) und der abrupt abfallenden Seite
(15) eine Abschrägung (17) aufweist.
6. Schlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Laufbahn (3) eine zu der Kugel (10) korrespondierende Grundform aufweist.
7. Schlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nockensteuerhülse (2) ein mit Ausnehmungen (31) in den Stiften (12) korre
spondierender Kragen (26) zugeordnet ist.
8. Schlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Boden (11) des Schlagwerkkäfigs (6) mindestens eine mit der Nockensteuerhül
se (2) einen Kanal (9) für die Kugel (10) bildende kreislinienförmige Nut (19) vorgese
hen ist, welche im Zusammenspiel mit der Nockensteuerhülse (2) das Festsetzen der
Kugel (10) ermöglicht.
9. Schlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Motor als Pneumatikmotor ausgebildet ist, in dessen Zuluftkanal (28) ein Ent
lastungsventil (21) angeordnet ist.
10. Schlagschrauber nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umsteuerwelle (23) im Handgriff (24) oder im Gehäuse (30), parallel zur
Längsachse (22) des Gehäuses (30) und damit zur Schubachse der schlagenden Teile
angeordnet ist.
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