DE19831989C2 - Montagewerkzeug zum Aufpressen und Abziehen eines Druckringes - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Montagewerkzeug zum Aufpressen und Abziehen eines Druckringes gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung kann beispielsweise bei der Montage und Demontage von Steckendverschlüssen für Ka­ bel der Spannungsebene 12 bis 36 kV verwendet werden.

Aus der Druckschrift KUD 1095 D (4.96/2) WDW der ABB Kabel und Draht GmbH, Seite 8 ist ein Steckendverschluss für Kabel der Spannungsebene 12 bis 36 kV be­ kannt. Bei einem derartigen Steckendverschluss dient ein Druckring mit Lamellen­ kontakt zur elektrischen Kontaktierung. Der Druckring ist über eine Konusklemme mit dem Leiter des Kabels elektrisch verbunden. Um eine gute elektrische Verbindung vom Leiter zum Lamellenkontakt zu erzielen, ist eine Verpressung von Druck­ ring/Konusklemme auf dem Leiter notwendig, was einen hohen Kraftaufwand erfor­ dert.

Üblicherweise werden hierzu mit ausziehbaren Hebeln versehene, zangenartige Aufpresswerkzeuge eingesetzt. Diese Aufpresswerkzeuge benötigen jedoch relativ viel Platz, um mittels langer Hebel die notwendige Kraft zum Aufpressen der Druck­ ringe aufzubringen. Bei beengten Platzverhältnissen, beispielsweise bei Schaltanla­ gen mit Ständerdoppelboden, können die Hebel nicht auf die volle Länge ausgezo­ gen werden. Infolgedessen ist ein nachteiliger, sehr hoher Kraftaufwand bei der Montage erforderlich.

Aus dem DE-GM 68 05 223 ist ein Montagegerät zum Aufpressen und/oder Ein­ schneiden von Hülsen auf bzw. in Rohre bekannt, mit einem Grundkörper, einer mit­ tels eines Handhebels betätigbaren Vorrichtung zum Vorschub eines Druckstößels und einer geschlitzten Rohrführung mit Widerlager für die Hülse. Zwischen dem Druckstößel und dem Handhebel ist ein Kniehebelsystem angeordnet, dessen Kraft- Übersetzungsverhältnis gegen das Ende des Stößelvorschubes hin zunimmt.

Aus der DE 197 09 639 A1 ist eine Zange zum Verpressen von Fassungen, Rohren, Kabelschuhen und dergleichen bekannt, welche zwei relativ gegeneinander beweg­ bare Handgriffe und zwei zusammen ein Pressgesenk bildende, um ein gemeinsa­ mes Drehgelenk zusammengefasste Pressbacken aufweist, von denen die eine Pressbacke starr mit dem einen festen Handgriff verbunden ist und mit diesem einen festen Zangenteil bildet, während die andere Pressbacke am festen Zangenteil über das Drehgelenk schwenkbar angelenkt ist. Zwischen den beiden Handgriffen ist über weitere Abstützgelenke schwenkbar ein Druckhebel vorgesehen, der zusammen mit einem Abschnitt des beweglichen Handgriffes einen Kniehebeltrieb bildet.

Aus der DE 195 34 109 C2 ist ein Werkzeug zur aufeinanderzugerichteten Verschie­ bung zweier Teile bekannt - insbesondere zur axialen Verpressung eines zweiteili­ gen Klemmverbinders (Klemmhülse und Fitting) für Rohre oder Schläuche - beste­ hend aus zwei schwenkbar gelagerten Hebeln, an deren ersten Hebelenden zwei U- förmige Lagerbacken angeordnet sind und einer Antriebseinrichtung, die die beiden ersten Hebelenden zusammenpresst.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Montagewerkzeug zum Aufpressen und Abziehen eines Druckringes der eingangs genannten Art anzugeben, das auch bei beengten Platzverhältnissen in einfacher Art und Weise eingesetzt werden kann.

Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungs­ gemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass das Aufpressen und/oder Abziehen von Druckringen auch auf kleinstem Raum und ohne Kraftaufwand durchführbar ist. Zur Druckerzeugung können beliebige hydraulische Systeme eingesetzt werden, beispielsweise eine elektromotorisch betriebene Hyd­ raulikpumpe oder auch eine hydraulische Fußpumpe. Das vorgeschlagene Monta­ gewerkzeug ist universell für Druckringe und Konusklemmen unterschiedlicher Ab­ messungen geeignet, wenn entsprechend unterschiedlich dimensionierte Halbscha­ len und Aufdrückwerkzeuge sowie Abdrückwerkzeuge vorgesehen sind. Das Grund­ gerät ist für alle unterschiedlichen Größen geeignet.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angege­ ben.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh­ rungsbeispiele erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Montagewerkzeuges zum Aufpressen und/oder Abziehen von Druckringen,

Fig. 2 eine Sicht auf den Montagetisch des Grundgerätes.

In Fig. 1 ist eine Seitenansicht des Montagewerkzeuges zum Aufpressen und/oder Abziehen von Druckringen dargestellt. Es besteht die Aufgabe, ein Kabel 1 mit am Ende von der Isolationsschicht befreitem Leiter 2 mit einem Druckring 5 (mit Lamel­ lenkontakt) zu versehen. Hierzu dient ein Grundgerät 10 mit einem Montagetisch 11 in seinem unteren Bereich, einer Aufnahmeplatte 14 für einen Druckerzeuger in sei­ nem oberen Bereich und mindestens einem Seitenträger 13 zur Verbindung von Montagetisch 11 und Aufnahmeplatte 14.

Als Druckerzeuger dient ein mit der Aufnahmeplatte 14 verbundener Druckzylinder 15 mit einem in Richtung Montagetisch 11 beweglichen Druckkolben 16 und einem Anschluß 17 für das Druckmedium (Hydrauliköl). Der Druckkolben gleitet innerhalb eines am Druckzylinder 15 befestigten Führungszylinders 18.

Zur Montage des Druckringes 5 wird zunächst das Ende des Kabels 1 längs einer vorgegebenen Länge abisoliert. Anschließend werden ein Isolierkörper 6 über den Mantel des Kabels 1 und eine Druckscheibe 3 über den freigelegten Leiter 2 ge­ schoben. Die Lage der Druckscheibe 3 wird durch die Absetzkante der Aderisolie­ rung begrenzt. Im nächsten Schritt wird eine Konusklemme 4 auf den Leiter 2 ge­ schoben, bis sie gegen die Druckscheibe 3 stößt. Nun kann der Druckring 5 auf die Konusklemme 4 aufgesetzt werden. Anschließend wird der Druckring 5 über einen geeigneten Schlagkopf "vorgesetzt". Dies bewirkt, daß Druckscheibe 3, Konusklem­ me 4 und Druckring 5 ihre Lage vor dem hydraulischen Preßvorgang nicht mehr ver­ ändern.

In einem weiteren Schritt wird ein hohlzylinderförmiges Aufdrückwerkzeug 20 über das Ende des Kabels gestülpt. Dieses Aufdrückwerkzeug 20 liegt mit seiner ring­ förmigen Außenkante auf dem Druckring 5 auf, während die Konusklemme 4 und das Ende des Leiters 2 innerhalb des hohlzylinderförmigen Innenraums frei beweg­ lich sind. Die der ringförmigen Außenkante des Aufdrückwerkzeuges 20 entgegen­ gesetzte Stirnfläche ist mit einem Stempel 21 versehen.

Das derart präparierte Kabelende wird anschließend in das Grundgerät 10 einge­ führt, um die eigentliche Montage des Druckringes 5 durchführen zu können. Der Stempel 21 des Aufdrückwerkzeuges 20 wird in den bereits erwähnten Führungszy­ linder 18 des Druckerzeugers eingeführt und ist dort innerhalb gewisser Grenzen frei beweglich. Eine Ausnehmung 12 im Montagetisch 11 erleichtert die Einführung des Kabels 1. Die Ausnehmung 12 ist derart dimensioniert, daß die Druckscheibe 3 hin­ durchführbar ist. Im nächsten Schritt werden zwei spiegelsymmetrisch ausgebildete Halbschalen 22, 23 zwischen Isolierkörper 6 und Druckscheibe 3 um das Kabel 1 gelegt.

Die zusammengefügten Halbschalen 22, 23 bilden einen Kreisring, dessen Innen­ durchmesser geringfügig größer als der Außendurchmesser des Kabels 1 ist. Die dem Isolierkörper 6 zugewandte Stirnfläche des gebildeten Kreisrings stützt sich gegen den Montagetisch 11 ab. Die der Druckscheibe 3 zugewandte Stirnfläche des gebildeten Kreisrings ist mit einer der Kontur der Druckscheibe angepaßten Aus­ nehmung versehen, um die Symmetrierung und Arretierung der Druckscheibe 3 bzw. des Kabels zu gewährleisten. Ein Haltering 24 verhindert, daß die beiden Halbscha­ fen 22, 23 während der sich anschließenden Druckbeaufschlagung auseinanderge­ preßt werden.

Das eigentliche Aufpressen des Druckringes 5 auf die Konusklemme 4 erfolgt sehr einfach und schnell. Nach Druckbeaufschlagung des Druckzylinders 15 preßt der Druckkolben 16 mit vorgegebener Kraft gegen den Stempel 21 des Aufdrückwerk­ zeuges 20 und damit gegen den Druckring 5, wodurch eine Gleitbewegung des Druckringes 5 längs der Konusklemme 4 bewirkt wird. Die Abstützung der Ko­ nusklemme 4 erfolgt dabei gleichzeitig über die Druckscheibe 3, die Halbschalen 22, 23, den Montagetisch 11 und die Seitenträger 13 zur Aufnahmeplatte 14. Aufgrund der bewirkten Gleitbewegung des Druckringes 5 wird die Innenmantelfläche der Ko­ nusklemme 4 mit hoher Kraft gegen den Leiter 2 gepreßt, was die elektrisch gute Kontaktierung zwischen Leiter 2 und Druckring 5 mit Lamellenkontakt sicherstellt.

Nach Beendigung der Druckbeaufschlagung des Druckzylinders 15 kann der Druck­ kolben 16 zurückgeführt werden. Nach Entfernung der Halbschalen 22, 23 und des Halteringes 24 kann das Kabel 1 über eine gewisse Distanz nach unten durch die Ausnehmung 12 bewegt werden, bis der Stempel 21 aus dem Führungszylinder 18 herausgeführt ist und das Aufdrückwerkzeug 20 entfernt werden kann.

In Fig. 2 ist eine Sicht auf den Montagetisch des Grundgerätes dargestellt. Die Aus­ nehmung 12 ist gestrichelt angedeutet. Die beiden Halbschalen 22, 23 liegen auf dem Montagetisch 11. Zwei mit dem Montagetisch 11 verbundene Seitenträger 13 sind zu erkennen.

Die Demontage eines Druckringes 5 von der Konusklemme 4 ist ebenfalls in einfa­ cher und schneller Art und Weise durchführbar. Im Unterschied zur vorstehend ausführlich beschriebenen Montage werden hierzu die Halbschalen 22, 23 zwischen Druckring 5 und Druckscheibe 3 eingelegt. Das erforderliche Abdrückwerkzeug ist wie auch das Aufdrückwerkzeug hohlzylinderförmig ausgebildet und besitzt eben­ falls einen zur Einführung in den Führungszylinder 18 geeigneten Stempel. Der Hohlzylinder des Abdrückwerkzeuges ist jedoch derart dimensioniert, daß seine ringförmige Außenkante nicht gegen den Druckring 5, sondern gegen die Stirnfläche der Konusklemme 4 preßt.

Bei Druckbeaufschlagung des Druckzylinders 15 preßt somit der Druckkolben 16 über das Abdrückwerkzeug gegen die Konusklemme 4, während sich gleichzeitig der Druckring 5 über die Halbschalen, den Montagetisch 11 und die Seitenträger 13 an der Aufnahmeplatte 14 abstützt. Hierdurch wird eine Gleitbewegung des Druck­ ringes 5 längs der Konusklemme 4 bewirkt, welche den Druckring von der Ko­ nusklemme löst.

Claims (3)

1. Montagewerkzeug zum Aufpressen eines Druckringes auf eine Ko­ nusklemme zur Bildung eines Steckkontaktes bei einem Kabel bzw. zum Abziehen eines einen Steckkontakt bei einem Kabel bildenden Druckringes von einer Ko­ nusklemme, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Grundgerät (10) vorgesehen ist, welches einen Montagetisch (11) und gegenüberliegend eine Aufnahmeplatte (14) mit Druckzylinder (15) aufweist, wobei Montagetisch und Aufnahmeplatte über mindestens einen Seitenträger (13) miteinander verbunden sind,
daß der Montagetisch (11) mit einer Ausnehmung (12) zur Aufnahme eines mit einer Druckscheibe (3), der Konusklemme (4) und des Druckringes (5) bestück­ ten Leiters (2) des Kabels (1) versehen ist,
daß zwei Halbschalen (22, 23) vorgesehen sind, die zwischen Montage­ tisch (11) und Druckscheibe (3) zu einem Kreisring zusammenfügbar sind,
daß ein hohlzylinderförmiges Aufdrückwerkzeug (20) bzw. Abdrückwerk­ zeug vorgesehen ist, dessen ringförmige Außenkante gegen den Druckring (5) bzw. die Konusklemme (4) preßbar ist und das einen vom Druckkolben (16) des Druckzy­ linders (15) beaufschlagbaren Stempel (21) aufweist.

2. Montagewerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Haltering (24) zur Fixierung der Halbschalen (22, 23) vorgesehen ist.

3. Montagewerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckzylinder (15) mit einem Führungszylinder (18) zur Führung des Druck­ kolbens (16) und des Stempels des Aufdrückwerkzeuges/Abdrückwerkzeuges ver­ sehen ist.