DE19830415C2 - Impulsschlagwerk - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Impulsschlagwerk, das beispielsweise
dazu geeignet ist, eine Sonde in den Boden einzutreiben.
Für Erdbohrungen werden normalerweise hydraulische Schlaghämmer
verwendet, die dazu geeignet sind, Bohrlöcher von großem
Durchmesser zu erzeugen. Es gibt aber Anwendungen, bei denen
eine relativ kleinformatige Sonde in ein Erdreich eingetrieben
werden soll. Hierfür eignen sich hydraulische oder pneumatische
Hämmer nicht.
Aus US-Z: IBM Technical Disclosure Bulletin, Vol. 36, No. 03,
März 1993, S. 175-178 ist ein Impulsschlagwerk bekannt, welches
einen Stapel aus Piezoelementen enthält, welcher auf einen
elektrischen Impuls hin einen Flugkolben beschleunigt. Der
federnd aufgehängte Flugkolben prallt auf eine Lastzelle und
wird von dieser zurückgeworfen.
In US 1 966 446 ist ein Schlagwerk beschrieben, welches an
einer länglichen Stange eine Schlagspitze aufweist. Die Stange
wird von einem piezoelektrischen Element auf einen elektrischen
Impuls hin zur Durchführung eines Schlages beschleunigt. Die
Vorrichtung kann zum Gesteinsbohren verwendet werden.
DE-OS 20 26 084 beschreibt eine Vorrichtung zum Erzeugen eines
Hochspannungsimpulses mittels eines Schlages auf einen
piezoelektrischen Block. Der auf diese Weise erzeugte
Druckspannungsimpuls wird zum Zünden einer
Blitzlichteinrichtung verwendet. Zur Vermeidung von
prellschlaginduzierten Fehlzündungen wird der Hochspannungs-
Zündimpuls über eine Funkenstrecke geführt, die nur vom
Hauptschlag überwunden werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Impulsschlagwerk
zu schaffen, das mit kleinen Abmessungen und mit geringem
mechanischem Aufwand hergestellt werden kann und eine präzise
Ansteuerung ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Das erfindungsgemäße Impulsschlagwerk arbeitet mit ei
nem Piezoelement. Das Piezoelement dehnt sich bei An
legen einer Spannung in Bruchteilen einer Sekunde um
ein gewisses Maß aus. Dieses plötzliche Ausdehnen wird
einerseits dazu benutzt, einen Stoß auf einen Amboß
auszuüben, und andererseits dazu, einen Flugkolben in
rückwärtiger Richtung zu beschleunigen. Der Flugkolben
erhält somit eine kinetische Energie, die in einer Fe
dervorrichtung gespeichert und anschließend wieder auf
den Flugkolben entladen wird. Der Flugkolben übt dann
über das Piezoelement einen Schlag auf den Amboß aus.
Dieser Schlag kann am Piezoelement elektrisch detek
tiert werden, um die nächste elektrische Aktivierung
des Piezoelements auszulösen.
Das erfindungsgemäße Impulsschlagwerk kann mit hoher
Schlagfrequenz betrieben werden, wobei die Schlagfre
quenz im einzelnen von dem Feder-Masse-System der Fe
dervorrichtung und des Flugkolbens abhängt. Ein beson
derer Vorteil besteht darin, daß das Impulsschlagwerk
ausschließlich mit elektrischer Energie betrieben wird,
die über ein Kabel leicht zugeführt werden kann. Das
Impulsschlagwerk kann daher in einen Bohrkörper inte
griert werden, welcher sich nach Art eines Maulwurfs im
Erdreich fortbewegt.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß das Steuergerät die durch die Schlag
einwirkung am Piezoelement entstehende Spannung detek
tiert und daraufhin eine Steuerspannung an das Piezo
element anlegt. Dadurch wird erreicht, daß die Steuer
spannung in Form eines Impulses jeweils im richtigen
Zeitpunkt an das Piezoelement angelegt wird, nämlich
dann, wenn der Flugkolben seinen Schlag gerade beendet
und das Piezoelement komprimiert hat. Ausgehend von
diesem Kompressionsstand wird an das Piezoelement eine
Spannung angelegt, die das Ausdehnen des Piezoelements
bewirkt. Auf diese Weise ist es möglich, das Piezoele
ment zeitgerecht jeweils im optimalen Zeitpunkt anzu
steuern. Das Piezoelement, der Flugkolben und der Amboß
bilden ein komplexes oszillierendes System.
In Vorwärtsrichtung werden die Schläge impulsartig aus
geführt, während die Rückwärtsbewegung des Flugkolbens
durch die Federvorrichtung sanft abgefangen wird.
Das Impulsschlagwerk eignet sich besonders - jedoch
nicht ausschließlich - zum Einbringen einer Sonde in
ein Erdreich. Es kann mit geringem mechanischem Aufwand
ausgebildet werden und hat bei geringem Gewicht eine
relativ hohe Schlagleistung.
Um bei jedem Schlag oder Rückhub des Flugkolbens eine
Drehung der Bohrspitze zu verursachen, ist gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen,
daß an dem Flugkolben und an einem den Flugkolben ent
haltenden Gehäuse zusammengreifende Rotationsrampen
vorgesehen sind, die bei der Bewegung des Flugkolbens
eine Drehung des Gehäuses verursachen. Dadurch wird ein
Festfressen der Bohrspitze verhindert.
Das Piezoelement kann entweder an dem Amboß oder an dem
Flugkolben befestigt sein oder auch lose zwischen die
sen beiden Teilen angeordnet sein.
Im folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnun
gen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Impulsschlag
werkes am Beginn des Rückhubs des Flugkolbens,
Fig. 2 das Impulsschlagwerk nach Fig. 1 am Beginn der
Schlagbewegung des Flugkolbens und
Fig. 3 eine konstruktive Ausführungsform mit Drehung
des Gehäuses und der Bohrspitze.
In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 ist in
einem langgestreckten rohrförmigen Gehäuse 10 ein
Flugkolben 11 angeordnet, der sich in Längsrichtung des
Gehäuses bewegen kann. An einem Ende des Gehäuses 10
befindet sich ein Amboß 12, der mit einer Bohrspitze 13
versehen ist. Diese Bohrspitze 13 kann auswechselbar
bzw. variabel sein. An dem Amboß 12 ist das Piezoele
ment 14 befestigt. Dieses besteht aus einem piezoelek
trischen Körper, der an zwei einander gegenüberliegen
den Flächen Elektroden 15, 16 aufweist. Wenn an die
Elektroden 15, 16 eine Spannung angelegt wird, dehnt
sich das piezoelektrische Element quer zur Richtung des
zwischen den Elektroden 15, 16 entstehenden elektrischen
Feldes aus.
Am rückwärtigen Ende 17 des Gehäuses 10 ist eine Feder
vorrichtung 18 abgestützt, welche den Flugkolben 11 in
Richtung auf das Piezoelement 14 drückt. Die Federvor
richtung 18 ist hier eine Schraubenfeder, jedoch könnte
sie auch als Federkombination, Gasdruckfeder oder auf
andere Weise ausgebildet sein. Wichtig ist, daß die
Federvorrichtung 18 einen Energiespeicher bildet, der
durch die Rückwärtsbewegung des Flugkolbens 11 aufge
laden wird und sich anschließend unter Beschleunigung
des Flugkolbens in Richtung auf den Amboß 12 entlädt.
Die Elektroden 15, 16 des Piezoelements sind über elek
trische Leitungen 19, 20 mit einem Steuergerät 21 ver
bunden. Die Leitungen 19, 20 sind vorzugsweise zu einem
flexiblen Kabel zusammengefaßt, das aus dem Bohrloch
herausführt, so daß die Steuereinheit 21 außerhalb des
Bohrlochs angeordnet werden kann. Die Steuereinheit 21
enthält den Versorgungsteil und die elektronischen Kom
ponenten zur Steuerung bzw. Aktivierung des Piezoele
ments 14. Sie enthält einerseits eine Detektoreinheit,
die die an den Elektroden 15, 16 anstehende Spannung
detektiert, und anderersets eine Impulserzeugungsein
heit zum Anlegen eines kurzzeitigen Spannungsimpulses
an die Elektroden 15, 16.
Das Piezoelement 14 ist mit dem Amboß 12 verbunden. Der
Flugkolben 11 wird von der Federvorrichtung 18 gegen
das Piezoelement 14 gedrückt. Wird in diesem Zustand
gemäß Fig. 1 eine Spannung an die Elektroden 15, 16 ge
legt, dehnt sich das Piezoelement 14 aus. Dadurch wird
der Flugkolben 11 beschleunigt und nach dem Rückstoß
prinzip wird die gleiche Kraft auch in die entgegenge
setzte Richtung ausgeübt, also in Richtung auf den Am
boß 12. Der Amboß 12 treibt also die Bohrspitze 13 vor.
In Fig. 2 ist der Zustand dargestellt, daß die Feder
vorrichtung 18 am Ende des Rückhubes komprimiert ist.
Die Federvorrichtung entspannt sich und treibt daher
den Flugkolben 11 nach vorne. Beim Auftreffen des Flug
kolbens auf das Piezoelement entsteht an den Elektroden
15, 16 eine Spannung, die von der Steuereinheit 21 de
tektiert wird. Eine vorgegebene kurze Zeit nach der
Detektion dieser Spannung wird das Piezoelement 14 von
der Steuereinheit 21 aktiviert, indem ein Spannungsim
puls erzeugt wird. Hierdurch wiederholt sich der be
schriebene Vorgang. Durch das Aktivieren des Piezoele
ments 14 in dem Augenblick, in dem der Flugkolben 11
das Piezoelement komprimiert hat, erhöht sich die Lei
stung des Schlagwerks. Die beim Auftreffen des Flugkol
bens auf das Piezoelement entstehende elektrische La
dung (Spannung) dient als Auslöser für einen weiteren
Spannungsimpuls der Steuereinheit. Dies hat zur Folge,
daß das Impulsschlagwerk wenig Energie verbraucht.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 besteht das
Gehäuse 10 aus einem Außenrohr. Die Bohrspitze 13 ist
an das vordere Ende des Gehäuses 10 angeschraubt und
sie enthält einen auswechselbaren Amboß 12. In dem Ge
häuse 10 befindet sich ein Führungsrohr 25, das an ei
nem mit dem Gehäuse 10 verbundenen Endstück 26 be
festigt ist. Das Endstück 26 enthält eine Entlüftungs
öffnung 27 sowie eine Öse 28 zur Befestigung des in den
Boden einzubringenden Teiles. Die Entlüftungsöffnung 27
dient zur Be- und Entlüftung des Ringraumes 29, der
zwischen dem Gehäuse 10 und dem Führungsrohr 25 gebil
det ist.
Im Führungsrohr 25 ist der Flugkolben 11 mit engem
Spiel längsverschiebbar geführt. Das Piezoelement 14
ist hier am vorderen Ende des Flugkolbens 11 befestigt
und bewegt sich zusammen mit dem Flugkolben. Die Elek
troden und elektrischen Leitungen sind nicht darge
stellt. Das untere Ende des Führungsrohres 25 ist an
dem Amboß 12 geführt. An diesem Ende befinden sich Öff
nungen 36, die zur Entlüftung mit dem Ringraum 29 in
Verbindung stehen.
Die Federvorrichtung 18 befindet sich im Innern des
Führungsrohres 25. Von dem Endstück 26 steht ein erstes
Steuerteil 30 in Richtung auf den Flugkolben 11 ab und
von dem Flugkolben 11 steht ein zweites Steuerteil 32
in Gegenrichtung ab. Die beiden Steuerteile 30 und 32
haben jeweils eine schräge Steuerfläche 34 bzw. 35. Sie
überlappen sich gegenseitig, wobei die Steuerflächen
34, 35 aneinander anliegen. Bei einer Linearbewegung des
Flugkolbens 11 wird durch die Steuerteile 30,32 auf das
Gehäuse 10 ein Drehimpuls ausgeübt, wodurch das Gehäuse
10 zusammen mit der Bohrspitze 13 um die vertikale
Längsachse herum gedreht wird. Dadurch wird verhindert,
daß die Bohrspitze 13 stets mit der gleichen Orientie
rung gegen die Bohrlochsohle schlägt und sich fest
frißt.
Claims (4)
1. Impulsschlagwerk, mit einem Flugkolben (11), der
längs einer Bewegungsbahn geführt ist, einem Amboß
(12), auf den der Flugkolben (11) schlägt, einer
Federvorrichtung (18), die beim Entfernen des
Flugkolbens von dem Amboß gespannt wird, einem
zwischen Amboß (12) und Flugkolben (11) angeord
neten Piezoelement (14) und einer das Piezoelement
(14) betätigenden Steuereinheit (21), die nach
jedem Schlag das Piezoelement (14) zum Zurücksto
ßen des Flugkolbens (11) aktiviert.
2. Impulsschlagwerk nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Steuergerät (21) die durch die
Schlageinwirkung am Piezoelement (14) entstehende
Spannung detektiert und daraufhin eine Betäti
gungsspannung an das Piezoelement (14) anlegt.
3. Impulsschlagwerk nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Betätigungsspannung eine vorge
gebene Zeit nach dem Detektieren der Spannung an
gelegt wird.
4. Impulsschlagwerk nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem Flugkolben (11)
und an einem den Flugkolben enthaltenden Gehäuse
(10) zusammengreifende Steuerflächen (34, 35) vor
gesehen sind, die bei der Bewegung des Flugkolbens
(11) eine Verdrehung des Gehäuses verursachen.
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US-Z: IBM Technical Disclosure Bulletin, Vol. 36, No. 03, März 1993, S. 175-178 * |
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