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Die
Erfindung betrifft ein Gelenkband, insbesondere für Glaspendeltüren, mit
einem an einer Wand oder dgl. befestigbaren, ein festes Bandteil
bildenden Lagerbock, einem um den Lagerbock schwenkbaren Flügelbandteil,
einer den Lagerbock und das Flügelbandteil
durchfassenden Schwenkachse und einem die Schwenkachse drehbar überfassenden
Rotationskörper,
welcher das Gegenlager für
eine im Lagerbock abgestützte
Rastvorrichtung bildet.
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Bei
derartigen Gelenkbänder
ist es wünschenswert,
die scharnierartige Verbindung zwischen dem Lagerbock und dem Flügelbandteil
so auszubilden, daß der
Türflügel in mehreren
Positionen einrasten kann. Da bei derartigen Gelenkbändern auch
die Schließstellung
der Tür
durch eine Rastvorrichtung bestimmt wird, ist bereits vorgeschlagen
worden, die Rastvorrichtung im Gelenkband justierbar anzuordnen,
um Toleranzen bei der Befestigung des Lagerbockes an einer Wand
oder dgl. ausgleichen zu können.
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Die
EP 0 599 255 A1 beschreibt
ein Gelenkband für
Glaspendeltüren,
bei dem eine Korrektur der Raststellung des Türflügels im montierten Zustand, beispielsweise
zur Anpassung an Wandunebenheiten, möglich ist. Hierzu ist ein um
die Gelenkachse des Gelenkbandes drehbarer Rotationskörper vorgesehen,
der in einem mit einer Wand oder dgl. verschraubbaren Lagerbock
angeordnet ist und der in verschiedenen Positionen gegenüber dem
Lagerbock feststellbar ist. An seinem Außenumfang weist der Rotationskörper Raststellen
auf, in die ein im schwenkbaren Flügelbandteil federbelastet geführter Rastkörper eingreift.
Dabei kann der Rastkörper
an einem Gleitkörper
gelagert sein, welcher in einem Bestandteil eines Flügelbandteiles
bildenden Tragkörper
federbelastet verschiebbar ist. Bei der vorbekannten Vorrichtung
ist der kugelförmig
gestaltete Rastkörper
im schwenkbaren Bandteil angeordnet und dient ausschließlich der
Fixierung der Tür
in geschlossener oder geöffneter
Position. Die Korrektur des Türflügels im
montierten Zustand erfolgt über eine
weitere, zwischen dem Lagerbock und dem Rotationskörper verspannbare
Kugel oder Walze, die nur linienförmig am Rotationskörper anliegt,
was nach einer entsprechenden Benutzungsdauer eine unerwünschte Verstellung
der Schließposition
der Tür
aufgrund des unvermeidbaren Verschleißes zur Folge hat.
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Die
DE 94 21 611 U1 offenbart
eine Scharnieranordnung an einer Schwenkklappe, insbesondere an
einer Ganzglastür,
bei der das Scharnierband auf eine Seite der Schwenkklappe aufgesetzt ist.
Das Scharnierband schwenkt dabei um einen am Schwenkklappenrahmen
asymmetrisch zur Schwenkklappe angeordneten Bolzen, der teilweise von
einem ortsfest am Schwenkklappenrahmen angeordneten Kurvennocken
umgeben ist. Eine von einem federnd im Scharnierband abgestützten Stößel beaufschlagte
drehbare Rolle überfährt die
Kurvenfläche
des Kurvennockens, wobei die Gestaltung der Kurvenfläche vorbestimmte
Rastpositionen zuläßt bzw.
das Öffnungs-
oder Schließverhalten
der Schwenkklappe beeinflußt.
Durch die Anordnung mehrerer Scharnierbänder mit unterschiedlichen Kurvenflächen der
Kurvennocken können
mehrere Steuerfunktionen bewirkt werden.
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In
der
DE 19800813 A1 wird
ein Scharnier für ein
Flügelteil,
insbesondere einen Fenster- oder Türflügel beschrieben, mit einer
Backe zum Tragen eines Flügelteils,
die um eine Schwenkachse schwenkbar montiert ist, die von mindestens
einem mit einer Tragplatte fest verbundenen Lager getragen ist,
und mit Einrichtungen zur Arretierung des Flügelteils in seiner Ruhestellung,
die zwei mit der Backe bzw. mit der Tragplatte fest verbundene Arretierungsteile
aufweisen, von denen eines drehbar montiert ist und die für ein kontrolliertes
Zusammenwirken in der Ruhestellung ausgebildet sind.
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Neben
dem erheblichen baulichen Aufwand wirken bei der bekannten Vorrichtung
insbesondere das einseitig auf die Schwenkklappe aufgesetzte Scharnierband
und der asymmetrisch zur Schwenkklappe angeordnete Bolzen störend; zumal
der Schwenkklappenrahmen hierzu über
die Ebene der Schwenkklappe vorgezogen werden muß. Eine Vorrichtung zur Justierung
des Türflügels in
seiner geschlossenen Grundposition zwecks Anpassung des festen Bandteils
der Schwenkklappe an bauliche Unebenheiten ist nicht vorgesehen.
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Ausgehend
von dem Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Korrektur
der Raststellung einer Pendeltür
im montierten Zustand vorzuschlagen, bei der mit baulich einfachen
Mitteln eine großflächige Anlage
der gegeneinander auszurichtenden und einzustellenden Bauteile des
Gelenkbandes möglich
ist, wobei gleichzeitig in der Endphase des Schließvorganges
ein geringfügig
erhöhtes Schließmoment
erzeugt und ein mögliches
Durchschwingen der Tür über die
Schließposition
hinaus verzögert
werden soll.
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Die
Erfindung löst
die gestellte Aufgabe durch die Lehre nach Anspruch 1; weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale
der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
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Gemäß der technischen
Lehre nach Anspruch 1 wird die Gelenkachse des Scharnierbandes bei
der Schwenkbewegung der Tür
infolge der drehfesten Verbindung mit dem Flügelbandteil mitgenommen. Da
weiterhin der grundsätzlich
drehbar auf der Schwenkachse gelagerte Rotationskörper gegenüber der
Schwenkachse verstellt und in gewünschten Positionen mit der
Schwenkachse fest verspannt werden kann, ist eine Einstellung des
Rotationskörpers
gegenüber
der Schwenkachse möglich,
so daß der
Rotationskörper
nach erfolgter Montage des Lagerbockes gegenüber diesem so ausgerichtet
werden kann, daß sich
die Tür
in der gewünschten Schließposition
befindet. Von besonderer Bedeutung ist hierbei, daß der Rotationskörper an
seinem Außenumfang
ein flächiges
Gegenlager aufweist, gegen das sich das ebenfalls flächige, im
Lagerbock federnd abgestützte
Lager der Rastvorrichtung anlegen kann.
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Dabei
durchfaßt
der Rotationskörper
den Lagerbock im wesentlichen in seiner gesamten Höhe. Hierdurch
werden großflächige Anlageflächen bzw. Rastflächen zwischen
dem Rotationskörper
einerseits und dem entsprechenden Lager der federbelasteten Rastvorrichtung
andererseits geschaffen. Dies vermindert nicht nur den zu erwartenden
Verschleiß, sondern
garantiert eine definierte Anlage der vorgenannten Rastflächen, so
daß Winkelabweichungen von
der einmal eingestellten Sollstellung nicht zu erwarten sind.
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In
bevorzugter Ausführungsform
ist der Rotationskörper
als Hohlzylinder ausgebildet, wobei ein Teil seiner Mantelfläche in Form
einer Abflachung das Gegenlager für das Lager der Rastvorrichtung bildet.
Bei dieser Ausführungsform
erfolgt das Einrasten des Türflügels ausschließlich in
der Schließposition
der Tür,
wobei aufgrund des Überganges
der gegeneinander gerichteten Rastflächen von dem kreisförmigen Verlauf
der Mantelfläche
des Rotationskörpers
zur ebenen Rastfläche
in der Endphase des Schießvorganges
ein geringfügig
erhöhtes Schließmoment
erzeugt und gleichzeitig ein mögliches
Durchschwingen der Tür über die
Schließposition
hinaus verzögert
wird.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist es jedoch möglich, im Bereich der Mantelfläche des
Rotationskörpers über den
Umfang gesehen mehrere flächige Rastflächen anzuordnen,
die mehrere Rastpositionen des Türflügels zulassen.
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Die
Festlegung des Rotationskörpers
an der Schwenkachse kann mittels einer oder mehrerer, entsprechende
Bohrungen im Lagerbock sowie entsprechende Gewindebohrungen im Rotationskörper durchfassende
Madenschrauben erfolgen, so daß eine
zuverlässige
drehfeste Verbindung zwischen dem Rotationskörper und der Schwenkachse gegeben
ist. Diese Verbindung ist bevorzugt stufenlos einstellbar; hierzu
kann die Schwenkachse eine oder mehrere Umfangsnuten aufweisen,
in die die Madenschrauben eingreifen können.
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Die
Flügelbandteile
von Gelenkbändern
der eingangs beschriebenen Ausführungsform
bestehen im Regelfall aus zwei miteinander verspannbaren, eine Glasscheibe
oder Pendeltür
zwischen sich einschließenden
Klemmplatten. Dabei ist an einer der beiden Klemmplatten ein Tragkörper ausgebildet, welcher
der Aufnahme und Führung
des Lagerbockes dient.
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Ausgehend
hiervon wird mit der Erfindung weiter vorgeschlagen, daß die Schwenkachse
zylindrisch ausgebildet ist und an ihren freien Stirnenden außerhalb
des Lagerbockes umfangsseitig profilierte, im Querschnitt bei spielsweise
rechteckige oder quadratische Achszapfen aufweist, welche drehschlüssig in
korrespondierend profilierte Ausnehmungen des Flügelbandteiles einfassen. Dabei
bietet es sich an, die Ausnehmungen im Flügelbandteil im Bereich des
Bestandteil des Flügelbandteiles
bildenden Tragkörpers
vorzusehen.
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Mit
Bezug auf die Ausbildung der Rastvorrichtung wird vorgeschlagen,
daß das
dem Gegenlager des Rotationskörpers
anliegende Lager der Rastvorrichtung durch den Boden eines topfartigen,
federbelastet im Lagerbock gleitend geführten Federkorbes gebildet
ist, wobei zwischen dem Boden des Federkorbes und der im Federkorb
gelagerten Feder vorteilhaft eine Druckplatte angeordnet ist, die
bei entsprechendem Verschließ leicht
auswechselbar ist.
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Die
Feder selbst ist bevorzugt mittels einer den Lagerbock stirnseitig
verschließenden
und in ein Innengewinde des Lagerbockes einschraubbaren Federeinstellplatte
vorspannbar, wobei die Federeinstellplatte eine Gewindebohrung für die Aufnahme
einer der Verbindung der Federeinstellplatte mit einer Anschraubplatte
dienenden Senkschraube aufweisen kann. Die Anschraubplatte kann
dabei mittels eines die Anschraubplatte durchfassenden und in den Lagerbock
einfassenden Zentrierstiftes fixiert und gesichert sein.
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Zur
Festlegung der Federeinstellplatte in ihrer eingestellten Position
dient nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wenigstens eine
Madenschraube, die eine Gewindebohrung des Lagerbockes durchfaßt und gegen
die Federeinstellplatte feststellbar ist.
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Mit
der Erfindung wird ein Gelenkband geschaffen, dessen festes Bandteil
gegenüber
dem Flügelbandteil
zwecks Einstellung des Türflügels in
seiner Schließposition
in Anpassung an Bautoleranzen im Anschlußbereich – beispielsweise einer Wand – so justierbar
ist, daß der
Türflügel auch
nach längerer Benutzungsdauer
zuverlässig
die einmal eingestellte Schließposition
beibehält.
Zudem wird der Schließvorgang
in der Endphase vorteilhaft beeinflußt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen schematisch dargestellten
Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es
zeigt:
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1:
die Seitenansicht eines Gelenkbandes, teilweise im Schnitt
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2:
die Draufsicht gemäß 1,
teilweise im Schnitt
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3:
eine Seitenansicht des Lagerbockes
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4:
eine Seitenansicht der Gelenkachse
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5:
den Lagerbock gemäß 3 in Draufsicht
im Schnitt
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6:
den Lagerbock gemäß 3 in
einem Vertikalschnitt
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7:
eine Seitenansicht zu 6
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8:
eine Draufsicht zu 6
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9:
die Schwenkachse in gegenüber 4 vergrößertem Maßstab
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10:
eine Draufsicht auf die Schwenkachse gemäß 9
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11:
eine Seitenansicht des Rotationskörpers in vergrößertem Maßstab
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12:
eine Draufsicht auf den Rotationskörper gemäß 11 Das
Gelenkband gemäß 1 besitzt
ein festes Bandteil 2 und ein Flügelbandteil 3. Mit 4 ist
ein das feste Bandteil 2 bildender Lagerbock bezeichnet,
der eine Anschraubplatte 5 besitzt.
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Die
Schwenkachse 6 (siehe 4) durchfallt den
Lagerbock 4 in seiner gesamten Höhe H (siehe 6)
und ist mit im Querschnitt etwa quadratisch ausgebildeten Achszapfen 23 in
Ausnehmungen 24 eines Tragkörpers 7 undrehbar
gelagert. Der Tragkörper 7 ist
Bestandteil des schwenkbaren Flügelbandteiles 3,
d. h. Bestandteil einer der beiden die nicht dargestellte Glasscheibe
zwischen sich aufnehmenden Klemmplatten 35.
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Die
Schwenkachse 6 wird drehbar von einem Rotationskörper 8 überfaßt. 2 zeigt
das Flügelbandteil 3 in
gegenüber
dem Lagerbock 4 gestreckter und ausgerichteter Position.
In dieser Position kann der Rotationskörper 8 mittels einer
eine Bohrung bzw. Ausnehmung 18 im Lagerbock 4 durchfassenden
Madenschraube 20, die in eine Gewindebohrung 19 des
Rotationskörpers 8 einschraubbar
ist, mit der Schwenkachse 6 drehfest verspannt werden. 3 läßt erkennen,
daß über die
Höhe H
des Lagerbockes 4 zwei derartige Madenschrauben 20 vorgesehen
sind. Die Madenschrauben 20 können zur Erzielung einer stufenlosen
Einstellbarkeit in Nuten 21 der Schwenkachse 6 eingeschraubt
werden.
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Wie
insbesondere die 11 und 12 erkennen
lassen, weist der als Hohlzylinder 16 ausgebildete Rotationskörper an
seinem Außenumfang 11 eine
Rastfläche 12 auf,
die ein Gegenlager 9 für
ein Lager 13 einer federbelasteten Rastvorrichtung 10 bildet.
Die Rastvorrichtung 10 besteht im wesentlichen aus einem
gleitend im Lagerbock 4 geführten Federkorb 26,
in dem eine Feder 14 gelagert ist. Die Feder 14 stützt sich
einerseits über
eine zwischengeschaltete Druckplatte 27 am Boden 25 des
Federkorbes 26 und andererseits an einer Federeinstellplatte 29 ab.
Die Federeinstellplatte 29 ist über ein Innengewinde 28 in
den Lagerbock 4 eingeschraubt und über eine oder mehrere im Lagerbock 4 in
Gewindebohrungen 33 einschraubbare, nicht dargestellte
Madenschrauben gesichert. Mittels einer die Federeinstellplatte 29 zentrisch
durchfassenden Senkschraube 31 kann eine Anschraubplatte 5 an
den Lagerbock 4 angeschraubt werden, wobei die Anschraubplatte 5 zusätzlich gegenüber dem
Lagerbock 4 durch einen Zentrierstift 32 gesichert
ist.
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Mit 34 ist
eine zwischen den aneinandergleitenden Teilen des Lagerbockes 4 und
des Flügelbandteiles 3 angeordnete
Kunststoffzwischenlage bezeichnet.
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Es
ist ersichtlich, daß beim
Betätigen
des Türflügels die über die
freien Stirnkanten 22 der Schwenkachse 6 hinausragenden
Achszapfen 23 vom Flügelbandteil 3 mitgenommen
und dabei zwangsläufig
der Rotationskör per 8 mit
verdreht wird. Dabei wird die Mantelfläche 17 des Rotationskörpers 8 an
der durch den äußeren Topfboden
des Federkorbes 26 gebildeten Rastfläche 15 des Lagers 13 der
Rastvorrichtung 10 entlangbewegt. Beim Schließen der
Tür gelangen
die Rastfläche 12 des
Rotationskörpers 8 und
die korrespondierende Rastfläche 15 der
Rastvorrichtung 10 voreinander und zentrieren den Türflügel aufgrund
der flächigen
Anlage zuverlässig
in seiner Schließposition.
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- 1
- Gelenkband
- 2
- festes
Bandteil
- 3
- Flügelbandteil
- 4
- Lagerbock
- 5
- Anschraubplatte
- 6
- Schwenkachse
- 7
- Tragkörper
- 8
- Rotationskörper
- 9
- Gegenlager
- 10
- Rastvorrichtung
- 11
- Außenumfang
des Rotationskörpers
- 12
- Rastfläche am Rotationskörper
- 13
- Lager
der Rastvorrichtung
- 14
- Feder
- 15
- Rastfläche des
Lagers 13
- 16
- Hohlzylinder
- 17
- Mantelfläche
- 18
- Bohrung
im Lagerbock 4
- 19
- Gewindebohrung
- 20
- Madenschrauben
- 21
- Umfangsnuten
- 22
- freie
Stirnenden
- 23
- Achszapfen
- 24
- Ausnehmungen
- 25
- Boden
des Federkorbes
- 26
- Federkorb
- 27
- Druckplatte
- 28
- Innengewinde
- 29
- Federeinstellplatte
- 30
- Gewindebohrung
- 31
- Senkschraube
- 32
- Zentrierstift
- 33
- Gewindebohrung
- 34
- Kunststoffzwischenlage
- 35
- Klemmplatte
- H
- Höhe