DE19828142C2 - Heberfarbwerk für eine Druckmaschine - Google Patents
Heberfarbwerk für eine DruckmaschineInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Heberfarbwerk für eine Druckmaschine gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruch 1.
Bei Druckmaschinen wird die zu verdruckende Farbe üblicherweise über Heber
farbwerke zugeführt. Ein bekanntes Heberfarbwerk umfaßt eine Farbkastenwalze,
auf deren Oberfläche die Stärke der zu verdruckenden Farbe entsprechend den
Druckbedürfnissen quer zur Druckrichtung eingestellt werden kann. Zur Farbüber
tragung dient üblicherweise eine intermittierende Heberwalze, die von einer ersten
farbführenden Walze (z. B. der Farbkastenwalze) durch zeitweiligen Kontakt mit
dieser Walze Farbe aufnimmt und die Farbe dann bei einem darauffolgenden Kontakt
mit einer nachgeordneten farbaufnehmenden Walze an diese Walze abgibt.
Ein Heberfarbwerk mit den Merkmalen a) und b) des Patentanspruchs 1 ist in DE 43 14 426 A1
offenbart. Zur Einstellung der Stärke der Farbschicht auf der Farbkastenwal
ze dient ein nahe zu dieser Walze angeordnetes Farbmesser. Die Heberwalze ist
einstückig ausgebildet und zwischen der Farbe abgebenden Walze (nachfolgend als
erste Farbwalze bezeichnet) und der Farbe aufnehmenden Walze (nachfolgend als
erste Farbwalze bezeichnet) und der Farbe aufnehmenden Walze (nachfolgend als zweite
Farbwalze bezeichnet) angeordnet. In Anpassung an die Druckgeschwindigkeit kann die
Antriebsgeschwindigkeit der Farbkastenwalze entsprechend geändert werden.
EP 0 131 104 A2 offenbart ein gattungsgemäßes Heberfarbwerk, bei dem zwei Reihen von
Farbheberscheiben vorgesehen sind, wobei die Farbheberscheiben der beiden Reihen
gegenseitig auf Lücke versetzt zueinander angeordnet sind. Bei dieser Anordnung greifen
nicht sämtliche Lagerarme kämmend ineinander ein. Vielmehr sind Farbheberscheiben
alternierend auf wechselnden Seiten einer Farbkastenwalze bzw. einer Übertragwalze
angeordnet. Ein Überlappen benachbarter Heberwalzensegmente ist nicht offenbart. Die in EP 0 131 104 A2
offenbarte Anordnung erfordert einen vergleichsweise großen Platzbedarf,
der mit der Erhöhung der Anzahl von Heberfarbwerken umso größer wird.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, dass gattungsgemäße Heberfarbwerk
weiterzubilden, so dass es einen vergleichsweise geringen Raumbedarf hat und gleichzeitig
gute Farbübertragungseigenschaften aufweist.
Diese Aufgabe wir durch den Gegenstand von Patentanspruch 1 gelöst. Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist eine Heberwalzeneinrichtung eines Heberfarbwerks in mehrere
Heberwalzensegmente unterteilt, die - in Längsrichtung der Farbwalzen betrachtet -
hintereinander folgend angeordnet sind. Die einzelnen Heberwalzensegmente können
unabhängig voneinander zwischen der ersten und der zweiten Farbwalze hin- und herbewegt
werden. Bei der intermittierenden Bewegung der Heberwalzensegmente kann die Zeitdauer
des Kontakts des jeweiligen Heberwalzensegments mit der ersten bzw. der zweiten
Farbwalze als Parameter zur Regulierung der Stärke der auf die zweite Farbwalze
übertragenen Farbschicht verwendet werden.
Durch die Segmentierung der Heberwalzeneinrichtung bzw. der im Stand der Technik
einstückigen Heberwalze und durch die unabhängige Bewegung der Heberwalzensegmente
ist es möglich, die Stärke der Farbschicht auf der nachgeordneten, zweiten Farbwalze in
deren Längsrichtung, d. h. quer zur Druckrichtung, abschnittsweise einzustellen und
individuell an die Druckbedürfnisse anzupassen.
Soll beispielsweise auf einen ersten Abschnitt auf der zweiten, nachgeordneten Farbwalze
eine vergleichsweise starke Farbschicht übertragen werden, so wird erfindungsgemäß die
Kontaktdauer
des dem ersten Abschnitt zugeordneten Heberwalzensegments mit der ersten
und/oder zweiten Farbwalze vergleichsweise groß gewählt, beispielsweise jeweils
etwa 50% einer vorgegebenen Taktzeitdauer, während die Kontaktdauer des dem
zweiten Abschnitt zugeordneten Heberwalzensegments mit der ersten und/oder der
zweiten Farbwalze vergleichsweise kurz gewählt wird. Falls auf den zweiten
Abschnitt gar keine Farbe übertragen werden soll, so wird das zweite Heberwalzen
segment vorzugsweise in einer berührungslosen Mittelstellung zwischen der ersten
und der zweiten Farbwalze gehalten, so daß dieses Heberwalzensegment weder Farbe
aufnimmt noch abgibt. Alternativ kann das Heberwalzensegment auch in ständiger
Anlage mit der ersten, Farbe abgebenden Farbwalze gehalten werden.
Das Farbmesser hat im wesentlichen nur noch die Aufgabe, auf der ersten Farbwalze
durch Abschälen überschüssiger Farbe für eine gleichmäßige Farbschichtstärke zu
sorgen. Weil jedoch die Stärke der Farbschicht auf der zweiten Farbwalze durch die
intermittierende Bewegung jeweiliger Heberwalzensegmente abschnittsweise gesteuert
werden kann, ist die Position und Toleranz des Farbmessers weniger kritisch als bei
herkömmlichen Heberfarbwerken. Die Mechanik und Steuerung des Farbmessers
kann einfacher ausgelegt werden. Das Farbmesser kann einstückig ausgebildet sein.
Außerdem kann das Farbmesser in relativ großem Abstand zur ersten, Farbe
abgebenden Walze angeordnet sein, weil die Farbschichtstärke auf der zweiten
Farbwalze im wesentlichen nur durch die Heberwalzensegmente bestimmt wird.
Deshalb ist die mechanische Belastung des Farbmessers und der Farbe geringer.
Insbesondere entfallen die hohen Belastungen in solchen Zonen der Farbwalze, in
den keine Farbe übertragen werden soll.
Wegen der geringeren mechanischen Beanspruchung bleiben die Temperatur und
damit auch die Viskosität und andere Eigenschaften der Farbe auch ohne aufwendige
Kühlung der Farbe während des Betriebs konstant. Deshalb entfallen aufwendige
Nachjustierungen des Farbmessers während des Druckbetriebs, beispielsweise
während der Warmlaufphase der Druckmaschine.
Die Heberwalzensegmente sind vorzugsweise jeweils an einem Ende eines Lagerarms
bzw. Schwenkarms drehgelagert, der seinerseits zwischen der ersten und der zweiten
Farbwalze hin- und hergeschwenkt werden kann. Bevorzugt werden die Heberwal
zensegmente nicht angetrieben sondern werden nur in Berührung mit der ersten oder
der zweiten Farbwalze passiv mitgedreht. Anstatt einer bevorzugten Schwenk
lagerung können die Heberwalzensegmente grundsätzlich auch auf andere Weise
bewegbar gelagert werden.
Vorzugsweise überlappen sich benachbarte Heberwalzensegmente jeweils in
Längsrichtung der Farbwalzen, um zu vermeiden, daß es aufgrund eines Zwischen
raums zwischen benachbarten Heberwalzensegmenten zu Lücken bzw. Ungleich
mäßigkeiten im Farbauftrag auf der zweiten Farbwalze kommt. Um dies zu
ermöglichen, werden die Heberwalzensegmente alternierend auf unterschiedlichen
Bahnen zwischen der ersten und der zweiten Farbwalze hin- und herbewegt, ohne
daß sich die Lagerarme oder die Heberwalzensegmente berühren. In dieser
Anordnung kann die Länge eines Heberwalzensegments in Längsrichtung der
Farbwalzen betrachtet größer gewählt werden als es dem Abstand zwischen den
beiden benachbarten Heberwalzensegmenten zueinander entspricht.
Um diesen Überlapp zu ermöglichen, sind die Heberwalzensegmente bzw.
Drehpunkte der zugeordneten Lagerarme bei einer ersten, bevorzugten Ausführungs
form alternierend oberhalb und unterhalb der von den Drehachsen der Farbwalzen
aufgespannten Ebene angeordnet, so daß sich die Lagerarme während der inter
mittierenden Bewegung in einer Art kämmendem Eingriff miteinander befinden.
Vorzugsweise sind alle Lagerarme gleich lang.
Bei einer zweiten Ausführungsform schwenken sämtliche Heberwalzensegmente
oberhalb oder unterhalb einer von den Drehachsen der ersten und zweiten Farbwalze
aufgespannten Ebene. Falls die Drehachsen sämtlicher Lagerarme fluchten, was bei
der zweiten Ausführungsform bevorzugt wird, weichen die Längen zweier
benachbarter Lagerarme mindestens um den Durchmesser eines Heberwalzenseg
ments voneinander ab. Gleichlange Lagerarme, deren Drehachsen dann alternierend
versetzt wären, haben den Vorteil einer einheitlichen Ansteuerung der gleichlangen
Schwenkwege.
Erfindungsgemäß ist jedem Heberwalzensegment eine Verstelleinrichtung zugeordnet,
um die Schwenkbewegung des jeweiligen Lagerarms um seine Drehachse an
zutreiben. Vorzugsweise handelt es sich bei der Verstelleinrichtung jeweils um einen
Hydraulik-, Pneumatik- oder Elektrozylinder, der nahe dem der Drehlagerung des
Heberwalzensegments gegenüberliegenden Ende an den Lagerarm angreift.
Zur Steuerung der Farbzuführung auf die zweite, nachgeordnete Farbwalze dient eine
Steuereinrichtung, die lediglich zum Hin- und Herschwenken ein zwischen zwei
Bewegungsrichtungen umsteuerbares Stellglied auf Links-Rechts bzw. Vor-Zurück
umsteuert. Erfindungsgemäß braucht man nur noch vorzugeben, wann das jeweilige
Heberwalzensegment von der Position in Anlage mit der ersten Farbwalze in die
Position in Anlage mit der zweiten Farbwalze bewegt werden soll. Die Bewegung
der Heberwalzensegmente an sich ist durch die Bewegungscharakteristik der
Verstelleinrichtung und des Lagerarms vorgegeben. Zusätzlich kann die Steuerung
auch die Verweilzeit der jeweiligen Heberwalzensegmente in der oben genannten
Mittelstellung zwischen der ersten und der zweiten Farbwalze vorgeben. Bei der
Ansteuerung können einzelne Heberwalzensegmente für eine Produktion vollständig
stillstehen, was dann bedeutet, daß von diesen Heberwalzensegmente überhaupt keine
Farbe übertragen wird.
Vorzugsweise handelt es sich bei der Steuereinrichtung um eine zentrale Prozesso
reinheit, die eine praktisch vollautomatische Steuerung der Farbübertragungseigen
schaften ohne zusätzliche mechanische Verstellungen ermöglicht.
Die Farbübertragungseigenschaften können in Form eines digitalen Programms
abgespeichert und wiederabgerufen werden, so daß die Druckmaschine noch flexibler
und mit kürzeren Umrüstzeiten betrieben werden kann. Da die Farbübertragungs
eigenschaften weitgehend unabhängig von mechanischen Eigenschaften sind, wird
eine reproduzierbare Druckqualität möglich, die über ein digitales Programm
vorgegeben werden kann.
Zur weiteren Flexibilisierung des Heberfarbwerks kann das Farbmesser auch in
mehrere Farbmesserzungen unterteilt sein, wobei der Abstand der einzelnen
Farbmesserzungen zur ersten Farbwalze jeweils über Farbmesserverstellein
richtungen, beispielsweise Verstellschrauben, verstellt werden kann. Vorzugsweise
ist jedem Heberwalzensegment in Längsrichtung des Farbmessers bzw. der
Farbwalzen eine Farbmesserzunge zugeordnet.
Die Erfindung ist bei Druckmaschinen generell einsetzbar, insbesondere bei solchen
mit zonenweise regulierbare Farbübertragung. Vorzugsweise kommt sie bei
Rollenrotationsdruckmaschinen zum Einsatz, insbesondere bei Maschinen zum
Bedrucken von Behältern wie Dosen, Tuben und dergleichen; aber auch zum
Bedrucken von Materialbahnen, beispielsweise von Papierbahnen im Zeitungs- oder
Bogendruck oder auch von Kunststoffolien.
Nachfolgend wird die Erfindung in beispielhafter Weise und unter Bezugnahme auf
die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Die Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Querschnittsansicht eines Druckzylinders mit Druckgut, um den
herum mehrere erfindungsgemäße Heberfarbwerke angeordnet sind;
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein Heberfarbwerk gemäß dem Stand der
Techik;
Fig. 3 einen Querschnitt durch ein Heberfarbwerk gemäß einer ersten
Ausführungsform der Erfindung, bei der die Position des Farbmessers
variiert werden kann;
Fig. 4 eine perspektivische Darstellung der ersten Ausführungsform der
Erfindung, bei der die Heberwalzensegmente alternierend beidseits
der von den Drehachsen der Farbwalzen aufgespannten Ebene
angeordnet sind;
Fig. 5 einen Querschnitt durch ein Heberfarbwerk gemäß der ersten
Ausführungsform der Erfindung, und zwar von der zweiten Farbwalze
aus in Richtung der ersten Farbwalze betrachtet;
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung, bei der alle Heberwalzensegmente auf einer Seite einer
von den Drehachsen der beiden Farbwalzen aufgespannten Ebene
angeordnet sind;
Fig. 7 eine Seitenansicht eines schwenkbaren Lagerarms mit drehgelagertem
Heberwalzensegment und Verstelleinrichtung; und
Fig. 8 die Steuerung eines Lagerarms einschließlich eines Presettings der
Farbübertragungseigenschaften.
Um den in Fig. 1 gezeigten Druckzylinder 2 herum sind mehrere Farbwerke 4 und
mehrere Klischeezylinder 3 angeordnet. Jedes der Farbwerke ist einer bestimmten
Farbe zugeordnet, beispielsweise den Grundfarben magenta, cyan, gelb und schwarz.
Weitere Farbwerke können Schmuckfarben enthalten, wie beispielsweise Gold oder
Silber oder eine UV-trocknende Farbe. Bei der in Fig. 1 dargestellten Ausführungs
form handelt es sich bei dem Druckgut um einen zylindrischen Körper, beispiels
weise eine Hülse oder Tube, die auf einen synchron zum Druckzylinder 2
angetriebenen Dorn 1 aufgeschoben ist. Die Farbwerke 4 dienen der Zuführung von
Farbe von einem Farbreservoir, beispielsweise von einem Farbkasten, zur Farbe
übertragenden Klischeewalze.
Fig. 2 zeigt eine Querschnittsansicht durch ein Heberfarbwerk gemäß dem Stand
der Technik. Das Heberfarbwerk umfaßt üblicherweise zwei beabstandete, ange
triebene Farbwalzen 7 und 9, deren Drehachsen parallel zueinander verlaufen und
die gemeinsam eine Ebene aufspannen. Auf die Oberfläche der ersten Farbwalze 7
wird, beispielsweise durch Kontakt mit einem Farbreservoir, die zu verdruckende
Farbe aufgebracht. Die Stärke der Farbschicht auf der ersten Farbwalze 7 wird
mittels des nahe der ersten Farbwalze angeordneten, angestellten Farbmessers 6
eingestellt und in Längsrichtung der ersten Farbwalze 7, d. h. quer zur Druck
richtung, vergleichmäßigt. Das Farbmesser ist üblicherweise mehrstückig ausge
bildet. Zur Einstellung des Abstandes zwischen einzelnen Zungen des Farbmessers
6 und der ersten Farbwalze 7 dienen diesen Zungen jeweils zugeordnete Farbmesser
schrauben 5.
Zur Übertragung von Farbe von der ersten Farbwalze 7 auf die zweite Farbwalze 9
dient die einstückig ausgebildete, parallel zu den beiden Farbwalzen 7, 9 verlaufende
Heberwalze 8, die an einem Ende eines schwenkbaren Lagerarms 20 drehgelagert
ist und um den Drehpunkt 13 mittels eines nicht gezeigten Verstellantriebs zwischen
den beiden Farbwalzen hin- und hergeschwenkt werden kann.
Fig. 3 zeigt einen Querschnitt durch ein Heberfarbwerk gemäß der ersten,
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Die Heberwalzeneinrichtung ist
segmentiert und umfaßt obere und untere Heberwalzensegmente 11 1 und 12 2. Jedes
der Heberwalzensegmente ist an einem Ende eines schwenkbaren Lagerarms 20
drehgelagert. Jeder der Lagerarme 20 ist um einen Drehpunkt 13 schwenkbar. Die
Drehpunkte 13 der Lagerarme 20 befinden sich alternierend oberhalb und unterhalb
der von den Drehachsen der Farbwalzen 7 und 9 aufgespannten Ebene. Alternativ
können die Drehpunkte 13 jedoch auch auf der selben Seite dieser Ebene angeordnet
sein wie die Heberwalzensegmente 8. Ein Drehantrieb für die Heberwalzensegmente
8 ist normalerweise nicht erforderlich, kann jedoch vorgesehen sein.
Die intermittierende Hin- und Herbewegung der Heberwalzensegmente zwischen der
ersten und zweiten Farbwalze wird durch nicht dargestellte Verstelleinrichtungen
angetrieben, die jeweils an dem Lagerarm 20 oder an die Drehlagerung 13 des
Lagerarms angreifen. Der Abstand des Farbmessers 10 zur ersten Farbwalze 7 kann
mittels Verstellschrauben oder eines Motorantriebs reproduzierbar verstellt werden.
Die Farbmesserregulierung ist jedoch sehr einfach: es wird die Farbmenge bzw.
-schichtstärke auf der Walze 7 lediglich auf "viel - mittel - wenig" eingestellt. Eine
zonenweise Regulierung entfällt, da dies die Heberwalzeneinrichtung leistet.
Fig. 4 zeigt eine perspektivische Darstellung der ersten, in Fig. 3 dargestellten
Ausführungsform. Bei dieser Ausführungsform bilden die oberhalb dieser Ebene
angeordneten Heberwalzensegmente 11 1, 11 3, 11 5, . . . eine Gruppe von oberen
Heberwalzensegmenten und die Heberwalzensegmente 122, 124, 126, . . . unterhalb
dieser Ebene eine zweite Gruppe von unteren Heberwalzensegmenten. Bei dieser
Ausführungsform fluchten die Drehpunkte aller Lagerarme der oberen bzw. unteren
Heberwalzensegmente jeweils längs einer parallel zur Drehachse der Farbwalzen 7
bzw. 9 verlaufenden Linie. Alle Lagerarme sind gleichlang und können individuell
angesteuert werden.
Weil die Heberwalzensegmente jeweils alternierend oberhalb bzw. unterhalb der von
den Drehachsen der Farbwalzen 7 und 9 aufgespannten Ebene angeordnet sind, kann
jedes Segment exakt die Länge des Farbwalzenabschnitts aufweisen auf den es
arbeitet. Die Länge jedes Einzelsegments kann in Längsrichtung der Farbwalzen 7, 9
betrachtet aber auch geringfügig größer sein. Dadurch wird ein Überlapp benachbar
ter Heberwalzensegmente in Längsrichtung ermöglicht.
Fig. 5 zeigt für die erste Ausführungsform eine Draufsicht auf die erste Farbwalze
7, von der zweiten Farbwalze 9 aus und längs deren Drehachse betrachtet. Deutlich
erkennbar ist die Unterteilung der Heberwalzeneinrichtung in eine Gruppe oberer
Heberwalzensegmente 11 1 , 113, 115, . . . und eine Gruppe unterer Heberwalzenseg
mente 12 2 , 124, 126, . . ..
Fig. 6 zeigt eine perspektivische Darstellung einer zweiten erfindungsgemäßen
Ausführungsform. Wie dargestellt, fluchten bei dieser Ausführungsform, in
Längsrichtung der Farbwalzen 7 bzw. 9 betrachtet, alle Heberwalzensegmente 8 1,
8 2, 8 3, . . . in Berührung mit der ersten bzw. zweiten Farbwalze 7 bzw. 9. Auch die
zugehörigen Drehpunkte 131, 132 133, . . . der Lagerarme 20 1, 20 2, 20 3, . . . fluchten
bezüglich einer Linie, die parallel zu den Drehachsen der ersten bzw. der zweiten
Farbwalze verläuft. Der seitliche Abstand zwischen den einzelnen Heberwalzsegmen
ten wird in Richtung der Drehachsen der Farbwalzen entsprechend den Fertigungs-
und Betriebstoleranzen minimal gewählt. Das Farbmesser ist in mehrere Farbmesser
zungen 6 1, 6 2, 6 3, . . . unterteilt, wobei die Position und die Breite der jeweiligen
Farbmesserzungen an die Position und Breite der Heberwalzensegmente 8 1, 8 2, 8 3,
. . . in Längsrichtung der Farbwalzen angepaßt ist. Zur abschnittsweisen Einstellung
der Farbstreifenstärke auf der ersten Farbwalze 7 ist jeder der Farbmesserzungen 6 1,
6 2, 6 3, . . . eine Farbmesserzungenschraube 5 1, 5 2, 5 3, . . . zugeordnet.
Um eine nahtlose Überdeckung der Heberwalzensegmente in Längsrichtung der
Farbwalzen noch besser sicherzustellen, werden in einer Ausführungsvariante
benachbarte Heberwalzensegmente auf verschiedenen, nicht überlappenden
Bewegungsbahnen zwischen der ersten und der zweiten Farbwalze geführt. Hierzu
weichen die Längen der Lagerarme 20 jeweils alternierend um etwas mehr als den
einfachen Durchmesser eines Heberwalzensegmentes 8 voneinander ab, oder es sind
die Drehpunkte 13 der Lagerarme alternierend zueinander versetzt, jedoch nach wie
vor zur gleichen Seite der Verbindungslinie der Farbwalzendrehachsen angeordnet.
Die Bewegungen der einzelnen Lagerarme 13 wird von einer koordinierenden
Steuereinheit entsprechend den geforderten Farbübertragungsbedingungen individuell
gesteuert. Die auf die zweite Farbwalze 9 übertragene Farbschichtstärke kann für
jedes Heberwalzensegment über das Verhältnis der Kontaktzeiten der Farbwalzense
gemente an der ersten bzw. zweiten Farbwalze über einen großen Bereich verändert
werden. Falls von einem oder von mehreren der Heberwalzensegmente keine Farbe
auf die zweite Farbwalze 9 übertragen werden soll, so werden die entsprechenden
Lagerarme in einer Mittelstellung gehalten, in der die entsprechenden Heberwalzen
segmente weder mit der ersten noch mit der zweiten Farbwalze in Kontakt stehen.
Bei der ersten und der zweiten Ausführungsform der Erfindung können die
Drehpunkte auch mittig zu den Lagerarmen angeordnet sein, beispielsweise längs der
Schnittlinie zwischen der durch die Drehachsen der beiden Farbwalzen 7 und 9
aufgespannten Ebene und der zu dieser Ebene senkrecht stehenden Symmetrieebene
der beiden Farbwalzen.
Fig. 7 zeigt eine Querschnittsansicht eines einzelnen Lagerarms 20 mit drehgelager
tem Heberwalzensegment 11 an einem Ende des Lagerarms. Der Drehpunkt 13
befindet sich an dem dem Heberwalzensegment 11 gegenüberliegenden Ende des
Lagerarms 20. Zum Antrieb der Schwenkbewegung des Lagerarms zwischen der
ersten und der zweiten Farbwalze dient die von der Steuereinheit gesteuerte
Verstelleinrichtung 14 in Form eines Hydraulik-, Pneumatik- oder Elektrozylinders,
dessen Abtriebsglied, im Ausführungsbeispiel die Kolbenstange, über eine
Drehbefestigung nahe des Drehpunktes 13 an den Lagerarm 20 angreift. Alternativ
kann die Schwenkbewegung der Lagerarme auch je von einem an deren Dreh
lagerung angreifenden Drehantrieb angetrieben werden.
Fig. 8 zeigt schematisch die Steuerung eines der Lagerarme 20 einschließlich eines
Presettings der Farbübertragungseigenschaften. Bezugszeichen 16 deutet schematisch
einen Abschnitt einer Prozessoreinheit an, in der der Druckauftrag und dessen
Farbübertragungseigenschaften in digitaler Form abgespeichert ist. Beispielsweise ist
dort Information über den Zeitpunkt der Ansteuerung einer Verstelleinrichtung bzw.
über die Schwenkfrequenz und/oder über die Verweilzeit eines Heberwalzensegments
in Berührung mit der ersten oder zweiten Farbwalze oder in der berührungslosen
Mittelstellung abgespeichert. Mit Hilfe dieser Information wird dann die jeweilige
Verstelleinrichtung 15 zum geeigneten Zeitpunkt angesteuert, um die Position des
Heberwalzensegments zu variieren.
Claims (8)
1. Heberfarbwerk für eine Druckmaschine wenigstens umfassend:
- a) eine erste Farbwalze (7) und eine zweite Farbwalze (9) und
- b) eine Heberwalzeneinrichtung (8), die zur Übertragung von Farbe von der ersten Farbwalze (7) auf die zweite Farbwalze (9) zwischen den Farbwalzen (7, 9) hin und her bewegbar angeordnet ist, wobei
- c) die Heberwalzeneinrichtung (8) wenigstens zwei in Längsrichtung der Farbwalzen (7, 9) hintereinander folgend angeordnete Heberwalzensegmente (8 1, 8 2, . . .) umfasst, die jeweils an einem Ende eines Lagerarms (20) drehgelagert sind und die unabhängig voneinander Bewegbar sind, und wobei
- d) benachbarte Heberwalzensegmente (8 1, 8 2) auf verschiedenen, nicht überlappenden Bahnen zwischen der ersten (7) und der zweiten (9) Farbwalze geführt werden, so dass die Heberwalzensegmente (8 1, 8 2) einander bei ihren Bewegungen zwischen der ersten (7) und zweiten (9) Farbwalze nicht berühren.
- a) sämtliche Lagerarme (20) kämmend ineinander eingreifen, wobei
- b) benachbarte Heberwalzensegmente (8 1, 8 2) sich in Längsrichtung der Farbwalzen (7, 9) betrachtet, jeweils überlappen.
2. Heberfarbwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch wenigstens zwei in
Längsrichtung der Farbwalzen (7, 9) nicht fluchtende Drehachsen der wenigstens zwei
Heberwalzensegmente (11 1, 11 3, 12 2, 12 4).
3. Heberfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Heberwalzensegment (11 1, 11 3, . . .) zur einen und
wenigstens ein anderes Heberwalzensegment (12 2, 12 4, . . .) zur anderen Seite einer von
den Drehachsen der Farbwalzen (7, 9) aufgespannten Ebene angeordnet ist
4. Heberfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Heberwalzensegmente (11, 12) alternierend beidseits der von
den Drehachsen der Farbwalzen (7, 9) aufgespannten Ebene angeordnet sind.
5. Heberfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß jedem Lagerarm (20) eine Verstelleinrichtung (14) zur Bewegung
des zugeordneten Heberwalzensegments (11, 12) zwischen der ersten (7) und der
zweiten (9) Farbwalze zugeordnet ist.
6. Heberfarbwerk nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung,
die die Bewegungen der Verstelleinrichtungen (14) individuell taktet.
7. Heberfarbwerk nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede der
Verstelleinrichtungen (14) einen Hydraulikzylinder umfaßt.
8. Heberfarbwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch ein einstückiges Farbmesser (6), das in geringem Abstand und parallel zur ersten
Farbwalze (7) oder einer der ersten Farbwalze (7) in Bezug auf die Farbübertragung
gegebenenfalls vorgelagerten weiteren farbübertragenden Walze angeordnet ist, um die
Stärke eines Farbstreifens auf der ersten Farbwalze (7) oder der vorgelagerten Walze
einzustellen.
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- 1998-06-24 DE DE1998128142 patent/DE19828142C2/de not_active Expired - Fee Related
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