DE19827909A1 - Dichtmatte zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Schicht im Erdreich - Google Patents
Dichtmatte zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Schicht im ErdreichInfo
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Abstract
Dichtmatte zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Schicht im Erdreich, umfassend quellfähiges, mineralisches Dichtungsmaterial, zwei unter Zwischenlage des Dichtungsmaterials im wesentlichen parallel angeordnete wasserdurchlässige Schichten, und Seitenwände, die die Schichten unter Bildung geschlossener schlauchartiger Kammern verbinden, wobei die Schichten sowie die Seitenwände aus Papier gebildet sind und von den zwei Schichten eine erste Schicht weniger wasserdurchlässig ist als die andere, zweite Schicht.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtmatte zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten
Schicht im Erdreich gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Flüssigkeitsdichte Schichten zur Bildung einer Abdichtung im Erdreich werden in verschiedenen
Bereichen eingesetzt, wie beispielsweise beim Deponiebau, bei der Anlage von Biotopen, Teich- und
Wasseranlagen sowie beim Anschluß von Bauwerken im Wasserbereich. Insbesondere bei
kleinen abzudichtenden Flächen, wie beispielsweise bei der Anlage kleiner Biotope, Teich- oder
Wasseranlagen, weist jedoch jedes der bekannten Abdichtungsverfahren Nachteile auf.
Der typische Schichtaufbau unter Einsatz derartiger flüssigkeitsdichter Schichten wird zunächst
anhand der Anlage einer Deponie oder einer großen Wasseranlage erläutert. Nach dem Aushub
des abzudichtenden Beckens werden dessen Boden und Böschungen verdichtet. Darauf wird
quellfähiges, mineralisches Dichtungsmaterial aufgetragen. Hierfür eignen sich lehmartige Stoffe
wie Tonmehle, Tondichtungsstoffe und dergleichen. Zu dieser Materialgruppe gehören auch die
für diese Zwecke hervorragend geeigneten Bentonite, von denen verschiedene Arten mit
unterschiedlichen Quell- und Wasseraufnahmeeigenschaften im Handel sind und auf die nachfol
gend stellvertretend für die zu Dichtungszwecken einsetzbaren Tonmehle vorwiegend Bezug
genommen wird. Die aufgebrachte Bentonitschicht - in der Regel etwa 1 bis 2 cm dick - wird mit
einer mindestens 20 bis 30 cm dicken Abdeckschicht abgedeckt, um eine Auflast zu bilden, die
dem Quelldruck entgegenwirkt, den der bei Wasserzufuhr aufquellende Bentonit erzeugt. Durch
die Abdeckschicht wird außerdem eine Beschädigung oder ein Abtragen der Bentonitschicht
aufgrund von Erosion verhindert. Bei dieser Art der Herstellung der Abdichtungsschicht darf der
maximale Böschungswinkel an den Rändern nicht größer als etwa 20° sein, weil bei größerer
Steilheit der Böschung die Gefahr des Abrutschens des Bentonits zu groß wäre und damit die
Dichtigkeit nicht gewährleistet werden könnte. Ein derart niedriger zulässiger Böschungswinkel
führt jedoch insbesondere bei kleinen Biotop- oder Teichanlagen dazu, daß ein unverhältnismäßig
großer Anteil der Gesamtfläche auf den Rand- bzw. Böschungsbereich entfällt oder die Anlage
aufgrund der begrenzten, zur Verfügung stehenden Fläche nicht mit der erwünschten Tiefe
gebaut werden kann. Dies ist gerade bei kleineren Anlagen von Privatpersonen sehr nachteilig.
Es sind außerdem verschiedene Abdichtmatten bekannt, bei denen zwischen zwei vollflächig
vernadelten Schichten aus Kunstfaser-Vliesstoff oder Glaswolle eine Bentonitschicht eingearbei
tet ist. Derartige, zu einer Rolle aufwickelbare Matten sind zwar an steileren Böschungen
einbaubar, jedoch ist die einarbeitbare Bentonitschicht relativ dünn, was entweder zu Dichtig
keitsproblemen führen kann oder den Einsatz von höchstwertigem, d. h. sehr stark quellfähigem,
und damit sehr teurem Bentonit oder das Übereinanderlegen zweier Matten erfordert. Außerdem
sind sich viele Personen, die naturnahe Teiche oder Biotope anlegen wollen, bewußt, daß der
Einsatz von für derartige Matten verwendeten Kunststoffen ökologisch problematisch ist.
Ökologische Bedenken sprechen auch gegen den Einsatz von Folien aus Kunststoff für die
Abdichtung, die darüber hinaus den Nachteil aufweisen, daß sie am Stoß verschweißt werden
müssen, um die Dichtigkeit zu gewährleisten. Ein derartiges Verschweißen ist zum einen
zeitaufwendig, d. h. es erfordert einen zusätzlichen Arbeitsschritt, und es ist zum anderen für
Privatpersonen mangels Erfahrung und geeigneter Gerätschaften oft schwer ausführbar.
In der Veröffentlichung von Saathoff/Ehrenberg mit dem Titel "Dichtung von der Rolle" im Heft
9/1992 von ""bd" baumaschinendienst" ist erwähnt, daß die Fertigung bentonitgefüllter Well
pappelemente zur Bauwerksdichtung bekannt war, ohne sich jedoch am Markt durchsetzen zu
können. Derartige bentonitgefüllte Wellpappelemente, die alle Merkmale des Oberbegriffs des
Patentanspruchs 1 aufweisen, sind für den vorgesehenen Einsatzzweck in der Praxis nicht
anwendbar, da sie so steif sind, daß sie - anders als die vorgenannten Abdichtmatten - nicht zum
Transport zu einer Rolle aufwickelbar sind, um am Einsatzort durch Abwickeln bzw. Abrollen
ausgelegt zu werden. Außerdem können sie nur in relativ geringer Dicke hergestellt werden, was
zu den gleichen Problemen führt, wie sie in Zusammenhang mit den vollflächig vernadelten
Abdichtmatten beschrieben wurden.
Die vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine ökologische Dichtmatte zur
Herstellung einer flüssigkeitsdichten Schicht im Erdreich zu schaffen, die kostengünstig herge
stellt, einfach verlegt und auch für steile Böschungen verwendet werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Dichtmatte nach dem Patentanspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Da bei der erfindungsgemäßen Lösung die im wesentlichen parallel angeordneten wasserdurch
lässigen Schichten sowie die Seitenwände aus Papier gebildet sind, ist die Dichtmatte sehr gut
aufrollbar und kann dadurch leicht als Rolle transportiert sowie auf einfache Weise durch
Abwickeln verlegt werden.
Nachfolgend wird als typisches Beispiel der Fall betrachtet, daß Wasser von oben durch eine
über einer Bentonitschicht befindliche Auflastschicht nach unten durchsickert. Bei Wasserzufuhr
beginnt die Bentonitschicht zu quellen. Bei diesem Quellen werden Bentonitteilchen aufgrund des
Quelldrucks in die Poren in der darüberliegenden Auflastschicht gepreßt, verschließen diese
Poren und bilden somit eine Abdichtung gegen weitere Durchsickerung. Der Quellvorgang sollte
aus Dichtigkeitsgründen nicht an irgend einer Stelle, die gerade feucht ist, sondern immer an
derjenigen Seite der Dichtmatte beginnen, die der erwarteten Wasserzufuhr zugewandt ist (in
diesem Beispiel die Oberseite). Im Teich- und Biotopbau wird die Dichtmatte daher so angeord
net, daß sich die wasserdurchlässigere zweite Schicht oben befindet und somit eine Deckschicht
darstellt, während die weniger wasserdurchlässige erste Schicht sich als Trägerschicht unten
befindet. Dies bietet den Vorteil, daß die Quellung der Bentonitschicht immer wie gewünscht
von oben her beginnt, selbst wenn Wasser nicht nur von oben, sondern auch von unten an die
Dichtmatte gelangt. Dies ist besonders in den ersten Tagen wichtig, bis sich die gesamte
Anordnung aus der Bentonitschicht und der darüberliegenden Auflastschicht gut genug gesetzt
hat.
Wenn sich nach circa vier bis acht Wochen die Seitenwände sowie die erste und die zweite
Schicht, die jeweils aus Papier gebildet sind, aufgelöst haben, verbleibt im Boden nur noch die
gequollene Schicht aus Bentonit, der ebenso wie alle übrigen Tonmehle ein natürlicher Stoff ist.
Somit erfolgt durch den Einbau einer erfindungsgemäßen Dichtmatte kein Eintrag von künstli
chen Substanzen in den Boden.
Die höhere Wasserdurchlässigkeit der zweiten Schicht im Vergleich zur ersten Schicht kann
dadurch erreicht werden, daß das Papier der zweiten Schicht poröser als das Papier der ersten
Schicht ist, d. h. daß es größere oder mehr Poren aufweist als dasjenige der ersten Schicht.
Für die Stabilität der Abdichtungsschicht in den ersten Monaten nach dem Einbau ist es von
Vorteil, wenn sich die zweite, in der Regel oben liegende Schicht bei Wassereinwirkung schneller
auflöst als die erste, gewöhnlich unten liegende Schicht. Dies verstärkt nach dem Beginn der
Auflösung des Papiers die Tatsache, daß der Wasserzutritt von oben leichter möglich ist als von
unten. Ferner wird dadurch sichergestellt, daß Bentonitteilchen von der Unterseite der Bentonit
schicht nicht zu frühzeitig aufgrund des Quellvorgangs nach unten wandern können.
Die Seitenwände können beispielsweise so ausgebildet sein, daß sie ohne Einbeziehung der
ersten und der zweiten Schicht schlauchartige Kammern bilden, die nur an den Stirnseiten offen
sind. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn diese Seitenwände aus demselben Papier wie die
obere, zweite Schicht gebildet sind, nämlich aus einem wasserdurchlässigeren Papier als
dasjenige der unteren, ersten Schicht. Dann kann bei Wassereinwirkung von oben, beispiels
weise in einem Gartenteich oder Biotop, das Wasser auch die Seitenwände leicht durchdringen
und dadurch die Bentonitteilchen zur Quellung bringen.
Wenn für die Dichtmatte als Dichtungsmaterial aus den vielen verschiedenen Materialien solcher
Bentonit ausgewählt wird, der ein Wasseraufnahmevermögen zwischen 200 und 800%
aufweist, und wenn dieser Bentonit mit einem Flächengewicht zwischen 8 und 15 kg/m2 in der
Dichtmatte angeordnet ist, genügt eine einzige Dichtmatte zur Abdichtung gegen Flüssigkeits
durchsickerung. Wenn statt dessen andere Dichtungsmaterialien mit niedrigerem Wasseraufnah
mevermögen und/oder einer niedrigeren Massendichte pro Fläche, d. h. einem niedrigeren
Flächengewicht, verwendet werden, müssen zum Erzielen einer dichten Schicht zwei oder mehr
Dichtmatten übereinander angeordnet werden. Dies erhöht dann natürlich die Anzahl der für das
Erzielen einer Abdichtung erforderlichen Arbeitsschritte, ist jedoch prinzipiell möglich. Wenn
dagegen Bentonit mit einem Wasseraufnahmevermögen zwischen 350 und 600% verwendet
wird, von dem soviel in der Dichtmatte angeordnet ist, daß dessen Flächengewicht zwischen 10
und 12 kg/m2 beträgt, ist die dadurch erhaltene Dichtmatte zum einen relativ preisgünstig, weil
nicht der quellfähigste und damit teuerste Bentonit verwendet werden muß. Zum anderen
erfordert das für eine sichere Abdichtung erforderliche Flächengewicht keine zu hohe Gesamt
masse an Bentonit, die den Transport und das Verlegen unnötig erschweren würde.
Weitere Vorteile, Merkmale und Besonderheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgen
den Beschreibung eines bevorzugten, jedoch nicht beschränkenden Ausführungsbeispiels der
Erfindung anhand der schematischen und nicht maßstabsgetreuen Zeichnungen. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer in Längsrichtung aufgeschnittenen ersten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtmatte,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Teil einer zweiten Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Dichtmatte, und
Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Teil einer dritten Ausführungsform der erfindungsge
mäßen Dichtmatte.
In Fig. 1 ist die parallel zur Längsachse aufgeschnittene Dichtmatte perspektivisch gezeigt, die in
ihrer Gesamtheit mit der Bezugszahl 10 bezeichnet ist. Zwischen einer ersten, hier unten
angeordneten Schicht 12 und einer zweiten, hier oberhalb der ersten Schicht im wesentlichen
parallel zu ihr angeordneten zweiten Schicht 14 befinden sich mehrere Seitenwände 16. Diese
Seitenwände 16 stehen im wesentlichen senkrecht zu den Schichten 12, 14 und sind an ihrem
oberen und unteren Ende jeweils mit der unteren Schicht 12 bzw. der oberen Schicht 14
verbunden. Diese Verbindung kann beispielsweise durch eine Vernadelung oder mittels eines
Ökoleims erfolgen. Dadurch werden schlauchartige Kammern 22 gebildet, die mit Dichtungsma
terial 20 befüllt werden. Wegen seiner guten Quell- und damit Abdichteigenschaften wird hierfür
vorzugsweise Bentonit verwendet, weshalb im folgenden in exemplarischer, jedoch nicht
beschränkender Weise von Bentonit als Dichtungsmaterial ausgegangen wird. In einer typischen
Konfektionierung ist eine derartige Dichtmatte 3 m lang und 1,25 m breit. Wenn soviel Bentonit
verwendet wird, daß es in der Dichtmatte mit einem Flächengewicht von 10 kg/m2 enthalten ist,
entspricht dies einer Höhe der Dichtmatte von etwa 1 cm. Da die untere Schicht 12, die obere
Schicht 14 und die Seitenwände 16 aus Papier gebildet sind, läßt sich die Dichtmatte 10 leicht
aufrollen. Wenn die vorstehend genannten Abmessungen verwendet werden und die Dichtmatte
mit dem genannten Bentonit gefüllt ist, weist sie eine Masse von ca. 35 kg (entsprechend einem
Gewicht von etwa 350 N) auf. Damit kann eine Dichtmatte in aufgerolltem Zustand von einer
Person getragen und an Ort und Stelle zum Einbau leicht abgewickelt werden.
Gemäß Darstellung in Fig. 1 verlaufen die Seitenwände 16 in Querrichtung der Dichtmatte 10,
d. h. also senkrecht zu deren Längsrichtung. Sie weisen vorzugsweise einen Abstand von etwa
1,5 bis 2,5 cm voneinander auf. Dies ist insofern vorteilhaft, als sich dadurch die in den
schlauchartigen Kammern 22 befindlichen Bentonitteilchen im wesentlichen nur in Querrichtung
der Dichtmatte 10, nicht jedoch in deren Längsrichtung verschieben können. Da die Seitenwände
16 den genannten relativ kleinen Abstand voneinander aufweisen, bleibt im gefüllten Zustand
auch der Abstand zwischen der ersten Schicht 12 und der zweiten Schicht 14 weitgehend
konstant. Folglich bleibt die Dicke der Dichtmatte 10 und damit ihre Dichtigkeit über die gesamte
Länge praktisch konstant. In der Darstellung gemäß Fig. 1 befindet sich bezüglich der Längsrich
tung der Dichtmatte 10 jeweils am Anfang und am Ende eine Seitenwand 16, die die Dichtmatte
10 in Längsrichtung abschließt. Dadurch weist die Dichtmatte auch an den Enden die gleiche
Dicke auf. Die Enden können jedoch auch so gebildet werden, daß die untere Schicht 12 und die
obere Schicht 14 über die jeweils letzte Seitenwand 16 überstehen und miteinander verbunden
sind.
Die in Fig. 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten insofern, als die
Seitenwände 17 nicht wie die Seitenwände 16 der ersten Ausführungsform senkrecht zur
unteren Schicht 12 und zur oberen Schicht 14 angeordnet sind, sondern daß sie Kammern 23
mit U- oder V-förmigem Querschnitt bilden. Bei der dritten Ausführungsform gemäß Fig. 3 bilden
die Seitenwände 18 schlauchförmige Kammern 24 mit in etwa rundem Querschnitt. Selbstver
ständlich können die Kammern auch andere Querschnitte aufweisen. Wichtig ist in jedem Fall,
daß sie die unerwünschte Verlagerung des Bentonits in der Dichtmatte verhindern.
Wie vorstehend ausgeführt, sind die Seitenwände 16, 17 oder 18 sowie die zwei Schichten 12,
14 aus Papier gebildet. Als besonders geeignet für die Herstellung der zweiten Schicht 14 hat
sich Papier erwiesen, wie es aus der Herstellung von Tee- oder Kaffeefiltern bekannt ist. Eine
geeignete Sorte weist beispielsweise ein Flächengewicht von etwa 16,5 g/m2, eine Dicke von
etwa 60 µm, eine Bruchkraft in trockenem Zustand in Längs- und Querrichtung von mehr als
13,0 N/15 mm bzw. mehr als 3,2 N/15 mm sowie eine Bruchkraft in nassem Zustand in
Querrichtung von mehr als 1,0 N/15 mm auf und zeigt bei einer Partikelgröße zwischen 106 und
150 µm einen Sandausfall von weniger als 75%. Für die zweite Schicht sind jedoch u. a. auch
Papiere zur Herstellung von Servietten oder ähnliche Papiere geeignet, sofern sie ähnliche
Spezifikationen wie die oben beschriebenen aufweisen.
Die erste Schicht 12 ist aus weniger wasserdurchlässigem Papier, das stabiler als das Papier der
zweiten Schicht 14 ist, gebildet. Als hierfür geeignet hat sich beispielsweise Papier zur Herstel
lung von Bäckerseide oder Servietten, das stabiler und wasserundurchlässiger ist als das für die
zweite Schicht einsetzbare Papier, erwiesen, wobei diese Papiere jeweils eine höhere Bruchkraft,
jedoch einen geringeren Sandausfall als die vorgenannten Papiere aufweisen. Die vorgenannten
Papiere für die Bildung der ersten und zweiten Schicht sowie der Seitenwände lösen sich unter
Wassereinwirkung - wenn auch unterschiedlich schnell - langsam auf und können biologisch
abgebaut werden. Daher sind sie ökologisch bedenkenfrei verwendbar.
Auch das verwendete Dichtungsmaterial, nämlich Tonmehl, wie beispielsweise Bentonit, oder
andere Tondichtungsstoffe sind in der Natur vorkommende Stoffe und umweltverträglich. Die für
die Herstellung der erfindungsgemäßen Dichtmatte vorzugsweise verwendeten Bentonite sind
allgemein bekannt. Ein typisches Beispiel dieser Art von Dichtungsmaterial setzt sich zusammen
aus: Montmorillonit ca. 88% (Smektit, Bentonit), Quarz (SiO2) ca. 4%, Calcit ca. 3%, Illit ca.
3%, Baryt ca. 1%, Feldspat ca. 1%. Selbstverständlich können je nach Anforderung andere
Materialien mit anderen Zusammensetzungen zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dichtmatte
verwendet werden.
Nachstehend soll kurz beschrieben werden, wie die erfindungsgemäße Dichtmatte hergestellt
wird. Zuerst werden die Seitenwände 16, 17 oder 18 an der ersten Schicht 12 befestigt. Dann
wird die zweite Schicht 14 an den Seitenwänden 16, 17 oder 18 befestigt. Dadurch entstehen
an beiden Stirnseiten offene schlauchartige Kammern 22, 23 oder 24, mit unterschiedlichen
Querschnitten je nach Ausgestaltung der Seitenwände. Anschließend wird die Dichtmatte an
einer Stirnseite der Kammern verschlossen, beispielsweise indem die überstehende erste
Schicht 12 und zweite Schicht 14 an dieser Stirnseite miteinander verbunden werden. Durch die
Öffnung an der anderen Stirnseite werden die Kammern nun mit dem Dichtungsmaterial befüllt,
wonach sie auch an dieser Stirnseite in ähnlicher Weise wie bei der anderen Stirnseite verschlos
sen werden. Die vorstehend genannten Befestigungs- und Verbindungsvorgänge können sowohl
durch Verkleben unter Einsatz eines Ökoleims als auch durch Vernadeln mit einem geeigneten,
also ökologisch abbaubaren Faden, erfolgen. Die nunmehr fertige Dichtmatte kann dann
aufgerollt werden. Um ein Ausstauben des Dichtungsmaterials zu verhindern, wird die aufgerollte
Dichtmatte zum Transport, zur Lagerung und zum Verkauf in eine staubundurchlässige Folie,
vorzugsweise Klarsichtfolie, verpackt.
Die erfindungsgemäße Dichtmatte kann dann an Ort und Stelle durch einfaches Abwickeln
ausgelegt werden. Dabei können im Gegensatz zum eingangs beschriebenen Auftragen des
Dichtungsmaterials alleine auch Unebenheiten, beispielsweise kleinere Steine, in Kauf genommen
werden. Ein weiterer Vorteil dieser Dichtmatte gegenüber den eingangs erwähnten vernadelten
Abdichtmatten besteht darin, daß sie aufgrund der unteren Schicht aus Papier anschmiegsamer
ist und sich leichter an Unebenheiten im Gelände anpaßt, was insbesondere im Hangbereich ein
Abgleiten verhindert. Außerdem ist nicht wie beim Auftragen des Dichtungsmaterials alleine eine
gut verbindende Schicht unmittelbar über dem Dichtungsmaterial erforderlich, d. h. diese muß
nicht lehmhaltig sein. Der Untergrund sollte jedoch in jedem Fall gut verdichtet sein, um sich bei
späterem Aufbringen einer Auflast nicht mehr als notwendig zu verwerfen und die Dichtigkeit der
Schicht zu beeinträchtigen. Um diese Dichtigkeit zu gewährleisten, ist es im übrigen erforderlich,
benachbarte Dichtmatten etwa 2 bis 3 cm überlappen zu lassen. Aus diesem Grund ist es
anzuraten, eine 20 cm dicke Auflastschicht auf der Dichtmatte anzuordnen, so daß auch auf den
Überlappungsstellen eine Auflast vorhanden ist, die stark genug ist, um dem entstehenden
Quelldruck des Dichtungsmaterials entgegenzuwirken. (Für die nicht überlappenden Bereiche der
Dichtmatte würde eine ca. 10 cm dicke Auflastschicht ausreichen.)
Die räumliche Ausgestaltung der Dichtmatte ist nicht auf die oben angegebenen Ausführungsbei
spiele beschränkt. So können beispielsweise die schlauchartigen Kammern 22, 23 und 24 durch
eine zusätzliche, in Längsrichtung der Dichtmatte verlaufende Zwischenwand unterteilt sein. Bei
dieser Anordnung sind dann diese schlauchartigen Kammern bereits nach dem Aufbringen der
zweiten Schicht jeweils nur noch an einer Stirnseite offen, über die sie mit Dichtungsmaterial
befüllt werden können. Durch eine derartige Zwischenwand wird das in den Kammern befindli
che Dichtungsmaterial noch stärker am Verrutschen gehindert. Die Kammern können jedoch
auch in Längsrichtung der Dichtmatte statt in deren Querrichtung verlaufen, weshalb eine
derartig ausgestaltete Dichtmatte in längeren Hangbereichen parallel zum Hang ausgelegt werden
kann und nicht senkrecht dazu verlegt werden muß. Daher muß sie - insbesondere bei nicht allzu
hohen Böschungen - nicht so oft abgetrennt und überlappt werden.
Neben den genannten Einsatzmöglichkeiten beim Biotop-, Teich-, Garten- und Landschaftsbau
kann die erfindungsgemäße Dichtmatte außerdem beispielsweise auch bei der Dachbegrünung
und der Hausmauertrocknung bzw. -trockenhaltung verwendet werden. Ferner kann es vorteil
haft sein, die weniger wasserdurchlässige erste Schicht oben und die stärker wasserdurchlässige
Schicht unten anzuordnen, wenn der Wasserzutritt von unten und nicht wie bei den vorstehen
den Beispielen von oben zu erwarten ist und der Quellvorgang unten beginnen soll.
Claims (5)
1. Dichtmatte zur Herstellung einer flüssigkeitsdichten Schicht im Erdreich, umfassend
quellfähiges, mineralisches Dichtungsmaterial (20),
zwei unter Zwischenlage des Dichtungsmaterials (20) im wesentlichen parallel angeordnete wasserdurchlässige Schichten (12, 14), und
Seitenwände (16; 17; 18), die die Schichten (12, 14) unter Bildung geschlossener schlauchartiger Kammern (22; 23; 24) verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (12, 14) sowie die Seitenwände (16; 17; 18) aus Papier gebildet sind und von den zwei Schichten (12, 14) eine erste Schicht (12) weniger wasserdurchlässig ist als die andere, zweite Schicht (14).
quellfähiges, mineralisches Dichtungsmaterial (20),
zwei unter Zwischenlage des Dichtungsmaterials (20) im wesentlichen parallel angeordnete wasserdurchlässige Schichten (12, 14), und
Seitenwände (16; 17; 18), die die Schichten (12, 14) unter Bildung geschlossener schlauchartiger Kammern (22; 23; 24) verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichten (12, 14) sowie die Seitenwände (16; 17; 18) aus Papier gebildet sind und von den zwei Schichten (12, 14) eine erste Schicht (12) weniger wasserdurchlässig ist als die andere, zweite Schicht (14).
2. Dichtmatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier der zweiten
Schicht (14) poröser als das Papier der ersten Schicht (12) ist.
3. Dichtmatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Schicht (14) unter Wassereinwirkung schneller auflösbar ist als die erste Schicht (12).
4. Dichtmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Seitenwände (16; 17; 18) aus demselben Papier wie die zweite Schicht (14) gebildet
sind.
5. Dichtmatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Dichtungsmaterial (20) Bentonit mit einem Wasseraufnahmevermögen zwischen 200 und
800%, vorzugsweise zwischen 350 und 600%, verwendet wird, dessen Flächengewicht in der
Dichtmatte zwischen 8 und 15 kg/m2, vorzugsweise zwischen 10 und 12 kg/m2, beträgt.
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