DE19826567C2 - Verfahren zum Klimatisieren eines Raumes sowie Einrichtung zum Klimatisieren des Raumes - Google Patents
Verfahren zum Klimatisieren eines Raumes sowie Einrichtung zum Klimatisieren des RaumesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Klimati
sieren eines Raumes, bei dem Außenluft durch minde
stens eine Belüftungsöffnung in den Raum strömt, und
eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete
Einrichtung.
Zur Verbesserung der Luftqualität ist es üblich,
ein Fenster, beispielsweise ein Kippflügelfenster,
zu öffnen, so daß - beispielsweise in der kalten
Jahreszeit - kühle Außenluft in den Raum strömt.
Diese Art der Klimatisierung hat den Nachteil, daß
nach Ablauf einer bestimmten Belüftungszeit der
Raum stark auskühlt, das heißt, es bilden sich
kalte Bodenluftschichten, die in der Aufenthalts
zone des Raumes als unangenehm empfunden werden.
Die Folge ist, daß die sich im Raum aufhaltenden
Personen das Fenster wieder schließen. Auch dann,
wenn die Belüftungsöffnung, also beispielsweise der
Öffnungsspalt des zuvor erwähnten Fensters, einen
relativ kleinen Querschnitt aufweist, ist nicht
auszuschließen, daß bei einer Dauerlüftung ein "un
behagliches" Klima im Raum geschaffen wird.
Aus der DE 30 45 239 A1 ist es bekannt, Zuluft mit
tels einer Belüftungsanlage im Bereich der Belüf
tungsöffnung in horizontaler Richtung in den Raum
einzublasen. Hierdurch tritt eine starke Induktion
auf, so dass Außenluft durch die Fensteröffnung ge
saugt wird und sich insgesamt ein gemeinsamer Luft
strahl ausbildet, der die Raumbelüftung bewirkt.
Ferner ist aus der Literaturstelle DE-Z TAB 4/95,
Seiten 37 bis 40, eine Lüftungsanlage mit einem ho
rizontal verlaufenden Treibstrahl bekannt, der von
einer Belüftungsöffnung ausgeht und Außenluft in
gleicher Richtung durch Induktion mitreißt, so daß
eine Zuluftströmung entsteht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Klimatisieren eines Raumes anzugeben,
mit dem in der Aufenthaltszone ein angenehmes Klima
bei guter Luftqualität geschaffen wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der einströmenden Außenluft oder einem Anteil
von dieser nahe der Belüftungsöffnung und somit
außerhalb der Aufenthaltszone des Raumes konditio
nierte Luft unter Ausbildung einer Mischzone als
Einzelstrahlen zugeführt wird, die von oben schräg
nach unten oder von unten schräg nach oben in die
Strömung der Außenluft eindringen, wobei die
Schräglage der Einzelstrahlen zur Einströmrichtung
der Außenluft entgegengerichtet verläuft und die
Außenluft nahe der Belüftungsöffnung im wesentli
chen in horizontaler Richtung in den Raum strömt.
Erfindungsgemäß strömt somit die eindringende
Außenluft nicht unbeeinflußt in die Aufenthaltszone
des Raumes, sondern wird einer Mischung mit kondi
tionierter Luft unterzogen, wobei diese Mischung
erfindungsgemäß sehr intensiv aufgrund der Einzel
strahlen der konditionierten Luft durchgeführt
wird. Die starke Induktionswirkung der Einzelstrah
len führt zu einer intensiven und räumlich auf den
Bereich unmittelbar gegenüber der Belüftungsöffnung
begrenzten Mischzone, die außerhalb der Aufent
haltszone des Raumes liegt. Von der Mischzone
strömt dann die Mischluft in die Aufenthaltszone
des Raumes, so daß eine sich dort aufhaltende Per
son nicht der reinen Außenluft ausgesetzt ist, son
dern der Mischluft, die aus Außenluft und konditio
nierter Luft besteht. Demzufolge ist es möglich,
die Außenluft durch die konditionierte Luft derart
einzustellen, daß bei guter Luftqualität - Außen
luftanteil der Mischluft - optimale Verhältnisse in
der Aufenthaltszone geschaffen werden. Die etwa ho
rizontal eintretende Außenluft gelangt somit in die
Mischzone, wird dort mittels der Einzelstrahlen
konditioniert und strömt von dort - jetzt als
Mischluft - in den Bodenbereich des Raumes zur Auf
enthaltszone. Dort erwärmt sich die Mischluft auf
grund der dort vorhandenen Wärmelasten. Sie steigt
auf und wird über Entlüftungsöffnungen oder der
gleichen entsorgt. So ist es beispielsweise mög
lich, daß die Entsorgung in ein offenes Treppen
haus, Atrium oder dergleichen eines Gebäudes er
folgt. Es ist selbstverständlich jedoch auch mög
lich, die Raumluft mittels eines Entsorgungs-Luft
leitungssystem abzuführen.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß - wie erwähnt - sich die Mischzone außerhalb
der Aufenthaltszone des Raumes befindet. Mithin ge
langt unter normalen Bedingungen eine sich im Raum
befindende Person nicht in den Bereich der Misch
zone. Die Mischzone befindet sich vorzugsweise nahe
des Fassadenbereichs, vorzugsweise des Außenfassa
denbereichs, also des Fensterbereichs, des Raumes.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn als konditionierte
Luft (unkonditionierte) Außenluft und/oder Raumluft
und/oder konditionierte Raumluft und/oder konditio
nierte Zuluft verwendet wird. Im Falle des Verwen
dens von Raumluft kann zum Beispiel deren über der
Außenluft liegende Temperatur genutzt werden, um
eine Mischluft zu erzeugen, deren Temperatur höher
ist als die der Außenluft. Es ist auch möglich,
nicht die reine Raumluft zu verwenden, um sie der
Außenluft mittels der Einzelstrahlen zuzuführen,
sondern konditionierte Raumluft, das heißt es wird
Raumluft aus dem Raum abgesaugt, konditioniert und
dann als Einzelstrahlen der Außenluft zugeführt. Im
Falle der konditionierten Zuluft wird beispiels
weise an einer zentralen Stelle Luft aufbereitet
und über Luftkanäle dem Raum zugeführt.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß die Einzelstrahlen quer zur Strömungsrich
tung der einströmenden Außenluft in diese einge
bracht werden. Unter "quer" ist ein großer Winkel
bereich zu verstehen, derart, daß die Richtung der
Einzelstrahlen nicht mit der Richtung der einströ
menden Außenluft zusammenfällt. So sind zum Bei
spiel spitze Winkel zwischen der Außenluftrichtung
und der Einzelstrahlrichtung möglich, jedoch auch
rechte Winkel und auch stumpfe Winkel, das heißt,
die Einzelstrahlen weisen eine Richtungskomponente
auf, die der Strömungsrichtung der einströmenden
Außenluft entgegengerichtet ist (Ausnahme: rechter
Winkel).
Weitere Vorzüge ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Die Erfindung betrifft ferner eine Einrichtung zum
Klimatisieren eines Raumes, die mindestens eine Be
lüftungsöffnung für das Einströmen von Außenluft
aufweist, und mit einer luftstromerzeugenden
lufttechnischen Einrichtung, wobei die lufttechnische
Einrichtung Einzelstrahlen aus konditionierter
Luft in die einströmende Außenluft unter Ausbil
dung einer Mischzone einblast. Die Mischluft ge
langt dann in die Aufenthaltszone des Raumes.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß die lufttechnische
Einrichtung mindestens eine Zuluftöffnung für Raum
luft und/oder Zuluft und/oder Außenluft aufweist.
Wird Außenluft der Zuluftöffnung der lufttechni
schen Einrichtung zugeführt, so handelt es sich da
bei vorzugsweise um eine Teilmenge der durch die
Belüftungsöffnung eintretenden Außenluft. Diese
Teilluftmenge wird konditioniert, beispielsweise
gekühlt oder erwärmt, und dann der übrigen Außen
luft, oder einem Anteil der übrigen Außenluft wie
der zugeführt, um die Mischluft zu bilden.
Die lufttechnische Einrichtung weist vorzugsweise
mindestens einen Wärmetauscher zum Heizen oder Küh
len der für die Einzelstrahlen verwendeten Luft
auf. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen
sein, daß die lufttechnische Einrichtung eine Ent
feuchtungs- oder Befeuchtungseinrichtung der für
die Einzelstrahlen verwendeten Luft aufweist.
Zusätzlich oder alternativ kann ferner vorgesehen
sein, daß die lufttechnische Einrichtung eine Fil
tervorrichtung für die für die Einzelstrahlen ver
wendeten Luft besitzt.
Als Belüftungsöffnung kann der Öffnungsspalt eines
Fensters dienen. Bei den Fenstern kann es sich be
vorzugt um ein Kippflügelfenster oder ein Oberlicht-Klappflügelfenster
handeln. Bei Letzterem ist
gewährleistet, daß die Außenluft nur im oberen Be
reich des Fensters in den Raum eintritt, da bis
tief nach unten reichende, dreieckförmige Seiten
öffnungen, wie sie bei normalen Kippflügelfenstern
auftreten, nicht vorliegen.
Die lufttechnische Einrichtung ist im Bereich einer
Fensterfassade, insbesondere eines Fenstersturzes,
an der Decke des Raumes angeordnet. Alternativ kann
auch vorgesehen sein, daß sich die lufttechnische
Einrichtung im Fassadenbereich des Raumes zwischen
Fensterbank und Fußboden befindet. Die lufttechni
sche Einrichtung kann insbesondere als Fancoil-Ge
rät ausgebildet sein (auch die Ausbildung als In
duktionsgerät ist denkbar).
Weitere Vorteile ergeben sich aus den Unteransprü
chen.
Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung an
hand von Ausführungsbeispielen, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht durch
einen zu klimatisierenden Raum,
Fig. 2 eine schematische Schnittansicht durch
einen zu klimatisierenden Raum nach einem
anderen Ausführungsbeispiel der Erfin
dung,
Fig. 3 eine Einrichtung für die Erfassung von
Parametern der Außenluft,
Fig. 4 eine schematische Darstellung im Fenster
bereich des Raumes,
Fig. 5 eine Detailansicht des Anschlußbereichs
einer lufttechnischen Einrichtung und
Fig. 6 eine Draufsicht auf einen Luftanschluß
der lufttechnischen Einrichtung.
Die Fig. 1 zeigt einen Raum 1, der einen Fußboden
2, eine Fassade 3, insbesondere Außenfassade, und
eine Decke 4 aufweist. Die Fassade 3 weist eine
Fensteröffnung 5 auf, in der ein Fenster 6 angeord
net ist. Die Decke 4 geht unter Ausbildung eines
stufenförmigen Fenstersturzes 7 in die Deckenwand 8
der Fensteröffnung 5 über. Auf der der Fassade 3
abgewandten Seite des Raumes 1 befindet sich eine
Raumwand, die den Raum 1 begrenzt. Hieran schließt
sich zum Beispiel ein offenes Treppenhaus 9 an. In
der Aufenthaltszone Az des Raums 1 hält sich eine
Person P an einem Schreibtisch 11 auf.
Das Fenster 6 ist vorzugsweise als Oberlicht-
Klappflügelfenster 12 ausgebildet, das heißt es
weist einen feststehenden, nicht zu öffnenden Fen
sterbereich 13 und ein um eine untere, horizontale
Achse 14 klappbares Oberlicht 15 auf. Die Klappbe
wegung beim Öffnen beziehungsweise Schließen des
Oberlichts 15 ist mittels eines Doppelpfeils 16 an
gedeutet. Alternativ kann zum Beispiel auch ein
reines Kippfenster vorgesehen sein (das gesamte
Fenster läßt sich kippöffnen).
Im Bereich des Fenstersturzes 7 befindet sich an
der Decke 4 eine lufttechnische Einrichtung 17, die
ein Gehäuse 18 aufweist, das mit einer Zuluftöff
nung 19 versehen ist. Die Zuluftöffnung 19 befindet
sich etwa in Höhe der Deckenwand 8 der Fensteröff
nung 5. Ferner grenzt die Zuluftöffnung 19 an die
Stufe des Fenstersturzes 7 an. Im Innern des Gehäu
ses 18 ist eine Luftfördereinrichtung 20, bei
spielsweise ein Ventilator, angeordnet. Ferner be
findet sich dort ein Wärmetauscher 21 sowie ein in
den Raum 1 weisender Luftauslaß 22 und ein parallel
zur Decke 4 ausblasender Luftauslaß 23. Fluchtend
mit der Unterseite des Gehäuses 18 ist die Sicht
decke 24 des Raumes 1 von einer offenen Rasterdecke
25 gebildet, die Luftaustrittsöffnungen 26 auf
weist. Auf diese Art und Weise ist zwischen der Ra
sterdecke 25 und der Decke 4 ein Zwischenraum 27
ausgebildet.
Zur Klimatisierung des Raumes 1 wird wie folgt vor
gegangen. Durch Öffnen des Oberlichts 15 gelangt
- beispielsweise im Winter - kühle Außenluft Au in
den oberen Fassadenbereich des Raumes 1. Eine Teil
menge 28 der Außenluft Au wird mittels der Luftför
dereinrichtung 20 in die Zuluftöffnung 19 gesaugt
und durch den Wärmetauscher 21 geleitet. Hierbei
wird die Luft auf eine gewünschte Temperatur er
wärmt. Die erwärmte Teilmenge 28 der Außenluft Au
tritt als erwärmte Luft aus dem Luftauslaß 22 und
auch aus dem Luftauslaß 23 aus. Letzteres nur dann,
wenn dies erwünscht ist. Der Luftauslaß 23 ist mit
tels Stellmotor verschließbar. Die entsprechende,
erwärmte Teilmenge 28 der Außenluft Au wird von
oben schräg nach unten in den Raum 1 derart ausge
blasen (Pfeil 29), daß sich im Bereich der Fassade,
etwa vor dem Fenster 6 eine Mischzone M ausbildet,
das heißt, dort wird die mittels der lufttechni
schen Einrichtung 17 nicht konditionierte Außenluft
Au mit der die lufttechnische Einrichtung 17 pas
sierenden, konditionierten Teilmenge 28 der Außen
luft vermischt. Die so gebildete Mischluft Mi
strömt im Bodenbereich des Raumes 1 zur Aufent
haltszone Az. Dort erwärmt sie sich aufgrund der
Wärmelasten, beispielsweise elektronische Geräte,
wie Computer, und aufgrund der Person P und steigt
als Raumluft R im Raum 1 auf. Die belastete Raum
luft R gelangt auf diese Art und Weise bis in das
offene Treppenhaus 9, beispielsweise durch passie
ren einer entsprechenden Abluftöffnung, und kann
dort, zum Beispiel mittels einer Entlüftungsklappe
30 entsorgt werden (Pfeil 31). Sofern gewünscht,
kann - aufgrund einstellbarer Luftleitelemente - ein
Teil der konditionierten Teilmenge 28 schräg nach
unten in Richtung auf die Aufenthaltszone Az in den
Raum 1 ausgeblasen werden (Pfeil 32). Überdies ist
es optional zusätzlich möglich, daß ein Anteil der
Teilmenge 28 der in der lufttechnischen Einrichtung
17 konditionierten Luft aus dem Luftauslaß 23 in
den Zwischenraum 27 eintritt und unter passieren
der Luftaustrittsöffnungen 26 in den Raum 1 gelangt
(Pfeile 33). Anstelle der Nutzung des Zwischenrau
mes 27 zur Luftleitung können sich auch Rohrleitun
gen vom Luftauslaß 23 der lufttechnischen Einrichtung
bis zu den Luftaustrittsöffnungen 26 erstrecken.
Die Fig. 5 zeigt eine Detailansicht des die Luft
auslässe 22 und 23 aufweisenden Bereichs der luft
technischen Einrichtung 17. Zur Einstellung der
Ausblasrichtung der konditionierten Luft aus dem
Luftauslaß 22 weist dieser geschlitzte, einstellbar
drehbar gelagerte Luftaustrittswalzen 34 auf. Ent
sprechende Walzen 35 sind im Bereich des Luftaus
lasses 23 angeordnet. Alternativ wären jeweils auch
Leitbleche anstelle der Walzen denkbar. Der Luft
auslaß 23 kann auch nur als Rohrstutzen ohne Walzen
ausgebildet sein. Ferner ist mittels eines nicht
dargestellten Stellmotors eine Steilklappe 36 um
eine Achse 37 innerhalb des Gehäuses 18 der luft
technischen Einrichtung 17 verstellbar gelagert.
Der mit durchgezogener Linie dargestellten Stellung
der Stellklappe 36 tritt die den Wärmetauscher 21
passierende Luft sowohl aus dem Luftauslaß 22 als
auch aus dem Luftauslaß 23 aus. Wird die Stell
klappe 36 in die mit gestrichelter Linie eingezeich
nete Stellung verschwenkt, so wird der Luftauslaß
23 verschlossen, so daß die gesamte Luftmenge aus
dem Luftauslaß 22 in den Raum 1 austritt.
Die Fig. 6 zeigt eine Draufsicht auf den Luftaus
laß 22. Es ist erkennbar, daß die konditionierte,
aus dem Luftauslaß 22 austretende Luft als Einzel
strahlen 38 in Richtung des Pfeiles 29 (Fig. 1)
oder in Richtung der Pfeile 29 und 32 in den Raum 1
gelangt, so daß die Mischung mit der Außenluft im
Bereich der Mischzone M besonders intensiv und mit
entsprechend hoher Induktion vorgenommen wird.
Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, das sich gegenüber dem Ausführungs
beispiel der Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß als
Fenster 6 ein Kippflügelfenster 39 vorliegt und daß
sich die lufttechnische Einrichtung 17 nicht im
Deckenbereich des Raumes 1, sondern im Bereich zwi
schen Fensterbank 40 und Fußboden 2 des Fensterfas
sadenbereichs des Raumes 1 befindet. In der Fig. 2
sind mehrere Fenster dargestellt, denen jeweils
eine lufttechnische Einrichtung 17 zugeordnet ist.
Nachstehend soll nur auf die Unterschiede des Aus
führungsbeispiels der Fig. 2 gegenüber dem Ausfüh
rungsbeispiel der Fig. 1 eingegangen werden. Auf
grund des Kippöffnens des jeweiligen Kippflügelfen
sters 39 gelangt im Bereich der Seiten 41 des je
weiligen Fensters Außenluft Au in den Raum 1. Diese
Außenluft Au durchströmt somit die etwa dreieckförmi
gen Öffnungsspalte in den Seitenbereichen 41 der
Kippflügelfenster 39. Eine Teilmenge 28 der Außen
luft Au gelangt im Bereich zwischen der Fassaden
wand 42 und der lufttechnischen Einrichtung 17 so
wie beidseitig der lufttechnischen Einrichtung 17
in den Bodenbereich des Raumes 1 und wird in die
untenliegende Zuluftöffnung 19 der lufttechnischen
Einrichtung 17 eingesaugt. Hierbei wird der Wärme
tauscher 21 passiert. Diese dann konditionierte
Teilmenge 28 tritt schräg nach oben gerichtet aus
dem Luftauslaß 22 der lufttechnischen Einrichtung
17 aus, wobei der schräg nach oben gerichtete Aus
trittswinkel dazu führt, daß die Luft schräg nach
oben in Richtung auf das Fenster 6 austritt (Pfeil
43). In dem Bereich vor dem Fenster 6 wird auf
diese Art und Weise eine Mischzone M ausgebildet,
in der der übrige Teil der eintretenden Außenluft
Au mit dem konditionierten, die lufttechnische Ein
richtung 17 passierten Teil der Luft gemischt wird.
Da der Austritt der konditionierten Luft aus der
lufttechnischen Einrichtung 17 in Form von Einzel
strahlen 38 erfolgt (Fig. 2 rechte Seite), wird
eine sehr intensive und induktionsstarke Durchmi
schung erzielt. Die Mischluft Mi gelangt dann
- ebenso wie beim Ausführungsbeispiel der Fig. 1 -
in die Aufenthaltszone Az des Raumes 1. Dort er
wärmt sie sich und steigt in den Deckenbereich des
Raumes 1 auf. Von hier aus kann eine Entsorgung er
folgen, beispielsweise wie im Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 oder - wie im Ausführungsbeispiel der
Fig. 2 dargestellt - dadurch, daß die nunmehr er
wärmte Raumluft R im Deckenbereich des Raumes 4 in
Richtung auf das Fenster 6 strömt und dort im obe
ren Öffnungsspalt des Fensters 6 als Fortluft F
nach außen gelangt.
Das erfindungsgemäße Vorgehen ermöglicht es, auf
grund des Vermischens mit konditionierter, erwärm
ter, von der lufttechnischen Einrichtung 17 stam
mender Luft kältere Außenluft aufzuheizen, um somit
einen hohen thermischen Komfort bei guter Luftqua
lität in der Aufenthaltszone Az, beispielsweise einem
Arbeitsplatz, zu erzielen. Sofern ein Heizvorgang
mittels der lufttechnischen Einrichtung 17 erfolgt,
handelt es sich um einen Winterbetrieb. Während
dieses Winterbetriebs erfolgt eine Abschirmung der
kalten Fassade des Raumes 1 gegen Kaltluftabfall
und Strahlungszug, wenn das Fenster geschlossen ist
und sich die lufttechnische Einrichtung 17 im Betrieb
befindet. Durch die Zuluftöffnung 19 wird dann
keine Außenluft Au, sondern Raumluft R angesaugt.
Auf diese Art und Weise kann eine schnelle Aufhei
zung des Raumes 1 und ein Abbau kalter Bodenluft
schichten erfolgen.
Im Sommerbetrieb kann mittels des erfindungsgemäßen
Vorgehens eine Absaugung der an der Fassade 3 sola
rerwärmten Raumluft R und des sommerlichen Außen
luftstroms erfolgen. Es wird dabei angenommen, daß
die Temperatur der Außenluft Au größer als die Tem
peratur der Raumluft R ist. Mittels der lufttechni
schen Einrichtung 17 erfolgt eine Abkühlung, das
heißt der Wärmetauscher 21 wirkt als Kühler, so daß
die gewünschte Raumlufttemperatur eingestellt wer
den kann.
Es ist auch eine Betriebsart derart denkbar, bei
der eine Abkühlung der im Sommer durch Sonnenein
strahlung warmen Fassade mit Kaltluftstrahlen er
folgt.
Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein,
daß die lufttechnische Einrichtung 17 eine Ent
feuchtung des Außenluftstroms, vorzugsweise gekop
pelt mit einer Raumkühlung vornimmt. Es ist zusätz
lich oder alternativ auch möglich, daß der Teil
luftstrom der Außenluft Au, der in die lufttechni
sche Einrichtung 17 gelangt, gefiltert wird.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 dient der Luft
auslaß 23 dazu, die Innenzone des Raumes 1 mit dem
notwendigen, konditionierten Außenluftstrom zu ver
sorgen. Hierzu ist es möglich, einen Deckenstrahl
auszubilden, der sich entlang einer freien Decken
oder entlang der offenen Zwischendecke bewegt. Auch
möglich ist der Einsatz eines Rohrsystems mit Aus
lassen.
Bevorzugt erfolgt eine Steuerung von Außenluftstrom
und gegebenenfalls auch Umluftstrom über die Dreh
zahl des Ventilators der lufttechnischen Einrich
tung 17. Mittels der Stellklappe 36 (Fig. 5) las
sen sich entsprechende Luftströmungen an dem Luft
auslaß 22 beziehungsweise 23 einstellen, wobei auch
Zwischenstellungen der Stellklappe 23 möglich sein
können, um ein gezieltes Luftstromverhältnis einzu
stellen.
Durch Absaugung einer Teilmenge der Außenluft Au
hinter dem Fenstersturz 7 vor einer vollständigen
Vermischung mit der Raumluft R wird eine hohe Wirk
samkeit der Luftnachbehandlung im Sommer- und auch
im Winterbetrieb erzielt. Es erfolgt eine intensive
Vermischung zwischen der konditionierten Außenluft,
der als Einzelstrahlen 38 aus einem zur Fassade
parallelen Schlitzauslaß oder dergleichen (Luftaus
laß 22) austritt und dem übrigen Teil der Außen
luft, so daß ein wirksamer Abbau der Tempe
raturdifferenz "außen-innen" und damit eine gute
Abschirmung gegen Kaltlufteinfall im Winter erzielbar
ist und mittels einer vor dem Fenster sich ausbil
denden Kaltluftzone im Sommerbetrieb ein wirksames
Mittel gegen eine erwärmte Fassade und gegen solare
Strahlungen vorliegt. Es läßt sich eine Energieeinsparung
durch Erfassen von Strömungsrichtung
und/oder Erfassen der Außentemperatur und/oder
Strahltemperatur der Einzelstrahlen 38 erzielen.
Hierzu sind entsprechende Sensoren und Steuer- be
ziehungsweise Regelgeräte vorzusehen. Hinsichtlich
der erwähnten Strömungsrichtung ist es gemäß dem
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 wichtig, zu
erfassen, ob und in welchem Bereich der Fensteröff
nung 5 Außenluft Au in den Raum 1 hineinströmt, be
ziehungsweise Raumluft R aus dem Raum 1 nach außen
strömt. Erfolgt eine nicht gewünschte Strömung, so
läßt sich beispielsweise das Fenster 6 automatisch
schließen oder in eine gewünschte Lüftungsstellung
fahren. Ferner kann eine Abschaltung der lufttech
nischen Einrichtung 17 erfolgen, wenn die Außentempe
ratur eine frei Lüftung ohne Komforteinbuße zuläßt.
Ferner ist eine Regelung des Außenluftstromes über
die Erfassung des Kohlendioxidgehalts in der Innen
zone möglich. Überdies kann vorgesehen sein, daß
der Mindestluftstrom der Außenluft Au und/oder der
Mischluft Mi und/oder der konditionierten Teilluft
menge einstellbar und/oder regelbar ist. Ein Erfas
sung des Außenluftanteils ist beispielsweise durch
Erfassung der Mischtemperatur bestimmbar.
Gemäß der Fig. 3 ist es möglich, im Außenbereich
"Aus" die Temperatur der Außenluft tAu und im In
nenbereich "In", also innerhalb des Raumes 1, die
Temperatur der Innenluft ti zu bestimmen. Schema
tisch ist in der Fig. 3 die Belüftungsöffnung 44,
also der Fensterspalt dargestellt. Selbstverständ
lich ist es möglich, daß die Belüftungsöffnung als
Lüftungsklappe oder dergleichen ausgebildet ist und
nicht durch Öffnung oder Teilöffnung eines Fensters
erzeugt wird.
Im Bereich der Belüftungsöffnung 44 läßt sich bei
spielsweise mit geeigneter Sensoren die Luftge
schwindigkeit v ermitteln. Die jeweils ermittelten
Parameter, wie Temperatur und Geschwindigkeit kön
nen über eine geeignete Schnittstelle S einem Rech
ner Re zugeführt werden, der über eine logische
Schaltung 45 einen vorzugsweise elektrischen An
trieb betätigt, der den Querschnitt der Belüftungs
öffnung 44 einstellt. Dieser Antrieb kann bei
spielsweise die Kippstellung eines entsprechenden
Kippfensters einstellen.
Die Fig. 4 verdeutlicht die Erfassung der Außen
lufttemperatur tAu, der Raumlufttemperatur tR und
der Lufttemperatur innerhalb des Raumes 1 unmittel
bar im Bereich der Belüftungsöffnung 44. Ferner
wird die Temperatur tZu der konditionierten, von
der lufttechnischen Einrichtung 17 stammenden Luft
der Einzelstrahlen 38 ermittelt. Die Raumlufttempe
ratur im Bereich der Belüftungsöffnung 44 ist in
Fig. 4 mit tD gekennzeichnet, welche also der
Lufttemperatur im Bereich der Decke zwischen Fen
ster 6 und lufttechnischer Einrichtung 17 ent
spricht. Im Sommer ist davon auszugehen, daß tD un
gefähr die Größe der Außenlufttemperatur tAu auf
weist, wobei die Raumluft tR eine niedrigere Tempe
ratur als die Außenluft Au aufweist. Es muß daher eine
Nachkühlung erfolgen. Dementsprechend wird die er
findungsgemäße Einrichtung betrieben. Stellt sich
gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 die Situation
ein, daß die Lufttemperatur tD kleiner als
die Temperatur tAu der Außenluft Au ist, wobei davon
auszugehen ist, daß die Lufttemperatur tD etwa der
Raumlufttemperatur tR entspricht, so liegt eine
Ausströmung aus dem Fenster 6 vor. Der Stellein
richtung muß daher der Befehl gegeben werden "Fen
ster zu".
Im Winter ist die Außenlufttemperatur tAu kleiner
als die Raumlufttemperatur tR. Ein Zuluftbetrieb,
also ein Einströmen von Außenluft durch die Belüf
tungsöffnung 44 darf erfolgen, so lange tD kleiner
als tR ist. Ein Schließen des Fensters, beziehungs
weise der Belüftungsöffnung 44, wird im Winter dann
notwendig, wenn ein Ausströmen vorliegt, das heißt
tD entspricht etwa tR.
Claims (19)
1. Verfahren zum Klimatisieren eines Raumes, bei
dem Außenluft durch mindestens eine Belüftungsöff
nung in den Raum strömt, mit folgenden Schritten:
der einströmenden Außenluft oder einem Anteil von dieser wird nahe der Belüftungsöffnung und somit außerhalb der Aufenthaltszone des Raumes konditio nierte Luft unter Ausbildung einer Mischzone als Einzelstrahlen zugeführt, die von oben schräg nach unten oder von unten schräg nach oben in die Strö mung der Außenluft eindringen, wobei die Schräglage der Einzelstrahlen zur Einströmrichtung der Außen luft entgegengerichtet verläuft und die Außenluft nahe der Belüftungsöffnung im wesentlichen in hori zontaler Richtung in den Raum strömt.
der einströmenden Außenluft oder einem Anteil von dieser wird nahe der Belüftungsöffnung und somit außerhalb der Aufenthaltszone des Raumes konditio nierte Luft unter Ausbildung einer Mischzone als Einzelstrahlen zugeführt, die von oben schräg nach unten oder von unten schräg nach oben in die Strö mung der Außenluft eindringen, wobei die Schräglage der Einzelstrahlen zur Einströmrichtung der Außen luft entgegengerichtet verläuft und die Außenluft nahe der Belüftungsöffnung im wesentlichen in hori zontaler Richtung in den Raum strömt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß sich die Mischzone außerhalb der Auf
enthaltszone des Raumes befindet.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß als konditionierte
Luft konditionierte Außenluft und/oder Raumluft
und/oder konditionierte Raumluft und/oder konditio
nierte Zuluft verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelstrahlen
quer zur Strömungsrichtung der einströmenden Außen
luft in diese eingebracht werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß eine Teilmenge der
Außenluft separiert wird, daß diese Teilmenge dann
konditioniert wird und daß die Einzelstrahlen aus
der konditionierten Teilluftmenge gebildet werden.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß als Konditionie
rung eine Erwärmung oder eine Kühlung und/oder eine
Befeuchtung und/oder eine Entfeuchtung der Luft er
folgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die die Einzel
strahlen bildende Luft gefiltert wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelstrahlen
mechanisch geförderte Einzelstrahlen sind.
9. Einrichtung zum Klimatisieren eines Raumes, die
mindestens eine Belüftungsöffnung für das Einströ
men von Außenluft aufweist, und mit einer
luftstromerzeugenden lufttechnischen Einrichtung
zur Durchführung des Verfahrens nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die lufttechnische Ein
richtung (17) Einzelstrahlen (38) aus konditionierter
Luft in die einströmende Außenluft (Au) unter
Ausbildung einer Mischzone (M) einbläst.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die lufttechnische Einrichtung (17)
mindestens eine Zuluftöffnung (19) für Raumluft
und/oder Zuluft und/oder Außenluft aufweist.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lufttech
nische Einrichtung (17) einen Wärmetauscher (21)
zum Heizen oder Kühlen der für die Einzelstrahlen
(38) verwendeten Luft aufweist.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lufttech
nische Einrichtung (17) eine Entfeuchtungs- oder
Befeuchtungseinrichtung für die für die Einzel
strahlen (38) verwendete Luft aufweist.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lufttech
nische Einrichtung (17) eine Filtervorrichtung für
die für die Einzelstrahlen verwendete Luft auf
weist.
14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Belüf
tungsöffnung (44) von einem Mauerdurchbruch, von
einer Luftklappe oder von dem Öffnungsspalt eines
Fensters (6) gebildet ist.
15. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Fenster
(6) ein Kippflügelfenster (39) oder ein Oberlicht-
Klappflügelfenster (12) ist.
16. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lufttech
nische Einrichtung (17) im Bereich einer Fenster
fassade, insbesondere eines Fenstersturtzes (7) an
der Decke (4) des Raumes (1) angeordnet ist.
17. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lufttech
nische Einrichtung (17) im Bereich zwischen Fen
sterbank (40) und Fußboden (2) des Raumes (1)
außenfassadennah angeordnet ist.
18. Einrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die lufttech
nische Einrichtung (17) einen Anteil der konditio
nierten Luft von oben her in den Raum (1) ein
bringt.
19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Raum (1) eine Zwischendecke auf
weist, daß in den Zwischenraum (27) der Zwischen
decke der Anteil der konditionierten Luft einge
bracht wird und daß die Zwischendecke Luftaus
trittsöffnungen (26) aufweist.
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