DE19824792A1 - Verfahren zum Herstellen einer korrosions- und oxidationsbeständigen Schicht - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer korrosions- und oxidationsbeständigen SchichtInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer korrosions- und oxidationsbeständigen Schicht, die auf ein Bauteil aufgebracht wird, wobei das Verfahren fertigungstechnisch einfach und kostengünstig durchzuführen ist und die Schritte aufweist: DOLLAR A a) Herstellen eines Schlickers durch Mischen wenigstens eines der Elemente Cr, Ni oder Ce enthaltenden Pulvers mit einem Bindemittel, DOLLAR A b) Auftragen des Schlickers auf das Bauteil, DOLLAR A c) Trocknen des Schlickers bei Temperaturen von Raumtemperatur bis 300 DEG C, und DOLLAR A d) Alitieren der Schlickerschicht.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer korrosions- und oxidations
beständigen Schicht die auf ein Bauteil aufgebracht wird.
Thermisch oder mechanisch belastete Bauteile werden mit Schutzschichten, z. B.
Verschleißschutzschichten oder Wärmedämmschichten versehen. Zwischen einer
solchen äußeren Schicht und dem Bauteil wird im allgemeinen eine Haftschicht vor
gesehen. Derartige Haftschichten müssen eine bestimmte Rauhigkeit und Oberflä
chentopographie zur Verklammerung mit der äußeren Schicht aufweisen.
Im Gasturbinenbau werden die Haftschichten z. B. bei thermisch hochbelasteten,
metallischen Bauteilen, wie Turbinenschaufeln, zwischen dem Bauteil und einer
Wärmedämmschicht vorgesehen. Derartige Wärmedämmschichten können aus einer
Basis aus Zirkonoxid mit Zusätzen von Calcium- oder Magnesiumoxid bestehen. Die
Haftschichten müssen neben der Rauhigkeit zur Verklammerung mit der äußeren
Schutzschicht bzw. der Wärmedämmschicht oxidfrei und heißgaskorrnsionsbestän
dig sein. Da in der Wärmedämmschicht und dem Werkstoff des metallischen Bauteils
im allgemeinen unterschiedliche Wärmedehnungen auftreten, müssen diese dar
überhinaus von der Haftschicht wenigstens teilweise ausgeglichen werden.
Als Haftschichten sind Diffusionsschichten, die Al, Cr oder Si enthalten, bekannt,
welche mittels sog. Pulverpackverfahren oder Out of Pack-Verfahren hergestellt
werden. Die Nachteile der mit diesen Verfahren hergestellten Diffusionsschichten
bestehen in ihrer Sprödigkeit und den begrenzten Schichtdicken von bis ca. 100 µm.
Eine andere bekannte sog. Auflageschicht auf MCrAlY-Basis wird mittels Plas
maspritzen auf das Bauteil aufgespritzt oder mittels Verdampfen der Schichtbe
standteile im Elektronenstrahl auf das Bauteil aufgedampft. Dabei werden Schicht
dicken bis zu ca. 300 µm erzielt. Derartige Verfahren sind fertigungstechnisch sehr
aufwendig und teuer. Weitere Nachteile bestehen darin, daß die Schichten auf geo
metrisch komplizierten Bauteilen nicht gleichmäßig aufzubringen sind, Streuungen in
der Schichtzusammensetzung auftreten und die Schichtelemente beim Aufspritzen
bzw. Aufdampfen oxidieren.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Herstellen
einer Schicht der eingangs beschriebenen Gattung zu schaffen, die mit dem ferti
gungstechnisch möglichst einfach und kostengünstig herzustellen ist.
Die Lösung der Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Schritte gekennzeichnet,
- a) Herstellen eines Schlickers durch Mischen wenigstens eines der Elemente Cr, Ni oder Ce enthaltenden Pulvers mit einem Bindemittel,
- b) Auftragen des Schlickers auf das Bauteil,
- c) Trocknen des Schlickers bei Temperaturen von Raumtemperatur bis 300°C, und
- d) Alitieren der Schlickerschicht.
Der Vorteil des Verfahrens besteht darin, daß das mit einem Bindemittel gemischte
Pulver auf einfache Weise auf das Bauteil unter Bildung einer Schicht aufgetragen
werden kann, ohne daß vom Anlagenaufwand teure Verfahren wie das Plasmasprit
zen oder das Elektronenstrahlaufdampfen erforderlich sind. Die mit diesem Verfah
ren hergestellten Schichten haben eine vergleichsweise feinkörnige Struktur mit
einer Korngröße, die kleiner als 75 µm ist. Die Schicht weist einen Hohlraumanteil
von 0 bis 40% auf. Als Folge besitzt die Schicht eine verbesserte thermische Ermü
dungsbeständigkeit sowie ein vorteilhaftes Ausdehnungsverhalten, das fehlertolerant
gegenüber Rissen ist. Zudem sind Zusätze von Elementen, wie z. B. Y, gleich verteilt
und nicht oxidiert.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wir der Schlicker mit einem Pul
ver aus MCrAlY bzw. einer MCrAlY-Legierung hergestellt, wobei M für wenigstens
eines der Elemente Ni, Co, Pt oder Pd steht und anstelle von Y auch Hf oder Ce ver
wendet werden kann.
Bevorzugt liegt das Pulver mit einer Korngrößenverteilung von 5 bis 120 µm vor.
Das Auftragen des Schlickers auf das Bauteil erfolgt bevorzugt durch Spritzen, Pin
seln oder Tauchen, wodurch sich das Verfahren fertigungstechnisch einfach und
kostengünstig durchführen läßt. Durch diese Art des Auftragens lassen sich auf ein
fache Weise lokal begrenzte Schichten auch auf geometrisch komplizierten Bauteilen
aufbringen. Zudem sind keine teuren und aufwendigen Spritz- und Verdampferanla
gen erforderlich. Außerdem tritt anders als beim thermischen Spritzen oder dem
Elektronenstrahlaufdampfen das Problem der Oxidation von Pulverpartikeln nicht
auf.
Bevorzugt wird das Trocknen des Schlickers, der zusammen mit dem organischen
oder anorganischen Bindemittel in einer Suspension vorliegt, über 0,5-4 Stunden
durchgeführt, wobei sich eine Dauer von 1-2 Stunden als vorteilhaft erwiesen hat.
Bevorzugt ist ferner, daß die Schlickerschicht vor dem Alitieren bei Temperaturen
von 750 bis 1200°C in Argon oder Vakuum wärmebehandelt wird, wobei das Wär
mebehandeln über 1-6 Stunden durchgeführt werden kann, um die Schlickerschicht
mit dem Bauteil mittels Diffusion zu verbinden.
In einer bevorzugten Ausgestaltung des Verfahrens wird der abschließende Schritt
Alitieren der Schlickerschicht bei Temperaturen zwischen 800 bis 1200°C und einer
Dauer von 1-12 Stunden durchgeführt. Das Alitieren dient zum Diffusionsverbinden
und Kompaktieren der Schicht und wird in einem üblichen Verfahren, wie z. B. im
Pulverpack-Verfahren, unter Einbringung von Al durchgeführt. Das Al diffundiert in
die Schicht und in den Grundwerkstoff des Bauteils.
Ferner ist die Schicht bevorzugt eine Haftschicht, auf die eine Wärmedämmschicht
als äußere Schicht bzw. Schutzschicht aufgebracht wird, was in üblicher Weise mit
tels Plasmaspritzen oder Elektronenstrahlaufdampfen erfolgen kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung unter Bezugnahme auf ein
Beispiel näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Schliffbild der Schicht vor dem Alitieren und
Fig. 2 ein Schliffbild der Schicht nach dem Alitieren.
Bei der Herstellung einer Schicht wird zunächst zur Herstellung eines Schlickers ein
MCrAlY-Pulver in einer Suspension mit einem üblichen anorganischen Bindemittel
gemischt. Die Korngrößen der Pulverpartikel liegen zwischen 5 und 120 µm. Dabei
bildet sich eine fließfähige, spritzbare Masse. Die Viskosität dieser Masse läßt sich
z. B. durch die Korngröße der verwendeten Pulverpartikel beeinflussen. Das M steht
für Nickel oder Kobalt oder eine Legierung der beiden Elemente. Der Anteil von Alu
minium und Chrom wird so hoch wie möglich gewählt, um deren Schutzeffekt gegen
Oxidation auszunutzen, der darauf beruht, das Chrom und Aluminium bei hohen
Temperaturen als Schutzfilme dienende Oxide bilden.
Anschießend wird der Schlicker unter Bildung einer Schicht mit einem Pinsel auf ein
metallisches Bauteil, wie eine Turbinenleitschaufel aus einer Nickelbasis-Legierung,
aufgetragen. Die Dicke und lokale Ausbreitung der Schicht läßt sich bei dieser Art
des Auftragens auf einfache Weise beeinflussen. Alternativ könnte das Auftragen z. B.
auch mit einer Spritzpistole erfolgen.
Im nächsten Schritt wird der in einer Suspension vorliegende Schlicker bei Raum
temperatur über etwa 1,5 Stunden getrocknet.
Die getrocknete Schicht wird dann bei 1000°C eine Stunde in Argon wärmebehan
delt, um eine Verbindung der Schicht mit dem Werkstoff der Turbinenleitschaufel
mittels Diffusion zu erzielen. Daran anschließend wird die Schicht bei etwa 1100°C
4 Stunden lang mit einem üblichen Verfahren alitiert, um die Verbindung mit dem
metallischen Bauteil mittels Diffusion zu verstärken und die Schicht zu kompaktie
ren. Dabei tritt Al in die Schicht und den Grundwerkstoff des metallischen Bauteils
ein und sorgt so sowohl für eine feste Verbindung der Schicht mit dem Bauteil als
auch für eine Verbindung der kugligen MCrAlY-Partikel untereinander. Zudem sintern
die MCrAlY-Partikel untereinander wenigstens teilweise zusammen.
Fig. 1 zeigt eine auf ein metallisches Bauteil 1 aufgebrachte Schicht 2, die wärmebe
handelt aber noch nicht alitiert worden ist. In der Schicht 2 ist die kuglige Struktur
der MCrAlY-Partikel ebenso wie die dazwischen befindlichen Hohlräume deutlich zu
erkennen.
In Fig. 2 ist das Bauteil 1 und die Schicht 2 nach dem Alitierungsschritt dargestellt.
In der Schicht 2 liegen deutlich weniger Hohlräume vor. Zudem sind die kugligen
MCrAlY-Partikel durch das Eindringen von Al in die Schicht und in den Grundwerk
stoff des Bauteils 1 miteinander verbunden. Außerdem ist bei dem Alitierungsschritt
ein Zusammensintern der MCrAlY-Partikel erfolgt.
Die so hergestellte Schicht weist eine deutlich verbesserte thermische Ermüdungs
beständigkeit im Vergleich zu auf herkömmliche Weise hergestellten (Haft-) Schich
ten auf. Zudem erfolgt keine Oxidbildung der Schicht. Darüberhinaus sind die Akti
velemente, wie Y, gleichmäßig verteilt und nicht oxidiert.
Die so hergestellte Schicht kann als Haftschicht eingesetzt werden, auf die abschlie
ßend eine Wärmedämmschicht durch Plasmaspritzen oder ein anderes übliches Ver
fahren aufgebracht wird. Die Schicht läßt sich zudem ohne weiteres als hochwertige
Heißgaskorrosionsschicht einsetzen, ohne daß eine zusätzliche, äußere Schutz
schicht aufzubringen ist. Die Eigenschaften der korrosions- und oxidationsbeständi
gen Schicht lassen sich durch Verlängern des Alitierungsvorgangs variieren bzw.
verbessern.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen einer korrosions- und oxidationsbeständigen Schicht,
die auf ein Bauteil aufgebracht wird, gekennzeichnet durch die Schritte
- a) Herstellen eines Schlickers durch Mischen wenigstens eines der Elemente Cr, Ni oder Ce enthaltenden Pulvers mit einem Bindemittel,
- b) Auftragen des Schlickers auf das Bauteil,
- c) Trocknen des Schlickers bei Temperaturen von Raumtemperatur bis 300°C, und
- d) Alitieren der Schlickerschicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlicker mit ei
nem Pulver aus MCrAlY hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Pulver mit
einer Korngrößenverteilung von 5 bis 120 µm vorliegt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Auftragen durch Spritzen, Pinseln oder Tauchen erfolgt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bauteil aus einer Legierung auf Nickel- oder Kobaltbasis
besteht.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Trocknen über 0,5-4 Stunden durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schlickerschicht vor dem Alitieren bei Temperaturen von
750 bis 1200°C in Argon oder Vakuum wärmebehandelt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Wärmebehandeln
über 1-6 Stunden durchgeführt wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schicht eine Haftschicht ist, auf die eine Wärmedämm
schicht aufgebracht wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Alitieren bei Temperaturen zwischen 800 bis 1200°C
und einer Dauer von 1 bis 12 Stunden durchgeführt wird.
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