DE19823658A1 - Baustein und Verfahren zum Herstellen eines Bausteines aus Beton - Google Patents
Baustein und Verfahren zum Herstellen eines Bausteines aus BetonInfo
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Abstract
Ein Baustein aus Beton, insbesondere Schalungs- oder Blockstein, zur Erstellung von Bauwerken, ist aus mindestens zwei Betonarten mit unterschiedlichen Rohdichten gebildet. Der Beton mit der niedrigeren Rohdichte ist wenigstens auf einer Außenseite des Bausteines angeordnet.
Description
Die Erfindung betrifft einen Baustein aus Beton, ins
besondere Schalungs- oder Blockstein, zur Erstellung
von Bauwerken. Die Erfindung betrifft auch ein Verfah
ren zur Herstellung eines Bausteines aus Beton.
Bisher aus der Praxis bekannt sind Bausteine, die aus
Beton hergestellt werden. Bausteine, die eine hohe
Maßgenauigkeit erfüllen müssen, werden im allgemeinen
mechanisch nachbearbeitet. Dies gilt insbesondere für
Plansteine und trocken zu versetzende Schalungs- oder
Blocksteine. Die mechanische Nachbearbeitung kann da
bei beispielsweise durch Eräsen erfolgen.
Um ein Fräsen des Bausteines mit herkömmlichen Werk
zeugen, z. B. aus Hartmetall, zu ermöglichen, muß ein
entsprechender Beton mit einer geringen Rohdichte, wie
z. B. Leichtbeton, gewählt werden, der leicht zu bear
beiten ist. Ein Einsatz von Normal- oder Schwerbeton
eignet sich nicht zur Herstellung von Betonsteinen
dieser Art, da der Beton aufgrund seiner Härte nicht
mehr mit Hartmetallwerkzeugen bearbeitet werden kann.
Zur Bearbeitung von Normalbeton und Schwerbeton sind
im allgemeinen Diamantwerkzeuge notwendig, die ent
sprechende Kosten verursachen.
Nachteilig bei Leichtbeton ist allerdings, daß der
Leichtbeton im verarbeiteten Zustand im Bauwerk eine
geringere Festigkeit und Härte aufweist, wie z. B. Nor
malbeton oder Schwerbeton. Auch das geringe Gewicht
kann z. B. bezüglich des Schallschutzes nachteilig
sein.
Bisher aus der Praxis bekannt sind Verfahren zum Her
stellen eines Bausteines aus Beton, in denen eine Form
mit Beton ausgefüllt wird. Nach dem Einfüllen des Be
tons in die Form, wobei die Befüllung beispielsweise
über einen Füllstutzen oder -wagen durchgeführt werden
kann, wird die Form durch entsprechend angeordnete
Vibratoren gerüttelt. Durch das Rütteln der Form setzt
sich der Beton ab und wird dadurch verdichtet. Zusätz
lich zur Rüttelung der Form wird durch den Einsatz
eines entsprechenden Stempels bzw. einer Pressvorrich
tung eine weitere Verdichtung des Betons erzielt.
Die Höhe der Form muß die Höhe des fertigen Bausteines
überragen, da der eingefüllte Beton vor der Rüttelung
bzw. der Verdichtung durch den Stempel ein größeres
Volumen aufweist. Die Form muß daher derart dimensio
niert sein, daß sie die notwendige Betonmenge auch vor
der Rüttelung und der Verdichtung mit dem Stempel auf
nehmen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Baustein und ein Verfahren zum Herstellen eines
Bausteines aus Beton zu schaffen, durch das der Bau
stein günstig herzustellen ist, eine hohe Härte und
Festigkeit aufweist und kostengünstig nachbearbeitet
werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Baustein aus mindestens zwei Arten von Beton mit
unterschiedlichen Rohdichten gebildet ist, wobei der
Beton mit der niedrigeren Rohdichte wenigstens auf
einer zu bearbeitenden Außenseite des Bausteines ange
ordnet ist.
Dadurch, daß der Baustein aus Beton mit unterschiedli
chen Rohdichten und daraus resultierend mit unter
schiedlichen Eigenschaften gebildet ist, können die
jeweils vorteilhaften Merkmale der verschiedenen Be
tonarten entsprechend eingesetzt werden. Durch einen
Beton mit einer hohen Rohdichte erhält der Baustein
eine hohe Härte, Festigkeit und Gewicht. Darüber hin
aus ist Beton mit einer hohen Rohdichte, wie z. B. Nor
mal- oder Schwerbeton, günstiger als ein Beton mit
einer niedrigeren Rohdichte, wie z. B. Leichtbeton.
An den Stellen des Bausteines, an denen eine mechani
sche Nachbearbeitung notwendig ist, kann eine Betonart
mit einer so niedrigen Betondichte eingesetzt werden,
die eine Bearbeitung mit herkömmlichen Werkzeugen aus
Hartmetall zuläßt. Durch die Ausbildung des Bausteines
aus zwei Betonarten lassen sich alle an den Baustein
gerichteten Forderungen erfüllen.
Durch die Anordnung des Betons mit der niedrigeren
Rohdichte auf einer Außenseite des Bausteines läßt
sich der Baustein an dieser Außenseite besonders
leicht bearbeiten. Ein Einsatz von Leichtbeton im Be
reich der Außenseite des Bausteines hat sich als be
sonders vorteilhaft bezüglich der mechanischen Bear
beitung, z. B. durch Fräsen, herausgestellt. Durch die
se Anordnung läßt sich der Baustein an der Außenseite
leicht mit herkömmlichen Mitteln bearbeiten, während
sein Kern durch den Beton mit einer höheren Rohdichte
eine entsprechende Härte, Festigkeit und Gewicht auf
weist. Durch den gezielten Einsatz des Betons mit der
niedrigeren Rohdichte an der zu bearbeitenden Außen
seite des Bausteines kommen die aus dem Leichtbeton
resultierenden Vorteile voll zur Geltung, ohne daß der
ganze Baustein in kostenintensiver Weise aus Leichtbe
ton hergestellt werden muß.
Von Vorteil ist es, wenn der Baustein mindestens zu
90% aus dem Beton mit der höheren Rohdichte besteht.
Durch den verstärkten Einsatz von Beton mit einer hö
heren Rohdichte erhält der Baustein eine besonders
hohe Härte, Festigkeit und Gewicht. Außerdem ermäßigen
sich die für die Herstellung des Bausteines notwendi
gen Materialkosten, da Beton mit einer höheren Roh
dichte deutlich günstiger ist als Beton mit einer
niedrigeren Rohdichte.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung des
Bausteines aus Beton, insbesondere eines Schalungs- oder
Blocksteines, zur Erstellung von Bauwerken, wobei
der Beton in eine Form gefüllt, gerüttelt und verdich
tet wird, besteht darin, daß in die Form mindestens
zwei Arten von Beton mit unterschiedlichen Rohdichten
eingebracht werden, wobei der Beton mit der niedrige
ren Rohdichte wenigstens auf einer zu bearbeitenden
Außenseite des Bausteines eingebracht wird.
Durch das Auffüllen der Form mit einem zweiten Beton,
der eine andere Rohdichte aufweist, können die ver
schiedenen, durch die Rohdichte bedingten Eigenschaf
ten von unterschiedlichen Arten von Beton miteinander
kombiniert werden. Insbesondere ist es dadurch mög
lich, daß der Baustein nicht mehr komplett aus dem
kostenintensiven Leichtbeton gefertigt werden muß,
damit eine Nachbearbeitung gewährleistet ist. Das ist
dadurch möglich, daß an den Stellen, an denen eine
Nachbearbeitung des Bausteines notwendig ist, ein Be
ton verfüllt wird, mit dem dies in einfacher und, be
züglich des Einsatzes des notwendigen Werkzeuges, in
kostensparender Weise mit herkömmlichen Hartmetall
werkzeugen möglich ist. In den Bereichen, in denen der
Baustein eine besonders hohe Festigkeit oder Härte
aufweisen sollte, kann analog dazu der entsprechende
Beton verfüllt werden. Ein Einsatz von Beton mit einer
hohen Rohdichte ist auch bezüglich der hierfür notwen
digen geringen Materialkosten sinnvoll.
Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, daß der
zweite Beton mit der niedrigeren Rohdichte nach der
Rüttelung des ersten Betons mit der höheren Rohdichte
aufgefüllt wird.
Durch das Rütteln des ersten Betons mit der höheren
Rohdichte setzt sich dieser ab und es entsteht ein
entsprechender Freiraum. In diesen Freiraum kann der
zweite Beton mit der niedrigeren Rohdichte problemlos
eingefüllt werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus
dem nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig be
schriebenen Ausführungsbeispiel.
Es zeigt:
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch einen Baustein
aus Beton;
Fig. 2 eine Darstellung des Verfahrens zur Herstel
lung des erfindungsgemäßen Bausteines im Ver
tikalschnitt in einer ersten Stufe;
Fig. 3 eine Darstellung des Verfahrens zur Herstel
lung des erfindungsgemäßen Bausteines im Ver
tikalschnitt in einer zweiten Stufe;
Fig. 4 eine Darstellung des Verfahrens zur Herstel
lung des erfindungsgemäßen Bausteines im Ver
tikalschnitt in einer dritten Stufe, und
Fig. 5 eine Darstellung des Verfahrens zur Herstel
lung des erfindungsgemäßen Bausteines im Ver
tikalschnitt in einer vierten Stufe.
Fig. 1 zeigt einen Baustein 1 zur Erstellung von Bau
werken. Der Baustein 1 besteht aus einem ersten Beton
2 mit einer hohen Rohdichte und einem zweiten Beton 3
mit einer niedrigeren Rohdichte.
Die Außenwände des Bausteines 1 werden von einer Ober
seite 4, einer Unterseite 5 und Seitenwänden 6 gebil
det. Dabei besteht die Oberseite 4 des Bausteines 1
aus dem Beton 3 mit der niedrigeren Rohdichte. Die
Unterseite 5 und die Seitenwände 6 bestehen aus dem
Beton 2 mit der hohen Rohdichte.
Dadurch, daß die Oberseite 4 aus dem Beton 3 mit der
niedrigeren Rohdichte, wie z. B. Leichtbeton, gebildet
ist, kann die Oberseite 4 mit herkömmlichen Hartme
tallwerkzeugen mechanisch bearbeitet, z. B. gefräst,
werden. Diese Maßnahme ermöglicht es einen exakt aus
geformten Baustein 1 mit einer sehr hohen Maßgenauig
keit zu erzeugen. Somit können insbesondere nach die
sem Verfahren hergestellte trocken zu verlegende Plan
steine oder Schalungssteine maßgenau versetzt werden.
Um die erforderliche Genauigkeit des Bausteines 1
durch entsprechende Nachbearbeitung zu erreichen, ist
es im allgemeinen ausreichend, wenn die aus einem Be
ton 3 mit einer niedrigeren Rohdichte bestehende
Schicht eine Stärke von ca. 10 mm aufweist. Dadurch
ist es möglich, daß der Baustein 1 zu mindestens 90%
aus dem Beton 2 mit der höheren Rohdichte besteht. Der
Baustein 1 erhält somit eine sehr hohe Festigkeit und
Härte. Durch den prozentual hohen Anteil von Beton 2
mit der entsprechenden Festigkeit und Härte lassen
sich bei dem Baustein 1 dünne Außenwände realisieren.
Der Baustein 1 kann als beliebiger Baustein zur Er
stellung von Bauwerken, insbesondere auch als Scha
lungs- oder Blockstein, ausgebildet sein. Der Baustein
1 kann auch mit einer nicht näher dargestellten Iso
lierung, wie sie beispielsweise bei Schalungssteinen
üblich ist, versehen sein.
Fig. 2 zeigt den ersten Verfahrensschritt zur Herstel
lung des Bausteines 1. Dazu wird ein Beton 2 mit einer
hohen Rohdichte in eine Form 7 verfüllt. Die Wände der
Form 7 sind höher als der fertige Baustein 1. Dies
resultiert daraus, daß der einzufüllende Beton 2 in
unverdichtetem Zustand ein größeres Volumen besitzt.
Die Form 7 wird daher bis in den Bereich ihrer Ober
kante mit dem Beton 2 verfüllt. Bereits während des
Verfüllens mit dem Beton 2 wird die Form 7 und somit
der Beton 2 durch Vibratoren 8 gerüttelt.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich, setzt sich der Beton 2
durch die Vibratoren 8 ab und verdichtet sich somit.
Nachdem der Beton 2 eingefüllt ist und sich aufgrund
der Rüttelung der Vibratoren 8 abgesetzt hat, entsteht
ein Freiraum 9 zwischen der Oberseite des Betons 2 und
der Oberkante der Form 7.
In den Freiraum 9 wird, wie in Fig. 4 erkennbar, der
zweite Beton 3 mit der niedrigeren Rohdichte, wie z. B.
Leichtbeton, eingefüllt. Während und nach dem Einfül
len des Betons 3 erfolgt ebenfalls eine Rüttelung
durch die Vibratoren 8.
Nach dem kompletten Einfüllen des Betons 3 erfolgt,
wie Fig. 5 zeigt, eine Komprimierung der beiden Beton
schichten 2, 3 durch einen Stempel 10 bzw. eine Press
vorrichtung. Dadurch werden die beiden Betonschichten
2, 3 in ihre Endstufe komprimiert und entsprechen so
mit den Ausmaßen des in Fig. 1 dargestellten fertigen
Baustein 1. Durch das gemeinsame Verdichten entsteht
eine hochbelastbare Verbindung zwischen den beiden
Betonschichten.
Das Einfüllen des Betons 3 erfolgt auf den noch feuch
ten Beton 2. Dadurch wird gewährleistet, daß eine fe
ste und stabile Verbindung zwischen dem Beton 2 und
dem Beton 3 entsteht. Je nach Bedarf kann der Beton 3
mit der niedrigeren Rohdichte sowohl auf der Oberseite
4 als auch auf der Unterseite 5 oder den Seitenwänden
6 des Bausteines 1 aufgebracht werden.
Der Beton 2 kann zur Erhöhung der Festigkeit und der
Härte einen Quarzanteil aufweisen. Alternativ oder
ergänzend dazu kann der Beton 2 auch einen Kiesanteil
aufweisen. Der Beton 3 mit der niedrigen Rohdichte
kann beispielsweise ein maximales Gewicht von 1400 kg/m3
aufweisen.
Claims (12)
1. Baustein aus Beton, insbesondere Schalungs- oder
Blockstein, zur Erstellung von Bauwerken,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Baustein (1) aus mindestens zwei Arten von
Beton (2, 3) mit unterschiedlichen Rohdichten ge
bildet ist, wobei der Beton (3) mit der niedrige
ren Rohdichte wenigstens auf einer zu bearbeiten
den Außenseite des Bausteines (1) angeordnet ist.
2. Baustein nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Beton (3) mit der niedrigeren Rohdichte auf
einer Oberseite (4) und/oder Unterseite (5) des
Bausteines (1) angeordnet ist.
3. Baustein nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Baustein (1) mindestens zu 90% aus dem Beton
(2) mit der höheren Rohdichte besteht.
4. Baustein nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Beton (3) mit der niedrigeren Rohdichte als
dünne Schicht auf dem Beton (2) mit der höheren
Rohdichte angeordnet ist und in diesem Bereich ei
ne der Außenwände des Bausteines (1) bildet.
5. Baustein nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Beton (2) mit der höheren Rohdichte einen
Quarzanteil aufweist.
6. Baustein nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Beton (2) mit der höheren Rohdichte einen
Kiesanteil aufweist.
7. Baustein nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Beton (3) mit der niedrigeren Rohdichte ein
Gewicht von maximal 1400 kg/m3 aufweist.
8. Verfahren zum Herstellen eines Bausteines aus Be
ton, insbesondere eines Schalungs- oder Blockstei
nes, zur Erstellung von Bauwerken, wobei der Beton
in eine Form gefüllt, gerüttelt und verdichtet
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
in die Form (7) mindestens zwei Arten von Beton
(2, 3) mit unterschiedlichen Rohdichten eingebracht
werden, wobei der Beton (3) mit der niedrigeren
Rohdichte wenigstens auf einer der zu bearbeiten
den Außenseite des Bausteines (1) eingebracht
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Beton (3) mit der niedrigeren Rohdichte
nach der Rüttelung des ersten Betons (2) mit der
höheren Rohdichte aufgefüllt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Beton (3) auf den unverfestigten ersten
Beton (2) aufgefüllt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 8, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Beton (3) an der Oberseite (4) und/oder
Unterseite (5) des Bausteines (1) aufgefüllt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Beton (3) als dünne Schicht auf den
ersten Beton (2) aufgefüllt wird und in diesem Be
reich die Außenwand des Bausteines (1) bildet.
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