DE19823509C1 - Klemmverbindung in metallisierter Kunststoffausführung - Google Patents
Klemmverbindung in metallisierter KunststoffausführungInfo
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Abstract
Angegeben wird eine Klemmverbindung zwischen einem Anschlußdraht (1) und einer Klemmaufnahme (2) aus elektrisch leitendem Kunststoff, wobei der Klemmbereich (3) mindestens einen sich zu seinem Boden hin verengenden Schlitz (4) aufweist, dessen Wände (5) elektrisch leitend und komplementär zueinander wellenförmig geformt sind, derart, daß ein Anschlußdraht (1) beim Einpressen in den Schlitz (4) wellenförmig verformt wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klemmverbindung nach
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Solche Klemmverbindun
gen sind beispielsweise aus der US 4 973 262 bekannt.
Ein an seinem Ende abisolierter Anschlußdraht mit rundem
Querschnitt wird in einen keilförmig sich nach unten verjün
genden Schlitz eingepreßt, bis er durch Klemmung hält. Die
Wände des keilförmigen Schlitzes sind aus metallisiertem
Kunststoff, die Klemmaufnahme und das zugehörige Trägerteil
selbst sind aus Kunststoff. Seitdem das Metallisieren von
Kunststoffteilen zu zuverlässigen elektrischen Verbindungen
geführt hat, wird diese Technik zunehmend zum Verbinden von
Komponenten verwendet. Solche MID-Bauelemente (Molded Inter
connected Devices) dienen insbesondere zum Anschließen von
beispielsweise elektromechanischen Bauteilen an Leiterplatten
oder dergleichen. Ein aus der oben genannten Druckschrift be
kannter Klemmschlitz hat jedoch den Nachteil, daß sich der
dort eingeklemmte Anschlußdraht lösen kann, wenn das Träger
teil Vibrationen ausgesetzt ist. Dies ist beim Einsatz in
Kraftfahrzeugen ständig der Fall, so daß die bekannten Lösun
gen für solche Einsätze unbefriedigend sind.
DE 196 39 408 A1 beschreibt einen Kontaktverbinder zur Kon
taktgabe zwischen einem Schienensystem und zumindest einem
Informationsverarbeitungseingang eines Installationsgerätes,
wobei im Kontaktbereich zumindest auf einer Seite eine oder
mehrere Bahnen aus elektrisch leitendem Kunststoff in isolie
rendem Kunststoff eingebettet sind.
EP 0 485 991 A1 beschreibt einen leitenden elektrischen Faser
verbinder mit mehreren leitenden Fasern, die zum Schutz vor
elektromagnetischen Interferenzen in einer harzartigen Sub
stanz eingebettet sind, wobei die harzartige Substanz aus LCP
sein kann.
EP 0 181 362 B1 beschreibt ein Buchsenelement eines elektri
schen Verbinders, das von zwei Trägern aus verschiedenem Ma
terial gebildet ist und von denen wenigstens einer aus ela
stischem Platikmaterial besteht und die mit ihren Innenseiten
gegeneinander gerichtet zusammengebaut werden, wobei die In
nenseite wenigstens einer der Träger von wenigstens einer me
tallischen Bahn bedeckt ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
gattungsgemäße Klemmverbindung derart zu verbessern, daß eine
langlebige Klemmwirkung erzielt wird, ohne den Fertigungsauf
wand zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst.
In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß sind die Seitenwände des Klemmschlitzes kom
plementär zueinander wellenförmig geformt, wobei die Erzeu
gende der Wellenform senkrecht zur Drahtachse verläuft. Da
durch wird das abisolierte Drahtende im Klemmbereich schlan
genlinienförmig verformt, wodurch ein beispielsweise durch
Vibrationen bewirktes Herauswandern des Drahtendes aus dem
Klemmbereich wesentlich erschwert wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen
Klemmverbindung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Klemmbereich der Vorrichtung
gemäß Fig. 1;
Fig. 3 eine Klemmverbindung nach dem ersten Spritzvorgang
perspektivisch von oben und von unten;
Fig. 4 alleine, perspektivisch betrachtet, das während des
zweiten Spritzvorgangs hergestellte elektrisch lei
tende Kunststoffteil; und
Fig. 5 die fertige Klemmverbindung mit elektrisch leitenden
und nichtleitenden Kunststoffteilen.
Ein Anschlußdraht 1 führt von einem elektromechanischen Bau
teil 9, hier einem Schalter, der am Rand eines Trägerteils 8
befestigt ist, in den Klemmbereich 3 einer Klemmaufnahme 2,
die in einer Leiste 7 angeordnet ist, die mit dem Trägerteil
8 einstückig ausgeführt ist.
Der Klemmbereich 3 ist ein metallisierter oder elektrisch
leitender Kunststoff. Die Metallisierung erfolgt beispiels
weise durch Plattierung. Die Plattierung setzt sich in Form
von Leiterbahnen 6 auf dem Trägerteil 8 fort. Bei den plat
tierten Kunststoffteilen kann es sich beispielsweise um LCP
oder PES handeln.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform weist der Schal
ter 9 drei Anschlußdrähte 1 auf, die in entsprechende Klemm
schlitze der Leiste 7 eingepreßt sind. Die Seitenwände 5 der
Klemmschlitze 4 sind wellenförmig ausgeführt und zwar derart,
daß sich die Wellenformen der beiden Seitenwände komplementär
ergänzen. Einem Wellenberg auf einer Seite entspricht ein
Wellental auf der gegenüberliegenden Seite. Dies führt dazu,
daß ein Anschlußdraht beim Einpressen in den sich nach unten
verjüngenden Klemmschlitz ebenfalls wellenförmig verformt
wird.
Fig. 2 zeigt den Klemmschlitz in Draufsicht. Der Anschluß
draht 1 weist einen runden Querschnitt auf, er kann jedoch
genausogut einen rechteckigen, beispielsweise quadratischen,
Querschnitt haben. Man erkennt in Fig. 2 deutlich, daß die
Amplitude der Wellenform der Seitenwände etwa dem halben
Drahtdurchmesser entspricht. Die Periode der Wellenform ist
etwa doppelt so groß wie der Drahtdurchmesser. Der Klemmbe
reich hat eine Länge entlang der Drahtachse gesehen, der im
gezeigten Ausführungsbeispiel etwa 2½ Perioden aufnimmt. Da
durch ist gewährleistet, daß sowohl bei einer
Zugbeanspruchung als auch durch Vibrationen die Drahtverfor
mung ausreicht, um einen sicheren Halt des Anschlußdrahts im
Klemmbereich zu gewährleisten.
Fig. 3 zeigt ein Halbfertigteil, das nach dem ersten Guß
des Zweikomponentenspritzgießverfahrens entsteht. Im unteren
Bereich von Fig. 3 sieht man das Teil perspektivisch von
oben. Man erkennt Rinnen 10, die im zweiten Gießvorgang mit
elektrisch leitendem Kunststoffmaterial aufgefüllt werden.
Daran schließen sich in der Leiste 7 Aufnahmen 11 für die
Klemmaufnahmen 2 an. Das ganze ruht auf einem Trägerteil 8,
das im oberen Teil der Fig. 3 von unten dargestellt ist.
Dort erkennt man im wesentlichen zwei Arten von Durchbrü
chen, nämlich solche mit rechteckigem Querschnitt 12, durch
die später Anschlußstifte geführt werden, und solche mit
rundem Querschnitt 13, die an der Oberfläche einen größeren
Durchmesser haben, als das bis zur anderen Seite durchgehen
de Loch in der Mitte und die dazu dienen, mit dem leitenden
Material der Leiterbahnen vergossen zu werden und um letzte
re somit in den Nuten 10 zu fixieren.
Fig. 4 zeigt das beim zweiten Guß erzeugte Teil aus leiten
dem Kunststoff ohne das beim ersten Gußdurchgang erzeugte
Halbzeug. Man erkennt die Leiterbahn 6 mit den sich daran
anschließenden Verankerungsstiften 14 und dem Klemmbereich
3. Ferner wird dieser elektrisch mit einem gegenüber der
Leiterbahn 6 um 90° abgewinkelten Kontaktstift 15 verbunden,
der durch die Öffnung 12 auf die andere Seite der Träger
platte 8 durchgreift.
Fig. 5 zeigt die fertige Klemmverbindung, bei der die elek
trisch leitenden und nichtleitenden Kunststoffkomponenten
miteinander vergossen sind. Der obere Teil der Fig. 5 zeigt
die Klemmverbindung von oben, im unteren Bereich ist diese
von unten gezeigt, wobei man deutlich die Kontaktstifte 15
erkennt, die in den Raum unter der Trägerplatte 8 hineinrei
chen. Wenn das Kunststoffmaterial des zweiten Gusses nicht
selbst elektrisch leitend ist, sondern nachträglich metalli
siert werden muß, müssen die Öffnungen 12 in Fig. 3 größer
sein als der Durchmesser der Kontaktstifte 15, um deren
durchgängige Metallisierung zu gewährleisten.
Die oben beschriebene Ausführungsform ist nicht einschrän
kend zu verstehen, sondern dient lediglich zur Illustration
der in den Ansprüchen gekennzeichneten Erfindung.
Im folgenden wird ein Beispiel für ein sehr ökonomisches Me
tallisierungsverfahren von Kunststoffbauelementen vorge
stellt.
Dabei werden in einem ersten Schritt die metallisierbaren
Polymerflächen der Bauelemente aktiviert. Dieser Schritt ist
für eine kleine Anzahl von Polymertypen, wie beispielsweise
LCP-Typen, nicht notwendig, da diese eine entsprechende Mo
lekülstruktur aufweisen. Nach der Aktivierung wird in einem
zweiten Schritt chemisch, d. h. stromlos, eine 2-4 µm dicke
Cu-Schicht auf dem Element abgelagert.
Danach (Schritt 3) folgt ein galvanisches (elektro
chemisches) Metallisierungsverfahren, wobei in den meisten
Fällen eine 10-20 µm dicke Ni-Schicht aufgebracht wird. Da
mit das Ni nicht oxidiert, kann zusätzlich eine Gold oder
Zinnlegierung angebracht werden.
Bei allen galvanischen Metallisierungsverfahren werden zwei
Elektroden benötigt, an denen ein Potential anliegt, damit
die Bewegung und Ablagerung der Ionen im Bad beginnt.
Hier werden beispielsweise gabelförmige Elektroden verwen
det, die nach dem Metallisieren ausgestanzt oder wegge
schnitten werden.
Claims (7)
1. Klemmverbindung zwischen einem Anschlußdraht (1) und einer
U-förmigen Klemmaufnahme (2) aus elektrisch leitendem
Kunststoff,
wobei die Klemmaufnahme (2) aus einem Bodenbereich be steht, an dem senkrecht abstehende, einander gegenüberlie gende Seitenwände (5) ausgebildet sind, so daß zwischen den Seitenwänden (5) ein Kontaktschlitz (4) gebildet ist,
wobei sich der Kontaktschlitz (4) von den freien Enden der Seitenwände (5) zum Bodenbereich hin verjüngt und die ein ander gegenüberliegenden Flächen der Seitenwände (5) elek trisch leitend ausgebildet sind, und
wobei mehrere nebeneinanderliegende Kontaktschlitze (4) in einer Leiste (7) angeordnet sind, die einstückig mit einem Trägerteil (8) ausgeführt ist und auf dem Trägerteil (8) Leiterbahnen (6) ausgebildet sind, die von den Klemmauf nahmen (2) wegführen, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (5) des Kontaktschlitzes komplementär wel lenförmig zueinander geformt sind, so daß der Anschluß draht (1) beim Einpressen in den Kontaktschlitz wellenför mig verformt wird.
wobei die Klemmaufnahme (2) aus einem Bodenbereich be steht, an dem senkrecht abstehende, einander gegenüberlie gende Seitenwände (5) ausgebildet sind, so daß zwischen den Seitenwänden (5) ein Kontaktschlitz (4) gebildet ist,
wobei sich der Kontaktschlitz (4) von den freien Enden der Seitenwände (5) zum Bodenbereich hin verjüngt und die ein ander gegenüberliegenden Flächen der Seitenwände (5) elek trisch leitend ausgebildet sind, und
wobei mehrere nebeneinanderliegende Kontaktschlitze (4) in einer Leiste (7) angeordnet sind, die einstückig mit einem Trägerteil (8) ausgeführt ist und auf dem Trägerteil (8) Leiterbahnen (6) ausgebildet sind, die von den Klemmauf nahmen (2) wegführen, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (5) des Kontaktschlitzes komplementär wel lenförmig zueinander geformt sind, so daß der Anschluß draht (1) beim Einpressen in den Kontaktschlitz wellenför mig verformt wird.
2. Klemmverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wände (5) des Schlitzes (4) im Klemmbereich (3)
sowie von dort weiterführende Leiterbahnen (6) nach dem
Zweikomponenten-Spritzgießverfahren mit metallisierbarem
Kunststoff oder mit elektrisch leitendem Kunststoff ausge
führt sind.
3. Klemmverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß es sich bei den plattierten Kunststoffteilen
um LCP oder PES handelt.
4. Klemmverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlitze (4) in einer Leiste (7)
eines Trägerteils (8) angeordnet sind, die einstückig mit,
dem Trägerteil (8) ausgeführt ist und in dem Trägerteil
(8) die von dem Klemmbereich (3) wegführenden Leiterbahnen
(6) ausgeführt sind.
5. Klemmverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schlitzlänge in Richtung der
Drahtachse mindestens zwei Perioden der Wellenform umfaßt.
6. Klemmverbindung nach einem der vorstehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Wellenlänge der Wellenform
der Schlitzwände etwa doppelt so groß ist wie der Draht
durchmesser.
7. Klemmverbindung nach einem der vorherigen Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Amplitude der Wellenform der
Schlitzwände (5) in der Größenordnung einer halben Draht
dicke liegt.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1998123509 DE19823509C1 (de) | 1998-05-26 | 1998-05-26 | Klemmverbindung in metallisierter Kunststoffausführung |
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