DE19822283A1 - Drehzahnverdichter und Verfahren zum Betrieb eines solchen - Google Patents
Drehzahnverdichter und Verfahren zum Betrieb eines solchenInfo
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Abstract
Ein Drehzahnverdichter hat eine einen Getrieberaum (11), einen neutralen Raum (7) und einen Förderraum (2) durchdringende erste Pumpenwelle (6) und eine hierzu parallel zweite Pumpenwelle (5), welche von dem Getrieberaum (11) durch den neutralen Raum (7) und den Förderraum (2) führt. Beide Pumpenwellen (5, 6) weisen jeweils in dem Förderraum (2) einen Rotor (3, 4) auf. Der Förderraum (2) ist zur Durchführung der beiden Pumpenwellen (5, 6) jeweils durch eine Labyrinthabdichtung (17, 18, 19, 20) gegenüber dem neutralen Raum (7, 8) abgedichtet. Der Getrieberaum (11) und der neutrale Raum (7) sind druckdicht ausgeführt und jeweils mit einem Druckmittelanschluß (9, 12) versehen. Die beiden Pumpenwellen (5, 6) sind zwischen dem Förderraum (2) und dem Getrieberaum (11) und die aus dem Getrieberaum (11) nach außen herausführende Pumpenwelle (6) zwischen der Atmosphäre und dem Getrieberaum (11) jeweils durch einen Wellendichtring (24, 25) abgedichtet, welche eine gegen die jeweiligen Pumpenwelle (5, 6) anliegende, zum Förderraum (2) hin gerichtete Dichtlippe (27, 26) aufweist.
Description
Die Erfindung betrifft einen Drehzahnverdichter mit einer
einen Getrieberaum, einen neutralen Raum und einen För
derraum durchdringenden ersten Pumpenwelle und einer
hierzu parallelen zweiten Pumpenwelle, welche von dem Ge
trieberaum durch den neutralen Raum und den Förderraum
führt, wobei die beiden Pumpenwellen jeweils in dem För
derraum einen Rotor aufweisen und wobei der Förderraum
zur Durchführung der beiden Pumpenwellen jeweils durch
eine Labyrinthabdichtung gegenüber dem neutralen Raum ab
gedichtet ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Ver
fahren zum Betrieb eines solchen Drehzahnverdichters.
Solche Drehzahnverdichter werden als trocken laufende Ma
schinen für die Verdichtung von Gas um eine Druckdiffe
renz von 2 bar eingesetzt und sind daher bekannt. Für hö
here Drücke als 3 bar (a) eignen sich Drehzahnverdichter
nicht, weil es dann zu einem unerwünscht starken Ver
schleiß der Dichtungen kommt. Die bekannten Drehzahnver
dichter haben zu beiden Seiten des Förderraumes jeweils
einen neutralen Raum, der Verbindung zur Atmosphäre hat.
Für die Gasverdichtung, insbesondere von Sauerstoff, auf
absolute Drücke von 5 bis 6 bar wurden bis jetzt ölfreie
Kolbenverdichter verwendet, die sehr aufwendig aufgebaut
und deshalb teuer sind. Weiterhin erfordern sie einen ho
hen Serviceaufwand, da etwa alle 6000 bis 8000 Be
triebsstunden die Kolbenringe und Ventile ausgewechselt
werden müssen.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Drehzahn
verdichter der eingangs genannten Art so umzugestalten,
dass er auf höhere Druckdifferenzen und höhere Absolut
drücke als bisher verdichten kann, ohne dass seine Dich
tungen einem hohen Verschleiß unterliegen. Weiterhin soll
ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Drehzahnverdich
ters geschaffen werden.
Das erstgenannte Problem wird erfindungsgemäß dadurch ge
löst, dass der Getrieberaum und der neutrale Raum druck
dicht ausgeführt und jeweils mit einem Druckmittelan
schluss versehen sind, dass die beiden Pumpenwellen zwi
schen dem Förderraum und dem Getrieberaum und die aus dem
Getrieberaum nach außen heraus führende Pumpenwelle zwi
schen der Atmosphäre und dem Getrieberaum jeweils durch
einen Wellendichtring abgedichtet sind, welcher eine ge
gen die jeweilige Pumpenwelle anliegende, zum Förderraum
hin gerichtete Dichtlippe aufweist.
Bei einem solchen Drehzahlverdichter kann man den neutra
len Raum und den Getrieberaum so abgestuft druckbeauf
schlagen, dass die Wellendichtringe jeweils nur einem
Teil der Druckdifferenz zwischen dem Druck im Förderraum
und dem Atmosphärendruck ausgesetzt sind. Man kann zum
Beispiel bei einem absoluten Druck im Förderraum von 5
bar, so dass ein mittlerer Druck in den Labyrinthabdich
tungen von 4 bar ansteht, im neutralen Raum einen absolu
ten Druck von 3 bar und im Getrieberaum einen absoluten
Druck von 2 bar einstellen. Die Wellendichtringe zwischen
dem neutralen Raum und dem Getrieberaum und der
Wellendichtring zwischen dem Getrieberaum und der Atmo
sphäre werden dann jeweils nur mit einer Druckdifferenz
von 1 bar beansprucht, was zu einer langen Lebensdauer
dieser Dichtungen führt. Der erfindungsgemäße Drehzahl
verdichter ermöglicht es in einstufiger Ausführung bis
auf 3 bar (a) und in zweistufiger Ausführung bis auf 5
bis 6 bar (a) betriebssicher zu komprimieren. Zugleich
wird durch den druckdichten neutralen Raum sicherge
stellt, dass kein Prozessgas als Leckgas in die Umgebung
des Drehzahnverdichters gelangen kann.
Bei einem Drehzahnverdichter, bei dem die beiden Pumpen
wellen an der dem Getrieberaum gegenüberliegenden Seite
des Förderraumes jeweils in einem Stehlagerraum gelagert
sind, wobei zwischen dem Stehlagerraum und dem Förderraum
ebenfalls ein neutraler Raum vorgesehen ist, kann man
ebenfalls eine lange Lebensdauer des dort anzuordnenden
Wellendichtringes erreichen, wenn gemäß einer Weiterbil
dung der Erfindung der Stehlagerraum und der zwischen ihm
und dem Förderraum liegende neutrale Raum druckdicht aus
geführt und jeweils mit einem Druckmittelanschluss verse
hen sind und wenn jeder Stehlagerraum durch einen gegen
die Pumpenwelle mit einer Dichtlippe anliegenden Wellen
dichtring abgedichtet ist.
Der gewünschte, gegenüber dem Förderraum verringerte
Druck in den neutralen Räumen stellt sich zwangsläufig
ein, wenn die beiden neutralen Räume jeweils mit der
Saugseite des Drehzahnverdichters Verbindung haben.
Das zweitgenannte Problem, nämlich die Schaffung eines
Verfahrens zum Betrieb des erfindungsgemäßen Drehzahnver
dichters, wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass
der getrieberaumseitige, neutrale Raum mit einem unter
dem Druck im Förderraum liegenden Druck und der Getriebe
raum mit einem unter dem Druck in den Förderräumen jedoch
über dem Atmosphärendruck liegenden Druck beaufschlagt
wird.
Hierdurch wird der erfindungsgemäße Drehzahnverdichter
bezüglich der Lebensdauer der Wellendichtringe optimal
eingesetzt. Durch die abgestufte Druckbeaufschlagung wird
zugleich sichergestellt, dass kein Gas aus dem neutralen
Raum in den Förderraum gelangen kann.
Ein Eindringen von Fett von den Stehlagern in den Förder
raum lässt sich auf einfache Weise dadurch vermeiden,
dass auch der stehlagerraumseitige, neutrale Raum mit ei
nem unter dem Druck im Förderraum liegenden Druck beauf
schlagt wird.
Günstig ist es auch, wenn der Stehlagerraum und der ihn
vom Förderraum trennende neutrale Raum an eine gemeinsame
Druckmittelquelle angeschlossen sind. Hierdurch wird eine
Belastung des Wellendichtringes des Stehlagers durch eine
Druckdifferenz gänzlich ausgeschlossen. Auch beim Anfah
ren und Stillsetzen des Drehzahnverdichters können durch
diese Druckmittelverbindung keine Druckdifferenzen auf
den Wellendichtring des Stehlagers wirken.
Aus dem Förderraum in die neutralen Räume einsickerndes
Prozessgas kann aus den neutralen Räumen kontinuierlich
entfernt werden, wenn gemäß einer anderen Weiterbildung
der Erfindung die neutralen Räume zur Druckbeaufschlagung
mit einer Spülgasquelle verbunden sind und jeweils einen
durch ein Überströmventil geregelten Spülgasauslass auf
weisen. Ein solcher kontinuierlicher Spülgasstrom führt
zugleich zu einer Temperaturabsenkung an den Wellendicht
ringen und dadurch zu einer Erhöhung ihrer Standzeit. Au
ßerdem werden Getriebeölansammlungen im neutralen Raum
bei Undichtigkeit am Wellendichtring vermieden.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei
davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Drehzahnver
dichter nach der Erfindung,
Fig. 2 eine Prinzipskizze, welche im Schnitt die
Anordnung und Gestaltung der Wellendichtringe
des Drehzahnverdichters und ihre Druckmittel
versorgung sowie eine gegenüber Fig. 1 ge
änderte Gasbeaufschlagung zeigt.
Der in Fig. 1 als Ganzes dargestellte Drehzahnverdichter
hat in einem Gehäuse 1 einen Förderraum 2, in welchem
zwei Rotoren 3, 4 angeordnet sind. Jeder dieser Rotoren
3, 4 ist auf einer Pumpenwelle 5, 6 angeordnet. Zu beiden
Seiten des Förderraumes 2 ist ein druckdichter, neutraler
Raum 7, 8 vorgesehen, der jeweils einen Druckmittelan
schluss 9, 10 hat. In Fig. 1 gesehen links von dem neu
tralen Raum 7 befindet sich im Gehäuse 1 ein Getrieberaum
11, der ebenfalls druckdicht ausgeführt ist und einen
Druckmittelanschluss 12 aufweist. Im Getrieberaum 11 be
findet sich ein Getriebe 13, welches die beiden Pumpen
wellen 5, 6 getrieblich miteinander verbindet. Die Pum
penwelle 6 führt aus dem Getrieberaum 11 heraus und ist
mit einem außen an dem Gehäuse 1 angeflanschten Motor 14
verbunden.
Die Pumpenwellen 5, 6 durchdringen mit ihrem jeweils
rechten Ende den rechten, neutralen Raum 8 und sind je
weils in einem Stehlagerraum 15, 16 gelagert, welcher
nach außen hin hermetisch verschlossen ist. Die Pumpen
wellen 5, 6 sind zwischen dem Förderraum 2 und dem jewei
ligen neutralen Raum 8 jeweils durch eine Labyrinthab
dichtung 17, 18, 19, 20 abgedichtet. Wellendichtringe 21,
22 dichten die Stehlagerräume 15, 16 gegenüber dem neu
tralen Raum 8 ab. Entsprechende Wellendichtringe 23, 24
dichten den neutralen Raum 7 gegenüber dem Getrieberaum
11 und ein Wellendichtring 25 den Getrieberaum 11 gegen
über der Atmosphäre ab.
Eine Spülgasquelle 31 ermöglicht es, den Getrieberaum 11
und die beiden neutralen Räume 7, 8 mit einem Spülgas de
finierten Druck zu beaufschlagen. Dieses Spülgas vermag
über ein Überströmventil 32 die neutralen Räume 7, 8 zu
verlassen. Auf diese Weise kann man in die neutralen
Räume 7, 8 eindringendes Prozessgas kontinuierlich abfüh
ren.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird nunmehr auf
die Fig. 2 Bezug genommen. Diese zeigt gegenüber Fig. 1
stark vergrößert die auf der Pumpenwelle 6 sitzenden Wel
lendichtringe 22, 24, 25. Alle drei Wellendichtringe 22,
24, 25 haben eine gegen die Pumpenwelle 6 anliegende
Dichtlippe 26, 27, 28. Die Dichtlippen 26, 27 der Wellen
dichtringe 24, 25, welche den Getrieberaum 11 zur Atmo
sphäre und zu dem neutralen Raum 7 hin abdichten, weisen
in Richtung des Förderraumes 2. Die Dichtlippe 28 des
Wellendichtringes 22 weist vom Förderraum 2 weg.
Die Fig. 2 lässt weiterhin erkennen, dass der Stehlager
raum 16 einen Druckmittelanschluss 30 hat und dieser
Druckmittelanschluss 30 durch eine Leitung 29 mit dem
Druckmittelanschluss 10 des rechten neutralen Raumes 8
verbunden ist. An diese Leitung 29 ist auch der linke
neutrale Raum 7 angeschlossen. Sie hat Verbindung mit der
Saugseite der Maschinenstufe.
Nicht dargestellt ist eine Ausführungsform, bei der die
Pumpenwellen 5, 6 die Stehlagerräume 15, 16 durchdringen
und dann mit entsprechenden Pumpenwellen eines zweiten
Drehzahnverdichters verbunden sind. Bei einer solchen
Ausführungsform empfiehlt sich wiederum die zuvor für den
Getrieberaum und den neutralen Raum beschriebene, abge
stufte Druckbeaufschlagung.
1
Gehäuse
2
Förderraum
3
Rotor
4
Rotor
5
Pumpenwelle
6
Pumpenwelle
7
neutraler Raum
8
neutraler Raum
9
Druckmittelanschluss
10
Druckmittelanschluss
11
Getrieberaum
12
Druckmittelanschluss
13
Getriebe
14
Motor
15
Stehlagerraum
16
Stehlagerraum
17
Labyrinthabdichtung
18
Labyrinthabdichtung
19
Labyrinthabdichtung
20
Labyrinthabdichtung
21
Wellendichtring
22
Wellendichtring
23
Wellendichtring
24
Wellendichtring
25
Wellendichtring
26
Dichtlippe
27
Dichtlippe
28
Dichtlippe
29
Leitung
30
Druckmittelanschluss
31
Spülgasquelle
32
Überströmventil
Claims (7)
1. Drehzahnverdichter mit einer einen Getrieberaum (11),
einen neutralen Raum (7) und einen Förderraum (2) durch
dringenden ersten Pumpenwelle (6) und einer hierzu paral
lelen zweiten Pumpenwelle (5), welche von dem Getriebe
raum (11) durch den neutralen Raum (7) und den Förderraum
(2) führt, wobei die beiden Pumpenwellen (5, 6) jeweils
in dem Förderraum (2) einen Rotor (3, 4) aufweisen und
wobei der Förderraum (2) zur Durchführung der beiden Pum
penwellen (5, 6) jeweils durch eine Labyrinthabdichtung
(17, 18, 19, 20) gegenüber dem neutralen Raum (7, 8) ab
gedichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Getriebe
raum (11) und der neutrale Raum (7) druckdicht ausgeführt
und jeweils mit einem Druckmittelanschluss (9, 12) verse
hen sind, dass die beiden Pumpenwellen (5, 6) zwischen
dem Förderraum (2) und dem Getrieberaum (11) und die aus
dem Getrieberaum (11) nach außen herausführende Pumpen
welle (6) zwischen der Atmosphäre und dem Getrieberaum
(11) jeweils durch einen Wellendichtring (24, 25) abge
dichtet sind, welcher eine gegen die jeweilige Pumpen
welle (5, 6) anliegende, zum Förderraum (2) hin gerich
tete Dichtlippe (27, 26) aufweist.
2. Drehzahnverdichter nach Anspruch 1, bei dem die beiden
Pumpenwellen (5, 6) an der dem Getrieberaum (11) gegen
überliegenden Seite des Förderraumes (2) jeweils in einem
Stehlagerraum (16) gelagert sind, wobei zwischen dem
Stehlagerraum (16) und dem Förderraum (2) ebenfalls ein
neutraler Raum (8) vorgesehen ist, dadurch gekennzeich
net, dass der Stehlagerraum (15, 16) und der zwischen ihm
und dem Förderraum (2) liegende neutrale Raum (8) druck
dicht ausgeführt und jeweils mit einem Druckmittelan
schluss (10, 30) versehen sind und dass jeder Stehlager
raum (15, 16) durch eine gegen die Pumpenwelle (5, 6) mit
einer Dichtlippe anliegende Wellendichtring abgedichtet
ist.
3. Drehzahnverdichter nach den Ansprüchen 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass die beiden neutralen Räume (7,
8) jeweils mit der Saugseite des Drehzahnverdichters Ver
bindung haben.
4. Verfahren zum Betrieb eines Drehzahlverdichters nach
einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, dass der getrieberaumseitige, neutrale Raum mit ei
nem unter dem Druck im Förderraum liegenden Druck und der
Getrieberaum mit einem unter dem Druck in den Förderräu
men jedoch über dem Atmosphärendruck liegenden Druck be
aufschlagt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
dass auch der stehlagerraumseitige, neutrale Raum mit ei
nem unter dem Druck im Förderraum liegenden Druck beauf
schlagt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stehlagerraum und der ihn vom Förderraum tren
nende neutrale Raum an eine gemeinsame Druckmittelquelle
angeschlossen sind.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, dass die neutralen Räume zur Druck
beaufschlagung mit einer Spülgasquelle verbunden sind und
jeweils einen durch ein Überströmventil geregelten Spül
gasauslass aufweisen.
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