DE19818816A1 - Verfahren und Wickelmaschine zum kontinuierlichen Aufwickeln einer Materialbahn - Google Patents
Verfahren und Wickelmaschine zum kontinuierlichen Aufwickeln einer MaterialbahnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln
einer kontinuierlichen Materialbahn insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, gemäß Oberbegriff des An
spruchs 1 und eine Wickelmaschine zum kontinuierli
chen Aufwickeln einer Materialbahn, insbesondere
Papier- oder Kartonbahn, gemäß Oberbegriff des An
spruchs 12.
Aus der EP 0 697 006 B1 geht eine Wickelmaschine
der hier angesprochenen Art hervor, die eine auf
einem vertikal verlagerbaren Hubtisch drehbeweglich
angeordnete Anpreßtrommel aufweist. Eine kontinu
ierlich zulaufende Materialbahn, beispielsweise Pa
pierbahn, wird über einen Umfangsbereich der auch
als Stützwalze oder Tragtrommel bezeichneten An
preßtrommel geführt und auf einen Tambour zu einer
Wickelrolle aufgewickelt. Die Anpreßtrommel, die an
den Umfang der Wickelrolle angedrückt wird und mit
dieser einen Wickelspalt bildet, ist während des
gesamten Wickelvorgangs unterhalb einer horizonta
len Führungsbahn angeordnet, entlang derer der
zunächst leere Tambour und nach der Trennung und
Überführung der Materialbahn dieser mit der darauf
aufgewickelten Wickelrolle geführt wird. Zur Vorbe
reitung eines Tambourwechsels wird die Anpreßtrom
mel vertikal nach oben verfahren und gleichzeitig
die fast fertige, bis dahin ortsfest in einer
Wickelposition gehaltene Wickelrolle entlang der
Führungsbahn in Richtung einer Fertigwickelposition
verlagert. Währenddessen bleibt der Linienkontakt
zwischen Anpreßtrommel und der fast fertigen
Wickelrolle bestehen. Die Anpreßtrommel wird an den
Umfang eines aus einer Warteposition in eine
Anwickelposition entlang der Führungsbahn ver
lagerten leeren Tambour gedrückt und bildet mit
diesem einen zweiten Wickelspalt. Daran an
schließend wird die Materialbahn getrennt, deren
freies Ende auf den leeren Tambour aufgewickelt und
die fertige Wickelrolle horizontal derart verla
gert, daß der Kontakt zwischen dieser und der An
preßtrommel aufgehoben wird. Zur Überführung der
neuen Wickelrolle von der Anwickelposition in die
Wickelposition werden die Anpreßtrommel vertikal
nach unten und die neue Wickelrolle entlang der
Führungsbahn verlagert. Dabei rollt die neue Wik
kelrolle über einen Umfangsbereich der Anpreßtrom
mel ab, das heißt, der Wickelspalt bleibt während
der Überführung der neuen Wickelrolle in die Wik
kelposition bestehen und wandert über einen Um
fangsbereich der Anpreßtrommel. Nachdem die neue
Wickelrolle die Wickelposition erreicht hat und in
dieser ortsfest fixiert ist, wird der größer wer
dende Wickelrollendurchmesser durch eine vertikale
Abwärtsbewegung der Anpreßtrommel ausgeglichen. Die
Anpreßtrommel wird also während des gesamten Wik
kelvorgangs von unten an den Umfang der Wickelrolle
gedrückt und muß daher einen Teil des Wickelrollen
gewichts tragen. Aufgrund der Durchbiegung des Tam
bours mit der darauf aufgewickelten Wickelrolle ist
die Linienkraft im Wickelspalt über die Bahnbreite
ungleichmäßig, wodurch die Qualität des fertigen
Produkts verringert wird. Ferner können Schwankun
gen in der Linienkraft auftreten, während die neue
Wickelrolle von der Anwickelposition in die Wickel
position überführt wird, also über den Umfangsbe
reich der Anpreßtrommel wandert. Auch dies kann zu
Schwankungen der Linienkraft führen und somit zu
Unstetigkeiten der Wickelhärte beziehungsweise des
Wickelhärteverlaufs, wodurch ebenfalls das Wik
kelergebnis in unerwünschter Weise beeinflußt wird.
Ferner hat sich gezeigt, daß durch das vertikale
Verfahren der Anpreßtrommel zur Beeinflussung der
Linienkraft eine aufwendige Steuerung erforderlich
ist. Dennoch kann in vielen Fällen die Linienkraft
nicht ausreichend genau eingestellt beziehungsweise
Sprünge und Schwankungen der Linienkraft, die bei
spielsweise durch eine Unwucht der Wickelrolle her
vorgerufen werden, nicht ausreichend genau einge
stellt werden.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
und eine Wickelmaschine zu schaffen, die diese
Nachteile nicht aufweisen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Dieses
zeichnet sich dadurch aus, daß die kontinuierlich
zulaufende Materialbahn über einen Umfangsbereich
einer Anpreßtrommel geführt wird, die mit einer in
einer Wickelposition drehbeweglich gehaltenen Wik
kelrolle einen Wickelspalt bildet. Zur Vorbereitung
eines Tambourwechsels wird die vorzugsweise verti
kal, zumindest aber im wesentlichen vertikal verla
gerbare Anpreßtrommel nach unten verfahren, also
abgesenkt. Dann werden die fast fertige Wickelrolle
aus der Wickelposition in Richtung einer Fertigwik
kelposition und ein leerer Tambour aus einer Warte
position in Richtung der Wickelposition entlang ei
ner vorzugsweise horizontalen, zumindest aber im
wesentlichen horizontalen Führungsbahn verlagert.
Die Anpreßtrommel wird nun angehoben, das heißt
senkrecht nach oben verlagert und ein Wickelspalt
zwischen Anpreßtrommel und leerem Tambour durch
eine horizontale oder im wesentlichen horizontale
Relativbewegung der Anpreßtrommel gegenüber dem
leeren Tambour gebildet. Die Position der Anpreß
trommel gegenüber dem leeren Tambour ist dabei der
art gewählt, daß der Wickelspalt in einer gedach
ten, horizontal verlaufenden Ebene, in der der Mit
telpunkt der Anpreßtrommel liegt, oder unterhalb
dieser Ebene gebildet wird. Schließlich wird die
Materialbahn getrennt, deren freies Ende auf den
leeren Tambour überführt und aufgewickelt.
Bei einem Tambourwechsel wird die Anpreßtrommel
also in eine Position verlagert, in der der leere
Tambour - in horizontaler Richtung gesehen - diese
passieren kann, ohne daß diese miteinander in Kon
takt kommen. Erst dann wird die Anpreßtrommel ange
hoben und durch eine horizontale Relativbewegung
gegenüber dem leeren Tambour mit definierter Kraft
an dessen Umfang gedrückt und ein Wickelspalt ge
bildet. Dabei ist die Position der Anpreßtrommel
gegenüber dem leeren Tambour derart gewählt, daß
sich der Mittelpunkt - in vertikaler Richtung gese
hen - zumindest auf gleicher Höhe oder oberhalb des
Mittelpunkts des leeren Tambours befindet. Dadurch
wird sichergestellt, daß auf die Anpreßtrommel le
diglich die Kräfte wirken, die durch die Anpressung
der Anpreßtrommel an den Umfang des Tambours bezie
hungsweise der darauf aufgewickelten Wickelrolle
gebildet werden. Mit anderen Worten, während des
Wickelvorgangs wird nicht ein Teil des Eigenge
wichts der Wickelrolle (wie beim Stand der Technik)
von der Anpreßtrommel getragen. Folglich hat die
Durchbiegung der Wickelrolle praktisch keinen, zu
mindest aber nur sehr geringen Einfluß auf die Li
nienkraft im Wickelspalt. Es ist daher möglich,
über die Bahnbreite eine gleichmäßige Linienkraft
einzustellen, wodurch eine hohe Wickelqualität er
reicht werden kann. Durch die vorzugsweise - in ver
tikaler Richtung gesehen - gleichbleibende Position
des Wickelspalts während des gesamten Wickelvor
gangs werden Schwankungen und Sprünge der Linien
kraft, wie sie bei der - eingangs beschriebenen - be
kannten Wickelmaschine bei der Überführung der
neuen Wickelrolle in die Wickelposition durch das
Abrollen der Wickelrolle über einen Umfangsbereich
der Anpreßtrommel auftreten, vermieden. Ferner ist
ein Ausgleich von im Wickelspalt auftretenden
Schwankungen und Sprünge der Linienkraft bezie
hungsweis des Linienkraftverlaufs durch die hori
zontale Relativbewegung der Anpreßtrommel gegenüber
der Wickelrolle möglich, insbesondere deshalb, weil
die ein relativ großes Gewicht aufweisende Anpreß
trommel nur verschoben und nicht angehoben oder ab
gesenkt zu werden braucht. Dadurch ist die Linien
kraft feinfühlig genug einstellbar, wodurch eine
hohe Wickelqualität erreicht werden kann.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfah
rens ist vorgesehen, daß der Wickelspalt zwischen
Anpreßtrommel und leerem Tambour erst dann gebildet
wird, wenn der leere Tambour in der Wickelposition
angeordnet ist. Bevor der Wickelspalt gebildet
wird, wird also der leere Tambour von der Wartepo
sition in die Wickelposition überführt und in die
ser ortsfest gehalten. Im Zusammenhang mit der vor
liegenden Erfindung wird unter "ortsfest" verstan
den, daß eine Rotation des Tambours um seine
Längsachse möglich ist und eine translatorische Be
wegung des Tambours verhindert wird. Die Steuerung
der Verlagerungsbewegungen der Wickelrolle und der
Anpreßtrommel vom Beginn des Wickelvorgangs bis zur
Fertigstellung der Wickelrolle ist relativ einfach,
wobei sichergestellt ist, daß in jeder Phase des
Wickelvorgangs eine definierte Linienkraft im Wik
kelspalt einstellbar ist. Bei einer weiteren Aus
führungsvariante des Verfahrens wird der Wickel
spalt zwischen Anpreßtrommel und leerem Tambour
während der Verlagerung des leeren Tambours aus der
Warteposition in die Wickelposition gebildet. Da
durch kann ein Tambourwechsel in sehr kurzer Zeit
durchgeführt werden, so daß die Anzahl der Wickel
lagen, die während die Materialbahn in einem freien
Zug von der Anpreßtrommel zu der fast fertigen Wik
kelrolle geführt und auf diese aufgewickelt werden,
gering sind.
Vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens erge
ben sich aus den übrigen Unteransprüchen.
Zur Lösung der genannten Aufgabe wird auch eine
Wickelmaschine zum Aufwickeln einer kontinuierlich
zulaufenden Materialbahn, insbesondere Papier- oder
Kartonbahn, auf einen Tambour zu einer Wickelrolle
vorgeschlagen, die die in Anspruch 12 genannten
Merkmale aufweist. Die Wickelmaschine umfaßt einen
vorzugsweise vertikal, zumindest aber im wesentli
chen vertikal verlagerbaren Hubtisch, auf dem eine
vorzugsweise angetriebene Anpreßtrommel drehbeweg
lich angeordnet ist. Weiterhin ist eine Führung für
den Tambour vorgesehen, die mindestens zwei in ei
nem Abstand voneinander, parallel oder im wesentli
chen parallel zu einer gedachten Horizontalen ange
ordnete Führungsschienen umfaßt, entlang derer der
Tambour verfahrbar ist. Die Wickelmaschine zeichnet
sich dadurch aus, daß auf dem Hubtisch eine Trans
porteinrichtung vorgesehen ist, auf der die Anpreß
trommel drehbeweglich angeordnet ist und daß die
Transporteinrichtung auf dem Hubtisch mittels einer
Hubeinrichtung horizontal oder im wesentlichen ho
rizontal verlagerbar ist. Hierdurch ist ein schnel
ler Ausgleich von im Wickelspalt auftretenden
Schwankungen und Sprüngen der Linienkraft bezie
hungsweise des Linienkraftverlaufs möglich, da die
Anpreßtrommel dazu nicht senkrecht angehoben bezie
hungsweise abgesenkt werden muß, sondern lediglich
horizontal verschoben werden braucht.
Besonders bevorzugt wird ein Ausführungsbeispiel
der Wickelmaschine, das sich dadurch auszeichnet,
daß die Anpreßtrommel drehbeweglich auf einem auf
der Transporteinrichtung verfahrbaren Führungs
schlitten gehalten ist, der mittels einer Anpreß
einrichtung horizontal oder im wesentlichen hori
zontal verlagerbar ist. Der vertikal verfahrbare
Hubtisch dient also ausschließlich dazu, während
eines Tambourwechsels ein Passieren eines leeren
Tambours zu ermöglichen, der von einer Warteposi
tion in die Wickelposition überführt wird. Der
größer werdende Durchmesser der in der Wickelposi
tion ortsfest gehaltenen Wickelrolle wird bei die
sem Ausführungsbeispiel durch eine Ausgleichsbewe
gung der Anpreßtrommel, die durch eine horizontale
Verlagerung der Transporteinrichtung realisiert
wird, kompensiert, während gleichzeitig die Linien
kraft im Wickelspalt durch eine Relativbewegung der
Anpreßtrommel gegenüber der Wickelrolle durch eine
horizontale Verlagerung des Führungsschlittens ge
steuert wird. Um den Wickelvorgang zu automatisie
ren, kann die Relativbewegung der Anspreßtrommel
zur Einstellung der Linienkraft mit Hilfe geeigne
ter Mittel auch geregelt werden.
Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Wik
kelmaschine ergeben sich aus den übrigen Unteran
sprüchen. Die im Anspruch 18 beschriebene Antriebs
bauart ist im Zusammenhang mit einer anderen
Wickelmaschine bekannt aus US 5,251,835.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeich
nung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1a bis 1d jeweils eine Prinzipskizze eines
ersten Ausführungsbeispiels der er
findungsgemäßen Wickelmaschine in
verschiedenen Wickelphasen;
Fig. 2 eine Prinzipskizze der Wickelmachine
gemäß der Fig. 1a bis 1d, die
nach einer weiteren Ausführungs
variante des erfindungsgemäßen Ver
fahrens arbeitet und
Fig. 3a bis 3b jeweils eine Prinzipskizze der nach
einer dritten Ausführungsvariante
des Verfahrens arbeitenden Wickel
maschine in verschiedenen Funktions
stellungen.
Die im folgenden beschriebene Wickelmaschine ist
allgemein zum Aufwickeln einer Materialbahn ein
setzbar. Die Wickelmaschine kann am Ende einer Ma
schine zur Herstellung oder Veredelung, beispiels
weise Streichmaschine, einer Materialbahn, bei
spielsweise einer Papierbahn, angeordnet werden, um
die fertige Materialbahn zu einer Wickelrolle auf
zuwickeln. Die Wickelmaschine kann aber auch dazu
verwendet werden, eine bereits fertig gewickelte,
auch als Wickel bezeichnete, Wickelrolle umzurol
len.
Die Fig. 1a bis 1d zeigen jeweils eine Seitenan
sicht eines Ausführungsbeispiels einer Wickelma
schine l, die zum Aufwickeln einer Materialbahn 3,
beispielsweise einer Papier- oder Kartonbahn, auf
einen Tambour dient. Dieser kann beispielsweise von
einer rohrförmigen Walze mit Lagerzapfen gebildet
werden, oder von einer Hülse, die von einer Wickel
stange getragen wird. Aus den Fig. 1a bis 1d
geht eine Abfolge von Funktionsschritten der
Wickelmaschine 1 hervor.
Die Wickelmaschine 1 umfaßt eine Hubtisch 5, der
mittels einer Führungseinrichtung 7, von der in Fig.
1a lediglich ein Führungsmittel 9 dargestellt
ist, in Richtung eines Doppelpfeils 11 vertikal
verlagerbar. Auf dem Hubtisch 5 ist eine auch als
Schlitten bezeichnete Transporteinrichtung 13 vor
gesehen, die in horizontaler Richtung (Doppelpfeil
15) auf einer nicht dargestellten Führung verfahr
bar ist, die am Hubtisch 5 angebracht ist. Zum Ver
fahren der Transporteinrichtung 13 auf dem Hubtisch
5 ist eine Hubeinrichtung 17 vorgesehen, die bei
diesem Ausführungsbeispiel von einem Spindelantrieb
gebildet ist, der eine von einem Motor 19 angetrie
bene Gewindespindel 21 umfaßt. Die Ausgestaltung
der Hubeinrichtung 17 ist grundsätzlich variierbar
und kann beispielsweise auch von einer - vorzugs
weise hydraulischen - Kolben-/Zylindereinheit gebil
det werden. Auf der Transporteinrichtung 13 ist ein
Führungschlitten 23 angeordnet, der auf einer nicht
dargestellten zweiten Führung, die - zumindest teil
weise - an der Transporteinrichtung 13 befestigt
ist, mittels einer Anpreßeinrichtung 25 in horizon
taler Richtung (Doppelpfeil 27) verfahrbar. Die An
preßeinrichtung 25 ist hier als - vorzugsweise
hydraulische - Kolben-/Zylindereinheit ausgebildet,
die einen in einem Zylinder 29 geführten - nicht
dargestellten - Kolben umfaßt. An dem Kolben ist
eine Kolbenstange 31 befestigt, die an ihrem ande
ren Ende mit dem Führungsschlitten 23 beziehungs
weise mit einer darauf befestigten Lagerung 33 ver
bunden ist. Die Ausgestaltung der Anpreßeinrichtung
25 ist variierbar, das heißt, bei einem anderen
Ausführungsbeispiel der Wickelmaschine 1 kann die
Anpreßeinrichtung 25 beispielsweise von einem Spin
delantrieb gebildet werden.
Des weiteren ist eine auch als Anpreßwalze bezeich
nete Anpreßtrommel 35 vorgesehen, die mittels der
Lagerung 33 ortsfest am Führungsschlitten 23 gehal
ten ist. Die Anpreßtrommel 35 wird von einem mit
einem Symbol dargestellten Antrieb 37, der hier als
Zentrumsantrieb ausgebildet ist, angetrieben, der
stationär, also in einer fixen Position auf dem
Führungsschlitten 23 angeordnet ist. Mit Hilfe des
Antriebs 37 kann ein einstellbares Antriebsmoment
auf die Anpreßtrommel 35 aufgebracht werden.
Die Wickelmaschine 1 umfaßt weiterhin eine Führung
39 für einen Tambour, auf den die Materialbahn 3
aufgewickelt wird. Die Führung 39 umfaßt mindestens
zwei in einem Abstand voneinander, parallel zu ei
ner gedachten Horizontalen H angeordnete Führungs
schienen, von denen in der Darstellung gemäß der
Fig. 1a bis 1d lediglich die Führungsschiene 41
erkennbar ist. In Fig. 1a liegt ein leerer Tambour
45 mit seinen Lagerzapfen 43 und mittels nicht dar
gestellter Lager auf den Führungsschienen 41 der
Führung 39. Bei der in Fig. 1a dargestellten
Wickelphase wird auf einen Tambour 47, der mit sei
nen Lagerzapfen 43 ebenfalls auf den Führungsschie
nen 41 ruht, die kontinuierlich zulaufende Materi
albahn 3 zu einer Wickelrolle 49 aufgewickelt. Des
weiteren sind zum Führen und Halten eines Tambours
zwei - nicht dargestellte - an sich bekannte Lager-
und Transporteinrichtungen vorgesehen, die auch als
Primär- und Sekundärlagerung bezeichnet werden,
mittels derer ein Tambour während des Wickelvor
gangs entlang der Führungsschienen 41 verfahrbar
ist. Die Primär- und die Sekundärlagerung können
zum Beispiel eine ähnliche Konstruktion wie der
Führungsschlitten 23 aufweisen.
Weiterhin sind ein erster Antrieb 51 und ein zwei
ter Antrieb 53 vorgesehen, die jeweils mit einem
Symbol dargestellt sind. Bei der in Fig. 1a darge
stellen Wickelphase sind beide Antriebe 51, 53, die
auf gegenüberliegenden Seiten der Wickelmaschine 1
angeordnet sind, mit dem in Wickelposition (III)
gehaltenen Tambour 49 gekuppelt. Mittels der vor
zugsweise als Zentrumsantriebe ausgebildeten An
triebe 51, 53 kann ein definiertes Drehmoment auf
die Wickelrolle beziehungsweise auf den Tambour,
auf den die Wickelrolle aufgewickelt wird, aufge
bracht werden. Die Antriebe 51, 53 sind mittels
nicht dargestellter Verlagerungsmittel unabhängig
voneinander parallel zu den Führungsschienen 41 der
Führung 39 verlagerbar, also in horizontaler Rich
tung. Bei einem besonders bevorzugten Ausführungs
beispiel der Wickelmaschine, die sich durch einen
einfachen Aufbau auszeichnet, ist jeweils einer der
Antriebe 51, 53 an einer der Lager- und Transport
einrichtungen stationär gehalten.
Die in den Fig. 1a und 1b ortsfest in einer Wic
kelposition (III) gehaltene Wickelrolle 49 bildet
mit der Anpreßtrommel 35, über deren Umfang die Ma
terialbahn 3 bereichsweise geführt wird, einen Wik
kelspalt, der bei diesem Ausführungsbeispiel wäh
rend des gesamten Wickelvorgangs in einer gedach
ten, horizontal verlaufenden - strichpunktiert dar
gestellten - Ebene E liegt. In der Ebene E, die eine
senkrecht auf der Bildebene der Fig. 1a stehende
Fläche aufspannt, liegen die Mittelpunkte der in
einer angehobenen Position befindlichen Anpreßtrom
mel 35 und der auf den Führungsschienen 41 auflie
genden Tamboure 45, 47.
Wie aus Fig. 1a ersichtlich, wird die Materialbahn
3 von der der Wickelmaschine 1 - in Laufrichtung der
Materialbahn 3 gesehen (Pfeil 55)- vorgeordneten
Herstellungs- oder Verarbeitungsmaschine zunächst
über eine innerhalb der Wickelmaschine 1 stationär
angeordnete Umlenkrolle 57 geführt und von dieser
zu einer am Führungsschlitten 23 befestigten Um
lenkrolle 59, die beispielsweise als Breitstreck
walze ausgebildet ist. Von der Umlenkrolle 59 wird
die Materialbahn 3 der Anpreßtrommel 35 zugeführt,
über einen Umfangsbereich der Anpreßtrommel 35 von
ca. 180° geführt und auf die Wickelrolle 49 aufge
wickelt. Die Anpreßtrommel 35 wird mittels der An
preßeinrichtung 25 mit einer definierten Kraft an
den Umfang der Wickelrolle 49 gepreßt, so daß ein
Wickelspalt gebildet wird, durch den die Material
bahn 3 geführt wird. Die auch als Klemmdruck bezie
hungsweise -kraft bezeichnete Linienkraft im Wik
kelspalt wird durch ein Verfahren des Führungs
schlittens 23, auf dem die Anpreßtrommel 35 orts
fest gehalten ist, auf der Transporteinrichtung 13
gesteuert. Bei einem anderen Ausführungsbeispiel
der Wickelmaschine 1 ist vorgesehen, daß die Lini
enkraft im Wickelspalt geregelt wird, das heißt,
die Linienkraft wird mit Hilfe einer Regelung
selbsttätig auf einen gewünschten Wert eingestellt.
Hierfür ist eine - lediglich in Fig. 1a schematisch
dargestellte - Steuereinheit 61 vorgesehen, auf die
im folgenden noch näher eingegangen wird. In beiden
Fällen, also bei einem Steuern oder Regeln der Li
nienkraft, wird hierzu die Anpreßeinrichtung 25,
die dem die Anpreßtrommel 35 tragenden Führungs
schlitten 23 zugeordnet ist, definiert beeinflußt.
Durch die Verlagerung der Anpreßtrommel 35 können
Schwankungen der Linienkraft ausgeglichen bezie
hungsweise vermieden werden, so daß kontinuierlich
eine gewünschte Wickelhärte erzielt werden kann.
Der größer werdende Durchmesser der Wickelrolle 49
wird - während die Wickelrolle 49 ortsfest in der
Wickelposition (III) gehalten wird - durch ein Ver
fahren der Transporteinrichtung 13 auf dem Hubtisch
5 entgegen der Bahnlaufrichtung (Pfeil 55), also
bei dem in den Fig. 1a bis 1d dargestellten Aus
führungsbeispiel der Wickelmaschine nach rechts,
ausgeglichen.
Unterhalb der in Wickelposition (III) befindlichen
Wickelrolle 49 ist eine sich über die gesamte
Breite der Wickelrolle 49 erstreckende, auch als
Andrückwalze bezeichnete Abquetschwalze 63 angeord
net, die mittels einer nicht dargestellten Füh
rungseinrichtung verlagerbar und an den Umfang der
mit der Anpreßtrommel 35 einen Wickelspalt bilden
den Wickelrolle 49 gepreßt werden kann. Die Ab
quetschwalze 63 dient dazu, ein Einschleppen von
Luft zwischen die Wickel lagen der Wickelrolle 49 zu
verhindern, beispielsweise dann, wenn die Material
bahn 3 in einem freien Zug geführt wird. Die An
preßkraft, mit der die Abquetschwalze 63 an den Um
fang der Wickelrolle 49 gepreßt wird, ist einstell
bar. Die Abquetschwalze 43 kann von einem Antrieb,
beispielsweise einem Zentrumsantrieb, angetrieben
werden.
Im folgenden soll die Funktion der Wickelmaschine 1
anhand eines Wickelvorgangs näher erläutert werden.
Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in den Fig.
1b bis 1d die anhand der Fig. 1a beschriebenen
Teile der Wickelmaschine 1, mittels derer die An
preßtrommel 35 verlagerbar ist, nicht dargestellt.
Die Materialbahn 3 wird über die Anpreßtrommel 35
geführt und auf die ortsfest in der Wickelposition
(III) gehaltene Wickelrolle 49 aufgewickelt (Fig.
1a). Bevor die Wickelrolle 49 ihren End-
/Solldurchmesser erreicht, wird die Abquetschwalze
63 an den Umfang der Wickelrolle 49 gepreßt. Daran
anschließend wird die Anpreßtrommel 35 vertikal
nach unten in die in Fig. 1b dargestellte, abge
senkte Position verfahren, in der die Materialbahn
3 in einem freien Zug von der Anpreßtrommel 35 zur
Wickelrolle 49 geführt wird. Des weiteren wird der
leere Tambour 45 aus der in Fig. 1a dargestellten
Warteposition (I) in Richtung der Wickelposition
(III), in der sich noch die Wickelrolle 49 befin
det, verfahren. Bevor oder während der leere Tam
bour 45 in Richtung der Wickelposition (III) ver
fahren wird, wird der erste Antrieb 51 mit dem lee
ren Tambour 45 gekuppelt und dieser auf Laufge
schwindigkeit der Materialbahn 3 beschleunigt. Be
vor der in Richtung des Pfeils 55 verfahrende leere
Tambour 45 die Position (II) überfahren, also ober
halb der Anpreßtrommel 35 diese passiert hat, wird
die fast fertige Wickelrolle 49 in Richtung einer
Fertigwickelposition (IV) verlagert, so daß die
Wickelposition (III) frei ist und der leere Tambour
45 darin ortsfest mit geeigneten Mitteln gehalten
werden kann.
Die Anpreßtrommel 35 wird dann senkrecht nach oben
in die in Fig. 1c dargestellte, angehobene Posi
tion verlagert, in der der Mittelpunkt der Anpreß
trommel 35 in der gedachten Ebene E liegt. Der Wik
kelspalt zwischen Anpreßtrommel 35 und leerem Tam
bour 45 wird durch eine horizontale Relativbewegung
der Anpreßtrommel 35, die durch ein Verfahren der
Transporteinrichtung 13 und/oder des Führungs
schlitten 23 realisiert wird, in Richtung des
Pfeils 55 gebildet. Diese Wickelphase ist in Fig.
1c dargestellt. Die von der Anpreßtrommel 35 über
einen Umfangsbereich des leeren Tambours 45 und von
dieser in einem freien Zug zur Wickelrolle 49 ge
führte Materialbahn 3 wird im Bereich des freien
Bahnzuges mittels einer an sich bekannten, mit ei
nem Pfeil 65 angedeuteten Trennvorrichtung, die zum
Beispiel von einer Luftblasdüse gebildet sein kann,
getrennt und deren freies Ende auf den Tambour 45
aufgewickelt (Fig. 1d). Der größer werdende Durch
messer der auf den ortsfest in der Wickelposition
(III) gehaltenen Tambour 45 aufgewickelten - nicht
dargestellten - Wickelrolle wird durch ein Verfahren
der Transporteinrichtung 13 - wie anhand von Fig.
1a beschrieben - entgegen der Laufrichtung der Mate
rialbahn (Pfeil 55) nach rechts ausgeglichen und
die Linienkraft im Wickelspalt durch ein Verfahren
des Führungsschlittens 23 in Richtung des Doppel
pfeils 27 gesteuert, gegebenenfalls geregelt.
Die volle Wickelrolle 49 wird nach Erreichen der
Fertigwickelposition (IV), wie in Fig. 1d darge
stellt, von dem zweiten Antrieb 53 bis zum Still
stand abgebremst. Der zweite Antrieb 53 wird dann
von der Wickelrolle 49 gelöst, zu dem in Wickelpo
sition (III) ortsfest gehaltenen Tambour 45 ge
führt, der von dem ersten Antrieb 51 angetrieben
wird, und mit diesem gekuppelt. Anschließend wird
der erste Antrieb 51 vom Tambour 45 gelöst. Es sind
also kurzzeitig beide Antriebe 51, 53 mit dem Tam
bour 45 wirksam verbunden. Somit ist der Tambour
wechsel abgeschlossen. Wie in Fig. 1d dargestellt,
wird zur Vorbereitung des darauffolgenden Tambour
wechsels ein leerer Tambour 67 in die Warteposition
(I) eingebracht.
Bei der anhand der Fig. 1a bis 1d beschriebenen
Wickelmaschine 1 werden die Antriebe 51, 53 alter
nierend, also nacheinander mit einer Wickelrolle
beziehungsweise mit dem Tambour, auf dem die Wik
kelrolle aufgewickelt ist, gekuppelt, um auf diesen
ein definiertes Antriebs- oder Bremsmoment auf zu
bringen. Nach einer weiteren - nicht dargestellten
Ausführungsvariante ist vorgesehen, daß jeweils ei
ner der Antriebe 51, 53 während des gesamten Wik
kelvorgangs einer Wickelrolle beziehungsweise einem
Tambour zugeordnet ist. Dadurch werden in vorteil
hafter Weise Unstetigkeiten der Linienkraft und so
mit der Wickelhärte beziehungsweise des Wickelhär
teverlaufs vermieden, die möglicherweise bei einem
Wechsel des Antriebs - wie anhand der Fig. 1a bis
1d beschrieben - auftreten können. Bei diesem Aus
führungsbeispiel ist also auch nur eine der beiden
Lager- und Transporteinrichtungen einem Tambour zu
geordnet, die diesen von der Warteposition (I) bis
zur Fertigwickelposition (IV) führt. Der nächste
Tambour wird dann von der anderen der Lager- und
Transporteinrichtungen geführt.
Fig. 2 zeigt die anhand der Fig. 1a bis 1d be
schriebene Wickelmaschine 1, bei der der Tambour
wechsel nach einer weiteren Ausführungsvariante
durchgeführt wird. Diese zeichnet sich dadurch aus,
daß die Anpreßtrommel 35 aus ihrer abgesenkten, in
Fig. 2 mit durchgezogener Linie dargestellten Po
sition erst dann senkrecht nach oben in ihre in Fig.
2 mit gestrichelter Linie dargestellte, angeho
bene Position verfahren wird, wenn der in Richtung
der Wickelposition (III) verfahrende leere Tambour
45 diese bereits passiert und die Wickelposition
(III) erreicht hat sowie in dieser ortsfest gehal
ten wird. Durch diese Maßnahme und durch den defi
nierten Abstand der Wickelposition (III) zur Posi
tion (II) wird sichergestellt, daß nachdem die An
preßtrommel 35 ihre angehobene Position erreicht
hat, die Materialbahn 3 den Umfang des leeren (von
dem ersten Antrieb 51 angetriebenen) Tambours 45
zunächst lediglich tangiert oder nur schwach um
schlingt. Der Umfangsbereich des leeren Tambours
45, über den die Materialbahn 3 geführt wird, kann
dann definiert durch ein Verfahren der Anpreßtrom
mel 35 in Richtung auf den in Wickelposition (III)
gehaltenen Tambour 45 vergrößert werden. Vorteil
haft hierbei ist, daß mit einer relativ einfachen
Steuerung die beim Auflegen der Materialbahn 3 auf
den Umfang des Tambours 45, also bei einer Ver
größerung des Umschlingungswinkels, auf die Materi
albahn wirkenden Kräfte klein gehalten werden kön
nen. Die oben genannte Position II ist vorzugsweise
eine Ausgangsstellung für die Anpreßtrommel 35, in
der diese mittels des Hubtischs 5 senkrecht verfah
ren wird.
Eine dritte Ausführungsvariante des Aufwickelver
fahrens mit der anhand der Fig. 1a bis 1d be
schriebene Wickelmaschine 1 wird im folgenden an
hand der Fig. 3a und 3b näher erläutert. Der
leere Tambour 45 wird aus der Warteposition (I) in
die in Fig. 3a dargestellte Position verlagert und
gehalten, die zwischen der Ausgangsposition (II)
der Anpreßtrommel 35 und der Wickelposition (III)
liegt. Dann wird die Anpreßtrommel 35 mittels des
Hubtischs 5 vertikal nach oben verfahren, bis deren
Mittelpunkt in der Ebene E liegt. Durch horizonta
les Verfahren der Anpreßtrommel 35 mittels der
Transporteinrichtung 13 und/oder des Führungs
schlittens 23 in Richtung des Pfeils 55, also in
Fig. 3a nach links, wird der Wickelspalt mit dem
leeren Tambour 45 gebildet. Dann werden der leere
Tambour 45 und die Anpreßtrommel 35 gemeinsam in
Richtung des Pfeils 55 verfahren, bis der leere
Tambour 45 die Wickelposition (III) erreicht hat.
Nun kann die Materialbahn - wie anhand der Fig.
1c und 1d beschrieben - an den leeren Tambour 45
überführt werden.
Aus der Beschreibung zu den Fig. 1a bis 3b er
gibt sich das oben angesprochene Verfahren mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 ohne weiteres. Dieses
zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß die
vertikale Position des Wickelspalts vorzugsweise
während des gesamten Wickelvorgangs in der horizon
talen Ebene E liegt und daß der Mittelpunkt der An
preßtrommel in der Ebene E oder darüber liegt. Fer
ner wird der Tambour mit der darauf aufgewickelten
Wickelrolle zumindest während des Wickelvorgangs
ausschließlich entlang einer horizontalen Führungs
bahn verlagert, die durch die Anordnung der Füh
rungsschienen 31 der Führung 39 festgelegt ist.
Die Anpreßtrommel 35 ist bei dem anhand der Fig.
1a bis 1d erläuterten Wickelmaschine 1 senkrecht
entlang einer Geraden verfahrbar. Selbstverständ
lich ist es auch möglich, diese entlang einer einen
ansteigenden Verlauf aufweisenden schiefen Ebene zu
verfahren oder die vertikale Verlagerung der An
preßtrommel 35 durch ein Verschwenken der Anpreß
trommel beziehungsweise des Hubtischs 5 zu reali
sieren. Wichtig ist, daß die Anpreßtrommel in ver
tikaler Richtung verlagerbar ist, so daß diese aus
der horizontalen Führungsbahn des Tambours heraus-
und in diese wieder hineingefahren werden kann. Da
durch wird sichergestellt, daß der Tambour die An
preßtrommel horizontal passieren und in die Wickel
position verlagert werden kann, ohne daß diese mit
einander in Kontakt kommen.
Zur Steuerung der Wickelmaschine 1 ist die in Fig.
1a stark schematisiert dargestellte Steuereinheit
61 vorgesehen, die den Motor 19 der Gewindespindel
21 der Hubeinrichtung 17 in Abhängigkeit von der
Geschwindigkeit des Durchmesserzuwachses der Wik
kelrolle 49 steuert. Der Durchmesserzuwachs der
Wickelrolle 49 wird mittels einer Meßeinrichtung 69
gemessen. Die horizontale Position der Transport
einrichtung 13 verändert sich vorzugsweise also al
lein, das heißt ausschließlich entsprechend der Zu
nahme des Wickelrollendurchmessers. Die Größe der
Linienkraft im zwischen der Anpreßtrommel 35 und
der Wickelrolle 49 gebildeten Wickelspalt wird vor
zugsweise allein, also ausschließlich durch ein
Verfahren des die Anpreßtrommel 35 haltenden Füh
rungsschlittens 23 bestimmt, vorzugsweise mittels
einer Regeleinrichtung 71 geregelt. Diese umfaßt
eine Meßeinrichtung 73 für die Linienkraft, einen
Regler 75, einen Sollwertgeber 77 und eine nicht
dargestellte Steuereinheit/-einrichtung. Die Meß
einrichtung 73 ist über eine Meßleitung 79 mit dem
Regler 75 verbunden beziehungsweise mündet in die
sen. Der Sollwertgeber 77 gibt dem Regler 75 den
gewünschten Sollwert an.
Für den Fall, daß der von der Meßeinrichtung 73 ge
messene Wert der Linienkraft im Wickelspalt von dem
vom Sollwertgeber 77 vorgegebenen Sollwert ab
weicht, gibt der Regler 75 ein Signal an die
Steuereinheit/-einrichtung. Diese ändert daraufhin
den Druck im Zylinder 29 der Anpreßeinrichtung 25
derart, daß sich der gemessene Wert der Linienkraft
dem Sollwert annähert. Hierdurch kann die Linien
kraft auch dann auf einem, beispielsweise konstan
ten Wert gehalten werden, wenn eine Störung im Wik
kelvorgang auftritt. Eine Störung kann zum Beispiel
ein nicht ganz präzises Verfahren der Transportein
richtung 13 sein, so daß sich die Position des von
der Anpreßtrommel 35 und der Wickelrolle 49 gebil
deten Wickelspalts geringfügig verschiebt.
Bei einem weiteren - nicht dargestellten -Ausfüh
rungsbeispiel der Wickelmaschine 1 ist vorgesehen,
daß die Anpreßtrommel 35 ortsfest, also drehbeweg
lich unmittelbar an der Transporteinrichtung 13 ge
halten ist. Durch horizontales Verfahren der An
preßtrommel 35 mit Hilfe der Transporteinrichtung
13 wird hier die Linienkraft im Wickelspalt gesteu
ert/geregelt und dadurch ein Ausgleich des größer
werdenden Wickelrollendurchmessers durchgeführt.
Mit anderen Worten, um die Linienkraft auf einen
gewünschten Wert einzustellen, wird die Transport
einrichtung 13 horizontal entgegen der Laufrichtung
der Materialbahn 3, also in den Fig. 1a bis 3b
nach rechts verfahren, wobei durch eine Beeinflus
sung des Verfahrvorganges die Linienkraft gesteu
ert/geregelt wird. Dadurch, daß bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel auf den Führungsschlitten 23 verzich
tet wird, kann der Aufbau der Wickelmaschine 1 ver
einfacht werden.
Zusammenfassend ist festzuhalten, daß dadurch, daß
die Linienkraft im Wickelspalt während des gesamten
Wickelvorgangs durch eine horizontale Verlagerung
der Anpreßtrommel eingestellt beziehungsweise gere
gelt wird, eine präzise Steuerung der Wickelhärte
vom Anfang des Wickelvorgangs bis zu dessen Ende
möglich ist, wodurch eine gutes Wickelergebnis er
zielt werden kann.
Claims (20)
1. Verfahren zum Aufwickeln einer kontinuierlichen
Materialbahn, insbesondere Papier- oder Kartonbahn,
auf einen Tambour zu einer Wickelrolle mit folgen
den Schritten:
- - Führung der Materialbahn über einen Umfangsbe reich einer Anpreßtrommel, die mit einer in ei ner Wickelposition drehbeweglich gehaltenen Wickelrolle einen Wickelspalt bildet,
- - Absenken der vertikal oder im wesentlichen ver tikal verlagerbaren Anpreßtrommel,
- - Verlagerung der fast fertigen Wickelrolle aus der Wickelposition in Richtung einer Fertigwik kelposition und eines leeren Tambours aus einer Warteposition in Richtung der Wickelposition entlang einer horizontalen oder im wesentlichen horizontalen Führungsbahn, wobei der leere Tam bour ohne Kontakt zur Anpreßtrommel bleibt,
- - Anheben der Anpreßtrommel und anschließend Aus bildung eines Wickelspalts zwischen Anpreßtrom mel und leerem Tambour durch eine horizontale oder im wesentlichen horizontale Relativbewe gung der Anpreßtrommel gegenüber dem leeren Tambour, wobei der Wickelspalt in einer gedach ten, horizontal verlaufenden Ebene, in der der Mittelpunkt der Anpreßtrommel liegt, oder un terhalb dieser Ebene gebildet wird,
- - Trennen der Materialbahn und Aufwickelung des freien Endes der Materialbahn auf den leeren Tambour.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Wickelspalt zwischen Anpreßtrommel und
leerem Tambour erst dann gebildet wird, wenn der
leere Tambour die Wickelposition erreicht hat.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Wickelspalt zwischen Anpreßtrommel und
leerem Tambour während der Verlagerung des leeren
Tambours aus der Warteposition in die Wickelposi
tion gebildet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Linienkraft im
Wickelspalt durch eine Relativbewegung der Anpreß
trommel gegenüber der Wickelrolle gesteu
ert/geregelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der größer wer
dende Wickelrollendurchmesser durch eine Aus
gleichsbewegung der Anpreßtrommel kompensiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Ausgleichsbewegung der Anpreßtrommel
deren Relativbewegung gegenüber der Wickelrolle zum
Steuern/Regeln der Linienkraft überlagert ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgleichsbe
wegung der Anpreßtrommel und deren Relativbewegung
gegenüber der Wickelrolle zum Steuern/Regeln der
Linienkraft horizontal oder im wesentlichen hori
zontal erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Tambour wäh
rend des gesamten Wickelvorgangs angetrieben wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßtrommel
angetrieben wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vorbereitung
eines Tambourwechsels und/oder zur Beeinflussung
der Wickelhärte der Wickelrolle eine Abquetschwalze
an den Umfang der in Wickelposition gehaltenen Wik
kelrolle gedrückt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Absenken
der Anpreßtrommel zur Vorbereitung eines Tambour
wechsels ein freier Materialbahnzug zwischen der
Anpreßtrommel und der fast fertigen Wickelrolle ge
bildet wird.
12. Wickelmaschine zum kontinuierlichen Aufwickeln
einer Materialbahn, insbesondere Papier- oder Kar
tonbahn, unter Ausbildung einer Wickelrolle auf
einen Tambour, mit einer mit der Wickelrolle einen
Wickelspalt bildenden Anpreßtrommel (35), die auf
einem Hubtisch (5) drehbeweglich angeordnet ist,
der vertikal oder im wesentlichen vertikal verla
gerbar ist, und mit einer Führung (39) für den Tam
bour, die parallel oder im wesentlichen parallel zu
einer gedachten Horizontalen (H) angeordnete Füh
rungsschienen (41) umfaßt, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Hubtisch (5) eine Transporteinrichtung
(13) vorgesehen ist, auf der die Anpreßtrommel (35)
drehbeweglich angeordnet ist, und daß die Trans
porteinrichtung (13) mittels einer Hubeinrichtung
(17) horizontal oder im wesentlichen horizontal
verlagerbar ist.
13. Wickelmaschine nach Anspruch 12, dadurch g.
kennzeichnet, daß die Anpreßtrommel (35) drehbeweg
lich auf einem auf der Transporteinrichtung (13)
verfahrbaren Führungsschlitten (23) gehalten ist,
der mittels einer Anpreßeinrichtung (25) horizontal
oder im wesentlichen horizontal verlagerbar ist.
14. Wickelmaschine nach Anspruch 12 oder 13, ge
kennzeichnet durch eine Steuerung/Regelung zum Be
einflussen der Linienkraft im Wickelspalt, die mit
der Hubeinrichtung (17) und/oder der Anpreßeinrich
tung (25) zusammenwirkt.
15. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anpreßtrommel (35) mittels eines Antriebs (37),
vorzugsweise Zentrumsantriebs, mit einem Drehmoment
beaufschlagbar ist.
16. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
sie einen ersten Antrieb (51) und einen zweiten An
trieb (53) umfaßt, um ein Drehmoment auf die Wik
kelrolle aufzubringen.
17. Wickelmaschine nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß während eines Wickelvorgangs
zunächst der erste Antrieb (51) und anschließend
der zweite Antrieb (53) der Wickelrolle zugeordnet
ist.
18. Wickelmaschine nach Anspruch 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Wickelrolle während eines ge
samten Wickelvorgangs nur einer (51 oder 53) der
zwei Antriebe zugeordnet ist, und daß der nachfol
genden Wickelrolle während des gesamten nächsten
Wickelvorgangs der andere der zwei Antriebe zuge
ordnet ist.
19. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 12 bis 18, gekennzeichnet durch eine an
den Umfang der Wickelrolle andrückbare Ab
quetschwalze (63).
20. Wickelmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 12 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wickelspalt während des gesamten Wickelvorgangs
in einer gedachten Ebene (E) liegt, die vorzugs
weise horizontal oder im wesentlichen horizontal
angeordnet ist.
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