DE19818542A1 - Vorrichtung zum Bearbeiten von Fahrbahnen - Google Patents
Vorrichtung zum Bearbeiten von FahrbahnenInfo
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zum Bearbeiten von Fahrbahnen, mit einem selbstfahrenden Fahrgestell, das einen Maschinenrahmen (1) trägt, mit einem Antriebsmotor für den Antrieb von Arbeitseinrichtungen (8) und den Fahrbetrieb, und mit einem an dem Maschinenrahmen (1) befestigten Vorratsbehälter (14) für Streugut und einer mit dem Vorratsbehälter (14) verbundenen Dosier- und Austrageinrichtung (10) für das Streugut, ist vorgesehen, daß der Vorratssbehälter (14) ein an sich über die Breite des Maschinenrahmens (1) erstreckenden Austrag (15) aufweist, daß die Dosier- und Austrageinrichtung (10) in oder unterhalb des Austrags (15) angeordnet ist, und daß eine Streubreiteneinstelleinrichtung (30) zwischen dem Vorratsbehälter (14) und der Dosier- und Austrageinrichtung (10) angeordnet ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine selbst fahrende Vorrichtung zum
Bearbeiten von Fahrbahnen nach dem Oberbegriff des An
spruchs 1.
Derartige Straßenbaumaschinen weisen einen an dem Maschi
nenrahmen befestigten Vorratsbehälter für Streugut auf,
dessen Austrag mit einer Dosier- und Austrageinrichtung
gekoppelt sein kann. Mit Hilfe des Vorratsbehälters und
der Dosier- und Austrageinrichtung kann Streugut, nämlich
beispielsweise Granulate, Splitte, pulverförmiges Streu
gut, Bindemittel, Kalk oder Zement auf der Fahrbahn ver
teilt werden.
Austrageinrichtungen für Streugut werden auch bei Bauma
schinen für die Materialaufbereitung (Recycler), nämlich
z. B. für das Stabilisieren ungenügend tragfähiger Böden,
für das Pulverisieren von harten Asphaltdecken bis hin zum
Recyclen von gebundenen oder ungebundenen Fahrbahnober
flächen benötigt.
Bekannte Straßenbaumaschinen (WO 96/24725) weisen meistens
eine in einer Arbeitskammer umlaufende Arbeitswalze, die
zur Anpassung an die zu bearbeitende Oberfläche in der
Regel höhen- und neigungsverstellbar angeordnet ist.
In dieser Arbeitskammer finden, angepaßt an die jeweilige
Anwendung, die notwendigen Prozesse statt, wie z. B. Ablö
sen und Zerkleinern des abgefrästen Fahrbahnmaterials,
Zugabe von Bindemitteln, Vermischen und Verteilen von
zugesetzten Materialien usw.
Solche Maschinen werden häufig zur Bodenstabilisierung
und/oder -vermörtelung, d. h. zur Erhöhung der Tragfähig
keit wenig tragfähiger Böden bzw. zur Erstellung einer
hydraulisch gebundene Tragschicht eingesetzt. Das Verfah
ren beruht darauf, das Erdreich mit hydraulischen Binde
mitteln (Kalk, Zement(suspension), Emulsion o. ä.) zu ver
mischen, wodurch die Feuchtigkeit gebunden wird. Anschlie
ßend kann der Untergrund mittels Grader eingeebnet und
mittels Walze verdichtet werden.
Das Auffräsen des Bodens und gleichzeitige Vermischen mit
dem Bindemittel erfolgt üblicherweise mit einem sogenann
ten Bodenstabilisierer, der dafür über einen Fräs-/Misch
rotor verfügt. In der Regel wird das Bindemittel zuvor mit
einem separaten Streufahrzeug auf den Boden aufgebracht.
Dies ist aber nur auf relativ ebenem, gut befahrbarem
Untergrund möglich, da die Streufahrzeuge meist auf der
Basis eines drei-Achs-LKW's aufgebaut und dementsprechend
wenig geländegängig sind. Außerdem ist bei diesem Verfah
ren die Zeitdauer zwischen dem Aufstreuen und dem Einfrä
sen relativ lang, was ein mögliches Wegwehen des Binde
mittels und eine starke Staubentwicklung begünstigt.
Zement kann zur staubfreien Zugabe außerdem als Suspension
(in Wasser gelöst) zugegeben werden. Dieses Verfahren ist
aber nur dann anwendbar, wenn zusätzliches Wasser in den
Boden eingebracht werden soll. Für Böden mit bereits zu
hohem Wassergehalt eignet sich dieses Verfahren nicht.
Zudem muß der Suspensionsmischer vor oder hinter der Ma
schine hergeschoben bzw. gezogen werden, was wiederum nur
in relativ ebenem Gelände möglich ist.
Bei Straßenbaumaschinen besteht häufig das Problem, das
Streugut gleichmäßig über die gesamte Arbeitsbreite der
Maschine zu verteilen. Häufig ist es aber auch erwünscht,
das Streugut nur in einem bestimmten Abschnitt der Ar
beitsbreite vorzusehen. Hierzu ist es erforderlich, der
Straßenbaumaschine ein Streufahrzeug vorauszuschicken, was
insbesondere bei pulverförmigem Streugut nachteilig ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß das
Verteilen von Streugut in einer wählbaren Streubreite er
möglicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des An
spruchs 1.
Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, daß der
Vorratsbehälter einen sich quer zur Fahrtrichtung des
Maschinenrahmens erstreckenden Austrag aufweist, daß die
Dosier- und Austrageinrichtung in oder unterhalb des
Austrags angeordnet ist, und daß eine Streubreitenein
stelleinrichtung zwischen dem Vorratsbehälter und der
Dosier- und Austrageinrichtung angeordnet ist.
Die Anordnung einer Streubreiteneinstelleinrichtung zwi
schen dem Vorratsbehälter und der Dosier- und Austragein
richtung hat den Vorteil, daß die Streubreite bzw. die
Lage der Streuspur innerhalb der gesamten Arbeitsbreite
der Vorrichtung variabel einstellbar ist und je nach Be
darf während des Arbeitsvorgangs unterschiedlich einge
stellt werden kann.
Alle Sperrelemente der Streubreiteneinstelleinrichtung
sind sowohl in der Öffnungsstellung als auch in der
Schließstellung innerhalb des Austrags angeordnet und nach
außen hin abgedichtet. Auf diese Weise wird die Störan
fälligkeit der Streubreiteneinstelleinrichtung verringert,
indem kein Verschmutzen und Verkleben der Sperrelemente
auftreten kann.
Die Streubreiteneinstelleinrichtung besteht vorzugsweise
aus mehreren separat ansteuerbaren, in Breitenrichtung
nebeneinander angeordneten Sperrsegmenten. Auf diese Weise
kann die Streubreiteneinstelleinrichtung segmentweise
bedient werden.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen,
daß die Sperrsegmente aus mindestens einer schwenkbaren
Klappe bestehen. Die schwenkbaren Klappen können den Aus
trag des Vorratsbehälters in Richtung der Arbeitsbreite
der Vorrichtung teilweise verschließen, wobei die Klappen
in der Öffnungsstellung in eine vertikale Position und in
Schließstellung in eine nahezu horizontale Position ver
schwenkt werden. Bei einem Verschwenken der Klappen um
eine parallel zur Arbeitsrichtung verlaufenden Achse kön
nen die freien Enden der Klappen sich teilweise über
lappen.
Vorzugsweise ist vorgesehen, daß mehrere Klappen miteinan
der gekoppelt sind und gemeinsam verschwenkbar sind. Die
gemeinsam verschwenkbaren Klappen bilden ein Sperrsegment,
das beispielsweise über eine einzige Verstelleinrichtung
ansteuerbar ist.
Mehrere Sperrsegmente können auch gemeinsam verstellbar
sein.
Die Regelung der Dosierung erfolgt rein volumetrisch oder
zusätzlich unter Einbeziehung der tatsächlich ausgetrage
nen Masse. Die rein volumetrische Dosierung regelt hierbei
die Drehzahl der Zellradschleuse in Abhängigkeit der mo
mentanen Fahrgeschwindigkeit. Eine Umdrehung der Zellrad
schleuse entspricht dabei einem genau definierten, unver
änderlichen Volumenstrom in Liter/Umdrehung. Zusätzlich
kann der Vorratsbehälter für das Streugut an Wägezellen
aufgehangen werden. Dann erfolgt die Regelung der Drehzahl
anhand der tatsächlich ausgetragenen Masse des Streuguts
in kg.
Das Befüllen des Vorratsbehälters kann bei pulverförmigen
Streugut pneumatisch erfolgen, wobei das Streugut z. B.
Bindemittel, in den Behälter eingeblasen wird. Die zwangs
weise anfallende Abluft wird vor ihrem Austritt in die
Umgebung in einem Abluftfilter gereinigt.
Mehrere Füllstandssensoren überprüfen die Füllmenge konti
nuierlich. Bei Unterschreitung einer gewissen Füllstands
menge werden im Vorratsbehälter befindliche Vibrations
rüttler eingeschaltet, die das noch an den Wänden fest
sitzende pulverförmige Streugut lösen und zum Abrutschen
veranlassen. Bei Unterschreitung des untersten Füllstands
schaltet sich ein Warnsignal ein.
Bei einer Straßenbaumaschine zum Stabilisieren und/oder
Recyclen von wenig tragfähigen Boden ist eine komplette
Dosier- und Austrageinrichtung für pulverförmiges Binde
mittel mit Vorratsbehälter und Streubreiteneinstellein
richtung integriert. Damit kann überall dort, wo ein
Bodenstabilisierer arbeiten kann, auch das Bindemittel
aufgetragen werden. Um die Gefahr der Verwehung bzw.
Staubbildung zu minimieren, sind Vorratsbehälter und Aus
trageinrichtung in Arbeitsrichtung unmittelbar vor der
Fräswalze angeordnet. Damit ist die Verweildauer des Bin
demittels auf der Bodenoberfläche, bevor es von der Fräs
walze erfaßt wird, auf wenige Sekunden begrenzt. Zudem ist
die Dosier- und Austrageinheit außer zur Haube der Fräs
walze hin gegenüber dem Boden mit flexiblen Wänden abge
dichtet.
Dadurch, daß nicht nur die Austrageinheit, sondern auch
der Vorratsbehälter zwischen den Fahrwerksachsen unmittel
bar vor der Walze angeordnet ist, werden keine zusätz
lichen Fördereinrichtungen (Schnecken etc.) benötigt.
Außerdem begünstigt diese Anordnung die Gewichtsverteilung
und die auf die Fräswalze wirkende Auflast.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfin
dungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 einen Querschnitt durch den Austrag des Vorrats
behälters mit einer Streubreiteneinstelleinrich
tung und einer Dosier- und Austrageinrichtung,
Fig. 3 die Klappenverstellung für die Streubreitenein
stelleinrichtung,
Fig. 4 eine Seitenansicht der mit einer Streubreiten
einstelleinrichtung kombinierten Dosier- und
Austrageinrichtung, und
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Streubreiteneinstellein
richtung.
Fig. 1 zeigt einen Recycler zum Bearbeiten von Fahrbahnen
mit einem von zwei Fahrwerken getragenen Maschinenrahmen
1 und einem aus einer Fahrerkabine 23 bestehenden Fahr
stand. Die Fahrerkabine 23 ist auf dem Maschinenrahmen 1
quer zur Fahrtrichtung verschiebbar.
Die Fahrwerke weisen am vorderen und hinteren Ende des
Maschinenrahmens 1 zwei gemeinsam oder wahlweise einzeln
lenkbare Fahrwerksachsen 4 auf, bei der jedes Rad 6 mit
einem eigenen hydraulischen Antrieb in Form eines Hydro
motors versehen ist und ggf. separat angesteuert werden
kann. Jedes Rad 6 ist mit einer Höhenverstelleinrichtung
25 versehen, so daß die Höhe des Maschinenrahmens 1 und
ggf. dessen Neigung exakt auf Arbeits- oder Transporthöhe
einstellbar ist. Das gesamte Maschinengewicht konzentriert
sich somit auf den Bereich zwischen den Fahrwerksachsen 4,
wobei unterhalb der Fahrerkabine zur Maschinenmitte ver
setzt eine Haube 7 ortsfest befestigt ist, die einen als
Mischraum dienenden Arbeitsraum einer relativ zu dem
Maschinenrahmen 1 höhenverstellbaren, rotierenden Arbeits
walze 8, z. B. einer Fräswalze begrenzt.
Der Recycler weist einen an dem Maschinenrahmen 1 be
festigten Vorratsbehälter 14 für das Streugut 5, z. B.
Bindemittel, sowie eine mit einer Streubreiteneinstellein
richtung 30 versehene Dosier- und Austrageinrichtung 10
auf, die in Form einer Zellradschleuse 11 gestaltet ist.
Der Vorratsbehälter 14 erstreckt sich zwischen Fahrerka
bine 23 und der Haube 7 der Arbeitswalze 8 und ist am
Maschinenrahmen 1 befestigt. Pulverförmiges Streugut 5
kann pneumatisch in den Vorratsbehälter 14 eingefüllt
werden. Am oberen Ende ist der Vorratsbehälter 14 mit
einem Abluftfilter 26 versehen, so daß beim pneumatischen
Befüllen des Vorratsbehälters 14 kein Staub nach außen
dringen kann. Die Wände 20 des Vorratsbehälters 14 können
trichterförmig verlaufen. Am unteren Ende des Vorratsbe
hälters 14 befindet sich in einem Austrag 15 die Zellrad
schleuse 11, mit der das Streugut 5 dosiert abgegeben
werden kann. Das Austragen des Streuguts 5 bzw. Binde
mittels erfolgt in Abhängigkeit der Vortriebsgeschwindig
keit der Maschine mit Hilfe einer Computersteuerung. Die
Zellradschleuse 11 ist über ein Getriebe 16 an einen
Hydraulikmotor 12 angeschlossen. Unterhalb der Zellrad
schleuse 11 sind flexible Abdichtungswände 18, z. B. aus
Gummimatten, vorgesehen, die den Austrag 15, der sich
vorzugsweise über die gesamte Breite der Maschine er
streckt, gegenüber dem Boden 2 abdichtet. Zur Haube 7 hin
sind die Abdichtungswände 18 offen, so daß das aus dem
Austrag 15 dosiert abgegebene Streugut/Bindemittel 5
innerhalb der von den Abdichtungswänden 18 umschlossenen
Bodenfläche auf den Boden 2 abgelegt wird. Das Streugut/
Bindemittel 5 wird dann unmittelbar nach der Verteilung
von der Arbeitswalze 8 überfahren und mit dem abgefrästen
Boden 2 vermischt. Auf diese Weise kann kein Zement oder
Kalkstaub nach außen treten, wodurch das Bindemittel 5
pulverförmig, d. h. ohne Wasser eingebunden werden kann.
Füllstandssensoren 24 an den Wänden 20 des Vorratsbehäl
ters 14 geben Signale an die Steuerung, wobei diese Sig
nale auch dazu benutzt werden können, Vibrationsrüttler
22, die ebenfalls an den Wänden 20 des Vorratsbehälters 14
angeordnet sind, zu steuern.
Die Steuerung der Zellradschleuse 11 kann auch zusätzlich
zu der Steuerung in Abhängigkeit von der Vortriebsge
schwindigkeit eine Feinsteuerung dahingehend erfahren, daß
eine im einzelnen nicht dargestellte Wiegeeinrichtung die
ausgetragene Streugutmenge erfaßt und entsprechend die
Drehzahl der Zellradschleuse 11 korrigiert. Die Wiegeein
richtung kann beispielsweise aus unterhalb des Vorratsbe
hälters 14 angeordneten Wägezellen bestehen.
Die bisherige Beschreibung bezog sich auf einen Recycler
mit einem integrierten Vorratsbehälter 14 für Streugut 5
mit einer Streubreiteneinstelleinrichtung 30 und einer
Dosier- und Austrageinrichtung 10. Es versteht sich, daß
auch andere Straßenbaumaschinen mit einem Vorratsbehälter
14, einer Streubreiteneinstelleinrichtung 30 und einer
Dosier- und Austrageinrichtung 10 versehen sein können,
ohne eine Arbeitswalze 8 aufweisen. Die nachfolgende de
taillierte Beschreibung der Streubreiteneinstelleinrich
tung bezieht sich somit auch auf die Anwendung der Streu
breiteneinstellung bei Straßenbaumaschinen, die nicht
Recyclingmaschinen sind.
Die in den Fig. 2 bis 5 dargestellte Streubreitenein
stelleinrichtung 30 ist zwischen der Dosier- und Austrag
einrichtung 10 und dem Vorratsbehälter 14 vorzugsweise in
dem Austrag 15 des Vorratsbehälters 14 angeordnet.
Fig. 2 zeigt nur den trichterförmigen Austrag 15 des Vor
ratsbehälters, in dem die aus einer Zellradschleuse 11
bestehende Dosier- und Austrageinrichtung 10 am unteren
Ende angeordnet ist. Die Zellradschleuse 11 ist zwischen
zwei sich quer zur Fahrtrichtung erstreckenden, zueinander
parallelen vertikalen Wänden 17 des Austrags 15 angeordnet
und erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Arbeits
breite des Maschinenrahmens 1. Oberhalb der Zellradschleu
se 11 ist die Streubreiteneinstelleinrichtung 30 ebenfalls
zwischen den vertikalen Wänden 17 angeordnet. Die Streu
breiteneinstelleinrichtung 30 ist, wie am besten aus Fig.
4 ersichtlich ist, aus mehreren Sperrsegmenten 32 gebil
det. Wie aus den Fig. 4 und 5 erkennbar ist, sind die
Sperrsegmente 32 nicht über die gesamte Breite der Zell
radschleuse 11 angeordnet. In der Mitte der Zellrad
schleuse 11 kann ein Bereich ohne Sperrsegmente vorgesehen
sein. Die Breite des nicht absperrbaren Bereiches kann
beispielsweise 500 mm betragen. Beiderseits des nicht
absperrbaren Bereiches sind in den Ausführungsbeispielen
der Fig. 4 und 5 jeweils vier Sperrsegmente 32 vorgese
hen, wobei jedes Sperrsegment 32 mit Hilfe einer Kolben-
Zylindereinheit 35, 36 verstellt werden kann. Die Breite
eines Sperrsegmentes 32 kann beispielsweise 250 mm betra
gen.
Eine Ventilsteuereinrichtung 44 ermöglicht die individu
elle oder kombinierte Ansteuerung der Sperrsegmente 32
über die Kolben-Zylindereinheiten 35, 36.
Fig. 3 zeigt zwei nebeneinander angeordnete Sperrsegmente
32 in unterschiedlichen Schwenkstellungen. Durch Betäti
gung der Kolben-Zylindereinheit 35, 36 wird ein zweiarmiger
Schwenkhebel 38 verschwenkt, mit dessen Hilfe gleichzeitig
und synchron drei Klappen 34 um ca. 90° verschwenkt werden
können. Bei den in den Fig. 3 bis 5 gezeigten Ausfüh
rungsbeispielen befinden sich die Schenkachsen der Klappen
34 parallel zur Arbeitsrichtung der Maschine. Die Unter
teilung eines Sperrsegmentes 32 auf mehrere schwenkbare
Klappen 34 hat den Vorteil, nur eine geringe Bauhöhe und
Bautiefe zu erfordern, so daß die Streubreiteneinstellein
richtung 30 ohne Schwierigkeiten mit einer Dosier- und
Austrageinrichtung 10 kombiniert werden kann, ohne die
hänge und/oder Breite der Maschine zu vergrößern. Wie aus
der Fig. 3 ersichtlich können die Klappen in der nahezu
horizontalen Schließposition einander teilweise überlap
pen. Dabei kann die drehfest mit der Klappe 34 verbundene
Achswelle 50 unsymmetrisch relativ zur Klappe 34 angeord
net sein, d. h. daß die Klappe 34 zu beiden Seiten der
Achswelle 50 ungleich weit absteht.
Der von dem Kolben 35 betätigte zweiarmige Schwenkhebel 38
verschwenkt zunächst die mittlere Klappe 34 eines Sperr
segmentes 32 und verlagert darüber hinaus ein Koppelglied
40, das an dem freien Arm des zweiarmigen Schwenkhebels 38
angelenkt ist. Das Koppelglied 40 ist an seinen Enden mit
zwei weiteren Schwenkhebeln 42 gekoppelt, die zum Ver
schwenken der äußeren Klappen 34 über deren Achswellen 50
dienen.
Es versteht sich, daß das Koppelglied auch mit mehr als
zwei Schwenkhebeln 42 verbunden sein kann, um beispiels
weise je Sperrsegment 32 fünf Klappen 34 gleichzeitig und
parallel zueinander zu verschwenken.
Das Koppelglied 40 ermöglicht demzufolge das synchrone und
parallele Verschwenken aller Klappen 34 eines Sperrsegmen
tes 32.
Auf der rechten Seite der Fig. 3 ist das benachbarte
Sperrsegment 32 in der Öffnungsstellung gezeigt, in der
die Klappen 34 vertikal stehen und dadurch den Durchlaß
querschnitt des Austrags 15 freigeben.
Die Fig. 4 und 5 zeigen insgesamt acht Sperrsegmente 32,
wovon lediglich das am linken Rand befindliche Sperrseg
ment 32 in die Sperrstellung verschwenkt ist. Die Klappen
34 erstrecken sich über den gesamten Öffnungsquerschnitt
des Austrags 15 zwischen den Wänden 17. Der Austrag 15 ist
über den Flansch 19 mit dem Vorratsbehälter 14 verbunden.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, verlaufen die durch die Achs
wellen 50 und die Achsstümpfe 48 definierten Schwenkachsen
der Klappen 34 parallel zur Arbeitsrichtung der Maschine.
Die Achswellen 50 und die Achsstümpfe 48 sind in Lage
rungen 46 auf der Außenseite der Wände 17 gehalten, wobei
die Achswellen 50 durch die Wand 17 hindurch nach außen
geführt und drehfest mit den Schwenkhebeln 38 verbunden
sind. Desweiteren sind auch die Kolben-Zylindereinheiten
35, 36 an der Außenseite des Austrags 15 befestigt.
Im Bereich des trichterförmigen Abschnitts des Austrags 15
ist ein Füllstandssensor 24 angeordnet.
Am unteren Ende des Austrags 15 ist unterhalb der Zellrad
schleuse 11 die bereits beschriebene flexible Wand 18
angeflanscht, die beispielsweise aus einem Gummimaterial
bestehen kann und in Arbeitsrichtung und seitlich den
Austrag abdichtet.
Claims (16)
1. Vorrichtung zum Bearbeiten von Fahrbahnen,
- - mit einem selbstfahrenden Fahrgestell, das einen Maschinenrahmen (1) trägt,
- - mit einem Antriebsmotor für den Antrieb von Ar beitseinrichtungen (8) und den Fahrbetrieb, und
- - mit einem an dem Maschinenrahmen (1) befestigten
Vorratsbehälter (14) für Streugut (5) und einer
mit dem Vorratsbehälter (14) verbundenen Dosier-
und Austrageinrichtung (10) für das Streugut
(5),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorratsbehälter (14) einen sich quer zur Fahrtrichtung des Maschinenrahmens (1) erstreckenden Austrag (15) aufweist,
daß die Dosier- und Austrageinrichtung (10) in oder unterhalb des Austrags (15) angeordnet ist, und
daß eine Streubreiteneinstelleinrichtung (30) zwi schen dem Vorratsbehälter (14) und der Dosier- und Austrageinrichtung (10) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Sperrelemente (32, 34) der Streubreiten
einstelleinrichtung (30) sowohl in der Öffnungsstel
lung als auch in der Schließstellung innerhalb des
Austrags (15) und nach außen hin abgedichtet ange
ordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sperrelemente der Streubreitenein
stelleinrichtung (30) aus mehreren separat ansteuer
baren, in Breitenrichtung nebeneinander angeordneten
Sperrsegmenten (32) bestehen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperrsegmente (32) aus mindestens einer
schwenkbaren Klappe (34) bestehen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Klappen (34) eines Sperrsegmentes (32)
miteinander gekoppelt sind und gemeinsam verschwenk
bar sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Sperrsegmente (32) ge
meinsam verstellbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Maschinenrahmen (1) zum Sta
bilisieren und/oder Recyclen von wenig tragfähigen
Böden eine Arbeitswalze (8) trägt, und daß die
Dosier- und Austrageinrichtung (10) in Arbeitsrich
tung (3) unmittelbar vor der Arbeitswalze (8) ange
ordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dosier-und Austrageinrichtung
(10) für das Streugut (5) aus einer Zellradschleuse
(11) besteht, deren Drehzahl in Abhängigkeit von der
Vortriebsgeschwindigkeit steuerbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Wiegeeinrichtung, z. B. unterhalb des Vor
ratsbehälters (14) angeordnete Wägezellen, das ausge
tragene Streugut wiegt und die Drehzahl der Zellrad
schleuse (10) zusätzlich in Abhängigkeit des tatsäch
lich ausgetragenen Streuguts regelt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Streugut (5) aus einem pul
verförmigen Bindemittel besteht.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß am unteren Ende der Dosier-
und Austrageinrichtung (10) eine zur Haube (7) hin
offene und seitlich, sowie in Fahrtrichtung zum Boden
hin abdichtende, flexible Abdichtungswand (18) ange
ordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß an den Wänden (20) des
Vorratsbehälters Vibrationsrüttler (22) angeordnet
sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadu
rch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (14)
mehrere Füllstandssensoren (24) aufweist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vibrationsrüttler (22) in Abhängigkeit der
Signale der Füllstandssensoren (24) steuerbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (14)
pneumatisch mit pulverförmigen Streugut (5) nach
füllbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß der Vorratsbehälter (14)
einen Abluftfilter (26) aufweist.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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