DE19817143A1 - Lagerteil für mindestens eine schwenkbare Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes - Google Patents

Abstract

Die Rückenlehne (1) des Fahrzeugsitzes eines Kombifahrzeugs ist an einem Lagerteil (2) angelenkt, das über einen Befestigungsflansch (2') an einem Querträger (4) der Fahrzeugkarosserie festgelegt ist. Hierfür ist der Querträger (4) von vier Halteschrauben (7) durchsetzt, die über die Rückseite (4'') des Querträgers (4) um ein Maß (c) hinausragen. Dabei sind die Halteschrauben (7) jeweils von Tellerfedern (10) umgeben, die mit Vorspannung gegen den Schraubenkopf (7'') wirken. Ein sich im Laderaum (a) befindendes, unbefestigtes Ladegut, das bei einem Frontalcrash oder dergleichen des Kombifahrzeugs gegen die Rückenlehne (1) des Fahrzeugsitzes geschleudert wird, bewirkt, daß über das Lagerteil (2) und dessen Befestigungsflansch (2') die Halteschrauben (7) etwa in Pfeilrichtung (d) verlagert werden und dadurch die kinetische Energie über das aus den Tellerfedern (10) und den Deformationsblechen (12) bestehende Energieaufnahmeelement (13) abgebaut wird.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Lagerteil der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten und aus der DE 43 41 952 A1 hervorgehenden Art.

Das aus dieser Druckschrift bekannte Lagerteil dient zur schwenkbaren Lagerung der Rückenlehne der hinteren Rücksitze in einem Kombifahrzeug. Dabei besteht das rohrförmige, als ein einstückiges Teil ausgebildete Lagerteil aus einem an sei­ nem freien Endabschnitt vorgesehenen Lagerauge für die Rückenlehne, einem als Faltenbalg gestalteten Mittelabschnitt und aus einem an diesem vorgesehenen An­ schraubflansch zur Befestigung des Lagerteils an der Fahrzeugkarosserie. Falls bei einem Frontalcrash oder dergleichen ein ungesichertes Ladegut gegen die Rücken­ lehne der Rücksitze geschleudert wird, so soll zumindest ein Teil der kinetischen Energie im Faltenbalg des Lagerteils in Verformungsarbeit umgewandelt und damit abgebaut werden. Nachdem jedoch das Energieaufnahmeelement einstückig am Lagerteil ausgebildet ist, muß dieses auch nach einer verhältnismäßig geringen Krafteinwirkung ausgetauscht werden. Darüber hinaus ist das Energieaufnahme­ element kompliziert gestaltet und daher teuer herzustellen.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Lagerteil der im Oberbegriff des Patentan­ spruchs 1 genannten Art derart auszubilden, daß einfache und kostengünstig her­ stellbare Einzelteile vorgesehen werden können und ferner bei einer verhältnis­ mäßig geringen Krafteinwirkung nur das Energieaufnahmeelement ausgetauscht werden muß.

Zur Lösung der Aufgabe sind die im Patentanspruch 1 dargelegten Merkmale vor­ gesehen.

Da das Energieaufnahmeelement aus einzelnen, separat vom Lagerteil vorgesehe­ nen und darüber hinaus aus einfach herstellbaren Teilen besteht, kann es bei einer verhältnismäßig geringen Kraftbeaufschlagung in Folge eines Fahrzeugcrashs oder dergleichen vorteilhafterweise rasch und unkompliziert ausgetauscht werden. Ferner liegt das Energieaufnahmeelement an der Rückseite einer an der Fahrzeug­ karosserie vorgesehenen Ausbildung wie Querträger oder dergleichen an, so daß diese bei einer in das Lagerteil eingeleiteten und zur Fahrzeugfrontseite hin gerich­ teten Krafteinwirkung lediglich auf Druck belastet und damit die fahrzeugaufbau­ seitige Ausbildung nicht plastisch deformiert wird. Dabei besteht das Lagerteil und der an diesem angebrachte Befestigungsflansch aus einfachen und damit kosten­ günstig herstellbaren Profilteilen.

Zweckmäßigenweise ist das Lagerteil an einem rechtwinklig zu seiner Längser­ streckung verlaufenden Querträger vorgesehen und liegt dabei über einen Befesti­ gungsflansch entweder an dessen Frontseite oder - unter Durchsetzung des Quer­ trägers - über ein Querteil an dessen Rückseite an; bei letztgenannter Ausfüh­ rungsart befindet sich zwischen dem Querteil und der Rückseite des Querträgers das Energieaufnahmeelement (Merkmale der Patentansprüche 2 und 3).

Weist das Lagerteil einen an der Frontseite des Querträgers anliegenden Befesti­ gungsflansch auf, so wird der Querträger von mehreren, über seine Rückseite hin­ ausragenden Halteschrauben durchsetzt, wobei deren rückseitiger Endabschnitt jeweils von Tellerfedern, Schraubendruckfedern, Gummiteilen oder dergleichen um­ geben ist, die sich auf einer Druckplatte abstützen und mit Vorspannung gegen eine ihrerseits am Kopf der Halteschrauben anliegende Auflageplatte wirken. Dieses Energieaufnahmeelement ist einfach herzustellen und kann nach einer Krafteinlei­ tung in einfacher Weise ausgetauscht werden (Merkmale der Patentansprüche 4 und 5).

Gemäß den Merkmalen der Patentansprüche 6 und 7 haben die Druckplatte und die Aufnahmeplatte jeweils über die Halteschrauben hinausragende Seitenabschnitte, zwischen denen sich jeweils ein Deformationsteil, insbesondere ein Deformations­ blech befindet. Zweckmäßigerweise hat dieses eine rechtwinklig zu den Halte­ schrauben verlaufende Sollknickkante, wodurch gewährleistet ist, daß bei einer in das Lagerteil eingeleiteten Krafteinwirkung die kinetische Energie zusätzlich zu den Druckfederelementen durch Verformungsarbeit der Deformationsbleche abgebaut wird. Zumindest wird die kinetische Energie durch das Energieaufnahmeelement erheblich abgedämpft. Schließlich können die Deformationsbleche auch in einfacher Weise ausgetauscht werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt und wird im folgenden erläutert. Diese zeigt eine perspektivische Darstellung eines an der Front­ seite eines Querträgers vorgesehenen Lagerteils mit rückseitigem Energieaufnah­ meelement.

Eine in der Zeichnung dargestellte Rückenlehne 1 von nicht näher dargestellten Rücksitzen eines Kombifahrzeugs mit einem Laderaum a, ist an einem flachpro­ filförmigen Lagerteil 2 über einen Lagerbolzen 3 in den Richtungen des Doppelpfeils b schwenkbar gelagert. Dabei befindet sich im Bereich der Rücksitze ein an der Fahrzeugkarosserie einstückig ausgebildeter, nach oben abstehender Querträger 4, der in einer Fahrzeugquerebene verläuft und einen trapezförmigen Querschnitt hat.

Wie in der Zeichnung ersichtlich, ist am Lagerteil 2 ein rechtwinklig zu seiner Längs­ erstreckung verlaufender Befestigungsflansch 2' angebracht, der wellenförmig (oder auch ebenflächig) ausgebildet ist und an der Frontseite 4' des Querträgers 4 anliegt. Dieser ist im Umfangsbereich des Befestigungsflansches 2' mit einem Verstär­ kungsblech 5 versehen. Das Lagerteil 2 ist über seinen rechteckförmigen Befesti­ gungsflansch 2' durch jeweils zwei, nahe dessen Schmalseiten liegende Halte­ schrauben 7 am Querträger 4 befestigt, wobei dieser vom Schaft 7' der Halte­ schrauben 7 durchsetzt ist, die schließlich um ein Maß c von der Rückseite 4'' des Querträgers 4 abstehen. An dessen Rückseite 4'' liegt ferner eine Druckplatte 8 an, die vier Durchgangsbohrungen aufweist, welche jeweils vom Schaft 7' der Halte­ schrauben 7 durchsetzt sind. Diese haben an ihrem freien Ende jeweils einen Schraubenkopf 7'', an dem eine Auflageplatte 9 anliegt, welche ebenfalls vier, je­ weils vom Schaft 7' der Halteschrauben 7 durchsetzte Durchgangsbohrungen auf­ weist. Schließlich ist der Schaft 7' der Halteschrauben 7 von einer Anzahl von Tel­ lerfedern 10 umgeben, die sich an der Druckplatte 8 abstützen und mit Vorspannung gegen die Auflageplatte 9 wirken, welche ihrerseits an den Schraubenköpfen 7'' anliegt. Auf den über den Befestigungsflansch 2' hinausragenden Gewindeabschnitt der Halteschrauben 7 ist eine Hutmutter 11 aufgeschraubt.

In der Zeichnung ist schließlich zu ersehen, daß die jeweils rechteckförmige Druck­ platte 8 und Auflageplatte 9 an ihren Schmalseiten jeweils über die Halteschrauben 7 hinausragen, wobei zwischen den Seitenabschnitten 8' und 9' von Druckplatte 8 und Auflageplatte 9 jeweils ein an diesen befestigtes sowie parallel zu ihren Schmalseiten verlaufendes Deformationsblech 12 vorgesehen ist. Diese haben je­ weils eine im Mittelbereich ihrer Höhenerstreckung liegende sowie etwa rechtwinklig zum Schaft 7' der Halteschrauben 7 verlaufende Sollknickkante 12'. Die Tellerfedern 10 sowie die beiden Deformationsbleche 12 bilden miteinander bei dem im folgen­ den erläuterten Beaufschlagen des Lagerteils 2 ein Energieaufnahmeelement 13. Damit die mit diesem versehene Rückwand des Querträgers 4 bei einer gegen die Druckplatte 8 gerichteten Krafteinwirkung nicht eingebeult wird, sind zwischen den einander zugewandten Innenwandungen der schrägen Seitenwände des im Quer­ schnitt trapezförmigen Querträgers 4 jeweils im Bereich der Halteschrauben 7 lie­ gende sowie parallel zu diesen verlaufende Verstärkungsteile 14 eingesetzt.

Wird bei einem Frontalcrash des Kombifahrzeugs ein sich in dessen Laderaum a befindendes, unbefestigtes Ladegut gegen die Rückseite der Rückenlehne 1 ge­ schleudert, so wird über diese das Lagerteil 2 und der mit diesem verbundene Befestigungsflansch 2' in Pfeilrichtung d verlagert. Über diesen werden ferner die an ihm anliegenden Hutmuttern 11 und damit auch die Halteschrauben 7 etwa in Pfeil­ richtung d verlagert, wodurch die Tellerfedern 10 sehr hoch - unter Umständen bis zum Flachdrücken - vorgespannt und dabei auch die Deformationsbleche 12 ver­ formt werden. Hierdurch wird die in das Energieaufnahmeelement 13 eingeleitete kinetische Energie, welche gegen die Rückenlehne 1 wirkt, zumindest erheblich abgebaut oder auch ganz vernichtet. Dabei wird der Querträger 4 im Bereich des Energieaufnahmeelements 13 lediglich auf Druck belastet.

Claims (7)

1. Lagerteil für mindestens eine schwenkbare Rückenlehne eines Fahrzeug­ sitzes, wobei das Lagerteil mit wenigstens einem, seinerseits mit dem Fahr­ zeugaufbau in Verbindung stehenden Energieaufnahmeelement zusammen­ wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerteil (2) unter Zwischenlage des aus zumindest einem einzelnen Teil bestehenden Energieaufnahmeelement (13) derart mit dem Fahrzeugaufbau (Querträger 4) in Verbindung steht, daß dieser im Bereich des Energieaufnahmeelements nur auf Druck belastet wird.

2. Lagerteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerteil (2) an einer etwa rechtwinklig zu seiner Längserstreckung verlaufenden Ausbildung des Fahrzeugaufbaus (Querträger 4) vorgesehen und an dieser über das nur auf Druck belastete Energieaufnahmeelement (13) festgelegt ist.

3. Lagerteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerteil (2) einen Querträger (4) der Fahrzeugkarosserie durchsetzt und an dessen Rück­ seite (4'') unter Zwischenlage des Energieaufnahmeelements (13) über ein am Lagerteil vorgesehenes Querteil anliegt.

4. Lagerteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagerteil (2) an der diesem zugewandten Frontseite (4') eines Querträgers (4) der Fahrzeug­ karosserie über einen längs dem Querträger verlaufenden Befestigungs­ flansch (2') anliegt, wobei dieser über mehrere, den Querträger durchsetzende Halteschrauben (7) festgelegt ist, deren Schaft (7') mit einem Schraubenkopf (7'') jeweils um ein Maß (c) über die Rückseite (4'') des Querträgers hinaus­ ragt, wobei zwischen dem Schraubenkopf und der Rückseite des Querträgers jeweils wenigstens ein Druckfederelement (Tellerfedern 10) mit Vorspannung eingesetzt ist.

5. Lagerteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rückseite (4'') des Querträgers (4) eine jeweils vom Schaft (7') der Halteschrauben (7) durchsetzte Druckplatte (8) und ferner am Schraubenkopf (7'') der Halte­ schrauben eine ebenfalls von diesen durchsetzte Auflageplatte (9) anliegt, wobei die Halteschrauben jeweils von einer Anzahl von Tellerfedern (10) um­ geben sind, die sich an der Druckplatte abstützen und mit Vorspannung gegen die Aufnahmeplatte wirken.

6. Lagerteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die rechteckförmige Druckplatte (8) und Auflageplatte (9) an ihren beiden Schmalseiten jeweils über die Halteschrauben (7) hinausragen, wobei an den Seitenabschnitten (8' und 9') von Druckplatte und Auflageplatte jeweils mindestens ein Deformati­ onsteil (Deformationsblech 12) angebracht ist.

7. Lagerteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Deformationsteil aus wenigstens einem, etwa parallel zu den Schmalseiten von Druckplatte (8) und Auflageplatte (9) verlaufenden Deformationsblech (12) besteht, das min­ destens eine, etwa parallel zur Ebene von Druckplatte oder Auflageplatte ver­ laufende Sollknickkante (12') aufweist.