DE19816071A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Antreiben der Ringbank einer Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Antreiben der Ringbank einer Ringspinn- oder Ringzwirnmaschine

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    • D01H1/00Spinning or twisting machines in which the product is wound-up continuously
    • D01H1/14Details
    • D01H1/36Package-shaping arrangements, e.g. building motions, e.g. control for the traversing stroke of ring rails; Stopping ring rails in a predetermined position

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Antreiben der Ringbank einer Ringspinnmaschine durch einen positionsorientiert gesteuerten Motor in Abhängigkeit von Drehwinkelsignalen der Lieferwalze des Streckwerkes und in Abhängigkeit von Drehwinkelsignalen im Getriebezug des Ringbankantriebes. Mit dem Ziel, die Form der Bewegung der Ringbank nach optimalen Bewegungsgesetzen und anpaßbar zu gestalten, wird in der Phase der Bewegungsumkehr der Ringbank während des Lagenhubes der praktisch, unmittelbar an der Ringbank gemessene tatsächliche Lagenhub in seinem Verlauf, abhängig von vorgegebenen Drehwinkelsignalen des Antriebsmotors für den Ringbankhub, erfaßt, mit dem optimalen Bewegungsverlauf verglichen, ein Korrekturprogramm berechnet und der Antriebsmotor für den Ringbankhub mit einem korrigierten Steuerprogramm gespeist. Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist durch die Anwendung von zwei Geber/Sensoreinheiten (33; 35, 36) im Getriebezug des Antriebes für die Ringbank (3) gekennzeichnet.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Antreiben der Ringbank einer Ringspinnmaschine durch einen positionsorientiert gesteuerten Motor in Abhängigkeit von Drehwinkelsignalen der Lieferwalze des Streckwerkes und in Abhängigkeit von Drehwinkelsignalen im Getriebezug des Ringbankantrie­ bes.
Durch die DE 37 06 513 ist ein Verfahren zum Steuern der Ringbankbewegung bekannt geworden. Für den Antrieb der Spindeln der Ringspinnmaschine ist ein erster, ein Hauptmotor vorgesehen. Ein weiterer Motor, dessen Drehzahl nach einem vorgegebenen Programm steuerbar ist, dient dem Antrieb des Ringbank­ hubes.
Die Antriebsbewegung dieses Motors wird über mehrere, zueinander parallel angeordnete Kugelgewindespindeln auf die Ringbank übertragen. Die Kugelge­ windespindeln sind in gleichmäßigen Abständen unten an der Ringbank befestigt. Sie arbeiten mit, in der Spindelschiene drehbar gelagerten Muttern zusammen. Die drehbaren Muttern tragen ein Schneckenrad. Die Schneckenräder aller Kugelgewindespindeln werden über eine sich längs der Spindelreihe erstrecken­ den Antriebswelle, die für jedes Schneckenrad eine Schnecke trägt, gleichsinnig angetrieben. Zwischen dieser Antriebswelle und dem drehzahlgesteuerten Motor ist ein mehrstufiges Untersetzungsgetriebe vorgesehen.
Der Motor für die Ringbankbewegung ist mit dem Antrieb des Streckwerkes, insbesondere mit der Lieferwalze des Streckwerkes, synchronisiert. Entsprechen­ de Geber in der Antriebskette der Lieferwalze und Geber in der Antriebskette der Ringbank liefern Steuersignale an eine Rechnersteuerung zum Zweck der Syn­ chronisation beider Bewegungen bei der Abarbeitung der vorgegebenen Spinn­ programme.
Diese Spinnprogramme sind variabel hinsichtlich der Gestaltung unterschiedlicher Spulenformen und unterschiedlicher Spinnparameter.
Aus Gründen, die nicht zweifelsfrei definierbar sind, entstehen trotz einer präzi­ sen Steuerung der Ringbank mit Hilfe der gen. Kugelgewindespindeln unregel­ mäßig Abweichungen von der vorgegebenen Spulenform.
Ein weiterer Mangel aller bisher bekannten Antriebe für die Ringbank besteht darin, daß, insbesondere in der unteren Umkehrphase des Lagenhubes, eine große Zahl von zueinander nahezu paralleler Faden lagen entstehen, die beim Abziehen des Fadens von der Spule relativ häufig gruppenweise mitgerissen werden und zu Unterbrechungen im Verarbeitungsprozeß des Fadens führen.
Sehr häufig entstehen auch im Bereich der zylindrischen Oberfläche der Spule Unregelmäßigkeiten im Spulenaufbau in Form von Einschnürungen, Wülsten und dgl.
Auch solche Unregelmäßigkeiten lassen sich mit den hochsensiblen und auch relativ kostenaufwendigen Ringbankantrieben mit einer großen Zahl von Kugelge­ windespind ein nicht zuverlässig beseitigen.
Insbesondere zur Vermeidung von zueinander parallelen Fadenlagen in den Grenzlagen des jeweiligen Lagenhubes geht man bisher davon aus, eine schlag­ artige Umkehr der Bewegungsrichtung des Ringbankhubes zu gewährleisten.
Zu diesem Zweck schaltete man entweder die Motoren für den Ringbankantrieb mit einem einzigen Schaltvorgang um oder man ordnete in dem Getriebezug zwischen Motor und Ringbank für beide Bewegungsrichtungen Kupplungen ein, die praktisch schlagartig die Bewegungsrichtung umkehrten (vgl. DE 39 12 583 und DE 39 12 594).
Diese schlagartige Bewegungsumkehr des Ringbankantriebes hat einen erhebli­ chen Verschleiß von Getriebegliedern zur Folge. In der Praxis zeigte sich auch, daß die Ringbank eine andere Bewegung ausführt als erwünscht.
Immer wieder treten Unregelmäßigkeiten im Spulenaufbau auf. Es zeigte sich, daß die Verwendung der Kugelgewindespindeln keine entscheidenden Vorteile gegenüber den bisher verwendeten Zugmittelgetrieben brachte. Aus Kosten­ grün den ging man deshalb auch wieder dazu über, anstelle der kostenaufwendi­ gen Kugelgewindespindeln nahezu formschlüssig arbeitende Zugmittelgetriebe einzusetzen.
Zur Vermeidung eines unregelmäßigen Spulenaufbaus hat man auch bereits vorgeschlagen, die Geschwindigkeit des Ringbankhubes unmittelbar vor oder nach einem Richtungswechsel deutlich zu beschleunigen (DE 39 12 594 C2).
In den Bereichen, in denen durch diesen Vorgang weniger Faden abgelegt wurde, konnte dann der während eines unregelmäßig ablaufenden Umkehr­ vorganges zusätzlich abgelegte Faden in dem freigehaltenen Bereich eingefügt werden. Damit wurde der Aufbau der Spule hinsichtlich seiner Optik verbessert. Das Problem, daß mehrere Faden lagen im Umkehrbereich parallel zueinander liegen und dann beim Abziehen des Fadens Störungen verursachen, konnte damit jedoch nicht beseitigt werden.
Zur Beseitigung all dieser Mängel suchte man bisher eine Lösung in der Rich­ tung, daß man dafür sorgte, daß während jedes Lagenhubes - insbesondere in den nahezu gleichförmigen Bewegungsphasen - der Ringbank die Geschwindig­ keit so präzise steuerte, daß in einem vorgegebenen Hubabschnitt in jeder Höhenlage der Ringbank gleiche Fadenlängen zur Ablage gebracht werden konnten.
Die Steuerrechner für die Programmvorgabe an den Motor wurden mit kom­ plizierten Berechnungsverfahren ausgestattet, die sichern sollen, daß in einer vorgegebenen Zeit stets eine gleiche Fadenlänge abgelegt wird (DE 195 28 204 C1).
Die Praxis zeigt, daß auch diese Maßnahmen nicht zuverlässig zu einem sauberen Spulaufbau führen. Die erreichbaren Ergebnisse sind sehr unterschied­ lich und in der Summe unbefriedigend.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vor­ richtung zum Antreiben der Ringbank vorzuschlagen, das es ermöglicht die Ringbank und den von ihr auf der Spule abzulegen den Faden so zu bewegen, daß willkürliche Abweichungen vom vorgegebenen Arbeitsprogramm und in der Gestaltung des Spulenaufbaues weitgehend ausgeschlossen werden.
Diese Aufgabenstellung wird erfindungsgemäß durch die Verfahrensschritte nach Anspruch 1 auf einfache und in der Anwendung unkomplizierte Weise gelöst.
Durch die Erfassung des zeitlichen Ablaufes und des absoluten Betrages der Differenzgrößen zwischen dem vorgegebenen Bewegungsgesetz für die Ring­ bank und dem jeweiligen IST sowie durch die direkte Zuordnung dieses empi­ risch ermittelten Korrekturverlaufes zu dem vorzugebenden Steuerprogramm für den Antriebsmotor, das über einen längeren Zeitraum wirksam ist, wird verhin­ dert, daß regelmäßig immer wieder größere Abweichungen auftreten, die dann mit einem zeitlichen Verzug wieder ausgeglichen werden müssen.
Das vorgegebene korrigierte Programm enthält bereits die regelmäßig wirksamen getriebespezifisch vorhandenen Korrekturgrößen. Die Abweichungen von diesen bereits im Programm enthaltenen Korrekturwerten sind in der Regel so klein, daß man sie vernachlässigen kann.
Diese Art der Steuerung der Bewegungsumkehr hat neben der Beherrschung der getriebebedingten Fehler zusätzlich noch den Vorteil, daß extreme, unkontrollier­ bare Beschleunigungen an der großen Masse der Ringbank fast Vollständig ausgeschalten werden können.
Die Beschleunigungen sind stets kontrolliert und haben endliche Werte.
Die gewünschte, absolut winkelige Ablage des Fadens - insbesondere an der unteren Umkehrstelle findet zwar nicht so statt, wie das theoretisch gewünscht ist, aber ein Unterschied zum Stand der Technik, wo man die schlagartige Umkehr gezielt anstrebt, ist nicht festzustellen. Auch unter den Bedingungen des schlagartigen Umsteuerns des Ringbankhubes wird der Faden vom Läufer bogenförmig auf der Spulenoberfläche abgelegt.
Mit der vorliegenden Erfindung wird die vorgegebene Ringbankbewegung diesem praktisch erreichbaren Bogen angepaßt.
Es empfiehlt sich, die Verfahrensschritte zur Ermittlung des zeitlichen Korrektur­ verlaufes in regelmäßigen, meist längeren Zeitabschnitten zu wiederholen. Damit können klimabedingte oder abnutzungsbedingte Abweichungen vom ermittelten Korrekturwertverlauf weitgehend ausgeschalten werden.
Es empfiehlt sich auch, für unterschiedliche Fasermaterialarten unterschiedliche optimale Bewegungsverläufe der Ringbank zu ermitteln und diese für die Korr­ rekturverlaufsermittlung abrufbar bereitzustellen.
Das Einbringen der Korrekturwerte in die Programme vereinfacht sich durch die Verwendung der Programmsegmente nach Anspruch 2 und deren Ausgestaltung nach den Ansprüchen 3 bis 6.
Mit dem Ziel der regelmäßigen, vorzugsweise automatischen Kontrolle und Anpassung des notwendigen korrigierten Programmes ist es zweckmäßig in der Antriebskette für die Ringbank zwei Geber/Sensoreinheiten nach Anspruch 7 vorzusehen.
Optimale Steuerungsergebnisse erreicht man mit einfachen Mitteln durch die Modifikationen nach den Ansprüchen 8 und 9.
Alle vorbereiteten und gespeicherten Programmsegmente können in einer textil­ technologisch vorgegebenen Folge aufgerufen und abgearbeitet werden. Der Vorteil einer solchen Steuerung besteht auch darin, daß zeitaufwendige Rechenoperationen weitgehend vermieden werden können und die notwendigen Steuerdaten augenblicklich unter Echtzeitbedingungen bereitstehen. Einzelne Programmabschnitte können leichter den aktuellen Bedingungen ange­ paßt werden. Das notwendige Speichervolumen bleibt begrenzt.
Programmänderungen, die sich aus Gründen der Synchronisation ergeben, bleiben auf wenige und vorzugsweise einfache Programmsegmente begrenzt.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben werden. In den dazugehörigen Zeichnungen zeigen,
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Antriebsanordnung für das Streckwerk, die Spindelreihe und den Hub der Ringbank an einer Ringspinnmaschine,
Fig. 2 ein Weg-Zeit-Schaubild für einen Lagenhub der Ringbank,
Fig. 2a die Einzelheit (a) der Fig. 2 in einem vergrößerten Maßstab,
Fig. 2b die Einzelheit (b) in Fig. 2 in einem vergrößerten Maßstab und
Fig. 3 eine Serie von Lagenhüben der Ringbank mit unterschiedlicher Größe der Lagenhübe.
Die Ringspinnmaschine ist auf jeder Seite der Maschine mit einer Reihe von Spindeln 1 ausgestattet. Auf diesen Spindeln 1 sind die Spulen 11 mit ihren Hülsen formschlüssig aufgesteckt und werden kraftschlüssig angetrieben. Die Spindeln 1 werden von einem ersten Antrieb in Drehung versetzt. Die Art und Weise des Antriebes ist für den vorliegenden Fall zweitrangig. Wichtig ist, daß der Antrieb mit anderen Aggregaten der Ringspinnmaschine synchronisier­ bar ist.
Der Motor 12 ist damit ein Synonym-für einen synchronisierfähigen Motor. In der Antriebskette zwischen dem Motor 12 und den Spindeln 1 ist ein Drehzahlgeber 13 eingefügt, der seine Informationen einer zentralen Steuerung 6 zuleitet. Den Spindeln 1 ist in dem Fadenlauf ein Streckwerk 2 vorgeordnet. I. d. R. werden die Unterwalzen des Streckwerkes 2 mit Hilfe von zwei oder mehreren Motoren angetrieben. Für die vorliegende Erfindung ist lediglich der Motor 22 für den Antrieb für die Lieferwalze 21 wesentlich.
Im Getriebezug zwischen diesem Motor 22 und der Lieferwalze 21 ist ein Geber 23 angeordnet, der mindestens die Drehzahl dieser Lieferwalze 21 erfassen kann. Dieser Geber 23 gibt seine Informationen an die Steuerung 6 (SPS).
Jeder Spindelreihe ist eine Ringbank 3 zugeordnet, die im Maschinengestell parallel zu den Achsen der Spindeln 1 im Lagenhub zyklisch heb- und senkbar ist. Im Rahmen des Spulenaufbaus wird der Lagenhub L nach einem vorgegebe­ nen Programm in Schritten hs nach oben verlagert.
Der Ringbankhub h wird durch den Motor 32 gesteuert. Die Antriebsbewegung des Motors 32 wird zu diesem Zweck über ein Untersetzungsgetriebe 34 auf die Bandrolle 431 übertragen. Am Umfang dieser Bandrolle 34 ist das Zugband 343 mit Hilfe einer Kupplung befestigt. Dieses Zugband 343 wird über eine Führungs­ rolle 342 geführt. Das Ende des Zugbandes 343 ist fest mit der Ringbank 3 verbunden.
Die Verbindung und die Zugrichtung dieses Zugbandes 343 ist so gestaltet, daß ein verkantungsfreies Heben und Senken der Ringbank 3 auf den entsprechen­ den Führungen möglich ist.
In dem Getriebezug 34. . .343 für den Ringbankhub h ist nahe an der Abtriebs­ welle des Motors 32 ein Geber 33 angeordnet, der für kleine Wegabschnitte entsprechende Impulse abgibt. Der Motor 32 ist vorzugsweise positionsorientiert gesteuert. Die Steuerimpulse für diese Bewegung erhält er von der SPS 6.
Es hat sich herausgestellt, daß der notwendigerweise vorhandene Getriebezug 34. . .343 zwischen der Abtriebswelle des Motors 32 und der Ringbank 3 durch die große Zahl von Übertragungselementen und das Spiel zwischen den ein­ zelnen Übertragungselementen nicht exakt der Bewegung folgt, die der Motor 32 vorgibt.
Einen wesentlichen Einfluß hat auch die Trägheit der Getriebeelemente ein­ schließlich die der Ringbank 3. Auch die Reibungsbedingungen innerhalb dieses Getriebezuges 34. . .343 sind in den wenigsten Fällen exakt vorausbestimmbar, so daß die Bewegung der Ringbank 3 vor allem im Bereich der Bewegungs­ umkehr nicht der vorgegebenen Bewegung folgt.
Diesem letztgenannten Problem wird durch die vorliegende Erfindung Rechnung getragen. Zu diesem Zweck ist die Ringbank 3 mit einem weiteren Geber 35 ausgestattet. Dieser Geber 35 arbeitet mit einer Sensoreinheit 36 zusammen, die die tatsächliche Bewegung der Ringbank 3 in sehr kleinen Schritten erfaßt. Über einen Wandler 361 werden diese Impulse digitalisiert und der SPS 6 zugeleitet. Die SPS 6 ist damit in der Lage, die Bewegungsunterschiede zwischen der vorgegebenen Motorbewegung (des Motors 32) und der tatsächlichen Ring­ bankbewegung zu ermitteln.
Zur Erläuterung des Steuervorganges für die Ringbankbewegung, insbesondere in den Bereichen der Richtungsumkehr, wird auf die Fig. 2, 2a und 2b Bezug genommen.
In Fig. 2a stellt die durchgezogene Linie die gewünschte Bewegungsform Io der Ringbank 3 dar. Dieser Bewegungsform Io entsprechend wird zunächst durch das Programm, das der Motor 32 erhält, eine proportionale Bewegung einge­ steuert. Folgt der Motor 32 diesem Bewegungsgesetz, dann bewegt sich die Ringbank 3 tatsächlich nach dem Bewegungsgesetz Ro, das mit einer gestrichel­ ten Linie angegeben ist.
Der schraffierte Flächenabschnitt zwischen dieser Kurve Ro und der gewünsch­ ten Bewegungsform Io der Ringbank 3 charakterisiert in etwa die Elastizität des gesamten Getriebezuges. Aus dem Vergleich der Vorgabebewegung Io und der an der Ringbank durch die Sensoreinheit 36 gemessenen tatsächlichen Bewe­ gung Ro wird die Differenz ermittelt. Diese Differenz wird von dem anfänglich vorgegebenen Programm Io nach der durchgehenden Linie abgezogen.
Das auf diese Weise ermittelte Steuerprogramm So für den Motor 32 folgt etwa der strichpunktierten Linie. Es wird dem Motor 32 als Bewegungsprogramm So in der oberen Umkehrphase vorgegeben.
Auf analoge Weise wird auch das Antriebsprogramm Su für den Motor 32 in der unteren Umkehrphase P4 vorgegeben. Die notwendige Korrektur kann hier in völlig abweichend er Form erforderlich sein.
Im Gegensatz zu den Bedingungen an der oberen Umkehr summieren sich hier die Massenkräfte aus der Erdbeschleunigung und der Verzögerung des Lagen­ hubes.
Beschleunigt der Motor 32 die Ringbank nach oben, wirken die Massenkräfte aus der Erdbeschleunigung der Beschleunigung durch den Motor 32 entgegen. Die Ringbank 3 wird bei einem unkorrigierten Programm Iu des Motors 32 länger in der untersten Position - dargestellt durch die gestrichelte Linie Ru - verbleiben. In dieser Zeit werden mehrere Lagen parallel zueinander auf der Spule 11 abgelegt.
Steuert man den Motor 32 nach dem Programm Su, das durch die Strichpunk­ tierte Linie in Fig. 2b gekennzeichnet ist, dann folgt die Ringbank 3 etwa dem idealisierten Bewegungsgesetz Iu, das der durchgezogenen Bahn folgt. Diese vorgegebene korrigierte Programm kann auch nach mehreren ausgewähl­ ten Meßreihen manuell oder nach bestimmten vorgegebenen Parametern auto­ matisch korrigiert werden, so daß die tatsächliche Bewegung der Ringbank 3 der idealen Bewegungsbahn möglichst genau angepaßt werden kann.
Auf diese Weise wird einfach und im hohen Maße zuverlässig verhindert, daß im Bereich der Bewegungsumkehr des Lagenhubes mehrere Windungen nahezu parallel zueinander auf der Spule 11 abgelegt werden. Das gleichzeitige Abzie­ hen dieser Windungspakete bei der Weitetverarbeitung des Fadens wird damit weitgehend ausgeschlossen.
Es ist das Ziel, durch Variation des Antriebes den Lagenhub L hinsichtlich der Fadenlänge, die in einer Lage abgelegt wird, und hinsichtlich der absoluten Höhe des Lagenhubes unterschiedlich vorzugeben.
Zur Reduzierung des Aufwandes für die Programmierung wird das Programm für den Lagenhub L aus einzelnen Programmsegmenten P1, P2, P3, P4 zusammen­ gefügt. So können jeweils Abschnitte für die beiden Bereiche der Bewegungs­ umkehr P2, P4 sowie Programmsegmente für den Hub P1 und das Absenken P3 der Ringbank 3 eingespeichert werden.
Es können unterschiedliche Programme für jeden Teilabschnitt vorgegeben werden, die dann entsprechend einem Abrufprogramm nacheinander abgearbeitet werden. Auf diese Weise kann man die- Programmsegmente P2, P4 im Bereich der Bewegungsumkehr für unterschiedliche Fadenmaterialien und für unter­ schiedliche Betriebsbedingungen der Ringspinnmaschine abrufbar einspeichern und für den jeweilig aktuellen Betriebszustand frei wählbar abrufen.
Der Programmierer für die Ringspinnmaschine ist durch die Vorgabe frei wähl­ barer Programmabschnitte P1. . .P4 in der Lage, die Gestaltung des Lagenhubes allen gewünschten Bedingungen zur Gestaltung der Spulenform sowie in den Phasen des An- und Abspinnens nahezu beliebig zu gestalten.
Korrekturen im Gesamtablauf sind auf einfache Art und Weise möglich, ohne in den mechanischen Aufbau der Maschine einzugreifen. Ein derartiges Programm für den Lagenhub ist anhand eines Hub/Drehwinkel-Diagramms in Fig. 3 dar­ gestellt.
Bezugszeichenliste
1
Spindel
11
Spule
12
Motor
13
Geber
2
Streckwerk
21
Lieferwalze
22
Motor
23
Geber
3
Ringbank
31
Spinnring
32
Motor
33
Geber
34
Getriebe
341
Bandscheibe
342
Führungsrolle
343
Zugband
344
Kupplung
35
Geber
36
Sensoreinheit
361
Wandler
4
Faden
5
Fadenführer
6
SPS - Speicherprogrammierbare Steuerung
h Hub (Ringbank)
hs Hubversatz
ω Drehwinkel (Maschine)
Z, Z1, Z2, Z3 Hubzyklus
L1, L2, L3 Lagenhub
P1, P2, P3, P4 Programmabschnitt
Io Ringbank (gewünschte Bewegungsform) - obere Umkehr
Ro Ringbank (Bewegungsform unkorrigiert) - obere Umkehr
So Steuerprogramm des Motors, korrigiert - obere Umkehr
Iu Ringbank (gewünschte Bewegungsform) - untere Umkehr
Ru Ringbank (Bewegungsform unkorrigiert) - untere Umkehr
Su Steuerprogramm des Motors, korrigiert - untere Umkehr
a Einzelheit
b Einzelheit

Claims (9)

1. Verfahren zum Antreiben der Ringbank einer Ringspinnmaschine durch einen positionsorientiert gesteuerten Motor in Abhängigkeit von Drehwinkelsignalen der Lieferwalze des Streckwerkes und in Abhängigkeit von Drehwinkelsignalen im Getriebezug des Ringbankantriebes, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Phase der Bewegungsumkehr der Ringbank während des Lagenhu­ bes der praktisch, unmittelbar an der Ringbank gemessene tatsächliche Lagenhub in seinem Verlauf, abhängig von vorgegebenen Drehwinkel­ signalen des Antriebsmotors für den Ringbankhub, erfaßt wird,
daß dieser erfaßte Bewegungsablauf -in der Bewegungsumkehr mit dem textil- technologisch notwendigen Bewegungsverlauf nach optimierten Bewegungs­ gesetzen in dieser Phase verglichen wird und daraus ein Korrekturwertver­ lauf ermittelt wird,
daß dieser Korrekturwertverlauf mit negativem Vorzeichen dem während des Meßvorganges abgearbeiteten Programm synchronisiert als Korrekturwert hinzugefügt wird und
daß dieses so korrigierte Programm dem Motor für den Ringbankantrieb für eine Vielzahl von Lagenhubzyklen als Steuerprogramm in Form variabler Stell­ größen zugeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Programm für die Ringbankbewegung aus mehreren, nacheinander abrufbaren Programmsegmenten (P1, P2, P3, P4) zusammengesetzt ist,
wobei je ein Programmsegment (P2, P4) für jede Bewegungsumkehr und je ein Programmsegment für die Aufwärts- (P1) und Abwärtsbewegung (P3) gespeichert ist
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubverlagerung (hs) des Lagenhubes (L) der Ringbank (3) ein variier­ barer Bestandteil eines Programmsegmentes ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß alle Programmsegmente (P1, P2, P3, P4) nach Führungstaktsignalen des Gebers (23) der Lieferwalze (21) des Streckwerkes (2) abgearbeitet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für gleichartige Programmsegmente (P1, P2, P3, P4) mehrere, wahlfrei abrufbare, mit unterschiedlichen Parametern ausgestattete Programm­ varianten gespeichert sind.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Programmvarianten der Programmsegmente (P1, P2, P3, P4) hinsicht­ lich der Impulszahlen der Lieferwalze (21) des Streckwerkes (2) und/oder hinsichtlich der Impulszahlen des Antriebsmotors (32) für den Ringbankhub unterscheiden.
7. Antriebsvorrichtung für den Ringbankhub an Ringspinn- oder Ringzwirn-maschinen
mit einem separaten Antriebsmotor für den Ringbankhub,
mit einer Geber/Sensoreinheit im Getriebezug für den Ringbankantrieb, mit einer Geber/Sensoreinheit in der Antriebskette der Lieferwalze des Streckwerkes,
mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) für die synchronisierte Steuerung des Antriebsmotors für den Ringbankhub nach vorgegebenen Programmen in Abhängigkeit von Impulsen der Geber/Sensoreinheiten des Ringbankhubes und der Lieferwalze, dadurch gekennzeichnet,
daß im Getriebezug des Antriebes der Ringbank (3) zwei Geber/Sensoreinheiten (35, 36; 33) angeordnet sind,
daß die erste Geber/Sensoreinheit (33) nahe dem Antriebsmotor (32) für den Ringbankhub und die zweite Geber/Sensoreinheit (35, 36) nahe an der Ringbank (3) angeordnet ist und
daß beide Geber/Sensoreinheiten (33; 35, 36) über Leitungen mit der speicher­ programmierbaren Steuerung (6) verbunden sind.
8. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Geber/Sensoreinheit (35, 36) der Ringbank (3) direkt zugeordnet ist.
9. Antriebsvorrichtung nach Anspruch 7 kund 8, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Geber/Sensoreinheit (33) ein inkementaler Geber am Antriebs­ motor (32) für den Ringbankhub ist.
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