DE19814561A1 - Fluidzylinder für oszillierende Antriebe - Google Patents
Fluidzylinder für oszillierende AntriebeInfo
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Abstract
Ein Fluidzylinder für oszillierende Antriebe, insbesondere zur oszillierenden Verschiebung von Farbwalzen in Druckmaschinen, weist einen Kolben auf, der zwischen zwei Anschlägen im Bereich der Zylinderdeckel hin- und hergehend verschiebbar ist. Zur Verstellung des Kolbenhubes ist ein Stellmechanismus 32, 34, 36, 38 vorgesehen, der eine Verstellung der für den Hub des Kolbens 18 maßgeblichen Länge des Kolbens gestattet.
Description
Die Erfindung betrifft einen Fluidzylinder für oszillierende Antriebe, insbe
sondere zur oszillierenden Verschiebung von Farbwalzen in Druckmaschinen,
mit einem in einem Zylinder zwischen zwei durch Anschläge an den Zylin
derdeckeln bestimmten Endstellungen hin- und hergehend verschiebbaren
Kolben.
Zur oszillierenden Verschiebung von Farbwalzen in Druckmaschinen werden
Pneumatikzylinder in unterschiedlichen Ausführungsformen verwendet. Die
ser Anwendungsfall wird für die vorliegende Erfindung jedoch lediglich als
Beispiel erwähnt, da die Erfindung auch auf andere Anwendungsmöglichkei
ten abzielen soll. Beim oszillierenden Antreiben von Farbzylindern besteht im
allgemeinen die Notwendigkeit einer Verstellung des Hubes, etwa zwischen
15 und 30 mm. Dabei ist es wesentlich, daß die Farbwalze die Mittelstellung
ihrer oszillierenden Bewegung beibehält, also nicht insgesamt nach einer der
Seiten verschoben wird. Bei den bekannten Lösungen werden zur Hubbegren
zung Anschlagnocken in den Zylinder eingebracht, die von beiden Seiten her
synchron verstellt werden müssen. Dies führt zu komplizierten Konstruktio
nen, da eine absolut synchrone Verstellung der Anschlagnocken an den bei
den Zylinderdeckeln gewährleistet sein muß. Selbstverständlich muß der zu
gehörige Stellmechanismus der Anschlagkolben sorgfältig abgedichtet sein.
Bei vielen Einsatzfällen, wie auch dem hier erwähnten Beispiel des Farbwal
zenantriebs, ist der Fluidzylinder zumeist unmittelbar mit der anzutreibenden
Farbwalze verbunden. Das führt dazu, daß das entsprechende Ende des Zylin
ders und der dort befindliche Zylinderdeckel von der Außenseite der Druck
maschine her nur sehr schwer zugänglich sind. Dies gilt insbesondere bei
Druckmaschinen, bei denen im Maschinengestell sehr beengte Platzverhält
nisse herrschen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Fluidzylinder der ein
gangs genannten Art zu schaffen, der eine Hubverstellung des Kolbens unter
Beibehaltung der Mittellage der Kolbenbewegung von nur einer Stirnseite des
Zylinders her ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Fluidzylinder der hier darge
stellten Art gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, daß der Kolben einen
Stellmechanismus aufweist, der eine Verstellung der für den Hub des Kolbens
maßgeblichen Länge des Kolbens gestattet.
Die Erfindung geht also nicht den Weg der herkömmlichen Lösungen, den
Kolbenhub durch Verstellen äußerer Anschläge zu begrenzen, sondern verän
dert den Kolbenhub durch eine von dem Kolben selbst ausgehende Längenän
derung des Kolbens.
Zu diesem Zweck ist der Kolben vorzugsweise in zwei Teilkolben unterteilt,
die in Axialrichtung spreizbar sind. Dadurch wird die Gesamtlänge des Kol
bens vergrößert und damit der Hub verkürzt, während die Mittellage unver
ändert bleibt. Dabei ist es nicht notwendig, den gesamten Kolben in Quer
richtung in zwei Teilkolben zu unterteilen. Vielmehr besteht auch die Mög
lichkeit, als Anschlag dienende Teile des Kolbens in beide Längsrichtungen
synchron auszufahren.
Dabei ist es wesentlich, daß das angetriebene Teil, also etwa eine Farbwalze,
mit einem Punkt des Kolbens verbunden wird, der an der Spreizung nicht
teilnimmt, in bezug auf diese also neutral ist, so daß die zentrische Ausrich
tung des angetriebenen Teils beibehalten bleibt.
Die Spreizbewegung kann durch einen Spindelantrieb oder auch pneumatisch
oder hydraulisch hervorgerufen werden.
Bei einem Spindelantrieb läuft vorzugsweise durch einen der Zylinderdeckel
koaxial der Schaft einer Spindel hindurch, die mit zentralen Bohrungen der
Teilkolben oder Anschlagteile mit gegenläufigen Gewindeabschnitten in Ge
windeeingriff steht, so daß durch Drehung der Spindel die Teilkolben oder
die Anschlagteile auseinandergefahren und zusammengezogen werden kön
nen. Die Spindel kann auch durch den gesamten Kolben und den anderen Zy
linderdeckel hindurchgeführt sein. Da die Spindel die Kolbenteile zu beiden
Seiten nach außen schiebt, ihrerseits aber in Längsrichtung nicht bewegt
wird, stellt sie ein Teil des Kolbens dar, das seine zentrische Orientierung
beibehält. Die Spindel und insbesondere deren der Handkurbel gegenüberlie
gendes, aus dem Zylinderdeckel austretendes Ende eignet sich daher zur Be
festigung des anzutreibenden Teils.
Die Teilkolben können konzentrische Ansätze aufweisen, die die entspre
chenden Zylinderdeckel längs verschiebbar durchdringen und die Spindel
aufnehmen.
Bei Verwendung von zwei Teilkolben und eines Spindelantriebs muß gewähr
leistet sein, daß die Teilkolben sich im Zylinder nicht verdrehen, da sie an
dernfalls rund ihres Gewindeeingriffs mit der Spindel eine Längsbewegung
ausführen würden. Es ist daher eine Längsführung, etwa in der Form einer
Führungsstange vorgesehen, die in die Zylinderdeckel eingesetzt ist und die
Teilkolben in achsparalleler Richtung durchläuft.
Der erfindungsgemäße Zylinder ist vorzugsweise ein Pneumatikzylinder, je
doch ist auch eine Ausführung als Hydraulikzylinder möglich.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beigefüg
ten Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 und 2 sind zwei Längsschnitte durch den erfindungsgemäßen Zy
linder in zwei unterschiedlichen Einstellungen des Kol
bens;
Fig. 3 ist eine Unteransicht zu Fig. 1 und 2;
Fig. 4 ist eine Stirnansicht auf den Zylinder von links in Fig. 3.
Ein erfindungsgemäßer Zylinder wird gebildet durch zwei quadratische Zy
linderdeckel 10, 12, die durch einen Zylindermantel 14 verbunden sind. Die
beiden Zylinderdeckel 10, 12 werden mit dem Zylindermantel 14 zusammen
gespannt durch vier in den vier Ecken der quadratischen Zylinderdeckel vor
gesehene Spannschrauben 16.
Wie aus Fig. 1 und 2 hervorgeht, befindet sich in dem Zylinder ein Kolben 18,
der quer zu seiner Achsrichtung in zwei Teilkolben 20, 22 unterteilt ist. Die
beiden Teilkolben sind durch nicht bezeichnete Dichtungen gegenüber dem
Zylindermantel 14 abgedichtet. Beide Teilkolben 20, 22 weisen koaxiale, zy
lindrische Ansätze 24, 26, die die jeweils zugehörigen Zylinderdeckel 10, 12
konzentrisch durchdringen und in den Zylinderdeckeln mit Hilfe von Lager
buchsen 28, 30 längs verschiebbar gelagert und mit Hilfe von nicht bezeich
neten Dichtungen abgedichtet sind. Die beiden Teilkolben 20, 22 und deren
Ansätze 24, 26 weisen in ihrer gesamten Länge eine nicht bezeichnete Boh
rung auf, in der eine Spindel 32 liegt. Die Spindel 32 ist außerhalb des Zylin
ders rechts in Fig. 1 bis 3 mit einer Handkurbel 34 verbunden, die eine Dre
hung der Spindel ermöglicht.
Die Spindel 32 weist innerhalb der Teilkolben 20, 22 gegenläufig gewendelte
Gewindeabschnitte 36, 38 auf, während die äußeren Endabschnitte als glatter
Schaft 40, 42 ausgebildet sind. Die gegenläufigen Gewindeabschnitte 36, 38
stehen mit entsprechenden Innengewindeabschnitten der Teilkolben 20, 22
in Gewindeeingriff. Eine Drehung der Spindel 32 bewirkt daher, daß die
Teilkolben 20, 22 in Axialrichtung auseinandergeschoben oder zusammenge
zogen werden, wie ein Vergleich von Fig. 1 und 2 zeigt. Durch eine axiale
Spreizung des Kolbens, wie sie in Fig. 2 gezeigt ist, verkürzt sich der Hub des
Kolbens in seiner Gesamtheit innerhalb des Zylinders entsprechend. Die
Spindel 32 wird lediglich gedreht, jedoch in Axialrichtung nicht verschoben,
so daß sie in bezug auf die Mittelposition der Kolbenbewegung neutral ist. Das
gegenüber der Handkurbel aus dem Zylinder austretende Endstück der Spin
del eignet sich also als Befestigungspunkt für das anzutreibende Teil, also et
wa eine Farbwalze. Die Längenveränderung des Kolbens 18 im Zylinder führt
zu einer Veränderung des Hubes um eine gleichbleibende Mittelstellung her
um.
Da die Spindel 32 innerhalb der beiden Ansätze 24, 26 und der Teilkolben
20, 22 innerhalb der Ansätze 24, 26 eine Drehbewegung ausführt, während
sich die Ansätze 24, 26 in bezug auf die Spindel nach außen bzw. innen ver
schieben, sind an den äußeren Enden der Ansätze 24, 26 Lagerbuchsen 44, 46
vorgesehen, die den Schaft 40, 42 der Spindel 32 abstützen.
Da eine Verdrehung der Teilkolben 20, 22 in den Zylinder aufgrund ihres Ge
windeeingriffs mit der Spindel 32 zugleich zu einer Axialverschiebung der
Teilkolben und damit zu einer Veränderung der Kolbenlänge führen würde,
ist eine Längsführung in der Form eines Führungsstabes 48 vorgesehen, der
sich achsparallel durch den Zylinder erstreckt und dessen beide Enden in
nicht bezeichnete Bohrungen der Zylinderdeckel 10, 12 eingelassen sind.
Dieser Führungsstab 48 durchläuft die beiden Teilkolben 20, 22 in Bohrun
gen, in denen sich Lagerbuchsen 50, 52 sowie nicht bezeichnete Dichtungen
befinden.
Zur Dämpfung des Anschlags des Kolbens an den beiden Zylinderdeckeln
sind in die entsprechenden Oberflächen der Zylinderdeckel 10, 12 Anschläge
54, 56 eingelassen, die leicht aus der entsprechenden Oberfläche der Lager
deckel 10, 12 herausragen. Von diesen Anschlägen ist in Fig. 1 und 2 jeweils
nur ein Anschlag gezeigt, jedoch befinden sich mehrere der Anschläge auf
dem Umfang der Lagerdeckel.
In den beiden Lagerdeckeln 10, 12 befinden sich im übrigen Luftanschlüsse
58, 60, die in den Zeichnungen teilweise versetzt gezeichnet und in Fig. 1
und 2 nur gestrichelt angedeutet sind.
Die Handkurbel 34 ist mit Hilfe einer Schraube 62 lösbar an der Spindel 32
befestigt, so daß sie während des Betriebes abgenommen werden kann.
An dem Ende des auf der Maschinenseite aus dem Zylinder austretenden
Schaft 40 der Spindel 32 ist ein insgesamt mit 64 bezeichneter Befestigungs
mechanismus für das nicht dargestellte, anzutreibende Teil angedeutet. Diese
Art der Befestigung wird deshalb gewählt, weil das anzutreibende Teil an ei
ner in bezug auf die Spreizung neutralen Position des Kolbens 18 befestigt
werden muß, da andernfalls die Mittenorientierung des Farbzylinders verlo
ren ginge. Es liegt auf der Hand, daß die Voraussetzung dafür, daß die Spin
del ihre Mittelstellung beibehält, die gleiche Gewindesteigung in den beiden
gegenläufigen Gewindeabschnitten 36, 38 der Spindel 32 ist.
Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß die Spreizung des Kolbens nicht
notwendigerweise mit einer Spindel erfolgen muß. Es können auch andere
Mechanismen, etwa Gestängemechanismen, oder die Spreizung kann durch
Einführen von Hydraulikfluid in den Zwischenraum zwischen den Teilkolben
herbeigeführt werden.
Entsprechendes gilt für den Fall, daß der Kolben nicht in seiner Gesamtheit
geteilt ist, sondern synchron nach beiden Seiten ausfahrbare Anschlagteile
aufweist.
Claims (11)
1. Fluidzylinder für oszillierende Antriebe, insbesondere zur oszillierenden
Verschiebung von Farbwalzen in Druckmaschinen, mit einem in einem Zylin
der zwischen zwei durch Anschläge (54, 56) an den Zylinderdeckeln (10, 12)
bestimmten Endstellungen hin- und hergehend verschiebbaren Kolben (18),
dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (18) einen Stellmechanismus
(32, 34, 36, 38) aufweist, der eine Verstellung der für den Hub des Kolbens
maßgeblichen Länge des Kolbens (18) gestattet.
2. Fluidzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Längen
verstellung ein Spindelantrieb (32, 34, 36, 38) vorgesehen ist.
3. Fluidzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Längen
verstellung ein Fluidantrieb vorgesehen ist.
4. Fluidzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (18) quer zu seiner Längsachse in zwei Teilkolben (20, 22)
geteilt ist und daß die Teilkolben in Axialrichtung spreizbar sind.
5. Fluidzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem Kolben (18) aus beiden Stirnseiten Anschlagstücke synchron
ausfahrbar sind.
6. Fluidzylinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch einen
der Zylinderdeckel (10, 12) hindurch der Schaft (40, 42) einer Spindel (32)
in den Zylinder eintritt, die mit entgegengesetzt gewendelten Gewindeab
schnitten (36, 38) mit entsprechenden koaxialen Gewindebohrungen in den
Teilkolben (20, 22) zusammenwirken.
7. Fluidzylinder nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Spin
del (32) eine Befestigungseinrichtung für das anzutreibende Teil vorgesehen
ist.
8. Fluidzylinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel
(32) sich durch die Länge des Zylinders erstreckt und beide Zylinderdeckel
(10, 12) verschiebbar durchläuft.
9. Fluidzylinder nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß von
dem/den Teilkolben (20, 22) konzentrische zylindrische Ansätze (24, 26) aus
gehen, die den/die Zylinderdeckel (10, 12) längs verschiebbar durchdringen
und die Spindel (32) aufnehmen.
10. Fluidzylinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Zylinder
eine Längsführung (48) zur Drehsicherung der Teilkolben (20, 22) vorgese
hen ist.
11. Fluidzylinder nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Längs
führung ein in die Zylinderdeckel (10,12) eingesetzter, achsparalleler, die
Teilkolben (20, 22) durchdringender Führungsstab (48) ist.
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DE (1) | DE19814561C2 (de) |
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1998
- 1998-04-01 DE DE1998114561 patent/DE19814561C2/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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8381 | Inventor (new situation) |
Inventor name: NIEMANN, WOLFGANG, DIPL.-ING., 33609 BIELEFELD, DE |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: SCHULTE, REINHOLD, 33106 PADERBORN, DE |
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Effective date: 20121101 |