DE19814033A1 - Gestängeführung, insbesondere für Bohrgestänge - Google Patents
Gestängeführung, insbesondere für BohrgestängeInfo
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- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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- E21B7/20—Driving or forcing casings or pipes into boreholes, e.g. sinking; Simultaneously drilling and casing boreholes
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Abstract
Bei einer Gestängeführung, insbesondere für ein Bohrgestänge ist in einem vorne auf der Lafette eines Bohrgeräts angeordneten Gehäuse, ein Käfig mit Führungsrollen drehbar angeordnet. Die Führungsrollen umgeben das Gestänge und erlauben eine beschädigungsfreie Längs- und Drehbewegung des Gestänges beim Bohren.
Description
Bohrgeräte beispielsweise für das Schräg- und Horizon
talbohren oder ein gelenktes Bohren bestehen im wesent
lichen aus einem Fahrwerk, beispielsweise einem Raupen
fahrwerk, einem Gestängemagazin und einer neigungsver
stellbaren in Bohrrichtung verfahrbaren Lafette sowie
einem Steuerblock.
Auf der Lafette ist ein Vorschub- und ein Drehantrieb
sowie häufig auch ein Schlagwerk für den Gestängevor
trieb angeordnet. Das Gestänge besteht üblicherweise aus
einzelnen Rohrabschnitten, die entsprechend dem Bohr
fortschritt beispielsweise durch Verschrauben miteinan
der verbunden werden. Die Länge der Gestängeabschnitte
bestimmt im wesentlichen die Länge der Lafette und
beträgt üblicherweise zwei bis fünf Meter; sie liegt im
allgemeinen in der Größenordnung von drei bis vier
Metern. Die große Länge der Gestängeabschnitte macht es
erforderlich, das Bohrgestänge am vorderen Ende des
Lafettenrahmens zu führen. Dies geschieht üblicherweise
mit Hilfe einer Führungshülse oder auch mit einen Teil
der Gestängeoberfläche erfassenden Führungsrollen. Eine
solche Gestängeführung ist in der deutschen Patent
schrift 41 04 896 beschrieben; sie besteht im wesentli
chen aus einem Rahmen mit Profilrollen, deren konkaven
Oberflächen sich zu einer Art Kaliber mit einer in etwa
dem Gestängequerschnitt entsprechenden Kontur ergänzen.
Je nach der im Einzelfall sehr unterschiedlichen Vor
schubkraft kommt es zwischen dem Gestängeantrieb
einerseits und der Gestängeführung andererseits zu einer
mehr oder minder starken Durchbiegung des Gestänges und
damit zum Entstehen hoher Radialkräfte in der Gestänge
führung. Diese Radialkräfte führen infolge des gleich
zeitigen Gestängevortriebs zwangsläufig nicht nur zu
Beschädigungen an der Gestängeoberfläche, sondern auch
an den Führungsflächen bzw. der Rollenoberfläche. Ober
flächenschäden an der Gestängeführung bzw. den Führungs
rollen bewirken ihrerseits zusätzliche Schäden am
Gestänge. Hinzu kommt, daß sich Schäden an der Gestänge
oberfläche nachteilig beim Bohren auswirken können und
es zudem zu einer Verstärkung der Schäden unter dem Ein
fluß des das Gestänge umgebenden Erdreichs kommen kann.
Desweiteren ist die Gefahr von Beschädigungen am
Gestänge und auch an der Gestängeführung im Bereich der
Stoßstelle zwischen zwei Gestängeabschnitten besonders
groß, weil sich hier selbst bei ordnungsgemäß miteinan
der verschraubten Rohrabschnitten immer eine Oberflä
chenunregelmäßigkeit ergibt.
Die Folge davon ist ein von Einsatz zu Einsatz zunehmen
der Verschleiß des Gestänges mit einer entsprechend
kurzen Lebensdauer.
Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, eine
Gestängeführung zu schaffen, die auch bei einer starken
Gestängedurchbiegung bzw. beim Auftreten größerer
Radialkräfte ein schonendes Führen des Gestänges
erlaubt.
Dieses Problem findet seine Lösung in einer Gestängefüh
rung mit einem Gehäuse und einem in dem Gehäuse drehba
ren Käfig mit Führungsrollen, die trotz exakter Führung
sowohl eine Längs- als auch eine Drehbewegung des
Gestänges erlaubt.
Die Führungsrollen besitzen beispielsweise eine konkave
Mantelfläche und erfassen so das Gestänge zumindest auf
einem Teil seiner Oberfläche; sie sind vorzugsweise
kranzförmig um das Gestänge herum angeordnet und umge
ben, beispielsweise zu viert, das Gestängerohr.
Um ein leichtes Drehen des Käfigs zu ermöglichen, kann
sich zwischen dem Gehäuse und dem Käfig mindestens ein
Wälzlager befinden. Vorzugsweise kommen jedoch zwei
Wälzlager zwischen dem Gehäuse und dem Käfig sowie im
Käfig zwei im Abstand voneinander angeordnete Rollen
sätze zur Verwendung. Auf diese Weise ergibt sich eine
statisch außerordentlich günstige Zwei-Punkt-Abstützung.
Die Erfindung schafft so ein Bohrgerät mit einem Linear-
und einem Drehantrieb, einem mit den Antrieben verbun
denen Gestänge und einer oberflächenschonenden Gestänge
führung. Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Bohr
gerät zusätzlich noch mit einem Schlagwerk versehen
sein, das einen schrittweisen Gestängevortrieb ohne
Drehbewegung und demgemäß ein gelenktes Bohren erlaubt,
wenn der am vorderen Ende des Gestänges befindliche
Bohrkopf beispielsweise mit einer Lenkfläche ausgestat
tet ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels des näheren
erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 ein Bohrgerät mit einer Gestängeführung am vor
deren Ende,
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Gestängeführung und
Fig. 3 einen axialen Längsschnitt durch die Gestänge
führung nach der Linie III-III in Fig. 2.
Das Bohrgerät besteht aus einem Raupen- bzw. Kettenfahr
werk 1, auf dem eine in der Vertikalen verschwenkbare
Lafette 2 angeordnet ist. Auf der Lafette ist ein in der
Zeichnung nicht erkennbarer Schlitten mit einem Bohrge
stänge 3 verfahrbar gelagert, das an seinem freien Ende
ein Bohrwerkzeug 4 und an seinem rückwärtigen Ende einen
hydraulischen Schlag- und Drehantrieb 5 trägt. Auf der
Lafette 2 ist eine Gestängeführung 6 angeordnet und auf
dem Fahrwerk 1 ein Elektro-Anschlußkasten 7, der auf
einer Konsole 9 angeordnet und über ein Kabel 10 mit
Strom versorgt und über ein Kabel mit einem handelsübli
chen Elektromotor 11 verbunden ist, der eine Ölpumpe 12
antreibt. Die Ölpumpe 12 ist einerseits über eine
Hydraulikleitung 13 mit einem Öltank 14 und andererseits
über eine Druckölleitung 15 und einem Steuerorgan 16 mit
dem hydraulischen Antrieb 5 verbunden.
Um das Erdbohrgerät in der Bohrposition zu halten, ist
die Lafette 2 am vorderen Ende mit einer Stützplatte 17
sowie das Fahrwerk 1 vorne und hinten mit hydraulisch
verschwenkbaren Stützschilden 18 versehen.
Auf der Seite der Lafette befindet sich ein Gestängema
gazin 19, das die Gestängeabschnitte aufnimmt, die dann,
wenn der hydraulische Antrieb 5 das vordere Ende der
Lafette 2 erreicht hat und wieder in seine in der Zeich
nung dargestellte Ausgangslage zurückgekehrt ist, mit
ihrem rückwärtigen Ende in das Schlagwerk 5 eingelegt
und über ihr vorderes Ende mit dem Bohrgestänge bzw. dem
rückwärtigen Ende des voraufgehenden Gestängeabschnitts
in den hydraulischen Antrieb 5 eingelegt und verschraubt
werden.
Die Gestängeführung 6 besteht aus einem Gehäuse 20 und
einem Käfig 21, zwischen denen zwei Wälzlager 22, 23
angeordnet sind. Der Käfig 21 ist mit zwei Rollensätzen
24, 25 ausgestattet. Jeder Rollensatz besteht aus vier
kranzförmig das Gestänge umgebenden Rollen 26 mit konka
ver Oberfläche 27. Die Rollen 26 sind drehbar auf Achsen
28 gelagert, die sich zu einem Geviert ergänzen.
Die Rollen 26 können auch mit ihren Achsen 28 drehbar in
dem Käfig 21 angeordnet sein. In diesem Falle könnten
jeweils zwei Achsenden miteinander verzahnt sein, um
einen Gleichlauf der sich unter dem Einfluß des Gestän
gevorschubs drehenden Führungsrollen 26 zu ermöglichen.
Die vier Rollen 26 jedes Rollensatzes 24, 25 bewirken
eine sichere und schonende Führung des Gestänges, dessen
Drehbewegung die Führung ohne die Gefahr von Beschädi
gungen aufnimmt, weil der Käfig 21 im Führungsgehäuse 20
vermittels der Wälzlager 22, 23 drehbar gelagert ist.
Claims (7)
1. Gestängeführung, insbesondere für Bohrgestänge mit
- - einem Gehäuse (20),
- - einem in dem Gehäuse drehbaren Käfig (21) mit
- - Führungsrollen (26).
2. Gestängeführung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Führungsrollen (26) kranzförmig um
das Bohrgestänge (3) angeordnet sind.
3. Gestängeführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Gehäuse (20) und
dem Käfig (21) mindestens ein Wälzlager (22, 23) an
geordnet ist.
4. Gestängeführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei Rollensätze
(24, 25) in einem Käfig (21) angeordnet sind.
5. Gestängeführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch Führungsrollen (26) mit konka
ver Mantelfläche (27).
6. Gestängeführung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (26)
auf Achsen (28) angeordnet sind, deren Enden jeweils
paarförmig miteinander verzahnt sind.
7. Bohrgerät mit einem Linear- und Drehantrieb (5),
einem mit dem Antrieb verbundenen Gestänge (3) und
einer Gestängeführung (6).
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