DE19812767A1

DE19812767A1 - Pastenspender/Granulatdosierer

Info

Publication number: DE19812767A1
Application number: DE1998112767
Authority: DE
Inventors: Horst Karlmeier; Uwe Eppler
Original assignee: UNIPOL GmbH
Current assignee: LIPPERT-UNIPOL GMBH, 74925 EPFENBACH, DE
Priority date: 1998-03-24
Filing date: 1998-03-24
Publication date: 1999-09-30

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf einen Pastenspender, insbesondere zum Aufschmelzen und Auftragen eines rieselfähigen, schmelzbaren Mediums, der aus Vorratstrichter, Druckzylinder, Förderzylinder, heizbarer Auspreßkammer und Auspreßdüse besteht.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufschmelzen und Auspressen bzw. Auftragen von schmelzbarem Granulat, ins besondere solchem, das vor mechanischer Oberflächenbearbeitung als Schleif- und Poliermittel verwendet werden kann.

Üblicherweise wird Polierpaste in flüssiger Form auf rotieren de Polierscheiben (zum Beispiel aus Baumwoll- oder Sisalgewe be) aufgespritzt oder als fester Riegel zugeführt, wobei die durch die Reibung erzeugte Wärme den Riegel aufschmelzt und dadurch eine gewisse Menge Poliermittel an der Polerscheibe haften bleibt.

1.) Nachteilig bei flüssigen Pasten ist:
Um ein fließfähiges Medium zu erhalten, wird flüssigen Poliermitteln ein Wasseranteil von in der Regel mehr als 40% zugesetzt. Da der Wasseranteil auch in dem (Metall-)Abtrieb- verunreinigten Polierabfall zurückbleibt, erhöht sich der oftmals sehr teuer zu entsorgende (Sonder-)Abfall erheblich.

1a.)
Bei Hochdruckdosierung wird durch den verfahrensbedingten kurzen Sprühimpuls das Poliermittel nur ungleichmäßig auf dem Polierscheibenumfang verteilt. Durch die ungleichmäßige und nicht exakt steuerbare Scheibenbenetzung ergibt sich eine in Abhängigkeit davon stehende schwankende Polierqualität. Die Werkzeuge verschleißen schneller, da die Tuch- oder Sisalfa sern an unbenetzten Bereichen stärker zerfransen und danach beim Poliervorgang abgerissen werden.

Der auch verfahrensbedingte elliptische Sprühstrahl ermöglicht keine über die Breite konstante Pastenverteilung, wodurch breite Scheibenpakete an den äußeren Bereichen weniger als in der Mitte mit Paste benetzt werden. Folge davon ist, daß die Scheiben teils zu stark, teils aber auch zu schwach mit Poliermittel getränkt sind, wodurch sich eine zusätzliche Schwankung bei der Polierqualität ergibt.

Zu alledem kommt, daß die Paste im überfetten Bereich sich beim Polieren nur ungenügend verteilt und durch die durch die Rotation entstehende Fliehkraft abgeschleudert wird, was zu einem weiteren erhöhten Poliermittelverbrauch führt. Die hohen Drücke bis zu 100 bar haben zusammen mit der Abrasivität der verwendeten Poliermittel eine sehr hohe mechanische Belastung und den damit einhergehenden Verschleiß der Sprühgeräte zur Folge. Auch das stellt in der Praxis einen nicht zu unter schätzenden Kostenfaktor dar.

1b.)
Bei Niederdruckdosierung wird der unter niedrigem Druck stehende Sprühstrahl durch die bei der Rotation entstehenden Luftströmung stark verwirbelt, so daß ein erheblicher Anteil des Poliermittels erst gar nicht an die Wirkstelle gelangt, sondern entweder direkt von einer Absaugung abgezogen wird oder aber Maschine und Umgebung sehr stark verschmutzt. Sowohl Pastenverbrauch als auch die nachfolgend anfallende Menge an Porlierschmutz steigen erheblich.

2.) Nachteilig bei festen Pasten ist:
Durch die in der Größe begrenzten Pastenriegel wird ein häufiges Wechseln derselben notwendig, weshalb ein kontinuier licher vollautomatisierter Produktionsablauf erschwert oder gar unmöglich wird. Die Pastenriegel sind nicht vollständig aufzubrauchen, da zur Führung der Riegel im Pastenzuführgerät immer eine Mindestrestlänge erforderlich ist. Diese Reststücke sind als Abfall zu betrachten und erhöhen dadurch den Verbrauch deutlich; geht man von einer Riegellänge von max. 500 mm aus, so bleibt bei einer Mindestrestlänge von ca. 100 mm 20% unverbrauchtes Poliermittel als ungenutzter Abfall zurück. Weiterhin stellen Bruchstücke oder zu weit verbrauchte Reststücke ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotential dar, da von der Polierscheibe umhergeschleuderte Reststücke wie ein Geschoß wirken können.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Verarbeitung von rieselfähigem und schmelzbarem Poliermittel, welche die Vorteile von 1. und 2. kombiniert und gleichzeitig deren Nachteile weitgehend eliminiert.

Gelöst wird diese Aufgabe mit Maßnahmen entsprechend den Ansprüchen.

Claims

1. Pastenspender, insbesondere zum Aufschmelzen und Auftragen eines rieselfähigen, schmelzbaren Mediums, der aus Vorratstrichter, Druckzylinder, Förderzylinder, heizbarer Auspreßkammer und Auspreßdüse besteht.

2. Pastenspender nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckerzeuger eine oder mehrere mechanische, pneumati sche oder hydraulische Zylinder oder Spindeln dienen.

3. Pastenspender nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß zur direkten Materialförderung ein runder oder in irgend einer Form eckiger, gerader oder schräger Kolben dient, der über eine oder mehrere Kolbenstangen mit dem Druckerzeuger verbunden ist.

4. Pastenspender nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekenn zeichnet, daß die Auspreßkammer ganz oder teilweise elektrisch oder mit flüssigem oder gasförmigem Medium beheizbar ist.

5. Pastenspender nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, daß die Auspreßdüse in Form eines Siebes gestaltet oder mit Bohrungen versehen ist, die eine Materialzufuhr an die jeweils gewünschten Stellen ermöglichen.

6. Pastenspender nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekenn zeichnet, daß die Auspreßdüse dem Werkstück oder dem Werkzeug angepaßt ist.