DE19812170A1 - Kraftstoffeinspritzanlage für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine - Google Patents
Kraftstoffeinspritzanlage für eine mehrzylindrige BrennkraftmaschineInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzanlage für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine, mit einer nockenangetriebenen Hochdruckeinspritzpumpe zur Förderung des Kraftstoffes in eine als Hochdruckspeicher wirkende gemeinsame Versorgungsleitung (Common Rail), von der Einspritzleitungen zu Einspritzdüsen führen, und mit einer den jeweiligen Förderbeginn bestimmenden Magnetventilsteuerung, wobei in jeder als freiliegende Kraftstoffleitung zwischen Versorgungsleitung (4) und Einspritzdüse (3) ausgeführten Einspritzleitung (5) ein den Förderbeginn steuerndes Magnetventil (6) im nahen Bereich der gemeinsamen Versorgungsleitung (4) vorgesehen ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritzanlage für eine
mehrzylindrige Brennkraftmaschine, mit einer nockenangetriebenen
Hochdruckeinspritzpumpe zur Förderung des Kraftstoffes in eine
als Hochdruckspeicher wirkende gemeinsame Versorgungsleitung
(Common Rail) von der Einspritzleitungen zu Einspritzdüsen füh
ren, und mit einer den jeweiligen Förderbeginn bestimmenden
Magnetventilsteuerung.
Eine derartige Kraftstoffeinspritzanlage ist aus der MTZ Motor
technischen Zeitschrift 58 (1997) 10 bekannt. Bei dieser Anlage
sind auf wendige Injektoren verwendet, von denen jeder eine Ein
spritzdüse, einen Steuerkolben sowie ein Magnetventil umfaßt
Hier wirkt der hohe Versorgungsdruck in der gemeinsamen Versor
gungsleitung und den Einspritzleitungen und schließlich direkt
auf die Druckwirkfläche der Einspritzdüse und zugleich auf die
einen Steuerraum begrenzende größere Wirkfläche des Steuerkol
bens, durch den die Düsennadel auf ihren Sitz gedrückt wird.
Nach dem Öffnen des Magnetventiles entsteht ein Druckabfall am
Steuerkolben, der dafür sorgt, daß die Einspritzdüse sich öffnet.
Zum Beenden des Einspritzvorganges wird das Magnetventil ge
schlossen und der volle Versorgungsdruck wirkt erneut auf den
Steuerkolben. Die Einspritzdüse schließt wieder.
Wird der an der Einspritzdüse bzw. Düsennadel anstehende Kraft
stoff zu Beginn des Einspritzvorganges unter sehr hohem Druck in
den Verbrennungsraum eingespritzt, so steigen dort nach dem Zünd
beginn Druck und Temperatur und auch die NOx-Bildung sehr stark
an. Um hierbei den NOx-Grenzwert zu erreichen, muß der Förderbe
ginn in Richtung "spät" verlegt werden. Die Folge ist, daß der
eingespritzte Kraftstoff nicht günstig ausgenutzt werden kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen an der
Kraftstoffeinspritzanlage der gattungsgemäßen Art vorzusehen,
durch die der mit Förderbeginn einsetzende starke Anstieg des
Kraftstoffdruckes vermindert werden kann und somit die Verbren
nungsgeräusche reduziert werden können.
Zur Lösung der Aufgabe dienen die im Kennzeichen des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale.
In den Unteransprüchen sind noch förderliche Weiterbildungen der
Erfindung angegeben.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen, nämlich das Magnetventil
örtlich zu verlagern, und zwar in den nahen Bereich der gemeinsa
men Versorgungsleitung, und damit auf aufwendige Injektoren zu
verzichten und nur noch eine einfache übliche Einspritzdüse zum
Einsatz kommen zu lassen, ist auf einfachste Art und Weise eine
Kraftstoffeinspritzanlage geschaffen, bei der ab Förderbeginn der
Anstieg des Kraftstoffdruckes in der freiliegenden Einspritzlei
tung durch den langen Weg von dem Magnetventil bis hin zum Nadel
sitz der Einspritzdüse verzögert werden kann. Aufgrund dieses
langen Weges mit seinem entsprechend großen Totvolumen wird die
Verbrennung verschleppt und Druck sowie Temperatur steigen nicht
so stark an. Bei gleichem Förderbeginn entstehen deutlich weniger
NOx.
Da die NOx-Werte deutlich unter den Grenzwerten liegen, kann der
Förderbeginn so weit vorverlegt bzw. in Richtung "früh" verlegt
werden, bis die NOx-Werte wieder den gleichen Grenzwert errei
chen. Durch den früheren Förderbeginn wird der Kraftstoff besser
ausgenützt, was sich günstig auf den spezifischen Kraftstoffver
brauch auswirkt.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und
wird anhand eines Ausführungsbeispieles im folgenden näher erläu
tert. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzanlage und
Fig. 2 in grafischer Darstellung den Verlauf des Leitungsdruckes
und Brennraumdruckes sowie den Nadelhub über Grad Kurbel
winkel, und zwar geben im einzelnen die Verläufe mit un
terbrochenen Linien den Stand der Technik und mit durch
gehenden Linien die erfindungsgemäße Ausführung wieder.
Eine für mehrzylindrige Brennkraftmaschinen vorgesehene Kraft
stoffeinspritzanlage 1 gemäß Fig. 1 besteht im wesentlichen aus
einer Hochdruckeinspritzpumpe 2, die den Kraftstoff in eine für
alle Einspritzdüsen 3 bestimmte gemeinsame Versorgungsleitung 4,
das sogenannte Common Rail, fördert. Die Versorgungsleitung 4
wirkt als Hochdruckspeicher, in dem der hohe Einspritzdruck von
bis zu 1350 bar konstant gehalten wird.
Die gemeinsame Versorgungsleitung 4 ist mit den Einspritzdüsen 3
über freiliegende bzw. außenliegende Einspritzleitungen 5 verbun
den. Die Einspritzdüsen 3 sind übliche einfachwirkende Düsen, al
so keine aufwendigen Injektoren mit Steuerkolben, Steuerraum und
zum Steuerraum führende innenliegende Leitungsverzweigungen mit
integriertem schnellschaltendem Magnetventil zur Steuerung der
Verbindung des Steuerraumes mit dem Entlastungssystem und damit
gleichzeitig zur Steuerung der Düsennadel, die bei Druckabbau im
Steuerraum von ihrem Nadelsitz abhebt.
Die Steuerung des Einspritzzeitpunktes und der Dosierung der
Kraftstoffmenge wird von einem schnellschaltenden Magnetventil 6
übernommen, das als 2/2-Wegeventil ausgebildet in der Einspritz
leitung 5 an einer besonderen Stelle angeordnet ist, nämlich di
rekt an der gemeinsamen Versorgungsleitung 4, um einen für ein
definiertes Totvolumen bedeutsamen Streckenabschnitt zwischen
diesem Magnetventil 6 und der Einspritzdüse 3 für die Verzögerung
bzw. Verschleppung der Verbrennung zu erhalten, wodurch der stei
le Anstieg des Kraftstoffdruckes in der Einspritzleitung 5 vor
der Einspritzdüse 3 abgeschwächt wird. Die Verbrennungsgeräusche
werden dadurch entsprechend abgesenkt, ebenso die NOx-Werte trotz
gleichen Förderbeginns.
Der Förderbeginn kann somit leicht vorverlegt werden, bis wieder
der gleiche NOx-Grenzwert erzielt ist. Die Vorverlegung in Rich
tung "früh" - ausgehend von ZOT - kann etwa 2° bis 9° betragen.
Der Vorteil dieser Maßnahme liegt in der besseren Ausnützung des
Kraftstoffes bei gleichem Mengeneinsatz.
Es wird also nicht nur eine Reduzierung der Verbrennungsgeräusche
erreicht, sondern auch eine Absenkung des spezifischen Kraft
stoffverbrauches.
In Fig. 1 ist noch ein Kraftstoffbehälter mit 7, ein Filter mit
B, eine Vorförderpumpe mit 9 und ein Überströmventil mit 10 be
zeichnet, das in einer von der Versorgungsleitung 4 abzweigenden
und an dem Kraftstoffbehälter 7 angeschlossenen Rückführleitung
11 angeordnet ist.
In Fig. 2 sind in einem Diagramm Leitungsdruckverläufe und Zylin
der- bzw. Brennraumdruckverläufe über Grad Kurbelwinkel gezeigt,
von denen die unterbrochenen Linien den jeweiligen Stand der
Technik und die durchgehenden Linien die jeweilige erfindungsge
mäße Ausführung darstellen.
Beim Stand der Technik setzt der Förderbeginn bei etwa 2 Grad vor
ZOT ein. Es ergibt sich ein steiler Anstieg des Leitungsdruckes
Ld mit einem Spitzendruck von etwa 900 bar. Der Brennraumdruck Bd
erreicht einen Spitzenwert von etwa 130 bar im Bereich von ZOT
und fällt dann plötzlich wieder ab.
Demgegenüber setzt bei der erfindungsgemäßen Ausführung der vor
verlegte Förderbeginn bei etwa 7 Grad Kurbelwinkel vor ZOT ein.
Der steile Anstieg des Leitungsdruckes Ld wird hier allerdings im
Bereich von etwa 300 bar Leitungsdruck bedeutend abgeschwächt und
verläuft dort konstant. Es ergibt sich somit eine Stufe, die ei
nen Bereich von etwa 2 Grad Kurbelwinkel vor ZOT abdeckt. Der
Spitzenwert des Leitungsdruckes Ld liegt vergleichsweise wesent
lich höher, nämlich bei etwa 130 bar. Der Brennraumdruck Bd er
reicht auch einen Spitzenwert von etwa 1100 bar, jedoch fällt er
wesentlich später ab. Das bedeutet, daß sich eine erheblich bes
sere Ausnützung des Kraftstoffes erzielen läßt.
In dem Diagramm ist mit Nh der jeweilige Nadelhub angegeben.
Claims (5)
1. Kraftstoffeinspritzanlage für eine mehrzylindrige Brennkraft
maschine, mit einer nockenangetriebenen Hochdruckeinspritzpumpe
zur Förderung des Kraftstoffes in eine als Hochdruckspeicher wir
kende gemeinsame Versorgungsleitung (Common Rail), von der Ein
spritzleitungen zu Einspritzdüsen führen, und mit einer den je
weiligen Förderbeginn bestimmenden Magnetventilsteuerung,
dadurch gekennzeichnet,
daß in jeder als freiliegende Kraftstoffleitung zwischen Versor
gungsleitung (4) und Einspritzdüse (3) ausgeführten Einspritzlei
tung (5) ein den Förderbeginn steuerndes Magnetventil (6) im na
hen Bereich der gemeinsamen Versorgungsleitung (4) vorgesehen
ist.
2. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in jeder freiliegenden Einspritzleitung (5) angeordnete
Magnetventil (6) als 2/2-Wegeventil ausgebildet ist.
3. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der im jeweiligen Lastbereich vorliegende Spitzendruck im Be
reich von ZOT eine Stufe mit einem weitgehend konstanten Lei
tungsdruck (Ld) aufweist.
4. Kraftstoffeinspritzanlage nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend vom ZOT-Bereich der Förderbeginn vorverlegt ist.
5. Kraftstoffeinspritzanlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Förderbeginn zwischen 20 bis 90 Grad Kurbelwellenwinkel
in Richtung früh verlegt ist.
Priority Applications (5)
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