DE19810342C2 - Verfahren zur hydrodynamischen Ziehumformung von Schichtverbunddraht sowie Mehrfach-Ziehanlage - Google Patents
Verfahren zur hydrodynamischen Ziehumformung von Schichtverbunddraht sowie Mehrfach-ZiehanlageInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur hydrodynamischen
Ziehumformung von Schichtverbunddraht sowie eine Mehrfach-
Ziehanlage zur Durchführung des Verfahrens.
Die Verarbeitung von Verbunddrähten durch Ziehen mit Hart
metallziehsteinen unter Einsatz spezieller Ziehhilfsmittel
insbesondere bei schwer umformbaren Werkstoffen ist an sich
bekannt.
Beispielsweise wurde in der WO 96/14946 A1 ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Umformen oder Beschichten von strangförmigem
metallischem Umformgut vorgeschlagen, wobei dort feste, halb
feste und flüssige Schmierstoffe eingesetzt werden, mit denen
auf dem Umformgut eine Schmierstoffschicht erzeugt wird.
Gemäß dortiger Lösung ist eine Druckkammer vorgesehen, welche
eine Zuführung für Schmierstoff aufweist. Beim Ziehen des
strangförmigen metallischen Umformgutes durch die Druckkammer
wird der Schmierstoff auf die Oberfläche des Umformgutes auf
gepreßt, wobei mehrere Umformstufen ohne weitere Zwischenbe
schichtungen durchlaufen werden können. Konkret wird nach WO 96/14946
bei einer Geschwindigkeit von 1,5 m/s der durch die
Druckkammer bewegte Stahldraht bei etwa 40°C unter einem Druck
von 150 MPa stehenden Schmierstoff mit einem homogenen, dünnen
und festhaftenden Schmierstofffilm beschichtet. Dieser derart
beschichtete Stahldraht wird dann zu einer als Ziehstein
ausgebildeten Auslaufdüse geführt und hierbei derart aufge
prägt, daß es möglich sein soll, den Stahldraht ohne zusätz
lichen Schmierstoff weiteren Umformungen zu unterziehen.
Für den Fall einer produktionsbedingten Unterbrechung des
Durchlaufs des Umformgutes durch die bekannte Druckkammer, was
z. B. durch Drahtabriß oder durch andere bekannte Probleme
erfolgen kann, wird für das Wiederanfahren eine kurzzeitige
Umkehr der zwischen Umformgut und Umformwerkzeug während des
Umformprozesses vorhandenen Relativbewegung und/oder eine
Absenkung des auf den Schmierstoff in der Druckkammer erzeugten
Druckes vorgenommen.
Es hat sich jedoch gezeigt, daß das aus der WO 96/14946 A1 be
schriebene Verfahren dann keine qualitativ hochwertige Umfor
mung zuläßt, wenn es gilt, Schichtverbunddrähte mit einem
Kernwerkstoff hoher Festigkeit und einem extrem weichen
Mantelwerkstoff zu bearbeiten.
Beim gemeinsamen Ziehen eines solches Verbunddrahtes wird
insbesondere beim Anfahren oder Wiederanfahren das weiche
Mantelmaterial vom Kern abgestreift und es kommt zum Fressen
des Materials im Ziehstein. Im Falle des Wiederanfahrens bei
mehrstufigen Ziehanlagen baut sich beim sogenannten hydro
dynamischen Ziehen der Ziehmitteldruck nach dem Stillsetzen der
Anlage ab. In diesem Falle besteht die latente Gefahr, daß der
Ziehstein infolge der Drahtentspannung die restlich vorhandene
Ziehmittelschicht durchdringt, so daß beim erneuten Anfahren
sich der Drahtwerkstoff auf der Werkzeugoberfläche, d. h. dem
Ziehstein ansetzt mit den bereits beschriebenen nachteiligen
Folgen des Fressens oder eines Drahtabrisses.
Aus der US 3,641,795 ist ein Verfahren zum Umformen beschich
teter Drähte mit einem harten Kern und einer weichen Außen
schicht offenbart, wobei dort das notwendige Schmiermittel
einem Prepacking in einer separaten Kammer unterzogen wird.
Diese Druckkammer verfügt über eine Füllöffnung, über welche
Schmiermittel eingebracht wird. Das Schmiermittel wird dann mit
einem sogenannten Vibrationsdraht verteilt und verdichtet. Im
Anschluß erfolgt eine weitere Verdichtung mittels einer
Hydraulikeinheit. Nach dem so erfolgten Prepacking wird dann
eine Durchgangsbohrung in das verdichtete Schmiermittel,
welches sich im Inneren der Kammer befindet, eingebracht und
die so präparierte Vorrichtung wird in die Ziehanlage inte
griert.
Die EP 0 013 012 A1 wiederum offenbart ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Aufbringen fester oder halbfester Schmierstoffe
auf ein metallisches Umformgut, das für die Kaltumformung
vorgesehen ist. Gemäß dortiger Lehre wird durch Druck- und/oder
Wärmeeinwirkung ein bei Raumtemperatur halbfester oder fester
Schmierstoff verflüssigt. Ein solches Verflüssigen des
Schmierstoffs wirkt jedoch dem Einhalten hydrodynamischer
Druckverhältnisse beim Ziehvorgang entgegen und es bestehen
Probleme dann, wenn die Anlage nach Produktionsunterbrechungen
erneut angefahren werden muß.
Es ist daher ausgehend vom Bekannten Aufgabe der Erfindung, ein
Verfahren zur hydrodynamischen Ziehum
formung von Schichtverbunddraht mittels schmiermittelbeauf
schlagten Mehrfach-Ziehanlagen anzugeben, das bei Verbund
drähten mit extrem hartem Kernwerkstoff sowie weichem
Mantelmaterial ein sicheres Anfahren und Wiederanfahren der
Anlagen ohne Gefahr eines Drahtabrisses oder verminderter
Ziehqualität gestattet, sowie eine Mehrfach-Ziehanlage
zur Durchführung eines solchen Verfahrens zu schaffen.
Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt mit einem Ver
fahren in seiner Definition gemäß Patentanspruch 1 sowie mit
einer Mehrfach-Ziehanlage nach den Merkmalen des Patentan
spruchs 4, wobei die Unteransprüche zweckmäßige Ausgestaltungen
und Weiterbildungen umfassen.
Der Grundgedanke der Erfindung liegt demnach darin, beim
Anfahren oder Wiederanfahren der Mehrfach-Ziehanlage
unmittelbar vor jedem Ziehstein der entsprechenden Ziehstufe
mittels einer lokalen Druckkammer einen Schmier- oder Zieh
mitteldruck aufzubauen, so daß das Umformgut den Ziehprozeß mit
dem gewünschten Erfolg durchlaufen kann. Während des eigent
lichen Ziehbetriebes werden die für das Anfahren oder Wieder
anfahren geschaffenen Bedingungen für Druck und Temperatur des
Schmiermittels durch an sich bekannte hydrodynamische Effekte
in der Wechselwirkung Umformgut, Schmiermittel und Ziehstein
sowie freigesetzte Wärmeenergie beim Umformen und Kühlung des
Ziehsteins aufrechterhalten.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sowie der zugehörigen
Ziehanlage werden bereits bei Beginn des Ziehvorgangs quasi
hydrostatische Druckverhältnisse für das Schmiermittel
geschaffen, so daß das beim Stand der Technik auftretende
nachteilige Zurückfahren des Umformgutes entfallen kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gestaltet
sich das Verfahren zur Ziehumformung wie folgt.
Vor dem Anfahren oder Wiederanfahren einer an sich bekannten
Mehrfach-Ziehanlage wird unmittelbar vor dem Ziehstein jeder
Ziehstufe mittels einer vom Schichtverbunddraht durchlaufenen,
beheizten Druckkammer auf das dort zugeführte Zieh- und
Schmiermittel und den Schichtverbunddraht ein hydrostatischer
Startdruck im Ziehspalt aufgebaut, so daß insbesondere die
erwähnten Schichtverbunddrähte mit hochfestem Kern und weichem
Mantelwerkstoff qualitativ hochwertig umformbar sind. Es sei an
dieser Stelle angemerkt, daß mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren ein Schichtverbunddraht mit einem hochfesten
Stahlkern sowie einer Aluminiumhülle, wobei der Hüllenanteil 40
bis 70 Volumen-% beträgt, sicher umgeformt werden konnte.
Weiterhin wird verfahrensgemäß während des fortgesetzten
kontinuierlichen Ziehens in an sich bekannter Weise durch
Mitnahme von Schmiermittel für sich im Ziehspalt aufbauende
hydrodynamische Druckverhältnisse Sorge getragen.
Der Startdruck für jede Ziehstufe wird durch eine Hydraulik
regelung voreingestellt und überwacht, wobei das Vorheizen der
Druckkammern ebenfalls regelungstechnisch kontrolliert wird.
Beim Erreichen eines wählbaren Druck/Temperaturbereiches aller
Stufen wird dann ein Freigabesignal erzeugt, welches den Beginn
des Ziehvorgangs auslöst.
Während des Ziehvorgangs werden die Druck- und Temperaturver
hältnisse in jeder Druckkammer laufend überwacht, wobei mit
einsetzender Erwärmung der Ziehsteine durch den Ziehvorgang die
Fremdheizung der Druckkammer deaktivierbar ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird in die Druckkammer
jeder Ziehstufe ein Start- oder Wiederanfahrdruck im Bereich
von 100 bis 130 bar eingestellt.
Bei der Mehrfach-Ziehanlage umfaßt jede Ziehstufe mindestens
einen Vor- und Ziehstein, wobei am Vorstein eine an sich
bekannte Schmiermittelaufgabe angeordnet ist.
Zwischen Vor- und Ziehstein ist eine mit diesen eine bauliche
Einheit bildende beheizte Druckkammer vorgesehen. Die Druck
kammer umfaßt eine Drahtdurchgangsbohrung sowie einen seit
lichen Schmiermittelkanal zur Aufnahme der Startschmiermittel
menge.
Weiterhin ist eine, vorzugsweise hydraulisch betätigbare
Druckerzeugungseinrichtung so an der Druckkammer angeordnet,
daß über eine weitere Schmiermittelaufgabe das dem Schmier
mittelkanal zugeführte Schmiermittel mit einem vorgegebenen
Druck in die Durchgangsbohrung bzw. den entsprechenden Druck
kammerraum preßbar ist und im Zusammenwirken mit der in der
Druckkammer vorgesehenen Heizeinrichtung sich ein teigig
pastöser Zustand des Schmiermittels einstellt.
Durch einen im seitlichen Schmiermittelkanal mindestens teil
weise geführten Druckstößel, welcher von einem Hydraulikzy
linder betätigbar ist, wird der gewünschte Schmiermitteldruck
im Schmiermittelkanal bzw. im Druckkammerraum aufrechterhalten.
Die Bewegung oder Lage des Stößels wird mit geeigneter Sensorik
erfaßt und dient dem mittelbaren Feststellen der Druckverhält
nisse in der Druckkammer.
Die Druckkammer wird gemäß einem Grundgedanken der Erfindung
zwischen Vor- und Ziehstein einer üblichen Doppelsteinanord
nung, eingefügt und ist insgesamt kleinbauend. Zur Bildung der
baulichen Einheit besitzen die Aufnahmen von Vor- und Ziehstein
sowie die Druckkammer in Ziehrichtung verlaufende Paßbohrungen,
die entsprechende Befestigungsmittel, beispielsweise Spann
bolzen, führen.
Weiterhin weist die Druckkammer vorzugsweise seitliche Bohrun
gen oder Aussparungen zum Aufnehmen von elektrischen Heizele
menten sowie mindestens eines Temperatursensors auf, um die
definierten Temperaturverhältnisse beim Anfahren oder Wieder
anfahren der Anlage in jeder Ziehstufe überwachen und ein
stellen zu können.
Eine Druck/Temperatur-Regeleinrichtung überwacht die Druck- und
Temperaturverhältnisse aller Druckkammern der Ziehstufen und
gibt den Beginn sowie das Wiederanfahren der Ziehanlage frei.
Weiterhin kann mit dieser Regeleinrichtung nach extern vorgeb
baren Parametern eine an sich bekannte Ziehsteinkühlung ge
steuert werden.
Aus dem oben Genannten wird deutlich, daß die vor jeder
Ziehstufe eine bauliche Einheit mit Vor- und Ziehstein bildende
Druckkammer nur dann mit einem äußeren Druck beaufschlagt wird,
wenn ein Anfahren oder Wiederanfahren erforderlich ist. Die für
das Anfahren oder Wiederanfahren zuzuführende Schmiermittel
menge, welche über den seitlichen Schmiermittelkanal in die
Druckkammer gelangt, ist gering, so daß das Vorsehen volumi
nöser Vorratsgefäße für die zusätzliche Schmiermittelzuführung
entfallen kann.
Letztendlich dient die Druck/Temperatur-Regeleinrichtung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung auch der laufenden Überwachung
des Ziehvorgangs, da Druckabfälle in der Druckkammer beim
kontinuierlichen Betrieb der Ziehanlage auf Unregelmäßigkeiten
des Ziehvorgangs oder des Umformgutes schließen lassen.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbei
spieles sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert
werden.
Hierbei zeigen:
Fig. 1a und 1b je eine Seitenansicht und eine Draufsicht auf
die Baueinheit Ziehstufe, umfassend Vorstein- und
Ziehsteinaufnahme sowie Druckkammer, und
Fig. 2 eine Schnittdarstellung der Druckkammer.
Die Ziehstufen 1 nach Fig. 1a und 1b umfassen je eine Vor
steinaufnahme 2, eine Druckkammer 3 und eine Ziehsteinaufnahme
4 mit einem nicht dargestellten Ziehstein. Ein an sich bekann
ter, mit unterbrochenen Linien dargestellter Schmiermittel
kasten 5 dient der Aufnahme von Schmiermittel, welches beim
laufenden Ziehvorgang für hydrodynamische Druckverhältnisse im
und um den Ziehspalt Sorge trägt.
Der umzuformende Verbunddraht 6 gelangt nun über den Schmier
mittelkasten 5, die Vorsteinaufnahme 2 in die Druckkammer 3 und
anschließend zum in der Ziehsteinaufnahme 4 vorhandenen
Ziehstein, um dort der eigentlichen Umformung Stufe für Stufe
unterworfen zu werden.
Wie aus der Draufsicht nach Fig. 1b ersichtlich, weist die
Druckkammer 3 einen seitlich angeordneten Hydraulikzylinder 12
auf, welcher im Zusammenwirken mit den in Fig. 2 gezeigten
Elementen eine Druckerzeugungseinrichtung 9 bildet. Sensoren 17
überwachen die Position eines in der Fig. 1b nicht gezeigten
Druckstößels, um die Druckverhältnisse in der Druckkammer 3
mittelbar zu erfassen. Weiterhin ist an der Ziehsteinaufnahme 4
eine an sich bekannte Ziehsteinkühlung 16 vorgesehen.
Die Elemente Vorsteinaufnahme 2, Druckkammer 3, Ziehsteinauf
nahme 4 sowie Druckerzeugungseinrichtung 9 bilden eine von
einer Grundplatte 18 getragene Baueinheit.
Der Aufbau der Druckkammer sei nun anhand der Schnittdarstel
lung nach Fig. 2 näher erläutert. Die Druckkammer 3 umfaßt
einen seitlichen Schmiermittelkanal 8, welcher zur Draht
durchgangsbohrung 7 der Druckkammer 3 führt. Eine trichter
artige Schmiermittelaufgabe 11 dient dem Zuführen von Schmier
mittel für den Fall des Startens bzw. Anfahrens oder Wieder
anfahrens der Ziehanlage.
Ein Druckstößel 10 befindet sich in der Druckerzeugungsein
richtung 9 und wird von dem Hydraulikzylinder 12 betätigt, d. h.
in Richtung Drahtdurchgangsbohrung 7 der Druckkammer 3 ver
schoben. Der Stößel 10 ist mindestens teilweise im seitlichen
Schmiermittelkanal 8 geführt und baut die Druckverhältnisse in
der Druckkammer, d. h. im Druckkammerraum der Drahtdurchgangs
bohrung 7 auf.
Weiterhin besitzt die Druckkammer 3 Bohrungen 13 zur Aufnahme
von vorzugsweise elektrischen Heizelementen sowie eine Bohrung
14, die dem Befestigen eines Temperatursensors dient.
Paßbohrungen 15 dienen der Aufnahme nicht gezeigter Spann
schrauben, um eine feste, dichte Preßverbindung zwischen
Druckkammer 3 und benachbarter Vorsteinaufnahme 2 bzw.
Ziehsteinaufnahme 4 zu gewährleisten.
Eine nicht dargestellte Druck/Temperatur-Regeleinrichtung
erfaßt im Zusammenwirken mit den Sensoren 17 sowie dem in der
Bohrung 14 befindlichen Temperatursensor laufend die Druck- und
Temperaturverhältnisse der Druckkammern aller Ziehstufen und
gibt beim Erreichen vorgegebener Werte den Beginn sowie das
Wiederanfahren der Ziehanlage frei. Gleichfalls ist die er
wähnte Regeleinrichtung in der Lage, eine an sich bekannte
Ziehsteinkühlung zu steuern.
Mit dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel gelingt
es, in mehrstufigen Ziehanlagen Schichtverbunddrähte mit hoch
festem Kern, jedoch weichem Hüllmaterial sicher umzuformen,
ohne daß unerwünschte Abrisse oder ein Fressen des Umformgutes
in den Ziehsteinen auftritt. Die in jeder Ziehstufe vorzu
sehenden Druckkammern besitzen einen äußerst einfachen Aufbau
und können in Verbindung mit an sich bekannten Vor- und Zieh
steinaufnahmen eine nur jeweils geringen Bauraum umfassende
Einheit bilden, so daß ein Nachrüsten in vorhandene Anlagen
problemlos möglich ist.
1
Ziehstufe
2
Vorsteinaufnahme
3
Druckkammer
4
Ziehsteinaufnahme
5
Schmiermittelkasten
6
Verbunddraht
7
Drahtdurchgangsbohrung in der Druckkammer
8
seitlicher Schmiermittelkanal
9
Druckerzeugungseinrichtung
10
Druckstößel
11
Schmiermittelaufgabe für Druckkammer
12
Hydraulikzylinder
13
Bohrungen für elektrische Heizelemente
14
Bohrungen für Temperatursensor
15
Paßbohrungen
16
Ziehsteinkühlung
17
Sensoren
18
Grundplatte
Claims (6)
1. Verfahren zur hydrodynamischen Ziehumformung von Schicht
verbunddraht, bei dem der Schichtverbunddraht in jeder Zieh
stufe einer Mehrfach-Ziehanlage zunächst einen Schmiermittel
kasten und danach eine beheizte Druckkammer, die zwischen einem
Vor- und einem Ziehstein angeordnet ist und mit diesen eine
bauliche Einheit bildet, durchläuft,
wobei vor jedem Anfahren oder Wiederanfahren der Mehrfach- Ziehanlage unmittelbar vor dem Ziehstein jeder Ziehstufe der Druckkammer Zieh- und Schmiermittel zugeführt und mittels der beheizten Druckkammer auf das dort zugeführte Zieh- und Schmiermittel und den Schichtverbunddraht ein hydrostatischer Start- oder Wiederanfahrdruck im jeweiligen Ziehspalt aufgebaut wird,
wobei weiter der Start- oder Wiederanfahrdruck für jede Druck kammer durch eine Hydraulikregelung voreingestellt und über wacht wird sowie ein Vorheizen der Druckkammern auf eine vorgegebene Temperatur erfolgt und beim Erreichen eines wähl baren Druck/Temperaturbereiches in den Druckkammern aller Ziehstufen die Freigabe des Ziehvorgangs vorgenommen wird, wodurch Schichtverbunddrähte mit hochfestem Kern und weichem Mantelwerkstoff qualitativ hochwertig umformbar sind,
und wobei nach dem Anfahren und Wiederanfahren während des fortgesetzten kontinuierlichen Ziehens ohne Druckbeaufschlagung von zugeführtem Zieh- und Schmiermittel in den Druckkammern in an sich bekannter Weise durch Mitnahme von Schmiermittel aus dem Schmiermittelkasten im Ziehspalt hydrodynamische Druckver hältnisse aufrechterhalten werden.
wobei vor jedem Anfahren oder Wiederanfahren der Mehrfach- Ziehanlage unmittelbar vor dem Ziehstein jeder Ziehstufe der Druckkammer Zieh- und Schmiermittel zugeführt und mittels der beheizten Druckkammer auf das dort zugeführte Zieh- und Schmiermittel und den Schichtverbunddraht ein hydrostatischer Start- oder Wiederanfahrdruck im jeweiligen Ziehspalt aufgebaut wird,
wobei weiter der Start- oder Wiederanfahrdruck für jede Druck kammer durch eine Hydraulikregelung voreingestellt und über wacht wird sowie ein Vorheizen der Druckkammern auf eine vorgegebene Temperatur erfolgt und beim Erreichen eines wähl baren Druck/Temperaturbereiches in den Druckkammern aller Ziehstufen die Freigabe des Ziehvorgangs vorgenommen wird, wodurch Schichtverbunddrähte mit hochfestem Kern und weichem Mantelwerkstoff qualitativ hochwertig umformbar sind,
und wobei nach dem Anfahren und Wiederanfahren während des fortgesetzten kontinuierlichen Ziehens ohne Druckbeaufschlagung von zugeführtem Zieh- und Schmiermittel in den Druckkammern in an sich bekannter Weise durch Mitnahme von Schmiermittel aus dem Schmiermittelkasten im Ziehspalt hydrodynamische Druckver hältnisse aufrechterhalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
während des Ziehvorgangs Druck- und Temperatur in jeder Druck
kammer laufend überwacht werden, wobei mit einsetzender Erwärmung
des oder der Ziehsteine durch den Ziehvorgang die Fremd
heizung deaktiviert wird.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Start- oder Wiederanfahrdruck in den Druckkammern jeder
Ziehstufe im Bereich von 100 bis 130 bar eingestellt wird.
4. Mehrfach-Ziehanlage zur hydrodynamischen Ziehumformung von
Schichtverbunddraht zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, wobei jede Ziehstufe einen Vor- und einen Ziehstein
umfaßt und am Vorstein jeweils ein Schmiermittelkasten (5)
angeordnet ist, zwischen Vor- und Ziehstein jeder Ziehstufe
eine mit diesen eine bauliche Einheit bildende beheizte Druck
kammer (3) vorgesehen ist, die Druckkammer (3) eine Draht
durchgangsbohrung (7) sowie einen seitlichen, zur Drahtdurch
gangsbohrung (7) führenden Schmiermittelkanal (8), dem über
eine Schmiermittelaufgabe (11) Zieh- und Schmiermittel
zuführbar sind, aufweist,
weiterhin eine hydraulisch betätigbare Druckerzeugungsein richtung (9) mit einem mindestens teilweise im seitlichen Schmiermittelkanal (8) geführten Druckstößel (10), welcher von einem Hydraulikzylinder (12) betätigbar ist, so an der Druck kammer (3) angeordnet ist, daß das über die Schmiermittelauf gabe (11) dem Schmiermittelkanal (8) zugeführte Zieh- und Schmiermittel mit vorgebbarem Druck in die Drahtdurchgangs bohrung (7) preßbar ist und im Zusammenwirken mit der in der Druckkammer (3) vorgesehenen Heizeinrichtung auf das Zieh- und Schmiermittel und den Schichtverbunddraht ein hydrostatischer Start- oder Wiederanfahrdruck im jeweiligen Ziehspalt vor jedem Anfahren oder Wiederanfahren der Mehrfach-Ziehanlage aufbaubar ist,
zum Überwachen der Bewegung oder Lage des Druckstößels (10) zum mittelbaren Feststellen der Druckverhältnisse und der Tempe ratur Sensoren vorgesehen sind,
und wobei eine Druck/Temperatur-Regeleinrichtung vorgesehen ist, welche die Druck- und Temperaturverhältnisse aller Druckkammern in den Ziehstufen überwacht und beim Erreichen vorgegebener Werte den Beginn sowie das Wiederanfahren der Mehrfach-Ziehanlage freigibt und entsprechend vorgebbarer Parameter eine an sich bekannte Ziehsteinkühlung steuert.
weiterhin eine hydraulisch betätigbare Druckerzeugungsein richtung (9) mit einem mindestens teilweise im seitlichen Schmiermittelkanal (8) geführten Druckstößel (10), welcher von einem Hydraulikzylinder (12) betätigbar ist, so an der Druck kammer (3) angeordnet ist, daß das über die Schmiermittelauf gabe (11) dem Schmiermittelkanal (8) zugeführte Zieh- und Schmiermittel mit vorgebbarem Druck in die Drahtdurchgangs bohrung (7) preßbar ist und im Zusammenwirken mit der in der Druckkammer (3) vorgesehenen Heizeinrichtung auf das Zieh- und Schmiermittel und den Schichtverbunddraht ein hydrostatischer Start- oder Wiederanfahrdruck im jeweiligen Ziehspalt vor jedem Anfahren oder Wiederanfahren der Mehrfach-Ziehanlage aufbaubar ist,
zum Überwachen der Bewegung oder Lage des Druckstößels (10) zum mittelbaren Feststellen der Druckverhältnisse und der Tempe ratur Sensoren vorgesehen sind,
und wobei eine Druck/Temperatur-Regeleinrichtung vorgesehen ist, welche die Druck- und Temperaturverhältnisse aller Druckkammern in den Ziehstufen überwacht und beim Erreichen vorgegebener Werte den Beginn sowie das Wiederanfahren der Mehrfach-Ziehanlage freigibt und entsprechend vorgebbarer Parameter eine an sich bekannte Ziehsteinkühlung steuert.
5. Ziehanlage nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckkammer (3) seitliche Bohrungen oder Aussparungen (13)
zur Aufnahme von elektrischen Heizelementen sowie eine Bohrung
(14) für einen Temperatursensor aufweist.
6. Ziehanlage nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bildung der baulichen Einheit die Aufnahmen (2, 4) von Vor-
und Ziehstein sowie die Druckkammer (3) in Ziehrichtung ver
laufende Paßbohrungen (15) zur Führung von Spann- und Befesti
gungsbolzen umfassen.
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WO1996014946A1 (de) * | 1994-11-11 | 1996-05-23 | Ecoform Umformtechnik Gmbh | Verfahren und vorrichtung zum umformen und/oder beschichten von strangförmigem metallischem umformgut |
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1998
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1999
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Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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