DE19810236C1

DE19810236C1 - Vorrichtung zum Beseitigen von Schlamm aus Gartenteichen

Info

Publication number: DE19810236C1
Application number: DE1998110236
Authority: DE
Inventors: Horst Becker
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-03-10
Filing date: 1998-03-10
Publication date: 1999-10-14
Anticipated expiration: 2018-03-11

Abstract

Zur Beseitigung von Schlamm aus Gartenteichen ist es üblich, das Wasser aus dem Becken abzulassen und dieses manuell zu reinigen. Dieses Verfahren ist zeit- und kraftaufwendig, zerstört das ökologische Gleichgewicht des Gewässers und erfordert große Mengen Frischwasser. DOLLAR A Die neue Vorrichtung soll eine ökologisch verträgliche Beseitigung von Schlamm aus Gartenteichen ermöglichen, bei der ein Ablassen des Wassers nicht erforderlich ist. DOLLAR A Durch 2 Öffnungen eines allseits geschlossenen Tauchbehältnisses (1) ist ein in seiner Länge größer als die Wassertiefe bemessenes Rohr (5) hindurchgesteckt, an dessen unteren Ende ein Schlammaufnahmetrichter (6) mit gezacktem Rand (7) befestigt ist, das in seinem im Tauchbehältnis (1) befindlichen Mittelbereich zwei Durchbrechungen (9 und 10) aufweist, zwischen denen der Rohrinnenraum abgedichtet ist und das an seinem oberen Ende mit einem handbetätigten Luftabschlußorgan (12) versehen ist. Beim Absetzen der Vorrichtung auf den Teichgrund eines Gartenteichs und anschließender Öffnung des Luftabschlußorgans (12) wird Schlamm durch den Schlammaufnahmetrichter (6) angesaugt und in das Tauchbehältnis (1) gefördert.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beseitigen von Schlamm aus Gartenteichen.

Es ist üblich, zur Reinigung von Gartenteichen oder anderen Wasserreservoirs, Schlamm, der aus abgestorbenen Pflanzenteilen, Futterresten und Tierexkrementen entstanden ist, durch ein fast vollständiges Ablassen des Wassers und anschließendes Ausschaufeln des Beckens mit einer Schaufel, einem Besen und einem Eimer zu entfernen.

Diese Methode ist sehr zeit- und kraftaufwendig.

Beim Ablassen des Wassers aus Gartenteichen wird die empfindliche Balance des komplexen Ökosystems eines Feuchtbiotops bestehend aus Mikroorganismen, Algen, Wasserpflanzen und Tieren nachhaltig gestört, wenn nicht sogar zerstört, und es dauert einige Monate, bis sich ein neues intaktes Ökosystem eingerichtet hat.

Beim Ablassen des Wassers entstehen zudem große Mengen Abwasser, welches durch neues, teures Frischwasser ersetzt werden muß. Häufig muß das gechlorte Frischwasser zusätzlich mit teuren chemischen Zusätzen zur Optimierung der Wasserqualität für Wasserpflanzen und Tiere behandelt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache und saubere Methode zur Beseitigung von Schlamm aus Gartenteichen und anderen Wasserreservoirs zu schaffen, bei der das empfindliche Gleichgewicht des Ökosystems Gartenteich so wenig wie möglich belastet wird und die genannten hohen Frischwasserkosten nicht entstehen.

Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung durch ein Handgerät, das gekennzeichnet ist durch ein allseits geschlossenes Tauchbehältnis von etwa 5 l Innenraumgröße mit einer verschließbaren Öffnung und mit zwei an der Ober- und an der Unterseite des Tauchbehältnisses fluchtend zueinander angeordneten Öffnungen, durch die ein Rohr dichtschließend und festsitzend hindurchgesteckt ist, das in seiner Länge etwas größer als die Teichwassertiefe bemessen ist, an dessen unteren, aus dem Tauchbehältnis etwas herausragenden Ende ein Schlammaufnahmetrichter mit gezacktem Rand befestigt ist, das in seinem im Tauchbehältnis befindlichen Mittelbereich zwei Durchbrechungen aufweist, zwischen denen der Rohrinnenraum abgedichtet ist und das an seinem oberen Ende mit einem von Hand betätigbaren Luftabschlußorgan (Stopfen, Ventil, Deckel o. ä.) versehen ist.

Zweckmäßigerweise ist die verschließbare Öffnung des Tauchbehältnisses an dessen Oberseite angeordnet.

Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist der Schlammaufnahmetrichter am herausragenden unteren Rohrende angeschraubt.

Zweckmäßigerweise ist in dem Schlammaufnahmetrichter ein Sieb untergebracht, um das Aufnehmen grober Stoffe, die ein Verstopfen des Rohres verursachen könnten, zu vermeiden.

Bei einer weiteren veränderten Ausführungsform wird die Abdichtung des Rohrinnenraums zwischen den beiden Durchbrechungen durch einen eingeschobenen Stopfen gebildet.

Bei einer anderen veränderten Ausführungsform fluchtet ein Seitenrand des Schlammaufnahmetrichters etwa mit einer Seitenwand des Tauchbehältnisses, um ein Aufnehmen von Schlamm auch am Rand eines Gartenteiches zu ermöglichen.

Nachfolgend wird anhand der Zeichnung eine Ausführungsform der Erfindung näher erläutert und beschrieben:

Der dargestellte Gegenstand zeigt ein allseits geschlossenes Tauchbehältnis 1 mit einer oberseitigen verschließbaren Öffnung 2 und mit zwei an der Ober- und Unterseite des Tauchbehältnisses 1 fluchtend zueinander angeordneten Öffnungen 3 und 4, durch die ein Rohr 5 dichtschließend und festsitzend hindurchgesteckt ist.

An dessem unteren, aus der unteren Öffnung 4 des Tauchbehältnisses 1 etwas herausragenden Ende ist ein Schlammaufnahmetrichter 6 mit gezacktem Rand 7 und einem Sieb 8 aufgeschraubt.

Das Rohr 5 weist in seinem im Tauchbehältnis 1 befindlichen Mittelteil zwei Durchbrechungen 9 und 10 auf, zwischen denen der Rohrinnenraum mit einem Stopfen 11 abgedichtet ist, der die beiden Durchbrechungen 9 und 10 voneinander trennt.

Das Rohr 5 ist an seinem oberen Ende mit einem von Hand betätigbaren Luftabschlußorgan 12 versehen.

Bei der beschriebenen Vorrichtung zum Beseitigen von Schlamm aus Gartenteichen wird das Tauchbehältnis mitsamt dem hindurchgesteckten Rohr und dem angeschraubten Schlammaufnahmetrichter bei verschlossenem Luftabschlußorgan am oberen Rohrende erfaßt und in das Wasser des Gartenteiches abgesenkt, wobei die Rohrlänge größer sein muß als die Wassertiefe.

Wenn der Schlammaufnahmetrichter den Grund des Teiches berührt, wird das Luftabschlußorgan geöffnet, so daß durch den Wasserdruck eine Druckwirkung entsteht, die am Boden des Teiches Schlamm bewegt und in den Schlamm aufnahmetrichter mit seinem gezackten Rand fördert.

Durch die untere Durchbrechung des Rohres tritt das Schlamm-Wasser-Gemisch in das Innere des Tauchbehältnisses ein.

Die durch den Schlamm und das Wasser verdrängte Luft entweicht durch die obere Durchbrechung des Rohres durch das geöffnete Luftabschlußorgan an dessen oberen Ende nach außen.

Ist das Tauchbehältnis mit Schlamm gefüllt, wird die Vorrichtung aus dem Teich gehoben und der Inhalt des Tauchbehältnisses einfach durch Ausgießen aus der verschließbaren Öffnung an der Oberseite des Tauchbehältnisses gegossen.

Die Handhabung der Geräts ist einfach und vermeidet eine Frischwasser benötigende Reinigung von Gartenteichen. Zusätzlich wird das empfindliche Ökosystem des Gartenteiches vollkommen intakt gelassen.

Die Herstellung der Vorrichtung ist kostengünstig und unkompliziert.

Claims

1. Vorrichtung zum Beseitigen von Schlamm aus Gartenteichen gekennzeichnet durch

1. ein allseits geschlossenes Tauchbehältnis (1) von etwa 5 l Innenraumgröße
2. mit einer verschließbaren Öffnung (2)

und

1. mit zwei an der Ober- und Unterseite des Tauchbehältnisses fluchtend zueinander angeordneten Öffnungen (3 und 4),
2. durch die ein Rohr (5) dichtschließend und festsitzend hindurchgesteckt ist,
3. das in seiner Länge etwas größer als die Teichwassertiefe bemessen ist,
4. an dessen unterem, aus der unteren Öffnung (4) des Tauchbehältnisses (1) etwas herausragenden Ende ein Schlammaufnahmetrichter (6) mit gezacktem Rand (7) befestigt ist,
5. das in seinem im Tauchbehältnis befindlichen Mittelbereich zwei Durchbrechungen (9 und 10) aufweist, zwischen denen der Rohrinnenraum abgedichtet ist

und

1. das an seinem oberen Ende mit einem von Hand betätigbaren Luftabschlußorgan (12) versehen ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschließbare Öffnung (2) an der Oberseite des Tauchbehältnisses (1) angeordnet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlammaufnahmetrichter (6) am herausragenden unteren Ende des Rohres (5) angeschraubt ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Schlammaufnahmetrichter (6) ein Sieb (8) angebracht ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtung des Rohrinnenraums zwischen den beiden Durchbrechungen (9 und 10) durch einen eingeschobenen Stopfen (11) gebildet ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Seitenrand des Schlammaufnahmetrichters (6) etwa mit einer Seitenwand des Tauchbehältnisses (1) fluchtet.