DE19808521A1 - Gassensor mit verbessertem Ansprechverhalten - Google Patents
Gassensor mit verbessertem AnsprechverhaltenInfo
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- G01N27/407—Cells and probes with solid electrolytes for investigating or analysing gases
Abstract
Die Erfindung befaßt sich mit einer Gassensoranordnung mit einer Schicht, über welcher eine sauerstoffgradientenabhängige Spannung meßbar ist, und einem Paar aus einer auf der ersten Schichtseite angeordneten ersten Elektrode und einer auf der zweiten Schichtseite angeordneten zweiten Elektrode. Für einen schneller ansprechenden Gassensor mit erhöhter Genauigkeit ist eine vom Elektrodenpaar getrennte dritte Elektrode auf der ersten Schichtseite vorgesehen, um u. a. zwischen zweiter und dritter Elektrode eine Spannung über die Schicht zu messen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Gassensoranordnung
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie einen selektiven
Sauerstoffilter nach dem Oberbegriff von Anspruch 19.
Gassensoren zur Sauerstoffmessung werden oft unter ungünsti
gen Bedingungen, wie zur Abgasmessung, eingesetzt. Dabei soll
beispielsweise festgestellt werden, ob das einem Verbren
nungsmotor zugeführte Luft-Treibstoffgemisch zuviel oder zu
wenig Sauerstoff enthält. Damit auf Lastwechsel schnell rea
giert werden kann, müssen die Messungen schnell erfolgen.
Eine Möglichkeit, das Treibstoffgemisch zu charakterisieren,
besteht in der Messung des Restsauerstoffgehaltes im Abgasge
misch. Dazu sind Sonden aus einem gasundurchlässigen, becher
förmigen Keramikkörper aus Zirkoniumdioxid bekannt, der innen
und außen mit einer dünnen Schicht von Platin versehen ist.
Ein Teil der bekannten Sonde steht mit der Außenluft in Ver
bindung, der andere wird vom Abgas des Motors umspült. Das
Keramikmaterial wird bei etwa 300°C für Sauerstoffionen lei
tend. Ist der Sauerstoffanteil auf beiden Seiten des bekann
ten Sensors verschieden groß, so entsteht eine elektrische
Spannung, die ein Maß für den Restsauerstoffgehalt ist und
durch an den als Elektroden dienenden Platinschichten befe
stigte Leitungen abgegriffen werden kann.
Es ist weiter bekannt, Sauerstoffsensoren mit einer Stronti
umtitanatschicht zu bilden. Die DE 42 03 522 C1 schlägt dabei
eine Sauerstoff-Sensoranordnung auf der Basis halbleitender
Metalloxide vor, deren Leitfähigkeit bei erhöhter Temperatur
vom Sauerstoffpartialdruck abhängt, wobei die Sensoranordnung
zwei Metalloxid-Einzelsensoren aufweist, die im beabsichtig
ten Meßbereich eine unterschiedliche Abhängigkeit der Leitfä
higkeit vom Sauerstoffpartialdruck, hingegen eine weitgehend
gleiche Temperaturabhängigkeit der Leitfähigkeit zeigen, die
sich im gebildeten Quotienten der Leitfähigkeitsmeßsignale
beider Sensoren entsprechend weitgehend heraushebt.
Ein Problem bei derartigen Sensoren ist jedoch die Queremp
findlichkeit auf in Verbrennungsabgasen immer vorhandene gas
förmige Komponenten wie CO, H2 oder unverbrannte bzw. nur
partiell oxidierte Kohlenwasserstoffe, Schwefeldioxid usw.,
welche Querempfindlichkeiten verursachen oder den Sensor che
misch angreifen. Um derartige Querempfindlichkeiten zu ver
ringern, ist vorgeschlagen worden, über der sauerstoffemp
findlichen Strontiumtitanatschicht eine Metalloxid-
Deckschicht mit zumindest bei Betriebstemperatur hoher ioni
scher Leitfähigkeit vorzusehen. Diese Deckschicht wirkt als
selektiver Filter, der praktisch nur oder jedenfalls weit
überwiegend Sauerstoff durchläßt. Es wird angenommen, daß
dies durch den folgenden Mechanismus bedingt ist: Die hohe
ionische Leitfähigkeit bedeutet, daß auch der bereits im Me
talloxid-Kristallgitter der Deckschicht vorhandene Sauer
stoff bzw. dessen Leerstellen gut beweglich sind, also eine
hohe Mobilität aufweisen. Wenn Sauerstoff aus der Gasphase
eines Gasgemisches an der Oberfläche der Deckschicht adsor
biert wird, kann er nach Aufspaltung der Sauerstoffmoleküle
auch leicht in das Kristallinnere eindringen. Dies erzeugt
von der Oberfläche her ein Konzentrationsgefälle an Sauer
stoff, d. h. einen Sauerstoffgradienten. Im Bestreben, diesen
Sauerstoffgradienten auszugleichen, wandert der Sauerstoff
durch die Metalloxidschicht, was insbesondere durch Rekombi
nation des adsorbierten Sauerstoffes mit den Sauerstoffleer
stellen des Kristallgitters geschieht, worauf sich ein Sauer
stoffleerstellen-Gradient im Gitter ausbildet. Die hohe ioni
sche Leitfähigkeit des Metalloxids, die das Metalloxid übli
cherweise zumindest bei hohen Betriebstemperaturen halblei
tend macht, geht demnach mit einer hohen Permeabilität für
Sauerstoff einher. Der vermutete Mechanismus des Sauerstoff
transportes kommt für andere Gase praktisch nicht in Be
tracht, was erklärt, weshalb die Deckschicht als selektiver
Filter für Sauerstoff wirkt.
Der Sauerstofftransport bewirkt jedoch den Aufbau einer Raum
ladung, da sich der Sauerstoff in Ionenform bzw. als Sauer
stoff-Leerstellen etwa aufgrund eines Konzentrationsgefälles
zwischen Deckschicht-Außen- und -Innenseite nach Wanderung
durch das Deckschichtgitter auf einer Schichtseite ansammelt.
Dies baut ein Potential auf, welches durch die elektrostati
schen Feldkräfte den weiteren Sauerstoffionentransport entge
genwirkt, da dieser zu einem weiteren Potentialwachstum füh
ren würde.
Es ist in einer anhängigen, aber noch nicht veröffentlichten
Anmeldung vorgeschlagen worden, auf beiden Seiten der Deck
schicht Elektroden anzuordnen, welche entweder kurzgeschlos
sen werden können, um den Aufbau des Spannungspotentiales zu
vermeiden, oder mit welchen ein Pumpstrom durch die Deck
schicht vorgesehen werden kann, um den Transport von Sauer
stoff aktiv zu begünstigen. Dazu wird ein Strom durch die
Deckschicht vorgesehen, der dem Sauerstoffgradienten entge
genwirkt und ihn möglichst auf Null verringert. Es versteht
sich dabei, daß im vorliegenden Dokument der Begriff
"Sauerstoffgradient" sowohl einen Gradienten der Sauer
stoffkonzentration als auch einen Gradienten der Sauer
stoffleerstellenkonzentration bezeichnen kann.
Wenn die Sauerstoffkonzentration auf der Deckschichtinnen- und
-außenseite gleich ist, also der Gradient auf Null ver
ringert ist, liegt am sauerstoffempfindlichen Bereich, d. h.
dem Strontiumtitanatsensor, die Sauerstoffkonzentration vor,
welche auch auf der Außenseite der Deckschicht vorhanden ist.
Um unverfälschte Messungen zu ermöglichen, muß sichergestellt
werden, daß der Sauerstoffgradient möglichst nahe bei Null
liegt und vorzugsweise identisch gleich Null ist. Weiter soll
die Einstellung des Sauerstoffgradienten auf Null bei Vorse
hen eines aktiven Pumpstromes so schnell wie möglich erfol
gen, um die Ansprechzeiten des Gassensors zu verbessern.
Die vorliegende Erfindung zielt darauf, Neues für die gewerb
liche Anwendung bereit zustellen, und insbesondere einen ver
besserten, schneller ansprechenden Gassensor mit erhöhter Ge
nauigkeit zu schaffen, der auch unter ungünstigen Bedingungen
einsetzbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe wird in den unabhängigen Ansprüchen
angegeben, wobei bevorzugte Ausführungsformen in den abhängi
gen Ansprüchen beschrieben sind.
Es wird somit vorgeschlagen, wenigstens eine weitere Elektro
de vorzusehen, mit welcher eine sauerstoffgradientenabhängige
Spannung über die Schicht unabhängig von einem Pumpstrom
durch die Schicht meßbar ist. Dies erlaubt, die einzelnen
Elektroden optimal für ihren jeweiligen Zweck auszulegen und
anzuordnen. So kann die dritte Elektrode so angeordnet wer
den, daß sie eine nur geringe Kapazität gegen die andere
Spannungsmeßelektrode besitzt, während die Elektroden des
Elektrodenpaares für einen möglichst gleichmäßigen, homogenen
Pumpstrom durch die Schicht gebildet sein können.
Die Schicht wirkt bevorzugt als selektiver Filter für Sauer
stoff, wozu sie als selektiv sauerstoffdurchlässiger Feste
lektrolyt insbesondere aus einem Metalloxid mit hoher ioni
scher Leitfähigkeit wie Zirkoniumdioxid oder Ceroxid gewählt
sein kann.
Die Spannung über der Schicht wird in einem solchen Fall all
gemein der Nernstgleichung gehorchen, also die Form besitzen
Unernst = (kT/4e) ln[p'(O2)/p''(O2)]
wobei
Unernst = Nernstspannung
k = Bolzmannkonstante
T = absolute Temperatur
e = Elementarladung
p'(O2) = Sauerstoffpartialdruck auf der einen Schichtseite
p''(O2) = Sauerstoffpartialdruck auf der anderen Schichtseite,
und wobei der Faktor 4 aus der Dissoziierung der Sauerstoff moleküle und ihrer doppelten Ionisierung in der Schicht stammt.
Unernst = Nernstspannung
k = Bolzmannkonstante
T = absolute Temperatur
e = Elementarladung
p'(O2) = Sauerstoffpartialdruck auf der einen Schichtseite
p''(O2) = Sauerstoffpartialdruck auf der anderen Schichtseite,
und wobei der Faktor 4 aus der Dissoziierung der Sauerstoff moleküle und ihrer doppelten Ionisierung in der Schicht stammt.
Mit der Schicht wird üblicherweise ein Bereich vom zu unter
suchenden Gasgemisch vollständig abgetrennt, in welchem ein
sauerstoffempfindlicher Halbleiter oder dergleichen angeord
net ist, um die Sauerstoffkonzentration im abgegrenzten Be
reich zu messen. Wenn durch das Anlegen eines Pumpstromes an
die sauerstoffdurchlässige Schicht soviel Sauerstoff durch
die Schicht hindurch titriert wurde, daß der Sauerstoffgra
dient Null ist, wird innen und außen dieselbe Konzentration
vorliegen; bereits vorher kann, falls erwünscht, der mit dem
sauerstoffempfindlichen Bereich gemessene Sauerstoffwert un
ter Heranziehung der über die Schicht abfallenden Nernstspan
nung korrigiert werden, falls gewünscht.
Die Geometrie des Elektrodenpaares wird bevorzugt so gewählt,
daß die Schicht allenfalls gering polarisiert wird. Dies wird
bei einem weitgehend homogenen Stromfluß erreicht. Die vom
eingeprägten elektrischen Strom, der Geometrie und Morpholo
gie der Elektroden der Festelektrolytkette abhängige Polari
sierung könnte andernfalls zu einer Verringerung der Durch
trittsgeschwindigkeit des transportierten Sauerstoffes durch
die Schicht führen und/oder die Messung der sauerstoffgra
dientenabhängigen Spannung verfälschen.
Es kann vorgesehen sein, im Bereich um die dritte Elektrode,
welche zur Spannungsmessung verwendet wird, einen erhöhten
Widerstand vorzusehen. Damit wird ein wesentlicher Stromfluß
über die dritte Elektrode auch dann vermieden, wenn als Be
zugselektrode die zweite Elektrode auf der gegenüberliegenden
Schichtseite verwendet wird, welche mit einer niederohmigen
Stromquelle verbunden ist. Da für die Spannungsmessung nur
ein sehr geringer Meßstrom fließen muß, der vom Innenwider
stand der verwendeten Spannungsmeßschaltung abhängt, wird die
Spannungsmessung durch den erhöhten Widerstand um die dritte
Elektrode praktisch nicht beeinflußt, obwohl der parasitäre
Stromfluß weitgehend unterbunden ist.
Schutz wird auch beansprucht für einen Filter an sich.
Die Erfindung wird im folgenden nur beispielsweise anhand der
Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt
Fig. 1 eine Gassensoranordnung nach der vorliegenden Erfin
dung und
Fig. 2 ein Ersatzschaltbild für eine Gassensoranordnung der
vorliegenden Erfindung.
Nach Fig. 1 umfaßt eine allgemein mit 1 bezeichnete Gassen
soranordnung eine becherförmige Schicht 2 und einen darin an
geordneten eigentlichen Gassensor 3, d. h. eine Gassonde 3.
Die Schicht 2 besteht aus einem selektiv sauerstoffdurchläs
sigen Festelektrolyten. Ein Sauerstoffgradient über die
Schicht 2 bewirkt eine Spannung über die Schicht 2.
Außen trägt die Schicht 2 eine um die Becherwand unter Frei
lassung der Spitze umlaufende Elektrode 4 aus Platin oder ei
nem anderen hochtemperaturbeständigen und gut leitfähigen Ma
terial. Auf der Elektrode 4 ist ein Anschluß 4a vorgesehen.
Das Becherinnere 5 der becherförmigen Schicht 2 ist mit einer
zweiten Platinschicht als zweite Elektrode 6 gegenüberliegend
der Elektrode 4 und durchgehend bis zum Becherboden ausge
kleidet. An der zweiten Elektrode 6 im Becherinneren 5 ist
ein Anschluß 6a zu einer externen Leitung vorgesehen.
Die Schicht 2 ist zur Erhöhung ihrer ionischen Leitfähigkeit
zumindest in den Bereichen zwischen erster Elektrode 4 und
zweiter Elektrode 6 dotiert. Wenn die Schicht aus Zirkonium
dioxid, ZrO2, hergestellt ist, wird vorzugsweise Yttrium zur
Dotierung eingesetzt. Bei der Verwendung einer Schicht aus
Ceroxid wird bevorzugt mit Gadolinium dotiert.
Auf der äußeren Becherspitze ist eine dritte Elektrode 7 mit
einem Anschluß 7a vorgesehen, wobei die dritte Elektrode 7
keinen direkten elektrischen Kontakt zu der ersten Elektrode
4 besitzt. Im Bereich um die dritte Elektrode 7 ist in der
Schicht 2 eine Zone 2a vorgesehen, welche dotiert ist, um die
Leitfähigkeit dort zu erniedrigen. Dazu kann zunächst der ge
samte Schichtaufbau mit einer homogenen Dotierung zur Erhö
hung der Leitfähigkeit vorgesehen werden und dann an der Be
cherspitze gezielt eine weitere Dotierung zur Leitfähigkeits
verringerung eingebracht werden.
Im Inneren 5 des von der Schicht 2 umfaßten Becherraumes ist
der eigentliche Gassensor 3 vorgesehen, der als Sauer
stoffsensor beispielsweise sauerstoffempfindliche Strontium
titanatschichten aufweist, deren Leitfähigkeiten sich mit dem
Sauerstoffgehalt einer umgebenden Gasatmosphäre ändern. Der
eigentliche Gassensor 3 ist in üblicher Weise auf einem Trä
ger 3a mit Heizungsstruktur, Temperaturfühlern und derglei
chen angeordnet. Der eigentliche Gassensor 3 ist auf der dem
Becherboden abgewandten Seite gasdicht mit der becherförmigen
Schicht 3 verbunden, wie durch eine Abdichtplatte 8 angedeu
tet. Die Gassensoranordnung 1 ist in einem Abgaskanal 9 oder
dergleichen eingebaut.
Es versteht sich, daß die Heizelemente beispielsweise durch
auf die Schicht aufgetragene Heizungsstrukturen und derglei
chen realisiert sein können oder der Sensor durch die heißen
Abgase im Abgas- bzw. Verbrennungskanal 9 auf die erforderli
che Betriebstemperatur erwärmt werden kann.
Fig. 2 zeigt die Anordnung 10 zur Beschaltung der an der
Schicht 2 aufgebrachten Elektroden 4, 6 und 7. Die Elektrode
7 an der Becherspitze ist über den Anschluß 7a mit dem ersten
Meßeingang 11a einer hochohmigen Spannungsmeßeinrichtung 11
verbunden, deren zweiter Meßeingang 11b mit dem Anschluß 6a
der Elektrode 6 auf der Innenseite der becherförmigen Schicht
2 verbunden ist. Der Anschluß 6a der Elektrode 6 ist weiter
mit einem Stromausgang 12a einer regelbaren Stromquelle 12
verbunden, deren zweiter Stromausgang 12b mit dem Anschluß 4a
der Elektrode 4 verbunden ist. Die regelbare Stromquelle 12
weist einen Regeleingang 12c auf, welcher ein Sollstromsignal
von der Spannungsmeßeinrichtung 11 im Ansprechen auf eine
zwischen den Elektroden 6 und 7 gemessene Spannung über
Schicht 2 erhält. Diese Spannung wird durch einen Sauerstoff
gradienten über die Schicht 2 hervorgerufen. Das Sollstromsi
gnal am Regeleingang 12c ist somit von einem Sauerstoffgra
dienten zwischen der Schichtaußenseite und der Schichtinnen
seite abhängig.
Bei dieser Beschaltung ergeben sich durch die Schicht 2 Wi
derstände und Kapazitäten zwischen den Elektroden wie folgt:
Widerstand R (7, 4) und Kapazität C (7, 4) zwischen Elektrode 7 und Elektrode 4; Widerstand R (4, 6) und Kapazität C (4, 6) zwischen den Elektroden 4 und 6; sowie Widerstand R (7, 6) und Kapazität C (7, 6) zwischen Elektrode 7 und Elektrode 6.
Widerstand R (7, 4) und Kapazität C (7, 4) zwischen Elektrode 7 und Elektrode 4; Widerstand R (4, 6) und Kapazität C (4, 6) zwischen den Elektroden 4 und 6; sowie Widerstand R (7, 6) und Kapazität C (7, 6) zwischen Elektrode 7 und Elektrode 6.
Der Gassensor wird wie folgt betrieben:
Nach Einbau und Anschluß an die Meß- und Regeleinrichtungen werden der eigentliche Gassensor 3 und die Schicht 2 auf die erforderliche Betriebstemperatur gebracht.
Nach Einbau und Anschluß an die Meß- und Regeleinrichtungen werden der eigentliche Gassensor 3 und die Schicht 2 auf die erforderliche Betriebstemperatur gebracht.
Wenn zu Beginn des Betriebs auf der Schicht innen- und
-außenseite gleiche Sauerstoffkonzentrationen vorliegen, wird
die mit der Spannungsmeßvorrichtung 11 gemessene Spannung
Null sein und demzufolge der von dieser Spannung abhängige,
befohlene Pumpstrom zwischen Elektrode 4 und Elektrode 6,
welcher durch die Stromquelle 12 vorgesehen wird, ebenfalls
Null betragen.
Wenn dann der Verbrennungsprozeß eingeleitet wird, nimmt die
Sauerstoffkonzentration im Abgaskanal 9 ab, während sie zu
nächst im Inneren der becherförmigen Schicht 2 und somit an
dem sauerstoffempfindlichen Bereich des eigentlichen Gassen
sors 3 nahezu konstant bleibt. Das Vorliegen eines Sauer
stoffgradienten über die Schicht 2 hinweg bewirkt das Entste
hen einer Spannung über die Schicht 2 hinweg, welche mit den
Elektroden 6 und 7 erfaßt und als Eingangssignal an die Span
nungsmeßvorrichtung 11 gegeben wird. Die Spannungsmeßvorrich
tung 11 wird daraufhin ein Sollstromsignal an den Sollstro
meingang 12c der regelbaren Stromquelle 12 ausgeben, worauf
diese einen Pumpstrom über die Elektrode 4, die Schicht 2 und
die Elektrode 6 derart vorsieht, daß Sauerstoff aus dem Be
cherinneren heraustitriert wird und in den Abgaskanal 9 ge
langt. Dies setzt sich fort, bis sich die Spannung zwischen
Elektroden 7 und 6 auf Null verringert hat. Zu diesem Zeit
punkt wird der Stromquelle 12 an ihrem Sollstromeingang 12c
von der Spannungsmeßeinrichtung 11 ein Sollstrom Null befoh
len. Dies ist der Fall, wenn im Abgaskanal 9 und im Becherin
neren 5 gleiche Sauerstoffkonzentrationen vorliegen. Die Sau
erstoffkonzentration an dem sauerstoffempfindlichen Bereich
des eigentlichen Gassensors 3, welche nun gemessen wird, ent
spricht somit der Konzentration im Abgaskanal 9. Bei der Mes
sung mit dem sauerstoffempfindlichen Bereich der eigentlichen
Gassonde ist eine Querempfindlichkeit auf andere im Abgas
enthaltene Gaskomponenten wie Kohlenmonoxid, partiell oxi
dierte Kohlenwasserstoffe, Wasserstoff, Schwefeldioxid,
Stickoxide usw. nicht zu befürchten, da die Schicht 2 als se
lektiver Sauerstoffilter wirkt.
Die Sauerstoffpartialdrücke auf der Schichtinnen- und
-außenseite sind dabei stets dann identisch, wenn die Spannung
über der Schicht Null beträgt, unabhängig von der Temperatur,
wie die in der Beschreibungseinleitung aufgeführte Formel so
fort zeigt. Die Einstellung dieses Zustandes erfolgt schnell
und präzise, so daß Messungen mit hoher Auflösung möglich
werden.
Durch die Dotierung der Schicht 2 ist der Widerstand R (4, 6)
zwischen den Pumpelektroden klein. Zugleich ist durch die ge
zielte örtliche Dotierung im Bereich um die Elektrode 7 der
Widerstand R (7, 4) zwischen dritter (Meß-) Elektrode und er
ster (Pump-) Elektrode groß, was Störströme, welche zu Meß
wertverfälschungen an Spannungsmeßvorrichtung 11 führen wür
den, verringert; auch der Widerstand R (7, 6) zwischen der
Elektrode 7 und der zweiten Elektrode 6 ist so hoch, daß die
Spannungsmessung nur in praktisch vernachlässigbarer Weise
von Störungen beeinflußt ist.
Die Geometrie der Elektroden wird so gewählt, daß auch durch
die Streukapazitäten C (6, 7) und C (7, 4) selbst dann keine Si
gnale in die Spannungsmessung eingekoppelt werden, wenn der
Pumpstrom gepulst vorgesehen wird oder schnell nachgeregelt
wird. Durch großflächige Elektroden 4 und 6 wird zugleich ein
hoher Gesamtstrom möglich, ohne eine über die Maßen anstei
gende Stromdichte zu erzeugen. Die beschriebene Geometrie ist
dabei geeignet, eine hohe Stromdichte ohne Polarisierung der
Schicht vorzusehen. Damit, und durch den niedrigen Widerstand
R (4, 6) wird eine sehr schnelle Einstellung eines Sauerstoff
gleichgewichtes zwischen Schichtinnen- und -außenseite mög
lich.
Falls gewünscht, wird zudem auch auf die Meßwiderstände
R (7, 4), C (7, 4), R (7, 6) und C (7, 6), die sich ohne weiteres
messen oder berechnen lassen, korrigiert. So können die para
sitären Einflüsse durch den geregelten Strom aus der Strom
quelle 12 weitestgehend vermieden werden.
Obwohl die eigentliche Sonde 3 mit den Strontiumtitanat
schichten als getrennt von der Schicht 2 veranschaulicht und
beschrieben wurde, ist ein Aufbau der beiden gemeinsam auf
einem Substrat und direkt übereinander ohne weiteres möglich.
Claims (18)
1. Gassensoranordnung mit einer Schicht, über welcher eine
sauerstoffgradientenabhängige Spannung meßbar ist, und einem
Paar aus einer auf der ersten Schichtseite angeordneten er
sten Elektrode und einer auf der zweiten Schichtseite ange
ordneten zweite Elektrode, gekennzeichnet durch eine vom
Elektrodenpaar getrennte dritte Elektrode auf der ersten
Schichtseite, um insbesondere zwischen zweiter und dritter
Elektrode eine Spannung über die Schicht zu messen und zwi
schen erster und zweiter Elektrode einen Stromfluß im Anspre
chen auf die gemessenen Spannung vorzusehen.
2. Gassensoranordnung nach Anspruch 1, worin die Schicht sau
erstoffdurchlässig, vorzugsweise selektiv sauerstoffdurchläs
sig ist.
3. Gassensoranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, worin
die Schicht einen Festelektrolyten umfaßt und insbesondere
aus einem Metalloxid mit zumindest bei Betriebstemperatur ho
her ionischer Leitfähigkeit gebildet ist.
4. Gassensoranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, worin
die Schicht aus vorzugsweise yttriumdotiertem Zirkonoxid,
ZrO2, und/oder vorzugsweise gadoliniumdotiertem Ceroxid,
CeO2, besteht.
5. Gassensoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, worin die Schicht derart gebildet ist, daß die meßbare
sauerstoffgradientenabhängige Spannung der Differenz des log
arithmierten Sauerstoffpartialdruckes auf der einen Schicht
seite und des logarithmierten Sauerstoffpartialdruckes auf
der anderen Schichtseite allgemein proportional ist.
6. Gassensoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, mit wenigstens einem von der Schicht verschiedenen sau
erstoffempfindlichen Bereich.
7. Gassensoranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, worin
der von der Schicht verschiedene sauerstoffempfindliche Be
reich vermittels der Schicht vom direkten Kontakt zum zu mes
senden Gasgemisch getrennt ist.
8. Gassensoranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, worin
die Schicht als selektiver Sauerstoffilter über, um bzw. auf
dem sauerstoffempfindlichen Bereich angeordnet ist.
9. Gassensoranordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, worin
der von der Schicht verschiedene sauerstoffempfindliche Be
reich eine insbesondere dotierte Strontiumtitanatschicht um
faßt und vorzugsweise zwei zur wechselseitigen Temperaturkom
pensation unterschiedlich dotierte Schichten aus Strontiumti
tanat, SrTiO3, umfaßt.
10. Gassensoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, worin die Geometrie des Elektrodenpaares so gewählt ist,
daß ein über sie durch die Schicht fließender Strom eine al
lenfalls geringe Schichtpolarisierung hervorruft.
11. Gassensoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, worin ein erhöhter Widerstand von der dritten zur ersten
und/oder zweiten Elektrode vorgesehen ist, wozu vorzugsweise
eine örtlich Dotierung der Schicht insbesondere im Bereich um
die dritte Elektrode zur Verringerung der spezifischen elek
trischen Leitfähigkeit der Schicht vorgesehen ist.
12. Gassensoranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, wor
in die Schicht aus yttriumdotiertem Zirkonoxid gebildet ist
und im Bereich um die dritte Elektrode mit einem im Vergleich
zu Zr4+-Ionen höhervalenten Kation, insbesondere Ta und/oder
Nb dotiert ist.
13. Gassensoranordnung nach dem vorhergehenden Anspruch, wor
in die dritte und erste Elektrode auf der Seite des zu unter
suchenden Gasgemisches angeordnet sind und die zweite Elek
trode durch die Schicht vom zu untersuchenden Gasgemisch ge
trennt ist.
14. Gassensoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che mit einer mit den ersten und zweiten Elektroden verbunde
nen regelbaren Stromquelle zum Vorsehen eines den Sauerstoff
gradienten über die Schicht vorzugsweise auf Null verringern
den Stromes.
15. Gassensoranordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che mit einer Spannungsmeßvorrichtung, deren Meßeingänge mit
der ersten und dritten Elektrode verbunden sind und die einen
mit dem Regeleingang der Stromquelle verbundenen Signalaus
gang aufweist.
16. Selektiver Sauerstoffilter mit einer Schicht, über wel
cher eine sauerstoffgradientenabhängige Spannung meßbar ist,
und einem Paar aus auf der ersten Schichtseite angeordneter
erster Elektrode und einer gegenüberliegend der zweiten
Schichtseite angeordneten zweiten Elektrode, gekennzeichnet
durch eine vom Elektrodenpaar getrennte dritte Elektrode auf
der ersten Schichtseite, um zwischen zweiter und dritter
Elektrode eine Spannung zu messen und zwischen erster und
zweiter Elektrode einen Stromfluß im Ansprechen auf die ge
messenen Spannung vorzusehen.
17. Filter nach Anspruch 16, worin die Schicht einen Feste
lektrolyten umfaßt und insbesondere aus einem Metalloxid mit
Zumindest bei Betriebstemperatur hoher ionischer Leitfähig
keit gebildet ist, wobei die Schicht insbesondere aus vor
zugsweise yttriumdotiertem Zirkonoxid, ZrO2, so daß die meß
bare sauerstoffgradientenabhängige Spannung der Differenz des
logarithmierten Sauerstoffpartialdruckes auf der einen
Schichtseite und des logarithmierten Sauerstoffpartialdruckes
auf der anderen Schichtseite allgemein Proportional ist.
18. Filter nach einem der Ansprüche 16 oder 17, worin die
Schicht im Bereich um die dritte Elektrode zur Verringerung
der spezifischen elektrischen Leitfähigkeit der Schicht
zwecks Erhöhung des Widerstandes von der dritten zur ersten
und/oder zweiten Elektrode dotiert ist.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998108521 DE19808521A1 (de) | 1998-02-27 | 1998-02-27 | Gassensor mit verbessertem Ansprechverhalten |
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GB9904568A GB2334785A (en) | 1998-02-27 | 1999-02-26 | Gas sensor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998108521 DE19808521A1 (de) | 1998-02-27 | 1998-02-27 | Gassensor mit verbessertem Ansprechverhalten |
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---|---|
DE19808521A1 true DE19808521A1 (de) | 1999-09-16 |
Family
ID=7859236
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998108521 Withdrawn DE19808521A1 (de) | 1998-02-27 | 1998-02-27 | Gassensor mit verbessertem Ansprechverhalten |
Country Status (3)
Country | Link |
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GB (1) | GB2334785A (de) |
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1999
- 1999-02-26 GB GB9904568A patent/GB2334785A/en not_active Withdrawn
- 1999-02-26 FR FR9902431A patent/FR2775521A1/fr active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2005036158A1 (en) * | 2003-10-07 | 2005-04-21 | The Boc Group Plc | Electrochemical sensor |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2775521A1 (fr) | 1999-09-03 |
GB2334785A (en) | 1999-09-01 |
GB9904568D0 (en) | 1999-04-21 |
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