DE4422653C2 - Sensoreinrichtung zum elektrischen Messen des Luft/-Kraftstoffverhältnisses - Google Patents
Sensoreinrichtung zum elektrischen Messen des Luft/-KraftstoffverhältnissesInfo
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- G01N27/002—Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating the work function voltage
Description
Die Erfindung betrifft eine Sensoreinrichtung nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren zum
Messen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 13.
Sie betrifft also das elektrische Messen des stöchiometri
schen Verhältnisses oxidierender zu reduzierenden Spezies
in einer Gasphase bei Umgebungstemperatur. Oxidierende und
verschiedene reduzierende Gasspezies sind etwa Kohlenwas
serstoffe, Wasserstoff und Kohlenmonoxid, wie sie in Kraft
fahrzeugabgasen gefunden werden können.
Es ist oft erwünscht, das Luft/Kraftstoffverhältnis am
Einlaß der Zylinder eines Verbrennungsmotors in der Nähe
des stöchiometrischen Wertes zu halten. Bei diesem Wert
werden einige Abgasemissionen auf ein Mindestmaß herabge
setzt, weil gerade noch genug Sauerstoff vorhanden ist, um
mit den gesamten eingespritzten Kohlenwasserstoffen zu rea
gieren.
Um die Steuerung des Luft/Kraftstoffverhältnisses über die
Lebensdauer des Kraftfahrzeugs aufrechtzuerhalten, wurde
weitgehend von Abgassensoren für das Luft/Kraftstoffver
hältnis als Rückkopplungselement verwendende Rückkopplungs
steuerverfahren Gebrauch gemacht. Diese Hochtemperaturfest
körpervorrichtungen detektieren verschiedene Bereiche der
Konzentrationsverhältnisse oxidierender Spezies (meistens
Sauerstoff) und reduzierender Spezies (eine Mischung aus
Kohlenwasserstoff, Wasserstoff und Kohlenmonoxid) im Kraft
fahrzeugabgas. Unter gleichbleibenden Bedingungen sind
diese Bereiche proportional zu vergleichbaren Bereichen des
Luft/Kraftstoffverhältnisses beim Einlaß in die Zylinder.
Stöchiometrische Sensoren des Luft/Kraftstoffverhältnisses
haben eine stufenartige Übertragungsfunktion, in der hohe/
niedrige Ausgabesignale erhalten werden, wenn das Gas bei
Umgebungstemperatur z. B. fette/magere Zusammensetzung be
sitzt. Ein sehr scharfer Übergang zwischen den extremen
Ausgabesignalen tritt in einem schmalen Bereich des Luft/
Kraftstoffverhältnisses um die Stöchiometrie herum auf, wo
durch der Wert des Luft/Kraftstoffverhältnisses gemessen
wird. Veränderungen des Ausgabesignals in Bereichen fetter
oder magerer Zusammensetzung sind im allgemeinen sehr ge
ring. Die Sensoren werden aus Oxidmaterialien hergestellt
und werden typischerweise als elektrochemische oder als
Widerstandseinrichtungen angewandt. Beispielsweise ist das
Sauerstoffionen leitende, mit Y₂O₃ dotierte, ZrO₂ der in
Kombination mit katalytisch aktiven Platinelektroden in den
meisten elektrochemischen Vorrichtungen verwendete Festkör
perelektrolyt. Poröses mit feinen Körnern Platinpartikeln
dotiertes TiO₂ wird häufig für Widerstandsvorrichtungen
eingesetzt.
Es ist häufig erwünscht, bei fetten (Überschuß Kraftstoff)
oder mageren (Überschuß Luft) Zusammensetzungen des
Luft/Kraftstoffverhältnisses zu arbeiten. Fette Bedingungen
können für einen Kaltstart oder ohne Belastung erforderlich
sein. Magere Bedingungen sprechen zugunsten der
Kraftstoffsparsamkeit. Um die Vorteile der
Rückkopplungssteuerung bei verschiedenen Bedingungen zu er
halten, ist es wünschenswert, einen breit ausgelegten Sen
sor des Luft/Kraftstoffverhältnisses zu haben. Bekannt sind
aus ZrO₂ hergestellte elektrochemische Vorrichtungen, die
die Verfahren des Sauerstoffpumpens und Messungen der
elektromotorischen Kraft durch Verwendung von Sauerstoff
zellen kombinieren, um einen großen Bereich Luft/Kraft
stoffverhältnis-Messungen, sowohl für fette als auch magere
Zusammensetzungen, mit einer fast linearen Kennlinie abzu
decken. Siehe beispielsweise die Beschreibungen im US-Pa
tent Nr. 4,272,329 von Hatrick oder einer Veröffentlichung
von Ueono et al. in "Wide-Range Air fuel Ratio Sensor" im
SAE Paper Nr. 860409.
Sensoreinrichtungen zur Messung der Zusammensetzung eines
Kraftstoffgemisches sind auch aus der DE-A-32 25 554 be
kannt. Diese beruhen auf der Messung der Änderungen der Ka
pazität eines Kondensators, in dessen Luftspalt ein Kraft
stoffgemisch eingespritzt wird. Diese Einrichtung ist
störanfällig und daher nachteilig, da die Einspritzdüse
sich leicht zusetzen kann und noch dazu sich die Eigen
schaften des Kraftstoffes bei unterschiedlicher Temperatur
stark ändern.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Einrichtung,
sowie ein verbessertes Verfahren zum Messen des Luft/Kraft
stoffverhältnisses zu schaffen.
Die Aufgabe wird durch eine Sensoreinrichtung zum elektri
schen Messen des stöchiometrischen Verhältnisses oxidieren
der zu reduzierenden Spezies in einer Gasphase bei Umge
bungstemperatur mit den Merkmalen des Patentanspruches 1
gelöst.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Messen des
stöchiometrischen Verhältnisses oxidierender zu reduzieren
der Spezies in einer Gasphase bei Umgebungstemperatur mit
den Merkmalen des Patentanspruches 13 sowie den Merkmalen
des Patentanspruches 15.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteran
sprüchen.
Die Erfindung umfaßt Vorrichtungen und Arbeitsverfahren, um
stöchiometrische oder Breitband-Messung des Luft/Kraft
stoffverhältnisses in einer Sauerstoff und reduzierende
Spezies enthaltenden Gasatmosphäre auszuführen. Für die
stöchiometrische Messung lehrt die Erfindung kapazitive
Einrichtungen und elektrische Betriebsverfahren für diese
Einrichtungen. Der Zweck des elektrischen Verfahrens ist
Veränderungen des Elektronenpotentials bzw. der Austritts
arbeit der Elektronen (= workfunction) einer geeigneten
festen Oberfläche, die gleichzeitig ein Teil der kapaziti
ven Einrichtung ist, zu messen. Die Oberfläche, deren Elek
tronenpotential gemessen wird, ist auch diejenige, mit der
die betreffenden oxidierenden und reduzierenden Spezies der
Gasphase katalytisch reagieren.
Bei Wechselwirkung mit den Gasphasenspezies adsorbiert die
Oberfläche so Sauerstoff, daß bei mageren Bedingungen
(Bedingungen, in denen Sauerstoff über dem stöchiometri
schen Wert bezüglich der reduzierenden Spezies liegt) das
Elektronenpotential der Oberfläche, infolge des Adsorpti
onsprozesses wächst. Beim Übergang zu fetten Bedingungen
(Bedingungen, in denen die reduzierenden Spezies über dem
stöchiometrischen Wert bezüglich der oxidierenden Spezies
liegen), reagieren die reduzierenden Spezies mit dem adsor
bierten Sauerstoff, wodurch sie von der Oberfläche entfernt
werden und gleichzeitig eine Verringerung des Elektronenpo
tentials bewirken.
An der geeigneten Oberfläche tritt der Prozeß der Sauer
stoffadsorption in magerer Umgebung sowie die Sauerstoffre
aktion in fetter Umgebung schnell und reversibel beim wahl
weisen Übergang von fetten zu mageren Bedingungen ein, ver
bunden mit der Änderung des beim stöchiometrischen Verhält
nis auftretenden Elektronenpotentials, wodurch das Verhält
nis gemessen wird. Gleichzeitig sind die gegenüberliegenden
Oberflächen oder Elektroden in der kapazitiven Einrichtung
vorzugsweise dieselben, wobei die Elektronenpotentiale sich
nicht oder wenig mit Veränderungen des Luft/Kraftstoff
verhältnisses ändern, so daß keine elektrischen Veränderun
gen in den kapazitiven Einrichtungen durch die gegen
überliegenden Oberflächen auftreten, die diese Effekte der
aktiven Oberflächen zunichte machen könnten. Die Änderung
des Elektronenpotentials kann durch verschiedene kapazitive
Verfahren gemessen werden, um ein zweckmäßiges Aus
gabesignal für die Rückkopplungssteuerung zu liefern.
Um einen großen Bereich des Luft/Kraftstoffverhältnisses zu
messen, bildet die oben diskutierte aktive Oberfläche die
Arbeitselektrode (entgegengesetzt zur Referenzelektrode)
einer elektrochemischen Zelle, die einen sauerstoffionen
leitenden Festelektrolyten verwendet. Dann kann durch Lei
ten von Strom in geeigneter Richtung durch die Zelle Sauer
stoff elektrochemisch zu und von der Elektrodenoberfläche
weggepumpt werden. Es wurde gefunden, daß das Elektronenpo
tential der geeigneten aktiven Oberfläche als Ergebnis des
Pumpens geändert werden kann. In einer oxidierenden Umge
bung kann das Wegpumpen des Sauerstoffs von der exponierten
Elektrode das Elektronenpotential reduzieren, während das
Pumpen des Sauerstoffs zu der, einem reduzierenden Gas aus
gesetzten aktiven Oberfläche, das Elektronenpotential ver
größern kann.
Ein elektrisches Rückkopplungsverfahren kann eingesetzt
werden, um Sauerstoff gerade in der richtigen Menge zu und
von der fraglichen Oberfläche wegzupumpen, um das Elektro
nenpotential der aktiven Oberfläche beizubehalten, wie es
durch die kapazitiven Verfahren gemessen wird; es ist ein
Mittelweg zwischen fetten und mageren Zusammensetzungen. Je
fetter die Zusammensetzung (magerer) ist, um so mehr
Sauerstoff muß von der aktiven Oberfläche weg (zu ihr hin)
gepumpt werden, um den Zwischenwert des Elektronenpotenti
als zu erreichen. So wird die Höhe und Richtung des erfor
derlichen elektrochemischen Pumpstroms, um das Elektronen
potential bei einem Zwischenwert zwischen fetten und mage
ren Extremwerten zu halten, ein Maß für das Luft/Kraft
stoffverhältnis.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Dabei
zeigt
Fig. 1a ein schematisches Elektronenenergieniveaudiagramm
mit dem Elektronenpotential Φ der aktiven Senso
roberfläche ohne adsorbierten Sauerstoff. Das Elek
tronenpotential ist die zum Ablösen des am wenig
sten fest gebundenen Elektrons, dessen Energieni
veau durch die untere horizontale Linie dargestellt
ist, auf das durch die obere horizontale Linie dar
gestellte Vakuumniveau, erforderliche Energie.
Fig. 1b ein schematisches Energieniveaudiagramm der Zunahme
des Elektronenpotentials der aktiven Oberfläche auf
einen neuen Wert Φ′ < Φ infolge der Sauerstoffad
sorption an der Oberfläche, wie sie für Platin und
viele andere Metalle auftritt. Die stark elektrone
gativen Sauerstoffatome ziehen Metallelektronen an
und hinterlassen einen positiv geladenen Bereich
innerhalb der Metalloberfläche. Die Ladungsdoppel
schicht quer durch die Oberfläche verursacht die
Zunahme von Φ.
Fig. 2a eine Ausführungsform einer kapazitiven Meßein
richtung für das Luft/Kraftstoffverhältnis, in der
eine dünne, rechtwinklige Platinplatte dem Abgas
ausgesetzt ist und auf einem Heizgerät ruht, das
die Temperatur auf 500°C erhöht und mit einem Ab
stand l von einer dünnen rechtwinkligen und
chemisch inaktiven Goldschicht angeordnet ist,
wodurch zwei Platten eines Kondensators mit
parallelen Platten gebildet werden. Die Platten
sind durch ein Amperemeter und einen angeschlos
senen Stromintegrator verbunden.
Fig. 2b ein schematisches Diagramm des quadratisch recht
eckigen Ausgabesignals des Integrators, das sich er
gibt, wenn das Abgas wahlweise von mageren zu fet
ten Luft/Kraftstoffbedingungen umgeschaltet wird.
Die Umschaltstellung tritt beim stöchiometrischen
Luft/Kraftstoffverhältnis auf und resultiert von
der Entfernung oder Akkumulation adsorbierten Sau
erstoffs, der bei dem Verhältnis auf dem Platin
vorhanden ist.
Fig. 3a eine zweite Ausführungsform einer kapazitiven
Luft/Kraftstoffverhältnis-Meßeinrichtung, in der
Platin und chemisch inaktive Oberflächen (wie Gold)
veranlaßt werden, um einen Abstand l mit einer Fre
quenz f gegeneinander zu schwingen. Aufgrund der
Differenz des Elektronenpotentials der Materialien
induziert die Schwingung einen mit der Frequenz f
fließenden Wechselstroms. Der Wechselstrom kann für
geeignete Rückkopplungssteuerzwecke demoduliert
werden.
Fig. 3b ein schematisches Diagramm eines demodulierten
Stroms, der sich reversibel stufenartig beim stö
chiometrischen Verhältnis ändert, wenn das
Luft/Kraftstoffverhältnis von fetten zu mageren Be
dingungen variiert wird.
Fig. 4a ist ein schematisches Diagramm eines Breitband-Sen
sors für das Luft/Kraftstoffverhältnis, in dem eine
Sauerstoffionen leitende, elektrochemische Festkör
perzelle in Form eines an einem Ende geschlossenen
Zylinders mit inneren und äußeren Platinelektroden
in der Nähe einer schwingenden Goldoberfläche ange
ordnet ist. Die äußere aktive Platinoberfläche ist
dem Abgas ausgesetzt, während die innere Oberfläche
einer Luft-Referenzatmosphäre ausgesetzt ist. Das
demodulierte Ausgabesignal des zwischen den zwei
kapazitiven Oberflächen angeordneten Amperemeters
bildet ein Eingabesignal einer negativen Rückkopp
lungsoberfläche, die dazu eingerichtet ist, das
Elektronenpotential bei einem konstanten Zwischen
wert (dargestellt durch die Spannung Vr) zwischen
fetten und mageren Extrema, zu halten. Das Ausgabe
signal des Stromkreises ist ein Strom Ip, der Pum
pen von Sauerstoff in die elektrochemische Zelle
bewirkt.
Fig. 4b ein schematisches Diagramm eines Ausgabestroms Ip
der Zelle, der gerade genügt, um das Elektronenpo
tential von Platin bei einem konstanten Wert zu
halten und trotzdem das Luft/Kraftstoffverhältnis
im Abgas zu ändern und somit ein Maß für das Luft-
Kraftstoffverhältnis über einen weiten Bereich der
Werte zu bilden.
Fig. 5 einen Graph der Veränderung in einem Platinelek
troden-Elektronenpotential, infolge des elektroche
mischen Pumpens von Sauerstoff bei fetter als auch
magerer Zusammensetzung, wie sie durch Mischungen
von Sauerstoff und Propan eingestellt werden.
Entsprechend einer Ausführungsform der Erfindung wechsel
wirkt eine Oberflächen-Einrichtung mit einer benachbarten
Gasphase, um ihre Eigenschaften derart zu ändern, daß der
Übergang von oxidierenden zu reduzierenden Bedingungen im
Abgas eines Kraftfahrzeugs gemessen wird. Die Vorrichtung
besitzt eine stufenartige Änderung im Ausgabesignal beim
stöchiometrischen Verhältnis von oxidierenden und reduzie
renden Spezies und ist ein sog. stöchiometrischer Sensor
des Luft/Kraftstoffverhältnisses. Das Arbeitsprinzip der
Vorrichtung basiert auf der systematischen und reversiblen
Änderung des Elektronenpotentials Φ eines verfügbaren Mate
rials (z. B. Platin), dessen Oberfläche wahlweise oxidieren
den und reduzierenden Gasbedingungen ausgesetzt ist.
Die horizontalen Linien in Fig. 1a veranschaulichen die
Elektronenenergieniveaus in einem Metall mit dem Elektro
nenpotential, das der erforderlichen Energie, um die am
wenigsten fest gebundenen Elektronen vom Festkörper (durch
die untere horizontale Linie dargestellt) auf ein Vakuum
niveau (durch die obere horizontale Linie dargestellt)
abzulösen, entspricht. Die Oberfläche des Kristalls wird
durch die vertikale Linie dargestellt. Der Wert des Elek
tronenpotentials kann von ungefähr 5,0 eV für einige
Metalle, wie Platin, bis zu Werten von etwa 3,0 eV für
Alkalimetalle reichen. Für nichtmetallische Materialien
kann das Elektronenpotential viel größer sein.
Wenn einige Metalle gasförmigem Sauerstoff ausgesetzt wer
den, werden die Sauerstoffmoleküle an der Oberfläche adsor
biert, wodurch das Elektronenpotential beeinflußt wird. Der
Mechanismus besteht darin, daß die sehr elektronegativen
adsorbierten Sauerstoffatome Metallelektronen anziehen und
die entsprechende positive Ladung im Metall zurücklassen.
Das Ergebnis ist die Bildung einer elektrischen Ladungsdop
pelschicht an der Oberfläche, die ein Zunehmen des Elektro
nenpotentials bewirkt. Die Zunahme kann in der Größenord
nung von 1 eV liegen, also eine beträchtliche prozentuale
Änderung. Wenn die Oberflächensauerstoffatome entfernt
werden, beispielsweise durch Reaktion mit anderen Gasspe
zies, wie Kohlenwasserstoffen oder anderen oxidierbaren
Spezies, dann geht das Elektronenpotential auf seinen
vorherigen kleineren Wert zurück.
Für eine geeignete Metalloberfläche ist die Reaktion der
reduzierenden und oxidierenden Spezies schnell, wie sie es
im Fall einer katalytischen Oberfläche ist. Unter diesen
Umständen würde die Änderung des Elektronenpotentials beim
stöchiometrischen Verhältnis ohne Hysterese oder Zeitverzö
gerung abrupt und schnell stattfinden. Platin ist eine be
sonders geeignete Materialoberfläche, da nur sehr dünne
Oxidbeschichtungen (etwa so dünn wie eine Einzelschicht)
gebildet werden, die leicht und schnell bei mäßigen erhöh
ten Temperaturen (< 300°C) in einer reduzierenden Atmos
phäre, wie in einer Kraftfahrzeugabgasanlage bei mageren
Bedingungen, entfernt werden können. Für Platin beträgt die
Zunahme des Elektronenpotentials beim Übergang von fetten
zu mageren Gasbedingungen ungefähr 0,7 eV.
Ein Sensor des stöchiometrischen Verhältnisses entsprechend
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform verwendet ein elek
trisches Verfahren zum Ablesen der Änderung des Elektronen
potentials. Es gibt mehrere kapazitive Einrichtungen und
damit verbundene elektrische Verfahren, die das erreichen
können. Die Vorrichtungen basieren auf der Tatsache, daß,
wenn das Elektronenpotential sich für jedes der beiden
Materialien, die eine Einrichtung mit gegenseitiger
Kapazität bilden, wenn die beiden Materialien elektrisch
angeschlossen sind, ein Strom zwischen den Materialien
fließt, dessen integrierte Menge mit der Kapazität und mit
der Änderung des Elektronenpotentials zunimmt. Ein Strom
kreis, der den gesamten Strom mißt, mißt somit die Änderung
des Elektronenpotentials und unter Berücksichtigung der
Umstände das stöchiometrische Luft/Kraftstoffverhältnis.
Der Grund für den Stromfluß ist, das Gleichgewicht zwischen
den Elektronen eines Materials und den Elektronen des ande
ren Materials aufrechtzuerhalten. Wenn somit das Elektro
nenpotential eines Materials zunimmt, werden dessen sämtli
che Elektronen auf ein niedrigeres Energieniveau bewegt, im
Vergleich zu den Elektronen eines Materials, dessen Elek
tronenpotential sich nicht ändert. Wenn die Materialien
verbunden sind, fließen Elektronen vom letzteren zum vorhe
rigen Material, da sie niedrigere Energieniveaus aufsuchen.
Somit fließt ein Strom zwischen den beiden Materialien für
eine endliche Zeit, weil der fortlaufende Elektronentrans
fer ein negatives elektrostatisches Potential des Aufnah
mematerials auf Kosten des übertragenden Materials aufbaut.
Diese Potentialänderungen haben ein derartiges Vorzeichen,
daß gleiche Energieniveaus der Elektronen in jedem Material
auftreten, so daß der Stromfluß möglicherweise aufhört.
Eine erste Ausführungsform einer kapazitiven Einrichtung
ist in Fig. 2a gezeigt, in der eine Einrichtung 20 eine bei
einer erhöhten Temperatur (z. B. 500°C) durch ein ange
schlossenes Heizgerät gehaltene, im Abgas angeordnete und
in einem Abstand l von einer chemisch inerten Elektrode,
z. B. Au (Gold) angeordnete Platinplatte, aufweist, um einen
Kondensator mit parallelen Platten mit der Kapazität
C = ε A/1 zu bilden, in der ε die Dielektrizitätskonstante
der Atmosphäre zwischen den Platten und a die Fläche zwi
schen den identischen Platten ist. Andere Kondensatoren mit
begleitenden Änderungen der die Kapazität bestimmenden
geometrischen Faktoren können ausgewählt werden. Der Ein
satz von Gold als entgegengesetzter Elektrode ist vorteil
haft, da ihr Elektronenpotential sich nicht wesentlich än
dert, wenn sie verschiedenen Abgasatmosphären ausgesetzt
ist. Der Stromfluß zwischen den zwei Platten wird infolge
der gasinduzierten Änderungen im Platin-Elektronenpoten
tial, durch ein Amperemeter A detektiert. Die momentane Am
plitude des Stroms i wird durch die Gleichung 1, in der
Q = CΔΦ die augenblicklich, auf jeder Platte entsprechend
einem vorgegeben C und ΔΦ gespeicherten Ladung entspricht,
wobei ΔΦ die Differenz der Platin- und Gold-Elektronenpo
tentiale ist, ausgedrückt:
i = dQ/dt = C(dΔΦ/dt) = (ε A/l) dΔΦ/dt (1)
Die Formel für den Kondensator mit parallelen Platten gibt
die geeigneten Parameter an, um durch Variieren den größten
und am einfachsten meßbaren Strom zu erreichen. Da die den
Sensor passierende Gasflußrate variieren kann, was zu ver
schiedenen Stromamplituden führt, ist es vorteilhafter, den
integrierten Stromfluß mit einem an ein Amperemeter ange
schlossenen Integrator-Schaltkreis zu messen.
Fig. 2b zeigt ein schematisches Diagramm eines stufenarti
gen Ausgabesignals eines derartigen Sensors, aufgetragen
gegen die Zeit, wobei das Abgas wahlweise von fetten zu
mageren Bedingungen variiert. Solange die Kapazität sich
nicht ändert, bleibt die zwischen den Platten übertragene
Gesamtladung mit jedem Überschreiten der Zusammensetzung
(Stöchiometrie) konstant. Unter Verwendung dieses Integra
torausgangs können bereits bekannte Schaltkreise an den In
tegrator angeschlossen werden, um die Rückkopplungssteue
rung des Luft/Kraftstoffverhältnisses zu bewirken.
Eine andere Einrichtung zum Messen der Änderung des Elek
tronenpotentials und des entsprechenden Luft/Kraftstoff
verhältnis-Übergangs ist die Anpassung der "Kelvin-
Methode", beschrieben in Kapitel 3 von "Experimental
Methods of Catalytic Research", herausgegeben durch R.B.
Anderson, Academic Press, New York, 1968, worauf in vollem
Umfang Bezug genommen wird. In diesem in Fig. 3a darge
stellten Verfahren, werden Gold oder chemisch inaktive
Elektroden zum sinusförmigen Schwingen bei einer Frequenz f
(jede oder beide Elektroden können an der Schwingung teil
nehmen) veranlaßt. Unter Verwendung derselben Formel für
die Ladung und die Kapazität des oben erwähnten Kondensator
mit parallelen Platten ist der Stromfluß aufgrund der
Schwingung vorgegeben durch:
i = i₀ cos (2πft) = εA (Δl/l²) Φ cos (2πft) (2)
worin i₀ auf die Änderung des Abstandes Δ l zwischen den
zwei Platten Zurückzuführen ist. Dieses Wechselstromsignal
kann dann demoduliert werden, um ein Ausgabesignal propor
tional zu ΔΦ zu ergeben. Wenn ΔΦ sich ändert, ändert sich
das demodulierte Signal in genau bestimmter Art und Weise,
wie in Fig. 3b gezeigt. Dieses Verfahren hat den Vorteil
des Wechselstrombetriebs, so daß Schmalbandige Detektion
eingesetzt werden kann, um das Rauschen zu beseitigen. Eine
Anzahl von Verfahren, Piezoelektrische und elektromagneti
sche etc. eingeschlossen, können eingesetzt werden, um das
Schwingen zu bewirken. Wenn die gewünschte Ansprechzeit für
einen Sensor τ ist, muß man bei einer Frequenz, in der
τ < 1/f ist, arbeiten, um das Auftreten mehrerer Schwingun
gen während der Änderung von ΔΦ zu ermöglichen.
Jedes der beiden oben beschriebenen kapazitiven Verfahren
kann modifiziert werden, um das Messen für einen erweiter
ten Bereich des Luft/Kraftstoffverhältnisses um die Stö
chiometrie herum, durch Verwendung einiger Spezieller Ei
genschaften des Platins kombinierten Sauerstoffpumptechni
ken, zu ermöglichen. Fig. 4a veranschaulicht die Ausführung
in einer elektrochemischen Zelle 40, in der eine Platin
platte 44 als äußere Arbeitselektrode einer Hochtemperatur
Festkörper-Sauerstoffkonzentrationszelle eingesetzt wurde.
Die Arbeitselektrode wird dem Abgas ausgesetzt, während die
Referenzelektrode einer Referenzatmosphäre, in der Regel
Luft bei der Kraftfahrzeuganwendung, ausgesetzt wird. Eine
dafür bereits bekannte Technologie umfaßt den Einsatz von
Keramikelektrolyten, hergestellt aus Sauerstoffionen lei
tendem, mit Y₂O₃ dotiertem, ZrO₂. Eine geeignete Geometrie
für die Kraftfahrzeuganwendung ist die, in der der Elektro
lyt als Zylinder mit einem geschlossenem Ende geformt ist,
dessen beide inneren und äußeren Oberflächen mit porösen
Platinelektroden beschichtet sind. Derartige Elektroden
vereinfachen den Betrieb der Zelle, indem sie die Aufnahme
des Sauerstoffs von der Gasphase und in den Elektrolyten
katalysieren. Wenn eine Potentialdifferenz zwischen den
zwei Elektroden angewandt wird, wird der Sauerstoff in der
Gasphase neben der negativeren Elektrode durch den Elektro
lyt zu der Gasphase neben der gegenüberliegenden Elektrode
gepumpt. Das heißt, wenn eine Messung des Luft/Kraftstoff
verhältnisses in einem großen Bereich durchgeführt wird,
ändert das Sauerstoffpumpen das Elektronenpotential der
Platinelektroden. Somit verursacht das Sauerstoffpumpen zu
der Arbeitselektrode die Zunahme des Elektronenpotentials,
wohingegen das Wegpumpen des Sauerstoffs von der Arbeits
elektrode eine Abnahme des Elektronenpotentials bewirkt.
Diese allgemeinen Beobachtungen stehen im Einklang mit den
Ergebnissen in der Gasphase, daß eine Sauerstoffüberschuß
atmosphäre eine Zunahme des Elektronenpotentials, während
eine fette Zusammensetzung oder sauerstoffarme Atmosphäre
eine Abnahme des Elektronenpotentials bewirkt.
Die in Fig. 5 angegebenen Ergebnisse zeigen die Änderung
des Elektronenpotentials infolge des Sauerstoffpumpens,
wenn die Gasphase wahlweise fette oder magere Zusammen
setzung besitzt. Wenn das Umgebungsgas fett ist, vergrößert
Pumpen von Sauerstoff zu der dem Abgas ausgesetzten Elek
trode (entsprechend einem -4 mA Pumpstrom) das Elektro
nenpotential des Platins. Das Wegpumpen des Sauerstoffs von
der Oberfläche mit der gleichen Stromstärke verursacht eine
Abnahme des Elektronenpotentials auf 0,6 eV. Diese Änderung
liegt in der Nähe der Änderung, die aufgrund der Änderung
des Abgases bei fetten und mageren Bedingungen auftritt.
Entsprechend, trotz magerer Gasphase, kann das Sauerstoff
pumpen mit richtiger Richtung und Menge das Elektronenpo
tential auf einen fette Zusammensetzung oder mindestens ei
nem Luft/Kraftstoffverhältnis-Zustandszwischenwert entspre
chenden Wert modifiziert werden.
In Fig. 5 ist auch ein Fall gezeigt, in dem die Gasphase
ohne Pumpstrom (Ip = 0) entsprechend einem niedrigen Elek
tronenpotential, fette Zusammensetzung besitzt. Dann dient
das Wegpumpen des Sauerstoffs von der Oberfläche (entspre
chend einem 4 mA Pumpstrom) zum weiteren Verringern des
Elektronenpotentials, während das Pumpen des Sauerstoffs
zur Oberfläche zum Erhöhen des Elektronenpotentials auf
0,7 eV dient. Wieder ist die Änderung so groß wie die auf
grund einer Änderung von fetten zu mageren Bedingungen. So
mit hat das Sauerstoffpumpen genügend Einfluß, um das Elek
tronenpotential auf einen fetten Bedingungen entsprechenden
Wert zu modifizieren. Entsprechend kann die Wirkung des
Sauerstoffpumpens auf das Elektronenpotential eingesetzt
werden, um eine negative Rückkopplungsvorrichtung zum Mes
sen eines großen Bereichs des Luft/Kraftstoffverhältnisses
in einem "Null-Verfahren" zu schaffen. Bei diesen Verfahren
wird der Pumpstrom in einer Menge angewandt, um die Wirkung
der Gasphase auf Null abzugleichen und das Elektronenpoten
tial bei einem konstanten Wert zu halten, so daß die Höhe
des erforderlichen Pumpstroms proportional zum Luft/Kraft
stoffverhältnis wird.
Im Beispiel der in Fig. 4a veranschaulichten Näherung des
Kelvin-Verfahrens wird die Vorrichtung durch Bestimmen der
Gleichstromspannungen beim Ausgangssignal des Demodulators,
das fetten und mageren Bedingungen entspricht, geeicht. Man
wählt dann einen einer Spannung Vr, die in der Mitte zwi
schen diesen Spannungen liegt, entsprechenden Bezugswert
aus. Man verwendet bereits bekannte Verfahren von Ne
gativrückkopplungsschaltkreisen, in denen die Referenzspan
nung und der Ausgang des Demodulators als negative Rück
kopplung einem Verstärker 41 mit Rückkopplungsimpedanz 42
eingegeben wird. Der Ausgang des Verstärkers wird dann an
eine der Elektroden der elektrochemischen Zelle 40 ange
legt, um Sauerstoff durch die Zelle zu pumpen. Der Sauer
stoff wird in die Richtung und in der Menge gepumpt, daß
die Abwandlung des oben erwähnten Elektronenpotentials, das
vom Pumpen herrührt und wegen einer Änderung in der Zusam
mensetzung der Gasphase auftritt, ausgeglichen wird, so daß
das Elektronenpotential tatsächlich bei einem Zwischenwert,
der der Referenzspannung Vr entspricht, beibehalten wird.
Somit muß man bei mageren Bedingungen Sauerstoff von der
aktiven Oberfläche weg und zur Referenzelektrode hin pum
pen, um das Elektronenpotential zu verringern, wohingegen
bei fetten Bedingungen Pumpströme mit entgegengesetzter
Richtung eingesetzt werden müssen. Je weiter man von der
Stöchiometrie in fetter oder magerer Richtung entfernt
ist, um so mehr Pumpstrom ist erforderlich, um den Elek
tronenpotential-Zwischenwert zu erhalten. Fig. 4b zeigt ein
Beispiel einer linearen Kennlinie, die durch Verbindung von
Pumpstrom und Luft/Kraftstoffverhältnis erwartet wird. In
einem derartigen Schema wird bei Stöchiometrie kein Pump
strom erforderlich.
Verschiedene Modifizierungen und Variationen sind zweifel
los für den Fachmann offensichtlich. Beispielsweise muß die
elektrochemische Keramik-Zelle nicht zylindrisch sein, son
dern kann eine planare Geometrie besitzen. Diese und andere
Variationen, die auf der Lehre der Erfindung beruhen, lie
gen im Bereich der Erfindung.
Claims (16)
1. Sensoreinrichtung zum elektrischen Messen des stöchiome
trischen Verhältnisses oxidierender zu reduzierenden Spe
zies in einer Gasphase bei Umgebungstemperatur
gekennzeichnet durch:
- - ein Material mit einer aktiven Oberfläche, deren Elektronenpotential sich bei Aufnahme oxidieren der/reduzierender Spezies aus einer damit in Kontakt befindlichen Gasphase ändert; und
- - eine mit dem Material verbundene kapazitive Meßvorrichtung, die ein der Änderung des Elektronenpotentials der Oberfläche proportionales elektrisches Signal liefert und die elektrisch mit der Meßoberfläche in Verbindung steht.
2. Sensoreinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die aktive Oberfläche eine katalytische Oberflä
cheneigenschaft entsprechend der Reaktion der oxidierenden
und reduzierenden Spezies besitzt und derart Sauerstoff ad
sorbieren kann, daß das Elektronenpotential des aktiven
Oberflächenmaterials aufgrund der Adsorption anwächst und
in der die reduzierende Spezies mit dem adsorbierten Sauer
stoff reagiert und ihn entfernt, wodurch das Elektronenpo
tential herabgesetzt wird, wenn die oxidierenden und redu
zierenden Spezies in der Gasphase als stöchiometrisches
oder fettes Gemisch vorliegen.
3. Sensoreinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das aktiven Oberflächenma
terial ausgewählt ist aus einer Gruppe, die Platin und Pla
tin-Keramikverbundwerkstoffe aufweist.
4. Sensoreinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß neben der aktiven Oberflä
che eine Heizvorrichtung angeordnet ist, um die Temperatur
der aktiven Oberfläche so zu erhöhen, daß die gewünschten
katalytischen Oberflächeneigenschaften vorhanden sind.
5. Sensoreinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die kapazitive Meßvorrich
tung eine in der Nähe der aktiven Oberfläche angeordnete
chemisch inaktive Oberfläche aufweist, die mit der aktiven
Oberfläche einen Kondensator bildet.
6. Sensoreinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die inaktive Oberfläche
Gold aufweist.
7. Sensoreinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche
zum Messen eines großen Bereichs des Luft/Kraftstoffver
hältnisses um den stöchiometrischen Wert herum, wobei die
aktive Oberfläche gleichzeitig die Arbeitselektrode einer
elektrochemischen Festkörperzelle ist, die elektrochemisch
Sauerstoffgas, bezüglich einer Referenzelektrode, die einem
sauerstoffenthaltenden Referenzgas ausgesetzt ist, zu oder
von der Arbeitselektrode wegpumpen kann.
8. Sensoreinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß in der Arbeitselektrode
auch gleichzeitig, das Pumpen des Sauerstoffs zu oder von
der Oberfläche ein entsprechendes Zu- oder Abnehmen des
Elektronenpotentials der Oberfläche, vergleichbar oder grö
ßer als die Änderung, die durch Verändern der aktiven Spe
zies der Gasphase um die stöchiometrischen Konzentrationen
herum verursacht wird, bewirkt.
9. Sensoreinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Arbeitselektrode aus
gewählt ist aus einer Gruppe, die Platin und Platin-Kera
mikverbundwerkstoffe aufweist.
10. Sensoreinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die kapazitive Meßvorrich
tung gegeneinander schwingende Platten besitzt.
11. Sensoreinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß sie Mittel zur Strommes
sung zum Bestimmen des Stromflusses in der kapazitiven Meß
vorrichtung umfaßt.
12. Sensoreinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwischen den Platten
angeschlossene Mittel zur Strommessung aufweist.
13. Verfahren zum Messen des stöchiometrischen Verhältnisses
oxidierender zu reduzierender Spezies in einer Gasphase
bei Umgebungstemperatur mit den Schritten:
- - Anschließen eines Amperemeters zwischen einer aktiven Oberfläche, die mit der Gasphase wechselwirkt und ein Elektronenpotential besitzt, das seinen Wert mit dem stöchiometrischen Verhältnis ändert, und einer inaktiven Oberfläche, die in Kombination mit der aktiven Oberfläche eine kapazitive Meßvorrichtung bildet, die ein elektrisches Signal produziert, das proportional zur Änderung des Elektronenpotentials ist, Oberfläche, um den Stromfluß zwischen den Oberflächen zu messen, wenn die Konzentrationen der chemisch aktiven Bestandteile der Gasphase um das stöchiometri sche Verhältnis variieren; und
- - Anschließen eines integrator-Schaltkreises am Ampereme ter, um ein der zwischen den zwei Oberflächen übertragenen elektrischen Gesamtladung proportionales Ausgabesignal zu liefern, so daß zwei verschiedene Ausgabeniveaus des Integrators, Gasphasen fetter oder magerer Zusammensetzung und einem Zwischenwert zwischen beiden Niveaus entsprechend, die dem stöchiometrischen Verhältnis in der Gasphase entsprechen, und dieses dadurch messen.
14. Verfahren zum Messen des stöchiometrischen Verhältnis
ses oxidierender zu reduzierender Spezies in einer Gasphase
bei Umgebungstemperatur nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß es die Schritte aufweist:
- - Vorsehen einer elektrochemischen Zelle neben der aktiven Oberfläche zum Pumpen von Sauerstoff;
- - Anschließen des Ausgangs eines negativen Rückkopplungs schaltkreises an der elektrochemischen Zelle, um das Pumpen des Sauerstoffs zu oder von der aktiven Oberflä che zu bewirken;
- - Anlegen der stufenartigen Ausgabesignale der kapazitiven Meßvorrichtung an den negativen Eingang eines Rückkopp lungsverstärkers, während eine konstante Spannung, die einem Zwischenwert der stufenartigen Ausgabesignale ent spricht, an den positiven Eingang angelegt wird;
- - Anordnen der Rückkopplungsimpedanz des Rückkopplungs schaltkreises, so daß der Ausgabestrom des Schaltkreises Pumpen von genügend Sauerstoff zu der aktiven Oberfläche bewirkt, so daß das Elektronenpotential der Oberfläche, kombiniert mit der Wirkung des Sauerstoffpumpens und der Gasphasenauswirkungen auf das Elektronenpotential bei einem Zwischenwert zwischen fetten und mageren Extrem werten gehalten wird, wobei trotz Veränderungen der Zu sammensetzung der aktiven Bestandteile der Gasphase die Ausgabe des kapazitiven Schaltkreises in diesem Zustand in der Nähe der an den positive Eingang des Rückkopp lungsverstärkers angelegten Spannung liegt; und
- - Bestimmen des durch den Rückkopplungsschaltkreis der elektrochemischen Zelle zugeführten Stroms, der zum Luft/Kraftstoffverhältnis proportional ist und dadurch gemessen wird.
15. Verfahren zum Messen des stöchiometrischen Verhältnisses
oxidierender zu reduzierender Spezies in einer Umge
bungsgasphase mit den Schritten:
- - Schwingen einer aktiven Oberfläche, die mit der Gasphase wechselwirkt und ein Elektronenpotential besitzt, das seinen Wert mit dem stöchiometrischen Verhältnis ändert, und einer inaktiven Oberfläche, die kapazitive Meßvorrichtung bildet, die ein elektrisches Signal produziert, das proportional der Änderung des Elektronenpotentials ist, gegeneinander, wodurch ihre gegenseitige Kapazität geändert wird,
- - Anschließen einer Wechselstrom-Meßvorrichtung zwischen der aktiven und inaktiven Oberfläche, um den Wechsel strom zwischen den Oberflächen, infolge der Schwingung und Änderungen der Amplitude des Wechselstroms, aufgrund der Konzentrationen der Umgebungsgasphasenbestandteile, zu messen;
- - Anschließen eines Demodulationsschaltkreises an der Ausgabe des Amperemeters, das zwei unterschiedliche den Gasphasen fetter oder magerer Zusammensetzung entspre chende Ausgabeniveaus und einen Zwischenwert zwischen den beiden Niveaus liefert, die dem stöchiometrischen Zustand in der Gasphase entsprechen und diese dadurch messen.
16. Verfahren zum Messen des stöchiometrischen Verhältnis
ses oxidierender und reduzierender Spezies in einer Umge
bungsgasphase nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch die
Schritte
- - Vorsehen einer elektrochemischen Zelle neben der aktiven Oberfläche zum Pumpen von Sauerstoff;
- - Anschließen des Ausgangs eines negativen Rückkopplungs schaltkreises an die elektrochemische Zelle, um das Pum pen des Sauerstoffs zu und von der aktiven Oberfläche zu bewirken;
- - Anlegen der stufenartigen Ausgabesignale der kapazitiven Vorrichtung an den negativen Eingang eines Rückkopp lungsverstärkers, während eine konstante Spannung, die einem Zwischenwert der stufenartigen Ausgabesignale ent spricht an den positiven Eingang angelegt wird;
- - Anordnen der Rückkopplungsimpedanz des Rückkopplungs schaltkreises, so daß der Ausgabestrom des Schaltkreises genügend Sauerstoff zur aktiven Oberfläche pumpt, so daß das Elektronenpotential der Oberfläche als Kombination der Wirkung des Sauerstoffpumpens und der Gasphasenwech selwirkungen auf das Elektronenpotential bei einem Zwi schenwert zwischen fetten und mageren Extremwerten ge halten wird, so daß trotz Veränderungen der Zusammenset zung der aktiven Bestandteile in der Gasphase das Aus gangssignal des kapazitiven Schaltkreises in diesen Zu stand nahe bei der an den positiven Eingang des Rück kopplungsverstärkers angelegten Spannung liegt; und
- - Bestimmen des durch den Rückkopplungsschaltkreis der elektrochemischen Zelle zugeführten Stroms, der zum Luft/Kraftstoffverhältnis proportional ist, und dadurch dieses mißt.
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