DE4333232A1 - Meßfühler zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes von Gasgemischen - Google Patents
Meßfühler zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes von GasgemischenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Meßfühler mit Pumpreferenz zur
Bestimmung des Gehaltes an Sauerstoff in Gasgemischen, insbe
sondere in Abgasen von Verbrennungsmotoren im mageren, neu
tralen und fetten Bereich. Die Erfindung betrifft weiterhin
die Verwendung der neuen Abgassensoren zur Regelung der Zu
sammensetzung des den Verbrennungsmotoren zuzuführenden
Kraftstoff/Luft-Gemisches.
Bekanntlich können Verbrennungsmotoren, wie Diesel- und Otto
motoren, je nach dem gewünschten Betriebszustand mit Kraft
stoff/Luft-Verhältnissen betrieben werden, in denen der
Kraftstoff im stöchiometrischen Überschuß vorliegt (fetter
Bereich), der Sauerstoff der Luft stöchiometrisch überwiegt
(magerer Bereich) oder in denen Kraftstoff und Luft der Stö
chiometrie entsprechen. Die Zusammensetzung des Kraftstoff/
Luft-Gemisches bestimmt die Zusammensetzung des Abgases. Im
fetten Bereich finden sich erhebliche Mengen an unverbrann
tem oder teilweise verbranntem Kraftstoff, während der Sau
erstoff fast verschwunden ist. Im mageren Bereich liegen die
Verhältnisse umgekehrt, und bei stöchiometrischer Zusammen
setzung des Kraftstoff/Luft-Gemisches sind sowohl Kraftstoff
als auch Sauerstoff minimiert. Ein gängiges Maß für das
Kraftstoff/Luft-Verhältnis ist der im Abgas gemessene Lamb
da-Wert, der im mageren Bereich <1, im fetten Bereich <1 und
im neutralen Bereich =1 ist.
Die Kenntnis der Zusammensetzung des Abgases ist die Grund
lage für regelnde Eingriffe mit dem Ziel, die Zusammenset
zung des Kraftstoff/Luft-Gemisches den jeweiligen Erforder
nissen entsprechend zu optimieren. Seit vielen Jahren sind
Sonden bekannt, die den Sauerstoffgehalt des Abgases messen
und das Meßsignal an eine Auswerteschaltung geben, die das
Treibstoff/Luft-Verhältnis den jeweiligen Erfordernissen ent
sprechend regelt. Diese Sonden können potentiometrisch oder
polarographisch arbeiten. Potentiometrische Sonden beruhen
auf der Messung der Spannung zwischen zwei Elektroden, die
unter unterschiedlichem Partialdruck des zu bestimmenden Gases
stehen. Polarographische Sonden beruhen auf der Messung des
Grenzstromes einer Pumpzelle.
Aus der DE-A1 36 32 456 ist eine Sonde zur Regelung des
Kraftstoff/Luft-Gemisches für Verbrennungsmotoren bekannt,
die eine erste Pumpzelle mit zwei porösen Elektroden, die
auf gegenüberliegenden Seiten einer ersten Platte aus einem
Sauerstoffionen leitenden Festelektrolyten angeordnet sind,
sowie eine zweite Pumpzelle mit ebenfalls zwei porösen Elek
troden aufweist, die wiederum auf gegenüberliegenden Seiten
einer zweiten Platte aus einem Sauerstoff leitenden Fest
elektrolyten angeordnet sind. Je eine poröse Elektrode der
beiden Pumpzellen steht mit einem zwischen den Pumpzellen
befindlichen Gasraum in Kontakt, der seinerseits über einen
als Diffusionsbegrenzungs- oder Drosselteil wirkenden Kanal
mit dem zu messenden Gas in Verbindung steht. Eine der porö
sen Elektroden der ersten Pumpzelle, und zwar die nicht mit
dem Gasraum in Kontakt stehende Elektrode, dient zugleich
als interne Sauerstoffbezugsreferenz. Diese Elektrode ist
über ein Leckdrosselteil mit der anderen, mit dem Gasraum in
Kontakt stehenden Elektrode der ersten Pumpzelle verbunden.
Bei einer bestimmten Ausführungsform können die beiden mit
dem Gasraum in Kontakt stehenden Elektroden zu einer einzi
gen Elektrode zusammengefaßt sein.
Die Meßfühler mit Pumpreferenz nach den Ansprüchen 1 bis 7
sind fertigungstechnisch günstig, zeigen bei Verwendung nach
den Ansprüchen 8 und 9 die erwünschte hohe Empfindlichkeit
und arbeiten zuverlässig auch über lange Zeiträume. Hierzu
trägt insbesondere die Druckausgleichsverbindung von der
Sauerstoffreferenzzone zur Atmosphäre bei. Sie verhindert,
daß reduzierende Komponenten aus dem Meßgas in die Sauer
stoffreferenzzone diffundieren. Die Gefahr einer solchen
Diffusion ist deshalb gegeben, weil aufgrund des geringen
Pumpstromes der Sauerstoffpartialdruck an der Sauerstoffre
ferenzelektrode nicht zu einer Konvektionsströmung in der
Druckausgleichsverbindung führen kann. Die Schaltungsanord
nung ist gegenüber der in DE-A 36 32 456 angegebenen deut
lich einfacher. Fertigungstechnisch besonders elegant ist
der Meßfühler nach Anspruch 5, bei dem Heizung und Sauer
stoffreferenz räumlich und funktional zusammengefaßt sind.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform eines Meßfühlers nach der
Erfindung im Längsschnitt, einschließlich des Prinzips einer
Regelschaltung. Fig. 2 zeigt eine Kennlinie eines solchen
Meßfühlers, nämlich die Abhängigkeit des Pumpstromes IM in
der Meßzelle vom Lambda-Wert. In Fig. 3 werden zwei weitere
Kennlinien eines Meßfühlers nach der Erfindung wiedergege
ben, nämlich die Pumpspannung UP der Referenzzelle B in Ab
hängigkeit vom Lambda-Wert, wie sie sich ohne regelnde Ein
griffe ergeben würde, sowie eine aus dem Pumpstrom IM der
Meßzelle abgeleitete, kompensierte Meßspannung UM, wiederum
gegen den Lambda-Wert aufgetragen. In Fig. 4 wird eine an
dere Ausführungsform eines Meßfühlers nach der Erfindung im
Querschnitt wiedergegeben, bei der die Zahl der Anschlüsse
vermindert ist. Hier ist die der Fig. 1 weitgehend entspre
chende Regelschaltung fortgelassen. Das gilt auch für Fig.
5, die im Längsschnitt eine besonders vorteilhafte Ausfüh
rungsform eines Meßfühlers nach der Erfindung wiedergibt.
Mit den Meßfühlern nach der Erfindung läßt sich der Sauer
stoffgehalt von Abgasen aus Verbrennungsmotoren im fetten,
neutralen und mageren Bereich bestimmen und die Zusammenset
zung des den Motoren zugeführten Kraftstoff/Luft-Gemisches
regeln. Wie aus den Fig. 1, 4 und 5 ersichtlich, enthal
ten die Meßfühler eine Meßzelle A und eine Referenzzelle B
mit porösen Elektroden 1 bis 3, wobei die Elektrode 2 beiden
Zellen gemeinsam ist. Die Elektroden 1 bis 3 sind mit einem
Festelektrolyten 4 verbunden. Über ein Diffusionsloch 20 und
eine Diffusionsbarriere 5 wird der Elektrode 2 Abgas zuge
führt.
Zur Meßzelle gehören die Elektroden 1 und 2, die im allge
meinen aus Platin bestehen. Sie sind zweckmäßig 0,5 bis 2 µm
stark und porös. Stärkere Elektroden erschweren den Durch
gang der Gase und erhöhen so die Ansprechzeit der Sensoren
auf Veränderungen im Sauerstoffgehalt des Abgases.
Als Festelektrolyt 4 eignet sich besonders Zirkon(IV)-oxid,
das vorteilhaft durch ein Oxid eines Elementes der 2. Neben
gruppe des Periodensystems der Elemente stabilisiert, zweck
mäßig teilstabilisiert ist. Geeignete stabilisierende Oxide
sind beispielsweise Scandiumoxid und vorzugsweise Yttrium
oxid sowie die Oxide der höheren seltenen Erden mit einer
Ordnungszahl <64, wie Erbiumoxid und Ytterbiumoxid. Die für
eine Teilstabilisierung optimalen Mengen lassen sich durch
Versuche unschwer bestimmen. Für das System Zirkon(IV)-oxid
/Yttrium-(III)-oxid liegen sie bei 4 bis 7 Molprozent. Ande
re geeignete ionenleitende Festelektrolyte sind Mischoxide
des Zirkon(IV)-oxids mit Titan(IV)-oxid, Wismut(III)-oxid
und/oder Cer(IV)-oxid.
Die Diffusionsbarriere 5 besteht zweckmäßig aus porösem Zir
kon(IV)-oxid in einer Stärke, die im allgemeinen zwischen 15
und 45 µm liegt. Sie bewirkt, daß der Strom IM in der Meß
zelle A ausschließlich durch den Diffusionsvorgang bestimmt
wird und trägt dazu bei , daß über der Elektrode 2 ein kon
stanter Sauerstoffpartialdruck aufrechterhalten werden kann.
Bei Betrieb im mageren Bereich, d. h. bei sauerstoffreichen
Abgasen, behindert die Diffusionsbarriere 5 vornehmlich die
Diffusion von Sauerstoff zur Elektrode 2, bei Betrieb im
fetten Bereich, d. h. bei Abgasen, die viel unverbrannte An
teile und wenig Sauerstoff enthalten, vornehmlich die Diffu
sion von Kohlenwasserstoffen, Kohlenmonoxid und Wasserstoff
wiederum zur Elektrode 2. Die Diffusionsbarriere 5 muß nach
Form, Größe und Porösität so beschaffen sein, daß sich an
der Elektrode 2 der Sauerstoffpartialdruck einstellen kann,
der der Referenzspannung UR entspricht. Bei Meßfühlern für
die Bestimmung von Sauerstoff in Abgasen von Verbrennungsmo
toren beträgt die letztere in der Regel etwa 400 mV, was ei
nem Sauerstoffpartialdruck von etwa 10-8 bar entspricht.
Dieser Partialdruck stellt sich ein, wenn der Motor bei
Lambda-Werten von etwa 1 betrieben wird. Ist der Diffusions
widerstand der Barriereschicht zu klein, so gelangt bei Be
trieb im mageren Bereich zuviel Sauerstoff zur Elektrode 2,
so daß der Meßstrom IM nicht spannungsunabhängig (also kein
Grenzstrom) und damit nicht mehr ein Maß für die Sauerstoff
konzentration im Abgas bzw. für den Lambda-Wert ist. Bei zu
großem Diffusionswiderstand fließt zwar ein Grenzstrom, der
jedoch nur klein ist, so daß die Empfindlichkeit des Meßfüh
lers zu wünschen übrig läßt.
Die Referenzzelle B ist ebenfalls eine Pumpzelle. Ihre Elek
trode 3 besteht im allgemeinen wiederum aus Platin. Sie ist
zweckmäßig gleichfalls porös; die Poren stellen dann eine
Sauerstoffreferenzzone 17 dar. Ihre Stärke beträgt zweckmä
ßig 5 bis 25 µm. Die Elektrode 3 ist gegen das Abgas herme
tisch abgeschlossen und ist über eine Druckausgleichsverbin
dung 18 mit der Atmosphäre verbunden. Der Sauerstoffdruck an
der Elektrode 3 stellt sich auf etwa 1 bar ein, weil der von
der Elektrode 2 in Ionenform abgepumpte und an der Elektrode
3 gasförmig entwickelte Sauerstoff durch die Druckaus
gleichsverbindung 18 in die Umgebung entweicht.
Die Meßzelle A und die Referenzzelle B können in der aus den
Fig. 1 und 4 ersichtlichen Weise mit dem Substrat 6 ver
bunden sein, das zweckmäßig aus Aluminumoxid besteht. An das
Substrat schließt sich eine Heizvorrichtung 7 an, die ihrer
seits durch eine Abdeckung 8 geschützt wird, welche wiederum
aus Aluminiumoxid bestehen kann. Es ist aber auch möglich,
die Heizvorrichtung in üblicher Weise zwischen zwei Schich
ten aus Zirkon(IV)-oxid anzuordnen. Die Heizvorrichtung 7
heizt die beiden Zellen auf Temperaturen auf, bei denen die
Ionenleitfähigkeit des Festelektrolyten 4 ausreichend groß
ist. Diese Temperaturen betragen vorteilhaft 550 bis 800°C.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Meßfühler nach der
Erfindung, die in Fig. 5 dargestellt ist, sind die Elektro
de 3 und die Heizvorrichtung 7 räumlich und funktional in
einer porösen Isolierung 9 zusammengefaßt. Dabei bilden die
poröse Isolierung 9 der Heizvorrichtung 7, zweckmäßig aus
Aluminiumoxid bestehend, gemeinsam mit der porösen Elektrode
3 die Sauerstoffreferenzzone 17 und gemeinsam mit der porö
sen Elektrode 3 in Verbindung mit der porösen Leiterbahn 3′
die Druckausgleichsverbindung 18. Die poröse Isolierung 9
ist mit dem Substrat 6 abgedeckt, das bei dieser Ausfüh
rungsform die Schutzfunktion der Abdeckung 8 mitübernimmt.
Diese Ausführungsform bietet, wie erwähnt, fertigungstechni
sche Vorteile.
Wie aus den Längsschnitten der Fig. 1 und 5 ersichtlich,
werden die Signale der Elektroden 1, 2 und 3 mit entspre
chenden Leiterbahnen 1′, 2′ und 3′ zum atmosphärenseitigen
Ende des Meßfühlers geleitet, wo sie mittels nicht darge
stellter Durchkontaktierungen an die Oberfläche des Meßfüh
lers geführt sind. Die Heizvorrichtung 7 verfügt über zwei
Zuleitungen, von denen in den beiden Figuren nur die Heizer
zuleitung 7′ dargestellt ist, die wiederum am atmosphären
seitigen Ende des Meßfühlers mit ebenfalls nicht dargestell
ten Leitungskontakten versehen sind. Die Leiterbahnen 1′,
2′, und 3′ können in bekannter Weise zwischen den verschie
denen Folien des Festelektrolyten 4 bzw. des Substrates 6
bis an das atmosphärenseitige Ende des Meßfühlers geführt
und dort nebeneinander bzw. gegenüberliegend als Kontakte
für jeweils einen nicht dargestellten Anschluß ausgebildet
werden.
An die Elektrode 3 schließt sich, wie gesagt, die poröse
Leiterbahn 3′ an, die zusammen mit der porösen Elektrode 3
sowie gegebenenfalls - nach Fig. 5 - zusammen mit der Hei
zerisolierung 9 die Druckausgleichsverbindung 18 bildet,
durch die der an der Elektrode 3 entwickelte Sauerstoff ent
weicht. Schon aus fertigungstechnischen Gründen empfiehlt es
sich, zur Herstellung der Elektrode 3 und der Leiterbahn 3′
das gleiche Material zu verwenden. Es bilden sich dann beim
Sintern sowohl in der Elektrode 3 als auch in der Leiterbahn
3′ Poren aus, die einen Druckausgleich mit der Atmosphäre
ermöglichen. Man kann aber auch einen offenen Kanal von der
Elektrode 3 zum atmosphärenseitigen Ende des Meßfühlers vor
sehen oder ein von dem Elektrodenmaterial verschiedenes po
röses, dicht leitendes Material, wie Aluminiumoxid, einset
zen. In diesen Fällen muß aber eine gesonderte Leiterbahn 3′
geschaffen werden, die das Signal der Elektrode 3 zur Aus
werteschaltung leitet.
Die Meßzelle und die Referenzzelle sind zweckmäßig durch ei
ne Regelschaltung verbunden, wie sie im Prinzip in Fig. 1
dargestellt ist. Die Regelschaltung wird von der Spannungs
quelle 10 mit einer Versorgungsspannung UV betrieben. Wenn
der Meßfühler zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Abga
sen von Verbrennungsmotoren eingesetzt wird, ist zweckmäßig
die Batterie des Kraftfahrzeuges die Spannungsquelle 10. Ei
ne Stromquelle 12 liefert einen konstanten Pumpstrom IP für
die Referenzzelle B, der beispielsweise 50 Mikroampère be
tragen kann. Weiterhin ist eine Referenzspannungsquelle 12
vorhanden, die die Referenzspannung UR liefert. Diese be
trägt beim Einsatz in Verbrennungsmotoren im allgemeinen et
wa 400 mV. Es ist aber auch möglich, eine andere Referenz
spannung UR vorzugeben, die unter den gegebene Verhältnissen
der elektromotorischen Kraft bei Lambda = 1 entspricht, bei
spielsweise eine Spannung zwischen 300 und 800 mV. Die Refe
renzspannung ist auf den Eingang eines Operationsverstärkers
13 gelegt. Ein invertierender Eingang des Operationsverstär
kers 13 ist mit der Elektrode 3 und der Stromquelle 11 ver
bunden.
Ändert sich nun bei Gemischwechsel über die Diffusionsbar
riere 5 der Sauerstoffpartialdruck an der Elektrode 2, so
verändert sich auch die Pumpspannung UP zwischen der Elek
trode 2 und der Elektrode 3. Bei einem Wechsel in den fetten
Bereich steigt gemäß Fig. 3 die Pumpspannung UP an, bei ei
nem Wechsel in den mageren Bereich sinkt hingegen die Pump
spannung UP unter den Wert von etwa 400 mV, der Lambda = 1
entspricht. Die Pumpspannung UP liegt, wie erwähnt am inver
tierenden Ende des Operationsverstärkers 13 an. Der als
Differenzverstärker arbeitende Operationsverstärker 13 ver
gleicht die Referenzspannung UR mit der am invertierenden
Eingang anliegenden Pumpspannung UP. Daraus resultiert, daß
bei fettem Gasgemisch am Ausgang-des Operationsverstärkers
13 ein negatives Spannungspotential mit einer entsprechenden
Meßspannung UM anliegt, die einen Meßstrom IM derart an
treibt, daß Sauerstoff in Ionenform von der Elektrode 1 zur
Elektrode 2 gepumpt wird. Bei magerem Gasgemisch liegt dage
gen die Meßspannung UM mit einem positiven Spannungspoten
tial am Ausgang des Operationsverstärkers 13 an, wodurch
sich die Stromrichtung des Meßstromes umkehrt und Sauer
stoffionen von der Elektrode 2 zur Elektrode 1 transportiert
werden. Der Ausgang des Operationsverstärkers 13 ist über
ein Ampèremeter 14 auf die Elektrode 1 gelegt. Mit dem Am
pèremeter 14 wird der Meßstrom bzw. Grenzstrom IM gemessen.
Zwischen den Elektroden 1 und 2 kann mittels des Spannungs
messers 15 die Meßspannung UM und zwischen den Elektroden 2
und 3 mittels einen zweiten Spannungsmessers 16 die Pump
spannung UP abgegriffen werden. Anstelle des Ampèremeters 14
kann alternativ eine Meßeinrichtung zugeschaltet sein, die
die Stromwerte des Meßstromes IM einem Steuergerät zur Rege
lung der Zusammensetzung des Kraftstoff/Luft-Gemisches für
einen Verbrennungsmotor zuführt.
Die Regelschaltung stellt sicher, daß ein konstanter, gerin
ger Sauerstoffpartialdruck über der Elektrode 2 aufrechter
halten wird, der zweckmäßig etwa 10-8 bar beträgt. Er wird
durch die vorgegebene Referenzspannung UR festgelegt. Dieser
Druck entspricht bekanntlich etwa dem Sauerstoffpartialdruck
im Abgas bei stöchiometrischem Kraftstoff/Luft-Verhältnis.
Bei Betrieb im mageren Bereich ist der Sauerstoffpartial
druck über der Elektrode 2 trotz der Diffusionsbarriere 5
höher. Deshalb wird die Spannung UM der Meßzelle erhöht, und
Sauerstoff wird kathodisch reduziert und in Ionenform zur
Elektrode 1 gepumpt und dort entladen:
1/2 O₂ + 2e⁻ → O2-
(Reaktion an Elektrode 2 als Kathode bei magerem Gemisch)
O2- → 1/2 O₂ + 2e⁻
(Reaktion an Elektrode 1 als Anode bei magerem Gemisch).
Je nach dem Sauerstoffanteil im Abgas muß mehr oder weniger
Sauerstoff in Ionenform von der Elektrode 2 zur Elektrode 1
gepumpt werden, wenn an der Elektrode 2 ein Sauerstoffpar
tialdruck von etwa 10-8 bar aufrechterhalten werden soll.
Das geschieht durch Veränderung der Pumpspannung UM, die der
Operationsverstärker aufgrund des Vergleichs der Pumpspan
nung UP mit der Referenzspannung UR vorgibt. Dementsprechend
ist die Stromstärke in der Meßzelle IM höher oder niedriger.
Die Stromstärke IM ist eine wichtige Größe, denn sie ist das
Maß für den Sauerstoffgehalt im Abgas, nämlich dem Sauer
stoffgehalt direkt proportional.
Bei Betrieb im fetten Bereich, also mit Sauerstoffpartial
drücken im Abgas von etwa 10-20 bar, läge der Sauerstoffpar
tialdruck an der Elektrode 2 in derselben Größenordnung. Es
muß also Sauerstoff von der Elektrode 1 in Ionenform zur
Elektrode 2 gepumpt werden, wenn dort ein Sauerstoffpartial
druck von etwa 10-8 bar aufrechterhalten werden soll:
CO₂ + 2e⁻ → CO + O2-
H₂O + 2e- → H₂ + O2-
H₂O + 2e- → H₂ + O2-
(Reaktion an Elektrode 1 als Kathode im fetten Gemisch).
Die Sauerstoffionen oxidieren an der Elektrode 2 einerseits
die andiffundierenden oxidierbaren Anteile, beispielsweise:
CO + O2- → CO₂ + 2e⁻
H₂ + O2- → H₂O + 2e⁻
C₂H₄ + 6 O2- → 2 CO₂ + 2 H₂O + 12e⁻
H₂ + O2- → H₂O + 2e⁻
C₂H₄ + 6 O2- → 2 CO₂ + 2 H₂O + 12e⁻
(Reaktionen an Elektrode 2 als Anode bei fetten Gemisch).
Andererseits werden Sauerstoffionen zu molekularem Sauer
stoff entladen, bis der durch die Referenzspannung UR8 (z. B.
400 mV) vorgegebene Sauerstoffpartialdruck (z. B. 10 bar)
erreicht ist:
O2- → 1/2 O₂ + 2e⁻
(Reaktion an Elektrode 2 als Anode bei fettem Gemisch).
Bei zweckentsprechender Diffusionsbarriere 5 fließt ein
Grenzstrom, denn alle andiffundierenden oxidierbaren Anteile
werden oxidiert und elementarer Sauerstoff wird nur solange
entwickelt, bis der vorgegebene Partialdruck erreicht ist.
Die Regelschaltung bewirkt, wie erläutert, daß die Polaritä
ten der Elektroden 1 und 2 umgepolt werden, wenn die Quali
tät des Abgases wechselt, d. h. dessen Zusammensetzung sich
vom mageren in den fetten Bereich oder umgekehrt verändert.
Der Zusammenhang von Polarität, Lambda-Wert, Pumpspannung UM
und Stromstärke IM sei anhand der Fig. 3 erläutert, in der
die Kennlinie der Referenzzelle (Spannung UP gegen Lambda-
Wert) und die Kennlinie der Meßzelle (Pumpspannung der Meß
zelle UM gegen Lambda-Wert) aufgetragen sind. Wenn der Ver
brennungsmotor mit einem stöchiometrischen Kraftstoff/Luft-
Gemisch betrieben wird, der Lambda-Wert also 1 ist, beträgt
die Pumpspannung UM in der Meßzelle praktisch 0 V und die
Spannung in der Referenzzelle etwa 400 mV. Ändert sich die
Zusammensetzung des Abgases in Richtung auf den mageren Be
reich, beispielsweise auf Lambda = 1,04, so führen bereits
kleine Verschiebungen im Lambda-Wert zu einer starken Ver
minderung der Spannung UP. Die Regelungsschaltung schaltet
daraufhin die Elektrode 1 als Anode und die Elektrode 2 als
Kathode. Die Spannung UM in der Meßzelle wird erhöht und so
viel Sauerstoff in Ionenform von der Elektrode 2 abgepumpt,
daß der Sauerstoffpartialdruck über der Elektrode 2 wieder
etwa 10-8 bar und die Spannung UP der Referenzzelle wieder
etwa 400 mV beträgt. Solange sich die Zusammensetzung des
Abgases nicht ändert, muß Sauerstoff in Ionenform abgepumpt
werden und fließt ein entsprechender Strom IM, dessen Stärke
in der Fig. 2 abgelesen werden kann und der, in Verbindung
mit der Polarität der Elektroden 1 und 2, dem Sauerstoffge
halt des Abgases proportional ist.
Verschiebt sich die Zusammensetzung des Abgases in Richtung
auf Lambda = 1, zum Beispiel auf Lambda = 1,02, so vermin
dert sich zwar die Stromstärke IM entsprechend dem niedrige
ren Sauerstoffgehalt des Abgases, aber die Polarität der
Elektroden 1 und 2 bleibt erhalten. Erst wenn sich der Lamb
da-Wert auf <1 verändert, beispielsweise auf 0,99, veran
laßt der dann eintretende Sprung der Größe UP von bei
spielsweise etwa 400 mV auf etwa 960 mV die Regelschaltung,
die Elektroden 1 und 2 umzupolen und, mittels einer entspre
chenden Veränderung der Pumpspannung UM, Sauerstoff in Form
von Ionen von der Elektrode 1 zur Elektrode 2 zu pumpen. Die
dem Ionenfluß entsprechende Stromstärke IM bleibt erhalten,
solange sich der Sauerstoffgehalt im Abgas nicht ändert, und
ist, wiederum in Verbindung mit der Polarität der beiden
Elektroden, ein Maß für den Sauerstoffgehalt des Abgases.
Fig. 4 zeigt eine vorteilhafte Ausführungsform einer Abgas
sonde nach der Erfindung, bei der die Zahl der Anschlüsse
auf 4 vermindert ist. Das wird erreicht, indem der Pumpstrom
IP der Referenzzelle B über einen - zweckmäßig auf die Ab
gassonde aufgedruckten - Vorwiderstand 21 in der Größenord
nung von 100 kΩ an den Heizungsanschlüssen abgegriffen wird.
Der Pumpstrom IP ist dann zwar wegen der wechselnden Span
nung an der Heizung nur noch näherungsweise konstant. Es
bleibt aber sichergestellt, daß sich in der Elektrode 3 ein
Sauerstoffdruck von etwa 1 bar einstellt, so daß sie als Re
ferenzelektrode dienen kann.
Die Abgassonden nach der Erfindung werden in an sich bekann
ter Weise nach üblichen Verfahren gefertigt. Das Substrat 6
und die Abdeckung 8 können aus Folien hergestellt und die
Elektroden aufgedruckt oder nach einem anderen der bekannten
Verfahren aufgebracht werden. Der Festelektrolyt 3 und die
Barriereschicht 5 werden zweckmäßig durch Siebdruck aufge
bracht. Nach dem Aufbau des Sensors aus den einzelnen Kompo
nenten werden diese durch Co-sintern, zweckmäßig bei 1200
bis 1450 °C, fest miteinander verbunden. In den Fig. 1,
4 und 5 wurde auf die Darstellung von Isolierschichten für
die Leiterbahnen verzichtet. Diese Isolierschichten sind
notwendig, damit die Leiterbahnen nicht als zusätzliche
Elektroden arbeiten. Ein Fachmann weiß jedoch, wo und wie
Elektroden zu isolieren sind.
Claims (9)
1. Meßfühler zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes in Gas
gemischen, insbesondere in Abgasen von Verbrennungsmotoren,
enthaltend
eine elektrochemische Meßzelle (A) mit den Elektroden (1, 2) und eine elektrochemische Referenzzelle (B) mit den Elektro den (2, 3) , welche eine interne Sauerstoffreferenzzone (17) aufweist, die gegenüber dem Gasgemisch hermetisch abgeschlos sen und über eine Druckausgleichsverbindung (18) mit der At mosphäre verbunden ist;
eine Diffusionsbarriere (5), die die Diffusion der Bestand teile des Gasgemisches zu der der Meßzelle und der Referenz zelle gemeinsamen Elektrode (2) erschwert;
und eine Heizvorrichtung (7), die die Meßzelle (A) und die Referenzzelle (B) auf eine Temperatur zu erhitzen vermag, bei der die Ionenleitfähigkeit des Festelektrolyten (4) in der elektrochemischen Meßzelle (A) und in der elektrochemischen Referenzzelle (B) hinreichend groß ist.
eine elektrochemische Meßzelle (A) mit den Elektroden (1, 2) und eine elektrochemische Referenzzelle (B) mit den Elektro den (2, 3) , welche eine interne Sauerstoffreferenzzone (17) aufweist, die gegenüber dem Gasgemisch hermetisch abgeschlos sen und über eine Druckausgleichsverbindung (18) mit der At mosphäre verbunden ist;
eine Diffusionsbarriere (5), die die Diffusion der Bestand teile des Gasgemisches zu der der Meßzelle und der Referenz zelle gemeinsamen Elektrode (2) erschwert;
und eine Heizvorrichtung (7), die die Meßzelle (A) und die Referenzzelle (B) auf eine Temperatur zu erhitzen vermag, bei der die Ionenleitfähigkeit des Festelektrolyten (4) in der elektrochemischen Meßzelle (A) und in der elektrochemischen Referenzzelle (B) hinreichend groß ist.
2. Meßfühler nach Anspruch 1, verbunden mit einer Regel
schaltung, enthaltend eine Spannungsquelle (10), die die Ver
sorgungsspannung (UV) liefert; eine Stromquelle (11), die in
der Referenzzelle einen konstanten Pumpstrom (IP) aufrechter
hält; eine Referenzspannungsquelle (12), dies auf eine be
stimmte konstante Spannung (UR) eingestellt werden kann; und
einen Operationsverstärker (13), der die zwischen den Elek troden (2) und (3) anliegende Pumpspannung (UP) mit der Refe renzspannung (UR) vergleicht.
einen Operationsverstärker (13), der die zwischen den Elek troden (2) und (3) anliegende Pumpspannung (UP) mit der Refe renzspannung (UR) vergleicht.
3. Meßfühler nach den Ansprüchen 1 oder 2, wobei die Sauer
stoffreferenzzone (17) mit einer zur Atmosphäre führenden po
rösen Leiterbahn (3′) derart verbunden ist, daß die Sauer
stoffreferenzzone (17) und die poröse Leiterbahn (3′) gemein
sam die Druckausgleichsverbindung (18) bilden.
4. Meßfühler nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei die Elek
trode (3) porös ist und die Poren die Sauerstoffreferenzzone
(17) darstellen.
5. Meßfühler nach den Ansprüchen 1 bis 3, wobei die Heiz
vorrichtung (7) in eine in Nachbarschaft zu der porösen Elek
trode (3) angeordnete poröse Isolierung (9) eingebettet ist,
die gemeinsam mit der porösen Elektrode (3) die Sauerstoffre
ferenzzone (17) und gemeinsam mit der porösen Elektrode (3)
und der porösen Leiterbahn (3′) die Druckausgleichsverbindung
(18) bildet.
6. Meßfühler nach Anspruch 5, wobei die poröse Isolierung
(9) aus Aluminiumoxid besteht.
7. Meßfühler nach den Ansprüche 1 bis 6, wobei der Fest
elektrolyt (4) der Meßzelle (A) und der Referenzzelle (B) aus
teil- oder vollstabilisiertem Zirkon(IV)-oxid besteht.
8. Verwendung der Meßfühler nach den Ansprüchen 1 bis 7 für
die Regelung der Zusammensetzung des Verbrennungsmotoren zu
geführten Kraftstoff/Luft-Gemisches.
9. Verwendung nach Anspruch 8, wobei die Referenzspannung
(UR) auf einen Wert von etwa 400 mV eingestellt ist.
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