DE19806200A1 - Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit Bleichmittel - Google Patents
Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit BleichmittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Wasch- und Reinigungsmittelformkörper, die Bleichmittel
enthalten. Insbesondere betrifft die Erfindung solche Formkörper wie Waschmitteltabletten,
Reinigungsmitteltabletten, Bleichtabletten oder Wasserenthärtertabletten mit Bleichmittel.
Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzungen in Form von Formkörpern, insbesondere
Tabletten, sind im Stand der Technik lange bekannt und breit beschrieben, obwohl diese An
gebotsform auf dem Markt bislang keine herausragende Bedeutung hat. Dies hat seine Ursa
che darin, daß die Angebotsform des Formkörpers neben einer Reihe von Vorteilen auch
Nachteile hat, die sowohl die Herstellung und Verwendung als auch die Verbraucherakzep
tanz beeinträchtigen. Die wesentlichen Vorteile von Formkörpern wie der Wegfall des Ab
messens der benötigten Produktmenge durch den Verbraucher, die höhere Dichte und damit
der verringerte Verpackungs- und Lageraufwand und ein nicht zu unterschätzender ästheti
scher Aspekt werden dabei durch Nachteile wie die Dichotomie zwischen akzeptabler Härte
und genügend schneller Desintegration und Auflösung der Formkörper sowie zahlreiche tech
nologische Schwierigkeiten bei der Herstellung und Verpackung relativiert.
Insbesondere die Dichotomie zwischen einem genügen harten Formkörper und einer hinrei
chend schnellen Zerfallszeit ist dabei ein zentrales Problem. Da hinreichend stabile, d. h. form- und
bruchbeständige Formkörper nur durch verhältnismäßig hohe Preßdrucke hergestellt wer
den können, kommt es zu einer starken Verdichtung der Formkörperbestandteile und zu einer
daraus folgenden verzögerten Desintegration des Formkörpers in der wäßrigen Flotte und da
mit zu einer zu langsamen Freisetzung der Aktivsubstanzen im Wasch- bzw. Reinigungsvor
gang. Die verzögerte Desintegration der Formkörper hat weiterhin den Nachteil, daß sich üb
liche Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nicht über die Einspülkammer von Haushalts
waschmaschinen einspülen lassen, da die Tabletten nicht in hinreichend schneller Zeit in Se
kundärpartikel zerfallen, die klein genug sind, um aus der Einspülkammer in die Waschtrom
mel eingespült zu werden.
Zur Überwindung der Dichotomie zwischen Härte, d. h. Transport- und Handhabungsstabilität,
und leichtem Zerfall der Formkörper sind im Stand der Technik viele Lösungsansätze ent
wickelt worden. Ein insbesondere aus der Pharmazie bekannter und auf das Gebiet der Wasch- und
Reinigungsmittelformkörper ausgedehnter Ansatz ist die Inkorporation bestimmter Des
integrationshilfsmittel, die den Zutritt von Wasser erleichtern oder bei Zutritt von Wasser
quellen bzw. gasentwickelnd oder in anderer Form desintegrierend wirken. Andere Lösungs
vorschläge aus der Patentliteratur beschreiben die Verpressung von Vorgemischen bestimmter
Teilchengrößen, die Trennung einzelner Inhaltsstoffe von bestimmten anderen Inhaltsstoffen
sowie die Beschichtung einzelner Inhaltsstoffe oder des gesamten Formkörpers mit Binde
mitteln.
So offenbart die EP-A-0 522 766 (Unilever) Formkörper aus einer kompaktierten, teilchen
förmigen Waschmittelzusammensetzung, enthaltend Tenside, Builder und Desintegrations
hilfsmittel (beispielsweise auf Cellulosebasis), wobei zumindest ein Teil der Partikel mit dem
Desintegrationsmittel beschichtet ist, das sowohl Binder- als auch Desintegrationswirkung
beim Auflösen der Formkörper in Wasser zeigt. Diese Schrift weist auch auf die generelle
Schwierigkeit hin, Formkörper mit adäquater Stabilität bei gleichzeitig guter Löslichkeit her
zustellen. Die Teilchengröße im zu verpressenden Gemisch soll dabei oberhalb von 200 µm
liegen, wobei Ober- und Untergrenze der einzelnen Teilchengrößen um nicht mehr als 700 µm
voneinander abweichen sollen.
Weitere Schriften, die sich mit der Herstellung vom Waschmittelformkörpern befassen, sind
die EP-A-0 716 144 (Unilever), die Formkörper mit einer externen Hülle aus wasserlöslichem
Material beschreibt, sowie die EP-A-0 711 827 (Unilever), die als Inhaltsstoff ein Citrat mit
einer definierten Löslichkeit enthalten.
Der Einsatz von Bindemitteln, die gegebenenfalls Sprengwirkung entfalten (insbesondere
Polyethylenglycol), wird in der EP-A-0 711 828 (Unilever) offenbart, die Waschmittelform
körper beschreibt, welche durch Verpressen einer teilchenförmigen Waschmittelzusammen
setzung bei Temperaturen zwischen 28°C und dem Schmelzpunkt des Bindematerials herge
stellt werden, wobei stets unterhalb der Schmelztemperatur verpreßt wird. Aus den Beispielen
dieser Schrift ist zu entnehmen, daß die gemäß ihrer Lehre hergestellten Formkörper höhere
Bruchfestigkeiten aufweisen, wenn bei erhöhter Temperatur verpreßt wird.
Waschmitteltabletten, in denen einzelne Inhaltsstoffe getrennt von anderen vorliegen, werden
auch in der EP-A-0 481 793 (Unilever) beschrieben. Die in dieser Schrift offenbarten
Waschmitteltabletten enthaltend Natriumpercarbonat, das von allen anderen Komponenten,
die seine Stabilität beeinflussen könnten, räumlich getrennt vorliegt.
In keinem der genannten Dokumente des Standes der Technik, die sich mit Wasch- und Rei
nigungsmittelformkörpern beschäftigen, wird der physikalischen Beschaffenheit einzelner
Inhaltsstoffe, insbesondere Bleichmittel, besondere Bedeutung zugemessen. Keines der ge
nannten Dokumente beschäftigt sich mit der Verbesserung der Löslichkeit von Wasch- und
Reinigungsmitteltabletten durch gezielten Einsatz von Bleichmitteln innerhalb bestimmter
Teilchengrößebereiche.
Der vorliegenden Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Wasch- und Reinigungs
mittelformkörper bereitzustellen, welche Bleichmittel enthalten und eine hohe Härte aufwei
sen sowie über hervorragende Zerfallseigenschaften verfügen. Diese Wasch- und Reini
gungsmittelformkörper sollen dabei auch über die Einspülkammer dosiert werden können,
ohne daß dem Verbraucher hierdurch Nachteile durch Rückstände in der Einspülkammer und
zu wenig Waschmittel in der Waschlauge erwachsen. Neben diesen Formkörper-spezifischen
Eigenschaften sollen auch die Wasch- und Reinigungsleistungen der erfindungsgemäßen
Formkörper vorbildlich sein.
Gegenstand der Erfindung sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem
teilchenförmigen Wasch- und Reinigungsmittel, umfassend Bleichmittel, Gerüststoff(e) sowie
gegebenenfalls weitere Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile, bei denen das Bleichmittel
eine mittlere Teilchengröße oberhalb 0,4 mm aufweist.
Die mittlere Teilchengröße ist dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung eine rechnerische
Größe, die sich aus der Multiplikation des prozentualen Anteils einer Siebfraktion mit der
Maschenweite des Siebs ergibt. Die Einzelwerte solcher Mittelwerte können stark streuen,
wenn beispielsweise extrem kleine und extrem große Teilchen nebeneinander vorliegen. Im
rahmen der vorliegenden Erfindung ist es aber bevorzugt, daß die Teilchengrößenverteilung
des Bleichmittels nicht stark streut, sondern relativ eng um den Mittelwert liegt. Insbesondere
Feinanteile sollten dabei weitgehend ausgeschlossen werden, so daß im rahmen der vorlie
genden Erfindung Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt sind, bei denen das
Bleichmittel substantiell frei von Teilchen mit Größen unterhalb 0,2 mm ist.
Unter "substantiell frei" werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Gehalte unter 2
Gew.-%, vorzugsweise unter 1 Gew.-% und insbesondere unter 0,5 Gew.-% verstanden.
Es ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht nur bevorzugt, daß Staub- und Feinanteile
des Bleichmittels weitestgehend abwesend sind, auch sollte der Gehalt an Teilchen mit einer
Größe unter 0,4 mm möglichst klein gehalten werden. Dabei sind solche Wasch- und Reini
gungsmittelformkörper bevorzugt, bei denen das Bleichmittel weniger als 30 Gew.-%, vor
zugsweise weniger als 20 Gew.-% und insbesondere weniger als 10 Gew.-% Teilchen einer
Größe unterhalb 0,4 mm aufweist.
Demzufolge sollte der Anteil größerer Bleichmittel-Teilchen möglichst hoch sein. Hierbei ist
es wiederum bevorzugt, wenn die Teilchen des Bleichmittels nicht nur größer als 0,4 mm,
sondern deutlich größer sind, beispielsweise größer als 0,8 mm. Hier sind wiederum Wasch- und
Reinigungsmittelformkörper bevorzugt, bei denen das Bleichmittel mehr als 10 Gew.-%,
vorzugsweise mehr als 20 Gew.-% und insbesondere mehr als 30 Gew.-% Teilchen einer
Größe oberhalb 0,8 mm aufweist.
Dennoch sollte das Bleichmittel selbstverständlich nicht in Form grober Klumpen in die
Wasch- und Reinigungsmittelformkörper der vorliegenden Erfindung eingearbeitet werden.
Aus praktischen Gesichtspunkten haben sich Teilchengrößen des Bleichmittels unter 2,0 mm
bewährt, wobei es bevorzugt ist, wenn das in den Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern
enthaltene Bleichmittel substantiell frei von Teilchen mit Größen oberhalb 1,6 mm ist.
Zur Entfaltung der gewünschten Bleichleistung enthalten die Wasch- und Reinigungsmittel
formkörper der vorliegenden Erfindung ein oder mehrere Bleichmittel. Unter den als Bleich
mittel dienenden, in Wasser H2O2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperboratte
trahydrat und das Natriumperboratmonohydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare
Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate
sowie H2O2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Di
perazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Die Bleichmittel werden in
Abhängigkeit vom gewünschten Produkt in variierenden Mengen in den erfindungsgemäßen
Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern eingesetzt. Übliche Gehalte liegen dabei zwischen
5 und 50 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 10 und 40 Gew.-% und insbesondere zwischen 15
und 35 Gew.-%, jeweils bezogen auf den gesamten Formkörper.
Auch ist bei den Bleichmitteln der Gehalt der Formkörper an diesen Stoffen vom Einsatz
zweck der Formkörper abhängig. Während übliche Universalwaschmittel in Tablettenform
zwischen 5 und 30 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 7,5 und 25 Gew.-% und insbesondere
zwischen 12,5 und 22,5 Gew.-% Bleichmittel enthalten, liegen die Gehalte bei Bleichmittel- oder
Bleichboostertabletten zwischen 15 und 50 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 22,5 und 45 Gew.-%
und insbesondere zwischen 30 und 40 Gew.-%.
Besonders bevorzugte Bleichmittel sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung Natriumper
borat oder Natriumpercarbonat. Mit besonderer Bevorzugung wird dabei Natriumperborat-
Monohydrat eingesetzt.
Zusätzlich zum Bleichmittel können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel
formkörper Bleichaktivator(en) enthalten, was im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevor
zugt ist. Bleichaktivatoren werden in Wasch- und Reinigungsmittel eingearbeitet, um beim
Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung zu errei
chen. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen ali
phatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-
Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden.
Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl
und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acy
lierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderi
vate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte Gly
kolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-
Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Iso
nonanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere
Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykol
diacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch soge
nannte Bleichkatalysatoren in die Formkörper eingearbeitet werden. Bei diesen Stoffen han
delt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetallkomplexe wie
beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe oder -carbonylkomplexe. Auch
Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden sowie
Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkompiexe sind als Bleichkatalysatoren verwendbar.
Die erfindungsgemäßen Formkörper enthalten, jeweils bezogen auf den gesamten Formkör
per, zwischen 0,5 und 30 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 1 und 20 Gew.-% und insbesonde
re zwischen 2 und 15 Gew.-% eines oder mehrerer Bleichaktivatoren oder Bleichkatalysato
ren. Je nach Verwendungszweck der hergestellten Formkörper können diese Mengen variie
ren. So sind in typischen Universalwaschmitteltabletten Bleichaktivator-Gehalte zwischen 0,5
und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 2 und 8 Gew.-% und insbesondere zwischen 4 und 6
Gew.-% üblich, während Bleichmitteltabletten durchaus höhere Gehalte, beispielsweise zwi
schen 5 und 30 Gew.-% vorzugsweise zwischen 7,5 und 25 Gew.-% und insbesondere zwi
schen 10 und 20 Gew.-% aufweisen können. Der Fachmann ist dabei in seiner Formulierungs
freiheit nicht eingeschränkt und kann auf diese Weise stärker oder schwächer bleichende
Waschmitteltabletten, Reinigungsmitteltabletten oder Bleichmitteltabletten herstellen, indem
er die Gehalte an Bleichaktivator und Bleichmittel variiert.
Ein besonders bevorzugt verwendeter Bleichaktivator ist das N,N,N',N'-
Tetraacetylethylendiamin, das in Wasch- und Reinigungsmitteln breite Verwendung findet.
Dementsprechend sind bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper dadurch gekenn
zeichnet, daß als Bleichaktivator Tetraacetylethylendiamin in den oben genannten Mengen
eingesetzt wird.
Neben den genannten Inhaltsstoffen können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungs
mittelformkörper weitere Inhaltsstoffe enthalten, deren Mengen sich nach dem Verwendungs
zweck der Formkörper richten. So sind insbesondere Stoffe aus den Gruppen der Tenside, der
Gerüststoffe und der Polymere für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Wasch- und Reini
gungsmittelformkörper geeignet. Dem Fachmann wird es auch hier keine Schwierigkeiten
bereiten, die einzelnen Komponenten und ihre Mengengehalte auszuwählen. So wird eine
Universalwaschmitteltablette höhere Mengen an Tensid(en) enthalten, während bei einer
Bleichmitteltabletten auf deren Einsatz eventuell sogar ganz verzichtet werden kann. Auch die
Menge an Gerüststoff(en), die eingesetzt werden, variiert je nach beabsichtigtem Verwen
dungszweck.
In den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern können alle üblicher
weise in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzten Gerüststoffe enthalten sein, insbesonde
re also Zeolithe, Silikate, Carbonate, organische Cobuilder und - wo keine ökologischen Vor
urteile gegen ihren Einsatz bestehen - auch die Phosphate.
Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel
NaMSixO2x-1.H2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und
y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Derartige kristalline
Schichtsilikate werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 164 514
beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in
denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl
β- als auch δ-Natriumdisilikate Na2Si2O5.yH2O bevorzugt, wobei β-Natriumdisilikat beispiels
weise nach dem Verfahren erhalten werden kann, das in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-91/08171 beschrieben ist.
Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na2O : SiO2 von 1 : 2 bis
1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzö
gert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber her
kömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispielsweise
durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung oder durch
Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Be
griff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silikate bei Röntgen
beugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalline Substan
zen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrah
lung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels aufweisen. Es kann
jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silikatpar
tikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima
liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte mikrokristalline Bereiche der Größe 10
bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20
nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte röntgenamorphe Silikate, welche ebenfalls eine Lö
severzögerung gegenüber den herkömmlichen Wassergläsern aufweisen, werden beispielswei
se in der deutschen Patentanmeldung DE-A-44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt
sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate, compoundierte amorphe Silikate und über
trocknete röntgenamorphe Silikate.
Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist
vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP® (Handelsprodukt der
Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mischun
gen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung
bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith X und Zeolith A
(ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma CONDEA Augusta S.p.A. unter dem Marken
namen VEGOBOND AX® vertrieben wird und durch die Formel
nNa2O.(1-n)K2O.Al2O3.(2 - 2,5)SiO2.(3,5 - 5,5)H2O
beschrieben werden kann. Der Zeolith kann dabei sowohl als Gerüststoff in einem granularen
Compound eingesetzt, als auch zu einer Art "Abpuderung" der gesamten zu verpressenden
Mischung verwendet werden, wobei üblicherweise beide Wege zur Inkorporation des Zeoliths
in das Vorgemisch genutzt werden. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße
von weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthal
ten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersub
stanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden
werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyro
phosphate und insbesondere der Tripolyphosphate.
Die Menge an Gerüststoff beträgt üblicherweise zwischen 10 und 70 Gew.-%, vorzugsweise
zwischen 15 und 60 Gew.-% und insbesondere zwischen 20 und 50 Gew.-%. Wiederum ist
die Menge an eingesetzten Buildern abhängig vom Verwendungszweck, so daß Bleichmit
teltabletten höhere Mengen an Gerüststoffen aufweisen können (beispielsweise zwischen 20
und 70 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 25 und 65 Gew.-% und insbesondere zwischen 30
und 55 Gew.-%), als beispielsweise Waschmitteltabletten (üblicherweise 10 bis 50 Gew.-%,
vorzugsweise 12,5 bis 45 Gew.-% und insbesondere zwischen 17,5 und 37,5 Gew.-%).
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derarti
ger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus die
sen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure,
Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
Bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper enthalten weiterhin ein oder mehrere
Tensid(e).
In den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern können anionische,
nichtionische, kationische und/oder amphotere Tenside beziehungsweise Mischungen aus
diesen eingesetzt werden. Bevorzugt sind aus anwendungstechnischer Sicht Mischungen aus
anionischen und nichtionischen Tensiden. Der Gesamttensidgehalt der Formkörper liegt bei 5
bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Formkörpergewicht, wobei Tensidgehalte über 15 Gew.-%
bevorzugt sind.
Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate ein
gesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsul
fonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disul
fonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger
Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende al
kalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind
auch Alkansulfonate, die aus C12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sul
foxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind
auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B. die α-sulfonierten Methylester der
hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet.
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglyceri
nestern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der
Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei
der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren mit 6
bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Myri
stinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäu
rehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol,
Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen
Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind
Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer
Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besit
zen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus
waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie
C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den
US-Patentschriften 3,234,258 oder 5 075 041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der
Shell Oil Company unter dem Namen DAN® erhalten werden können, sind geeignete Anion
tenside.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradketti
gen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durch
schnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie
werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen
Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als
Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester
und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und
insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten
C8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate ent
halten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet, die für sich
betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten). Dabei sind wiederum
Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter
Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich,
Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette
oder deren Salze einzusetzen.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind ge
sättigte Fettsäureseifen wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearin
säure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren,
z. B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triet
hanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder
Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1
bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear
oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ur
sprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und
durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C9-11-Alkohol mit 7
EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7
EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-
Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar,
die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte
Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxyla
tes, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr
als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO
oder 40 EO.
Außerdem können als weitere nichtionische Tenside auch Alkylglykoside der allgemeinen
Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylver
zweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vor
zugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit
mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwi
schen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges
nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt
werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fett
säurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere
Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung
JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen Patentan
meldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-di
methylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkano
lamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise
nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte da
von.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Wasser
stoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen
linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10
Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte
Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Am
moniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer
Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstof
fatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit
2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest
oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei
C1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht,
dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte,
vorzugsweise ethoxylierte oder Propxylierte Derivate dieses Restes.
[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten, bei
spielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die
N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielweise nach der
Lehre der internationalen Anmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäureme
thylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfett
säureamide überführt werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevor
zugt, die anionische(s) und nichtionische(s) Tensid(e) enthalten, wobei anwendungstechnische
Vorteile aus bestimmten Mengenverhältnissen, in denen die einzelnen Tensidklassen einge
setzt werden, resultieren können.
So sind beispielsweise Wasch- und Reinigungsmittelformkörper besonders bevorzugt, bei
denen das Verhältnis von Aniontensid(en) zu Niotensid(en) zwischen 10 : 1 und 1 : 10, vor
zugsweise zwischen 7,5 : 1 und 1 : 5 und insbesondere zwischen 5 : 1 und 1 : 2 beträgt.
Es kann aus anwendungstechnischer Sicht Vorteile haben, wenn bestimmte Tensidklassen in
einigen Phasen der Wasch- und Reinigungsmittelformkörper oder im gesamten Formkörper,
d. h. in allen Phasen, nicht enthalten sind. Eine weitere wichtige Ausführungsform der vorlie
genden Erfindung sieht daher vor, daß mindestens eine Phase der Formkörper frei von nich
tionischen Tensiden ist.
Umgekehrt kann aber auch durch den Gehalt einzelner Phasen oder des gesamten Formkör
pers, d. h. aller Phasen, an bestimmten Tensiden ein positiver Effekt erzielt werden. Das Ein
bringen der oben beschriebenen Alkylpolyglycoside hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, so
daß Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevorzugt sind, in denen mindestens eine Phase
der Formkörper Alkylpolyglycoside enthält.
Ahnlich wie bei den nichtionischen Tensiden können auch aus dem Weglassen von anioni
schen Tensiden aus einzelnen oder allen Phasen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
resultieren, die sich für bestimmte Anwendungsgebiete besser eignen. Es sind daher im Rah
men der vorliegenden Erfindung auch Wasch- und Reinigungsmittelformkörper denkbar, bei
denen mindestens eine Phase der Formkörper frei von anionischen Tensiden ist.
Um den Zerfall hochverdichteter Formkörper zu erleichtern, ist es möglich, Desintegrations
hilfsmittel, sogenannte Tablettensprengmittel, in diese einzuarbeiten, um die Zerfallszeiten zu
verkürzen. Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden gemäß Römpp
(9. Auflage, Bd. 6, S. 4440) und Voigt "Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6.
Auflage, 1987, S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall von Tabletten
in Wasser oder Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in resorbierbarer Form sor
gen.
Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkung als "Spreng"mittel bezeichnet werden, ver
größern bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei einerseits das Eigenvolumen vergrößert (Quel
lung), andererseits auch über die Freisetzung von Gasen ein Druck erzeugt werden kann, der
die Tablette in kleinere Partikel zerfallen läßt. Altbekannte Desintegrationshilfsmittel sind
beispielsweise Carbonat/Citronensäure-Systeme, wobei auch andere organische Säuren einge
setzt werden können. Quellende Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise synthetische
Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder natürliche Polymere bzw. modifizierte Natur
stoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate, Alginate oder Casein-Derivate.
Bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper enthalten 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugs
weise 1 bis 6 Gew-.% und insbesondere 3 bis 5 Gew.-% eines Desintegrationshilfsmittels
jeweils bezogen auf das Formkörpergewicht.
Als bevorzugte Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Desin
tegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, so daß bevorzugte Wasch- und Reinigungsmit
telformkörper ein solches Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis in Mengen von 0,5 bis 10
Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 6 Gew.-% und insbesondere 3 bis 5 Gew.-% enthalten. Reine
Cellulose weist die formale Bruttozusammensetzung (C6H10O5)n auf und stellt formal be
trachtet ein β-1,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits aus zwei Molekülen Glucose
aufgebaut ist. Geeignete Cellulosen bestehen dabei aus ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten
und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen von 50 000 bis 500 000. Als Desintegra
tionsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch
Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind. Sol
che chemisch modifizierten Cellulosen umfassen dabei beispielsweise Produkte aus Vereste
rungen bzw. Veretherungen, in denen Hydroxy-Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber
auch Cellulosen, in denen die Hydroxy-Gruppen gegen funktionelle Gruppen, die nicht über
ein Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einset
zen. In die Gruppe der Cellulose-Derivate fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxy
methylcellulose (CMC), Celluloseester und -ether sowie Aminocellulosen.
Die genannten Cellulosederivate werden vorzugsweise nicht allein als Desintegrationsmittel
auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt die
ser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders
bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis.
Besonders bevorzugt wird als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis reine Cellulose einge
setzt, die frei von Cellulosederivaten ist.
Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Komponente
kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose wird
durch partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die
amorphen Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen und voll
ständig auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine nachfol
gende Desaggregation der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulosen liefert
die mikrokristallinen Cellulosen, die Primärteilchengrößen von ca. 5 µm aufweisen und bei
spielsweise zu Granulaten mit einer mittleren Teilchengröße von 200 µm kompaktierbar sind.
Neben den genannten Bestandteilen Bleichmittel, Bleichaktivator, Builder, Tensid und Des
integrationshilfsmittel, können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelform
körper weitere in Wasch- und Reinigungsmittel übliche Inhaltsstoffe aus der Gruppe der Farb
stoffe, Duftstoffe, optischen Aufheller, Enzyme, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepo
sitionsmittel, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren und Korrosionsinhibitoren
enthalten.
Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelform
körper zu verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte
Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe
Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und
gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht
anzufärben.
Bevorzugt für den Einsatz in den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkör
pern sind alle Färbemittel, die im Waschprozeß oxidativ zerstört werden können sowie Mi
schungen derselben mit geeigneten blauen Farbstoffen, sog. Blautönern. Es hat sich als vor
teilhaft erwiesen Färbemittel einzusetzen, die in Wasser oder bei Raumtemperatur in flüssigen
organischen Substanzen löslich sind. Geeignet sind beispielsweise anionische Färbemittel,
z. B. anionische Nitrosofarbstoffe. Ein mögliches Färbemittel ist beispielsweise Naphtholgrün
(Colour Index (CI) Teil 1: Acid Green 1; Teil 2 : 10020), das als Handelsprodukt beispielswei
se als Basacid® Grün 970 von der Fa. BASF, Ludwigshafen, erhältlich ist, sowie Mischungen
dieser mit geeigneten blauen Farbstoffen. Als weitere Färbemittel kommen Pigmosol® Blau
6900 (CI 74 160), Pigmosol® Grün 8730 (CI 74 260), Basonyl® Rot 545 FL (CI 45 170), San
dolan® Rhodamin EB400 (CI 45 100), Basacid® Gelb 094 (CI 47 005), Sicovit® Patentblau 85
E 131 (CI 42 051), Acid Blue 183 (CAS 12217-22-0, CI Acidblue 183), Pigment Blue 15
(CI 74 160), Supranol® Blau GLW (CAS 12219-32-8, CI Acidblue 221)), Nylosan® Gelb N-7GL
SGR (CAS 61814-57-1, CI Acidyellow 218) und/oder Sandolan® Blau (CI Acid Blue 182,
CAS 12219-26-0) zum Einsatz.
Bei der Wahl des Färbemittels muß beachtet werden, daß die Färbemittel keine zu starke Af
finität gegenüber den textilen Oberflächen und hier insbesondere gegenüber Kunstfasern auf
weisen. Gleichzeitig ist auch bei der Wahl geeigneter Färbemittel zu berücksichtigen, daß
Färbemittel unterschiedliche Stabilitäten gegenüber der Oxidation aufweisen. Im allgemeinen
gilt, daß wasserunlösliche Färbemittel gegen Oxidation stabiler sind als wasserlösliche Fär
bemittel. Abhängig von der Löslichkeit und damit auch von der Oxidationsempfindlichkeit
variiert die Konzentration des Färbemittels in den Wasch- oder Reinigungsmitteln. Bei gut
wasserlöslichen Färbemitteln, z. B. dem oben genannten Basacid® Grün oder dem gleichfalls
oben genannten Sandolan® Blau, werden typischerweise Färbemittel-Konzentrationen im Be
reich von einigen 10-2 bis 10-3 Gew.-% gewählt. Bei den auf Grund ihrer Brillanz insbesondere
bevorzugten, allerdings weniger gut wasserlöslichen Pigmentfarbstoffen, z. B. den oben ge
nannten Pigmosol®-Farbstoffen, liegt die geeignete Konzentration des Färbemittels in Wasch- oder
Reinigungsmitteln dagegen typischerweise bei einigen 10-3 bis 10-4 Gew.-%.
Die Formkörper können optische Aufheller vom Typ der Derivate der Diaminostilbendi
sulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4'-Bis(2-
anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig auf
gebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine
Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen.
Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z. B.
die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-di
phenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorge
nannten Aufheller können verwendet werden. Die optischen Aufheller werden in den erfin
dungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformkörper in Konzentrationen zwischen 0,01
und 1 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,5 Gew.-% und insbesondere zwischen 0,1
und 0,25 Gew.-%, jeweils bezogen auf den gesamten Formkörper, eingesetzt.
Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Mitteln zugesetzt, um den ästhetischen Eindruck
der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher neben der Weichheitsleistung ein visuell
und sensorisch "typisches und unverwechselbares" Produkt zur Verfügung zu stellen. Als
Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z. B. die synthetischen
Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe
verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z. B. Benzylacetat,
Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl
carbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl
glycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern
zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z. B. die linearen Alkanale mit 8-18
C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxy-citro
nellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z. B. die Jonone, ∝-Isomethylionon und Methyl
cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenyle
thylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene
wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe
verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können
auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich
sind, z. B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeig
net sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lin
denblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie
Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
Üblicherweise liegt der Gehalt der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelform
körper an Duftstoffen bis zu 2 Gew.-% der gesamten Formulierung. Die Duftstoffe können
direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden, es kann aber auch vorteilhaft
sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung des Parfüms auf der Wäsche
verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung für langanhaltenden Duft der Textilien
sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich beispielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei
die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet
werden können.
Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen
bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pil
zen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene enzy
matische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere
Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischun
gen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase oder Protease und
Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus Protease, Amylase und Lipase oder Protease,
Lipase und Cellulase, insbesondere jedoch Cellulase-haltige Mischungen von besonderem
Interesse. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwie
sen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet
sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, En
zymmischungen oder Enzymgranulate in den erfindungsgemäßen Formkörpern kann bei
spielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis etwa 2 Gew.-% betragen.
Zusätzlich können die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper auch Komponenten enthalten,
welche die Öl- und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen (sogenannte soil
repellents). Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das be
reits vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl- und fettlösen
de Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten öl- und fettlösenden Kompo
nenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Me
thylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.-%
und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtioni
schen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthal
säure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus
Ethylenterephthalaten und oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder
nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von diesen sind die
sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.
Die Herstellung wasch- und reinigungsaktiver Formkörper geschieht durch Anwendung von
Druck auf ein zu verpressendes Gemisch, das sich im Hohlraum einer Presse befindet. Im
einfachsten Fall der Formkörperherstellung, die nachfolgend vereinfacht Tablettierung ge
nannt wird, wird die zu tablettierende Mischung direkt, d. h. ohne vorhergehende Granulation
verpreßt. Die Vorteile dieser sogenannten Direkttablettierung sind ihre einfache und kosten
günstige Anwendung, da keine weiteren Verfahrensschritte und demzufolge auch keine weite
ren Anlagen benötigt werden. Diesen Vorteilen stehen aber auch Nachteile gegenüber. So
muß eine Pulvermischung, die direkt tablettiert werden soll, eine ausreichende plastische Ver
formbarkeit besitzen und gute Fließeigenschaften aufweisen, weiterhin darf sie während der
Lagerung, des Transports und der Befüllung der Matrize keinerlei Entmischungstendenzen
zeigen. Diese drei Voraussetzungen sind bei vielen Substanzgemischen nur außerordentlich
schwierig zu beherrschen, so daß die Direkttablettierung insbesondere bei der Herstellung von
Wasch- und Reinigungsmitteltabletten nicht oft angewendet wird. Der übliche Weg zur Her
stellung von Wasch- und Reinigungsmitteltabletten geht daher von pulverförmigen Kompo
nenten ("Primärteilchen") aus, die durch geeignete Verfahren zu Sekundärpartikeln mit höhe
rem Teilchendurchmesser agglomeriert bzw. granuliert werden. Diese Granulate oder Gemi
sche unterschiedlicher Granulate werden dann mit einzelnen pulverformigen Zuschlagstoffen
vermischt und der Tablettierung zugeführt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
werden durch Verpressen teilchenförmiger Vorgemische aus mindestens einem tensidhaltigen
Granulat und mindestens einer nachträglich zugemischten pulverförmigen Komponente er
halten. Die tensidhaltigen Granulate können dabei über übliche Granulierverfahren wie Mi
scher- und Tellergranulation, Wirbelschichtgranulation, Extrusion, Pelletierung oder Kom
paktierung hergestellt werden. Es ist dabei für die späteren Wasch- und Reinigungsmittel
formkörper von Vorteil, wenn die zu verpressenden Vorgemische ein Schüttgewicht aufwei
sen, das dem üblicher Kompaktwaschmittel nahe kommt. Insbesondere ist es bevorzugt, daß
das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vorzugsweise
mindestens 600 g/l und insbesondere oberhalb von 700 g/l, aufweist. Ein weiterer Vorteil
kann aus einer engeren Teilchengrößenveneilung der eingesetzten Tensidgranulate resultie
ren. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
bevorzugt, bei denen die Granulate Teilchengrößen zwischen 10 und 4000 µm, vorzugsweise
zwischen 100 und 2000 µm und insbesondere zwischen 600 und 1400 µm aufweisen.
Es ist weiterhin bevorzugt, daß die nachträglich zugemischte(n) Komponente(n) das Bleich
mittel in der genannten erfindungsgemäßen Teilchengrößenverteilung umfaßt.
Vor der Verpressung des teilchenförmigen Vorgemischs zu Wasch- und Reinigungsmittel
formkörpern kann das Vorgemisch mit feinteiligen Oberflächenbehandlungsmitteln
"abgepudert" werden. Dies kann für die Beschaffenheit und physikalischen Eigenschaften
sowohl des Vorgemischs (Lagerung, Verpressung) als auch der fertigen Wasch- und Reini
gungsmittelformkörper von Vorteil sein. Feinteilige Abpuderungsmittel sind im Stand der
Technik altbekannt, wobei zumeist Zeolithe, Silikate oder andere anorganische Salze einge
setzt werden. Bevorzugt wird das Vorgemisch jedoch mit feinteiligem Zeolith "abgepudert",
wobei Zeolithe vom Faujasit-Typ bevorzugt sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
kennzeichnet der Begriff "Zeolith vom Faujasit-Typ" alle drei Zeolithe, die die Faujasit-
Untergruppe der Zeolith-Strukturgruppe 4 bilden (Vergleiche Donald W. Breck: "Zeolite
Molecular Sieves", John Wiley & Sons, New York, London, Sydney, Toronto, 1974, Seite
92). Neben dem Zeolith X sind also auch Zeolith Y und Faujasit sowie Mischungen dieser
Verbindungen einsetzbar, wobei der reine Zeolith X bevorzugt ist.
Auch Mischungen oder Cokristallisate von Zeolithen des Faujasit-Typs mit anderen Zeoli
then, die nicht zwingend der Zeolith-Strukturgruppe 4 angehören müssen, sind als Abpude
rungsmittel einsetzbar, wobei es von Vorteil ist, wenn mindestens 50 Gew.-% des Abpude
rungsmittels aus einem Zeolithen vom Faujasit-Typ bestehen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch- und Reinigungsmittelformkörper bevor
zugt, die aus einem teilchenförmigen Vorgemisch bestehen, das granulare Komponenten und
nachträglich zugemischte pulverförmige Stoffe enthält, wobei die bzw. eine der nachträglich
zugemischten pulverförmigen Komponenten ein Zeolith vom Faujasit-Typ mit Teilchengrö
ßen unterhalb 100 µm, vorzugsweise unterhalb 10 µm und insbesondere unterhalb 5 µm ist und
mindestens 0,2 Gew.-% vorzugsweise mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere mehr als
1 Gew.-% des zu verpressenden Vorgemischs ausmacht.
Die feinteiligen Aufbereitungskomponenten mit den obengenannten Teilchengrößen können
dabei dem zu verpressenden Vorgemisch trocken zugemischt werden. Es ist aber auch mög
lich und bevorzugt, sie durch Zugabe geringer Mengen flüssiger Stoffe an die Oberfläche der
gröberen Teilchen "anzukleben". Diese Abpuderungsverfahren sind im Stand der Technik
breit beschrieben und dem Fachmann geläufig. Als flüssige Komponenten, die sich zur Haft
vermittlung der Abpuderungsmittel eignen, können beispielsweise nichtionischen Tenside
oder wäßrige Lösungen von Tensiden oder anderen Wasch- und Reinigungsmittelinhaltsstof
fen eingesetzt werden. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, als flüssigen
Haftvermittler zwischen feinteiligem Abpuderungsmittel und den grobkörnigen Teilchen Par
füm einzusetzen.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper werden die Vorgemische in einer soge
nannten Matrize zwischen zwei Stempeln zu einem festen Komprimat verdichtet. Dieser Vor
gang, der im folgenden kurz als Tablettierung bezeichnet wird, gliedert sich in vier Abschnit
te: Dosierung, Verdichtung (elastische Verformung), plastische Verformung und Ausstoßen.
Die Tablettierung erfolgt in handelsüblichen Tablettenpressen, die prinzipiell mit Einfach- oder
Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im letzteren Fall wird nicht nur der Ober
stempel zum Druckaufbau verwendet, auch der Unterstempel bewegt sich während des Preß
vorgangs auf den Oberstempel zu, während der Oberstempel nach unten drückt. Für kleine
Produktionsmengen werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen verwendet, bei denen der
oder die Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sind, die ihrerseits an einer Achse mit
einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Die Bewegung dieser Preßstempel ist
mit der Arbeitsweise eines üblichen Viertaktmotors vergleichbar. Die Verpressung kann mit
je einem Ober- und Unterstempel erfolgen, es können aber auch mehrere Stempel an einer
Exzenterscheibe befestigt sein, wobei die Anzahl der Matrizenbohrungen entsprechend er
weiten ist. Die Durchsätze von Exzenterpressen variieren ja nach Typ von einigen hundert bis
maximal 3000 Tabletten pro Stunde.
Für größere Durchsätze wählt man Rundlauftablettenpressen, bei denen auf einem sogenann
ten Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeordnet ist. Die Zahl der
Matrizen variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch größere Matrizen im Handel
erhältlich sind. Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober- und Unterstempel zugeord
net, wobei wiederum der Preßdruck aktiv nur durch den Ober- bzw. Unterstempel, aber auch
durch beide Stempel aufgebaut werden kann. Der Matrizentisch und die Stempel bewegen
sich um eine gemeinsame senkrecht stehende Achse, wobei die Stempel mit Hilfe schienenar
tiger Kurvenbahnen während des Umlaufs in die Positionen für Befüllung, Verdichtung, pla
stische Verformung und Ausstoß gebracht werden. An den Stellen, an denen eine besonders
gravierende Anhebung bzw. Absenkung der Stempel erforderlich ist (Befüllen, Verdichten,
Ausstoßen), werden diese Kurvenbahnen durch zusätzliche Niederdruckstücke, Niederzug
schienen und Aushebebahnen unterstützt. Die Befüllung der Matrize erfolgt über eine starr
angeordnete Zufuhreinrichtung, den sogenannten Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für
die Vorgemische verbunden ist. Der Preßdruck auf das jeweilige Vorgemisch ist über die
Preßwege für Ober- und Unterstempel individuell einstellbar, wobei der Druckaufbau durch
das Vorbeirollen der Stempelschaftköpfe an verstellbaren Druckrollen geschieht.
Rundlaufuressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei oder mehreren Füll
schuhen versehen werden. Zur Herstellung zwei- und mehrschichtiger Formkörper werden
mehrere Füllschuhe hintereinander angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste Schicht
vor der weiteren Befüllung ausgestoßen wird. Durch geeignete Prozeßführung sind auf diese
Weise auch Mantel- und Punkttabletten herstellbar, die einen zwiebelschalenartigen Aufbau
haben, wobei im Falle der Punkttabletten die Oberseite des Kerns bzw. der Kernschichten
nicht überdeckt wird und somit sichtbar bleibt. Auch Rundlauftablettenpressen sind mit Ein
fach- oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß beispielsweise ein äußerer Kreis mit 50
und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig zum Verpressen benutzt werden. Die
Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen betragen über eine Million Formkörper pro
Stunde.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Tablettiermaschinen sind beispielsweise
erhältlich bei den Firmen Apparatebau Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH,
Schwarzenbek, Hofer GmbH. Weil, KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH Pres
sen GmbH, Berlin, Mapag Maschinenbau AG, Bern (CH) sowie Courtoy N.V., Halle
(BE/LU). Besonders geeignet ist beispielsweise die Hydraulische Doppeldruckpresse HPF
630 der Firma LAEIS, D.
Die Formkörper können dabei in vorbestimmter Raum form und vorbestimmter Größe gefer
tigt werden, wobei sie immer aus mehreren Phasen, d. h. Schichten, Einschlüssen oder Kernen
und Ringen bestehen. Als Raum form kommen praktisch alle sinnvoll handhabbaren Ausge
staltungen in Betracht, beispielsweise also die Ausbildung als Tafel, die Stab- bzw. Barren
form, Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie ins
besondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt.
Diese letzte Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der Tablette bis zu kompak
ten Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oberhalb 1.
Die portionierten Preßlinge können dabei jeweils als voneinander getrennte Einzelelemente
ausgebildet sein, die der vorbestimmten Dosiermenge der Wasch- und/oder Reinigungsmittel
entspricht. Ebenso ist es aber möglich, Preßlinge auszubilden, die eine Mehrzahl solcher Mas
seneinheiten in einem Preßling verbinden, wobei insbesondere durch vorgegebene Sollbruch
stellen die leichte Abtrennbarkeit portionierter kleinerer Einheiten vorgesehen ist. Für den
Einsatz von Textilwaschmitteln in Maschinen des in Europa üblichen Typs mit horizontal
angeordneter Mechanik kann die Ausbildung der portionierten Preßlinge als Tabletten, in Zy
linder- oder Quaderform zweckmäßig sein, wobei ein Durchmesser/Höhe-Verhältnis im Be
reich von etwa 0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt ist. Handelsübliche Hydraulikpressen, Ex
zenterpressen oder Rundläuferpressen sind geeignete Vorrichtungen insbesondere zur Her
stellung derartiger Preßlinge.
Die Raumform einer anderen Ausführungsform der Formkörper ist in ihren Dimensionen der
Einspülkammer von handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen angepaßt, so daß die Form
körper ohne Dosierhilfe direkt in die Einspülkammer eindosiert werden können, wo sie sich
während des Einspülvorgangs auflöst. Selbstverständlich ist aber auch ein Einsatz der
Waschmittelformkörper über eine Dosierhilfe problemlos möglich.
Ein weiterer bevorzugter mehrphasiger Formkörper, der hergestellt werden kann, hat eine
platten- oder tafelartige Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmen
ten, so daß einzelne Segmente von diesem "Mehrphasen-Riegel" an den Sollbruchstellen, die
die kurzen dünnen Segmente darstellen, abgebrochen und in die Maschine eingegeben werden
können. Dieses Prinzip des "riegelförmigen" Formkörperwaschmittels kann auch in anderen
geometrischen Formen, beispielsweise senkrecht stehenden Dreiecken, die lediglich an einer
ihrer Seiten längsseits miteinander verbunden sind, verwirklicht werden. Hier bietet es sich
aus optischen Gründen an, die Dreiecksbasis, die die einzelnen Segniente miteinander verbin
det, als eine Phase auszubilden, während die Dreiecksspitze die zweite Phase bildet. Eine
unterschiedliche Anfarbung beider Phasen ist in dieser Ausführungsform besonders reizvoll.
Nach dem Verpressen weisen die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper eine hohe Stabili
tät auf. Die Bruchfestigkeit zylinderförmiger Formkörper kann über die Meßgröße der diame
tralen Bruchbeanspruchung erfaßt werden. Diese ist bestimmbar nach
Hierin steht σ für die diametrale Bruchbeanspruchung (diametral fracture stress, DFS) in Pa, P
ist die Kraft in N, die zu dem auf den Formkörper ausgeübten Druck führt, der den Bruch des
Formkörpers verursacht, D ist der Formkörperdurchmesser in Meter und t ist die Höhe der
Formkörper.
Zur Herstellung Bleichmittel-haltiger Wasch- und Reinigungsmittelformkörper wurde ein
Tensidgranulat mit weiteren Aufbereitungskomponenten vermischt und auf einer Exzenter-
Tablettenpresse zu Formkörpern verpreßt. Das über die Aufbereitungskomponenten zugege
bene Bleichmittel (Natriumperborat-Monohydrat) wies dabei je nach Formkörper-Serie unter
schiedliche Teilchengrößenverteilungen auf. Die Zusammensetzung des Tensidgranulats ist in
der folgenden Tabelle 1 angegeben, die Zusammensetzung des zu verpressenden Vorgemischs
(und damit die Zusammensetzung der Formkörper) findet sich in Tabelle 2. Tabelle 3 zeigt
die Teilchengrößenverteilungen des in den unterschiedlichen Formkörpern eingesetzten Per
borat-Monohydrats.
Die Härte der Tabletten wurde durch Verformung der Tablette bis zum Bruch gemessen, wo
bei die Kraft auf die Seitenflächen der Tablette einwirkte und die maximale Kraft, der die Ta
blette standhielt, ermittelt wurde.
Zur Bestimmung des Tablettenzerfalls wurde die Tablette in ein Becherglas mit Wasser gelegt
(600 ml Wasser, Temperatur 30°C) und die Zeit bis zum vollständigen Tablettenzerfall gemes
sen.
Für den Einspültest wurden jeweils zwei Tabletten in die Einspülkammer einer handelsübli
chen Waschmaschine gelegt und das Waschprogramm gestartet. Nach dem Ablauf der Ein
spülphase wurde die Einspülkammer herausgezogen und visuell bewertet. Sind in der Kam
mer deutliche Rückstände zu erkennen, so wurden die Tabletten als nicht einspülbar bewertet.
Die einzelnen Vorgemische wurden mit Hilfe einer Exzenter-Tablettenpresse zu Serien von
Tabletten verpreßt. Dabei wurden durch Variation des Preßdrucks jeweils zwei unterschied
lich harte Serien von Tabletten hergestellt.
Die experimentellen Daten der einzelnen Tablettenserien zeigt Tabelle 4:
Neben den überragenden physikalischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Formkörper
E1 und E1' weisen diese zusätzlich eine verbesserte Reinigungsleistung an enzymatisch zu
entfernenden Anschmutzungen (Ei, Blut, Kakao) auf.
Claims (14)
1. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper aus verdichtetem teilchenförmigen Wasch- und
Reinigungsmittel, umfassend Bleichmittel, Gerüststoff(e) sowie gegebenenfalls weitere
Wasch- und Reinigungsmittelbestandteile, dadurch gekennzeichnet, daß das Bleichmittel
eine mittlere Teilchengröße oberhalb 0,4 mm aufweist.
2. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bleichmittel substantiell frei von Teilchen mit Größen unterhalb 0,2 mm ist.
3. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bleichmittel weniger als 30 Gew.-%, vorzugsweise weniger als
20 Gew.-% und insbesondere weniger als 10 Gew.-% Teilchen einer Größe unterhalb 0,4
mm aufweist.
4. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bleichmittel mehr als 10 Gew.-%, vorzugsweise mehr als 20 Gew.-%
und insbesondere mehr als 30 Gew.-% Teilchen einer Größe oberhalb 0,8 mm aufweist.
5. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Bleichmittel substantiell frei von Teilchen mit Größen oberhalb 1,6
mm ist.
6. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Bleichmittel Natriumperborat oder Natriumpercarbonat, insbesonde
re Natriumperborat-Monohydrat, eingesetzt wird.
7. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Formkörper weiterhin ein oder mehrere Bleichaktivator(en) enthält.
8. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Formkörper weiterhin ein oder mehrere Tensid(e) enthält.
9. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß sie durch Verpressen eines teilchenformigen Vorgemischs aus minde
stens einem tensidhaltigen Granulat und mindestens einer nachträglich zugemischten pul
verförmigen Komponente erhalten wurden.
10. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß
die Granulate über übliche Granulierverfahren wie Mischer- und Tellergranulation, Wir
belschichtgranulation, Extrusion, Pelletierung oder Kompaktierung hergestellt wurden.
11. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Granulate Teilchengrößen zwischen 10 und 4000 µm, vorzugs
weise zwischen 100 und 2000 µm und insbesondere zwischen 600 und 1400 µm aufwei
sen.
12. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die nachträglich zugemischte(n) pulverförmige(n) Komponente(n)
das Bleichmittel umfaßt.
13. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht von mindestens
500 g/l, vorzugsweise mindestens 600 g/l und insbesondere oberhalb von 700 g/l, auf
weist.
14. Wasch- und Reinigungsmittelformkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 13, enthaltend
weiterhin einen oder mehrere Stoffe aus der Gruppe der Enzyme, pH-Stellmittel, Duftstof
fe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antirede
positionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibito
ren und Korrosionsinhibitoren.
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