DE10129228B4 - Gelbildung verhindernde Zusätze zu Tensiden und Waschmittelformulierungen und ihre Anwendung in Wasch-und Reinigungsmitteln - Google Patents

Gelbildung verhindernde Zusätze zu Tensiden und Waschmittelformulierungen und ihre Anwendung in Wasch-und Reinigungsmitteln Download PDF

Info

Publication number
DE10129228B4
DE10129228B4 DE2001129228 DE10129228A DE10129228B4 DE 10129228 B4 DE10129228 B4 DE 10129228B4 DE 2001129228 DE2001129228 DE 2001129228 DE 10129228 A DE10129228 A DE 10129228A DE 10129228 B4 DE10129228 B4 DE 10129228B4
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
urea
radical
alkylpolyglycoside
surfactant particles
weight
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE2001129228
Other languages
English (en)
Other versions
DE10129228A1 (de
Inventor
Hans-Friedrich Kruse
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DE2001129228 priority Critical patent/DE10129228B4/de
Publication of DE10129228A1 publication Critical patent/DE10129228A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE10129228B4 publication Critical patent/DE10129228B4/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D1/00Detergent compositions based essentially on surface-active compounds; Use of these compounds as a detergent
    • C11D1/66Non-ionic compounds
    • C11D1/662Carbohydrates or derivatives
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D17/00Detergent materials or soaps characterised by their shape or physical properties
    • C11D17/06Powder; Flakes; Free-flowing mixtures; Sheets
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D3/00Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
    • C11D3/16Organic compounds
    • C11D3/26Organic compounds containing nitrogen
    • C11D3/32Amides; Substituted amides
    • C11D3/323Amides; Substituted amides urea or derivatives thereof

Abstract

Harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel nichtionische Tenside aus den Gruppen der alkoxylierten Alkohole, der alkoxylierten Fettsäurealkylester, der Aminoxide oder der Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
Figure 00000001
in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht oder der Formel (II),
Figure 00000002
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte Derivate dieses Restes, enthalten und...

Description

  • Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet der Wasch- und Reinigungsmitteltabletten, wie sie beispielsweise für das Waschen von Textilien, für das maschinelle Geschirrspülen oder die Reinigung harter Oberflächen, als Bleichmitteltabletten zum Einsatz in Wasch- oder Geschirrspülmaschinen, als Wasserenthärtungstabletten oder Fleckensalztabletten eingesetzt werden. Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Wasch- und Reinigungsmitteltabletten, die zum Waschen von Textilien in einer Haushaltswaschmaschine eingesetzt werden.
  • Wasch- und Reinigungsmitteltabletten sind im Stand der Technik breit beschrieben und erfreuen sich beim Verbraucher wegen der einfachen Dosierung zunehmender Beliebtheit. Tablettierte Wasch- und Reinigungsmittel haben gegenüber pulverförmigen eine Reihe von Vorteilen: Sie sind einfacher zu dosieren und zu handhaben und haben aufgrund ihrer kompakten Struktur Vorteile bei der Lagerung und beim Transport. Auch in der Patentliteratur sind Wasch- und Reinigungsmitteltabletten folglich umfassend beschrieben. Ein Problem, das bei der Anwendung von wasch- und reinigungsaktiven Tabletten immer wieder auftritt, ist die zu geringe Zerfalls- und Lösegeschwindigkeit der Tabletten unter Anwendungsbedingungen. Da hinreichend stabile, d.h. form- und bruchbeständige Tabletten nur durch verhältnismäßig hohe Preßdrucke hergestellt werden können, kommt es zu einer starken Verdichtung der Tablettenbestandteile, zu einer daraus folgenden verzögerten Desintegration der Tablette in der wäßrigen Flotte und damit zu einer zu langsamen Freisetzung der Aktivsubstanzen im Wasch- bzw. Reinigungsvorgang. Die verzögerte Desintegration der Tablette hat weiterhin den Nachteil, daß sich übliche Wasch- und Reinigungsmitteltabletten nicht über die Einspülkammer von Haushaltswaschmaschinen einspülen lassen, da die Tabletten nicht in hinreichend schneller Zeit in Sekundärpartikel zerfallen, die klein genug sind, um aus Einspülkammer in die Waschtrommel eingespült zu werden. Tabletten bereitzustellen, die sich bei vorgegebener Härte durch kurze Zerfallszeiten auszeichnen, sich also auch über die Einspülkammer haushaltsüblicher Waschmaschinen dosieren lassen, gleichzeitig jedoch bei Transport und Handhabung nur geringe Abriebverluste (geringe Friabilität) aufweisen, war eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung.
  • Zur Überwindung der Dichotomie zwischen Härte, d.h. Transport- und Handhabungsstabilität, und leichtem Zerfall der Tabletten sind im Stand der Technik viele Lösungsansätze entwickelt worden. Ein insbesondere aus der Pharmazie bekannter und auf das Gebiet der Wasch- und Reinigungsmitteltabletten ausgedehnter Ansatz ist die Inkorporation bestimmter Desintegrationshilfsmittel, die den Zutritt von Wasser erleichtern oder bei Zutritt von Wasser quellen bzw. gasentwickelnd oder in anderer Form desintegrierend wirken. Andere Lösungsvorschläge aus der Patentliteratur beschreiben die Verpressung von Vorgemischen bestimmter Teilchengrößen, die Trennung einzelner Inhaltsstoffe von bestimmten anderen Inhaltsstoffen sowie die Beschichtung einzelner Inhaltsstoffe oder der gesamten Tablette mit Bindemitteln. Auch die Idee, leichter lösliche Inhaltsstoffe in die Tabletten einzuarbeiten und so den Zerfall der Tabletten zu beschleunigen, ist in der Patentliteratur beschrieben. Neben leicht löslichen Salzen wie Acetaten, Citraten o.ä. werden z.T. auch leicht lösliche nichtionische Inhaltsstoffe erwähnt. Der Einsatz von Harnstoff als Härte- und Löslichkeitsverbesserer in Tabletten -auch in Tabletten für das Waschen und Reinigen- hat ebenfalls Niederschlag in der Patentliteratur gefunden.
  • So beschreibt die DE 11 91 509 B1 (Henkel) Waschmitteltabletten, enthaltend Tripolyphosphat der Modifikation I sowie übliche organische Waschaktivsubstanzen, wobei vorzugsweise 10 bis 35 Gew.-% Waschaktivsubstanzen, 35 bis 65 Gew.-% Tripolyphosphat, 1 bis 6 Gew.-% Kieselsäure oder Magnesiumsilikat, 3 bis 10 Gew.-% alkalische anorganische Salze, 3 bis 10 Gew.-% Harnstoff sowie bis zu 10 Gew.-% sonstiger Bestandteile enthalten sind.
  • Die DE 36 28 406 A1 (Henkel) offenbart Reinigungsmitteltabletten, hergestellt durch Verpressen von 10 bis 40 Gew.-% Aniontensid, 0 bis 10 Gew.-% Niotensid, 3 bis 10 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon, 0 bis 3 Gew.-% Silikat und 50 bis 80 Gew.-% Harnstoff. Diese Reinigungsmitteltabletten sollen zur Reinigung von Kraftfahrzeug-Windschutzscheiben eingesetzt werden. Waschmitteltabletten, die Sulfat- und Sulfonat-Tenside, welche mit Polyethylenglykolethern und Harnstoff beschichtet sind, enthalten, werden in der US 3 324 038 A (Procter & Gamble) beschrieben.
  • Die WO 95/18212 A1 (Ecolab Inc) lehrt den Einsatz von Harnstoff in stückförmigen Reinigungsmitteln für die Geschirrspülmaschine, welche durch Mischen einer wirksamen Menge eines Reinigungsmittels und einem Teil Harnstoff als Aushärtungsmittel, Überführen der homogenen Mischung in eine Form und anschließendes Aushärten herstellbar sind.
  • Einschlußverbindungen aus Harnstoff und Fettsäuren, die das Schaumverhalten zu verbessern, werden in der IN 145 921 A (Hindustan Lever Ltd.) beschrieben. Diese Verbindungen werden seifenfreien Waschmittelstücken zugesetzt.
  • Die JP 07/286199 A (Lion) offenbart ein Verfahren zur Herstellung von Waschmitteltabletten durch Vermischen eines Aniontensids mit einem Niotensid in Gegenwart von mindestens 10 Gew.-% Wasser und anderen Waschmittel-Inhaltsstoffen, wobei man Tensidgranulate erhält, und Verpressen dieser Tensidgranulate mit granularen Lösungsvermittlern einer Löslichkeit von mindestens 20g/100ml (0°C). Bevorzugte Lösungsvermittler sind Kaliumcarbonat, Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid, Natriumbenzoat, Na-Benzolsulfonat, p-Toluolsulfonsäure-Na, Na-Xylolsulfonat, NaCl, Citronensäure, D-Glucose, Harnstoff und Sucrose.
  • In allen zitierten Dokumenten des Standes der Technik wird Harnstoff der zu verpressenden Mischung als Additiv in reiner Form oder in Form definierter Verbindungen zugesetzt. Keine der genannten Schriften beschäftigt sich mit Wasch- und Reinigungsmitteltabletten die Harnstoff in Form eines Granulats enthalten, welches überwiegend andere Inhaltsstoffe enthält. Der Einsatz von Harnstoff in Wasch- und Reinigungsmitteltabletten zur Verbesserung der Zerfallszeiten und zur Ermöglichung einer Dosierung über die Einspülkammer haushaltsüblicher Waschmaschinen wird in keiner Schrift beschrieben oder nahegelegt.
  • Wasch- und Reinigungsmitteltabletten, die hochtensidhaltige Harnstoffgranulate zur Verbesserung ihrer Zerfallseigenschaften und zur Ermöglichung einer Dosierung über die Einspülkammer haushaltsüblicher Waschmaschinen enthalten, werden in der DE 198 41360 A1 (Henkel) offenbart.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich Wasch- und Reinigungsmitteltabletten mit hohen Härten, geringer Friabilität und guten Zerfallseigenschaften in wässriger Lösung herstellen lassen, wenn sie harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel enthalten, die weitere nichtionische Tenside in einem bestimmten Gewichtsverhältnis enthalten.
  • Gegenstand der Erfindung sind daher harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel, wobei die Partikel nichtionische Tenside aus den Gruppen der alkoxylierten Alkohole, der alkoxylierten Fettsäurealkylester, der Aminoxide oder der Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
    Figure 00040001
    in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht oder der Formel (II),
    Figure 00040002
    in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes, enthalten und das Gewichtsverhältnis der Alkylpolyglycoside in den Tensidpartikeln zu den nichtionischen Tensiden in den Tensidpartikeln zwischen 1:1 und 1:20 beträgt, sowie Wasch- und Reinigungsmitteltabletten aus verdichtetem, teilchenförmigem Wasch- und Reinigungsmittel, die die erfindungsgemäßen harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikel enthalten.
  • Bevorzugte Wasch- und Reinigungsmitteltablette enthalten dabei die harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikel in Mengen von 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 20 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 25 bis 40 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Tablettengewicht.
  • Der erfindungsgemäß in den tensidhaltigen Granulaten enthaltene Harnstoff ist das Diamid der Kohlensäure, das gelegentlich auch als Carbamid bezeichnet wird und läßt sich durch die Formel H2N-CO-NH2 beschreiben. Harnstoff bildet farblose, geruchfreie Kristalle der Dichte 1,335, die bei 133 °C schmelzen. Harnstoff ist in Wasser, Methanol, Ethanol und Glycerin mit neutraler Reaktion löslich.
  • Die Herstellung von Harnstoff kann nach der Wöhlerschen Synthese durch Eindampfen einer wäßrigen Lösung von Ammoniumcyanat oder im Laboratorium durch Einwirkung von Ammoniak auf Phosgen, Chlorameisensäureester, Urethane oder Kohlensäurediester nach der üblichen Säureamid-Synthese erfolgen. Technisch wird Harnstoff aus Kohlendioxid und Ammoniak über Ammoniumcarbamat, das bei 135-150°C und 35-40 bar in Gegenwart der dreifachen Menge Ammoniak in Harnstoff übergeht, herstellen. Unter diesen Bedingungen wird die als Nebenreaktion ablaufende Hydrolyse des Ammoniumcarbamats in Ammoniumcarbonat bzw. Ammoniak und Kohlendioxid unterdrückt.
  • In bevorzugten Wasch- und Reinigungsmitteltabletten enthalten die erfindungsgemäßen Tensidpartikel Harnstoff in Mengen von 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt von 1 bis 10 Gew.-% und insbesondere von 1,5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des Tensidpartikels, wobei sich diese Mengenangaben auf die Zusammensetzung der Tensidpartikel nach der Konfektionierung durch Sprühtrocknung, Granulation, Agglomeration, Preßagglomeration oder eine Kombination dieser Verfahren bezieht. Vorteilhafterweise kann den Tensidpartikeln im Anschluß an die Konfektionierung zusätzlicher Harnstoff in fester, gelöster oder suspendierter Form, beispielsweise durch Bepuderung oder Besprühung mit Lösungen oder Suspensionen, zugefügt werden. Außer in den Tensidpartikeln ist Harnstoff bevorzugt beispielsweise auch in weiteren compoundierten Inhaltsstoffen der erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmitteltablette enthalten. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Wasch- und Reinigungsmitteltablette enthalten daher neben den harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikeln weitere Harnstoffanteile.
  • Neben den erfindungsgemäß in die harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikel in dem genannten Mengenverhältnis inkorporierten nichtionischen Tensiden können die Tensidpartikel weitere Tenside enthalten. Diese können aus den Gruppen der anionischen, kationischen oder amphoteren Tenside stammen, wobei selbstverständlich auch Mischungen der genannten Tensidtypen zum Einsatz kommen können. Unabhängig vom eingesetzten Tensidtyp weisen die Tensidpartikel in bevorzugten Wasch- und Reinigungsmitteltabletten Tensidgehalte von 5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 10 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 15 bis 40 Gew.%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Tensidpartikel, auf.
  • Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die α-sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet.
  • Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäweglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte sulfierte Fettsäweglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
  • Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäwehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.
  • Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
  • Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten C8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten). Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
  • Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
  • Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium-oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
  • Bei der Auswahl der anionischen Tenside stehen der Formulierungsfreiheit keine einzuhaltenden Rahmenbedingungen im Weg. Bevorzugte Tensidgranulate weisen jedoch einen Gehalt an Seife auf, der 0,2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Wasch- und Reinigungsmitteltabletten, übersteigt. Bevorzugt einzusetzende anionische Tenside sind dabei die Alkylbenzolsulfonate und Fettalkoholsulfate, wobei bevorzugte Wasch- und Reinigungsmitteltabletten 2 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 2,5 bis 15 Gew.-% und insbesondere 5 bis 10 Gew.-% Fettalkoholsulfat(e), jeweils bezogen auf das Gewicht der Wasch- und Reinigungsmitteltabletten, enthalten
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Wasch- und Reinigungsmitteltabletten bevorzugt, in denen die Tensidpartikel einen Anteil an anionischen Tensiden von 5 bis 45 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-% und insbesondere 15 bis 35 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Tensidpartikel, aufweisen. Weiterhin ist bevorzugt, daß die harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikel, insbesondere als Bestandteil einer erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmitteltablette, ein Gewichtsverhältnis der Alkylpolyglycoside zu den ionischen Tensiden zwischen 5:1 und 1:40, vorzugsweise zwischen 2:1 und 1:30 und insbesondere zwischen 1:1 und 1:20 aufweisen.
  • Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte, insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z.B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
  • Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester.
  • Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden, die Alkylpolyglycoside (APG), sind ein wesentlicher Bestandteil der erfindungsgemäßen Tensidpartikel. Einsetzbare Alkylpolyglycoside genügen der allgemeinen Formel RO(G)z, in der R für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Glycosidierungsgrad z liegt dabei zwischen 1,0 und 4,0, vorzugsweise zwischen 1,0 und 2,0 und insbesondere zwischen 1,1 und 1,4.
  • Bevorzugt eingesetzt werden lineare Alkylpolyglucoside, also Alkylpolyglycoside, in denen der Polyglycosylrest ein Glucoserest und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Wasch- und Reinigungsmitteltabletten enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht der in der Tablette enthaltenen harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikel, Alkylpolyglycoside in Mengen zwischen 0.01 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0.5 und 8 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 1 und 6 Gew.-% und insbesondere zwischen 1.5 und 4 Gew.-%.
  • Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon. Grundsätzlich werden Wasch- und Reinigungsmitteltabletten bevorzugt, deren harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel einen Anteil an nichtionischen Tensiden von 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise von 2,5 bis 10 Gew.-% und insbesondere von 5 bis 7,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Tensidpartikel aufweisen. Erfindungsgemäß weisen die harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikel, insbesondere als Bestandteil einer erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmitteltablette, ein Gewichtsverhältnis der Alkylpolyglycoside zu den nichtionischen Tensiden zwischen 1:1 und 1:20 auf.
  • Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
    Figure 00100001
    in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.
  • Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II),
    Figure 00110001
    in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes.
  • [Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten, beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
  • Neben den bisher genannten Inhaltsstoffen enthalten die erfindungsgemäßen Tensidpartikel in aller Regel weitere Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln. Um lagerstabile und gut rieselfähige Tensidpartikel zu erhalten, ist es bevorzugt, wenn bei der Herstellung der Tensidpartikel Trägerstoffe zugesetzt werden. Auch andere Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln, insbesondere sogenannten Kleinkomponenten wie optische Aufheller, Polymere, Entschäumer, Phosphonate, Farb- und Duftstoffe, können Bestandteil der Tensidpartikel sein.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikeln, dadurch gekennzeichnet, daß Alkylpolyglycosid(e), Harnstoff, Tensid(e) und gegebenenfalls weitere übliche Bestandteile von Wasch- und Reinigungsmitteln abgemischt werden und das Gemisch in der Folge einer Konfektionierung durch Spühtrocknung, Granulation, Agglomeration, Preßagglomeration oder eine Kombination dieser Verfahren unterworfen wird, wobei im Anschluß an die Konfektionierung optional Harnstoff in fester, gelöster oder suspendierter Form zugefügt wird.
  • Auch beim erfindungsgemäßen Verfahren liegen die Harnstoffgehalte der erfindungsgemäßen Tensidpartikel vorteilhaft im Bereich von 0,1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 0,5 bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt von 1 bis 10 Gew.-% und insbesondere von 1,5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Tensidpartikel.
  • Die Herstellung tensidhaltiger Granulate ist im Stand der Technik breit beschreiben, wobei neben umfangreicher Patentliteratur auch auf zahlreiche Übersichtsartikel und Monographien zurückgegriffen werden kann. So beschreibt W.Hermann de Groot, I. Adami, G.F. Moretti "The Manufacture of Modern Detergent Powders ", Hermann de Groot Academic Publisher, Wassenaar, 1995 verschiedene Sprühtrocknungs-, Misch- und Granulierverfahren zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteln.
  • Aus energetischen Gründen ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt, wenn die harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikel nicht durch Sprühtrocknung, sondern über ein Granulierverfahren hergestellt werden. Neben den herkömmlichen Granulier- und Agglomerationsverfahren, die in den unterschiedlichsten Mischgranulatoren und Mischagglomeratoren durchgeführt werden können, sind beispielsweise auch Preßagglomerationsverfahren einsetzbar. Verfahren, bei denen das tensidhaltige Granulat durch Granulation, Agglomeration, Preßagglomeration oder eine Kombination dieser Verfahren hergestellt wird, sind daher bevorzugt.
  • Die Granulierung kann in einer Vielzahl von in der Wasch- und Reinigungsmittelindustrie üblicherweise eingesetzten Apparaten durchgeführt werden. So ist es beispielsweise möglich, die in der Pharmazie gängigen Verrunder zu verwenden. In solchen Drehtellerapparaturen beträgt die Verweilzeit der Granulate üblicherweise weniger als 20 Sekunden. Auch herkömmliche Mischer und Mischgranulatoren sind zur Granulierung geeignet. Als Mischer können dabei sowohl Hochintensitätsmischer ("high-shear mixer") als auch normale Mischer mit geringeren Umlaufgeschwindigkeiten verwendet werden. Geeignete Mischer sind beispielsweise Eirich®-Mischer der Serien R oder RV (Warenzeichen der Maschinenfabrik Gustav Eirich, Hardheim), der Schugi® Flexomix, die Fukae® FS-G-Mischer (Warenzeichen der Fukae Powtech, Kogyo Co., Japan), die Lödige® FM-, KM- und CB-Mischer (Warenzeichen der Lödige Maschinenbau GmbH, Paderborn) oder die Drais®-Serien T oder K-T (Warenzeichen der Drais-Werke GmbH, Mannheim). Die Verweilzeiten der Granulate in den Mischern liegen im Bereich von weniger als 60 Sekunden, wobei die Verweilzeit auch von der Umlaufgeschwindigkeit des Mischers abhängt. Hierbei verkürzen sich die Verweilzeiten entsprechend, je schneller der Mischer läuft. Bevorzugt betragen die Verweilzeiten der Granulate im Mischer/Verrunder unter einer Minute, vorzugsweise unter 15 Sekunden. In langsam laufenden Mischern, z.B. einem Lödige KM, werden Verweilzeiten von bis zu 20 Minuten eingestellt, wobei Verweilzeiten unter 10 Minuten wegen der Verfahrensökonomie bevorzugt sind.
  • Bei dem Verfahren der Preßagglomeration wird das tensidhaltige Granulat unter Druck und unter Einwirkung von Scherkräften verdichtet und dabei homogenisiert und anschließend formgebend aus den Apparaten ausgetragen. Die technisch bedeutsamsten Preßagglomerationsverfahren sind die Extrusion, die Walzenkompaktierung, die Pelletierung und das Tablettieren. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt zur Herstellung des tensidhaltige Granulats eingesetzte Preßagglomerationsverfahren sind die Extrusion, die Walzenkompaktierung und die Pelletierung.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird dabei das tensidhaltige Granulat vorzugsweise kontinuierlich einem Planetwalzenextruder oder einem 2-Wellen-Extruder bzw. 2-Schnecken-Extruder mit gleichlaufender oder gegenlaufender Schneckenführung zugeführt, dessen Gehäuse und dessen Extruder-Granulierkopf auf die vorbestimmte Extrudiertemperatur aufgeheizt sein können. Unter der Schereinwirkung der Extruderschnecken wird das Vorgemisch unter Druck, der vorzugsweise mindestens 25 bar beträgt, bei extrem hohen Durchsetzen in Abhängigkeit von dem eingesetzten Apparat aber auch darunter liegen kann, verdichtet, plastifiziert, in Form feiner Stränge durch die Lochdüsenplatte im Extruderkopf extrudiert und schließlich das Extrudat mittels eines rotierenden Abschlagmessers vorzugsweise zu etwa kugelförmigen bis zylindrischen Granulatkörnern verkleinert. Der Lochdurchmesser der Lochdüsenplatte und die Strangschnittlänge werden dabei auf die gewählte Granulatdimension abgestimmt. In dieser Ausführungsform gelingt die Herstellung von Granulaten einer im wesentlichen gleichmäßig vorherbestimmbaren Teilchengröße, wobei im einzelnen die absoluten Teilchengrößen dem beabsichtigten Einsatzzweck angepaßt sein können. Wichtige Ausführungsformen sehen hier die Herstellung von einheitlichen Granulaten im Millimeterbereich, beispielsweise im Bereich von 0,8 bis 5 mm und insbesondere im Bereich von etwa 1,0 bis 3 mm vor. Das Länge/Durchmesser-Verhältnis der abgeschlagenen primären Granulate liegt dabei in einer wichtigen Ausführungsform im Bereich von etwa 1:1 bis etwa 3:1. Weiterhin ist es bevorzugt, das noch plastische Primärgranulat einem weiteren formgebenden Verarbeitungsschritt zuzuführen; dabei werden am Rohextrudat vorliegende Kanten abgerundet, so daß letztlich kugelförmig bis annähernd kugelförmige Extrudatkörner erhalten werden können. Alternativ können Extrusionen/Verpressungen auch in Niedrigdruckextrudern, in der Kahl-Presse oder im Bextruder durchgeführt werden.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird das Herstellverfahren für das tensidhaltige Granulat mittels einer Walzenkompaktierung durchgeführt. Hierbei wird das tensidhaltige Granulat gezielt zwischen zwei glatte oder mit Vertiefungen von definierter Form versehene Walzen eindosiert und zwischen den beiden Walzen unter Druck zu einem blattförmigen Kompaktat, der sogenannten Schülpe, ausgewalzt. Die Walzen üben auf das Vorgemisch einen hohen Liniendruck aus und können je nach Bedarf zusätzlich geheizt bzw. gekühlt werden. Bei der Verwendung von Glattwalzen erhält man glatte, unstrukturierte Schülpenbänder, während durch die Verwendung strukturierter Walzen entsprechend strukturierte Schülpen oder einzelne Pellets erzeugt werden können, in denen beispielsweise bestimmte Formen der späteren Granulate bzw. Tabletten vorgegeben werden können. Das Schülpenband wird nachfolgend durch eine Abschlag- und Zerkleinerungsvorgang in kleinere Stücke gebrochen und kann auf diese Weise zu Granulatkörnern verarbeitet werden, die durch weitere an sich bekannte Oberflächen-behandlungsverfahren weiter vergütet, insbesondere in annähernd kugelförmige Gestalt gebracht werden können.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Herstellung des tensidhaltigen Granulats mittels einer Pelletierung durchgeführt. Hierbei wird das tensidhaltige Granulat auf eine perforierte Fläche aufgebracht und mittels eines druckgebenden Körpers durch die Löcher gedrückt. Bei üblichen Ausführungsformen von Pelletpressen wird das tensidhaltige Granulat unter Druck verdichtet, plastifiziert, mittels einer rotierenden Walze in Form feiner Stränge durch eine perforierte Fläche gedrückt und schließlich mit einer Abschlagvorrichtung zu Granulatkörnern zerkleinert. Hierbei sind die unterschiedlichsten Ausgestaltungen von Druckwalze und perforierter Matrize denkbar. So finden beispielsweise flache perforierte Teller ebenso Anwendung wie konkave oder konvexe Ringmatrizen, durch die das Material mittels einer oder mehrerer Druckwalzen hindurchgepreßt wird. Die Preßrollen können bei den Tellergeräten auch konisch geformt sein, in den ringförmigen Geräten können Matrizen und Preßrolle(n) gleichläufigen oder gegenläufigen Drehsinn besitzen. Ein zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeigneter Apparat ist beispielsweise eine Ringmatrizenpresse bestehend aus einer rotierenden, von Preßkanälen durchsetzten Ringmatrize und wenigstens einer mit deren Innenfläche in Wirkverbindung stehenden Preßrolle, die das dem Matrizenraum zugeführte Material durch die Preßkanäle in einen Materialaustrag preßt. Hierbei sind Ringmatrize und Preßrolle gleichsinnig antreibbar, wodurch eine verringerte Scherbelastung und damit geringere Temperaturerhöhung des Vorgemischs realisierbar ist. Selbstverständlich kann aber auch bei der Pelletierung mit heiz- oder kühlbaren Walzen gearbeitet werden, um eine gewünschte Temperatur des Vorgemischs einzustellen.
  • Die harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel werden anschließend mit weiteren feinteiligen Aufbereitungskomponenten zu einem Vorgemisch vermischt, das danach zu Wasch- und Reinigungsmitteltabletten verpreßt werden kann. Es ist im erfindungsgemäßen Verfahren für die späteren Wasch- und Reinigungsmitteltabletten von Vorteil, wenn das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht aufweist, das dem üblicher Kompaktwaschmittel nahe kommt. Insbesondere ist es bevorzugt, daß das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vorzugsweise von mindestens 600 g/l und insbesondere oberhalb von 700 g/l, aufweist.
  • Vorzugsweise enthält das zu verpressende Vorgemisch als Aufbereitungskomponenten außer den bereits genannten Inhaltsstoffen weitere in Wasch- und Reinigungsmitteln übliche Inhaltsstoffe, insbesondere aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, Builder, Polymere, pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren und Korrosionsinhibitoren oder weiterer üblicher Bestandteile von Wasch- und Reinigungsmitteln. Die genannten Stoffe können aber auch ganz oder teilweise bereits Bestandteil der Tensidpartikel sein.
  • Neben den waschaktiven Substanzen sind Gerüststoffe die wichtigsten Inhaltsstoffe von Wasch- und Reinigungsmitteln. In den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmitteltabletten können dabei alle üblicherweise in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzten Gerüststoffe enthalten sein, insbesondere also Zeolithe, Silikate, Carbonate, organische Cobuilder und – wo keine ökologischen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen – auch die Phosphate.
  • Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel NaMSixO2x+1·H2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch 6-Natriumdisilikate Na2Si2O5·yH2O bevorzugt.
  • Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na2O : SiO2 von 1:2 bis 1:3,3, vorzugsweise von 1:2 bis 1:2,8 und insbesondere von 1:2 bis 1:2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, daß die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, daß die Produkte mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte röntgenamorphe Silikate weisen ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen Wassergläsern auf. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate, compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.
  • Falls gewünscht, kann über die durch die Tensidpartikel eingebrachte Menge an Zeolith vom P- und/oder X-Typ hinaus weiterer Zeolith in das Vorgemisch inkorporiert werden, indem Zeolith als Aufbereitungskomponente zugegeben wird. Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist vorzugsweise ein Zeolith vom Typ A, P, X oder Y. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie Mischungen aus A, X und/oder P. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 μm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
  • Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden sollte. Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate und insbesondere der Tripolyphosphate.
  • Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze einsetzbaren Polycarbonsäuren, wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und Mischungen aus diesen.
  • Um den Zerfall hochverdichteter Tabletten zu erleichtern, ist es möglich, Desintegrationshilfsmittel, sogenannte Tablettensprengmittel, in diese einzuarbeiten, um die Zerfallszeiten zu verkürzen. Unter Tablettensprengmitteln bzw. Zerfallsbeschleunigern werden gemäß Römpp (9. Auflage, Bd. 6, S. 4440) und Voigt "Lehrbuch der pharmazeutischen Technologie" (6. Auflage, 1987, S. 182-184) Hilfsstoffe verstanden, die für den raschen Zerfall von Tabletten in Wasser oder Magensaft und für die Freisetzung der Pharmaka in resorbierbarer Form sorgen.
  • Diese Stoffe, die auch aufgrund ihrer Wirkung als "Spreng"mittel bezeichnet werden, vergrößern bei Wasserzutritt ihr Volumen, wobei einerseits das Eigenvolumen vergrößert (Quellung), andererseits auch über die Freisetzung von Gasen ein Druck erzeugt werden kann, der die Tablette in kleinere Partikel zerfallen läßt. Altbekannte Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise Carbonat/Citronensäure-Systeme, wobei auch andere organische Säuren eingesetzt werden können. Quellende Desintegrationshilfsmittel sind beispielsweise synthetische Polymere wie Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder natürliche Polymere bzw. modifizierte Naturstoffe wie Cellulose und Stärke und ihre Derivate, Alginate oder Casein-Derivate.
  • Bevorzugte Wasch- und Reinigungsmitteltabletten enthalten 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 8 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% eines Desintegrationshilfsmittels, jeweils bezogen auf das Tablettengewicht.
  • Als bevorzugte Desintegrationsmittel werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, so daß bevorzugte Wasch- und Reinigungsmitteltabletten ein solches Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 8 Gew.-% und insbesondere 4 bis 6 Gew.-% enthalten. Reine Cellulose weist die formale Bruttozusammensetzung (C6H10O5)n auf und stellt formal betrachtet ein β-1,4-Polyacetal von Cellobiose dar, die ihrerseits aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut ist. Geeignete Cellulosen bestehen dabei aus ca. 500 bis 5000 Glucose-Einheiten und haben demzufolge durchschnittliche Molmassen von 50.000 bis 500.000. Als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis verwendbar sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch Cellulose-Derivate, die durch polymeranaloge Reaktionen aus Cellulose erhältlich sind. Solche chemisch modifizierten Cellulosen umfassen dabei beispielsweise Produkte aus Veresterungen bzw. Veretherungen, in denen Hydroxy-Wasserstoffatome substituiert wurden. Aber auch Cellulosen, in denen die Hydroxy-Gruppen gegen funktionelle Gruppen, die nicht über ein Sauerstoffatom gebunden sind, ersetzt wurden, lassen sich als Cellulose-Derivate einsetzen. In die Gruppe der Cellulose-Derivate fallen beispielsweise Alkalicellulosen, Carboxymethylcellulose (CMC), Celluloseester und -ether sowie Aminocellulosen.
  • Die genannten Cellulosederivate werden vorzugsweise nicht allein als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis eingesetzt, sondern in Mischung mit Cellulose verwendet. Der Gehalt dieser Mischungen an Cellulosederivaten beträgt vorzugsweise unterhalb 50 Gew.-%, besonders bevorzugt unterhalb 20 Gew.-%, bezogen auf das Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis. Besonders bevorzugt wird als Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis reine Cellulose eingesetzt, die frei von Cellulosederivaten ist.
  • Als weiteres Desintegrationsmittel auf Cellulosebasis oder als Bestandteil dieser Komponente kann mikrokristalline Cellulose verwendet werden. Diese mikrokristalline Cellulose wird durch partielle Hydrolyse von Cellulosen unter solchen Bedingungen erhalten, die nur die amorphen Bereiche (ca. 30% der Gesamt-Cellulosemasse) der Cellulosen angreifen und vollständig auflösen, die kristallinen Bereiche (ca. 70%) aber unbeschadet lassen. Eine nachfolgende Desaggregation der durch die Hydrolyse entstehenden mikrofeinen Cellulosen liefert die mikrokristallinen Cellulosen, die Primärteilchengrößen von ca. 5 μm aufweisen und beispielsweise zu Granulaten mit einer mittleren Teilchengröße von 200 μm kompaktierbar sind.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind deshalb weiterhin Wasch- und Reinigungsmitteltabletten, enthaltend harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel, dadurch gekennzeichnet, daß die Tablette ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Tablettengewicht, enthält.
  • Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H2O2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H2O2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Auch beim Einsatz der Bleichmittel ist es möglich, auf den Einsatz von Tensiden und/oder Gerüststoffen zu verzichten, so daß reine Bleichmitteltabletten herstellbar sind. Sollen solche Bleichmitteltabletten zur Textilwäsche eingesetzt werden, ist eine Kombination von Natriumpercarbonat mit Natriumsesquicarbonat bevorzugt, unabhängig davon, welche weiteren Inhaltsstoffe in den Tabletten enthalten sind. Werden Reinigungs- oder Bleichmitteltabletten für das maschinelle Geschirrspülen hergestellt, so können auch Bleichmittel aus der Gruppe der organischen Bleichmittel eingesetzt werden. Typische organische Bleichmittel sind die Diacylperoxide, wie z.B. Dibenzoylperoxid. Weitere typische organische Bleichmittel sind die Peroxysäuren, wobei als Beispiele besonders die Alkylperoxysäuren und die Arylperoxysäuren genannt werden. Bevorzugte Vertreter sind (a) die Peroxybenzoesäure und ihre ringsubstituierten Derivate, wie Alkylperoxybenzoesäuren, aber auch Peroxy-α-Naphtoesäure und Magnesium-monoperphthalat, (b) die aliphatischen oder substituiert aliphatischen Peroxysäuren, wie Peroxylaurinsäure, Peroxystearinsäure, ε-Phthalimidoperoxycapronsäure [Phthaloiminoperoxyhexansäure (PAP)], o-Carboxybenzamidoperoxycapronsäure, N-nonenylamidoperadipinsäure und N-nonenylamidopersuccinate, und (c) aliphatische und araliphatische Peroxydicarbonsäuren, wie 1,12-Diperoxycarbonsäure, 1,9-Diperoxyazelainsäure, Diperocysebacinsäure, Diperoxybrassylsäure, die Diperoxyphthalsäuren, 2-Decyldiperoxybutan-1,4-disäure, N,N-Terephthaloyl-di(6-aminopercapronsäue) können eingesetzt werden.
  • Als Bleichmittel in Tabletten für das maschinelle Geschirrspülen können auch Chlor oder Brom freisetzende Substanzen eingesetzt werden. Unter den geeigneten Chlor oder Brom freisetzenden Materialien kommen beispielsweise heterocyclische N-Brom- und N-Chloramide, beispielsweise Trichlorisocyanursäure, Tribromisocyanursäure, Dibromisocyanursäure und/oder Dichlorisocyanursäure (DICA) und/oder deren Salze mit Kationen wie Kalium und Natrium in Betracht. Hydantoinverbindungen, wie 1,3-Dichlor-5,5-dimethylhydanthoin sind ebenfalls geeignet.
  • Um beim Waschen oder Reinigen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung zu erreichen, können Bleichaktivatoren als alleiniger Bestandteil oder als Inhaltsstoff der Komponente b) eingearbeitet werden. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, – insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
  • Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch sogenannte Bleichkatalysatoren in die Tabletten eingearbeitet werden. Bei diesen Stoffen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru – oder Mo-Salenkomplexe oder -carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren verwendbar.
  • Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase oder aus Protease, Amylase und Lipase oder Protease, Lipase und Cellulase, insbesondere jedoch Cellulase-haltige Mischungen von besonderem Interesse. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen oder Enzymgranulate in den erfindungsgemäßen Tabletten kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis etwa 2 Gew.-% betragen.
  • Zusätzlich können die Wasch- und Reinigungsmitteltabletten auch Komponenten enthalten, welche die Öl- und Fettauswaschbarkeit aus Textilien positiv beeinflussen (sogenannte soil repellents). Dieser Effekt wird besonders deutlich, wenn ein Textil verschmutzt wird, das bereits vorher mehrfach mit einem erfindungsgemäßen Waschmittel, das diese öl- und fettlösende Komponente enthält, gewaschen wurde. Zu den bevorzugten öl- und fettlösenden Komponenten zählen beispielsweise nichtionische Celluloseether wie Methylcellulose und Methylhydroxy-propylcellulose mit einem Anteil an Methoxyl-Gruppen von 15 bis 30 Gew.% und an Hydroxypropoxyl-Gruppen von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf den nichtionischen Celluloseether, sowie die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder der Terephthalsäure bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder Polyethylenglykolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten Derivaten von diesen. Besonders bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate der Phthalsäure- und der Terephthalsäure-Polymere.
  • Die Tabletten können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z.B. Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z.B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können verwendet werden.
  • Farb- und Duftstoffe werden den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmitteltabletten zugesetzt, um den ästhetischen Eindruck der Produkte zu verbessern und dem Verbraucher neben der Weichheitsleistung ein visuell und sensorisch "typisches und unverwechselbares" Produkt zur Verfügung zu stellen. Als Parfümöle bzw. Duftstoffe können einzelne Riechstoffverbindungen, z.B. die synthetischen Produkte vom Typ der Ester, Ether, Aldehyde, Ketone, Alkohole und Kohlenwasserstoffe verwendet werden. Riechstoffverbindungen vom Typ der Ester sind z.B. Benzylacetat, Phenoxyethylisobutyrat, p-tert.-Butylcyclohexylacetat, Linalylacetat, Dimethylbenzyl-carbinylacetat, Phenylethylacetat, Linalylbenzoat, Benzylformiat, Ethylmethylphenyl-glycinat, Allylcyclohexylpropionat, Styrallylpropionat und Benzylsalicylat. Zu den Ethern zählen beispielsweise Benzylethylether, zu den Aldehyden z.B. die linearen Alkanale mit 8-18 C-Atomen, Citral, Citronellal, Citronellyloxyacetaldehyd, Cyclamenaldehyd, Hydroxycitronellal, Lilial und Bourgeonal, zu den Ketonen z.B. die Jonone, α-Isomethylionon und Methyl-cedrylketon, zu den Alkoholen Anethol, Citronellol, Eugenol, Geraniol, Linalool, Phenylethylalkohol und Terpineol, zu den Kohlenwasserstoffen gehören hauptsächlich die Terpene wie Limonen und Pinen. Bevorzugt werden jedoch Mischungen verschiedener Riechstoffe verwendet, die gemeinsam eine ansprechende Duftnote erzeugen. Solche Parfümöle können auch natürliche Riechstoffgemische enthalten, wie sie aus pflanzlichen Quellen zugänglich sind, z.B. Pine-, Citrus-, Jasmin-, Patchouly-, Rosen- oder Ylang-Ylang-Öl. Ebenfalls geeignet sind Muskateller, Salbeiöl, Kamillenöl, Nelkenöl, Melissenöl, Minzöl, Zimtblätteröl, Lindenblütenöl, Wacholderbeeröl, Vetiveröl, Olibanumöl, Galbanumöl und Labdanumöl sowie Orangenblütenöl, Neroliol, Orangenschalenöl und Sandelholzöl.
  • Üblicherweise liegt der Gehalt der erfindungsgemäßen Weichmacher an Farbstoffen unter 0,01 Gew.-%, während Duftstoffe bis zu 2 Gew.-% der gesamten Formulierung ausmachen können.
  • Die Duftstoffe können direkt in die erfindungsgemäßen Mittel eingearbeitet werden, es kann aber auch vorteilhaft sein, die Duftstoffe auf Träger aufzubringen, die die Haftung des Parfüms auf der Wäsche verstärken und durch eine langsamere Duftfreisetzung für langanhaltenden Duft der Textilien sorgen. Als solche Trägermaterialien haben sich beispielsweise Cyclodextrine bewährt, wobei die Cyclodextrin-Parfüm-Komplexe zusätzlich noch mit weiteren Hilfsstoffen beschichtet werden können.
  • Um den ästhetischen Eindruck der erfindungsgemäßen Mittel zu verbessern, können sie mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden. Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keinerlei Schwierigkeit bereitet, besitzen eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern, um diese nicht anzufärben.
  • Vor der Verpressung des teilchenförmigen Vorgemischs zu Wasch- und Reinigungsmitteltabletten kann das Vorgemisch mit feinteiligen Oberflächenbehandlungsmitteln "abgepudert" werden. Dies kann für die Beschaffenheit und physikalischen Eigenschaften sowohl des Vorgemischs (Lagerung, Verpressung) als auch der fertigen Wasch- und Reinigungsmitteltabletten von Vorteil sein. Feinteilige Abpuderungsmittel sind im Stand der Technik altbekannt, wobei zumeist Zeolithe, Silikate oder andere anorganische Salze eingesetzt werden. Bevorzugt wird das Vorgemisch jedoch mit feinteiligem Zeolith "abgepudert", wobei Zeolithe vom Faujasit-Typ bevorzugt sind. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kennzeichnet der Begriff "Zeolith vom Faujasit-Typ" alle drei Zeolithe, die die Faujasit-Untergruppe der Zeolith-Strukturgruppe 4 bilden (Vergleiche Donald W. Breck: "Zeolite Molecular Sieves", John Wiley & Sons, New York, London, Sydney, Toronto, 1974, Seite 92). Neben dem Zeolith X sind also auch Zeolith Y und Faujasit sowie Mischungen dieser Verbindungen einsetzbar, wobei der reine Zeolith X bevorzugt ist.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind Verfahren zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteltabletten bevorzugt, bei denen die bzw. eine der nachträglich zugemischten feinteiligen Aufbereitungskomponenten ein Zeolith vom Faujasit-Typ mit Teilchengrößen unterhalb 100μm, vorzugsweise unterhalb 10μm und insbesondere unterhalb 5μm ist und mindestens 0,2 Gew.-%, vorzugsweise mindestens 0,5 Gew.-% und insbesondere mehr als 1 Gew.-% des zu verpressenden Vorgemischs ausmacht.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Tabletten wird das Vorgemisch in einer sogenannten Matrize zwischen zwei Stempeln zu einem festen Komprimat verdichtet. Dieser Vorgang, der im folgenden kurz als Tablettierung bezeichnet wird, gliedert sich in vier Abschnitte: Dosierung, Verdichtung (elastische Verformung), plastische Verformung und Ausstoßen.
  • Zunächst wird das Vorgemisch in die Matrize eingebracht, wobei die Füllmenge und damit das Gewicht und die Form der entstehenden Tablette durch die Stellung des unteren Stempels und die Form des Preßwerkzeugs bestimmt werden. Die gleichbleibende Dosierung auch bei hohen Tablettendurchsätzen wird vorzugsweise über eine volumetrische Dosierung des Vorgemischs erreicht. Im weiteren Verlauf der Tablettierung berührt der Oberstempel das Vorgemisch und senkt sich weiter in Richtung des Unterstempels ab. Bei dieser Verdichtung werden die Partikel des Vorgemisches näher aneinander gedrückt, wobei das Hohlraumvolumen innerhalb der Füllung zwischen den Stempeln kontinuierlich abnimmt. Ab einer bestimmten Position des Oberstempels (und damit ab einem bestimmten Druck auf das Vorgemisch) beginnt die plastische Verformung, bei der die Partikel zusammenfließen und es zur Ausbildung der Tablette kommt. Je nach den physikalischen Eigenschaften des Vorgemisches wird auch ein Teil der Vorgemischpartikel zerdrückt und es kommt bei noch höheren Drücken zu einer Sinterung des Vorgemischs. Bei steigender Preßgeschwindigkeit, also hohen Durchsatzmengen, wird die Phase der elastischen Verformung immer weiter verkürzt, so daß die entstehenden Tabletten mehr oder minder große Hohlräume aufweisen können. Im letzten Schritt der Tablettierung wird die fertige Tablette durch den Unterstempel aus der Matrize herausgedrückt und durch nachfolgende Transporteinrichtungen wegbefördert. Zu diesem Zeitpunkt ist lediglich das Gewicht der Tablette endgültig festgelegt, da die Preßlinge aufgrund physikalischer Prozesse (Rückdehnung, kristallographische Effekte, Abkühlung etc.) ihre Form und Größe noch ändern können.
  • Die Tablettierung erfolgt in handelsüblichen Tablettenpressen, die prinzipiell mit Einfach- oder Zweifachstempeln ausgerüstet sein können. Im letzteren Fall wird nicht nur der Oberstempel zum Druckaufbau verwendet, auch der Unterstempel bewegt sich während des Preßvorgangs auf den Oberstempel zu, während der Oberstempel nach unten drückt. Für kleine Produktionsmengen werden vorzugsweise Exzentertablettenpressen verwendet, bei denen der oder die Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sind, die ihrerseits an einer Achse mit einer bestimmten Umlaufgeschwindigkeit montiert ist. Die Bewegung dieser Preßstempel ist mit der Arbeitsweise eines üblichen Viertaktmotors vergleichbar. Die Verpressung kann mit je einem Ober- und Unterstempel erfolgen, es können aber auch mehrere Stempel an einer Exzenterscheibe befestigt sein, wobei die Anzahl der Matrizenbohrungen entsprechend erweitert ist. Die Durchsätze von Exzenterpressen variieren ja nach Typ von einigen hundert bis maximal 3000 Tabletten pro Stunde.
  • Für größere Durchsätze wählt man Rundlauftablettenpressen, bei denen auf einem sogenannten Matrizentisch eine größere Anzahl von Matrizen kreisförmig angeordnet ist. Die Zahl der Matrizen variiert je nach Modell zwischen 6 und 55, wobei auch größere Matrizen im Handel erhältlich sind. Jeder Matrize auf dem Matrizentisch ist ein Ober- und Unterstempel zugeordnet, wobei wiederum der Preßdruck aktiv nur durch den Ober- bzw. Unterstempel, aber auch durch beide Stempel aufgebaut werden kann. Der Matrizentisch und die Stempel bewegen sich um eine gemeinsame senkrecht stehende Achse, wobei die Stempel mit Hilfe schienenartiger Kurvenbahnen während des Umlaufs in die Positionen für Befüllung, Verdichtung, plastische Verformung und Ausstoß gebracht werden. An den Stellen, an denen eine besonders gravierende Anhebung bzw. Absenkung der Stempel erforderlich ist (Befüllen, Verdichten, Ausstoßen), werden diese Kurvenbahnen durch zusätzliche Niederdruckstücke, Niederzugschienen und Aushebebahnen unterstützt. Die Befüllung der Matrize erfolgt über eine starr angeordnete Zufuhreinrichtung, den sogenannten Füllschuh, der mit einem Vorratsbehälter für das Vorgemisch verbunden ist. Der Preßdruck auf das Vorgemisch ist über die Preßwege für Ober- und Unterstempel individuell einstellbar, wobei der Druckaufbau durch das Vorbeirollen der Stempelschaftköpfe an verstellbaren Druckrollen geschieht.
  • Rundlaufpressen können zur Erhöhung des Durchsatzes auch mit zwei Füllschuhen versehen werden, wobei zur Herstellung einer Tablette nur noch ein Halbkreis durchlaufen werden muß. Zur Herstellung zwei- und mehrschichtiger Tabletten werden mehrere Füllschuhe hintereinander angeordnet, ohne daß die leicht angepreßte erste Schicht vor der weiteren Befüllung ausgestoßen wird. Durch geeignete Prozeßführung sind auf diese Weise auch Mantel- und Punkttabletten herstellbar, die einen zwiebelschalenartigen Aufbau haben, wobei im Falle der Punkttabletten die Oberseite des Kerns bzw. der Kernschichten nicht überdeckt wird und somit sichtbar bleibt. Auch Rundlauftablettenpressen sind mit Einfach- oder Mehrfachwerkzeugen ausrüstbar, so daß beispielsweise ein äußerer Kreis mit 50 und ein innerer Kreis mit 35 Bohrungen gleichzeitig zum Verpressen benutzt werden. Die Durchsätze moderner Rundlauftablettenpressen betragen über eine Million Tabletten pro Stunde.
  • Im Rahmen der vorliegenden Erfindung geeignete Tablettiermaschinen sind beispielsweise erhältlich bei den Firmen Apparatebau Holzwarth GbR, Asperg, Wilhelm Fette GmbH, Schwarzenbek, Hofer GmbH, Weil, KILIAN, Köln, KOMAGE, Kell am See, KORSCH Pressen GmbH, Berlin, Mapag Maschinenbau AG, Bern (CH) sowie Courtoy N.V., Halle (BE/LU). Besonders geeignet ist beispielsweise die Hydraulische Doppeldruckpresse HPF 630 der Firma LAEIS, D.
  • Die Tabletten können dabei in vorbestimmter Raumform und vorbestimmter Größe gefertigt werden. Als Raumform kommen praktisch alle sinnvoll handhabbaren Ausgestaltungen in Betracht, beispielsweise also die Ausbildung als Tafel, die Stab- bzw. Barrenform, Würfel, Quader und entsprechende Raumelemente mit ebenen Seitenflächen sowie insbesondere zylinderförmige Ausgestaltungen mit kreisförmigem oder ovalem Querschnitt. Diese letzte Ausgestaltung erfaßt dabei die Darbietungsform von der Tablette bis zu kompakten Zylinderstücken mit einem Verhältnis von Höhe zu Durchmesser oberhalb 1.
  • Die portionierten Preßlinge können dabei jeweils als voneinander getrennte Einzelelemente ausgebildet sein, die der vorbestimmten Dosiermenge der Wasch- und/oder Reinigungsmittel entspricht. Ebenso ist es aber möglich, Preßlinge auszubilden, die eine Mehrzahl solcher Masseneinheiten in einem Preßling verbinden, wobei insbesondere durch vorgegebene Sollbruchstellen die leichte Abtrennbarkeit portionierter kleinerer Einheiten vorgesehen ist. Für den Einsatz von Textilwaschmitteln in Maschinen des in Europa üblichen Typs mit horizontal angeordneter Mechanik kann die Ausbildung der portionierten Preßlinge als Tabletten, in Zylinder- oder Quaderform zweckmäßig sein, wobei ein Durchmesser/Höhe-Verhältnis im Bereich von etwa 0,5 : 2 bis 2 : 0,5 bevorzugt ist. Handelsübliche Hydraulikpressen, Exzenterpressen oder Rundläuferpressen sind geeignete Vorrichtungen insbesondere zur Herstellung derartiger Preßlinge.
  • Die Raumform einer anderen Ausführungsform der Tabletten ist in ihren Dimensionen der Einspülkammer von handelsüblichen Haushaltswaschmaschinen angepaßt, so daß die Tabletten ohne Dosierhilfe direkt in die Einspülkammer eindosiert werden können, wo sie sich während des Einspülvorgangs auflöst. Selbstverständlich ist aber auch ein Einsatz der Waschmitteltabletten über eine Dosierhilfe problemlos möglich und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt.
  • Eine weiterere bevorzugte Tablette, die hergestellt werden kann, hat eine platten- oder tafelartige Struktur mit abwechselnd dicken langen und dünnen kurzen Segmenten, so daß einzelne Segmente von diesem "Riegel" an den Sollbruchstellen, die die kurzen dünnen Segmente darstellen, abgebrochen und in die Maschine eingegeben werden können. Dieses Prinzip des "riegelförmigen" Waschmittels kann auch in anderen geometrischen Formen, beispielsweise senkrecht stehenden Dreiecken, die lediglich an einer ihrer Seiten längsseits miteinander verbunden sind, verwirklicht werden.
  • Möglich ist es aber auch, daß die verschiedenen Komponenten nicht zu einer einheitlichen Tablette verpreßt werden, sondern daß Tabletten erhalten werden, die mehrere Schichten, also mindestens zwei Schichten, aufweisen. Dabei ist es auch möglich, daß diese verschiedenen Schichten unterschiedliche Lösegeschwindigkeiten aufweisen. Hieraus können vorteilhafte anwendungstechnische Eigenschaften der Tabletten resultieren. Falls beispielsweise Komponenten in den Tabletten enthalten sind, die sich wechselseitig negativ beeinflussen, so ist es möglich, die eine Komponente in der schneller löslichen Schicht zu integrieren und die andere Komponente in eine langsamer lösliche Schicht einzuarbeiten, so daß die erste Komponente bereits abreagiert hat, wenn die zweite in Lösung geht. Der Schichtaufbau der Tabletten kann dabei sowohl stapelartig erfolgen, wobei ein Lösungsvorgang der inneren Schicht(en) an den Kanten der Tablette bereits dann erfolgt, wenn die äußeren Schichten noch nicht vollständig gelöst sind, es kann aber auch eine vollständige Umhüllung der inneren Schicht(en) durch die jeweils weiter außen liegende(n) Schicht(en) erreicht werden, was zu einer Verhinderung der frühzeitigen Lösung von Bestandteilen der inneren Schicht(en) führt.
  • In einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht eine Tablette aus mindestens drei Schichten, also zwei äußeren und mindestens einer inneren Schicht, wobei mindestens in einer der inneren Schichten ein Peroxy-Bleichmittel enthalten ist, während bei einer stapelförmigen Tablette die beiden Deckschichten und bei einer hüllenförmigen Tablette die äußersten Schichten jedoch frei von Peroxy-Bleichmittel sind. Weiterhin ist es auch möglich, Peroxy-Bleichmittel und gegebenenfalls vorhandene Bleichaktivatoren und/oder Enzyme räumlich in einer Tablette voneinander zu trennen. Derartige mehrschichtige Tabletten weisen den Vorteil auf, daß sie nicht nur über eine Einspülkammer oder über eine Dosiervorrichtung, welche in die Waschflotte gegeben wird, eingesetzt werden können; vielmehr ist es in solchen Fällen auch möglich, die Tablette im direkten Kontakt zu den Textilien in die Maschine zu geben, ohne daß Verfleckungen durch Bleichmittel und dergleichen zu befürchten wären.
  • Ähnliche Effekte lassen sich auch durch Beschichtung ("coating") einzelner Bestandteile der zu verpressenden Wasch- und Reinigungsmittelzusammensetzung oder der gesamten Tablette erreichen. Hierzu können die zu beschichtenden Tabletten beispielsweise mit wäßrigen Lösungen oder Emulsionen bedüst werden, oder aber über das Verfahren der Schmelzbeschichtung einen Überzug erhalten.
  • Nach dem Verpressen weisen die Wasch- und Reinigungsmitteltabletten eine hohe Stabilität auf. Die Bruchfestigkeit zylinderförmiger Tabletten kann über die Meßgröße der diametralen Bruchbeanspruchung erfaßt werden. Diese ist bestimmbar nach
    Figure 00280001
  • Hierin steht σ für die diametrale Bruchbeanspruchung (diametral fracture stress, DFS) in Pa, P ist die Kraft in N, die zu dem auf die Tablette ausgeübten Druck führt, der den Bruch der Tablette verursacht, D ist der Tablettendurchmesser in Meter und t ist die Höhe der Tablette.
  • Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikeln zur Friabilitäts-, Stabilitäts- und Löslichkeitsverbesserung von Wasch- und Reinigungsmitteltabletten. Durch den Einsatz von harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Wasch- und Reinigungsmittelpartikeln, die nach Abmischung mit weiteren Komponenten zu Wasch- und Reinigungsmitteltabletten verpreßt werden, können die physikalischen Eigenschaften der Tabletten verbessert werden, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen:
  • Vergleichsbeispiel V1: Durch Sprühtrocknung wurde ein tensidhaltiges Turmpulver hergestellt (Tabelle 1), das als Basis für ein tensidhaltiges Granulat (Tabelle 2) sowie harnstoffhaltige Tensidpartikel (Tabelle 3) verwendet wurde. Beide Gemische wurden zusammen mit weiteren Komponenten zu einem preßfähigen Vorgemisch aufbereitet (Tabelle 4) und in einer Korsch-Exzenterpresse zu Tabletten (Durchmesser: 44 mm, Höhe: 22 mm, Gewicht: 37,5 g) verpreßt.
  • Erfindungsgemäßes Beispiel E1: Durch Sprühtrocknung wurde ein tensidhaltiges Turmpulver hergestellt (Tabelle 1), das als Basis für ein tensidhaltiges Granulat (Tabelle 2) sowie harnstoff und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel (Tabelle 3) verwendet wurde. Beide Gemische wurden zusammen mit weiteren Komponenten zu einem preßfähigen Vorgemisch aufbereitet (Tabelle 4) und in einer Korsch-Exzenterpresse zu Tabletten (Durchmesser: 44 mm, Höhe: 22 mm, Gewicht: 37,5 g) verpreßt. Tabelle 1: Zusammensetzung des sprühgetrockneten Turmpulvers [Gew.-%]
    Figure 00300001
    Tabelle 2: Zusammensetzung des Granulationsansatzes [Gew.-%]
    Figure 00310001
    Tabelle 3: Zusammensetzung der Tensidpartikel [Gew.-%]
    Figure 00310002
    Tabelle 4: Zusammensetzung der Vorgemische [Gew.-%]:
    Figure 00310003
    Figure 00320001
    • 1) Partial Natriumsalz, 20% neutralisiert, Acusol® 445 (Rohm & Haas)
    • 2) Sokalan® CP5 (BASF) als 40%ige wässrige Lösung
    • 3) Terephthalsäure-Ethylenglycol-Poylethylenglycol-Ester (Rhodia, Rhône-Poulenc)
    • 4) N,N' Ethylen-bis-stearamid (Smp. 140-146°C), Loxamid® EBS (Henkel)
    • 5) Arbocel® TF 30 HG (Rettenmaier)
    • 6) hydriertes Paraffin
  • Die Härte der Tabletten sowie deren Friabilität und Zerfallsdauer in wäßriger Lösung wurden direkt nach der Verpressung sowie nach einer Woche und nach einer Woche Lagerung bei 40°C bestimmt.
  • Zur Messung der Tablettenhärte wurde eine Kraft auf die Seitenflächen der Tablette bis zum Bruch der Tablette ausgeübt und die maximale Kraft, der die Tablette standhielt, wurde ermittelt.
  • Zur Bestimmung des Tablettenzerfalls wurde die Tablette in ein Becherglas mit Wasser gelegt (600ml Wasser, Temperatur 30°C) und die Zeit bis zum vollständigen Tablettenzerfall gemessen.
  • Die Bestimmung der Abriebstabilität erfolgte, indem eine Tablette auf ein Sieb mit der Maschenweite 1,6 mm gelegt wurde. Dieses Sieb wurde dann in eine Retsch-Analysensiebmaschine eingesetzt und mit einer Amplitude von 2mm über 120 Sekunden beansprucht. Durch Abwiegen der auf dem Sieb liegenden Tablette vor und nach der Beanspruchung läßt sich der Abrieb in % errechnen.
  • Die experimentellen Daten zeigt Tabelle 5: Tabelle 5: Waschmitteltabletten [physikalische Daten]
    Figure 00330001
  • Tabelle 5 zeigt, daß die Inkorporation von Harnstoff und Alkylpolyglycosiden in die Tensidpartikel Tabletten liefert, die sich gegenüber Tabletten, welche lediglich Harnstoff in die Tensidpartikeln enthalten, durch eine deutlich verbesserte Friabilität bei guten Tablettenhärten und -zerfallszeiten auszeichnen.

Claims (19)

  1. Harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikel nichtionische Tenside aus den Gruppen der alkoxylierten Alkohole, der alkoxylierten Fettsäurealkylester, der Aminoxide oder der Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I),
    Figure 00350001
    in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht oder der Formel (II),
    Figure 00350002
    in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte Derivate dieses Restes, enthalten und das Gewichtsverhältnis der Alkylpolyglycoside in den Tensidpartikeln zu den nichtionischen Tensiden in den Tensidpartikeln zwischen 1:1 und 1:20 beträgt.
  2. Harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rest R1 in der Formel (II) ein C1-4-Alkyl- oder Phenylrest ist.
  3. Harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rest R2 in der Formel (II) ein C1-4-Alkyl- oder Phenylrest ist.
  4. Harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die alkoxylierten Derivate in [Z] der Formel (II) ethoxylierte oder propoxylierte Derivate sind.
  5. Wasch- und Reinigungsmitteltablette aus verdichtetem, teilchenförmigem Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel, dadurch gekennzeichnet, daß sie harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4 enthalten.
  6. Wasch- und Reinigungsmitteltablette nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie die harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikel in Mengen von 10 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise von 20 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 25 bis 40 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Tablettengewicht enthält.
  7. Wasch- und Reinigungsmitteltablette nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie neben den harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikeln weitere Harnstoffanteile enthält.
  8. Harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder Wasch- und Reinigungsmitteltabletten nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Tensidpartikel Harnstoff in Mengen von 0.1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise von 0.5 bis 15 Gew.%, besonders bevorzugt von 1 bis 10 Gew.-% und insbesondere von 1.5 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Tensidpartikel, enthalten.
  9. Harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder Wasch- und Reinigungsmitteltabletten nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Tensidpartikel Tensidgehalte von 5 bis 60 Gew.%, vorzugsweise von 10 bis 50 Gew.-% und insbesondere von 15 bis 40 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der Tensidpartikel, aufweisen.
  10. Harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder Wasch- und Reinigungsmitteltabletten nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewichtsanteil der Alkylpolyglycoside am Gesamtgewicht der in der Tablette enthaltenen harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikel zwischen 0.01 und 10 Gew.%, vorzugsweise zwischen 0.5 und 8 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 1 und 6 Gew.-% und insbesondere zwischen 1.5 und 4 Gew.-% beträgt.
  11. Harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder Wasch- und Reinigungsmitteltablette nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis der Alkylpolyglycoside in den Tensidpartikeln zu den ionischen Tensiden in den Tensidpartikeln zwischen 5:1 und 1:40, vorzugsweise zwischen 2:1 und 1:30 und insbesondere zwischen 1:1 und 1:20 beträgt.
  12. Wasch- und Reinigungsmitteltabletten nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Tablette ein Desintegrationshilfsmittel, vorzugsweise ein Desintegrationshilfsmittel auf Cellulosebasis, vorzugsweise in granularer, cogranulierter oder kompaktierter Form, in Mengen von 0,5 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 3 bis 7 Gew.-% und insbesondere von 4 bis 6 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Tablettengewicht, enthält.
  13. Verfahren zur Herstellung von harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikeln nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Alkylpolyglycosid(e), Harnstoff und Tensid(e) abgemischt werden, und das Gemisch in der Folge einer Konfektionierung durch Spühtrocknung, Granulation, Agglomeration, Preßagglomeration oder eine Kombination dieser Verfahren unterworfen wird.
  14. Verfahren zur Herstellung von harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikeln nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Alkylpolyglycosid(e), Tensid(e) und Harnstoff abgemischt werden, das Gemisch in der Folge einer Konfektionierung durch Sprühtrocknung, Granulation, Agglomeration, Preßagglomeration oder eine Kombination dieser Verfahren unterworfen wird und dem Granulat im Anschluß an die Konfektionierung Harnstoff in fester, gelöster oder suspendierter Form zugefügt wird.
  15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung aus Alkylpolyglycosid(en), Tensid(en) und Harnstoff vor der Konfektionierung mit weiteren üblichen Bestandteilen von Wasch- und Reinigungsmitteln abgemischt werden.
  16. Verfahren zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmitteltabletten durch Abmischen harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltiger Tensidpartikel mit feinteiligen Aufbereitungskomponenten und nachfolgendes formgebendes Verpressen, dadurch gekennzeichnet, daß harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltige Tensidpartikel nach einem der Ansprüche 1 bis 4 eingesetzt werden.
  17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß das zu verpressende Vorgemisch ein Schüttgewicht von mindestens 500 g/l, vorzugsweise von mindestens 600 g/l und insbesondere oberhalb von 700 g/l, aufweist.
  18. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß das zu verpressende Vorgemisch weiterhin einen oder mehrere Substanzen aus der Gruppe der Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, Builder, Polymere, pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Schauminhibitoren, Silikonöle, Antiredepositionsmittel, optischen Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragungsinhibitoren und Korrosionsinhibitoren oder weiterer üblicher Bestandteile von Wasch- und Reinigungsmitteln enthält.
  19. Verwendung von harnstoff- und alkylpolyglycosidhaltigen Tensidpartikeln nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Friabilitäts-, Stabilitäts- und Löslichkeitsverbesserung von Wasch- und Reinigungsmitteltabletten.
DE2001129228 2001-06-19 2001-06-19 Gelbildung verhindernde Zusätze zu Tensiden und Waschmittelformulierungen und ihre Anwendung in Wasch-und Reinigungsmitteln Expired - Fee Related DE10129228B4 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2001129228 DE10129228B4 (de) 2001-06-19 2001-06-19 Gelbildung verhindernde Zusätze zu Tensiden und Waschmittelformulierungen und ihre Anwendung in Wasch-und Reinigungsmitteln

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2001129228 DE10129228B4 (de) 2001-06-19 2001-06-19 Gelbildung verhindernde Zusätze zu Tensiden und Waschmittelformulierungen und ihre Anwendung in Wasch-und Reinigungsmitteln

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE10129228A1 DE10129228A1 (de) 2003-01-09
DE10129228B4 true DE10129228B4 (de) 2006-03-02

Family

ID=7688512

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2001129228 Expired - Fee Related DE10129228B4 (de) 2001-06-19 2001-06-19 Gelbildung verhindernde Zusätze zu Tensiden und Waschmittelformulierungen und ihre Anwendung in Wasch-und Reinigungsmitteln

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10129228B4 (de)

Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1997033962A1 (en) * 1996-03-11 1997-09-18 Henkel Corporation Transparent dishwashing bar/paste
EP0839906A1 (de) * 1996-11-01 1998-05-06 Unilever Plc Waschmittelzusammensetzung
US5750663A (en) * 1996-10-04 1998-05-12 Henkel Corporation Solid soap/syndet composition
DE19841360A1 (de) * 1998-09-10 2000-03-16 Henkel Kgaa Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit speziellem Tensidgranulat

Patent Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1997033962A1 (en) * 1996-03-11 1997-09-18 Henkel Corporation Transparent dishwashing bar/paste
US5750663A (en) * 1996-10-04 1998-05-12 Henkel Corporation Solid soap/syndet composition
EP0839906A1 (de) * 1996-11-01 1998-05-06 Unilever Plc Waschmittelzusammensetzung
DE19841360A1 (de) * 1998-09-10 2000-03-16 Henkel Kgaa Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit speziellem Tensidgranulat

Also Published As

Publication number Publication date
DE10129228A1 (de) 2003-01-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE19808757B4 (de) Duftperlen in Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern
DE19808758A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern
EP1037960B1 (de) Wasch- und reinigungsmittelformkörper mit verbesserten zerfallseigenschaften
EP1123378B1 (de) Wasch- und reinigungsmittelformkörper mit wasserfrei granuliertem brausesystem
DE10129228B4 (de) Gelbildung verhindernde Zusätze zu Tensiden und Waschmittelformulierungen und ihre Anwendung in Wasch-und Reinigungsmitteln
EP1155111B1 (de) Verfahren zur herstellung schnell zerfallender wasch- und reinigungsmittelformkörper
DE19803409A1 (de) Mehrphasige Waschmitteltabletten
EP1159392B2 (de) Wasch- und reinigungsmittelformkörper mit tensid- bleichmittel- builderkombination
DE19828579A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern
DE19908026A1 (de) Abriebstabile Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit festen Additiven
DE19852136A1 (de) Parfümfreie Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
DE19841360A1 (de) Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit speziellem Tensidgranulat
DE19828577A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Wasch- und Reinigungsmittelformkörpern
DE19847281A1 (de) Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit organischen Oligocarbonsäuren
DE19754292A1 (de) Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit verbesserten Zerfallseigenschaften
DE19851442A1 (de) Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit feinteiligen Lösungsvermittlern
DE19903289A1 (de) Abriebstabile Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit hohem Niotensidanteil
DE19903290A1 (de) Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit definiertem Aniontensidverhalten
DE19849630A1 (de) FAS-haltige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
DE19831707A1 (de) Verfahren zur Herstellung fettalkoholsulfathaltiger Wasch- und Reinigungsmittelformkörper
DE19843938A1 (de) Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit grobteiligen Aufbereitungskomponenten
DE19910818A1 (de) Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit Tensid-Builderkombination
WO2000043487A1 (de) Abriebstabile wasch- und reinigungsmittelformkörper
DE19915320A1 (de) Wasch- und Reinigungsmittelformkörper mit speziellen Tensidgranulaten
DE19841362A1 (de) ABS-haltige Wasch- und Reinigungsmittelformkörper

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: HENKEL AG & CO. KGAA, 40589 DUESSELDORF, DE

R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20120103