DE19805889C2 - Sinterkörper auf der Basis von Korund mit einer geschlossenen Zellstruktur, dessen Herstellung und Verwendung - Google Patents
Sinterkörper auf der Basis von Korund mit einer geschlossenen Zellstruktur, dessen Herstellung und VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Keramik und betrifft Sinterkörper auf
der Basis von Korund mit einer geschlossenen Zellstruktur, die über eine
ausreichende Festigkeit für Anwendungen unter mechanischer Belastung verfügen
und beispielsweise als Schleifkörper Verwendung finden können.
Aus polykristallinen, gesinterten Keramiken aufgebaute sogenannte Schaum- oder
Zellkeramiken mit meist hohen Porengehalten sind bereits seit langem bekannt. Sie
werden u. a. in der Metallurgie als Filter für Metallschmelzen eingesetzt, in der
chemischen Technik und bei der Energieumwandlung als Katalysatorträger. Das
mechanische Verhalten solcher Keramiken mit hoher Porosität ist durch die
Besonderheit gekennzeichnet, daß Druck- und Zugfestigkeit ähnliche Werte
aufweisen (R. Brezny und Di. Green, S 494 in Mater. Sci. & Technol. Vol. 11, Hrsg.
R. W. Cahn, P. Haasen und Ed. Kramer, VCM, Weinheim 1994), während für dichte
Sinterkeramik die Druckfestigkeit typischerweise eine Größenordnung höher ist, als
die Zug- oder Biegefestigkeit.
Schaum- oder Zellkeramiken werden prinzipiell dadurch hergestellt, daß zunächst
die Stege eines offenzelligen, schwammartigen Materials mit dem Schlicker eines
keramischen Pulvers beschichtet werden. Beim anschließenden Brennen wird der
schwammartige Grundkörper abgebaut und gleichzeitig seine - sinterkeramische -
"Kopie" durch Versintern der getrockneten keramischen Masse erzeugt (US 3 090 094).
Voraussetzung ist eine ausreichende Sinterfähigkeit der verwendeten
keramischen Pulver, was bestimmte Anforderungen an die Feinheit der
Kristallitgrößen stellt. Üblich ist die Verwendung von Rohstoffen mit Teilchengrößen
im Bereich von 0,5-5 µm.
In diesem Zusammenhang sind zweierlei Strukturebenen zu unterscheiden:
- - Auf makroskopischer Ebene sollen Sinterkörper der genannten Art eine erhebliche
Porosität aufweisen, ihre (Roh-)Dichte ist demzufolge gering.
Zur Unterscheidung von der Mikrostruktur des Sintergefüges werden hierfür im Folgenden die Begriffe Makroporosität und Makrodichte verwendet (unabhängig von der - möglicherweise sehr geringen - Größe dieser Art von Poren). - - Auf der mikroskopischen Ebene des Gefüges der den porösen Körper
aufbauenden keramischen Stege bzw. der Wände der Zellstruktur sind diese
keramischen Bereiche des Körpers durch eine bestimmte Dichte der Sintergefüge
gekennzeichnet, wobei die Gefüge oft eine gewisse innere Restporosität
enthalten. Der als Zwischenprodukt dem Sinterprozeß zugeführte keramische
Formkörper zeigt auf dieser mikroskopischen Ebene eine bestimmte "Gründichte",
die, bezogen auf die theoretische Dichte der betreffenden Keramik, 50% nicht
wesentlich unterschreiten sollte, wenn ein befriedigendes Sinterverhalten
ermöglicht werden soll.
Zur Unterscheidung von der Makrostruktur des Körpers werden für die mikoskopische Beschreibung der Gefüge im Folgenden die Begriffe Gefügeporosität und Gefügedichte bzw. Gefüge-Gründichte verwendet.
Der offenzellige Charakter der Struktur bleibt i. a. erhalten, solange die
Makroporosität Werte von 85-75 Vol.-% nicht unterschreitet (relative Makrodichte
0,15-0,25). Typische Biegefestigkeiten offenzelliger Schaumkeramiken auf
Sinterkorund-Basis (Al2O3) mit relativen Makrodichten von 0,10, 0,20 oder 0,30
betragen jeweils ca. 1 MPa, 2 bzw. 5 MPa, die Druckfestigkeit (definiert durch das
erste Kraftmaximum der Kraft-Weg-Kurve) eines Korund/Mullit-Materials mit einer
relativen Makrodichte im Bereich von 0,11-0,16 liegt bei 0,3-3 MPa (R. Brezny
und D. J. Green, S 496 und 506 in Mater. Sci. & Technol. Vol. 11, Hrsg. R. W. Cahn,
P. Haasen und E. J. Kramer, VCM, Weinheim 1994). Wird der ursprüngliche
Schwamm-Körper stärker infiltriert, können Zellkeramiken mit "geschlossener"
Zellstruktur hergestellt werden (die Begriffe "offene" und "geschlossene" Zellstruktur
beschreiben nur das quasi makroskopische Erscheinungsbild der Zellen bei geringer
Vergrößerung; im strengen Sinne handelt es sich aber fast immer um eine offene,
d. h. in sich verbundene Porosität). Leider zeigt die bereits angeführte neuere
Untersuchung von Brezny und Green, daß Meßwerte zum Festigkeitsverhalten
spröder Schäume in der Literatur äußerst selten sind (S. 503 a. a. O.); theoretische
Vorhersagen (widersprüchlicher Modelle - S. 492-494 und S. 500-503 a. a. O.) sagen
Biegefestigkeiten von 5-15 MPa bei 0,50 relativer Makrodichte und 10-20 MPa bei
0,65 relativer Makrodichte voraus, während die Druckfestigkeiten für die genannten
Dichten bei 1-18 bzw. 1,5-27 MPa liegen sollten. Für viele Anwendungen würden
höhere Festigkeiten die Einsatzmöglichkeiten erweitern.
Bekannte Schleifkörper-Werkstoffe sind üblicherweise aus drei Gefügebestandteilen
aufgebaut: (1) der für die Abtragswirkung beim Schleifen primär verantwortliche
Härteträger (meist Korund [Al2O3], Siliciumkarbid [SiC], kubisches Bornitrid [CBN]
oder Diamant), (2) ein diese Hartstoff-Schleifkörner zusammenhaltender Binder
(Glas, keramisch oder ein organischer Stoff), (3) ein Porenanteil, der oft zwischen 40
und 50 Vol.-% liegt (der gesamte Bereich heutiger Schleifkörperporositäten
überstreicht 0-75 Vol.-%). Da der Begriff des Schleifkörpers in der Literatur nicht
einheitlich verwendet wird, soll hier mit diesem Term ein Formkörper zur
spanabhebenden Bearbeitung mit geometrisch undefinierten Schneiden beschrieben
werden; im hier gebrauchten Sinne umfaßt der Begriff des Schleifkörpers somit
gleichermaßen rotierende Schleifkörper, Honsteine oder andere Werkzeuge für die
genannte Bearbeitungsart. Wichtige Qualitätskriterien bzw. Entwicklungsziele sind
eine definierte, über einen ausreichend langen Bearbeitungszeitraum konstant
bleibende Oberflächengüte der geschliffenen Werkstücke, ein möglichst hoher pro
Zeiteinheit zu erzielender Materialabtrag des geschliffenen Werkstückes bei
minimaler Abnutzung des Schleifwerkzeugs, und eine möglichst geringe
Temperaturbelastung der geschliffenen Oberfläche. Das Erreichen dieser Ziele
erfordert die Realisierung möglichst geringer Schnittkräfte. Geringe Schnittkräfte
sind dann möglich, wenn eine (vom jeweiligen Schleifprozeß abhängige) optimale
Zahl schneidfähiger scharfer (harter) Ecken und Kanten der Hartstoffkörner pro
Flächeneinheit verfügbar ist und der Schleifkörper eine anwendungsspezifisch
optimierte Porosität zur Gewährleistung einer günstigen Kühlschmierstoffzufuhr und
Spanabfuhr aufweist. Dies bedeutet einerseits bestimmte Anforderungen an Härte
und Bruchverhalten des für den Aufbau der Schleifkörner auszuwählenden
Hartstoffs, führt aber anderseits auch zu bestimmten Randbedingungen hinsichtlich
des Verhältnisses von Schleifkorn (Hartstoff), Binder und Porenstruktur. Typische
Biegefestigkeiten heutiger glasgebundener Korundschleifkörper liegen -
porositätsabhängig - zwischen 5 und 55 MPa, die Druckfestigkeiten zwischen
15 und 150 MPa; für mittlere Porositäten um 40 Vol.-% sind Biegefestigkeiten
zwischen 30 und 35 MPa charakteristisch.
Unter, anderem ist auch über möglicherweise günstige Auswirkungen eines
homogeneren Aufbaus der Schleifkörpers nachgedacht worden. Dagegen gibt es
wenige Beispiele für Schleifkörper, die kein Nebeneinander von Hartstoffkorn und
Binderphase aufweisen, sondern nur noch aus einem schleifenden Stoff und Poren
aufgebaut sind. Solche Schleifkörper sind allerdings grundsätzlich nicht durch ein
bloßes (binderfreies) Zusammensintern der Hartstoffkörner herstellbar: da die
eingesetzten Schleifkörner in der Regel eine Größe von 10 µm nicht unterschreiten
(mehrere hundert Mikrometer sind oft typisch), sind die Krümmungsradien zu groß,
um für die in Frage kommenden Hartstoffe mit ihren erheblichen kovalenten
Bindungsanteilen und niedrigen Diffusionskoeffizienten ein ausreichend festes
Zusammensinfern ohne die vermittelnde Wirkung eines bei Sintertemperatur
viskosen Binderstoffes zu ermöglichen. Im Sinne eines nur aus einer Feststoffphase
bestehenden Schleifkörpers, der anstelle eines Nebeneinander von Hartstoffkorn
und Binderphase nur noch aus schleifendem Stoff und Poren aufgebaut ist, ist
dagegen aus DE 195 33 512 A1 die Verwendung von Schaumglas als Schleifmittel
bekannt. Unbefriedigend für viele Zwecke bleibt bei dieser Lösung die im Vergleich
mit kristallinen Hartstoffen niedrige Härte aller Gläser und die mit 1,5-20 MPa
niedrige Druckfestigkeit des beschriebenen Schaumglas-Schleifmittels.
Dagegen könnten die o. a. polykristallinen, gesinterten Schaum- oder Zellkeramiken
schon rein stoffspezifisch eine weit höhere Härte aufweisen. Dazu wäre es
allerdings erforderlich, solche Zellstrukturen mit mikroskopisch hochdichten und
dabei möglichst feinkristallinen Gefügen herzustellen, wozu bisher nichts bekannt
ist: die Verbindung hoher Gefügedichte mit kleiner Kristallitgröße (d. h. minimalem
Kornwachstum beim Sintern) erfordert ein Dichtsintern bei niedriger
Sintertemperatur, was in der keramischen Technologie eine hohe Gefügedichte und
Packungshomogenität des "grünen" (noch ungesinterten) Formkörpers zur
Voraussetzung hat. Mit bekannten pulvertechnischen Verfahren wie Pressen,
Spritzgießen oder Schlickergießen (in wasseraufnehmenden Formen, z. B. aus Gips)
kann diese Aufgabe für kompakte Formkörper gelöst werden, für Zellkeramiken sind
geeignete Verfahrensentwicklungen für die Zielstellung mikroskopisch hochdichter,
feinstkristalliner und damit hoch-harter Gefüge aber nicht bekannt. Darüber hinaus
sind die für solche Keramiken bisher gemessenen oder theoretisch vorhergesagten
Festigkeiten innerhalb des für Schleifkörper erforderlichen Porositätsbereiches zu
niedrig für eine technische Nutzung in diesem Anwendungsbereich.
Bekannt ist eine offenzellige Schaumkeramik mit hoher Festigkeit und ein Verfahren
zu deren Herstellung (WO 97/45381 A1). Bei dieser Schaumkeramik sind die
inneren Hohlräume, Risse und Porositäten der keramischen Stege mit mindestens
einer metallischen und/oder keramischen Phase und/oder einer Glasphase ganz
oder teilweise gefüllt. Dabei wird die Porosität der keramischen Stege durch das
Füllen verringert.
Weiterhin bekannt ist ein verschäumter Keramikkörper aus 70 bis 95 Gew.-% Al2O3
und 5 bis 30 Gew.-% ZrO2, bei dem die Keramikstränge im wesentlichen aus einem
Al2O3-Material und einem ZrO2-Material aus Teilchen mit einer Teilchengröße
zwischen 10 µm und 0,1 µm bestehen, wobei der durchschnittliche
Teilchendurchmesser zwischen 5 und 0,5 µm liegt (DE 35 40 450 C2). Die
scheinbare Porosität der Stränge beträgt dabei 5 Vol.-% oder weniger.
Es ist ebenfalls aus der DE 35 40 449 C2 ein verschäumter Keramikkörper und ein
Verfahren zu seiner Herstellung bekannt, bei dem der Keramikkörper eine dreidimensionale
vernetzte Keramikstruktur aufweist, die aus vielen miteinander verbundenen
Keramiksträngen besteht. Die scheinbare Porosität beträgt dabei 5 Vol.-% oder
weniger, die Dichte des verschäumten Keramikkörpers liegt zwischen 0,4 und 2,0 g/cm3
und jeder Strang weist mehrere Keramikschichten auf. Die Poren der Stränge
können dabei als feine Poren mit einer Größe zwischen 1 und 50 µm vorliegen.
Die Herstellbarkeit binderfreier, nur aus Hartstoffkorn und Poren bestehender
Schleifkörperwerkstoffe ist deshalb weder auf dem Wege des binderfreien
Zusammensinterns von aus Schleifkörnern gebildeten Preßkörpern noch auf dem
bisher bei der Entwicklung von Schaum- oder Zellkeramiken beschrittenen Weg
bekannt, noch war sie zu erwarten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, Sinterkörper auf der Basis von
Sinterkorund mit einer geschlossenen Zellstruktur und ein Verfahren zu ihrer
Herstellung anzugeben, die bei einer Makroporosität von 5-50 Vol.-% eine erhöhte
Festigkeit und Härte aufweisen. Die Aufgabe besteht weiterhin darin, derartige
Sinterkörper als Schleifkörper einzusetzen.
Im speziellen Fall rotierender Schleifscheiben bedeutet die Forderung nach
Realisierung einer zulässigen Arbeitshöchstgeschwindigkeit von 35 m/s oder mehr,
daß gemäß den Forderungen des Deutschen Schleifscheibenausschusses DSA104
(Ausgabe 10/1989, S. 4) eine Bruchsicherheit von 3 und damit eine Bruch-
Umfangsgeschwindigkeit von mindestens 61 m/s zu gewährleisten ist. Nach DSA102
(Ausgabe 03/1990, S. 11) bedeutet das für eine Schleifscheibe mit
Außendurchmesser 500 mm und Innendurchmesser 203 mm und mit Porositäten des
binderfreien Korundschleifkörpers zwischen 5 und 50 Vol.-%, daß die Mindest-
Biegefestigkeit 6 bzw. 12 MPa betragen muß; für andere Bearbeitungsaufgaben (wie
z. B. beim Honen) sind ggf. auch niedrigere Werte zulässig.
Die Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung gelöst.
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Entgegen dem bekannten Stand der Technik und theoretischen Modellen, wonach
die Druck- und Biegefestigkeit gesinterter, binderfreier Zellkeramiken auf Al2O3-
Basis bei 0,65 relativer Makrodichte (bzw. 35 Vol.-% Makroporosität) eine Grenze
von 20-30 MPa nicht überschreiten, wird diese Aufgabe gelöst von gesinterten
binderfreien Körpern auf Al2O3-Basis mit polykristallinem Gefüge, die folgende
Merkmale aufweisen:
- - eine weitgehend geschlossene Zellstruktur mit einem Anteil der Zell-Innenräume am makroskopischen Volumen der Schleifkörper (Makroporosität) zwischen 5 und 50 Vol.-% (was im Fall einer chemischen Zusammensetzung aus reinem Korund einer Makrodichte der Körper zwischen 3,8 und 2,0 g/cm3 entspricht),
- - eine Größe der Zellen von höchstens 250 µm,
- - eine Gefügeporosität der Feststoffbestandteile der Körper (Zellwände, Stege) von weniger als 2,5 Vol.-% (was im Fall einer chemischen Zusammensetzung von reinem Korund einer Gefüge-Sinterdichte von mindestens 3,89 g/cm3 entspricht),
- - eine mittlere Kristallitgröße des Sintergefüges von höchstens 5 µm,
- - eine hohe Reinheit des Gefüges entsprechend einem Anteil glasbildender Verunreinigungen oder Dotierungen von höchstens 3 Masse-%,
Für den Einsatz als Schleifkörper ist es besonders vorteilhaft, wenn die vorstehend
beschriebenen Gefüge bei Makroporositäten von weniger als 35 Vol.-% (relative
Makrodichte ≧ 0,65) eine mittlere Druckfestigkeit im Bereich von 100 MPa oder mehr
aufweisen und selbst mit 50 Vol.-% Makroporosität eine mittlere Druckfestigkeit von
20 MPa nicht unterschreiten, und wenn die mittlere Härte, definiert lokal für die
"dichten" (keine offene Porosität aufweisenden) Gefügebestandteile dieser
Schleifkörper, einen Mindestwert von HV1 = 1700 nicht unterschreitet (HV1 =
Vickers-Härte bei Prüffast 1 kg [DINV-ENV843-4]).
In den erfindungsgemäßen Sintergefügen auf der Basis von Korund mit einer
geschlossenen Zellstruktur können Verunreinigungen und/oder Zusätze enthalten
sein, die in vier Gruppen eingeteilt werden können.
- 1. Die bezüglich glasbildender Verunreinigungen und Dotierungen geforderte Reinheit von höchstens 3 Masse-% solcher Anteile zielt auf die Vermeidung bzw. Minimierung von härte- und festigkeitsmindernden Glasphasen.
- 2. Die Forderung nach (1) beschränkt nicht die Verwendung von nicht glasbildenden Dotierungen auf der Basis von Mg, Ti, Y, Zr, La, Ce oder anderen Elementen, wie sie beim Sintern von Korundkeramiken zur Förderung der Festphasendiffusion (Verbesserung des Dichtsinterverhaltens) und/oder zur Einstellung bestimmter Gefügeformen (Begrenzung des Kornwachstums, Erzeugung anisotroper Kornformen) oder Korngrenzeneigenschaften (z. B. zwecks Erhöhung der Hochtemperaturhärte, Begrenzung von Hochtemperatur- Kriechraten) bekannt sind; übliche Konzentrationen solcher Dotierungen, ausgedrückt als Masse-Anteil der entsprechenden Oxide, bezogen auf das Al2O3, liegen meist im Bereich von 0-2%, können aber auch bis 5 und in Sonderfällen bis 10% betragen. Solche bekannten Dotierungen können auch im Rahmen der hier beschriebenen Erfindung dem Al2O3 beigefügt sein.
- 3. Ebenso möglich ist die Verwendung von 0-45 Masse-% eigenschaftsmodifizierender, aus der Entwicklung mehrphasiger Komposite (Mischkeramiken, Dispersionskeramiken) auf Al2O3-Basis bekannter Zusätze, die, wie z. B. ZrO2 oder Karbide, Gefügebestandteile mit einer vom Korund unterschiedlichen Kristallstruktur bilden und zur Erhöhung der Festigkeit, Bruchzähigkeit oder Härte beitragen. Karbide können die Härte und gleichzeitig die Bruchzähigkeit des Gefüges auf Al2O3-Basis besonders dann wirksam erhöhen, wenn sie als Kristallite anisotroper Form (z. B. als Platelets oder Whisker) vorliegen.
- 4. Weiterhin können die Gefüge der erfindungsgemäßen binderfreien Körper auf Al2O3-Basis gröbere, vorzugsweise anisotrop geformte (z. B. platelet-artige) Körner auf Al2O3-Basis zwecks Verfügbarkeit zusätzlicher und besonders geformter Schneiden enthalten. Größe und Konzentration dieser gröberen Körner sind dabei durch die Forderung nach einer mittleren Korngröße des gesamten Gefüges von höchstens 5 µm begrenzt. Die Einhaltung dieser Forderung ist notwendig, um Härte und Festigkeit nicht unzulässig zu vermindern.
Die erfindungsgemäßen Sinterkörper zeigen makroskopisch wie auch mikroskopisch
(z. B. innerhalb geschliffener und ebener äußerer Oberflächen) eine ausreichende
mechanische Stabilität, um für Schleifaufgaben verwendet zu werden; nach Art der
Schleifaufgabe ist ein Abrichten erforderlich. Da die überwiegende Anzahl der
geometrisch undefinierten Mikroschneiden eher kanten- als spitzenförmigen
Charakter aufweisen, ergibt sich eine bevorzugte Eignung zur Bearbeitung von Holz,
Kunststoffen und ähnlichen Materialien, was aber die Bearbeitung von Werkstoffen
auf Eisenbasis (Stahl) nicht ausschließt.
Die erfindungsgemäßen Sinterkörper können zwecks Verbindung eines optimalen
Festigkeitsverhaltens mit einer hohen Schleifleistung eine lokal unterschiedliche
Porosität aufweisen (z. B. mit minimaler Porosität im Bereich des Innendurchmessers
rotierender Schleifscheiben). Ferner können die Poren der Struktur ganz oder
teilweise mit den Schleifprozeß günstig beeinflussenden Substanzen (z. B.
Schmierstoffen) gefüllt werden.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Sinterkörper auf der Basis von Sinterkorund mit einer geschlossenen Zellstruktur ist
durch folgende notwendige Schritte gekennzeichnet:
- - Herstellung eines keramischen Schlickers mit einem Feststoffgehalt im Bereich zwischen 35 und 50 Vol.-%, vorzugsweise nahe 50 Vol.-%, einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1, 3 bis 5, auf üblichem Wege, wobei die Viskosität auf Werte zwischen 0,1 und 0,5 Pa.s, gemessen mit einem Rotationsviskosimeter bei einer Scherrate von 100 s-1, eingestellt wird. Der volumenbezogene Feststoffgehalt des Schlickers sollte möglichst hoch und vorzugsweise bei nahe 50 Vol.-% Feststoff im Schlicker liegen, um auf diesem Wege im Rahmen der folgenden (unten beschriebenen) Schritte Formkörper mit einer möglichst hohen Gefüge-Gründichte herzustellen (durch hohe Gefüge- Gründichten wird die im anschließenden Sinterprozeß zur Erzielung einer hohen Gefüge-Sinterdichte erforderliche Sintertemperatur niedrig gehalten, was der Feinkörnigkeit der gebildeten Gefüge und ihrer Härte zu Gute kommt).
- - Imprägnieren eines offenporigen Imprägnier-Körpers, der eine Porenhäufigkeit
von 30 bis 300 Poren/cm aufweist, mit dem keramischen Schlicker derart, daß alle
Makroporen des offenporigen, pyrolysierbaren organischen Materials mit
Schlicker gefüllt sind. Zur Förderung des Aufsaugvorgangs kann der in den
Schlicker getauchte Imprägnier-Körper mehrfach komprimiert und wieder
entspannt werden.
Die relative Makrodichte des verwendeten offenporigen, pyrolysierbaren organischen Materials darf 0,05 nicht wesentlich überschreiten, um eine ausreichend große Schlickeraufnahme zu ermöglichen, wenn in den erzeugten Sinterkörpern auch niedrige Makroporositäten von 5 Vol.-% (d. h. hohe Makrodichten von 0,95) einstellbar sein sollen. - - Entfernung eines Anteils von 0-50 Vol.-% der vom Imprägnier-Körper
aufgesogenen Schlickermenge aus dem Imprägnier-Körper, zwecks Einstellung
unterschiedlicher gewünschter Makroporositäten des Sinterkörpers, wie in
Anspruch 1 angegeben, z. B. durch eine teilweise Kompression und erneute
Entspannung oder durch Anwendung von Zentrifugalkräften.
Der Grad dieser Kompression (z. B. auf 75% des entspannten Imprägnier-Körper- Volumens) bzw. die Größe der aufgewendeten Zentrifugalkräfte bestimmen zusammen mit der eingestellten Schlickerviskosität den verbleibenden Schlicker- Füllgrad des Schaumstoffkörpers und damit die spätere Makroporosität des Sinterkörpers. Zur Herstellung von Sinterkörpern, deren Makroporosität 50 Vol.-% nicht übersteigen soll, darf die in diesem Schritt entfernte Schlickermenge nicht größer sein als 50% der ursprünglich vom Imprägnier-Körper aufgesogenen Schlickermasse. - - Trocknung des mit dem keramischen Schlicker getränkten Imprägnier-Körpers im Temperaturbereich von 60-80°C.
- - Ausbrennen des offenporigen, pyrolysierbaren organischen Materials unter strömender Luft bei 1000-1200°C. Diese Temperaturen sind höher, als zum Austreiben des Kunststoffes erforderlich, sichern aber vermittels des in dem genannten Temperaturbereich bereits beginnenden Sinterns eine für die weitere Handhabung günstige Festigkeit der Formkörper nach diesem Schritt.
- - Sinterung des gebildeten keramischen Skelett-Körpers bei einer ausreichend
hohen Temperatur zur Erzielung einer minimalen Gefügeporosität entsprechend
einer hohen relativen Gefüge-Sinterdichte der Feststoffbestandteile der Körper
(Zellwände, Stege) von mindestens 97,5% (3,89 g/cm3 im Fall einer reinen
Korund-Zusammensetzung des Materials).
Im Unterschied zur Gefügedichte, die durch hohe Feststoffgehalte des verwendeten Schlickers und - demzufolge - hohe Gefüge-Gründichten günstig beeinflußt wird, ist die Makroporosität der erzeugten Sinterkörper abhängig von der Porenstruktur des verwendeten offenporigen, pyrolysierbaren organischen Materials und vom Schlicker-Füllgrad des getränkten Imprägnier-Körpers, wobei letztere Größe über die Schlicker-Viskosität und das Regime der Entfernung überflüssigen Schlickers einstellbar ist.
Unter Imprägnier-Körper soll hier ein Körper aus einem offenporigen,
pyrolysierbaren organischen Material verstanden werden.
Im Folgenden wird die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen demonstriert.
Verwendet wurde eine handelsübliche Tonerde mit folgender Charakteristik: mittlere
Teilchengröße 0,2 µm, spezifische Oberfläche nach BET-Methode 13 m2/g, Al2O3-
Gehalt 99, 99%. 400 g dieser Tonerde wurden mittels eines Rührwerkes und
Ultraschall in 140 ml H2O dispergiert. Während dieser Prozedur wurde in der
Suspension ein pH-Wert von 4 mit HNO3 eingestellt und konstantgehalten. Der
Feststoffgehalt des keramischen Schlickers betrug 74 Masse-% entsprechend 42 Vol.-%.
Nach zweistündiger Dispergierung wurde in den Al2O3-Schlicker ein flacher
Imprägnier-Körper (3 cm × 5 cm × 1 cm) aus Polyurethan-Schaumstoff
(Porenhäufigkeit 400 pores per inch entsprechend ca. 160 Poren/cm) eingeführt und
durch mehrmaliges Komprimieren und Entspannen getränkt. Durch Ausschwenken
wurde überschüssiger Schlicker entfernt. Der getränkte Schwamm wurde
anschließend bei 60°C für eine Dauer von 10 h getrocknet und zwecks Eliminierung
der organischen Schwamm-Substanz bei 1200°C unter strömender Luft
vorgebrannt; die Aufheizrate betrug 2 K/min. Die Sinterung erfolgte an Luft bei 1350
°C mit einer isothermen Haltezeit von zwei Stunden.
Der so hergestellte Sinterkörper zeigt folgende Struktur und mechanischen
Eigenschaften:
- - Makroporosität (= Anteil der Zell-Innenräume am makroskopischen Volumen) = 38 Vol.-% entsprechend einer Makro-Rohdichte von 2,46 g/cm3,
- - Zellgröße ≦ 150 µm,
- - Gefügeporosität 1,9 Vol.-% entsprechend einer Gefügedichte von 3.91 g/cm3, mittlere Kristallitgröße des Gefüges (= 1,56 . mittlere Sehnenlänge aus einer Linienschnittanalyse) = 0,6 µm.
- - Die Reinheit ist im wesentlichen durch die Reinheit des dotierungsfrei verarbeiteten Pulverrohstoffes bestimmt und < 99,9% Al2O3.
- - Druckfestigkeit des geschlossen-zelligen Sinterkörpers 122 ± 38 MPa, Biegefestigkeit 58 ± 18 MPa .
- - Härte des Submikrometer-Gefüges HV1 = 2097 ± 114.
Die Festigkeitswerte übersteigen die bekannter glasgebundener
Korundschleifscheiben ähnlicher Porosität, deren Biegefestigkeiten im Bereich von
30-40 MPa liegen. Die Härte der Gefüge erfindungsgemäßer Schleifkörper liegt im
angeführten Beispiel um 100-200 Einheiten über der des in bekannten
Schleifscheiben eingesetzten erschmolzenen Edelkorundes (HV1 = 1950-2000),
Rubinkorundes (HV1 = 1900-2000) oder Normalkorundes (HV1 = 1700-1800).
Verwendet wurde eine handelsübliche Tonerde mit folgender Charakteristik: mittlere
Teilchengröße 0,3 µm, spezifische Oberfläche nach BET-Methode 9 m2/g, Al2O3-
Gehalt 99,9%. 400 g dieser Tonerde wurden mittels eines Rührwerkes und
Ultraschall in 140 ml H2O dispergiert. Der pH-Wert wurde wie im Beispiel 1 auf 4
eingestellt und konstantgehalten. Der Feststoffgehalt des keramischen Schlickers
betrug 66,3 Masse-% entsprechend 33,4 Vol.-%. Nach zweistündiger Dispergierung
wurde ein Imprägnier-Körper aus Polyurethan-Schaumstoff (Porendichte 400 pores
per inch) wie in Beispiel 1 mit dem Al2O3-Schlicker getränkt, anschließend
getrocknet und vorgebrannt. Die Sinterung erfolgte an Luft bei 1500°C mit einer
isothermen Haltezeit von zwei Stunden.
Der so hergestellte Sinterkörper zeigt folgende Struktur und mechanischen
Eigenschaften:
- - Makroporosität (= Anteil der Zell-Innenräume am makroskopischen Volumen) = 49 Vol.-% entsprechend einer Makro-Rohdichte von 2,00 g/cm3,
- - Zellgröße ≦ 150 µm
- - Gefügeporosität 0,7 Vol.-% entsprechend einer Gefügedichte von 3.96 g/cm3,
- - mittlere Kristallitgröße des Gefüges (= 1,56 . mittlere Sehnenlänge aus einer Linienschnittanalyse) = 2,1 µm.
- - Die Reinheit ist im wesentlichen durch die Reinheit des dotierungsfrei verarbeiteten Pulverrohstoffes bestimmt und < 99,5% Al2O3.
- - Druckfestigkeit des geschlossen-zelligen Sinterkörpers 27 ± 11 MPa, Biegefestigkeit 24 ± 21 MPa.
- - Härte des Gefüges HV1 = 1783 ± 184.
Claims (7)
1. Sinterkörper auf der Basis von Korund mit einer geschlossenen Zellstruktur, mit
einer Makroporosität zwischen 5 und 50 Vol.-%, einer Größe der Zellen von
höchstens 250 µm, einer Gefügeporosität von < 2,5 Vol.-%, einer mittleren
Kristallitgröße des Sintergefüges von höchstens 5 µm und einer Reinheit des
Gefüges entsprechend einem Anteil glasbildender Verunreinigungen und
Dotierungen von höchstens 3 Masse-%.
2. Sinterkörper nach Anspruch 1, mit einer mittleren Härte HV1 ≧ 1700 der keine
offenen Poren aufweisenden Gefügebestandteile, mit einer mittleren Druckfestigkeit
≧ 90 MPa für eine Makroporosität ≦ 35 Vol.-% und ≧ 20 MPa bei einer
Makroporosität von 50 Vol.-%.
3. Sinterkörper nach Anspruch 1 oder 2, mit Zusätzen von 0-10 Masse-%
oxidischer, nicht-glasbildender Dotierungen, die vermittels einer Beeinflussung der
Festphasendiffusion das Dichtsinterverhalten, die Gefügeausbildung und/oder die
Korngrenzeneigenschaften der Sintergefüge auf der Basis von Korund steuern.
4. Sinterkörper nach Anspruch 1 oder 2, mit 0-45 Masse-% an Zusätzen, die
Kristallite mit einer vom Korund unterschiedlichen Phasenstruktur bilden und
Festigkeit, Bruchzähigkeit oder Härte der Sintergefüge auf der Basis von Korund
erhöhen.
5. Sinterkörper nach Anspruch 1 oder 2, deren Gefüge gröbere, vorzugsweise
anisotrop geformte Körner auf der Basis von Korund enthält.
6. Verfahren zur Herstellung von Sinterkörpern auf der Basis von Korund mit einer
geschlossenen Zellstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet
durch folgende Schritte:
- - Herstellung eines keramischen Schlickers mit einem Feststoffgehalt zwischen 35 und 50 Vol.-% einer Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1, 3 bis 5, wobei die Viskosität auf Werte zwischen 0,1 und 0,5 Pa.s, gemessen mit einem Rotationsviskosimeter bei einer Scherrate von 100 s-1, eingestellt wird.
- - Imprägnieren eines offenporigen Imprägnier-Körpers, der eine Porenhäufigkeit von 30 bis 300 Poren/cm aufweist, mit dem keramischen Schlicker derart, daß alle Makroporen des offenporigen, pyrolysierbaren organischen Materials mit Schlicker gefüllt sind.
- - Entfernung eines Anteils von 0 bis 50 Vol.-% der vom Imprägnier-Körper aufgesogenen Schlickermenge aus dem Imprägnier-Körper zwecks Einstellung unterschiedlicher gewünschter Makroporositäten des Sinterkörpers nach Anspruch 1,
- - Trocknung des mit dem keramischen Schlicker getränkten Imprägnier-Körpers bei 60-80°C.
- - Ausbrennen des offenporigen, pyrolysierbaren organischen Materials unter strömender Luft bei 1000-1200°C.
- - Sinterung des gebildeten keramischen Skelett-Körpers.
7. Verwendung von Sinterkörpern auf der Basis von Korund mit einer
geschlossenen Zellstruktur nach einem der Ansprüche 1 bis 5 als Schleifkörper.
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