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Die Erfindung betrifft einen Hilfsbügel mit
Abstandhalter.
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Sowohl bei der Erstellung von Gebäuden, als auch
insbesondere im Innenausbau, im Messe- und im Ladenbau hat in den
letzten Jahren vermehrt der sogenannte Trockenbau Verbreitung gefunden,
bei dem Wände,
Decken und dergleichen nicht mehr konventionell mit wasseraushärtenden
zementhaltigen Baustoffen, wie Mörtel
und Beton, sondern mit vorgefertigten Platten erstellt werden.
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Die gebräuchlichsten Trockenbauplatten sind
dabei Preßspanplatten,
Gipskartonplatten und Zementfaserplatten. Gipskartonplatten werden
dabei vorzugsweise im Innenausbau eingesetzt, besonders zur Innenaufteilung
in Gewerbegebäuden
und beim Dachausbau. Gipskartonplatten zeichnen sich durch günstige Preise
und gute Verarbeitbarkeit aus. Wegen der glatten Kartonaußenseiten
ist bei sorgfältiger Verlegung
kaum Nacharbeit erforderlich, um die so erstellten Wände tapezieren
oder Streichen zu können.
Aufgrund der hohen Dichte der Platten läßt sich eine gute Schalldämmung erzielen.
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Zementfaserplatten bieten demgegenüber Vorteile
beim Feuerschutz und hinsichtlich der Feuchtigkeitsbeständigkeit.
Auch Zementfaserplatten sind relativ schwer. Wegen der relativ groben Struktur
dieser Platten ist der Aufwand größer, um ansehnliche Wände zu erhalten.
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Vor allem große Wandflächen lassen sich schnell verkleiden,
wenn großformatige
Platten eingesetzt werden. Alle diese Trockenbauplatten weisen jedoch
ein hohes Gewicht auf. Dies bedeutet in der Praxis, das solche Platten
meist in solchen Zuschnitten vertrieben werden, die als gerade noch
durch eine Person handhabbar angesehen werden. Solche Zuschnitte
werden häufig
als Einmannplatten bezeichnet. Typische Abmessungen sind dabei 2
m × 62
cm bei Gewichten in der Größenordnung
von 15 bis 20 kg für
kleinräumiges
Arbeiten und den Heimwerkerbereich, 2 m × 1,25 m für den professionellen Gebäudeausbau.
Durch die Verwendung der großformatigen
Platten im Profibereich wird der Aufwand für das zeitraubende Verspachteln
der Fugen wesentlich reduziert.
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Solche Platten sind zwar durch eine
Person zu transportieren und auf einer Baustelle hin- und herzuräumen, für die Verlegung
werden jedoch stets zwei, bei Deckenverkleidungen mit professionellen Plattenformaten
zumindest 3 Personen benötigt. Dies
erfolgt in der Weise, daß eine
bzw. zwei Personen die Platte ausrichten und in der Montagelage
halten, während
eine weitere Person die Platte mittels einer Nagelmaschine oder
mit Hilfe von selbstschneidenden Schnellbauschrauben an der Unterlage
befestigt, die in der Regel aus einer Lattung oder einem Holz- oder
Metallprofilständerwerk
besteht. Besonders problematisch ist die Verkleidung von Dachschrägen. Dabei
muß die
Person, die die Platte an der Unterseite hält, nicht nur die Platte entsprechend der
unteren Fuge ausrichten und gegen den Unterbau pressen, sondern
auch praktisch das ganze Gewicht der Platte halten. Wie leicht verständlich ist, verrutschen
die Platten dadurch leicht und das ganze Ausrichten muß von vorn
beginnen. Ist die Platte nicht innerhalb kurzer Zeit verschraubt,
muß die
unten tätige
Person häufig
die Platte wegen des Gewichtes wieder absetzen, die ganze Prozedur
des Ausrichtens muß dann
anschließend
erneut erfolgen.
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Werden dabei Platten übereinander
gesetzt, wird die obere Platte aufgrund des Gewichtes gerne auf
der Stirnseite der unteren Platte abgesetzt, so daß sich an
diesen Stellen Fugen mit nur geringer Breite einstellen. Unterschiedlich
große
Fugen, insbesondere sehr breite und sehr schmale Fugen, führen beim
nachfolgenden Spachteln als Vorarbeit zum Tapezieren oder Streichen
in der Regel zu Rissen oder Einsenkungen, wenn der Spachtel aushärtet. Dieses
Problem wird dadurch gelöst,
daß die
Fugen beim Verspachteln mit Glasfaserband abgedeckt werden, das
mit überspachtelt
wird.
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In der
US
5,407,183 ist ein einstückiges Montagewerkzeug
zur Verwendung bei der Montage von Trockenbauplatten offenbart,
das zwei im wesentlichen ebene Teilstücke aufweist, die in einem Winkel
von 15° bis
30° zueinander
angeordnet sind. Das erste Teilstück ist mit zumindest zwei Löchern zum
Anbringen an einer Trockenbauplatte und mit einem Abstandhalter
auf seiner Oberfläche
versehen: Das zweite Teilstück
weist eine rauhe Oberfläche
auf, um ein Abgleiten der Trockenbauplatte bei der Montage zu vermeiden.
Der Abstandhalter dient der genauen Anordnung des Werkzeugs auf
der Oberfläche bzw.
dem Rand der Trockenbauplatte. Er ragt dafür um 0,0625 bis 0,1875 Zoll
(1,875 bis 4,7625 mm) von der Oberfläche des ersten Teilstücks hervor.
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Ein Abstandhalter, der zur Herstellung
hinterlüfteter
Fassadenverkleidungen in Form von dünnen Platten aus insbesondere
keramischem Werkstoff verwendet wird, geht aus der
DE 1 990 546 U1 hervor.
Die Platten werden dabei durch Mörtel
an dem Mauerwerk der Fassade befestigt. Der Abstandhalter weist
einen Schaft mit einer Anlagefläche
zur Anlage an einer Platte, einen im wesentlichen rechtwinklig dazu
verlaufenden profilierten Steg, bei dem ein Teil seines Querschnitts
der Fugenbreite zwischen zwei Platten und seine Länge der
Stärke
der dünnen
Platten entspricht, und einen Flansch auf, der sich auf der Rückseite
der Platten anlagert und im wesentlichen parallel zu dem Schaft
verläuft.
Der Abstandhalter wird mit seinem Schaft auf der Außenseite,
mit dem Flansch auf der Innenseite einer Platte und mit dem Steg
auf deren Oberkante aufgelegt und nachfolgend eine weitere Platte
zwischen Flansch und Schaft eingesetzt. Der Abstandhalter kann durch
Drehen um 90° um
die Längsachse
des Stegs nach Befestigen der Platten mittels Mörtels an dem Mauerwerk aus der
gebildeten Fuge wieder herausgezogen werden.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, Hilfsmittel
bereitzustellen, mit denen sich Trockenbauplatten effizienter und
besser verlegen lassen ohne nennenswerte Beschädigung der Sichtseite bzw.
einer später
sichtbaren Kante einer Trockenbauplatte bei der Montage.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch
einen Hilfsbügel
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß wenigstens ein die Führungsfläche bildender
Führungsabschnitt
gegenüber
der Anlagefläche
gebogen ausgebildet ist und im Übergangsbereich
von Führungsfläche zum
Abstandhalter eine Ausnehmung vorgesehen ist.
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Mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Hilfsbügels lassen
sich nunmehr selbst unter Dachschrägen Trockenbauplatten im vollen
Einmannformat von nur einer Person innerhalb praktisch der gleichen
Zeit montieren, wie nach dem Stand der Technik durch zwei Personen.
Nachdem der erfindungsgemäße Hilfsbügel an der
darunter befindlichen Platte mit seiner Anlagefläche festgelegt ist, kann eine
Platte mit Hilfe der Führungsfläche in die
Montageposition gebracht werden und wird durch den Hilfsbügel auch dort
gehalten: Es muß durch
den Monteur nur noch das obere Ende der Platte gegen den Unterbau
gehalten werden, was mit einer Hand leicht möglich ist. Mit der anderen
Hand kann dann die Platte in dem oberen Bereich zunächst mit
einer oder mehreren Schrauben oder Nägeln befestigt werden. so daß der Monteur
dann die vollständige
Verschraubung oder Vernagelung beidhändig vornehmen kann.
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Gleichzeitig wird durch den Abstandhalter das
Einhalten des Fugenmaßes
sichergestellt, so daß sich
die Fugen anschließend
gut und unter großer
Zeitersparnis verspachteln lassen, sowie auf die Zugabe des verhältnismäßig teueren
und später schlecht
zu entsorgenden Glasfaserbandes weitgehend verzichtet werden kann.
Dies gilt insbesondere, wenn die Stärke d des wenigstens einen
Abstandhalters an die gewünschte
Breite der Fuge angepaßt
ist.
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Durch Verwendung eines erfindungsgemäßen Hilfsbügels ergibt
sich eine weit größere Zeitersparnis,
als nur durch die Reduzierung der Zahl der benötigten Arbeitskräfte um zumindest
zwei Drittel. Durch den Abstandhalter des Hilfsbügel lassen sich die Platten
sehr viel schneller ausrichten, da praktisch nur noch eine seitliche
Anpassung vorzunehmen ist. Dadurch, daß das untere Fugenmaß automatisch
eingehalten wird, kann ein Absetzen und erneutes Ansetzen und Ausrichten
der Platten entfallen. Da durch den Einsatz der Abstandhalter gleichmäßige Fugenbreiten
sichergestellt sind, kann das Einhalten rechter Winkel bei der Verlegung
der Platten weitgehend sichergestellt und somit vermieden werden,
daß an
Wandanschlüssen
extrem zeitaufwendige Längszuschnitte
der Platten zum Winkelausgleich erfolgen müssen.
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Mit handelsüblichen Spachtelmassen hat
es sich bei der Verarbeitung üblicher
Gipskartonplatten als hinsichtlich des Material- und Zeitaufwandes
für die
Verspachtelung der Fugen als besonders vorteilhaft herausgestellt,
wenn die Stärke
d des wenigstens einen Abstandhalters zwischen etwa 2 mm und etwa
8 mm beträgt,
insbesondere, wenn die Stärke
d des wenigstens einen Abstandhalters zwischen etwa 3 mm und etwa
5 mm beträgt.
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Damit jedenfalls bei den in der Oberfläche relativ
druckempfindlichen Gipskartonplatten Spuren durch einen Hilfsbügel vermieden
werden, ist es zweckmäßig, wenn
die größte Breite
b des Hilfsbügels
wenigstens etwa 15 mm beträgt,
vorzugsweise, wenn die größte Breite
b des Hilfsbügels
wenigstens etwa 20 mm, insbesondere wenigstens etwa 25 mm beträgt.
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Bei wegen des Formats oder der Plattenstärke besonders
schweren Gipskartonplatten ist es besonders vorteilhaft, wenn die
Breite b wenigstens einer der Anlage- oder Führungsflächen etwa 40 bis 60 mm beträgt.
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Zweckmäßig geht man dabei davon aus
, daß die
Breite b wenigstens einer der Anlage- oder Führungsflächen etwa das zwei- bis fünffache
der Stärke
der zu montierenden Trockenbauplatte beträgt.
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Für
schnelles und sicheres Hantieren auf einer Baustelle ist es vorteilhaft,
wenn die Länge
1 des Hilfsbügels
etwa das fünf-
bis zehnfache der Stärke der
zu montierenden Trockenbauplatte beträgt, bei Benutzung von Handschuhen
insbesondere, wenn die Länge
1 des Hilfsbügels
etwa 90 bis 120 mm beträgt,
insbesondere etwa 10 cm beträgt.
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Für
eine besonders preiswerte Massenfabrikation ist es vorteilhaft,
wenn der Hilfsbügel
einteilig aus Kunststoffspritzguß hergestellt ist. Es kann
aber auch zweckmäßig sein,
wenn der Hilfsbügel
aus einem metallischen Werkstoff hergestellt ist. Bestimmte, insbesondere
mehrfachverwendbare Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Hilfsbügels sind
dadurch gekennzeichnet, daß der
Hilfsbügel
aus einem federelastischen Werkstoff und/oder aus einem faserverstärkten Kunststoff,
alternativ aus einem federelastischen Metall hergestellt ist. Bei
Verwendung von nichtrostenden Metall läßt sich auch bei längerem Gebrauch
die Gefahr von Rostflecken auf den Trockenbauplatten vermeiden.
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Für
eine besonders gute Handhabung ist es vorteilhaft, wenn wenigstens
ein die Führungsfläche bildender
Führungsabschnitt
gegenüber
der Anlagefläche
abgewinkelt, vorzugsweise gebogen ausgebildet ist, wodurch die Gefahr
einer nennenswerten Beschädigung
der Sichtseite der Trockenbauplatte weitgehend vermindert ist.
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Zweckmäßig ist im Übergangsbereich von Führungsfläche zum
Abstandhalter eine Ausnehmung vorgesehen, so daß eine später sichtbare Kante einer Trockenbauplatte
nicht durch hohe Flächenpressung
bei der Montage beschädigt
wird. Vorzugsweise ist im Bereich des Übergangs zwischen Anlagefläche und
Abstandhalter ein Freischnitt vorgesehen, um die vordere obere Kante
der bereits montierten Trockenbauplatte zu schonen.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform
ist gegenüber
der Anlagefläche
ein Halteabschnitt angeordnet, der eine Haltefläche bildet zur Anlage an einer
Rückseite
einer bereits montierten Trockenbauplatte. Dadurch hält der Hilfsbügel sich selbst
und der Aufwand zum An- und Abschrauben des Hilfsbügels an
der Gipskartonplatte kann entfallen. Dabei kann es zur Vereinfachung
der Positionierung einer Trockenbauplatte vorteilhaft sein, wenn gegenüber der
Führungsfläche eine
weitere Führungsfläche ausgebildet
ist.
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Zur schnellen Demontage eines solchen Hilfsbügels ist
es zweckmäßig, wenn
im Bereich des Abstandhalters eine Sollbruchstelle vorgesehen ist, insbesondere,
wenn an die Sollbruchstelle ein Stift angeformt ist, mit dem die
Sollbruchstelle gelöst
werden kann.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform
ist ein erfindungsgemäßer Hilfsbügel dadurch
gekennzeichnet, daß der
Hilfsbügel
eine federelastische Halteeinrichtung aufweist, die eine Haltefläche bildet
zur lösbaren
Anlage an einer Rückseite
einer bereits montierten Trockenbauplatte. Ein solcher Hilfsbügel kann
schnell und einfach komplett aus der Fuge gezogen und vielfach wiederverwendet werden.
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Die Erfindung soll im folgenden anhand
von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
Es zeigen:
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1 einen
montierten erfindungsgemäßen Hilfsbügel in Seitenansicht;
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2 den
Hilfsbügel
aus 1 in Draufsicht;
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3 einen
weiteren montierten erfindungsgemäßen Hilfsbügel in Seitenansicht;
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4 den
Hilfsbügel
aus 3 in Draufsicht;
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5 einen
selbsthaltenden erfindungsgemäßen Hilfsbügel in Seitenansicht,
teilweise aufgeschnitten;
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6 den
Hilfsbügel
aus 5 bei der Demontage;
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7 einen
selbsthaltenden wiederverwendbaren erfindungsgemäßen Hilfsbügel in Seitenansicht;
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8 den
Hilfsbügel
aus 7 in Draufsicht;
und
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9 den
Hilfsbügel
aus 7 und 8 bei der Demontage.
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Der in 1 dargestellte
erfindungsgemäße Hilfsbügel 1 ist
vorzugsweise bestimmt zur Verwendung als Montagewerkzeug bei der
Montage von Trockenbauplatten, z. B. Gipskartonplatten. Der dargestellte
Hilfsbügel 1 besteht
im wesentlichen aus drei Abschnitten, nämlich einem Anlageabschnitt 2 mit
einer Anlagefläche 3 zur
Anlage des Hilfsbügels
an einer bereits an einem Unterbau 4, z. B. einem Holz- oder
Metallprofilständerwerk,
montierten Trockenbauplatte 5, einem Führungsabschnitt 6 mit
einer Führungsfläche 7 zur
Führung
einer noch zu montierenden Trockenbauplatte 8 während des
Einbringens in ihre Montagelage und einem etwa zwischen dem Anlageabschnitt 2 und
dem Führungsabschnitt 6 angeordneten
Abschnitt als Abstandhalter 9.
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Ein solcher Hilfsbügel 1 wird
z. B. über
eine übliche
Schnellbauschraube 10 an der Gipskartonplatte 5 angeschraubt
oder mit dieser gleich an dem Unterbau 4 befestigt. Wenn
der Hilfsbügel
dann mit seiner Anlagefläche 3 an
der Außenseite
und mit dem Abstandhalter 9 an der Oberseite der Gipskartonplatte 5 anliegt,
kann die zu montierende Gipskartonplatte 8 von oben hinter
den Führungsabschnitt 6 eingeschoben
werden. Da der Führungsabschnitt 6 gebogen
ausgebildet ist, wird die zu montierende Gipskartonplatte 8 ohne
Gefahr nennenswerter Beschädigung
der Sichtseite der Gipskartonplatte 8 auf den Abstandhalter 9 geführt und
kann dann in die Montageposition geschwenkt werden.
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Durch die Ausformung der Krümmung des Führungsabschnittes 6 ist
sichergestellt, daß die
Unterkante der Gipskartonplatte 8 fest an ihrer Stelle
gehalten wird, bis die Gipskartonplatte 8 schließlich allseits
an den Unterbau 4 angeschraubt ist.
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Im Übergangsbereich von Führungsfläche 7 zum
Abstandhalter 9 ist eine Ausnehmung 11 vorgesehen.
Diese dient dazu, daß eine üblicherweise
sehr spröde
Gipskartonplatte 8 beim Einschieben und Einschwenken in
ihre Montageposition möglichst
nicht nur auf der vorderen unteren Außenkante ruht. Dadurch wird
vermieden, daß diese
später
sichtbare Kante durch hohe Flächenpressung
beschädigt
wird.
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Entsprechend kann im Bereich des Übergangs
zwischen Anlagefläche 3 und
Abstandhalter 9 ein Freischnitt 12 oder dergleichen
vorgesehen werden, um die vordere obere Kante der bereits montierten
Gipskartonplatte 5 zu schonen.
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Nach dem Entfernen des Hilfsbügels 1 kann die
Schraube 10 wieder eingedreht werden und nun die Gipskartonplatte 5 ganz
normal am Unterbau 4 befestigen. Daher wird die Schraube 10 üblicherweise
einen Senkkopf aufweisen, die dargestellte Ausführung wurde hier nur der Übersichtlichkeit
halber gewählt.
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Die beste Verkrallung einer üblichen
Spachtelmasse bei minimierter Rißneigung ergibt sich, wenn
die Fugenbreite so groß ist,
daß die
Spachtelmasse wenigstens in die gesamte Tiefe der Fuge eindringt.
Bei üblichen
Gipskartonplatten von 12,5 mm Stärke
lassen sich die besten Ergebnisse mit Fugenbreiten von 3 bis 5 mm
erzielen. Demgemäß sollte die
Stärke
d des Abstandhalters ebenfalls im Bereich von 3 bis 5 mm liegen.
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Damit jedenfalls bei den in der Oberfläche relativ
druckempfindlichen Gipskartonplatten Spuren durch einen Hilfsbügel vermieden
werden, sollte die größte Breite
b des Hilfsbügels
möglichst
wenigstens etwa 25 mm betragen (2).
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Für
schnelles und sicheres Hantieren auch mit Handschuhen auf einer
Baustelle ist es vorteilhaft, wenn die Länge 1 des Hilfsbügels etwa
90 bis 120 mm beträgt,
insbesondere etwa 10 cm beträgt.
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Der in den 1 und 2 dargestellte
Hilfsbügel 1 kann
z. B. aus einem vorzugsweise faserverstärkten Kunststoff, beispielsweise
glasfaserverstärktem
Polyamid, im Spritzguß kostengünstig hergestellt
sein.
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Der in den 3 und 4 dargestellte
Hilfsbügel 1 ist
aus einem vorgeformten vorzugsweise federelastischen Flachmaterial
hergestellt, so daß der Abstandhalter 9 durch
eine Materialschlaufe gebildet wird. Das Flachmaterial kann dabei
ein geeigneter formgepresster faserverstärkter Kunststoff sein, z. B. PA-GF,
oder ein Federstahl, insbesondere ein nichtrostender Federstahl,
um auch bei längerem
Gebrauch die Gefahr von Rostflecken auf den Gipskartonplatten 5 und 8 zu
vermeiden.
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Bei der professionellen Verarbeitung
von Gipskartonplatten werden üblicherweise
hochwertige Schraubmaschinen eingesetzt, so daß das Anbringen der zusätzlichen
Schrauben 10 für
die Hilfsbügel praktisch
keinen zusätzlichen
Aufwand bedingt. Übliche
Gipskartonplatten werden mit einer solchen Ausrüstung typischerweise innerhalb
von 1,5 Minuten komplett verschraubt. Vorteilhaft bei den professionell
verwendeten großformatigen
Platten ist die hohe mechanische Stabilität, die sich durch die Verschraubung
des Hilfsbügels
ergibt.
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Zumindest im Heimwerkerbereich lassen sich
kürzere
Arbeitszeiten beim Montieren von Gipskartonplatten mit den in den 5, 7 und 8 dargestellten
Ausführungsformen
eines Hilfsbügels 1 erreichen.
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Bei dem in 5 dargestellten Hilfsbügel 1 schließt sich
an den Abstandhalter 9 gegenüber dem Anlageabschnitt 2 ein
Halteabschnitt 13 an, der eine Haltefläche 14 bildet zur
Anlage an der Rückseite
der bereits montierten Gipskartonplatte 5. Dadurch hält der Hilfsbügel sich
selbst und der Aufwand zum An- und Abschrauben des Hilfsbügels 1 an
der Gipskartonplatte 5 kann entfallen, was insbesondere
vorteilhaft ist, wenn professionelle Schraubmaschinen nicht zur
Verfügung
stehen oder z. B. wegen fehlender Energieversorgung nicht benutzt
werden können.
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Um ein besonders einfaches Einpassen
der unmontierten Gipskartonplatte 8 auch unter schwierigen
Bedingungen zu erleichtern, z. B. wenn im Fugenbereich kein Unterbau 4 zur
Verfügung
steht, ist gegenüber
dem Führungsabschnitt 6 an
den Abstandhalter 9 noch ein Gegenführungsabschnitt 15 mit
einer weiteren Führungsfläche 16 angeformt.
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Um einen solchen Hilfsbügel 1 nach
Montage der Gipskartonplatte 8 wieder entfernen zu können, kann
zweckmäßig eine
Sollbruchstelle 17 vorgesehen werden, die z. B. durch Schlagen
auf einen angeformten Stift 18 gelöst werden kann (6). Anstelle des Stiftes 18 könnte natürlich auch
eine Öffnung
vorgesehen sein, in die dann ein geeignetes Werkzeug zum Lösen der
Sollbruchstelle 17 eingeführt werden könnte. Nach
Lösen der
Sollbruchstelle 17 kann der vordere Teil des Hilfsbügels 1 mit
Anlageabschnitt 2 und Führungsabschnitt 6 abgezogen werden,
während
der hintere Teil mit Gegenführungsabschnitt 15 und
Halteabschnitt 13 im Bau verbleibt. Der Stift 18 wird
z. B. beim Verspachteln der Fugen einfach mit dem Spachtel in der
Fuge versenkt. Wegen der einfacheren Entsorgung des vorderen Teiles des
Hilfsbügels 1 ist
dieser hier vorzugsweise aus einem unverstärkten geeigneten Kunststoff
hergestellt.
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Bei dem in 7 dargestellten Hilfsbügel 1 ist
der Halteabschnitt 13 mit der Haltefläche 14 durch eine
Federkralle 19 gebildet, die mit in den Hilfsbügel 1 aus
einem federelastischen Material eingeformt bzw. ausgestanzt ist
(8). Zum Lösen der
Federkralle 19 kann beispielsweise ein handelsüblicher Schraubendreher 20 oder
ein anderes geeignetes Werkzeug in die Fuge eingeschoben und damit
die Federkralle 19 so angehoben werden, daß der Hilfsbügel komplett
aus der Fuge gezogen werden kann (9).
Ein solchermaßen
ausgestalteter Hilfsbügel 1 kann
vielfach wiederverwendet werden.