DE19804700A1 - Formwerkzeug - Google Patents
FormwerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Formwerkzeug mit ei
ner Matrize aus Stahl, gesintertem Hartmetall oder Ke
ramik, die einen Formhohlraum mit mindestens einem kri
tischen Bezugswert aufweist, mit einem die Matrize um
gebenden und mit radialer Vorspannung an ihr anliegen
den Spannring und mit einem Matrize und Spannring ab
stützenden Träger, wobei Matrize und Spannring konische
Berührungsflächen haben und relativ zueinander ver
schiebbar sind.
Der Formhohlraum dient der Bildung von Werkstücken
durch Fließpressen. Folglich müssen die Werkstücke, zum
Beispiel Zylinder, Konen, Polygone oder Verzahnungen,
einen hohen Genauigkeitsgrad haben, was Formwerkzeuge
mit einem sehr hohen Präzisionsgrad erfordert. Der wäh
rend des Umformprozesses auftretende hohe Druck führt
zu großen elastischen Verformungen der Matrize mit der
Folge, daß die endgültigen Werkstückdimensionen merk
lich von den Herstellungsdimensionen der Formwerkzeuge
abweichen. Wegen der komplexen Druckverteilung in Kalt
fließwerkzeugen kann die elastische Rückfederung nach
Fortfall des Prozeßdrucks und dem nachfolgenden Aussto
ßen des Werkstücks aus der Matrize nur schwierig be
rechnet werden. Hierbei geschieht es oft, daß Werkzeuge
als unbrauchbar verschrottet werden müssen, weil die
für die hohe Genauigkeit der Werkzeugstücke erforderli
che Dimensionierung entweder von vornherein oder wegen
Abnutzung nach einer gewissen Betriebszeit fehlte.
Ein Formwerkzeug der eingangs beschriebenen Art ist aus
DE 92 03 080 U bekannt. Hier ist die Matrize zwischen
zwei Platten eingespannt, die über Säulen miteinander
verbunden sind. Der Spannring ist mit Hilfe eines hy
draulischen Kolbens relativ zur Matrize verstellbar.
Hierbei bewirken die konischen Berührungsflächen, daß
sich die Innenabmessungen der Matrize stufenlos ändern
lassen, ohne daß sie ausgebaut oder nachbearbeitet wer
den müßte. Man kann daher Ungenauigkeiten, seien sie
bei der Herstellung oder im Betrieb durch Abnutzung
entstanden, korrigieren. Nachteilig ist hierbei jedoch,
daß das Korrekturpotential gering ist.
Aus DE 38 34 996 C2 oder DE 43 11 249 C2 ist es be
kannt, daß der Spannring von einer unter Vorspannung an
ihm anliegenden Armierung umgeben ist, die aus einem
Bandwickel oder aus gesintertem Hartmetall besteht. Die
Armierung erlaubt es, wesentlich höhere Drücke beim
Fließpressen anzuwenden. Matrize und Spannring haben
konische Berührungsflächen, mit deren Hilfe sie in eine
vorgegebene feste Zuordnung zueinander gebracht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Formwerk
zeug der eingangs beschriebenen Art anzugeben, das ein
höheres Korrekturpotential hat.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Spannring von einer unter Vorspannung an ihm anlie
genden Armierung umgeben ist, daß Spannring und Armie
rung ortsfest am Träger angebracht sind und daß die Ma
trize relativ zum Träger verschiebbar und in wählbaren
Stellungen durch Arretiermittel am Träger arretierbar
ist.
Die Armierung bewirkt, daß beim Verstellen der Matrize
wesentlich größere Korrekturen vorgenommen werden kön
nen als bisher, ohne daß die Matrize oder der Spannring
oder die Armierung bricht. Die Herstellung des Form
werkzeugs verbilligt sich, weil nachträglich die kriti
schen Bezugswerte durch Verstellen der Matrize relativ
zum Spannring mit hoher Präzision in die geforderten
Toleranzbereiche gebracht werden können. Auch bei abge
nutzten Werkzeugen kann der kritische Bezugswert wieder
hergestellt werden, so daß die Formwerkzeuge eine hohe
Lebensdauer haben. Zu beachten ist allerdings, daß die
Armierung eine Verstellbarkeit des Spannringes behin
dert und daher die Verstellmaßnahmen an der Matrize
vorgenommen werden sollten.
Günstig ist es, daß der Träger ein Matrize, Spannring
und Armierung umschließendes Gehäuse ist. In diesem Ge
häuse lassen sich Spannring und Armierung sicher orts
fest anbringen. In manchen Fällen kann die äußere Ge
häusewand als zusätzliche Armierung dienen.
Zweckmäßigerweise besteht das Gehäuse aus zwei mitein
ander verbundenen Teilen. Auf diese Weise ist der Ein
bau von Matrize, Spannring und Armierung besonders ein
fach zu bewerkstelligen. Es besteht aber auch die Mög
lichkeit, ein einstückiges Gehäuse durch Umspritzen
herzustellen.
Besonders bewährt hat sich ein Gehäuse aus einem
topfförmigen Teil und einem damit verschraubten Boden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür ge
sorgt, daß die Armierung durch einen Bandwickel gebil
det wird. Während bei einem konventionellen Außenring
als Armierung die maximal zulässige radiale Vorspannung
etwa 125 bis 135% der für den Betrieb erforderlichen
Mindest-Vorspannung beträgt, kann die Belastung bei ei
ner Bandarmierung 200% der Mindest-Vorspannung betra
gen. Daher ist der Einstellbereich bei Verwendung der
Bandarmierung dreimal größer als bei einer konventio
nellen Armierung.
Günstig ist es ferner, daß im Gehäuse ein Druckkolben
geführt ist, der eine freiliegende Stirnseite aufweist.
Mit Hilfe dieses Druckkolbens, der von außen her betä
tigt werden kann, beispielsweise durch eine hydrauli
sche Presse, kann die Matrize im Spannring verschoben
werden.
Mit Vorteil ist dafür gesorgt, daß die Arretiermittel
zwei Anschläge aufweisen, die durch im Gehäuse ver
schraubbare Gewinderinge gebildet und je einer Stirn
seite der Matrize zugeordnet sind. Derartig Gewinderin
ge erlauben es, die Matrize nach stufenloser Verstel
lung sicher zu arretieren.
Hierbei empfiehlt es sich, daß der eine Gewindering un
ter Zwischenschaltung des Druckkolben auf die Stirnsei
te der Matrize wirkt. Auf diese Weise ist es möglich,
beide Gewinderinge an den Stirnseiten des Gehäuses frei
zugänglich anzuordnen.
Vorzugsweise sind Abstandsringe zur Anlage an den
Stirnseiten der Matrize vorgesehen. Auf diese Weise
kann die Matrize über eine größere Strecke verschoben
werden, auch wenn die Arretiermittel nur einen begrenz
ten Verstellhub haben.
Mit besonderem Vorteil hat die Innenseite des Spann
rings eine die Oberflächenrauhigkeit vermindernde Vor
behandlung erfahren. Es besteht dann keine Gefahr, daß
bei der Verstellung die Matrize ruckweise verschoben
wird.
In weiterer Ausgestaltung ist dafür gesorgt, daß die
Matrize aus mindestens zwei axial hintereinanderge
schalteten Teilen besteht. Dies empfiehlt sich, wenn
mehr als ein kritischer Bezugswert zu beachten ist.
In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, daß der in
Richtung der Konusverjüngung zweite Matrizenteil eine
Konusfläche mit unterschiedlichem Konuswinkel aufweist
als der erste Matrizenteil. Die unterschiedliche Nei
gung der Konusflächen stellt sicher, daß bei einer Ver
lagerung der Matrize beide Matrizenteile einer defi
nierten Belastung unterworfen sind.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes
Formwerkzeug und
Fig. 2 einen Schnitt durch eine abgewandelte Ausfüh
rungsform.
In Fig. 1 weist das Formwerkzeug einen Träger in der
Form eines Gehäuses 1 auf, das aus einem topfförmigen
Oberteil 2 und einem Boden 3 besteht, die über ein Ge
winde 4 miteinander verschraubt sind. Im Innern des Ge
häuses 1 befindet sich eine Matrize 5 aus Stahl, gesin
tertem Hartmetall oder Keramik, die einen Formhohlraum
6 mit einem kritischen Bezugswert an der Stelle 7 hat
und in der linken Hälfte der Figur eine untere Position
und in der rechten Hälfte der Figur eine obere Position
einnimmt. Die Matrize 5 wird von einem mit radialer
Vorspannung an ihr anliegenden Spannring 8 umgeben, der
ebenfalls aus Stahl, gesintertem Hartmetall oder Kera
mik bestehen kann. Der Spannring 8 ist von einer mit
radialer Vorspannung an ihm anliegenden Bandarmierung 9
umgeben, die aus einem Stahlband gewickelt ist. Die Um
fangswand 10 des Gehäuses 1 bildet einen den Bandwickel
9 umgebenden Außenring.
Die Berührungsflächen 11 von Matrize 5 und Spannring 8
laufen nach oben hin konisch zu. Im Boden 3 ist ein
Druckkolben 12 geführt, der an seiner unteren Stirnsei
te 13 durch eine vorzugsweise hydraulische Presse bela
stet werden und auf diese Weise mit einer verjüngten
oberen Stirnseite 14 die Matrize 5 nach oben verschie
ben kann.
Zur Arretierung der Matrize 5 in der gewünschten Endla
ge dient ein oberes Arretiermittel 15 in der Form eines
Gewinderings, der ein Außengewinde 16 und Löcher 17 zum
Angriff eines Werkzeugs aufweist und durch einen fest
schraubbaren Block 18 gegen Drehung gesichert werden
kann. Außerdem ist ein unteres Arretiermittel 19 in der
Form eines Gewinderings vorgesehen, der ein Außengewin
de 20 und Löcher 21 zum Angriff eines Werkzeugs auf
weist. Dieser Gewindering greift am Druckkolben 12 an
und arretiert auf diese Weise die Lage der Matrize 5.
In der unteren Position der Matrize 5 (links in Fig. 1)
befinden sich zwei Abstandsringe 23 zwischen der oberen
Stirnseite der Matrize und dem oberen Arretiermittel
15. Nach Lösen des oberen Arretiermittels 15 kann die
Matrize 5 etwas nach oben geschoben und neu arretiert
werden. Sobald der obere Abstandsring 22 ganz aus dem
Spannring 8 herausgetreten ist, kann er an die untere
Stirnseite der Matrize 5 gebracht werden. Wenn die Ma
trize 5 weiter nach oben geschoben und bis nahe an ihre
Endstellung gelangt ist, wird auch der zweite Abstands
ring 22 nach unten verlagert (rechts in Fig. 1).
Nachdem die Matrize hergestellt worden ist, wird sie in
der untersten Position im Gehäuse 1 plaziert. Durch ei
nen Versuch wird festgestellt, ob das durch Fließpres
sen hergestellte Werkstück die korrekten Dimensionen
hat. Da zwischen dem axialen Einstellweg und der radia
len Änderung des Durchmessers ein linearer Zusammenhang
besteht, genügt ein einziger oder wenige Einstell
schritte, um die gewünschte Dimensionierung zu erhal
ten.
Mit Hilfe des Arretiermittels 19 kann die Matrize auch
noch unter eine ständige Axialspannung gesetzt werden,
was für manche Anwendungszwecke vorteilhaft ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2, die für kompli
ziertere Werkstücke geeignet ist, werden für entspre
chende Teile um 100 erhöhte Bezugszeichen verwendet.
Ein Unterschied besteht darin, daß das Gehäuse 101 ein
stückig ausgebildet und durch Umspritzen hergestellt
ist. Außerdem besteht die Matrize aus zwei Matrizentei
len 105a und 105b, die zwei Bereiche 107a und 107b mit
einem kritischen Bezugswert aufweisen. Die konischen
Berührungsflächen 111a und 111b haben eine unterschied
liche Neigung. Der in Richtung der Konusverjüngung lie
gende Matrizenteil 105a weist einen größeren Konuswin
kel als der Matrizenteil 105b auf. Die Verstellung der
Matrize erfolgt in ähnlicher Weise wie es in Verbindung
mit Fig. 1 erläutert wurde.
Der kritische Bezugswert kann sich beispielsweise auf
den Durchmesser eines kreisförmigen Querschnitts oder
eine Abmessung eines nicht kreisförmigen Querschnitts,
beispielsweise einer Verzahnung, beziehen.
Claims (12)
1. Formwerkzeug mit einer Matrize aus Stahl, gesinter
tem Hartmetall oder Keramik, die einen Formhohlraum
mit mindestens einem kritischen Bezugswert auf
weist, mit einem die Matrize umgebenden und mit ra
dialer Vorspannung an ihr anliegenden Spannring und
mit einem Matrize und Spannring abstützenden Trä
ger, wobei Matrize und Spannring konische Berüh
rungsflächen haben und relativ zueinander ver
schiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spannring (8; 108) von einer unter Vorspannung an
ihm anliegenden Armierung (9; 109) umgeben ist, daß
Spannring (8; 108) und Armierung (9; 109) ortsfest
am Träger (1; 101) angebracht sind und daß die Ma
trize (5; 105a, 105b) relativ zum Träger (1; 101)
verschiebbar und in wählbaren Stellungen durch Ar
retiermittel (15, 19; 115, 119) am Träger arretier
bar ist.
2. Formwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Träger (1; 101) ein Matrize (5; 105),
Spannring (8, 108) und Armierung (9; 109) umschlie
ßendes Gehäuse ist.
3. Formwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Gehäuse aus zwei miteinander verbunde
nen Teilen (2, 3) besteht.
4. Formwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß das Gehäuse aus einem topfförmigen Teil
(2) und einem damit verschraubten Boden (3) be
steht.
5. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Armierung (9; 109)
durch einen Bandwickel gebildet wird.
6. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß im Gehäuse ein Druckkol
ben (12; 112) geführt ist, der stirnseitig aus dem
Gehäuse ragt.
7. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Arretiermittel (15,
19; 115, 119) zwei Anschläge aufweisen, die durch
im Gehäuse verschraubbare Gewinderinge gebildet und
je einer Stirnseite der Matrize (5; 105) zugeordnet
sind.
8. Formwerkzeug nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der eine Gewindering unter Zwi
schenschaltung des Druckkolben (12, 112) auf die
Stirnseite der Matrize (5; 105) wirkt.
9. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß Abstandsringe (22, 122)
zur Anlage an der Stirnseite der Matrize (5; 105)
vorgesehen sind.
10. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Innenseite des Spann
rings (8, 108) eine die Oberflächenrauhigkeit ver
mindernde Vorbehandlung erfahren hat.
11. Formwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Matrize aus minde
stens zwei axial hintereinandergeschalteten Teilen
(105a, 105b) besteht.
12. Formwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich
net, daß der in Richtung der Konusverjüngung zwei
te Matrizenteil (105a) eine Konusfläche (111a) mit
unterschiedlichem Konuswinkel aufweist als der er
ste Matrizenteil (105b)
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: STRECON A/S, SOENDERBORG, DK |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |