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Die
Erfindung betrifft ein Formwerkzeug für preßbares Material mit einer Matrize,
die einen Formhohlraum aufweist, einer Vorspannringanordnung, die
die Matrize umgibt und mit einer radialen Vorspannung auf die Matrize
wirkt, und einem Träger, der
die Matrize hält,
wobei zwischen der Matrize und der Vorspannringanordnung eine konische
Berührungszone
vorgesehen ist.
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Der
Formhohlraum dient der Bildung von Werkstücken durch Fließpressen
oder andere Preßverfahren.
Ein Werkstoff wird also unter einem relativ hohen Druck in die Matrize
hineingepreßt.
Dabei nimmt die Außenkontur
des Werkstücks
die Innenkontur der Matrize an. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise
Zylinder, Konen, Polygone oder Verzahnungen fertigen.
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Bei
derartigen Werkstücken
ist eine relativ hohe Genauigkeit erforderlich. Dies wiederum bedingt
Formwerkzeuge, die mit einem sehr hohen Präzisionsgrad gefertigt sein
müssen.
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Die
beim Umformprozeß auftretenden
hohen Drücke
führen
zu großen
elastischen Verformungen der Matrize. Dies hat zur Folge, daß die endgültigen Werkstückdimensionen
von den Herstellungsdimensionen der Formwerkzeuge abweichen können. Wegen
der komplexen Druckverteilung in Kaltfließwerkzeugen kann die elastische
Aufweitung sowie die elastische Rückfederung nach Fortfall des
Prozeßdrucks
und dem nachfolgenden Ausstoßen
des Werkstücks
aus der Matrize nur schwierig berechnet werden. Oft muß man Formwerkzeuge
als unbrauchbar verschrotten, weil die für die hohe Genauigkeit der
Werkstücke
erforderliche Dimensionierung entweder von vornherein oder wegen
Abnutzung nach einer gewissen Betriebszeit fehlt.
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Im
bekannten Fall läßt sich
durch ein Verschieben der Matrize in der Vorspannringanordnung eine
kleine Formänderung
der Matrize erreichen. Durch die konische Berührungszone wird die Matrize radial
zusammen gedrückt,
wenn sie zu einem engeren Bereich des Konus hin verlagert wird.
Wenn die gewünschte
Position der Matrize erreicht ist, dann wird die Matrize in der
Vorspannringanordnung durch Distanzringe oder Haltemuttern axial
festgehalten. Mit dieser Vorgehensweise lassen sich zwar extrem genaue
Einstellungen der Dimension der Innenabmessung der Matrize erreichen.
Nachteilig dabei ist allerdings, daß man das Formwerkzeug aus
der Presse ausbauen und auseinander nehmen muß, um die Einstellung durchzuführen.
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DE 92 03 080 U1 zeigt
ein Umformwerkzeug, mit einer Matrize, die einen Außenkonus
aufweist und in einem Stellglied angeordnet ist, das einen Innenkonus
aufweist. Das Stellglied ist durch hydraulische Drücke gegenüber der
Matrize verlagerbar. In der eingestellten Position wird das Stellglied
mit zwei Sicherungsmuttern arretiert. Abgesehen davon, daß bei diesem
Umformwerkzeug die Einstellmöglichkeiten
relativ gering sind, erfordert auch hier die Einstellung der Matrize
einen relativ hohen Aufwand, der nur außerhalb einer Presse geleistet
werden kann.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Einstellung der Matrize
zu vereinfachen.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Formwerkzeug der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß die Matrize
und die Vorspannringanordnung durch einen Stellantrieb relativ zueinander
verlagerbar sind, wobei der Stellantrieb mit einer Steuereinrichtung
verbunden ist, und mit Hilfe des Stellantriebs die Matrize und die
Vorspannringanordnung in ausgewählten
Positionen relativ zueinander zu fixieren sind.
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Man
verwendet den Stellantrieb also nicht nur dafür, die Matrize relativ zur
Vorspannringanordnung zu verlagern, sondern man verwendet den Stellantrieb
auch dazu, die einmal eingenommene relative Position von Matrize
und Vorspannringanordnung festzuhalten. Dementsprechend sind keine
zusätzlichen
Manipulationen erforderlich, beispielsweise das Einlegen von Sicherungsscheiben
oder das Verstellen von Haltemuttern. Der Stellantrieb, der in das Formwerkzeug
integriert ist, erlaubt es also, Matrize und Vorspannringanordnung
dynamisch relativ zueinander zu verstellen. Dies hat darüber den
Vorteil, daß man
die Matrize praktisch für
jeden Preßvorgang neu
einstellen kann, wenn dies erforderlich ist. Dementsprechend kann
man beispielsweise bei der Inbetriebnahme des Formwerkzeugs überprüfen, ob
ein Werkstück
die gewünschte
Dimension erhalten hat. Sollte dies nicht der Fall sein, kann man
das in der Presse befindliche Formwerkzeug durch den dynamischen
Stellantrieb nachstellen und zwar so lange, bis die gewünschte Genauigkeit
bei den Abmessungen erreicht ist.
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Bei
vielen Werkstücken
ist die Oberfläche, die
an der Matrize anliegt, beim Ausstoßen des Werkstücks der
Matrize gefährdet.
Man kann nun den dynamischen Stellantrieb auch dazu verwenden, nach
dem Beenden des Preßvorgangs
die Matrize etwas zu lösen,
also ihren Innendurchmesser etwas zu vergrößern. Hier reichen bereits
kleine Vergrößerungen
aus, um ein Ausstoßen
des Werkstücks
aus der Matrize ohne Beschädigung
der Oberfläche
des Werkstücks
zu ermöglichen.
Letztendlich kann man auch den Innendurchmesser oder die Innenabmessung
der Matrize während
des Preßvorgangs
verändern,
ihn also vergrößern oder
verkleinern, um Werkstücke
zu erzeugen, die eine gesteuerte Variation ihrer Außenabmessung über die
extrudierte Länge
aufweisen.
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Vorzugsweise
ist die Steuereinrichtung mit einem Positionssensor verbunden, mit
dem eine Lage der Vorspannringanordnung relativ zur Matrize zu ermitteln
ist. Die Abhängigkeit
zwischen der relativen Position zwischen Matrize und Vorspannringanordnung
einerseits und der Innenab messung der Matrize, die im folgenden
der Einfachheit halber als Innendurchmesser bezeichnet wird, ist
weitgehend linear. Wenn man also anhand eines gepreßten Werkstücks feststellt,
daß eine
Abweichung von den Sollmaßen
aufgetreten ist, dann läßt sich
leicht ermitteln, um welches Maß die
Vorspannringanordnung gegenüber
der Matrize verlagert werden muß,
um die gewünschte
Soll-Abmessung des Werkstücks
zu erreichen. Durch das Zusammenwirken von Positionssensor und Steuereinrichtung
läßt sich
der Stellantrieb dann mit einer sehr hohen Genauigkeit so betätigen, daß diese
Position erreicht wird. Wenn man den Positionssensor in einen Regelkreis
einbindet, dann läßt sich
mit Hilfe der Steuereinrichtung und dem Positionssensor eine Positionsregelung
erreichen.
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Vorzugsweise
ist der Träger
in Umfangsrichtung in mehrere Segmente unterteilt. Dies hat zur Folge,
daß der
Träger
auf die Matrize nur radiale Kräfte
ausübt,
so daß er
keine Belastung in tangentialer Richtung bewirkt.
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Vorzugsweise
bildet der Träger
einen Teil eines Gehäuses,
das die Matrize und die Vorspannringanordnung umgibt. Mit dem Gehäuse läßt sich
dann zumindest ein Teil der Axialkräfte ableiten, die bei der Änderung
der relativen Position von Vorspannringanordnung und Matrize erzeugt
werden. In Kraftflußrichtung
ergibt sich dann sozusagen ein geschlossener Ring, der die Kräfte aufnehmen
kann. Diese axialen Kräfte
werden dann weitgehend von der Matrize ferngehalten.
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Vorzugsweise
bildet das Gehäuse
eine axiale Führung
für die
Vorspannringanordnung. Diese axiale Führung kann einfach dadurch
gebildet sein, daß die
Vorspannringanordnung als Kolben ausgebildet ist oder mit Teilen
verbunden ist, die einen Kolben bildet, der in einer Zylinderbohrung
des Gehäuses geführt ist.
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Man
kann auch spezielle Führungsnuten
in der Innenwand des Gehäuses
vorsehen, in denen Vorsprünge
der Vorspannringanordnung laufen oder man kann Axialnuten in der
Umfangsfläche
der Vorspannringanordnung vorsehen, in die Vorsprünge von
der Innenseite des Gehäuses
eingreifen. Damit läßt man in
gewissem Umfang Durchmesseränderungen
der Vorspannringanordnung zu, d.h. die Vorspannringanordnung kann
sich geringfügig
radial aufweiten, wenn die Matrize gespannt wird. Die axiale Führung ergibt
sich dann zwischen den Seitenkanten des oder der Vorsprünge und
den damit zusammenwirkenden Flanken der Nuten. Es ist dabei weitgehend
unerheblich, wie weit die Vorsprünge
radial in die Nuten eintauchen.
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Bevorzugterweise
weist die Vorspannringanordnung eine Verstärkung auf, die aus einem gewickelten
Materialstreifen gebildet ist. Während
man mit einem herkömmlichen
Außenring
als Verstärkung eine
maximal zulässige
radiale Vorspannung erreichen kann, die ungefähr das 1,25 bis 1,35-fache
der minimalen Vorspannung beträgt,
die für
den tatsächlichen
Betrieb des Formwerkzeugs benötigt
werden, kann man mit einem umwickelten Verstärkungsstreifen etwa das Doppelt
der minimalen Vorspannung oder sogar mehr erreichen. Der Bereich
der Einstellbarkeit ist daher wesentlich größer.
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Vorzugsweise
weist die Vorspannringanordnung ein Vorspanngehäuse auf, das den Vorspannring
ringförmig
umgibt. Man kann die Vorspannringanordnung dann sozusagen vorfertigen,
also in das Gehäuse
einsetzen und mit dem Gehäuse
zusammen handhaben. Dies erleichtert die Herstellung des Formwerkzeugs
und auch die Handhabung bei der Einstellung.
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Vorzugsweise
weist der Stellantrieb eine Druckraumanordnung auf, die zwischen
der Vorspannringanordnung und der Matrize oder einem damit fest
verbundenen Teil angeordnet ist. In die Druckraumanordnung kann
ein Druckfluid, beispielsweise eine Hydraulikflüssigkeit, geleitet werden.
Je nachdem in welche Richtung der Richtung in der Druckraumanordnung
wirkt, wird die Vorspannringanordnung dann spannend oder lösend relativ
zur Matrize verlagert.
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Hierbei
ist bevorzugt, daß die
Druckraumanordnung eine erste Druckangriffsfläche aufweist, die in Spannrichtung
der Matrize wirkt, und eine zweite Druckangriffsfläche, die
in entgegengesetzte Richtung wirkt, wobei die erste Druckangriffsfläche größer als
die zweite Druckangriffsfläche
ist. Hierbei wird berücksichtigt,
daß man
zum Spannen der Matrize, also zum Verringern ihres Innendurchmessers,
in der Regel größere Kräfte benötigt als
zum Lösen
der Matrize, also zum Vergrößern ihres
Innendurchmessers. Man kann daher in beide Richtungen mit etwa den gleichen
Drücken
arbeiten. Dies hält
den apparativen Aufwand für
die Druckerzeugung klein. Dennoch sind die Kräfte, die man zur Verlagerung
der Vorspannringanordnung gegenüber
der Matrize erzeu gen muß, relativ
groß.
Sie entsprechen einer Belastung im Bereich von 50 bis 200 oder mehr
Tonnen.
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Bevorzugterweise
weist der Stellantrieb einen im Gehäuse angeordneten Kolben auf,
der mit der Vorspannringanordnung verbunden ist. Der Stellantrieb
ist also in das Formwerkzeug integriert. Auf den Kolben wirken die
hydraulischen Kräfte,
um die Vorspannringanordnung gegenüber der Matrize zu verlagern.
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Vorzugsweise
ist die Matrize im Träger
durch eine Buchse axial gehalten. Diese Buchse erlaubt es, Matrizen
mit unterschiedlichen axialen Längen
zu verwenden. Wenn eine andere Matrize verwendet wird, dann muß man eine
angepaßte
Buchse verwenden. Die Buchse sichert dagegen, daß die Matrize im Träger axial
verlagert wird.
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Bevorzugterweise
ist die Matrize auf der der Buchse gegenüberliegenden Seite durch einen
Deckel, der einen Teil des Gehäuse
bildet, gehalten. Dieser Deckel kann hierzu beispielsweise einen
nach innen vorstehenden Ringflansch aufweisen. Er sichert die Matrize
in die andere axiale Richtung. Der Deckel kann auch in Richtung
auf die Matrize vorgespannt sein.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann vorgesehen sein, daß die
Matrize durch eine Nut-Feder-Verbindung in Axialrichtung mit dem
Träger
verbunden ist. Auch hierdurch wird die Matrize zuverlässig in
Axialrichtung im Träger
festgehalten.
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Vorzugsweise
ist für
mindestens eine Bewegungsrichtung der Vorspannringanordnung ein
Bewegungsanschlag vorgesehen, der mit dem Gehäuse verbunden ist. Mit einem
derartigen Bewegungsanschlag kann man zuverlässig eine Überlastung der Matrize durch
eine übermäßig Vorspannung und/oder
eine zu niedrige Vorspannung vermeiden. Dies ist wesentlich für die Lebensdauer
der Matrize. Wenn die Matrize mit wechselnden Vorspannungen betrieben
wird, dann erhöht
sich die Lebensdauer, wenn diese Vorspannungen sich nicht all zu
stark voneinander unterscheiden.
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Auch
ist von Vorteil, wenn das Formwerkzeug in eine Pressenvorrichtung
eingesetzt ist und die Steuereinrichtung mit einer Steuerung der
Pressenvorrichtung verbunden ist. In diesem Fall kann man die Veränderung
des Innendurchmessers auf den Preßvorgang abstimmen und beispielsweise
den Innendruckmesser nach dem Ende des Preßvorgangs vergrößern, um
ein Ausstoßen
zu erleichtern.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigt:
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die
einzige Figur eine schematische Schnittansicht durch ein Formwerkzeug.
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Ein
Formwerkzeug 1, das in einer nicht näher dargestellten Presse eingesetzt
werden soll, weist eine Matrize 2 auf, die einen Formhohlraum 3 bildet. Der
Formhohlraum 3 hat mindestens ein kritisches Maß 4,
also eine kritische Innenabmessung, die für die spätere äu ßere Gestalt eines Werkstücks mit
entscheidend ist, das in dem Formhohlraum 3 durch Pressen
erzeugt werden soll. Um die nachfolgende Erläuterung zu vereinfachen, wird
die Innenabmessung einfach als "Innendurchmesser" bezeichnet, auch
wenn es sich bei dem Werkstück
nicht um ein im Querschnitt kreisrundes Teil handelt, sondern der Querschnitt
gezahnt oder polygonförmig
ausgebildet ist.
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Die
Matrize 2 ist in einem Träger 5 gehalten. Der
Träger 5 kann
in Umfangsrichtung aus mehreren Teilen zusammengesetzt sein. Der
Träger 5 weist
auf seiner Umfangsfläche
einen Außenkonus 6 auf,
der mit einem Innenkonus 7 einer Vorspannanordnung 8 zusammenwirkt.
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Die
Vorspannringanordnung 8 weist einen ersten Vorspannring 9 auf,
der von einem zweiten Vorspannring 10 umgeben ist. Der
zweite Vorspannring 10 ist von einer Verstärkung 11 umgeben,
die aus einem gewickelten Stahlstreifen gebildet ist. Die Verstärkung 11 wiederum
ist umgeben von einem Vorspanngehäuse 12. Die Verstärkung 11 wird
durch einen Ring 13 mit konisch angeschrägter Innenfläche im Vorspanngehäuse 12 festgehalten,
der in das Vorspanngehäuse
eingeschraubt oder auf andere Weise befestigt ist. Auch ein anderer
Ring kann zur Befestigung der Verstärkung 11 verwendet
werden.
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Die
Matrize 2 kann aus Stahl, gesintertem Hartmetall oder Keramik
gebildet sein. Die Vorspannringe 9, 10 können ebenfalls
aus Stahl, gesintertem Hartmetall oder Keramik gebildet sein. Die
Verstärkung 11 kann
ebenfalls aus festem Stahl gebildet sein, wenn man kein gewickeltes
Stahlband verwenden will. Die Vorspannringan ordnung 8 wirkt
mit einer radialen Vorspannung über
den Träger 5 auf
die Matrize 2.
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Der
Träger 5 bildet
einen Teil eines Gehäuses 14.
Das Gehäuse 14 weist
einen Korpus 15 auf, auf dem ein Deckel 16 befestigt
ist, beispielsweise mit Hilfe von Schraubbolzen 17. Der
Deckel 16 ist vorzugsweise in Richtung auf die Matrize 2 vorgespannt.
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Der
Deckel 16 weist mittig einen nach innen ragenden umlaufenden
Vorsprung 18 auf, der in Axialrichtung auf die Matrize 2 wirkt
und sie im Träger 5 festhält und gegebenenfalls
vorspannt.
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In
der gegenüberliegenden
Richtung ist die Matrize 2 durch eine Buchse 18' axial gegen
eine Positionsänderung
im Träger 5 geschützt. Wenn
der Deckel 16 auf die Matrize 2 vorgespannt ist,
ist die Matrize 2 zwischen dem Vorsprung 18 und
der Buchse 18' eingeklemmt.
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Anstelle
oder zusätzlich
zu der Sicherung durch Vorsprung 18 und Buchse 18' kann auch vorgesehen
sein, daß die
Matrize 2 eine umlaufende Nut aufweist, in die ein nicht
näher dargestellter
Vorsprung des Trägers 5 eingreift,
oder der Träger 5 kann
eine umlaufende Nut haben, in die ein Vorsprung der Matrize 2 eingreift.
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Auf
der dem Deckel 16 gegenüberliegenden Seite
ist der Träger 5 durch
Ringelemente 19, 20, 21 festgehalten,
die durch nur schematisch dargestellte Bolzen 22 miteinander
verbunden sind. Der Träger 5 weist
einen umlaufenden Fuß 23 auf,
der mit einem Klemmring 24 auf dem Ringelement 19 festgehalten ist.
Der Träger 5 ist also
parallel zu einer Mittelachse 25 der Matrize 2 unbeweglich
im Gehäuse 15 gelagert.
Kräfte,
die parallel zu der Mittelachse 25 wirken (diese Richtung
wird im folgenden als "Axialrichtung" bezeichnet) werden
unmittelbar in das Gehäuse 14 abgeleitet.
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Ein
Kolben 26 ist im Korpus 15 gelagert und zwar so,
daß er
in Axialrichtung verschoben werden kann. Der Kolben 26 ist
dabei durch Dichtungen 27-30 gegenüber dem
Gehäuse 14 abgedichtet.
Der Kolben ist zumindest abschnittsweise von einem Gleitring 31 umgeben,
der ein reibungsarmes Gleiten des Kolbens 26 im Gehäuse 14 ermöglicht.
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Der
Kolben 26 und die Vorspannringanordnung 8 sind
im Gehäuse 14 in
Axialrichtung geführt. Die
Führung
kann noch dadurch verbessert werden, daß der Kolben 26 und/oder
die Vorspannringanordnung 8 radial nach außen ragende
Vorsprünge
aufweisen, die in Axialnuten im Gehäuse 14 eingreifen. Natürlich sind
auch radial nach innen vorstehende Vorsprünge möglich, die in Axialnuten im
Kolben 26 und/oder der Vorspannringanordnung 8 eingreifen. Bei
Verwendung einer derartigen Vorspannring-Nut-Anordnung kann man eine kleine Durchmesseränderung
der Vorspannringanordnung zulassen, ohne daß sich die axiale Führung verschlechtert.
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Der
Kolben trennt zwei Druckräume 32, 33 voneinander
wobei der Kolben 26 im Druckraum 32 eine Druckangriffsfläche 34 bildet,
die größer ist,
als eine Druckangriffsfläche 35 im
Druckraum 33. Die Druckangriffsfläche 34 wirkt in eine
Richtung, in der der Kolben 26 so verlagert wird, daß die Matrize 2 gespannt
wird, also ihr Innendurchmesser verkleinert wird. Die Druckangriffsfläche 35 wirkt
in die entgegengesetzte Richtung. Wenn man die Matrize 2 spannen
will, dann wird der Druckraum 32 mit Druck beaufschlagt.
Wenn man die Matrize 2 lösen will, dann wird der Druckraum 33 mit
Druck beaufschlagt. Aufgrund der unterschiedlich großen Druckangriffsflächen 34, 35 werden
bei einer Druckbeaufschlagung mit unverändertem Druck in Spannrichtung
größere Kräfte erzeugt.
Die zum Spannen notwendigen Kräfte,
können
durchaus in einem Bereich liegen, der eine Gewichtskraft von 50
bis 200 Tonnen entspricht.
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Eine
Steuereinrichtung 36 ist mit den beiden Druckräumen 32, 33 verbunden
und steuert die Druckbeaufschlagung der beiden Druckräume 32, 33.
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Ein
Positionssensor 37 ist vorgesehen, um über einen Taststift 38 die
axiale Position des Kolbens 26 im Gehäuse 14 zu erfassen
und damit die Position der Vorspannringanordnung 8 gegenüber dem
Träger 5 und
der Matrize 2.
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Die
Steuereinrichtung 36 ist ebenfalls verbunden mit einer
nur schematisch dargestellten Steuerung 39 der oben erwähnten Presse,
in die das Formwerkzeug 1 eingesetzt ist.
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Eine
Bewegung des Kolbens 26 nach oben, also in Richtung auf
eine Verringerung des Innendurchmessers der Matrize 2,
ist begrenzt durch einen Schraubring 40, der in den Korpus 15 des
Gehäuses 14 eingeschraubt
ist. Eine Bewegung nach unten, also in Richtung einer Vergrößerung des
Innendurchmessers der Matrize 2, wird be grenzt durch ein
Distanzstück 41,
das mit Schrauben 42 festgehalten ist. Diese beiden Begrenzungen
dienen als Bewegungsbegrenzung. Sie verhindern eine Bewegung der
Vorspannringanordnung 8 gegenüber der Matrize 2 über ein
bestimmtes Maß hinaus,
so daß die
Umformvorgänge
der Matrize 2 auf ein bestimmtes Maß beschränkt bleiben. Sie lassen aber
eine Bewegung der Vorspannringanordnung 8 in einem vorbestimmten Bereich
zu.
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Das
Formwerkzeug 1 kann nun in einer Presse betrieben werden.
Hierfür
gibt es mehrere Möglichkeiten,
die auch zusammen genutzt werden können.
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Eine
erste Möglichkeit
besteht darin, die Vorspannringanordnung 8 und die Matrize 2 so
aneinander anzupassen, daß das
resultierende Werkstück die
gewünschte
Form erhält.
Hierzu wird bei einem in die Presse eingebauten Formwerkzeug 1 ein
erster "Versuch" gemacht. Bei diesem
Versuch ist natürlich die
Matrize 2 bereits auf einen Wert eingestellt worden, der
sich rechnerisch ergibt. Sollte nach diesem Versuch das Werkstück noch
nicht die gewünschte kritische
Außenkontur
haben, dann kann über
die Betätigung
des Kolbens 26 das kritische Maß 4 der Matrize 2 verändert werden.
Da in gewissen Grenzen die Zu- oder Abnahme des Innendurchmessers
proportional zur Verschiebung der Vorspannringanordnung 8 gegenüber der
Matrize 2 ist, läßt sich
das gewünschte
Maß mit
relativ wenig Versuchen dann mit der geforderten Genauigkeit einstellen.
Die Steuereinrichtung 36 sorgt in diesem Fall nicht nur
dafür, daß der Kolben 26 bewegt
wird, sie sorgt auch dafür, daß der Kolben 26 und
damit die Vorspannringanordnung 8 in der gewünschten
Position verbleiben.
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Wenn
das Werkstück
reibungsarm ausgestoßen
werden soll, dann wird nach dem Ende des Umformvorgangs die Vorspannringanordnung 8 gegenüber der
Matrize 2 nach unten verfahren (bezogen auf die Darstellung
der Figur), so daß sich
der Innendurchmesser der Matrize 2 vergrößert und
das Werkstück
ausgestoßen
werden kann, ohne daß die
Gefahr besteht, daß die
Oberfläche
verkratzt.
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Schließlich ist
es auch noch möglich,
den Kolben 26 und damit die Vorspannringanordnung 8 gegenüber der
Matrize 2 zu verschieben, während das Werkstück erzeugt
wird. In diesem Fall ist es möglich,
in gewissem Maße
eine gesteuerte Durchmesserveränderung über die
extrudierte Länge
des Werkstücks
zu erzeugen.