DE19803400B4

DE19803400B4 - Flexible Abdeckung für Schweißeinrichtungen

Info

Publication number: DE19803400B4
Application number: DE19803400.8A
Authority: DE
Inventors: Roland Schneidewind
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1998-01-29
Filing date: 1998-01-29
Publication date: 2015-03-12
Anticipated expiration: 2018-01-30
Also published as: DE19803400A1

Abstract

Flexible Abdeckung nach Art einer Hülle für elektrische Schweißeinrichtungen oder Teile davon, welche ganz oder teilweise aus einem Aramidfaser – Material (2) besteht und mindestens auf einer Seite mit einer wärmestrahlungsreflektierenden Beschichtung (3), bedeckt ist, wobei die wärmestrahlungsreflektierende Beschichtung (3) auf ihrer dem Aramidfaser-Material (2) abgewandten Seite mit einer elektrisch nicht leitenden, für Wärmestrahlung zumindest weitgehend transparenten Kunststoffbeschichtung (4), bedeckt ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine flexible Abdeckung für Schweißeinrichtungen oder Teile davon, insbesondere für Schweißzangen von automatischen elektrischen Schweißanlagen, und zwar insbesondere für zwei- oder dreidimensional bewegliche sogenannte Roboterschweißzangen.
Für Laseranlagen ist aus der DE 41 13 668 A1 eine Laserschutzvorrichtung zur Erzielung einer variablen Raumabteilung bekannt, die nach Art eines Vorhanges mindestens eine Lage eines Carbonfaser-Vlieses, einer Aluminium-Folie und eines nicht brennbaren Gewebes umfasst.
Schweißeinrichtungen, insbesondere Schweißzangen von automatischen elektrischen Schweißanlagen, wie sie z. B. in Form mehrdimensional gesteuert beweglicher sogenannter Roboterschweißzangen beim Karosseriebau in der Automobilindustrie in großem Umfang eingesetzt werden, sind während des Betriebs hohen Belastungen ausgesetzt. Belastungen treten z. B. durch die beim Schweißvorgang ausgesandte Wärmestrahlung sowie insbesondere durch beim Schweißvorgang freigesetzte Schweißspritzer auf.
Es ist deshalb bekannt, Schweißeinrichtungen oder Teile davon, insbesondere Schweißzangen von automatischen elektrischen Schweißanlagen (insbesondere sogenannte Roboterschweißzangen) im Automobilbau, mit flexiblen Abdeckungen auszurüsten, um die Schweißeinrichtungen oder Teile davon vor Schweißspritzern, vor der Wärmestrahlung und vor sonstigen Belastungen zu schützen. Selbstverständlich werden die Schweißelektroden elektrischer Schweißanlagen bei Verwendung dieser Abdeckungen ausgespart, da ansonsten die Schweißeinrichtung nicht mehr funktionsfähig ist. Um eine Bewegung der automatischen elektrischen Schweißanlagen im Betrieb zu ermöglichen, sind die bekannten Abdeckungen aus einem flexiblen tuch- oder planenartigen Material – z. B. aus PVC – hergestellt.
Die bekannten flexiblen Abdeckungen für Schweißeinrichtungen weisen allerdings eine für den harten industriellen Einsatz unbefriedigende Lebensdauer auf.
Es besteht deshalb die Aufgabe, eine flexible Abdeckung der eingangs genannten Art bereitzustellen, die eine erhöhte Lebensdauer aufweist, so daß sich die Kosten für Wartung, Reparatur und Austausch der flexiblen Abdeckungen verringern.
Die Aufgabe wird durch eine flexible Abdeckung für Schweißeinrichtungen gemäß Anspruch 1 gelöst.
Durch die Verwendung eines Aramidfaser-Materials zur Herstellung der erfindungsgemäßen flexiblen Abdeckung kann ihre Lebensdauer – insbesondere im harten industriellen Einsatz – beträchtlich erhöht werden. Aramide sind Polyamide aus aromatischen Diaminen und aromatischen Dicarbonsäuren, die neben Amid- auch Imid-Gruppen enthalten können. Aramide zeichnen sich durch hohe thermische und chemische Beständigkeit, Festigkeit und Elastizität sowie durch gute Flammfestigkeit und Formstabilität aus. Aramidfasern mit hohem Dehnungswiderstand, großer Festigkeit und Biegsamkeit werden z. B. von der Fa. Du Pont unter der Marke Kevler^® kommerziell angeboten.
Die flexible Abdeckung umfaßt bevorzugt ein tuch- oder planenartig ausgebildetes Gewebe aus solchen Aramidfasern.
Um die thermische Belastung der Schweißeinrichtungen durch die beim Schweißprozeß emittierte Wärmestrahlung zu verringern, wird bevorzugt, daß das Aramidfaser-Material mindestens auf einer Seite mit einer wärmestrahlungsreflektierenden Beschichtung, z. B. einer Aluminiumbeschichtung, bedeckt ist. Auf diese Weise wird ein großer Teil der beim Schweißprozeß entstehenden Wärmestrahlung durch die wärmestrahlungsreflektierende Beschichtung reflektiert und belastet nicht die Schweißeinrichtung unter der flexiblen Abdeckung thermisch.
Eine Aluminiumbeschichtung auf der Außenseite einer flexiblen Abdeckung könnte allerdings im Betrieb bei einer elektrischen Schweißanlage zu Kurzschlüssen führen, falls sich z. B. die flexible Abdeckung doch im Betrieb von der Schweißanlage ablösen würde. Es wird daher bevorzugt, daß die wärmestrahlungsreflektierende Beschichtung, z. B. die Aluminiumbeschichtung, auf ihrer dem Aramidfaser-Material abgewandten Seite mit einer elektrisch nicht leitenden, für Wärmestrahlung zumindest weitgehend transparenten Kunststoff-Beschichtung, z. B. einer dünnen PVC- oder PTFE-Beschichtung, bedeckt ist.
Um eine möglichst schnelle Montage und Demontage der erfindungsgemäßen flexiblen Abdeckung an der Schweißeinrichtung zu ermöglichen, wird bevorzugt, daß die flexible Abdeckung nach Art einer Hülle ausgebildet ist, die – unter Nichtabdeckung der Schweißelektroden – mittels Klettbandverschlüssen an der Schweißeinrichtung anbringbar ist.
Die flexible Abdeckung kann nach Art einer Hülle mit mindestens einer Aussparung ausgebildet sein, um zum Beispiel die Sichtkontrolle eines Durchflußwächters für einen Schweißelektroden-Kühlwasserkreislauf zu ermöglichen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. In der beigefügten Zeichnung zeigt:
1 einen schematischen Querschnitt (im Ausbruch) durch das Ausführungsbeispiel einer flexiblen Abdeckung für Schweißeinrichtungen.
Das Ausführungsbeispiel einer flexiblen Abdeckung 1 ist eine flexible Hülle für die Schweißzangen von automatischen elektrischen Schweißanlagen, wie sie insbesondere in Form mehrdimensional gesteuert beweglicher sogenannter Roboterschweißzangen in großem Umfang im Karosseriebau in der Automobilindustrie eingesetzt werden. Die Abdeckungshülle 1 besteht aus einem tuch- oder planenartigen Gewebe 2, das aus Aramidfasern (Kevlar^®) gefertigt ist. Die exakte Form der Abdeckungshülle 1 ist jeweils an die Form der abzudeckenden Schweißzangen oder sonstigen Teile der automatischen elektrischen Schweißanlage, an der die Abdeckung 1 eingesetzt werden soll, angepaßt. Das flexible tuch- oder planenartige Gewebe 2 aus Aramidfasern kann dazu einfach durch Nähen und/oder Kleben in eine entsprechende flexible Form gebracht werden, um die Schweißzange – unter Auslassung der Schweißeletroden – dicht abzudecken.
Um die beim Schweißprozeß auftretende Wärmestrahlung von der abzudeckenden Schweißanlage fernzuhalten, ist das Aramidfasergewebe 2 auf der im Betrieb außenliegenden Seite mit einer Aluminiumbeschichtung 3 versehen. Diese wiederum ist auf ihrer dem Aramidfaser-Gewebe 2 abgewandten Außenseite mit einer elektrisch nicht leitenden, für Wärmestrahlung weitgehend transparenten Kunststoff-Beschichtung 4 aus PTFE (Polytetraflourethylen; Teflon^®) bedeckt, um elektrische Kurzschlüsse zwischen den Schweißelektroden der elektrischen Schweißanlage zu vermeiden, falls sich im Betrieb doch die Abdeckung 1 einmal von der Schweißanlage lösen sollte. Ein solches Kevlar^®-Tuch mit elektrisch isolierter, reflektierender Beschichtung kann beispielsweise bei der Fa. Soudemetal, Bd. M. Herbette 24, B-1070 Brüssel bezogen werden.
Um die Abdeckhülle 1 einfach an der elektrischen Schweißanlage anzubringen, verfügt die Abdeckung 1 über Klettbandverschlüsse 5. In der Abdeckhülle 1 sind mehrere kleine Aussparungen zur Sichtkontrolle eines Durchflußwächters für den Schweißelektroden-Kühlwasserkreislauf und für den Durchgang von Versorgungsleitungen vorhanden.
Die dargestellte flexible Abdeckung hat sich im harten industriellen Einsatz – z. B. im Automobil-Karosseriebau – bei Versuchen der Anmelderin bestens bewährt. Es wurden Lebensdauern der Abdeckhülle 1 von mehreren Monaten auch unter harten Einsatzbedingungen erreicht, ohne daß Störungen oder ein Versagen der flexiblen Abdeckung 1 aufgetreten wären. Dies entspricht einem Vielfachen der Lebensdauer bekannter flexibler Abdeckungen für Schweißeinrichtungen, z. B. aus PVC-Material.

Claims

Flexible Abdeckung nach Art einer Hülle für elektrische Schweißeinrichtungen oder Teile davon, welche ganz oder teilweise aus einem Aramidfaser – Material (2) besteht und mindestens auf einer Seite mit einer wärmestrahlungsreflektierenden Beschichtung (3), bedeckt ist, wobei die wärmestrahlungsreflektierende Beschichtung (3) auf ihrer dem Aramidfaser-Material (2) abgewandten Seite mit einer elektrisch nicht leitenden, für Wärmestrahlung zumindest weitgehend transparenten Kunststoffbeschichtung (4), bedeckt ist.
Flexible Abdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wärmestrahlungsreflektierende Beschichtung (3) aus einer Aluminiumbeschichtung besteht.
Flexible Abdeckung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffbeschichtung (4) aus einer PVC- oder PTFE-Beschichtung besteht.
Flexible Abdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (1) ein flexibles tuch- oder planenartig ausgebildetes Gewebe aus Aramidfaser-Material (2) umfaßt.
Flexible Abdeckung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible tuch- oder planenartige Gewebe aus Aramidfaser-Material (2) durch Nähen und/oder Kleben in eine flexible Form gebracht wird, um die Schweißzange – unter Auslassung von Schweißelektroden – dicht abzudecken.
Flexible Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die flexible Abdeckung (1) mittels Klettbandverschlüssen (5) an der Schweißeinrichtung anbringbar ist.
Flexible Abdeckung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülle mindestens eine Aussparung – z. B. zur Sichtkontrolle eines Durchflußwächters für einen Schweißelektroden-Kühlwasserkreislauf – aufweist.