DE19802965A1 - Scharnier mit eingebautem Feststeller - Google Patents
Scharnier mit eingebautem FeststellerInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier für ein zu verschwenkendes
Bauteil mit integriertem Feststeller zum Feststellen des Bauteiles in
vorgegebenen Schwenkstellungen, bestehend aus zwei Scharnierflügeln, von
denen der eine ortsfest und der andere an dem zu verschwenkenden Bauteil
angebracht ist und die eine gemeinsame Scharnierwelle besitzen, sowie
bestehend aus einer federbelasteten Rastanordnung zur Vorgabe der
Schwenkstellungen durch Rastpunkte.
In verschiedenen Bereichen des täglichen Lebens besteht die Notwendigkeit,
Bauteile, die in unterschiedlichen Winkelstellungen schwenkbar an einer festen
Basis angelenkt sind, in einer vorgegebenen Schwenkstellung festzustellen.
Beispiele dafür sind das Feststellen von Türen und Fenstern in Häusern und
Gebäuden und insbesondere das Feststellen von Türen, Hauben oder
Heckklappen von Kraftfahrzeugen.
Der Stand der Technik zeigt hierzu bereits mehrere typische Lösungen, die
anhand von Feststellern für Kraftfahrzeug-Bauteile beschrieben werden sollen,
die aber entsprechend angepaßt auch für das Feststellen von schwenkbaren
Bauteilen in anderen technischen Bereichen verwendet werden können.
Fahrzeugtüren von Kraftfahrzeugen weisen typischerweise einen sogenannten
Türfeststeller auf, der es ermöglicht, daß die Fahrzeugtür in bestimmten
Winkelstellungen gegen Eigenbewegungen festgestellt ist, was insbesondere das
Aus- und Einsteigen der Kraftfahrzeug-Insassen erleichtert. Überwiegend
werden derzeit mechanisch arbeitende Türfeststeller eingesetzt, die ein
Feststellglied in Form eines Haltegliedes, auch Feststellarm oder Haltestange
bzw. -band genannt, aufweisen. Dieses Halteglied ist an seinem einen Ende
gelenkig mit dem Türrahmen verbunden, und zwar derart, daß ihr Drehpunkt
außerhalb der durch die Scharnierachsen vorgegebenen Schwenkachse der Tür
liegt. Das Halteglied ragt über eine Öffnung in der Seitenkante des Türblattes
in diese hinein; aufgrund seiner exzentrischen Anlenkung am Türrahmen
vollführt das Halteglied beim Bewegen der Tür- Ausfahr- und
Einfahrbewegungen relativ zum Türblatt. Im Türblatt ist eine
Feststellvorrichtung zum Feststellen und Führen des Haltegliedes befestigt.
Diese Feststellvorrichtung weist typischerweise Feststellorgane bzw.
Spannelemente in Form von federbelasteten Gleit- oder Rollkörpern auf, die
mit der Kraft der Federn gegen das Halteglied andrücken. Das Halteglied ist
mit mehreren Rastausnehmungen versehen, in die die Feststellorgane einrasten
können. Da die Feststellvorrichtung in Erstreckung des Haltegliedes starr am
Türblatt befestigt ist, gelangen die Rastausnehmungen des Haltegliedes beim
Öffnen der Tür in eine den Feststellorganen gegenüberliegende Position, in der
die Feststellorgane zum Feststellen der Tür gegen unbeabsichtigte Bewegungen
in die Rastausnehmungen eintauchen. An dem Halteglied sind für gewöhnlich
zwei voneinander beabstandete Rastausnehmungen oder zwei voneinander
beabstandete Gruppen von Rastausnehmungen ausgebildet, um die
Kraftfahrzeug Tür in zwei Öffnungsstellungen gegen unbeabsichtigte
Bewegungen zu sichern. Erst nach Überwindung einer durch die Konstruktion
der Feststellvorrichtung und des Haltegliedes bedingten Mindestandrückkraft
läßt sich die Tür über die Raststellung hinaus bewegen.
Ein derartiger Türfeststeller ist beispielsweise durch die US-A 2,032,600
bekannt geworden.
Bei Hauben- und Heckklappen von Kraftfahrzeugen existierten typischerweise
nur die Positionen "geschlossen" und "voll geöffnet". Speziell bei Heckklappen
lassen es jedoch teilweise die Deckenhöhen von Garagen oder Parkhäusern
nicht zu, die Klappen voll zu öffnen. Es könnte dann zu Schäden kommen, da
die Klappen bei zunächst teilweiser Öffnung über typischerweise eingebaute
Gasdruckfedern automatisch in die Endposition gedrückt werden. Ein
Feststeller für derartige Fahrzeugteile ist daher ebenfalls wünschenswert.
Es sind auch Tür-Feststeller bekannt geworden, die in dem Türscharnier
integriert sind. Sie weisen typischerweise eine mit dem Scharnier gekoppelte
Drehstabfeder auf, die mit einer Rastanordnung, z. B. bestehend aus einer
sternförmigen Rastrolle und Rastnocken, in Wirkeingriff steht, welche
Rastpunkte für vorgegebene Schwenkstellungen der Tür besitzt. Stellvertretend
für zahlreiche Veröffentlichungen wird auf die DE-PS 15 84 202,
DE 24 20 295 C2, DE 31 25 966 C2 und DE 33 07 084 C1 hingewiesen.
Dieser bekannte integrierte Türfeststeller besitzt den typischen Nachteil, daß
die Feder- und Rastanordnung außerhalb der Scharnierachse angeordnet ist und
daher zusätzlichen Einbauraum benötigt. Ferner sind spezifisch gestaltete
Scharnierflügel notwendig, was wiederum den Herstellungsaufwand vergrößert.
Gleiches gilt für das Türscharnier mit integriertem Feststeller nach der DE 44 26 425 A1,
bei dem die beiden Scharnierflügel über eine Profilscheibe mit
Raststellen nach Art eines Haltearmes miteinander verbunden sind, wobei im
ortsfesten Scharnierflügel ein Druckfedersystem mit einer Rast-Rolle zur
Festlegung der Raststellungen vorgesehen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs bezeichnete Scharnier
mit integriertem Feststeller so auszubilden, daß ein kompakter und
einbauraumsparender Aufbau möglich ist.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung dadurch, daß auf der
Scharnierwelle koaxial zu dieser ein Druckfedersystem sowie eine
Nockenscheibe und eine dazu komplementär konfigurierte Wellscheibe,
vorgespannt durch das Druckfedersystem gelagert sind, derart, daß bei einer
Verschwenkung des Bauteiles und damit des zugehörigen Scharnierflügels
beide Scheiben in mindestens eine Raststellung relativ zueinander verdrehbar
sind.
Das erfindungsgemäße Türscharnier mit integriertem Türfeststeller ist durch
die koaxiale Anordnung der Bauteile mit großem Vorteil sehr kompakt
aufgebaut und besteht aus relativ wenigen, ohne besonderen Aufwand
herzustellenden Komponenten. Es ist dadurch auch mit relativ geringen Kosten
herzustellen.
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Anhand von den in den Zeichnungen in verschiedenen Ansichten dargestellten
Ausführungsbeispielen eines Türscharniers für ein Kraftfahrzeug wird die
Erfindung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 in einer Explosionsdarstellung die für das dargestellte
Ausführungsbeispiel notwendigen Teile des Türscharniers mit
integriertem Feststeller,
Fig. 2 das Türscharnier nach Fig. 1 im teilmontierten Bauzustand, und
Fig. 3 das Türscharnier nach Fig. 1 im fertig montierten Zustand,
jedoch ohne die Abdeckhaube.
Die Zeichnungen zeigen ein Türscharnier für Kraftfahrzeugtüren, welches aus
einem ersten Scharnierflügel 1, der über entsprechende Befestigungslöcher in
konventioneller Weise mit der Wagentür verschraubt ist, und einem zweiten
Scharnierflügel 2, der vorzugsweise mit der zugehörigen Säule der
Fahrzeugkarosse verbindbar ist, besteht. Beide Scharnierflügel 1, 2 weisen
übliche Scharnieraugen zur Aufnahme einer Scharnierwelle 4, auch
Scharnierzapfen genannt, auf. Eine Gleitbuchse 3, die den oberen Teil der
Scharnierwelle 4 umfaßt, sorgt für einen wartungsfreien Betrieb des
Scharniers.
Die Scharnierwelle 4 besitzt im unteren Abschnitt eine stegförmige Ausbildung
4a, die in Wirkeingriff mit einer Nut 2a des Scharnierflügels 2 bringbar ist.
Diese formschlüssige Verbindung dient der Kraftübertragung von dem
Scharnierflügel 2 auf die Scharnierwelle 4.
Im oberen, das Scharnierauge des Scharnierflügels 1 überragenden Teil besitzt
die Scharnierwelle 4 eine Profilausbildung 4b, z. B., wie dargestellt, einen
Vierkant, auf die eine noch näher zu erläuternde Wellscheibe 6 verdrehsicher
aufsteckbar ist. Auf die Scharnierwelle 4 ist weiterhin eine Nockenscheibe 5
verdrehbar aufgesetzt, die einen Steg 5a aufweist, der in Wirkeingriff mit
einer Nut 1a am Scharnierflügel 1 im Übergang zu dem zugehörigen
Scharnierauge bringbar ist.
Bei einer Drehung der Tür und damit des Scharnierflügels 1 verdreht sich
daher die Nockenscheibe 5 entsprechend.
Die Nockenscheibe 5 besitzt mindestens zwei Nocken 5b, die im fertig
montiertem Zustand in Wirkeingriff mit je einer wellentalförmigen
Ausnehmung, einer Radial-Nut 6a der bereits erwähnten Wellscheibe 6 steht.
Der Türfeststeller weist schließlich ein Druckfedersystem, hier in Form eines
Tellerfederpaketes 7 auf, das verdrehsicher auf das Profil 4b der
Scharnierwelle aufgesteckt ist.
Beide Enden der Scharnierwelle 4 weisen Gewindeabschnitte auf, auf die
Muttern 10 und 11 in Verbindung mit einer Unterlegscheibe 9 aufgeschraubt
sind.
Eine Abdeckhaube 8 dient dem Verschluß der federbelasteten Rastverbindung
5, 6, 7 und ermöglicht einen Durchlauf des Türscharniers einschließlich des
integrierten Feststellers durch die übliche Lackieranlage bei dem Lackieren der
Karosserie.
Die Mutter 10 dient dabei dem Festziehen der federbelasteten Rastverbindung
5, 6, 7 und der Abdeckhaube 8 auf der Scharnierwelle 4. Durch die
Verschraubung der Scharnierwelle 4 mit der Mutter 11 ist eine getrennte
Türmontage, wie in Fig. 3 dargestellt, möglich.
Anstelle der axialen Verschraubung mittels der Mutter 11 kann die
Scharnierwelle 4 mit dem Scharnierflügel 2 auch durch eine nicht dargestellte
Seitenschraube nach Art einer Feststell- oder Madenschraube verspannt
werden.
Eine Nase 12 an dem Scharnierauge des Scharnierflügels 1 dient als
Endanschlag bei maximaler Türöffnung.
Der erfindungsgemäße Türfeststeller, integriert in dem Türscharnier, arbeitet
wie folgt:
Im fertig montierten Zustand gemäß Fig. 3 liegen die Radial-Nuten 6a und die Nocken 5b in der Ausgangsstellung der Tür unmittelbar aneinander. Um die Tür zu verschwenken, muß jeweils der Nocken 5b der Nockenscheibe 5 über den Rand der zugehörigen Radial-Nut 6a der verdrehsicher gehalterten Wellscheibe 6 gegen die Vorspannkraft der Tellerfeder 7 bis in die gegenüberliegende Radial-Nut gleiten. Dies erfordert, wie bei konventionellen Türfeststellern, eine vorbestimmte Kraft. Nachdem die Nocken 5b in den (gegenüberliegenden) Radial-Nuten 6a eingerastet sind, kann die Tür nicht mehr selbsttätig in die Ausgangslage zurückfallen.
Im fertig montierten Zustand gemäß Fig. 3 liegen die Radial-Nuten 6a und die Nocken 5b in der Ausgangsstellung der Tür unmittelbar aneinander. Um die Tür zu verschwenken, muß jeweils der Nocken 5b der Nockenscheibe 5 über den Rand der zugehörigen Radial-Nut 6a der verdrehsicher gehalterten Wellscheibe 6 gegen die Vorspannkraft der Tellerfeder 7 bis in die gegenüberliegende Radial-Nut gleiten. Dies erfordert, wie bei konventionellen Türfeststellern, eine vorbestimmte Kraft. Nachdem die Nocken 5b in den (gegenüberliegenden) Radial-Nuten 6a eingerastet sind, kann die Tür nicht mehr selbsttätig in die Ausgangslage zurückfallen.
Je mehr Radial-Nuten vorgesehen sind, umso mehr Raststellungen sind
möglich.
Wie man erkennt, ist das erfindungsgemäße Türscharnier mit integriertem
Türfeststeller durch die koaxiale Anordnung der Bauteile sehr kompakt
aufgebaut und besteht aus relativ wenigen, ohne besonderen Aufwand
herzustellenden Komponenten.
Claims (6)
1. Scharnier für ein zu verschwenkendes Bauteil mit integriertem .
Feststeller zum Feststellen des Bauteiles in vorgegebenen
Schwenkstellungen, bestehend aus zwei Scharnierflügeln (1, 2), von
denen der eine ortsfest und der andere an dem zu verschwenkenden
Bauteil angebracht ist und die eine gemeinsame Scharnierwelle (4)
besitzen, sowie bestehend aus einer federbelasteten Rastanordnung zur
Vorgabe der Schwenkstellungen durch Rastpunkte, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Scharnierwelle (4) koaxial zu dieser ein
Druckfedersystem (7) sowie eine Nockenscheibe (5) und eine dazu
komplementär konfigurierte Wellscheibe (6), vorgespannt durch das
Druckfedersystem (7), gelagert sind, derart, daß bei einer
Verschwenkung des Bauteiles und damit des zugehörigen
Scharnierflügels (1) beide Scheiben (5, 6) in mindestens eine
Raststellung relativ zueinander verdrehbar sind.
2. Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der ortsfeste
Scharnierflügel (2) eine Nut (2a) und die Scharnierwelle (4) einen Steg
(4a) aufweist, der im montierten Zustand des Scharniers in
Wirkeingriff mit der Nut (2a) steht.
3. Scharnier nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wellscheibe (6) verdrehsicher auf der Scharnierwelle (4) aufgesteckt ist
und die Nockenscheibe (5) verdrehbar von der Scharnierwelle (4)
aufgenommen ist und einen Steg (5a) aufweist, der in Wirkeingriff mit
einer Nut (1a) im schwenkbaren Scharnierflügel (1) steht.
4. Scharnier nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Nockenscheibe (5) zwei Nocken (5b) und die Wellscheibe (6)
mindestens zwei Radialnuten auf den einander zugewandten Flächen aufweisen.
5. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Scharnierwelle (4) an beiden Enden einen Gewindeabschnitt
besitzt, auf der jeweils eine Mutter (10, 11) zum gegenseitigen
Verspannen der Scharnierflügel (1, 2) und der Komponenten der
federbelasteten Rastanordnung (5, 6, 7) aufschraubbar ist.
6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckfedersystem (7), die Nockenscheibe (6) und die
Wellscheibe (5) durch eine Abdeckhaube (8) verschlossen sind.
Priority Applications (2)
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DE1998102965 DE19802965A1 (de) | 1998-01-27 | 1998-01-27 | Scharnier mit eingebautem Feststeller |
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Family Applications (1)
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Country Status (2)
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EP (1) | EP0931897A1 (de) |
DE (1) | DE19802965A1 (de) |
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