DE19802463A1 - Dichtungsring - Google Patents
DichtungsringInfo
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- F16J15/00—Sealings
- F16J15/16—Sealings between relatively-moving surfaces
- F16J15/32—Sealings between relatively-moving surfaces with elastic sealings, e.g. O-rings
- F16J15/3204—Sealings between relatively-moving surfaces with elastic sealings, e.g. O-rings with at least one lip
Description
Die Erfindung betrifft einen Dichtungsring zur Abdichtung
zwischen zwei relativ zueinander axial bewegten Bauteilen,
mit einer ringförmigen, radial nachgiebigen Dichtlippe,
die an ihrer im Einsatz dem mit ihr zusammenwirkenden Bau
teil radial zugewandten Arbeitsseite zum freien Lippenende
hin mit einer konvexen Rundung ausläuft.
Dichtungsringe dieser Art kommen beispielsweise bei fluid
betätigten Arbeitszylindern zum Einsatz, um zwischen dem
axial bewegten Kolben oder der Kolbenstange und dem
Gehäuse eine dynamische Abdichtung hervorzurufen. Auch bei
Ventilen können derartige Dichtungsringe zur Abdichtung
zwischen dem Steuerschieber und dem Ventilgehäuse einge
setzt werden. Sie verfügen meist über einen zu ihrer orts
festen Halterung an dem einen Bauteil dienenden Grund
körper, der eine schräg zum anderen Bauteil ragende ring
förmige Dichtlippe trägt. Je nachdem, ob der Dichtring das
dynamisch abzudichtende Bauteil umschließt oder innerhalb
dieses Bauteils angeordnet ist, befindet sich die Dicht
lippe am radial innen oder am radial außen liegenden Ab
schnitt des Grundkörpers.
Der Anmelderin bekannte Dichtungsringe verfügen an der dem
abzudichtenden Bauteil radial zugewandten Arbeitsseite im
Querschnitt gesehen über zwei winkelig zueinander ver
laufende Flächenabschnitte, einen sich ausgehend vom
Wurzelbereich der Dichtlippe schräg nach vorne erstrecken
den längeren Flächenabschnitt und einen sich an diesen ab
gewinkelt anschließenden kürzeren Flächenabschnitt. Da
durch ergibt sich eine mit der Oberfläche des abzu
dichtenden Bauteils zusammenwirkende Dichtkante. Bei
Dichtungsringen der eingangs genannten Art ist der kürzere
Flächenabschnitt im Anschluß an den längeren linearen
Flächenabschnitt konvex gerundet.
Obwohl mit den bekannten Dichtungsringen kurz- und mittel
fristig eine gute Dichtqualität erzielt wird, ergeben sich
doch Probleme im Langzeitverhalten. Beim Wechsel der
axialen Bewegungsrichtung und der daraus resultierenden
abwechselnden ziehenden und stemmenden Beaufschlagung der
Dichtlippe stellt sich eine sehr unterschiedliche Pres
sungsverteilung ein. Gerade im stemmenden Betrieb ist fast
immer eine starke Druckspitze festzustellen, was eine Art
Scheibenwischereffekt zur Folge hat, wobei der Schmierfilm
unter der Dichtlippe stark abgestreift wird. Dadurch ver
ringert sich im Laufe der Zeit die Schmierung der Dicht
lippe, was zu einer Erhöhung der Reibung und des Ver
schleißes führt, so daß die Abdichtqualität leidet und die
Lebensdauer verringert wird.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen
Dichtungsring zu schaffen, der bei hoher Lebensdauer auch
langfristig eine gute Abdichtqualität im dynamisch be
anspruchten Bereich der Dichtlippe garantiert.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß die Dicht
lippe an der Arbeitsseite eine den im Einsatz möglichen
Kontaktbereich mit dem zusammenwirkenden Bauteil be
inhaltende, bereits im unbeaufschlagten Grundzustand im
Querschnitt gesehen durchgehend konvex gekrümmte Lippen
fläche aufweist, die in dem dem freien Lippenende zuge
ordneten vorderen Bereich stärker gekrümmt ist als in dem
sich daran anschließenden hinteren Bereich.
Auf diese Weise ist gewährleistet, daß die Dichtlippe un
abhängig vom radialen Verformungsgrad stets mit einem
konvex gekrümmten und somit zumindest leicht balligen
Kontaktbereich an dem dynamisch mit ihr zusammenwirkenden
Bauteil anliegt. Berechnungen haben ergeben, daß auch
schon bei einer nur geringen Krümmung des sich an den
stärker gekrümmten vorderen Bereich der Lippenfläche an
schließenden Abschnittes unabhängig von der Beaufschla
gungsintensität eine gleichmäßigere Pressung auftritt, die
trotz der Belastungsumlagerung bei ziehender und stemmen
der Beaufschlagung nicht zu sehr unterschiedlich ist. Man
erreicht unter der Dichtlippe in einem sehr breiten
Betriebsbereich einen annähernd parabolischen Verlauf der
Pressungsverteilung. Dadurch wird insbesondere im stemmen
den Betrieb das Auftreten einer starken Druckspitze ver
mieden und die Tendenz zum Abschaben des Schmierfilmes
von dem mit der Dichtlippe zusammenwirkenden Bauteil be
trächtlich reduziert. Auch im Langzeitbetrieb kann somit
eine ausreichende Schmierung gewährleistet werden, was
auch noch nach langer Einsatzzeit eine gute Abdicht
qualität verspricht.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen aufgeführt.
Zweckmäßigerweise erfolgt die Auslegung der Dichtlippe
derart, daß der im Betrieb mögliche Kontaktbereich an der
Arbeitsseite im Querschnitt gesehen von einer Teillänge
der durchgehend konvex gekrümmten Lippenfläche eingenommen
wird. Die gekrümmte Lippenfläche erstreckt sich zweck
mäßigerweise zumindest annähernd über die gesamte Quer
schnittslänge der Dichtlippe, wobei sie am hinteren End
bereich vorzugsweise über eine konkav gerundete Übergangs
fläche in den die Dichtlippe tragenden Grundkörper des
Dichtungsringes übergeht.
Der Übergangsbereich zwischen dem stärker und dem
schwächer gekrümmten Bereich der an der Arbeitsseite
befindlichen Lippenfläche ist zweckmäßigerweise dem vorde
ren Ende des im Betrieb möglichen Kontaktbereiches zuge
ordnet. Die Auslegung ist also vorzugsweise so getroffen,
daß die Dichtlippe im Normalbetrieb nur mit dem weniger
gekrümmten Bereich der Lippenfläche am abzudichtenden
Bauteil anliegt. Gleichwohl kann es auf Grund toleranz
bedingter Maßabweichungen geschehen, daß sich der Kontakt
bereich nach vorne über das Ende des schwächer gekrümmten
Flächenbereiches hinauserstreckt. In diesem Falle gewähr
leistet der stärker gekrümmte vordere Flächenbereich
weiterhin eine Anlage ohne Druckspitzen, so daß der
Dichtungsring insgesamt in der Lage ist, große Fertigungs-
und Montagetoleranzen auszugleichen.
Die Ausgestaltung der arbeitsseitigen Lippenfläche ist
zweckmäßigerweise so getroffen, daß die Bereiche stärkerer
und geringerer Krümmung allmählich ineinander übergehen.
Es kann insbesondere ein tangentialer Übergang zwischen
dem stärker und dem schwächer gekrümmten Bereich vor
liegen, in welchem Falle die beiden unterschiedlich stark
gekrümmten Bereiche der Lippenfläche zweckmäßigerweise
jeweils kreisbogenförmig gekrümmt sind, wobei der Bogen
radius des vorderen Flächenbereiches erheblich geringer
ist als der Bogenradius des sich anschließenden rück
wärtigen Flächenbereiches.
Handelt es sich um einen Dichtungsring, der durch Spritz
gießen oder ein ähnliches formgebendes Herstellungsver
fahren hergestellt wird, bei dem mehrere formgebende Form
teile zum Einsatz gelangen, ist es zweckmäßig, die Anord
nung so zu treffen, daß die an der Dichtlippe entstehende
Formtrennstelle im vorderen Lippenbereich außerhalb der
durchgehend gekrümmten Lippenfläche zu liegen kommt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Dichtringes im Querschnitt entlang einer
sich axial und zugleich radial erstreckenden
Schnittebene, wobei nur ein Ausschnitt des Dich
tungsringes im Bereich der Dichtlippe gezeigt
ist und wobei in durchgezogenen Linien die im
unbeaufschlagten Zustand vorliegende Formgebung
und strichpunktiert die beim Einsatz durch Ver
formung übliche Gestalt der Dichtlippe ange
deutet ist, und
Fig. 2 ein Belastungsdiagramm der Dichtlippe aus Fig. 1
bei stemmender und ziehender Beanspruchung,
wobei zum Vergleich strichpunktiert die beim
Stand der Technik auftretende Beanspruchung
angedeutet ist.
Die Fig. 1 zeigt einen möglichen Einsatzfall des erfin
dungsgemäßen Dichtungsringes 1 im Zusammenhang mit einem
fluidbetätigten Arbeitszylinder, wobei strichpunktiert ein
Ausschnitt des Gehäuses 2 und der Kolbenstange 3 des
Arbeitszylinders gezeigt sind. Die Längsachse des
Arbeitszylinders, die gleichzeitig die axial verlaufende
Längsachse des Dichtungsringes 1 darstellt, ist bei 4
angedeutet. Das Ganze stellt einen Längsschnitt durch den
Arbeitszylinder dar, wobei zur Vereinfachung nur der
unterhalb der die Symmetrieachse bildenden Längsachse 4
liegende Teil angedeutet ist und wobei der Dichtungsring 1
entlang einer sich axial und radial erstreckenden Schnitt
ebene quergeschnitten dargestellt ist. Die Abbildung des
Dichtungsringes 1 in durchgezogenen Linien gibt den un
beaufschlagten Zustand wieder, also den Zustand, in dem
sich der Dichtungsring 1 befindet, bevor er bestimmungs
gemäß eingebaut wird und bevor seine Dichtlippe 5 mit
einem abzudichtenden Bauteil, hier: mit der Kolbenstange
3, zusammenarbeitet. Mit der strichpunktierten Linie 6 ist
die Gestalt der Dichtlippe 5 wiedergegeben, die diese im
Einsatz beispielsweise einnimmt. Beim Ausführungsbeispiel
ist dies die radial verformte Stellung der Dichtlippe 5,
die sich auf Grund der sie beaufschlagenden Kolbenstange 3
einstellt.
Der Dichtungsring 1 verfügt außer der schon erwähnten
ringförmigen Dichtlippe 5 über einen ebenfalls ringförmigen
Grundkörper 7, welcher die Dichtlippe 5 trägt. Sowohl die
Dichtlippe 5 als auch der Grundkörper 7 bestehen zweck
mäßigerweise aus Material mit gummielastischen Eigen
schaften, insbesondere einem Elastomermaterial. Die
Gestalt des Grundkörpers 7 ist beliebig, beispielsweise
kann in den Grundkörper 7 noch mindestens ein Verstei
fungselement eingebettet sein.
Der Grundkörper 7 dient im Einsatz des Dichtungsringes 1
zu dessen Festlegung an dem einen der beiden gegeneinander
abzudichtenden Bauteile. Hierzu wird der Dichtungsring 1
beim Ausführungsbeispiel mit seinem Grundkörper 7 in einer
ringförmigen Ausnehmung 8 des Gehäuses 2 an einer Stirn
seite des Arbeitszylinders gehalten. Die Kolbenstange 3
durchdringt das Gehäuse 2 stirnseitig und durchsetzt dabei
gleichzeitig koaxial den am Gehäuse 2 festgelegten Dich
tungsring 1. Die zylindrische Außenfläche 12 der Kolben
stange 3 beaufschlagt dabei die Dichtlippe 5 in radial
nach außen weisender Richtung. Im Einsatz ist die Dicht
lippe 5 im Vergleich zum unbeaufschlagten Zustand vor dem
Einsatz radial nach außen verformt, so daß der von ihr
umschlossene Querschnitt eine geringfügige konzentrische
radiale Aufweitung erfährt. Dadurch ist gewährleistet, daß
die Dichtlippe 5 im Einsatz unter einer gewissen Vor
spannung an der Außenfläche der Kolbenstange 3 anliegt. Im
Betrieb des Arbeitszylinders führt die Kolbenstange 3
relativ zum Gehäuse 2 eine hin- und hergehende Axialbe
wegung gemäß Doppelpfeil 13 aus, wobei sie mit ihrer
Außenfläche 12 an dem an ihr anliegenden ringförmigen
Abschnitt der der Kolbenstange 3 radial zugewandten ring
förmigen Lippenfläche 14 anliegt. Diese Lippenfläche 14
sei nachfolgend als "arbeitsseitige Lippenfläche" bezeich
net.
Bei einem nicht näher dargestellten Einsatzfall des
Dichtungsringes 1 ist dieser am im Betrieb eine Axial
bewegung durchführenden Kolben eines Arbeitszylinders
festgelegt, wobei seine Dichtlippe mit der Innenfläche des
Zylindergehäuses dynamisch dichtend zusammenarbeitet. Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, den Dichtungsring in
Ventilen zur Abdichtung zwischen dem axial bewegten
Steuerschieber und dem Ventilgehäuse einzusetzen. Diese
Aufzählung der möglichen Einsatzfelder des Dichtungsringes
ist selbstverständlich nicht abschließend.
Die ringförmige Dichtlippe 5 ist derart am Grundkörper 7
angeordnet, daß sie im Querschnitt gesehen mit Bezug zur
Längsachse 4 zum freien Lippenende 15 hin einen Schräg
verlauf aufweist. Sie erstreckt sich axial vom Grundkörper
7 weg und dabei gleichzeitig radial in Richtung zu dem mit
ihr zusammenwirkenden Bauteil, vorliegend der Kolbenstange
3. Die Dichtlippe 5 ist dabei am radial innen liegenden Ab
schnitt 16 des Grundkörpers 7 einstückig angeformt, wobei
sich ihre Ringgestalt zum freien Lippenende 15 hin ver
jüngt.
In Einsatzfällen, bei denen das mit der Dichtlippe 5
zusammenwirkende Bauteil den Dichtungsring 1 radial außen
koaxial umschließt, beispielsweise bei einer Anbringung
des Dichtungsringes 1 am Kolben eines Arbeitszylinders,
ist die Dichtlippe 5 zweckmäßigerweise am radial außen
liegenden Abschnitt des Grundkörpers 7 angesetzt und
erweitert sich zum freien Lippenende hin schräg nach
außen. Je nach Einsatzzweck befindet sich dabei die
arbeitsseitige Lippenfläche 14 wie beim gezeigten Aus
führungsbeispiel an der radialen Innenfläche der Dicht
lippe 5 oder an der radialen Außenfläche.
Zur Optimierung des Dicht- und Verschleißverhaltens ist
die arbeitsseitige Lippenfläche 14 mit einer besonderen
Formgebung versehen. Diese besondere Formgebung liegt
bereits im unverformten Zustand der Dichtlippe 5 vor, also
wenn der Dichtungsring 1 noch nicht im Einsatz ist bzw.
wenn die Dichtlippe 5 noch nicht von dem mit ihr zusammen
wirkenden Bauteil 3 beaufschlagt und dadurch verformt
ist. Dieser Zustand der Dichtlippe 5, der in Fig. 1 in
durchgezogenen Linien dargestellt ist, sei als "Grund
zustand" bezeichnet.
Die besondere, bereits im Grundzustand vorliegende Form
gebung der arbeitsseitigen Lippenfläche 14 äußert sich in
einer im Querschnitt gesehen durchgehend konvexen Krüm
mung. Die Erstreckung "l" dieser durchgehend gekrümmten
Lippenfläche 14 ist in Fig. 1 durch einen Doppelpfeil
markiert. Die Länge bzw. Erstreckung "l" der durchgehend
gekrümmten arbeitsseitigen Lippenfläche 14 entspricht
mindestens der entsprechend gemessenen Länge des im
Einsatz möglichen Kontaktbereiches zwischen der Außen
fläche 12 des Bauteils 3 und der Dichtlippe 5. Wie schon
erwähnt, wird die Dichtlippe 5 je nach Einsatzfall in
Abhängigkeit von Einbautoleranzen und insbesondere von
Querschnittstoleranzen des Bauteils 3 mehr oder weniger
weit in Radialrichtung verformt, wobei die Dichtlippe 5
eine Art Schwenkbewegung gemäß Doppelpfeil 20 um ihren
Wurzelbereich 17 ausführt. Die im Querschnittgemessene
Länge und/oder die lokale Plazierung des tatsächlichen
Kontaktbereiches kann daher in gewissem Rahmen variieren.
Wichtig ist daher, daß die Dichtlippe 5 an ihrer dem mit
ihr zusammenwirkenden Bauteil 3 zugewandten Arbeitsseite
zumindest über den möglichen Kontaktbereich hinweg eine
durchgehend konvexe Krümmung aufweist. Diese Krümmung
liegt wie gesagt bereits im unverformten Grundzustand der
Dichtlippe 5 vor.
Zweckmäßigerweise wird man die Ausgestaltung der Dicht
lippe 5 so treffen, daß die durchgehend gekrümmte arbeits
seitige Lippenfläche 14 im Querschnitt gesehen eine
größere Länge aufweist als der mögliche Kontaktbereich.
Insbesondere bietet es sich an, die gekrümmte arbeits
seitige Lippenfläche so auszubilden, daß sie sich zu
mindest annähernd über die gesamte Lippenlänge an der
Arbeitsseite erstreckt. In dem schon erwähnten Wurzel
bereich schließt sich an die konvex gekrümmte Lippenfläche
14 unmittelbar und insbesondere tangential eine konkav
gerundete Übergangsfläche 18 an, die in die beim Aus
führungsbeispiel zylindrische, der Kolbenstange 3 zuge
wandte Grundfläche 19 des Grundkörpers 7 übergeht.
Die Krümmungsgestalt der durchgehend konvex gekrümmten
Lippenfläche 14 ist so gewählt, daß ihr dem freien Lippen
ende 15 zugeordneter vorderer Flächenbereich 22 stärker
gekrümmt ist als der sich daran anschließende hintere
Flächenbereich 23. Der Übergangsbereich 24 zwischen den
beiden vorgenannten Flächenbereichen 22, 23 befindet sich
in der Nähe des freien Lippenendes 15, wobei die in Axial
richtung gemessene Erstreckung des stärker gekrümmten
vorderen Flächenbereiches 22 erheblich geringer ist als
derjenige des weniger stark gekrümmten hinteren Flächen
bereiches.
Der Übergangsbereich 24 ist insbesondere so gelegt, daß
er sich im Bereich des vorderen Endes des beim Einsatz
üblicherweise beaufschlagten Kontaktbereiches "k"
befindet. Dieser im Einsatz üblicherweise beaufschlagte
Kontaktbereich "k" hat bezogen auf die Längsrichtung der
Dichtlippe 5 eine geringere Erstreckung als der maximal
mögliche Kontaktbereich und stellt denjenigen Bereich dar,
der bei üblicher Belastung unter Berücksichtigung der
üblicherweise auftretenden Toleranzen mit der Außenfläche
12 der Kolbenstange 3 zusammenarbeitet. Beim Ausführungs
beispiel ist die Auslegung so getroffen, daß die Kolben
stange 3 im Betrieb etwa mit dem vorderen Endabschnitt des
üblicherweise beaufschlagten Kontaktbereiches "k" zu
sammenarbeitet. Bei Einsatz einer toleranzbedingt etwas
größeren Querschnitt aufweisenden Kolbenstange verlagert
sich die Berührzone zum hinteren Endabschnitt dieses
Kontaktbereiches "k".
Damit auch bei vom üblichen Anwendungsfall abweichenden
Extrembedingungen gewährleistet ist, daß die Dichtlippe 5
mit einer konkav gekrümmten Fläche an der Kolbenstange 3
anliegt, ist die durchgehend gekrümmte Lippenfläche 14 mit
der größeren Erstreckung "l" ausgeführt, so daß sich der
üblicherweise beaufschlagte Kontaktbereich "k" innerhalb
der gekrümmten Lippenfläche 14 befindet und sich sowohl
vorne als auch hinten noch ein gekrümmter Flächenabschnitt
der Lippenfläche 14 an den üblicherweise beaufschlagten
Kontaktbereich "k" anschließt. Es kann insbesondere vor
gesehen sein, daß der stärker gekrümmte vordere Flächen
bereich 22 der Lippenfläche 14 nicht zu dem üblicherweise
beaufschlagten Kontaktbereich "k" gehört, sondern sich an
letzteren insbesondere unmittelbar anschließt. Es ist
sogar möglich, den Übergangsbereich 24 so zu plazieren,
daß er geringfügig außerhalb des üblicherweise beauf
schlagten Kontaktbereiches "k" liegt.
Es ist vor allem herstellungstechnisch besonders vorteil
haft, wenn die durchgehend konvex gekrümmte Lippenfläche
von zwei ineinander übergehenden Flächenabschnitten 22, 23
gebildet ist, die jeweils nach Art eines Kreisbogens
gekrümmt sind und tangential ineinander übergehen. Die
unterschiedlichen Radien der bei den kreisbogenförmigen
Flächenabschnitte 22, 23 sind in Fig. 1 durch "R" und "r"
markiert.
Anstelle eines derartigen direkten Überganges kann auch
ein allmählicher Übergang zwischen den unterschiedlichen
Krümmungen erfolgen. Dies läßt sich beispielsweise durch
mathematische Spline-Funktionen beschreiben.
Außerhalb der durchgehend gekrümmten Lippenfläche 14 be
findet sich beim Ausführungsbeispiel im vorderen Lippen
bereich noch eine stufenartig ausgeführte Formtrennstelle
25. Sie resultiert aus dem Trennbereich der bei der Her
stellung des Dichtungsringes aneinanderliegenden Form
werkzeuge. Die Herstellung des Dichtungsringes erfolgt
zweckmäßigerweise durch Spritzgießen oder eine vergleich
bare Urformung. Da die Formtrennstelle 25 außerhalb des
möglichen Kontaktbereiches der Lippenfläche 14 liegt,
wirkt er sich auf das Dichtverhalten nicht nachteilig aus.
In Fig. 2 sind zum Vergleich die Belastungskurven der
erfindungsgemäßen Dichtlippe und einer Dichtlippe nach dem
Stand der Technik bei den beiden möglichen axialen Be
wegungsrichtungen aufgezeigt. Man erkennt strichpunktiert
die Druckverläufe 26, 26', die bei bekannten Dichtungs
ringen im Kontaktbereich "k" auftreten. Die eine Kurve 26
gibt den Belastungsfall bei ziehender Beaufschlagung
wieder, bei der sich die Kolbenstange 3 gemäß Pfeil 27 von
der Dichtlippe 5 weggerichtet bewegt. Die andere Kurve 26'
gibt die Belastung bei stemmender Beaufschlagung an, die
auftritt, wenn sich die Kolbenstange 3 gemäß Pfeil 27'
axial auf die Stirnseite der Dichtlippe 5 zubewegt. Man
erkennt aus den Belastungskurven die im stemmenden Betrieb
auftretende starke Druckspitze 28, die dazu führt, daß der
üblicherweise auf der Außenfläche 12 der Kolbenstange 3
befindliche Schmierfilm rasch abgeschabt wird, so daß
Verschleißerscheinungen auftreten. Im Vergleich dazu haben
die Belastungskurven beim Einsatz der erfindungsgemäßen
Dichtlippe 5 sowohl bei ziehender Beaufschlagung (Kurve
32) als auch bei stemmender Beaufschlagung (Kurve 32')
einen gleichmäßigeren, annähernd parabolischen Verlauf.
Die Pressungsverteilung ist hier also trotz der Be
lastungsumlagerung in einem sehr breiten Betriebsbereich
nicht zu sehr unterschiedlich, so daß sich die Schmierung
der Dichtlippe langfristig besser aufrechterhalten läßt,
woraus eine Verbesserung sowohl der Reibungseigenschaften
als auch der Lebensdauer resultiert.
Im Einsatz des Dichtungsringes, beispielsweise in einem
Arbeitszylinder, erfolgt der Einbau regelmäßig so, daß
im Bereich der radialen Außenseite der Dichtlippe 5 ein
höherer Druck herrscht als im Bereich der radialen Innen
seite bzw. arbeitsseitigen Lippenfläche 14. Dadurch wird
die Dichtlippe infolge der herrschenden Druckdifferenz
gegen die Außenfläche 12 des von ihr umschlossenen Bau
teils 3 gedrückt. Beim Ausführungsbeispiel sitzt der
Dichtungsring so an einer stirnseitigen Abschlußwand des
Gehäuses 2 eines Arbeitszylinders, daß die Dichtlippe 5
axial dem Innern des Gehäuses 2 zugewandt ist, wo im Be
trieb ein höherer Druck als an der Umgebung herrscht.
Der Dichtungsring könnte im übrigen auch zwei einander
axial entgegengesetzt ausgerichtete Dichtlippen 5 der
beschriebenen Art aufweisen, beispielsweise wenn er als
Kolbendichtung eingesetzt wird und je nach Druckbeauf
schlagung des Kolbens die Druckunterschiede wechseln.
Claims (12)
1. Dichtungsring zur Abdichtung zwischen zwei relativ
zueinander axial bewegten Bauteilen, mit einer ring
förmigen, radial nachgiebigen Dichtlippe (5), die an ihrer
im Einsatz dem mit ihr zusammenwirkenden Bauteil (3)
radial zugewandten Arbeitsseite zum freien Lippenende (15)
hin mit einer konvexen Rundung ausläuft, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dichtlippe (5) an der Arbeitsseite eine
den im Einsatz möglichen Kontaktbereich mit dem zusammen
wirkenden Bauteil (3) beinhaltende, bereits im unbeauf
schlagten Grundzustand im Querschnitt gesehen durchgehend
konvex gekrümmte Lippenfläche (14) aufweist, die in dem
dem freien Lippenende (15) zugeordneten vorderen Bereich
(22) stärker gekrümmt ist als in dem sich daran an
schließenden hinteren Bereich (23).
2. Dichtungsring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die durchgehend konvex gekrümmte Lippenfläche
(14) in axialer Richtung eine größere Erstreckung aufweist
als der im Einsatz mögliche Kontaktbereich (14).
3. Dichtungsring nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die durchgehend konvex gekrümmte Lippen
fläche (14) am hinteren Endbereich über eine konkav
gerundete Übergangsfläche (18) in den die Dichtlippe (5)
tragenden Grundkörper (7) des Dichtungsringes (1) über
geht.
4. Dichtungsring nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bereiche (22, 23)
stärkerer und geringerer Krümmung allmählich ineinander
übergehen.
5. Dichtungsring nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang zwischen dem
stärker gekrümmten Bereich (22) und dem schwächer ge
krümmten Bereich (23) nach einer mathematischen
Spline-Funktion erfolgt.
6. Dichtungsring nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein tangentialer Übergang
zwischen dem stärker und dem schwächer gekrümmten Bereich
(22, 23) der durchgehend gekrümmten Lippenfläche (14)
vorliegt.
7. Dichtungsring nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die durchgehend konvex ge
krümmte Lippenfläche (14) von zwei ineinander übergehenden,
kreisbogenförmig gekrümmten Flächenabschnitten (22, 23)
unterschiedlich großer Krümmungsradien gebildet sind.
8. Dichtungsring nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß sich der Übergangsbereich (24)
zwischen dem stärker und dem schwächer gekrümmten Bereich
(22, 23) der betreffenden Lippenfläche (14) im Bereich des
vorderen Endes des beim Einsatz üblicherweise beaufschlag
ten Kontaktbereiches befindet.
9. Dichtungsring nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß sich der Übergangsbereich (24) vorne außerhalb
des beim Einsatz üblicherweise beaufschlagten Kontaktbe
reiches befindet.
10. Dichtungsring nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die durchgehend konvex
gekrümmte Lippenfläche (14) im Querschnitt gesehen zu
mindest annähernd über die gesamte Länge der Dichtlippe
(5) erstreckt.
11. Dichtungsring nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die bei der zum Beispiel durch
Spritzgießherstellung erfolgten Formung des Dichtungs
ringes (1) an der Dichtlippe (5) entstandende Formtrenn
stelle (25) im vorderen Lippenbereich außerhalb der durch
gehend gekrümmten Lippenfläche (14) liegt und sich an
diese Lippenfläche (14) insbesondere unmittelbar an
schließt.
12. Dichtungsring nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß das im Einsatz mit der Dicht
lippe (5) zusammenwirkende und dabei die durchgehend ge
krümmte Lippenfläche (14) in dem Kontaktbereich beauf
schlagende Bauteil (3) von der Kolbenstange oder dem
Gehäuserohr eines fluidbetätigten Arbeitszylinders oder
vom zylindrisch konturierten Steuerschieber eines Ventils
gebildet ist.
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