DE19801627C1 - Diagnose elektrischer Verbraucher in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Diagnose elektrischer Verbraucher in einem KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Diagnose elektrischer Verbraucher
durch Auswertung der Batteriespannung.
In diesem Zusammenhang ist aus der DE OS 40 26 232 eine
Auswertung der Bordnetzspannung zur Diagnose eines
Drehzahlgebers bekannt. Dabei wird vom Steuergerät der
Abfall und nachfolgende Wiederanstieg der Bordnetzspannung,
d. h. der Batteriespannung beim Betätigen des Anlassers
erfaßt. Wird vom Steuergerät ein solcher Spannungsverlauf
erkannt, wird daraus geschlossen, daß ein Anlaßvorgang
stattgefunden hat. Das Ausgangssignal des zu überwachenden
Drehzahlgebers muß dann erkennen lassen, daß sich die
Kurbelwelle dreht. Ändert sich das Ausgangssignal des
Drehzahlgebers nicht, muß ein Defekt des Gebers oder eine
Leitungsunterbrechung vorliegen.
Die DE 44 22 149 beschreibt, wie beispielsweise die
Funktionsfähigkeit einer Lampe im normalen Betrieb des
Kraftfahrzeuges durch Auswertung der Bordnetzspannung
überprüfbar ist. Der Bordnetzspannung beim Ein- und/oder
Ausschalten einzelner Verbraucher sind im Normalbetrieb des
Kraftfahrzeuges Störungen überlagert, die durch Betätigen
anderer Verbraucher verursacht werden. Als Beispiel seien
die bei laufendem Motor regelmäßig auftretenden Einspritz-
und Zündsignale genannt. Zur Abhilfe sieht die DE 44 22 149
eine Modellierung der Bordnetzspannung im Betrieb und/oder
eine mathematische Faltung der gemessenen Bordnetzspannung
mit einem sprungförmigen Signal vor. Daraus soll eine
Unabhängigkeit von Gleichspannungsanteilen und eine
verringerte Empfindlichkeit gegen hochfrequente Störungen,
wie sie im Betrieb des Fahrzeugs auftreten, resultieren.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Angabe einer
Bordnetzspannungsauswertung zur Überprüfung elektrischer
Verbraucher in einem Kraftfahrzeug, deren
Störempfindlichkeit weiter verringert und deren Auswertung
weiter vereinfacht ist. Damit wird insgesamt die
Zuverlässigkeit der Auswertung vereinfacht.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Der Kern der Erfindung besteht darin, verschiedene
elektrische Verbraucher im Steuergerätenachlauf bei
abgestelltem Motor anzusteuern und aufgrund der Änderung der
Batteriespannung auf die Funktionsfähigkeit des Verbrauchers
zu schließen.
Kraftfahrzeuge, deren Motor mit Hilfe eines Steuergerätes
geregelt wird, weisen elektronische Baugruppen auf, die
nicht nur während des Betriebs des Kraftfahrzeuges sondern
auch noch nach Abschalten des Motors, also nach dem Öffnen
des Zündschalters mit Spannung versorgt werden müssen.
Üblicherweise ist es dabei erforderlich, diese
Spannungsversorgung nur noch für einen bestimmten Zeitraum
nach dem Abstellen des Motors aufrechtzuerhalten. Dieser
Zeitraum wird allgemein als Steuergerätenachlauf bezeichnet.
Das Zuschalten eines elektrischen Verbrauchers im
Steuergerätenachlauf führt zu einer charakteristischen
Änderung der Bordnetzspannung, die von den elektrischen
Eigenschaften der Zuleitung und des Verbrauchers (ohmsche,
kapazitive und/oder induktive Last) abhängig ist und die
erfindungsgemäß zur Diagnose ausgewertet wird. Alternativ
zur Spannung können auch andere elektrische Parameter, bspw
die Stromänderung gemessen werden.
Als zu diagnostizierende Verbraucher sind z. B. Ventile, wie
das Abgasrückführventil, das Tankentlüftungsventil, die
Einspritzventile oder sonstige Aggregate wie die
Sekundärluftpumpe, Lüfter, Zündspulen usw. denkbar. Diese
Verbraucher werden standardmäßig von dem Motorsteuergerät
angesteuert. Das Verfahren kann prinzipiell auf alle
Verbraucher, beispielsweise auf elektrische Heizungen (für
Katalysator, Abgassonde usw.) und die Lichtanlage
ausgeweitet werden. Vorteilhaft ist allerdings, daß der
Verbraucher unabhängig angesteuert werden kann. Nach dem An-
und Ausschalten des Verbrauchers wird jeweils der
Batteriespannungsverlauf gespeichert. Die Meßsignale können
nun durch verschiedene Auswerteverfahren beziehungsweise
Signalverarbeitungsalgorithmen weiterverarbeitet werden.
Dabei geht es darum, typische Signalverläufe von intakten
und typische Verläufe von defekten Aggregaten zu
unterscheiden.
Die Durchführung der Diagnose im Steuergerätenachlauf bei
abgestelltem Motor besitzt den Vorteil, daß keine
Störeinkopplungen durch den Motorbetrieb auftreten und die
Aggregate ungestört angesteuert werden können. Insgesamt
ergibt sich damit eine einfache und zuverlässige Diagnose
der elektrischen Verbraucher des Fahrzeugs.
Im folgenden wird eine Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
Bezug auf die Figuren erläutert.
Fig. 1 zeigt die prinzipielle Struktur einer zur
Durchführung der Erfindung geeigneten Vorrichtung.
Fig. 2 stellt den Verlauf der Spannung dar, wie er in der
Struktur der Fig. 1 beim Öffnen und Schließen des Schalters
2 auftritt.
Fig. 3 offenbart ein Flußdiagramm des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Die 1 in der Fig. 1 bezeichnet einen elektrischen
Verbraucher, der bei geschlossenem Schalter 2 mit einer
Fahrzeugbatterie 3 verbunden ist. Die im Stromkreis aus
Verbraucher 1, Schalter 2 und Batterie 3 herrschende
Bordnetzspannung wird mit dem Voltmeter 4 erfaßt und dem
Steuergerät 5 zur Auswertung zugeführt. Das Steuergerät 5
steuert den Schalter 2. Abhängig vom Ergebnis der Auswertung
kann vom Steuergerät 5 eine Fehlerlampe 6 aktiviert werden.
Das Zuschalten eines elektrischen Verbrauchers führt zu
einer typischen Spannungsänderung im Bordnetz, wie sie in
Fig. 2 dargestellt ist. Der Spannungsverlauf wird durch die
elektrischen Eigenschaften der Zuleitung und des
Verbrauchers charakterisiert. Der Spannungsverlauf nach
Fig. 2 ergibt sich bei einer Bordnetzquellspannung von 12
V, einem Innenwiderstand der Spannungsquelle von 20 mΩ,
einem ohmschen Zuleitungswiderstand von 58 mΩ, einem
induktiven Zuleitungswiderstand von 60 mΩ sowie dem
Zuschalten eines stromstarken ohmschen Verbrauchers mit 2 Ω
Widerstand zu einem stromschwachen Verbraucher von 24 Ω
Widerstand. Die genannten Zuleitungswiderstände
repräsentieren lange Leitungen in einem
Kraftfahrzeugbordnetz. Sie entsprechen einer Leitung mit 5 m
Länge und mit 1,5 m2 Querschnitt.
Das Flußdiagramm der Fig. 3 veranschaulicht den Ablauf des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Nach dem Abstellen des Motors in einem Schritt 3.1 werden im
Schritt 3.2 alle elektrischen Verbraucher außer dem
Steuergerät 5 selbst ausgeschaltet. Falls im
Steuergerätenachlauf Funktionen wie das Freibrennen des
Hitzdrahtluftmassenmessers stattfinden, wird ihr Ende
abgewartet. Schritt 3.3 schaltet einzelne Verbraucher
losgelöst von ihrer Bestimmung im Normalbetrieb zu
Diagnosezwecken ein und aus. Beispielsweise können
Einspritzventile, Zündspulen, Abgasrückführventile, ein
Tankentlüftungsventil, eine Sekundärluftpumpe, elektrische
Lüfter, elektrische Heizungen, beispielsweise für
Abgassonden oder auch die Lichtanlage kurzzeitig betätigt
werden.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, sind die Spannungsänderungen
ausreichend groß, um beispielsweise mit Hilfe einfacher
Referenz- oder Schwellwertvergleiche detektiert werden zu
können. Für das dargestellte Beispiel sind beispielsweise
Schwellwerte von ca. 8 V für das Einschalten und 50 V für das
Ausschalten geeignet. Wird bspw. der Referenzschwellwert von
8 Volt beim Einschalten nicht erreicht, liegt mit großer
Wahrscheinlichkeit ein elektrischer Defekt, bspw. eine
Unterbrechung der Zuleitung vor. Im Schritt 3.4. erfolgt
eine Aufnahme der Spannungswerte bei den Schaltvorgängen.
Dabei können beispielsweise Spitzenwerte oder auch mehrere
Meßwerte, die den zeitlichen Verlauf der Spannungsänderung
widerspiegeln, erfaßt werden. Schritt 3.5 dient zum
Vergleich der erfaßten Werte mit vorbestimmten
Referenzwerten. Als Referenzwerte kommen einfache
Schwellwerte für den Vergleich mit Meßspitzenwerten oder
auch abgespeicherte Referenzkurven in Frage. Im Fall der
Kurven kann beispielsweise aus n zeitlich hintereinander
aufgenommenen Meßwerten ein n-dimensionaler Vektor berechnet
werden, der zu einem n-dimensionalen Referenzvektor
korrespondiert. Die Länge des Differenzvektors, also der
Abstand beider Vektoren muß bei funktionsfähigem Verbraucher
ebenfalls einen Schwellwert überschreiten.
Abhängig vom Schwellwertvergleich im Schritt 3.5 erfolgt im
Schritt 3.6 die Anzeige und/oder Abspeicherung der
Fehlerinformation. Zur Anzeige dient die Fehlerlampe 6. Die
Abspeicherung im Steuergerät 5 ermöglicht eine statistische
Absicherung des Diagnoseergebnisses. So kann es sinnvoll
sein, die Fehlerlampe erst beim mehrmaligem Auftreten des
gleichen Fehlers einzuschalten und auch bei mehrmaligem
Ausbleiben des Fehlers wieder zu löschen.
Claims (10)
1. Verfahren zur Überprüfung elektrischer Verbraucher in einem
Kraftfahrzeug
- 1. durch Auswerten einer elektrischen Größe im Bordnetz des Kraftfahrzeuges
- 2. bei Betriebszustandsänderungen des Verbrauchers,
- 3. die im Steuergerätenachlauf bei abgestelltem Verbrennungsmotor
- 4. losgelöst von ihrer Bestimmung im Normalbetrieb
- 5. vom Steuergerät ausgelöst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch seine
Anwendung auf Verbraucher, die im Normalbetrieb des
Kraftfahrzeuges üblicherweise vom Steuergerät angesteuert
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch seine Anwendung auf
- 1. Ventile, wie das Abgasrückführventil, das Tankentlüftungsventil, die Einspritzventile oder
- 2. sonstige Aggregate wie die Sekundärluftpumpe, Lüfter, Zündspulen, elektrische Katalysator und/oder Abgassondenheizungen als elektrische Verbraucher.
4. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch seine
Anwendung auf weitere unabhängig von anderen Verbrauchern
ansteuerbare Verbraucher, die üblicherweise nicht durch das
Steuergerät betätigt werden, wie die Lichtanlage.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Spannung oder ein Strom beim An- und/oder
Ausschalten des Verbrauchers aufgenommen und mit wenigstens
einem vorbestimmten Referenzwert verglichen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Spitzenwerte oder auch mehrere Meßwerte, die den zeitlichen
Verlauf der Spannungsänderung widerspiegeln, erfaßt werden
und mit Referenzschwellwerten oder Referenzkurven verglichen
werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die aufgenommenen Werte durch verschiedene Auswerteverfahren
beziehungsweise Signalverarbeitungsalgorithmen
weiterverarbeitet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
aus n zeitlich hintereinander aufgenommenen Meßwerten ein n-
dimensionaler Vektor berechnet wird, der zu einem n-
dimensionalen Referenzvektor korrespondiert und daß die
Länge des Differenzvektors, also der Abstand beider Vektoren
mit einem Schwellwert verglichen wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein erkannter Fehler angezeigt
und/oder abgespeichert wird.
10. Vorrichtung zur Überprüfung elektrischer Verbraucher in
einem Kraftfahrzeug mit
- 1. Mitteln (4, 5) zur Auswertung einer elektrischen Größe im Bordnetz des Kraftfahrzeuges
- 2. bei Betriebszustandsänderungen des Verbrauchers
- 3. die im Steuergerätenachlauf bei abgestelltem Verbrennungsmotor
- 4. losgelöst von ihrer Bestimmung im Normalbetrieb
- 5. vom Steuergerät (5) ausgelöst werden.
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