DE19800863A1 - Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, vorzugsweise Prototypen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, vorzugsweise PrototypenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von Bauteilen, vorzugsweise Prototypen, bei dem
in einem ersten Schritt ein verlorenes Modell (Positiv) des
Bauteils hergestellt wird,
und anschließend das Modell mittels einer Formmasse zur
Herstellung einer Form (Negativ) abgegossen wird
und schließlich diese Form zur Herstellung des Bauteils,
vorzugsweise Prototyps, im Gußverfahren dient.
Verfahren der vorgenannten Art, die vorzugsweise zur
Herstellung aufwendiger Prototypen eingesetzt werden, die zum
Beispiel komplexe Hohlräume enthalten, sind aus dem Stand der
Technik bekannt. Ein solches Verfahren ist beispielsweise das
Gipsgußverfahren, bei dem die genannte Formmasse eine
Gipsmasse ist. Bei manchen Anwendungen wird anstelle des
Gipsgußverfahrens das sogenannte Feingußverfahren angewandt
für die Herstellung solcher Prototypen. Beiden genannten
Verfahren ist gemeinsam, daß sie den Nachteil haben, daß sie
sich für die Herstellung von Prototypen mit komplexen Formen
und/oder komplexen Hohlräumen entweder gar nicht eignen oder
aber einen erheblichen Aufwand erfordern.
Aus der DE 195 45 167 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung
von Bauteilen, vorzugsweise Prototypen bekannt geworden, bei
dem ein Polystyrolmodell verwendet wird, das durch Tauchen in
flüssiges Wachs mit Wachs überzogen wird. Auf die
Wachsoberfläche wird dann eine keramische Schlicke
aufgebracht, das so beschichtete Modell wird gebrannt und der
durch das Ausgasen des Polystyrols entstehende Hohlraum wird
im Feingußverfahren ausgegossen. Um nach dieser Methode die
Herstellung komplexer Bauteile zu ermöglichen, werden hier
zunächst mehrere Teilstücke des Bauteils hergestellt, die
dann nach dem Tauchen in Wachs zu einem Gesamtbauteil
zusammengesetzt werden müssen. Da bei diesem bekannten
Verfahren die Herstellung mehrerer Teilstücke des Bauteils
zunächst separat erforderlich ist, ist dieses Verfahren
relativ aufwendig und damit kostenträchtig.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, insbesondere
Prototypen der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu
stellen, das eine weniger aufwendige, zügige und
kostengünstigere Herstellung des Bauteils ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe liefert ein erfindungsgemäßes
Verfahren der eingangs genannten Gattung mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren geht man so vor, daß man das
Modell in mehreren aufeinanderfolgenden Schritten mit der
Formmasse abgießt und/oder verfüllt, wobei man die jeweilige
Anordnung des Modells relativ zu einer Bezugsebene bei jedem
dieser einzelnen Schritte des Abgießens/Verfüllens ändert.
Das Hauptproblem bei den bisherigen Verfahren bestand darin,
daß bei Modellen mit komplexen Hohlräumen ein Abbilden der
Hohlräume durch die Formmasse deshalb nicht möglich war, weil
die Luft aus diesen Hohlräumen des Modells beim Verfüllen mit
der Formmasse nicht vollständig entweichen konnte. Dieses
Problem wird durch das erfindungsgemäße Verfahren überwunden.
Man gießt zunächst in einem ersten Teilschritt das Modell mit
der Formmasse ab und verfüllt die Hohlräume soweit dies
möglich ist mit der Formmasse in einer ersten Anordnung des
Modells relativ zur Bezugsebene. Dabei muß man gegebenenfalls
seitliche Öffnungen des Modells verschließen, damit die
Formmasse dort nicht herauslaufen kann. Das Einfüllen der
Formmasse erfolgt dann durch Öffnungen von oben her. Dann
ändert man die Anordnung des Modells relativ zu der
Bezugebene, zum Beispiel dreht man das Modell um 90° um eine
seiner Achsen. Man füllt dann wieder Formmasse ein durch eine
dann obenliegende Öffnung des Modells und verschließt
gegebenenfalls andere Öffnungen des Modells, die dann
seitlich liegen. Da die Anordnung des Modells geändert wurde,
kann nun die Luft aus Teilen der Hohlräume entweichen, aus
denen ein Entweichen bei der vorherigen Anordnung nicht
möglich war. Danach ändert man in einem weiteren Teilschritt
gegebenenfalls erneut die Anordnung des Modells relativ zur
Bezugsebene, verschließt gegebenenfalls dann seitlich
liegende Öffnungen und füllt erneut durch eine dann oben
liegende Öffnung die Formmasse ein.
Wenn man das Modell zum Beispiel nach jedem dieser Schritte
um 90° wendet und dabei alle drei Raumachsen, die aufeinander
senkrecht stehen, berücksichtigt, kann man je nach Aufbau des
Modells und Komplexität der Hohlräume in der Regel nach
maximal sechs verschiedenen Anordnungen des Modells und
entsprechend sechs Teilschritten sämtliche Hohlräume des
Modells mit der Formmasse verfüllen und somit dieses
vollständig abbilden.
Man teilt also zwar das Verfahren des Abgießens des Modells
mittels der Formmasse in einzelne Schritte auf, hat aber bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren den Vorteil, daß man das
Modell nicht teilen muß, sondern immer mit einem einteiligen
Modell arbeiten kann. Das erfindungsgemäße Verfahren läßt
sich relativ zügig durchführen.
Bei Verwendung bestimmter Formmassen im Rahmen des
erfindungsgemäßen Verfahrens, zum Beispiel von Gips oder
dergleichen, die relativ rasch abbinden und aushärten, kann
es vorteilhaft sein, wenn man Verbindungsstücke mit
geeigneter Geometrie verwendet, die bei dem jeweiligen
Schritt des Verfahrens in die Formmasse mit eingegossen
werden. Ist dann diese Formmasse aus diesem einen Schritt zu
Beginn des nächsten Schritts bereits ausgehärtet, dann wird
die Anbindung der frischen Formmasse an die bereits
ausgehärtete Formmasse durch diese Verbindungsstücke
verbessert. Vorzugsweise verwendet man Verbindungsstücke mit
hinterschnittenen Flächen, so daß man zwischen diesen jeweils
eine formschlüssige Verbindung der einzelnen Teilmengen der
Formmasse nach vollständiger Aushärtung erhält. Man kann für
diese Verbindungsstücke beispielsweise einfache vorhandene
Metallteile wie Schrauben oder dergleichen verwenden, so daß
diese Verbindungsstücke keinen zusätzlichen wesentlichen
Kostenfaktor bilden.
Wenn das Modell bestimmte Hohlräume enthält, zum Beispiel
relativ lange Kanäle, die mit der Formmasse ausgegossen
werden, dann kann es gemäß einer bevorzugten Weiterbildung
des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhaft sein, wenn man
in die die Kanäle ausfüllenden Bereiche der Formmasse eine
Armierung einbringt, um zu verhindern, daß nach Entfernung
des Modells (es handelt sich um ein verlorenes Modell) die
ausgehärteten Teile der Formmasse, zum Beispiel längere Arme,
wenn man Kanäle ausgießt, abbrechen oder anderweitig Schaden
nehmen. Für eine solche Armierung kann man geeignete Elemente
verwenden, zum Beispiel Drähte oder andere Metallteile, aus
Flachstahl, Rundstahl oder dergleichen.
Wesentlich ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens vor
allem, daß man bei jedem Schritt des Abgießens des Modells
mit der Formmasse dieses Modell in eine möglichst günstige
Raumposition bringt, so daß man je nach Komplexität der
vorhandenen Hohlräume mit einer möglichst geringen Anzahl
einzelner Schritte des Abgießvorgangs auskommt.
Die in den Unteransprüchen genannten Merkmale betreffen
bevorzugte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Detailbeschreibung.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 eine schematisch vereinfachte Schnittzeichnung eines
Modells, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit einer Gipsmasse verfüllt wird;
Fig. 2 eine entsprechende schematisch vereinfachte
Darstellung des Modells von Fig. 1 jedoch in einer
um 90° im Uhrzeigersinn gedrehten Anordnung;
Fig. 3 eine vergrößerte Detailansicht eines Ausschnitts III
aus Fig. 2, jedoch in einer anderen Anordnung;
Fig. 4 eine weitere schematisch vereinfachte Ansicht der
fertigen Form entstanden aus dem Modell von Fig. 1.
Fig. 5 eine schematisch vereinfachte Schnittzeichnung eines
Modells, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
verfüllt wird, gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel;
Fig. 6 eine weitere Ansicht des in Fig. 5 gezeigten Modells
in einer um 180° gedrehten Anordnung;
Fig. 7 eine weitere Ansicht des Modells gemäß den Fig. 5
und 6 in einer weiteren Phase des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Zunächst wird auf Fig. 1 Bezug genommen.
Die Darstellung zeigt ein Modell 10, das für die Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines
Prototyps dient, und das zum Beispiel aus einem gesinterten
Polystyrol besteht. Dieses Modell 10 ist in der Darstellung
gemäß Fig. 1 schematisch stark vereinfacht dargestellt, um
daran beispielhaft das Verfahren zu erläutern. Der Hohlraum
des Modells 10 wird mit einer Formmasse, zum Beispiel einer
Gipsmasse 11 verfüllt. Bei der Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in der Praxis sind die Modelle
hinsichtlich ihrer äußeren Form und ihrer Hohlräume im
allgemeinen wesentlich komplexer aufgebaut. Die Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt jedoch in der
gleichen Weise wie dies nachfolgend anhand des vereinfachten
Modells 10 erläutert wird.
Das Modell 10 gemäß der Darstellung nach Fig. 1 besteht aus
einem Boden 10a, einer links daran anschließenden vertikalen
Seitenwand 10b und einer rechts daran anschließenden
vertikalen Seitenwand 10c. Das Modell 10 hat weiter eine
obere Wand 10d, die sich nur teilweise über die Breite des
Modells erstreckt und parallel zu dem Boden 10a verläuft. Von
der linken Seitenwand 10b aus erstreckt sich in einem spitzen
Winkel am oberen Ende in Richtung auf den Hohlraum einwärts
und nach unten hin eine geneigte Teilwand 10e. Ebenso
erstreckt sich von der oberen Wand 10d an deren inneren Ende
aus in einem spitzen Winkel nach unten und in Richtung auf
die rechte Seitenwand 10c eine angeformte geneigte Teilwand
10f.
Würde nun ein Modell 10 gemäß Fig. 1 durch die obere Öffnung
13 von oben her mit der Gipsmasse 11 verfüllt, dann staute
sich restliche Luft in dem links zu sehenden Hohlraum 12a und
in dem rechts zu sehenden Hohlraum 12b und könnte dort nicht
vollständig entweichen. Dadurch ist eine vollständige
Verfüllung des Hohlraums mit der Gipsmasse 11 durch die
Öffnung 13 von oben her nicht möglich.
Zum Verfüllen der Hohlräume des Modells 10 mit der Gipsmasse
wird das in Fig. 1 dargestellte Modell 10 um 180° in der
Zeichenebene gedreht, das heißt quasi auf den Kopf gestellt
in eine Position wie sie in Fig. 2 dargestellt ist. Man kann
nun zunächst in einem ersten Schritt den Hohlraum im Inneren
des Modells 10 mit der Gipsmasse 11 füllen und zwar derart,
daß man zunächst durch die dann nach unten hin offene Öffnung
13 über einen Schlauch oder eine ähnliche Zuleitung die
Gipsmasse 11a, 11b einfüllt und zwar nur bis zu einer solchen
Höhe, daß die Hohlräume 12a und 12b gefüllt werden, jedoch
nur jeweils bis zur oberen Kante der beiden jeweils geneigten
Teilwände 10e beziehungsweise 10f. Die Gipsmasse 11a, 11b
kann dann also über die Öffnung 13 nicht wieder aus den
beiden Hohlräumen 12a, 12b nach unten hin herauslaufen. Der
weiter oberhalb liegende Hauptteil des Hohlraums wird noch
nicht mit Gipsmasse 11 gefüllt, sondern dies erfolgt erst
anschließend in einem zweiten Verfahrensschritt.
Es ist möglich, daß nach dem ersten Verfahrensschritt die
Gipsmasse 11a, 11b relativ rasch abbindet und aushärtet. Es
kann dann Schwierigkeiten bereiten, die neu einzufüllende
Gipsmasse 11, die im zweiten Schritt wie nachfolgend noch
erläutert wird den übrigen Hohlraum ausfüllen soll an die
Grenzfläche zur alten Gipsmasse anzubinden. Man verwendet
deshalb Verbindungsteile 15, die im ersten Schritt des
Ausgießens in die weiche Gipsmasse eingebettet werden und
zwar derart, daß sie über die Grenzfläche hinaus in den
Hohlraum vorstehen, wie man in Fig. 2 erkennen kann. Man kann
dann anschließend im nächsten Schritt frische Gipsmasse 11 in
den übrigen Hohlraum des Modells 10 füllen und erhält eine
formschlüssige Verbindung mit dem Verbindungsteil 15, so daß
die frische Gipsmasse 11 gut an die ausgehärtete Gipsmasse
11a, 11b anbindet.
Nachdem man diese Verbindungsteile 15 in die Gipsmasse 11a
eingebettet hat dreht man das Modell 10 aus der Position
gemäß Fig. 2 wiederum um 180° in der Zeichenebene, so daß das
Modell 10 wieder die Ausgangslage einnimmt, wie sie in Fig. 3
dargestellt ist, wobei aber die Hohlräume 12a, 12b, die
ansonsten schlecht zu verfüllen wären, wie man sieht bereits
Gipsmasse 11a enthalten. Man kann nun durch die vorhandene
Öffnung 13 von oben her frische Gipsmasse 11 einfüllen und
mit dieser den ganzen restlichen Hohlraum des Modells 10
ausfüllen. Es verbleiben dabei in den Hohlräumen des Modells
10 keine Lufteinschlüsse.
Das nun innen im Hohlraum vollständig mit Gipsmasse 11, 11a,
11b ausgegossene Modell 10 wird dann anschließend zum
Beispiel in ein Behältnis gestellt, das weitere frische
Gipsmasse enthält und wird durch diese auch außenseitig
vollständig mit Gipsmasse 11c überzogen, wie dies in Fig. 4
gezeigt ist. Nach diesem Vorgang ist das Modell 10 sowohl in
seiner komplexen Innenkontur als auch in seiner Außenkontur
vollständig durch die Gipsmasse 11, 11a, 11b, 11c abgebildet.
Man kann danach das Modell 10, das in der Regel aus
Kunststoff besteht, zum Beispiel aus gesintertem Polystyrol,
entfernen, zum Beispiel durch Ausbrennen oder andere Methoden
und erhält damit die Gipsform, die quasi das Negativ für die
Herstellung des zu gießenden Prototyps darstellt.
Anschließend wird in diese Form ein Metall gegossen, zum
Beispiel Aluminium und dadurch wird das Bauteil abgebildet,
so daß dieses in seiner Form dem Modell 10, von dem
ausgegangen wurde, entspricht. Die ausgehärtete Gipsmasse 11,
11a, 11b, 11c, die sich außen um das Bauteil herum und
natürlich in den Hohlräumen des Bauteils befindet wird zum
Beispiel mechanisch entfernt.
Das Verbindungsteil 15 ist in Fig. 3 vergrößert dargestellt.
Man kann zum Beispiel Schrauben mit Muttern als
Verbindungsteile 15 verwenden oder aber jegliche anderen
Teile, die vorzugsweise hinterschnittene Flächen aufweisen.
Wie man sieht ist das Verbindungsteil 15 mit seinem Schaft
15a teilweise in die bereits abgebundene Gipsmasse 11a
eingebettet. Ein Stück des Schafts 15a ragt jedoch in den
zunächst noch unausgefüllten Hohlraum hinein ebenso wie die
Mutter 16 zu der Schraube. Der Kopf 15b hat an seiner
Unterseite hinterschnittene Flächen 15c. Aufgrund dieser
ankerartigen Form des Schraubenkopfs 15b mit den
hinterschnittenen Flächen 15c und der Form der Mutter 16
ergibt sich eine gute Anbindung der frischen Gipsmasse 11
nach dem Einfüllen an die ausgehärtete Gipsmasse 11a. Die
Form der Verbindungsteile 15 ist in dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 recht willkürlich gewählt, diese können zum
Beispiel auch Köpfe mit Schwalbenschwanzform aufweisen oder
zum Beispiel Nuten, eine Riffelung, eine Zahnung aufweisen
oder dergleichen.
Anhand der Fig. 5 bis 7 wird nun ein weiteres
Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert. Fig. 5
zeigt zunächst die schematische Schnittdarstellung eines
weiteren Modells 20, das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
in mehreren Schritten verfüllt wird. Das Modell 20 weist
mehrere Hohlräume auf, die so angeordnet sind, daß sich das
Modell nicht in einem Verfahrens schritt vollständig verfüllen
läßt. Es wird daher erfindungsgemäß so vorgegangen, daß das
Modell 20 zunächst in der in Fig. 5 dargestellten Position in
dem dort dargestellten oberen Hohlraum mit einer Gipsmasse
11a verfüllt wird. In diese Gipsmasse 11a kann wiederum ein
Verbindungsteil 15 eingebracht werden, um die Anbindung an
eine weitere Gipsmasse in einem nachfolgenden
Verfahrensschritt zu verbessern. Der untere Hohlraum 12b
bleibt also, wie man in Fig. 5 erkennen kann, zunächst
unverfüllt. Nun wird das Modell 20 um 180° in der
Zeichenebene gedreht, so daß es in die in Fig. 6 dargestellte
Position gelangt. Der mit der Gipsmasse 11a verfüllte
Hohlraum liegt nun unten. Der Hohlraum 12b, der jetzt oben
liegt, wird in einem weiteren Schritt mit einer Gipsmasse 11b
verfüllt, so daß der in Fig. 6 dargestellte Zustand erreicht
ist. In diese Gipsmasse 11b wird wiederum ein Verbindungsteil
15 eingebracht, um die Anbindung an eine weitere Gipsmasse zu
erleichtern.
Es wird nun nachfolgend auf Fig. 7 Bezug genommen. Ausgehend
von der Darstellung gemäß Fig. 6 wird das Modell 20 um 90° im
Gegenuhrzeigersinn in der Zeichenebene gedreht und wird dann
in ein Behältnis 21 eingebracht, das eine weitere Gipsmasse
11c enthält. Nach dem Aushärten dieser Gipsmasse 11c kann zum
Beispiel durch Ausbrennen das Modell 20 entfernt werden, so
daß man dann eine Gipsform erhält, die Hohlräume aufweist,
die der Form des früheren Modells 20 entsprechen. In diese
Gipsform wird dann wiederum ein Metall gegossen und man
erhält dann das Bauteil, das in seiner Form dem früheren
Modell 20 entspricht. Die Gipsmasse 11a, 11b, 11c kann wieder
mechanisch entfernt werden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, vorzugsweise
Prototypen, bei dem in einem ersten Schritt ein
verlorenes Modell (Positiv) des Bauteils hergestellt
wird, und anschließend das Modell mittels einer Formmasse
zur Herstellung einer Form (Negativ) abgegossen wird und
schließlich diese Form zur Herstellung des Bauteils,
vorzugsweise Prototyps, im Gußverfahren dient,
dadurch gekennzeichnet, daß man das Modell (10, 20) in
mehreren aufeinanderfolgenden Schritten mit der Formmasse
(11a, 11b, 11c) abgießt und/oder verfüllt, wobei man die
jeweilige Anordnung des Modells (10, 20) relativ zu einer
Bezugsebene (17) bei jedem dieser einzelnen Schritte des
Abgießens/Verfüllens ändert.
2. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, vorzugsweise
Prototypen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man bei wenigstens einem Teilschritt des Verfüllens die
Formmasse von oben her in die Hohlräume des Modells gießt
und gegebenenfalls dabei seitlich vorhandene Öffnungen
des Modells vorher verschließt, um ein Herauslaufen der
Formmasse zu vermeiden.
3. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, vorzugsweise
Prototypen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man bei dem zweiten Teilschritt
und/oder den darauffolgenden Teilschritten jeweils an
geeigneter Stelle Öffnungen in das Modell einbringt, in
die die Formmasse gegossen wird.
4. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, vorzugsweise
Prototypen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man nach jeweils einem Teilschritt
das Modell (10, 20) jeweils um 90° oder ein Vielfaches
davon um eine von drei senkrecht aufeinander stehenden
Raumachsen dreht.
5. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, vorzugsweise
Prototypen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man Verbindungsstücke (15) geeigneter
Geometrie verwendet, die jeweils bei einem Teilschritt
des Verfahrens in die Formmasse (11a, 11b) eingegossen
oder nach dem Gießen in die Formmasse eingebracht werden,
um die Anbindung der frischen Formmasse (11c) in dem
nachfolgenden Teilschritt an die bereits gehärtete
Formmasse zu verbessern.
6. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, insbesondere
Prototypen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man Verbindungsstücke (15) verwendet,
die jeweils hinterschnittene Flächen (15c) aufweisen, um
eine formschlüssige Verbindung mit der Formmasse (11) zu
erhalten.
7. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, insbesondere
Prototypen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man in relativ langgestreckte
Hohlräume des Modells, die mit der Formmasse (11)
ausgegossen werden, eine Armierung einbringt.
8. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, insbesondere
Prototypen nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Armierung geeignete Elemente
in Form von Drähten, Flachstahl, Rundstahl, anderen
Metallteilen oder dergleichen verwendet.
9. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, insbesondere
Prototypen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Formmasse (11) eine Gipsmasse
verwendet.
10. Verfahren zur Herstellung von Bauteilen, insbesondere
Prototypen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man dieses zur Herstellung von
Prototypen mit komplexen Hohlräumen verwendet, die
vorzugsweise aus Aluminium bestehen.
11. Bauteil, vorzugsweise Prototyp, dadurch gekennzeichnet,
daß dieses nach einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche
1 bis 10 hergestellt wurde.
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