DE19800519C2 - Verfahren zur Abdichtung von Kabelbäumen im Bereich von Kabeldurchführungen - Google Patents
Verfahren zur Abdichtung von Kabelbäumen im Bereich von KabeldurchführungenInfo
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- B60R16/0207—Wire harnesses
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren mit den Merkmalen des
Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Insbesondere beim Kraftfahrzeugbau werden häufig dicke Kabel
stränge oder Kabelbäume bestehend aus mehreren verseilten oder
unverseilten Adern oder Litzen verbaut. Da solche Kabelbäume
für unterschiedlichste Modelle von Kraftfahrzeugen mit ver
schiedensten elektrischen Einrichtungen vorgesehen werden,
werden diese in der Regel nicht vorkonfektioniert, d. h. die
Kabelstränge werden erst unmittelbar vor Montage im Kraftfahr
zeug zusammengestellt. Diese werden dann endseitig verschnürt
und durchgängig mit Isolierband umwickelt. Die Kabelstränge
werden von den elektrischen Anschlüssen im Motorraum, bei
spielsweise bei einem PKW, in etwa in Höhe des Armaturenbretts
in den Fahrzeuginnenraum geführt, wobei die hierfür vorge
sehene Kabeldurchführung mit einer Gummimanschette oder einem
Gummibalg gegen Eindringen von Feuchtigkeit aus dem Motorraum
in den Fahrzeuginnenraum bzw. in die Fahrgastzelle abgedichtet
ist.
Diese Gummimanschetten oder der Gummibälge verhindern zwar im
großen und ganzen das Eindringen von im Motorraum des Fahr
zeugs vagabundierender Feuchtigkeit in die Fahrgastzelle,
jedoch können diese nicht den kapillaren Feuchtigkeitstrans
port innerhalb des Kabelstrangs verhindern.
Aus diesem Grunde werden die Kabelstränge beispielsweise im
Motorraum vor Eintritt in die Kabeldurchführung mäanderförmig
verlaufend angeordnet, wodurch ein Teil des kapillaren Feuch
tigkeitstransports unterbunden wird. Diese Lösung bietet je
doch letztendlich keinen vollständigen Schutz gegen eintreten
de Feuchtigkeit.
Da die Kabelbäume bzw. Kabelstränge für Kraftfahrzeuge in der
Regel nicht vorkonfektioniert bzw. vorkonfektionierbar sind,
ist es auch nicht möglich, die Kabel bzw. Adern oder Litzen in
einer extrudierten Kunststoffhülle anzuordnen.
Bei einigen Kraftfahrzeugen sind beispielsweise Kabeldurch
führungen doppelwandig ausgebildet und mit zwei in etwa fluch
tend zueinander angeordneten Manschetten versehen, aber auch
dies gewährleistet keine vollständige Blockierung des Feuch
tigkeitstransports.
Bei Militärfahrzeugen, Panzern oder Flugzeugen werden Kabel
durchführungen aus diesem Grunde gänzlich vermieden, hier
werden beispielsweise Energieleitungen von einem Raum zum
anderen mittels Steckern verbunden. Solche Stecker sind außer
ordentlich teuer, zumal diese hinreichend vor Korrosion ge
schützt werden müssen.
Es ist bereits versucht worden, Kabeldurchführungen zusätzlich
mit Silikon abzudichten, solche Durchführungen haben sich
allerdings als wenig dauerhaft erwiesen.
Aus der DE 43 21 044 A1 ist es bekannt, mittels eines gattungsgemäßen
Verfahrens Kabelbäume auf dem Wege des Spritzgießens abzudichten.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine wirksame und preis
günstige Abdichtung von Kabelsträngen im Bereich von Kabel
durchführungen als Feuchtigkeitssperre gegen kapillaren Feuch
tigkeitstransport innerhalb des Kabelstrangs möglichst preis
günstig und einfach zur Verfügung zu stellen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat den Vorzug, daß eine die
Zwickel bzw. Zwischenräume zwischen den Adern und Litzen des
Kabelstrangs vollständig ausfüllende Isolierung entsteht, die
jeglichen Feuchtigkeitstransport in Längsrichtung des Kabel
strangs unterbindet. Eine solche Isolierung muß nur im Bereich
der Kabeldurchführung vorgesehen werden und ist verhältnis
mäßig einfach und kostengünstig zu erstellen. Dabei werden der
Haftvermittler und die Isoliermasse durch Tauchen des Kabel
strangs aufgebracht. Auf diese Art und Weise ist gewährlei
stet, daß sämtliche Zwischenräume des Kabelstrangs in dem
abzudichtenden Bereich mit Haftvermittler und Isoliermasse
gefüllt sind.
Der Haftvermittler kann unter Wärmeeinwirkung von 100 bis
195°C bei 8 bis 35 Minuten ausgehärtet werden. Vorzugsweise
wird dieser bei einer Temperatur von 140°C ausgehärtet.
Gemäß der bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird die Isoliermasse unter Wärmeeinwirkung von 100 bis
195°C, vorzugsweise 140°C, 20 bis 30 Minuten ausgehärtet.
Als Haftvermittler kann beispielsweise ein modifiziertes
Phenolharz Anwendung finden. Dieses kann beispielsweise in
Ester und/oder Glykolether gelöst sein. Besonders geeignet ist
das unter der Bezeichnung "Novoplast-Haftgrund 100" im Handel
befindliche Produkt der Novoplastik Produktions- und
Vertriebs-GmbH. Alternativ kommt beispielsweise der im Handel
unter der Bezeichnung "Novoplast-Haftgrund 27" erhältliche
Haftvermittler in Betracht, der von der gleichen Firma angebo
ten wird.
Als Isoliermasse kann beispielsweise ein PVC Anwendung finden,
das im nichtausgehärteten Zustand eine dickflüssige bis pastö
se Konsistenz hat. Als hervorragend geeignet hat sich hier
beispielsweise das unter der Bezeichnung "Novoplast-Tauchüber
zug 5000" im Handel erhältliche Produkt der Firma Novoplastik
Produktions- und Vertriebs-GmbH erwiesen. Das Produkt ist
DEHP-frei und beständig gegen die meisten Säuren, Laugen,
Salzlösungen sowie Reinigungs- und Entfettungsmittel.
Ähnliche Produkte, wie die vorstehend beschriebenen, werden
auch von anderen Firmen angeboten, diese werden zur Beschich
tung von Galvanik-Gestellen angeboten.
Bei einer besonders bevorzugten Variante des Verfahrens gemäß
der Erfindung wird nach dem Aushärten des Haftvermittlers der
noch heiße Kabelstrang in die kalte Isoliermasse getaucht. Da
die Isoliermasse unter Wärmeeinwirkung aushärtet, ist so ge
währleistet, daß ein Teil der Isoliermasse noch während des
Tauchvorgangs an der Oberfläche des Kabelstrangs geliert, so
daß sich eine Schicht von Isoliermasse mit ausreichender Dicke
an den Kabelstrang ansetzen kann.
Zweckmäßigerweise erfolgt die Wärmebehandlung des betreffenden
Bereichs des Kabelstrangs nach dem Auftragen des Haftvermitt
lers und nach dem Auftragen der Isoliermasse induktiv. Eine
solche Wärmebehandlung kann jedoch auch mittels Heizstrahler
oder Heißluft oder dergleichen erfolgen.
Um eine hinreichend glatte und ansehnliche, umfänglich gut
abzudichtende Oberfläche des Kabelstrangs im Bereich der auf
gebrachten Isolierung zu erzielen, beispielsweise um dort eine
gute Anlage einer Gummimanschette zu gewährleisten, kann der
mit ausgehärteter Isoliermasse versehene Bereich des Kabel
strangs zusätzlich mittels eines Kunststoff-Schrumpfschlauchs
abgedeckt werden.
Das als Haftvermittler und als Isoliermasse verwendete Ma
terial ist vorzugsweise so beschaffen, daß der Haftvermittler
und die Isoliermasse nach dem Aushärten flexibel bleiben, so
daß der so behandelte Kabelstrang seine Flexibilität behält.
Claims (9)
1. Verfahren zur Abdichtung von aus mehreren Adern oder Lit
zen bestehenden Kabelsträngen im Bereich von Kabeldurch
führungen in Form einer Feuchtigkeitssperre gegen kapilla
ren Feuchtigkeitstransport innerhalb des Kabelstrangs,
wobei in wenigstens einem Abschnitt des Kabelstrangs ein
Haftvermittler derart aufgebracht wird, daß eine möglichst
vollständige Benetzung des Außenumfangs der Adern oder
Litzen eines Strangs erfolgt, eine Kunststoff-Isoliermasse
in dem mit Haftvermittler behandelten Bereich aufgebracht
wird, als Haftvermittler und als Isoliermaterial thermisch
beständige und unter Wärmeeinwirkung aushärtbare Kunst
stoffe Anwendung finden, und wobei die Isoliermasse beim
Auftragen eine dickflüssige oder pastöse Konsistenz auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß
der Haftvermittler und die Isoliermasse durch Tauchen des
Kabelstrangs aufgebracht werden und unter Wärmebehandlung
ausgehärtet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Haftvermittler unter Wärmeeinwir
kung von 100 bis 195°C, vorzugsweise bei 140°C 8 bis 25
Minuten ausgehärtet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Isoliermasse unter
Wärmeeinwirkung von 100 bis 195°C, vorzugsweise 140°C 20
bis 30 Minuten ausgehärtet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als Haftvermittler ein
modifiziertes Phenolharz Anwendung findet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Isoliermasse ein PVC
Anwendung findet, das im nichtausgehärteten Zustand eine
dickflüssige bis pastöse Konsistenz hat.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß nach dem Aushärten des
Haftvermittlers der noch heiße Kabelstrang in die kalte
Isoliermasse getaucht wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärmebehandlung nach
dem Auftragen des Haftvermittlers und nach dem Auftragen
der Isoliermasse induktiv erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der mit Isoliermasse
versehene Bereich des Kabelstrangs zusätzlich mittels
eines Kunststoff-Schrumpfschlauchs abgedeckt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß als Haftvermittler und
als Isoliermasse solche Materialien Anwendung finden, die
nach dem Aushärten flexibel bleiben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998100519 DE19800519C2 (de) | 1998-01-09 | 1998-01-09 | Verfahren zur Abdichtung von Kabelbäumen im Bereich von Kabeldurchführungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998100519 DE19800519C2 (de) | 1998-01-09 | 1998-01-09 | Verfahren zur Abdichtung von Kabelbäumen im Bereich von Kabeldurchführungen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19800519A1 DE19800519A1 (de) | 1999-07-22 |
DE19800519C2 true DE19800519C2 (de) | 2002-05-16 |
Family
ID=7854205
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1998100519 Expired - Fee Related DE19800519C2 (de) | 1998-01-09 | 1998-01-09 | Verfahren zur Abdichtung von Kabelbäumen im Bereich von Kabeldurchführungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19800519C2 (de) |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1994006186A1 (de) * | 1992-09-10 | 1994-03-17 | Huber & Suhner Ag Kabel-, Kautschuk-, Kunststoffwerke | Füllstück zur abdichtung von kabeln |
DE4321044A1 (de) * | 1993-06-25 | 1995-01-05 | Henkel Kgaa | Anordnung zur Energieverteilung in einem räumlich begrenzten Umfeld |
DE4441513A1 (de) * | 1994-11-22 | 1996-05-23 | Dsg Schrumpfschlauch Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum abschnittsweisen Ummanteln von eine Vielzahl von Adern aufweisenden Verdrahtungssystemen mit Kunststoff |
-
1998
- 1998-01-09 DE DE1998100519 patent/DE19800519C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
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Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
JP 0050036448 AA aus DEPATIS * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19800519A1 (de) | 1999-07-22 |
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