DE19800407C1 - Vorrichtung zum Beschichten oder Bedrucken von bahnenförmigem Material - Google Patents
Vorrichtung zum Beschichten oder Bedrucken von bahnenförmigem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Beschichten
oder Bedrucken von bahnenförmigem Material, mit einer rotieren
den, eine harte Mantelfläche aufweisenden Übertragungswalze,
wobei jeweils ein Bogenabschnitt der Mantelfläche in eine
Flüssigkeit eintaucht und wobei die auf der Mantelfläche ver
bleibende Menge der Flüssigkeit mittels einer an der Übertra
gungswalze linienförmig anliegenden, einen eigenen Drehantrieb
aufweisenden Rakelwalze festgelegt wird.
Eine Hauptanwendungsform solcher Vorrichtungen sind Farbwerke
für Druckmaschinen, wobei das Auftragsmittel eine Druckfarbe
ist. Die Vorrichtung kann auch beispielsweise beim Kaschieren
von Papier Einsatz finden.
Eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art ist aus der DE
41 40 790 A1 bekannt. Während die Übertragungswalze (Glattwalze)
eine hohe Umlaufgeschwindigkeit aufweist, rotiert die Rakelwalze
vergleichsweise langsam. Auf diese Weise verteilt sich die
Abrasion an den Berührungsstellen der Rakelwalze mit der Über
tragungswalze (Glattwalze) auf die gesamte Oberfläche der Rakel
walze, so daß sich eine ungleich höhere Lebensdauer der Rakel
walze ergibt. Die Rakelwalze weist an ihren Endseiten einen
Antrieb auf und wird über eine Lagerschale mit konstanter Feder
kraft auf die Übertragungswalze gedrückt. Der endseitig an der
Rakelwalze angeordnete Antrieb bringt den Nachteil mit sich, daß
die Gesamtlänge der Rakelwalze deutlich größer ist als die mit
der Übertragungswalze in Berührung kommende aktive Länge. Es
werden demzufolge mehr Material und zusätzliche Arbeitsschritte
bei der Fertigung einer solchen Rakelwalze benötigt. Hierdurch
erhöhen sich die Kosten für die Fertigung der Rakelwalze. Ein
zusätlicher Nachteil dieser Antriebsanordung ist es, daß das
Wechseln der Rakelwalze erschwert wird.
Aus der US 3,559,572 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der eine
eine elastische Oberfläche aufweisende Rakelwalze mit einer
ebenso an ihrer Oberfläche elastisch ausgebildeten Übertragungs
walze in Kontakt steht. Die Rakelwalze wird durch eine an ihren
beiden Endseiten angeordnete Motor-Getriebe-Einheit angetrieben.
Die Rakelwalze wird in der gleichen Drehrichtung wie die Über
tragungswalze angetrieben, d. h. sie weist an ihrer der Ober
fläche der Übertragungswalze gegenüberliegenden Oberfläche eine
entgegengerichtete Umfangsgeschwindigkeit auf, was das Eindrin
gen unerwünschten Materials in den Kontaktbereich verhindert.
Die Rakelwalze ist drehbar in einer flexiblen Muffe gelagert,
die sich über die gesamte Länge der Rakelwalze, mindestens über
die Länge der Übertragungswalze und vorzugsweise an beiden
Seiten ein wenig darüber hinaus erstreckt, um Kanteneffekte zu
verhindern. Der Antrieb der Rakelwalze ist somit ebenfalls
endseitig angeordnet, was dazu führt, daß die Gesamtlänge der
Rakelwalze deutlich größer ist als die aktive Länge und demnach
die Fertigung einer solchen Rakelwalze kosten- und zeitintensiv
ist. Das Wechseln der Rakelwalze wird durch die Antriebsanordung
erschwert.
Aus der US 4,357,896 ist eine Vorrichtung bekannt, die eine eine
harte Oberfläche aufweisende und mit einem Bogenabschnitt ihrer
Mantelfläche in eine Flüssigkeit eintauchende Übertragungswalze
aufweist, die mit zwei, mit jeweils einer Dichtlippe in Verbin
dung stehenden Rakelwalzen in Kontakt steht. Die Drehantriebe
der Walzen müssen wiederum im Endbereich der walzen angeordnet
sein, was die bekannten Nachteile mit sich bringt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
bereitzustellen, bei der nahezu die gesamte Länge der Rakelwalze
ihrer aktiven Länge entspricht und ein einfaches Auswechseln der
Rakelwalze möglich ist.
Erfindungsgemäß wird dies bei einer Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art dadurch erreicht, daß der Drehantrieb der
Rakelwalze mindestens zwei die Rakelwalze gegen die Mantel
fläche der Übertragungswalze abstützende Reibräder aufweist.
Da der Antrieb der Rakelwalze nicht endseitig angeordnet ist,
benötigt die Rakelwalze keinerlei Zapfen. Dadurch vereinfacht
sich ihre Geometrie und sie kann mit hoher Präzision in einem
Arbeitsgang geschliffen und anschließend graviert werden.
Aufgrund der Tatsache, daß der Antrieb der Rakelwalze über an
ihrer Mantelfläche angreifende Reibräder erfolgt, liegt der
Bereich der Kraftübertragung nicht im kritischen Dichtbereich
zwischen Rakelwalze und Übertragungswalze. Dadurch ist es nun
möglich, den Drehantrieb wirkungsvoll gegen ein Eindringen von
Flüssigkeit zu schützen. Diese Art der Lagerung der Rakelwalze
bietet die Möglichkeit, die Rakelwalze inklusive Antriebswelle,
Reibrädern, Andrückrädern, Dichtungen usw. in axialer Richtung
oszillieren zu lassen. Dadurch ergibt sich eine gleichmäßigere,
flächige Verteilung der Flüssigkeit auf der Übertragungswalze
und dem Einschleifen von Rinnen o. dgl. in der Übertragungswalze
wird vorgebeugt.
Die Reibräder können auf einer gemeinsamen Antriebswelle ange
ordnet sein, die in mindestens drei Lagern gelagert ist, wobei
mindestens ein Lager zwischen den Reibrädern angeordnet ist.
Hierdurch wird eine Durchbiegung der Antriebswelle verhindert
und eine gleichmäßige Kraftverteilung und -übertragung gewähr
leistet. Die Antriebswelle weist in diesem Fall geometrisch
einfache Gestalt auf, da keine Wellenschultern, Welle-Nabe-
Verbindungen o. dgl. im Bereich der Reibrollen benötigt werden.
Die Lager der Antriebswelle können offen ausgebildet sein.
Hierdurch ergibt sich eine einfache Möglichkeit des Montierens
und Demontierens der Antriebswelle, ohne daß ein zeit- und
kostenintensiver Ein- und Ausbau der Lager erforderlich ist. Die
Antriebswelle kann also ohne große Stillstandzeiten der Vorrich
tung ausgewechselt werden, wenn die Notwendigkeit einer Instand
setzungsmaßnahme o. dgl. besteht. Diese offene Lagerung ist
möglich, da die darin gelagerte Antriebswelle über die auf ihr
angeordneten und mit der Übertragungswelle in Kontakt stehenden
Reibräder an einem Verlassen der Lager gehindert wird.
Die Reibräder sollten die Rakelwalze über mindestens zwanzig
Prozent ihrer aktiven axialen Erstreckung abstützen. Hierdurch
wird Kraftschluß sicher gewährleistet und die Kraft gleichmäßig
auf die Rakelwalze übertragen. Es wird sichergestellt, daß die
Rakelwalze konstant mit der gewünschten Drehzahl umläuft.
Kein Reibrad sollte einen unprofilierten Bereich mit einer
axialen Breite von mehr als 20 mm aufweisen. Hierdurch wird eine
optimale Kraftübertragung von den Reibrädern auf die Rakelwalze
gewährleistet und Schlupf zwischen den Reibrädern und der
Rakelwalze bzw. ein Blockieren der Rakelwalze vermieden, weil
der Aufbau von Flüssigkeit zwischen den Reibrädern und der Über
tragungswalze und somit ein Unterbrechen des Kraftschlusses
verhindert wird. Eine hierfür notwendige Unterteilung der
Reibräder kann durch Anordnung einer Vielzahl einzelner,
schmaler Reibräder erreicht werden. Vorzugsweise sind jedoch
einstückige, profilierte Reibräder vorgesehen. Die Profilierung
kann längs verlaufen, zur Vermeidung von Einlaufeffekten an der
Rakelwalze kann aber auch eine Profilierung wie bei Autoreifen
gewählt werden.
Die Reibräder sollten eine haftungsfördernde elastische Ober
fläche aufweisen, die den Aufbau der für die Kraftübertragung
von der Antriebswelle auf die Übertragungswalze erforderlichen
Reibung ermöglicht.
Die Reibräder sollten in der Umlaufrichtung der Mantelfläche der
Übertragungswalze hinter der Rakelwalze angeordnet sein. Daraus
resultiert ein besserer Reibschluß, da die Rakelwalze durch die
Übertragungswalze in Richtung Reibräder gedrückt wird.
Es sollten mindestens zwei der Mantelfläche der Übertragungs
walze gegenüberliegende, freilaufende Andrückräder vorgesehen
sein, die die Rakelwalze auf die Reibräder und die Mantelfläche
der Übertragungswalze hin mit einer Kraft elastisch beaufschla
gen. Hierdurch wird der Reibschluß zwischen der Mantelfläche der
Rakelwalze und den Mantelflächen der Reibräder verbessert. Die
elastisch gelagerten Andrückräder ermöglichen ein Steuern der
Anstellkraft. Dies kann mechanisch, z. B. über Stellschrauben,
pneumatisch oder auch elektromechanisch geschehen.
Die Andrückräder können auf einer gemeinsamen Welle angeordnet
sein. Hierdurch ist ein zentrales und einfaches Einstellen der
auf die Rakelwalze wirkenden Kraft möglich. Die Welle kann eine
einfache Geometrie aufweisen, da keine Wellenschultern o. dgl.
im Bereich der Abdrückräder notwendig sind.
Die Reibräder und die Andrückräder können einschließlich ihrer
Lager in einem Gehäuse angeordnet sein, das gegenüber der
Flüssigkeit durch zwei an der Rakelwalze angreifende, elastische
Dichtlippen abgedichtet ist. Somit können in den Bereich des
Drehantriebes keinerlei Auftragsmittel (Farbe, Lack usw.)
gelangen.
Die Rakelwalze der neuen Vorrichtung ist vorzugsweise aus einem
keramischen Material ausgebildet, um eine besonders hohe
Verschleißfestigkeit zu gewährleisten, die auch die Gefahr von
Einlaufeffekten im Anlagebereich der Reib- und Andrückräder
minimiert.
Die Erfindung wird anhand eines bevorzugten Ausführungsbei
spieles weiter beschrieben. Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Schnittansicht einer Übetragungswalze und eines
Farbwerkes einer Vorrichtung zum Beschichten oder
Bedrucken von bahnenförmigem Material,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht von Teilen des Farbwerkes
gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht des gesamten Farbwerkes
gemäß Fig. 1 und
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht des Farbwerkes und der
Übertragungswalze gemäß Fig. 1.
In den Figuren sind ein Farbwerk 35 und zum Teil eine Übertra
gungswalze 3 einer Vorrichtung 1 zum Beschichten oder Bedrucken
von bahnenförmigem Material dargestellt. Die Übertragungswalze
3 steht in der gesamten Vorrichtung mit einer weiteren Walze,
einer Druckform oder direkt mit einer Materialbahn in Kontakt,
die in den Figuren nicht dargestellt ist. Das Farbwerk 35 weist
ein äußeres Gehäuse 38, das aus Wandungen 29, 30, 31, 32 besteht
und nach unten durch die Übertragungswalze 3 verschlossen wird,
und ein inneres Gehäuse 9 auf, das aus Wandungen 24, 25 und den
Wandungen 29, 30 besteht und nach unten durch eine Rakelwalze 5
verschlossen wird, wobei beide Gehäuse 38, 9 ihren oberen
Abschluß in einer Platte 28 finden. Diese Anordnung entspricht
einer zwölf-Uhr-Anordnung der Rakelwalze 5 in Bezug auf die
Übertragungswalze 3. Ebenso sind beispielsweise drei-, sechs und
neun-Uhr-Anordungen oder Anordnungen dazwischen realisierbar.
Das äußere Gehäuse 38 weist zu der Übertragungswalze 3 hin eine
an seine Wandung 32 anschließende Dichtlippe 34 und einen
Öffnungsschlitz 37 in Verlängerung seiner Wandung 31 auf. Zur
axialen Abdichtung des äußeren Gehäuses 38 sind an der Wandung
29 eine Dichtlippe 39 und an der Wandung 30 eine Dichtlippe 40
vorgesehen, die mit der Mantelfläche 2 der Übertragungswalze 3
in Kontakt stehen. Das innere Gehäuse 9 weist zu der Rakelwalze
5 hin an seiner Wandung 24 eine Dichtlippe 13 und an seiner
Wandung 25 eine Dichtlippe 14 auf. Im inneren Gehäuse 9 ist ein
Drehantrieb angeordnet. Der Drehantrieb besitzt eine Antriebs
welle 7, die in Lagern 8 gelagert ist und um ihre Drehachse 21
gemäß Pfeil 17 rotiert. Die Lager 8 weisen Wälzkörper 22 und mit
der Wandung 24 verbundene Lagergehäuse 23 auf. Auf der Antriebs
welle 7 sind ebenfalls gemäß Pfeil 17 rotierende Reibräder 6 mit
haftungsfördernden Oberflächen 36 angeordnet. Die Reibräder 6
stehen mit ihren Oberflächen 36 mit der parallel zur Antriebs
welle 7 angeordneten Rakelwalze 5 in Verbindung. Die Rakelwalze
5 steht mit den Reibrädern 6 in reibschlüssigem Kontakt und
dreht um ihre Drehachse 20 gemäß Pfeil 16. Auf der anderen Seite
der Rakelwalze 5 stehen Andrückräder 10 mit der
Rakelwalze 5 in Kontakt. Die Andrückräder 10 sind auf einer
Stützachse 11 drehbar gelagert, wobei die Stützachse 11 über
Stützlager 12 und Stützwinkel 27 federelastisch mit der Platte
28 verbunden ist. Die Rakelwalze 5 steht in linienförmigem
Kontakt mit der harten Mantelfläche 2 der Übertragungswalze 3.
Die Übertragungswalze 3 dreht um ihre Drehachse 19 gemäß Pfeil
15 und taucht dabei mit einem Bogenabschnitt 18 ihrer Mantel
fläche 2 in eine gemäß Pfeil 41 einfließende, sich im rechten
Teil des äußeren Gehäuses 38 befindende, Flüssigkeit 4 ein, die
beispielsweise ein Kaschier- oder Farbmittel ist. Im unteren
Bereich der Vorrichtung ist eine weitere Dichtlippe 42 zur
Abscheidung der auf der Mantelfläche 2 der Übertragungswalze 3
verbliebenen Flüssigkeit 4 vorgesehen, wobei die Flüssigkeit 4
durch den Kanal 43 gemäß Pfeil 44 abgeführt wird.
In Fig. 2 ist dargestellt, wie die Reibräder 6 des Drehantriebes
33 zwischen den Lagern 8 auf der Antriebswelle 7 angeordnet sind
und mit der Rakelwalze 5 in Kontakt stehen. Die Gesamtlänge der
Rakelwalze 5 ist dabei gleich ihrer, mit der (hier nicht darge
stellten) Übertragungswalze 3 in Kontakt stehenden, aktiven
Länge. Die Rakelwalze 5 weist, abgesehen von ihrer zur Dosierung
der Flüssigkeit dienenden Rakelstruktur, einfache zylindrische
Gestalt auf und kann ohne Demontage der Antriebswelle 7, der
Lager 8, der Stützachse 11 oder anderer Teile des Farbwerkes 35
leicht ausgewechselt werden. Es ist erkennbar, daß die Reibräder
6 die Rakelwalze 5 über etwa 30% ihrer axialen Erstreckung
unterstützen, wodurch sicherer Reibschluß gewährleistet und eine
Durchbiegung der Rakelwalze 5 verhindert wird. Die Reibräder 6
weisen jeweils eine axiale Breite von etwa 40 bis 60 mm auf. Die
Reibräder 6 sind profiliert ausgebildet, wodurch Schlupf
zwischen den Reibrädern 6 und der Rakelwalze 5 oder ein
Blockieren der Rakelwalze 5 durch sich aufbauende Flüssigkeit 4
vermieden wird. Dieses Prinzip ist mit der Profilierung der
Bereifung eines Kraftfahrzeuges vergleichbar. Die Antriebswelle
7 ragt seitlich
aus der Wandung 30 des inneren Gehäuses 9 heraus. Damit befindet
sich die Welle-Nabe-Verbindung zur Übertragung des zum Antrieb
der Antriebswelle 7 durch eine Motor-Getriebe-Einheit notwen
digen Drehmomentes außerhalb des Drehantriebes. Hierdurch weist
die Antriebswelle 7 im Bereich des Drehantriebes vergleichsweise
einfache Gestalt auf.
Fig. 3 zeigt, wie die Dichtlippe 13 mit der Rakelwalze 5 in
Kontakt steht. Die Dichtlippe 13 erstreckt sich über die gesamte
Länge der Rakelwalze 5. Wie auch hier zu sehen ist, kann die
Rakelwalze 5 ohne Demontage anderer Teile ausgetauscht werden.
Selbst die Dichtlippe 13 und die (nicht dargestellte) Dichtlippe
14 können eingebaut bleiben.
Aus Fig. 4 ist die kompakte Bauweise des Farbwerkes 35 ersicht
lich. Zum Austausch der hier nicht dargestellten Rakelwalze 5
ist lediglich ein Entfernen der Übertragungswalze 3 erforder
lich.
Im Betrieb der Vorrichtung ergeben sich somit folgende Verhält
nisse:
Die Übertragungswalze 3 rotiert gemäß Pfeil 15 entgegen dem Uhrzeigersinn und taucht dabei mit dem Bogenabschnitt 18 ihrer Mantelfläche 2 in die gemäß Pfeil 41 einfließende, sich im rechten Teil des äußeren Gehäuses 38 befindende, durch die Dichtlippe 34 gegenüber der Umgebung abgedichtete, Flüssigkeit 4 ein. Ein Austreten der Flüssigkeit 4 wird zusätzlich durch die sogartige Mitnahme der Flüssigkeit 4 auf der sich drehenden Übertragungswalze 3 verhindert. Die Menge der auf der Mantel fläche 2 der Übertragungswalze 3 verbleibenden Flüssigkeit 4 wird durch die Rakelstruktur der sich gemäß Pfeil 16 ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn drehende Rakelwalze 5 festgelegt.
Die Übertragungswalze 3 rotiert gemäß Pfeil 15 entgegen dem Uhrzeigersinn und taucht dabei mit dem Bogenabschnitt 18 ihrer Mantelfläche 2 in die gemäß Pfeil 41 einfließende, sich im rechten Teil des äußeren Gehäuses 38 befindende, durch die Dichtlippe 34 gegenüber der Umgebung abgedichtete, Flüssigkeit 4 ein. Ein Austreten der Flüssigkeit 4 wird zusätzlich durch die sogartige Mitnahme der Flüssigkeit 4 auf der sich drehenden Übertragungswalze 3 verhindert. Die Menge der auf der Mantel fläche 2 der Übertragungswalze 3 verbleibenden Flüssigkeit 4 wird durch die Rakelstruktur der sich gemäß Pfeil 16 ebenfalls entgegen dem Uhrzeigersinn drehende Rakelwalze 5 festgelegt.
Es liegen an den Oberflächen der Übertragungswalze 3 und der
Rakelwalze 5 Geschwindigkeiten entgegengesetzter Richtung im
Kontaktbereich vor, die einer besseren Verteilung der
Flüssigkeit 4 auf der Mantelfläche 2 der Übertragungswalze 3
dienen. Durch den Drehsinn der Übertragungswalze 3 wird die
durch die Reibräder 6 angetriebene Rakelwalze 5 in Richtung der
Reibräder 6 gedrückt und somit der Reibschluß mit den gemäß
Pfeil 17 im Uhrzeigersinn drehenden Reibrädern 6 verbessert. Die
Reibräder 6 sind fest mit der Antriebswelle 7 verbunden, die in
den Lagern 8 drehbar gelagert ist und durch eine nicht darge
stellte, sich außerhalb des inneren Gehäuses 9 befindende Motor-
Getriebe-Einheit angetrieben wird. Auf der gegenüberliegenden
Seite der Rakelwalze 5 sind die Andrückräder 10 so auf der
Stützachse 11 angeordnet und über die Stützlager 12 und die
Stützwinkel 27 federnd gelagert, daß sie die Rakelwalze 5 auf
die Reibräder 6 und die Mantelfläche 2 der Übertragungswalze 3
hin elastisch beaufschlagen. Somit ergibt sich ohne eine
unmittelbare Lagerung der Rakelwalze 5 eine definierte Lage der
Rakelwalze 5 und eine definierte Anstellkraft, die durch unter
schiedlich große Beaufschlagung der Andrückräder 10 eingestellt
werden kann. Kleinere Unregelmäßigkeiten durch Unwuchten,
Schläge o. dgl. werden durch die elastische Oberfläche der
Andrückräder 10 aufgenommen, ohne daß es zu einer Beschädigung
der Rakelwalze 5 kommt. Die Dichtlippen 13, 14 erstrecken sich
über die gesamte Länge der Rakelwalze 5 und verhindern somit das
Eindringen der Flüssigkeit 4 in das den Drehantrieb 33 aufneh
mende innere Gehäuse 9. Die Wandung 31 dient als Schutzabdeckung
und verhindert das Gelangen von Verunreinigungen o. dgl. in die
Vorrichtung 1. Die auf der Mantelfläche 2 der rotierenden
Übertragungswalze 3 definiert belassene Menge der Flüssigkeit 4
verläßt das Farbwerk 35, passiert dabei den Öffnungsschlitz 37
und kann auf eine weiter Walze, eine Druckform oder direkt auf
eine Materialbahn übertragen werden. Die in der Drehrichtung der
Übertragungswalze 3 nach dem Übertragungsvorgang auf der Mantel
fläche 2 der Übertragungswalze 3 verbliebene Flüssigkeit
4 wird mittels der Dichtlippe 42 von der Mantelfläche 2 der
Übertragungswalze 3 entfernt und durch den Kanal 43 gemäß Pfeil
44 ab- und einer erneuten Verwendung, beispielsweise über einen
Zentraltank, zugeführt.
Die beschriebene Art der Lagerung der Rakelwalze 5 bietet die
Möglichkeit, den gesamten Drehantrieb, d. h. inklusive Rakelwalze
5, Antriebswelle 7, Reibrädern 6, Andrückrädern 10, Dichtungs
lippen 13, 14 usw. in axialer Richtung oszillieren zu lassen.
Dadurch ergibt sich eine gleichmäßigere, flächige Verteilung der
Flüssigkeit 4 auf der Übertragungswalze 3 und dem Einschleifen
von Rinnen o. dgl. in der Mantelfläche 2 der Übertragungswalze
3 wird vorgebeugt.
Die in Fig. 2 dargestellte Vorrichtung 1 weist eine vergleichs
weise kleine Druckbreite von 150 mm auf, die der aktiven Länge
der Rakelwalze 5 entspricht. Die Druckbreite kann jedoch
problemlos auf z. B. 1500 mm erhöht werden, indem die Anzahl der
Reibräder 6 und Andrückräder 10 unter Beibehaltung ihrer
Abstände und Maße entsprechend erhöht und das Drehmoment der
Antriebswelle 7 vergrößert wird.
1
- Vorrichtung
2
- Mantelfläche
3
- Übertragungswalze
4
- Flüssigkeit
5
- Rakelwalze
6
- Reibrad
7
- Antriebswelle
8
- Lager
9
- inneres Gehäuse
10
- Andrückrad
11
- Stützachse
12
- Stützlager
13
- Dichtlippe
14
- Dichtlippe
15
- Pfeil
16
- Pfeil
17
- Pfeil
18
- Bogenabschnitt
19
- Drehachse
20
- Drehachse
21
- Drehachse
22
- Wälzkörper
23
- Lagergehäuse
24
- Wandung
25
- Wandung
27
- Stützwinkel
28
- Platte
29
- Wandung
30
- Wandung
31
- Wandung
32
- Wandung
34
- Dichtlippe
35
- Farbwerk
36
- Oberfläche
37
- Öffnungsschlitz
38
- äußeres Gehäuse
39
- Dichtlippe
40
- Dichtlippe
41
- Pfeil
42
- Dichtlippe
43
- Kanal
44
- Pfeil
Claims (10)
1. Vorrichtung (1) zum Beschichten oder Bedrucken von bahnen
förmigem Material, mit einer rotierenden, eine harte Mantel
fläche (2) aufweisenden Übertragungswalze (3), wobei jeweils ein
Bogenabschnitt (18) der Mantelfläche (2) in eine Flüssigkeit (4)
eintaucht und wobei die auf der Mantelfläche (2) verbleibende
Menge der Flüssigkeit (4) mittels einer an der Übertragungswalze
(3) linienförmig anliegenden, einen eigenen Drehantrieb auf
weisenden Rakelwalze (5) festgelegt wird, dadurch gekennzeich
net, daß
der Drehantrieb der Rakelwalze (5) mindestens zwei die
Rakelwalze (5) gegen die Mantelfläche (2) der Übertragungswalze
(3) abstützende Reibräder (6) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Reibräder (6) auf einer gemeinsamen Antriebswelle (7) angeordnet
sind, die in mindestens drei Lagern (8) gelagert ist, wobei
mindestens ein Lager (8) zwischen den Reibrädern (6) angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Lager (8) der Antriebswelle (7) offen ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Reibräder (6) die Rakelwalze (5) über
mindestens zwanzig Prozent ihrer aktiven axialen Erstreckung
abstützen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß jeder unprofilierte Bereich jedes Reibrads (6)
eine axialen Breite von 20 mm nicht überschreitet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Reibräder (6) eine elastische Oberfläche
(36) aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Reibräder (6) in der Umlaufrichtung der
Mantelfläche (2) der Übertragungswalze (3) hinter der Rakelwalze
(5) angeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens zwei der Mantelfläche (2) der Über
tragungswalze (3) gegenüberliegende, freilaufende Andrückräder
(10) vorgesehen sind, die die Rakelwalze (5) auf die Reibräder
(6) und die Mantelfläche (2) der Übertragungswalze (3) hin mit
einer Kraft elastisch beaufschlagen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Andrückräder (10) auf einer gemeinsamen Stützachse (11)
angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibräder (6) und die Andrückräder (10) einschließlich
ihrer Lager (8, 12) in einem inneren Gehäuse (9) angeordnet
sind, das gegenüber der Flüssigkeit (4) durch zwei an der
Rakelwalze (5) angreifende, elastische Dichtlippen (13, 14)
abgedichtet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998100407 DE19800407C1 (de) | 1998-01-08 | 1998-01-08 | Vorrichtung zum Beschichten oder Bedrucken von bahnenförmigem Material |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998100407 DE19800407C1 (de) | 1998-01-08 | 1998-01-08 | Vorrichtung zum Beschichten oder Bedrucken von bahnenförmigem Material |
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Family
ID=7854141
Family Applications (1)
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Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3559572A (en) * | 1969-05-14 | 1971-02-02 | Us Plywood Champ Papers Inc | Method of inking a printing roll using a metering roll and revolving doctor rod |
US4357896A (en) * | 1979-12-04 | 1982-11-09 | Windmoller & Holscher | Adhesive applicator |
DE4140790A1 (de) * | 1991-12-11 | 1993-07-15 | Kochsmeier Hans Hermann | Dosiervorrichtung fuer fluessige auftragsmittel |
-
1998
- 1998-01-08 DE DE1998100407 patent/DE19800407C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3559572A (en) * | 1969-05-14 | 1971-02-02 | Us Plywood Champ Papers Inc | Method of inking a printing roll using a metering roll and revolving doctor rod |
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