-
Die
Erfindung betrifft neue nematische Flüssigkristallmischungen besonders
zur Verwendung in Supertwist-Flüssigkristallanzeigen
(STN-Anzeigen) mit kurzen Schaltzeiten, guten Steilheiten und niedrigen Schwellenspannungen.
-
STN-Anzeigen
gemäß des Oberbegriffs
sind bekannt, z. B. aus
EP
0 131 216 B1 ;
DE
34 23 993 A1 ;
EP
0 098 070 A2 ; M. Schadt und F. Leenhouts, 17. Freiburger
Arbeitstagung Flüssigkristalle
(8.-10.04.87); K. Kawasaki et al., SID 87 Digest 391 (20.6.); M.
Schadt und F. Leenhouts, SID 87 Digest 372 (20.1); K. Katoh et al.,
Japanese Journal of Applied Physics, Band 26, Nr. 11; L1784–L1786 (1987);
F. Leenhouts et al., Appl. Phys. Lett. 50 (21), 1468 (1987); H.
A. van Sprang und H. G. Koopman, J. Appl. Phys. 62 (5), 1734 (1987);
T. J. Scheffer und J. Nehring, Appl. Phys. Lett. 45 (10), 1021 (1984),
M. Schadt und F. Leenhouts, Appl. Phys. Lett. 50 (5), 236 (1987)
und E. P. Raynes, Mol. Cryst. Liq. Cryst. Letters, Band 4 (1), Seiten
1–8 (1986).
Der Begriff STN umfaßt
hier jedes relativ hoch verdrillte Anzeigeelement mit einem Verdrillungswinkel
dem Betrag nach zwischen 160° und
720°, wie
beispielsweise die Anzeigeelemente nach Waters et al. (C. M. Waters
et al., Proc. Soc. Inf. Disp. (New York) (1985) (3
rd Intern.
Display Conference, Kobe, Japan), die STN-LCDs (
DE-OS 35 03 259 ), SBE-LCDs
(T. J. Scheffer und J. Nehring, Appl. Phys. Lett. 45 (10), 1021
(1984)), OMI-LCDs (M. Schadt und F. Leenhouts, Appl. Phys. Lett.
50 (5), 236 (1987)), DST-LCDs (
EP-OS
0 246 842 ) oder BW-STN-LCDs
(K. Kawasaki et al., SID 87 Digest 391 (20.6)).
-
Derartige
STN-Anzeigen zeichnen sich im Vergleich zu Standard-TN-Anzeigen
durch wesentlich bessere Steilheiten der elektrooptischen Kennlinie
und damit verbundenen besseren Kontrastwerten sowie durch eine wesentlich
geringere Winkelabhängigkeit
des Kontrastes aus. Von besonderem Interesse sind STN-Anzeigen mit
kurzen Schaltzeiten, insbesondere auch bei relativ tiefen Temperaturen.
Zur Erzielung von kurzen Schaltzeiten wurden bisher insbesondere
die Viskositäten
der Flüssigkristallmischungen
optimiert unter Verwendung von zumeist optimierten Kombinationen
von Flüssigkristallkomponenten
und gegebenenfalls auch monotropen Zusätzen mit relativ hohem Dampfdruck.
Die erzielten Schaltzeiten waren jedoch nicht für jede Anwendung ausreichend.
-
Kürzere Schaltzeiten
lassen sich auch durch Verringerung der Schichtdicke der Flüssigkristallschicht der
STN-Anzeige und durch Verwendung von Flüssigkristallmischungen mit
höherer
Doppelbrechung Δn
erzielen.
-
In
der Regel weisen Zusammensetzungen mit kurzen Schaltzeiten vergleichsweise
hohe Schwellenspannungen auf.
-
All
diese Ansätze
zur Erzielung kürzerer
Schaltzeiten führen
letztlich jedoch immer noch zu Mischungen, die nicht für jede Anwendung
geeignet waren, insbesondere zu solchen mit hohen Schwellenspannungen.
-
In
der Internationalen Patentanmeldung
WO
91/00898 sind STN-Anzeigen mit vergleichsweise kurzen Schaltzeiten,
aber hohen Schwellenspannungen beschrieben, die auf Verbindungen
mit einem terminalen ein- oder
zweifach fluorierten Benzolring basieren.
-
DE 44 16 455 A1 unf
WO 95/04 789 A1 sind,
wie die vorliegende Anmeldung, auf Flüssigkristallmischungen für STN-Anzeigen
gerichtet. Sie offenbaren jedoch keine Flüssigkristallmischungen mit
einer Zusammensetzung gemäß der vorliegenden
Erfindung und mit den damit einhergehenden Eigenschaften.
-
Aus
der Europäischen
Patentanmeldung
EP 0 681 022 sind
flüssigkristalline
Zusammensetzungen bekannt, die Verbindungen der Formel
10% einer Verbindung der
Formel
sowie andere Verbindungen
mit einer dielektrischen Anisotropie von mehr als 1,5 enthalten.
-
Diese
Zusammensetzungen besitzen jedoch Schwellenspannungen von mehr als
1,3 V.
-
Somit
besteht immer noch die Forderung nach einer Verbesserung der Schwellenspannungen
von STN-Anzeigen.
-
Weitere
Anforderungen an eine STN-Anzeige sind eine höhere Multiplexierbarkeit, niedrigere
Schwellenspannungen und eine steile Kennlinie.
-
Optimale
Parameter lassen sich jedoch aufgrund der gegenläufigen Beeinflussung verschiedener
Materialparameter wie dielektrische und elastische Eigenschaften
nicht für
alle der obengenannten Eigenschaften gleichzeitig erzielen.
-
Es
besteht somit immer noch ein großer Bedarf an verbesserten
STN-Anzeigen mit kurzen Schaltzeiten bei gleichzeitig großem Arbeitstemperaturbereich,
hoher Kennliniensteilheit, guter Winkelabhängigkeit des Kontrastes und
niedriger Schwellenspannung.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, STN-Anzeigen bereitszustellen,
die die obengenannten Nachteile nicht oder nur in geringem Maße und gleichzeitig
sehr nützliche
Gesamteigenschaften aufweisen.
-
Es
wurde nun gefunden, daß diese
Aufgabe gelöst
werden kann, wenn man nematische Flüssigkristallmischungen verwendet,
die
- a) 20–90
Gew.-% einer flüssigkristallinen
Komponente A, enthaltend eine oder mehrere Verbindungen mit einer
dielektrischen Anisotropie von mehr als +1,5,
- b) 10–65
Gew.-% einer flüssigkristallinen
Komponente B, enthaltend eine oder mehrere Verbindungen mit einer
dielektrischen Anisotropie von –1,5
bis +1,5,
- c) eine optisch aktive Komponente C in solch einer Menge enthält, daß das Verhältnis zwischen
der Schichtdicke (Abstand der planparallelen Trägerplatten) und der natürlichen
Ganghöhe
der chiralen nematischen Flüssigkristallmischung
etwa 0,2 bis 1,3 beträgt,
enthält
und
- d) einen nematischen Phasenbereich von mindestens 60°C, eine Viskosität von nicht
mehr als 35 mPa·s und
eine Schwellenspannung von weniger als 1,5 V aufweist, wobei die
dielektrischen Anisotropien der Verbindungen und die auf die nematische
Flüssigkristallmischung
bezogenen Parameter auf eine Temperatur von 20°C bezogen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die
Komponente A mindestens eine mesogene Verbindung der Formel I enthält, worin
R1 Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen,
m 0 oder
1 und
L H oder F bedeuten,
und mindestens eine mesogene
Verbindung der Formel II enthält, worin
R
Alkyl, Alkoxy, Oxaalkyl, Alkenyl oder Alkenyloxy mit bis zu 12 C-Atomen, Z1 eine
Einfachbindung,
Z2 -COO-, -CH2CH2- oder eine Einfachbindung
und
o 1 bedeuten,
und
daß die Komponente B mindestens
eine mesogene Verbindung der Formel III23 enthält, worin
R5 einen Vinylrest und
R6 Alkoxy
mit bis zu 12 C-Atomen bedeuten und
die 1,4-Phenylgruppe in
Formel III23 einfach oder mehrfach mit Fluor substituiert sein kann.
-
Vorzugsweise
weist die nematische Flüssigkristallmischung
eine dielektrische Anisotropie von mindestens +8 auf, wobei die
dielektrischen Anisotropien der Verbindungen und die auf die nematische
Flüssigkristallmischung
bezogenen Parameter auf eine Temperatur von 20°C bezogen sind.
-
Die
Erfindung betrifft somit auch die Verwendung der Flüssigkristallmischungen
in einer STN-Anzeige mit
- – zwei planparallelen Trägerplatten,
die mit einer Umrandung eine Zelle bilden,
- – einer
in der Zelle befindlichen nematischen Flüssigkristallmischung mit positiver
dielektrischen Anisotropie,
- – Elektrodenschichten
mit überlagerten
Orientierungsschichten auf der Innenseite der Trägerplatten,
- – einem
Anstellwinkel zwischen der Längsachse
der auf der Oberfläche
der Trägerplatten
befindlichen Moleküle
und den Trägerplatten
von etwa 1 Grad bis 30 Grad sowie
- – einem
Verdrillungswinkel der Flüssigkristallmischung
in der Zelle von Orientierungsschicht zu Orientierungsschicht dem
Betrag nach zwischen 100° und
600°, wobei
die nematische Flüssigkristallmischung
- a) 20–90
Gew.-% einer flüssigkristallinen
Komponente A, enthaltend eine oder mehrere Verbindungen mit einer
dielektrischen Anisotropie von mehr als +1,5,
- b) 10–65
Gew.-% einer flüssigkristallinen
Komponente B, enthaltend eine oder mehrere Verbindungen mit einer
dielektrischen Anisotropie von –1,5
bis +1,5,
- c) eine optisch aktive Komponente C in solch einer Menge enthält, daß das Verhältnis zwischen
der Schichtdicke (Abstand der planparallelen Trägerplatten) und der natürlichen
Ganghöhe
der chiralen nematischen Flüssigkristallmischung
etwa 0,2 bis 1,3 beträgt,
enthält
und
- d) einen nematischen Phasenbereich von mindestens 60°C, eine Viskosität von nicht
mehr als 35 mPa·s und
eine Schwellenspannung von weniger als 1,5 V aufweist, wobei die
dielektrischen Anisotropien der Verbindungen und die auf die nematische
Flüssigkristallmischung
bezogenen Parameter auf eine Temperatur von 20°C bezogen sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die
Komponente A mindestens eine mesogene Verbindung der Formel I enthält, worin
R1 Alkyl
mit 1 bis 8 C-Atomen,
m 0 oder 1 und
L H oder F bedeuten,
und
mindestens eine mesogene Verbindung der Formel II enthält, worin
R Alkyl, Alkoxy,
Oxaalkyl, Alkenyl oder Alkenyloxy mit bis zu 12 C-Atomen, Z1 eine
Einfachbindung,
Z2 -COO-, -CH2CH2- oder eine Einfachbindung
und
o 1 bedeuten,
und
daß die Komponente B mindestens
eine mesogene Verbindung der Formel III23 enthält, worin
R5 einen Vinylrest und
R6 Alkoxy
mit bis zu 12 C-Atomen bedeuten und
die 1,4-Phenylgruppe in
Formel III23 einfach oder mehrfach mit Fluor substituiert sein kann.
-
Bevorzugt
ist eine Flüssigkristallmischung,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente A eine oder mehrere Verbindung ausgewählt aus den Formeln IIc, IId
und IIf enthält:
worin
R die oben angegebene Bedeutung besitzt.
-
Bevorzugt
ist eine Flüssigkristallmischung,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Komponente A eine oder mehrere Verbindung ausgewählt aus den Formeln II'a, II'b, II'e, II'g und II'h enthält:
worin
R die oben angegebene Bedeutung besitzt.
-
Vorzugsweise
enthält
die Komponenete B eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus den Formeln III und IV:
worin
R
5 und R
6 die für R angegebene
Bedeutung besitzen,
und L
1 die
in Anspruch 5 angegebene
Bedeutung besitzen,
Z
3 -COO-, CH
2CH
2-, -CH=CH- oder eine Einfachbindung,
Z
4 -COO- oder eine Einfachbindung und
r
1, 2 oder 3 bedeuten.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthält
die Komponente B mindestens eine Verbindung der Formel III und mindestens
eine Verbindung der Formel IV1,
worin
R
5' und
R
6' jeweils
unabhängig
voneinander Alkyl mit 1 bis 8 C-Atomen,
L
1 H
oder F und
k und 1 jeweils unabhängig voneinander 0 oder 1 bedeuten,
insbesondere solche,
worin
L
1 F,
k
1 und
l 0 bedeuten,
und/oder mindestens eine Verbindung
der Formel IV1, worin
L
1 H,
k
0 und
l 0 oder 1 bedeuten.
-
Gegenstand
der Erfindung sind entsprechende Flüssigkristallmischungen.
-
Die
Einzelverbindungen der Formeln I, II, III und IV und auch andere
in den STN-Anzeigen einsetzbare Verbindungen sind entweder bekannt
oder können
analog zu den bekannten Verbindungen hergestellt werden.
-
Die
Verbindungen der Formel I sind aus der
EP 0 019 665 , die Verbindungen der
Formel II z. B. aus der
DE
39 29 525 und die Verbindungen der Formel IV1 aus der Deutschen
Offenlegungsschrift
DE
29 33 563 und
DE
32 11 306 bekannt, doch findet sich in diesen Veröffentlichungen
kein Hinweis darauf, daß sich
die Steilheit und die Schwellenspannungen von STN-Anzeigen mit Hilfe
dieser Verbindungen verbessern lassen.
-
Mit
den erfindungsgemäßen Mischungen
lassen sich STN-Anzeigen mit hohen Multiplexierverhältnissen,
großem
Arbeitstemperaturbereich, niedrigen Schwellenspannungen (unterhalb
1,5 Volt, vorzugsweise zwischen 1,00 und 1,40 Volt, insbesondere
zwischen 1,05 und 1,30 Volt) und steilen Kennlinienkurven erzielen.
-
Die
Verbindungen der Formeln I, II und III verleihen verbesserten STN-Zusammensetzungen
insbesondere höhere
Klärpunkte,
wobei die Verbindungen der Formel II hohe Werte für das Verhältnis der
elastischen Konstanten (K3/K1)
aufweisen und daher hohe Steilheiten ergeben.
-
Die
Mischungen gemäß der vorliegenden
Erfindung besitzen eine optische Anisotropie (Δn) von mehr als 0,100, vorzugsweise
von 0,100–0,140.
-
Vorzugsweise
enthalten die erfindungsgemäßen Mischungen
eine oder mehrere Verbindungen der Formel II mit drei Ringen ausgewählt aus
der folgenden Gruppe:
worin
Alkyl eine Alkylgruppe mit bis zu 12 C-Atomen bedeutet.
-
Bevorzugte
Mischungen enthalten zwei, drei oder mehr Verbindungen der Formeln
I, IIc, III23 und IV.
-
Bevorzugte
Flüssigkristallmischungen,
die erfindungsgemäß eingesetzt
werden können,
enthalten zwei oder mehrere Verbindungen aus Gruppe A, vorzugsweise
in einem Anteil von 20% bis 90%, insbesondere 35% bis 80%. Diese
Verbindung bzw. Verbindungen aus Gruppe A besitzen eine dielektrische
Anisotropie von mehr als +8 (vorzugsweise von mehr als +12) und
stellen die Komponente A der erindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen dar.
-
Bevorzugte
Flüssigkristallmischungen
enthalten zwei oder mehr Verbindungen aus Gruppe B, vorzugsweise
in einem Anteil von 10% bis 40%. Diese Verbindung bzw. diese Verbindungen aus
Gruppe B besitzen entweder niedrige Werte für die Rotationsviskosität (γ1) < 150 mPa·s oder
einen Klärpunkt
von mehr als 120°C
und sind dielektrisch neutral ((Δ∊) < 2) oder von mittlerer
Polarität
(Δ∊ im
Bereich von +2 bis +10, vorzugsweise +4 bis +8) und stellen die
Komponente B der erfindungsgemäßen Flüssigkristallmischungen
dar.
-
Vorzugsweise
enthält
Gruppe B neben den Verbindungen der Formeln I und II eine oder mehrere
Verbindungen ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus III1 bis III8 mit zwei Ringen:
worin
R
5 und R
6 die für R angegebene
Bedeutung besitzen, und/oder eine oder mehrere Verbindungen, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus III9 bis III25 mit drei Ringen:
worin
R
5 und R
6 die für R angegebene
Bedeutung besitzen und die 1,4-Phenylengruppen in den Formeln III9 bis
III18 und III22 und III23 jeweils unabhängig voneinander auch durch
Fluor einfach oder mehrfach substituiert sein können, und/oder eine oder mehrere
Verbindungen, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus III26 bis III31:
worin
R
5 und R
6 die für R angegebene
Bedeutung besitzen und die 1,4-Phenylengruppen in III26 bis III31
jeweils unabhängig
voneinander auch durch Fluor einfach oder mehrfach substituiert
sein können.
-
Die
Flüssigkristallmischungen
enthalten auch eine optisch aktive Komponente C, und zwar in solch
einer Menge, daß das
Verhältnis
zwischen Schichtdicke (Abstand der planparallelen Trägerplatten)
und natürlicher
Ganghöhe
der chiralen nematischen Flüssigkristallmischung
bei Anpassung an den gewünschten
Verdrillungswinkel mehr als 0,2 beträgt.
-
Geeignete
Dotierstoffe lassen sich aus einer großen Vielfalt bekannter chiraler
Stoffe und im Handel erhältlicher
Dotierstoffe wie Cholesteryl-nonanoat, S-811 (E. Merck, Darmstadt,
BRD) und CB 15 (BDH, Poole, Großbritannien)
auswählen.
Deren Wahl ist an sich nicht kritisch.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
enthalten die Flüssigkristallmischungen
eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus Gruppe T bestehend
aus den Verbindungen der Formeln T1 und T2:
L
3 bis L
6 jeweils
unabhängig
voneinander H oder F,
R
9 und R
10 jeweils unabhängig voneinander R,
X
F, Cl oder OCF
3 und
Z
0 -COO-,
CH
2CH
2- oder eine
Einfachbindung bedeuten.
-
Der
Anteil der Komponente(n) aus Gruppe T beträgt vorzugsweise 5% bis 30%,
insbesondere 5% bis 20%.
-
Vorzugsweise
enthält
Gruppe T eine oder mehrere Verbindungen ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus X bis XII:
worin
R
9 und R
10 die angegebene
Bedeutung besitzen, insbesondere solche, worin R
9 Alkyl
mit 1 bis 4, ganz besonders bevorzugt 1 oder 2 C-Atomen, und R
10 Alkoxy mit 1 bis 4, ganz besonders bevorzugt
1 oder 2 C-Atomen bedeuten.
-
Besonders
bevorzugte Verbindungen der Formeln III2 und III4 sind solche der
folgenden Teilformel:
worin
Ring A 1,4-Phenylen
oder trans-1,4-Cyclohexylen,
R
13 CH3-(CH
2)
n-O- oder trans-H-(CH
2)
r-CH=CH-(CH
2-CH
2)
s-CH
2-O-
und
R
14 CH
3-(CH
2)
t- bedeuten, wobei
n
1, 2, 3 oder 4,
r 0, 1, 2 oder 3,
s 0 oder 1 und
t
1, 2, 3 oder 4 bedeuten.
-
Der
Anteil dieser Verbindungen oder der Verbindungen der Formel III2
und/oder III4 beträgt
vorzugsweise ca. 2% bis 15%, insbesondere bevorzugt ca. 4% bis 10%.
-
Erfindungsgemäße Mischungen,
die mindestens eine Verbindung der Formel II und mindestens zwei Verbindungen
der Formel I enthalten, sind besonders bevorzugt.
-
Der
Anteil der Verbindungen der Formeln I und II beträgt vorzugsweise
ca. 20% bis 75%, insbesondere 40% bis 70%.
-
Der
Anteil der Verbindungen der Formel I mit m gleich 0 beträgt vorzugsweise
10 bis 35%, insbesondere 15 bis 30%. Der Anteil der Verbindungen
der Formel II beträgt
vorzugsweise 10% bis 30%, insbesondere 15 bis 25%.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
enthalten die Mischungen ca. 5% bis 35%, insbesondere bevorzugt
ca. 10% bis 20% an flüssigkristallinen
Tolanverbindungen. Hierdurch kann bei geringeren Schichtdicken (etwa
5–6 μm) gearbeitet
werden, wodurch die Schaltzeiten deutlich kürzer werden. Besonders bevorzugte
Tolane sind nachstehend angegebene:
R
9 ist vorzugsweise n-Alkyl mit 1 bis 7 C-Atomen,
Z
0 ist vorzugsweise -CH
2CH
2- oder eine Einfachbindung,
vorzugsweise
Q
3 ist
vorzugsweise
oder
wobei
R
10 vorzugsweise
n-Alkyl oder n-Alkoxy mit jeweils 1 bis 7 C-Atomen oder n-Alkenyl
oder n-Alkenyloxy mit jeweils 3 bis 7 C-Atomen bedeutet.
-
Vorzugsweise
enthält
die Komponente A eine oder mehrere Verbindungen der Formel T1b
worin
n eine
ganze Zahl von 1 bis 15 und L
5 und L
6 jeweils unabhängig voneinander H oder F bedeuten.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die nematische Mischung
20–65%
an einer oder mehreren Verbindungen der Formel I,
10–30% an
zwei oder mehr Verbindungen ausgewählt aus der Formel II,
20–40% an
einer oder mehreren Verbindungen der Formel III und
5–20% an
zwei oder mehr Verbindungen der Formel IV.
-
Diese
Mischungen zeigen sehr kurze Schaltzeiten von weniger als 450 ms,
eine Steilheit von 1,05 bis 1,20, eine Doppelbrechung zwischen 0,10
und 0,14 und eine Schwellenspannung zwischen 1,0 und 1,4 Volt.
-
In
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsformen enthalten die
Mischungen
- – 10–35% an einer oder mehreren
Verbindungen der Formel I mit m gleich 0,
8–30% an zwei oder mehr Verbindungen
ausgewählt
aus der Formel I mit m gleich 1,
10–30% an einer oder mehreren
Verbindungen der Formel II
20–40% an zwei oder mehr Verbindungen
der Formel III und
5–20%
an einer oder mehreren Verbindungen der Formel IV,
- – mindestens
eine Verbindung aus der folgenden Gruppe: worin Alkyla eine
geradkettige Alkylgruppe mit 2-7 C-Atomen ist,
- – eine
oder mehrere Verbindungen, worin R eine trans-Alkenylgruppe oder eine trans-Alkenyloxygruppe
ist,
- – eine
oder mehrere Verbindungen ausgewählt
aus der folgenden Gruppe: worin R5 und
R6 die für
die Komponente B angegebenen bevorzugten Bedeutungen besitzen, wobei
der Anteil dieser Verbindungen 0% bis 50%, vorzugsweise ca. 20%
bis 40% beträgt.
-
In
der Regel besteht die Komponente B aus 3 bis 10, vorzugsweise aus
4 bis 9 verschiedenen Verbindungen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht die Komponente B im wesentlichen aus:
- – mindestens
einer Verbindung ausgewählt
aus den folgenden Formeln:
-
In
diesen Formeln bedeuten CmH2m+1 und
CmH2m+1 Jeweils
unabhängig
voneinander Alkyl mit bis zu 12 C-Atomen.
-
In
der Regel besteht die Komponente A aus 2 bis 9, vorzugsweise 4 bis
7 Verbindungen. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Komponente
A im wesentlichen aus mindestens einer Verbindung, ausgewählt aus
den Formeln I und II, insbesondere ausgewählt aus den folgenden Formeln:
-
In
diesen Formeln bedeutet CnH2n+1 Alkyl
mit der bei den Formeln I und II angegebenen Bedeutung.
-
Der
Aufbau der Flüssigkristall-Anzeigeelemente aus
Polarisatoren, Elektrodengrundplatten und Elektroden mit solch einer
Oberflächenbehandlung,
daß die
Vorzugsorientierung (Direktor) der jeweils daran angrenzenden Flüssigkristall-Moleküle von der
einen zur anderen Elektrode gewöhnlich
um betragsmäßig 160° bis 720° gegeneinander
verdreht ist, entspricht der für
derartige Anzeigeelemente üblichen
Bauweise. Anzeigen mit einem Verdrillungswinkel zwischen 220° und 270° sind bevorzugt.
Dabei ist der Begriff der üblichen Bauweise
hier weit gefaßt
und umfaßt
auch alle Abwandlungen und Modifikationen der Supertwistzelle, insbesondere
auch Matrixanzeigeelemente. Der Oberflächentiltwinkel an den beiden
Trägerplatten
kann gleich oder verschieden sein. Gleiche Tiltwinkel sind bevorzugt.
-
Ein
wesentlicher Unterschied der Anzeigeelemente zu den bisher üblichen
auf der Basis der verdrillten nematischen Zelle besteht jedoch in
der Wahl der Flüssigkristallkomponenten
der Flüssigkristallschicht.
-
Die
Herstellung der erfindungsgemäß verwendbaren
Flüssigkristallmischungen
erfolgt in an sich üblicher
Weise. In der Regel wird die gewünschte
Menge der in verhältnismäßig geringer
Menge verwendeten Komponenten in den den Hauptbestandteil ausmachenden
Komponenten gelöst, zweckmäßig bei
erhöhter Temperatur.
Es ist auch möglich,
Lösungen
der Komponenten in einem organischen Lösungsmittel, z. B. in Aceton,
Chloroform oder Methanol, zu mischen und das Lösungsmittel nach Durchmischung
wieder zu entfernen, beispielsweise durch Destillation.
-
Die
Dielektrika können
auch weitere, dem Fachmann bekannte und in der Literatur beschriebene
Zusätze
enthalten. Beispielsweise können
0–15%
pleochroitische Farbstoffe zugesetzt werden.
-
Auch
ohne weitere Erläuterungen
wird angenommen, daß der
Fachmann anhand der vorhergehenden Beschreibung die vorliegende
Erfindung maximal nutzen kann. Die bevorzugten spezifischen Ausführungsformen
sind daher lediglich als Veranschaulichung und in keiner Weise als
Beschränkung
aufzufassen.
-
Die
nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu begrenzen.
-
Die
Abkürzungen
haben folgende Bedeutungen:
- Kp. Klärpunkt
- Ton Zeit vom Einschalten bis zum Erreichen
von 90% des maximalen Kontrastes, Toff Zeit
vom Ausschalten bis zum Erreichen von 10% des maximalen Kontrastes,
- V10 Schwellenspannung (Volt)
- V90 Sättigungsspannung (Volt)
- V90/V10 Steilheit
-
Die
STN-Anzeige wird im Multiplexierbetrieb adressiert (Multiplexierverhältnis 1:240,
Bias 1:15).
-
Vor-
und nachstehend sind alle Temperaturen in °C angegeben. Prozentangaben
bedeuten Gewichtsprozent. Die Werte für die Schaltzeiten und Viskositäten sind
auf 20°C
bezogen.
-
In
der vorliegenden Patentanmeldung und in den folgenden Beispielen
sind alle chemischen Strukturen der Flüssigkristallverbindungen durch
Acronyme angegeben, wobei die Transformation in chemische Formeln
wie nachstehend gezeigt erfolgt. Alle Reste C
nH
2n+1 und C
mH
2m+1 sind geradkettige Alkylgruppen mit n bzw.
m Kohlenstoffatomen. Die Codierung gemäß Tabelle B versteht sich von
selbst. In Tabelle A ist nur das Acronym für den Grundkörper angegeben.
Im Einzelfall folgt getrennt vom Acronym für den Grundkörper mit einem
Strich ein Code für
die Substituenten R
1, R
2,
L
1, L
2 und L
3:
Code
für R1, R2, L1, L2, L3 | R1 | R2 | L1 | L2 | L3 |
nm | CnH2n+1 | CmH2m+1 | H | H | H |
nOm | CnH2n+1 | OCmH2m+1 | H | H | H |
nO.m | OCnH2n+1 | CmH2m+1 | H | H | H |
n | CnH2n+1 | CN | H | H | H |
nN.F | CnH2n+1 | CN | H | F | H |
nF | CnH2n+1 | F | H | H | H |
nOF | OCnH2n+1 | F | H | H | H |
nCl | CnH2n+1 | Cl | H | H | H |
nF.F | CnH2n+1 | F | H | F | H |
nOmFF | CnH2n+1 | OCmH2m+1 | F | F | H |
nmF | CnH2n+1 | CmH2m+1 | F | H | H |
nCF3 | CnH2n+1 | CF3 | H | H | H |
nOCF3 | CnH2n+1 | OCF3 | H | H | H |
nOCF2 | CnH2n+1 | OCHF2 | H | H | H |
nS | CnH2n+1 | NCS | H | H | H |
rVsN | CrH2r+1-CH=CH-CsH2s- | CN | H | H | H |
rEsN | | CN | H | H | H |
nNF | CnH2n+1 | CN | F | H | H |
nAm | CnH2n+1 | COOCmH2m+1 | H | H | H |
nF.Cl | CnH2n+1 | F | H | Cl | H |
V-OT | H2C=CH | OCF3 | H | H | H |
nV-OT | CnH2n+1-CH=CH- | OCF3 | H | H | H |
nE3OCF3 | CnH2n+1OC3H6- | OCF3 | H | H | H |
nF.F.F | CnH2n+1 | F | H | F | F |
Tabelle
A:
Tabelle
B:
-
Vergleichsbeispiel 1
-
Eine
STN-Anzeige mit den folgenden Parametern:
Verdrillungswinkel | 240° |
Bias | 1:16 |
Multiplexierverhältnis | 1:240 |
Bildfrequenz | 80
Hz |
Tiltwinkel | 5° |
d | 7 μm |
und einem flüssigkristallinen
Medium mit den folgenden Eigenschaften:
Klärpunkt | +89°C |
Δn | 0,1101 |
und bestehend aus einer achiralen Basismischung:
ME2N.F | 8,0% |
ME3N.F | 8,0% |
ME4N.F | 8,0% |
ME5N.F | 3,0% |
HP-3N.F | 5,0% |
HP-4N.F | 5,0% |
HP-5N.F | 5,0% |
CCH-301 | 17,0% |
CCP-3F.F.F | 12.0% |
CCP-5F.F.F | 8,0% |
CP-33F | 4,0% |
CP-35F | 4,0% |
CH-33 | 5,0% |
CH-35 | 4,0% |
CH-43 | 4,0% |
und dotiert mit 0,7%
zeigt folgende Schalteigenschaften:
-
Beispiel 1
-
Eine
STN-Anzeige mit den folgenden Parametern:
Verdrillungswinkel | 220° |
c | 8 μm |
und einem flüssigkristallinen
Medium mit den folgenden Eigenschaften:
Klärpunkt | 100°C |
Δn | 0,1142 |
und bestehend aus:
ME2N.F | 7,0% |
ME3N.F | 7,0% |
ME4N.F | 10,0% |
ME5N.F | 10,0% |
PCH-301 | 3,0% |
CCH-301 | 6,0% |
CCZU-2F | 4,0% |
CCZU-3F | 6,0% |
CCZU-5F | 6,0% |
CCP-3F.F.F | 6,0% |
CVCP-V-01 | 6,0% |
CP-33F | 8,0% |
CP-35F | 8,0% |
CP-55F | 8,0% |
CCPC-34 | 5,0% |
und dotiert mit S-811, zeigt folgende Schalteigenschaften: