DE19758332A1 - Überstromschutzschaltung für einen elektrischen Verbraucher, insbesondere für einen Sicherheitsrelaisbaustein - Google Patents
Überstromschutzschaltung für einen elektrischen Verbraucher, insbesondere für einen SicherheitsrelaisbausteinInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich einerseits auf eine Überstromschutzschaltung für einen elek
trischen Verbraucher, insbesondere Sicherheitsrelaisbaustein mit Autostarterfunktion, der über
ein strombegrenzendes Element wie PTC-Widerstand an Betriebsspannung liegt und anderer
seits auf ein Verfahren zum Schutz eines elektrischen Verbrauchers vor Wiederanlauf nach
Aufhebung eines Kurzschlußstromes in dem Verbraucher.
Aus dem Stand der Technik ist bekannt, elektrische Verbraucher wie Sicherheitsrelaisbaustei
ne zum Absichern von Maschinen gegen gefahrbringende Bewegungen, durch Vorsicherun
gen und/oder bausteininterne Sicherungen gegen Überströme abzusichern. Vorsicherungen
werden dabei in der Regel zur Absicherung von mehreren Bausteinen verwendet und haben
im Vergleich zu internen Sicherungen eine träge Auslösecharakteristik, was zur Folge hat,
daß in einem Fehlerfall die interne Sicherung ausgelöst wird und diese anschließend ausge
tauscht werden muß.
Die interne Sicherung, bei der es sich im Allgemeinen um eine Einwegsicherung wie
Glaskolbensicherung handelt, wird insbesondere durch Lade-Entladevorgänge vorgeschädigt,
da kurze Überströme, zum Beispiel 3 × INenn für 10 ms, die Sicherung stark belasten, so daß
deren Lebenserwartung deutlich sinkt.
Ein Austausch der internen Sicherung ist für den Anwender oft mit einem großen Aufwand
verbunden, da es aufgrund der Vielzahl von Sicherungstypen (Träge, Mittelträge, Fast, Ultra-
Fast, Sicherungen mit und ohne Ul-Zulassung) notwendig ist, den richtigen Sicherungstyp
immer vorrätig zu halten. Um die geforderten Sicherheitskriterien einhalten zu können,
müssen Sicherungen gleichen Typs eingesetzt werden. Dies ist jedoch nicht immer gewähr
leistet, denn durch Standzeiten einer Maschine können hohe Verluste entstehen, so daß - um
diesem Verlust zu entgehen - auch auf Sicherungstypen zurückgegriffen wird, die den
Sicherheitsanforderungen nicht gerecht werden. Ein weiterer Nachteil ergibt sich dann, wenn
die interne Sicherung des Bausteins nicht von außen zugänglich ist und der Baustein geöffnet
oder zur Reparatur eingeschickt werden muß.
Zur Lösung des Problems sind bereits elektronische Sicherungen bekannt. Diese sind im
Allgemeinen als PTC-Widerstände ausgebildet, deren Widerstandswert sich mit steigender
Temperatur erhöht. Durch den durch sie fließenden Strom wird der Widerstand erwärmt,
woraufhin sich der Widerstandswert des PTC-Widerstandes erhöht. Das bedeutet, daß im
Falle eines Kurzschlusses der Strom begrenzt wird, indem die elektronische Sicherung
aufgrund ihrer Eigenerwärmung hochohmig wird. Nach Beseitigung des Kurzschlusses
verringert sich der Strom durch die elektronische Sicherung, wodurch der Widerstandswert
niederohmig wird.
Bei Verwendung einer solchen elektronischen Sicherung im Zusammenhang mit einem
Sicherheitsrelaisbaustein mit Autostartfunktion können schwerwiegende Folgen auftreten. Der
Sicherheitsrelaisbaustein ist im Allgemeinen in den Sicherheitskreis einer Maschine einge
schleift und überwacht die Funktion eines Sicherheitselementes wie Not-Aus-Tasters. Bei der
Funktion Autostart erfolgt eine Freigabe zum Beispiel einer Motoransteuerung bei Zuschal
tung der Netzspannung unter der Voraussetzung, daß die Not-Aus-Taster nicht betätigt sind.
Tritt innerhalb des Sicherheitsrelaisbausteins ein interner Fehler auf, wird die elektronische
Sicherung ausgelöst, so daß die von dem Relaisbaustein angesteuerte Motoransteuerung
abgeschaltet wird.
Die Gefahr dieser Schaltungsanordnung besteht darin, daß einem Bediener aufgrund der
nicht betätigten Not-Aus-Taster bzw. anderer Sicherheitsschalter suggeriert wird, den Grund
für das Ausschalten bei dem Antrieb selbst bzw. der Motorsteuerung selbst zu suchen.
Wird zum Beispiel durch Vibration der Kurzschluß in dem Sicherheitsrelaisbaustein aufge
hoben, schaltet der Sicherheitsrelaisbaustein die Motorfreigabe ein, was unter Umständen zu
einer Gefahr für den Bediener ausarten kann, wenn sich dieser gerade im Aktionsbereich der
Maschine befindet.
Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, eine Überstrom
schutzschaltung der zuvor genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß ein automatisches
Wiedereinschalten eines elektrischen Verbrauchers nach Aufheben eines Kurzschlusses in
dem elektrischen Verbraucher ausgeschlossen ist.
Das Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem strombegrenzenden Element
zur Erfassung einer einem Strom durch das strombegrenzende Element proportionalen Größe
ein Sensorelement zugeordnet ist, und daß die Überstromschutzschaltung ein von dem
Sensorelement aussteuerbares Schaltelement aufweist, das über das strombegrenzende
Element an Betriebsspannung liegt und den Stromfluß durch das strombegrenzende Element
bis zum Abschalten der Betriebsspannung aufrechterhält.
Durch das Sensorelement wird eine erhöhte Stromaufnahme des elektrischen Verbrauchers
erfaßt, woraufhin das Schaltelement in den leitenden Zustand geschaltet wird. Durch das
Schaltelement wird bewußt ein Kurzschluß erzeugt, so daß der angeschlossene elektrische
Verbraucher nicht mehr an Betriebsspannung liegt. Selbst wenn zu diesem Zeitpunkt der den
Kurzschluß im elektrischen Verbraucher verursachende Fehler behoben wird, erfolgt kein
Wiederanlauf, da der elektrische Verbraucher nicht mit Betriebsspannung versorgt wird.
Erst durch Abschalten der Betriebsspannung kann der durch das Schaltelement verursachte
Kurzschluß aufgehoben werden. Durch das Abschalten der Betriebsspannung wird der
Stromfluß durch das strombegrenzende Element unterbrochen, woraufhin über das Sensor
element das Schaltelement in den nicht leitenden Zustand geschaltet wird. Nach Wiederein
schalten der Betriebsspannung kann auch der elektrische Verbraucher über das strombegren
zende Element mit Betriebsspannung versorgt werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Überstromschutzschaltung
einen Opto-Transistor aufweist, wobei das Sensorelement eine Leuchtdiodenstrecke des Opto-
Transistors ist und parallel zu dem strombegrenzenden Element liegt und wobei das elek
trische Schaltelement als Kollektor-Emitter-Strecke des Opto-Transistors ausgebildet ist und
parallel zu Betriebsspannungseingängen des elektrischen Verbrauchers liegt.
Die Verwendung eines Opto-Transistors erlaubt einen sicheren, einfachen und kostengün
stigen Schaltungsaufbau. Überschreitet die an dem strombegrenzenden Element abfallende
Spannung einen bestimmten Wert, wird die Leuchtdiode leitend geschaltet und die Kollektor-
Emitter-Strecke angesteuert. Der Strom fließt über die Kollektor-Emitter-Strecke durch das
strombegrenzende Element, was mit einer Art "Selbsthalteschaltung" zu vergleichen ist.
Vorzugsweise ist das strombegrenzende Element als PTC-Widerstand ausgebildet. Dieses
Bauelement hat die besondere Eigenschaft, daß sein Widerstandswert mit zunehmender
Erwärmung aufgrund des Stromflusses steigt. Die über dem PTC-Widerstand abfallende
Spannung kann zur Ansteuerung des Sensorelementes verwendet werden.
Des weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Schutz eines elektrischen
Verbrauchers vor Wiederanlauf nach Aufhebung eines Kurzschlusses in dem selben. Dazu ist
vorgesehen, daß eine dem Kurzschlußstrom proportionale Größe erfaßt wird und bei
Erreichen eines Grenzwertes ein Kurzschluß erzeugt wird, dessen Kurzschlußstrom über das
strombegrenzende Element fließt, wodurch die Stromversorgung zu dem elektrischen
Verbraucher unterbrochen wird.
Das Verfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß nach Behebung des Kurz
schlusses im elektrischen Verbraucher dieser nicht sofort an Betriebsspannung liegt. Um den
elektrischen Verbraucher mit Betriebsspannung zu versorgen, muß zuvor der bewußt
ausgelöste Kurzschluß behoben werden. Dies kann nur durch Abschalten der Betriebs
spannung geschehen. Bei dem anschließenden Wiedereinschalten der Betriebsspannung und
Beseitigung der ursprünglichen Kurzschlußursache wird der elektrische Verbraucher eben
falls an Betriebsspannung gelegt und ist betriebsbereit.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den
Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen - für sich und/oder in Kombination -,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines der Zeichnung zu entnehmenden
Ausführungsbeispiels.
Die einzige Figur zeigt eine Überstromschutzschaltung 10 für einen elektrischen Verbraucher
12, der in dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel ein Sicherheitsrelaisbaustein mit
Autostart-Funktion zur Freigabe einer Motoransteuerung ist. Der elektrische Verbraucher 12
ist mit einem ersten Betriebsspannungsanschluß 14 über ein strombegrenzendes Element 16
mit einem positiven Pol UB+ der Betriebsspannungsquelle verbunden. Ein weiterer Betriebs
spannungsanschluß 18 des elektrischen Verbrauchers 12 ist über eine Verbindungsleitung mit
einem negativen Pol UB- der Betriebsspannungsquelle verbunden. Parallel zu dem strombe
grenzenden Element 16 ist ein Sensorelement 20 angeordnet, das in dem hier beschriebenen
Ausführungsbeispiel als Leuchtdiodenstrecke eines Opto-Transistors 22 ausgebildet ist. Die
Leuchtdiode 20 ist anodenseitig mit dem positiven Pol UB+ der Betriebsspannungsquelle
verbunden.
Parallel zu den Betriebsspannungseingängen 14, 18 des elektrischen Verbrauchers 12 ist ein
Schaltelement 24 geschaltet, das in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als Kollektor-
Emitter-Strecke 24 des Opto-Transistors 22 ausgebildet ist.
Ein von dem elektrischen Verbraucher 12 aufgenommener Strom I verursacht in dem als
PTC-Widerstand ausgebildeten strombegrenzenden Element 16 einen bestimmten Spannungs
abfall, der von der Leuchtdiode 20 erfaßt wird. Steigt der von dem elektrischen Verbraucher
12 aufgenommene Strom I in einem Fehlerfall an, so hat dies zur Folge, daß die über dem
strombegrenzenden Element 16 abfallende Spannung ansteigt. Durch den Anstieg der
Spannung über dem strombegrenzenden Element 16 wird die dazu parallel geschaltete
Leuchtdiode 20 in Durchlaßrichtung bestromt, was zur Folge hat, daß die Kollektor-Emitter-
Strecke 24 des Opto-Transistors 22 leitend geschaltet wird. Dadurch wird eine niederohmige
Verbindung zwischen den Betriebsspannungsanschlüssen 14, 18 bzw. zwischen den Polen der
Betriebsspannungsquelle UB+, UB- hergestellt, was zu einem beabsichtigten Kurzschluß führt.
Mit anderen Worten wird die Kollektor-Emitter-Strecke 24 über die Leuchtdiode 20 in
Selbsthaltung geschaltet, wodurch der Stromfluß über das strombegrenzende Element 16 und
die Kollektor-Emitter-Strecke 24 aufrechterhalten bleibt.
Der Kurzschluß kann nur durch Abschalten der Betriebsspannung UB aufgehoben werden, da
das strombegrenzende Element 16 in Richtung des elektrischen Verbrauchers 12 einen
Kurzschluß detektiert, selbst wenn ein Kurzschluß in dem elektrischen Verbraucher 12
aufgehoben wird.
Durch die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung wird gewährleistet, daß nach Beheben des
den Kurzschluß in dem elektrischen Verbraucher verursachenden Fehlers dieser elektrische
Verbraucher 12 nicht sofort mit Betriebsspannung UB versorgt wird. Insbesondere bei
automatisch aufstartenden bzw. anlaufenden Einrichtungen wie Sicherheitsrelaisbausteinen
oder ähnlichen Einrichtungen werden dadurch folgenschwere Gefahrensituationen vermieden.
Bei der beschriebenen Schaltungsanordnung muß nach Auftreten eines Kurzschlusses
zunächst die Betriebsspannung insgesamt abgeschaltet werden, so daß der Kurzschlußstrom
fluß über das strombegrenzende Element 16 und das Schaltelement 24 unterbrochen wird.
Dadurch wird das Schaltelement in den nicht leitenden Zustand geschaltet, so daß erst bei
erneutem Wiedereinschalten der Betriebsspannung auch der elektrische Verbraucher 12
wieder mit Betriebsspannung UB versorgt wird.
Claims (5)
1. Überstromschutzschaltung (10) für einen elektrischen Verbraucher (12), insbesondere
Sicherheitsrelaisbaustein mit Autostart-Funktion, der über ein strombegrenzendes
Element (16) wie PTC-Widerstand an Betriebsspannung (UB) liegt,
dadurch gekennzeichnet
daß dem strombegrenzenden Element (16) zur Erfassung einer einem Strom durch
das strombegrenzende Element (16) proportionalen Größe ein Sensorelement (20) zu
geordnet ist und daß die Überstromschutzschaltung (10) ein von dem Sensorelement
(20) ansteuerbares Schaltelement (24) aufweist, das über das strombegrenzende Ele
ment (16) an Betriebsspannung (UB) liegt und den Stromfluß durch das strombe
grenzende Element bis zum Abschalten der Betriebsspannung (40) aufrechterhält.
2. Überstromschutzschaltung (10) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überstromschutzschaltung einen Opto-Transistor (22) aufweist, wobei das
Sensorelement (20) eine Leuchtdiodenstrecke des Opto-Transistors (22) ist und
parallel zu dem strombegrenzenden Element liegt und wobei das elektrische Schalt
element (24) als Kollektor-Emitter-Strecke des Opto-Transistors (22) ausgebildet ist
und parallel zu Betriebsspannungseingängen (14, 18) des elektrischen Verbrauchers
(12) liegt.
3. Überstromschutzschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das strombegrenzende Element (16) ein PTC-Widerstand ist.
4. Überstromschutzschaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das strombegrenzende Element (16) und die Kollektor-Emitter-Strecke (24) des
Opto-Transistors (22) im durchgeschalteten Zustand in Reihe an den Polen UB+, UB-
der Betriebsspannung liegt.
5. Verfahren zum Schutz eines elektrischen Verbrauchers (12) vor Wiederanlauf nach
Aufhebung eines Kurzschlußstromes in demselben,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine einem ersten Kurzschlußstrom proportionale Größe erfaßt wird und bei
Erreichen eines Grenzwertes ein zweiter Kurzschluß erzeugt wird, dessen Kurz
schlußstrom aufrechterhalten wird, wodurch die Stromversorgung zu dem elektrischen
Verbraucher unterbrochen wird.
Priority Applications (1)
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DE19758332A DE19758332B4 (de) | 1997-09-03 | 1997-12-31 | Überstromschutzschaltung für einen Sicherheitsrelaisbaustein |
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Family
ID=7841058
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DE (1) | DE19758332B4 (de) |
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