DE19757093C2 - Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen von Drähten mittels einer rotierenden Kreisringnut - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen von Drähten mittels einer rotierenden Kreisringnut

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen von Drähten mittels einer rotierenden Kreisringnut, bei dem eine Metallschmelze mittels einer Düse kontinuierlich als Freistrahl der rotierenden Kreisringnut zugeführt wird, wobei der Freistrahl gegenüber der Normalen in bezug auf die Kreisringnut um einen Einstrahlwinkel geneigt ist und die Prozeßparameter des Verfahrens so aufeinander eingestellt werden, daß die Tangentialgeschwindigkeit des Freistrahls im wesentlichen gleich der Geschwindigkeit der rotierenden Kreisringnut ist.
Derartige Verfahren und entsprechende Vorrichtungen sind beispielsweise aus dem Fachbuch "Handbuch des Stranggießens" von Dr. Erhard Herrmann, Aluminium-Verlag GmbH, Düsseldorf, Seite 70-74 und 83-85 bekannt.
Neben diesem Stand der Technik ist aus der DE-OS 27 19 710 ein Verfahren zur Herstellung von rasch abgeschreckten dünnen Banddrähten bekannt, bei dem ein Metallschmelzen-Freistrahl genau senkrecht zur Innenfläche eines Kreisrings ausgerichtet wird, so daß der Freistrahl und die Normale auf die Innenfläche zusammenfallen. Mittels dieses Verfahrens lassen sich dünne Bänder mit einem Querschnitt erzeugen, deren Breite etwa 10- fach größer ist als ihre Höhe.
In vergleichbarer Weise wird bei dem aus der US 3,881,542 bekannten Verfahren ein Schmelzenstrahl frei auf eine in der Innenfläche eines Kreisrings ausgebildeten Nut gerichtet. Die Richtung des Freistrahls weicht dabei jedoch von der Normalen auf die Innenfläche des Rings ab.
Desweiteren ist aus der DE 34 43 620 C2 ein Verfahren bekannt, bei dem ein Gießdraht erzeugt wird, indem Metallschmelze aus mehreren in Serie hintereinander geschalteten Gießdüsen ausgebracht wird. Der jeweils aus den Gießdüsen austretende Metallschmelzenstrahl ist genauso wie beim Stand der Technik gemäß DE-OS 27 19 710 senkrecht auf eine Kreisringnut gerichtet, in welche die Metallschmelze eingefüllt wird.
US 3,710,842 befaßt sich mit einer modifizierten Form des sog. "chill-block-melt-spinning"-Verfahrens. Bei dem aus dieser Druckschrift bekannten Verfahren wird ein Metallschmelzenstrahl frei in eine radial umlaufende Nut einer Scheibe gerichtet und erstarrt dort zu einem dünnen Gießdraht, dessen Querschnittsform abhängig von der Form der Nut ist.
Schließlich ist aus der DE-OS 21 34 025 ein Verfahren zum Gießen von Drähten bekannt, bei dem eine Metallschmelze zwischen zwei rotierenden Rollen gegossen wird, deren Umfangsflächen jeweils eine die Querschnittsform der gegossenen Drähte bestimmende Form aufweisen.
Die bekannten Verfahren und Vorrichtungen haben in der Praxis wenig Verbreitung gefunden. Dies kann insbesondere auf die unbefriedigende Qualität der damit hergestellten Drähte zurückgeführt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, mit denen sich endabmessungsnahe Drähte höherer Qualität in einer rotierenden Kreisringnut herstellen lassen.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich eines Verfahrens der eingangs genannten Art erfindungsgemäß zum einen dadurch gelöst, daß die rotierende Kreisringnut an der Oberseite eines waagerecht rotierenden Körpers ausgebildet ist. Eine andere Variante der erfindungsgemäßen Lösung der voranstehend genannten Aufgabe ist ebenfalls ausgehend von dem eingangs genannten Stand der Technik dadurch gekennzeichnet, daß die rotierende Kreisringnut an der Oberseite eines gegenüber der Waagerechten geneigten Rades ausgebildet ist, wobei der Neigungswinkel des Rades 30° bis 65° gegenüber der Waagerechten beträgt.
Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf der Erkenntnis, daß eine Relativgeschwindigkeit zwischen der rotierenden Kreisringnut und dem darin befindlichen Schmelzpool zu Schmelzpool­ instabilitäten führt, die auf Scherkräfte in der viskosen Metallschmelze zurückzuführen sind. In Abhängigkeit von dem Geschwindigkeitsverhältnis β zwischen der rotierenden Kreisringnut und der Tangentialkomponente der auf die Kreisringnut gerichteten Düsenströmung ergibt sich eine charakteristische Schmelzpoolgeometrie, die für β = 1 zu einer optimalen Drahtqualität mit geringen Durchmessertoleranzen führt. Bei beiden Ausführungen der Erfindung wird der Draht nach seiner Erstarrung aus der rotierenden Kreisringnut mittels einer Abhebevorrichtung entnommen und gegebenenfalls einer Haspelvorrichtung zugeführt.
Um eine Relativgeschwindigkeit zwischen dem Schmelzpool und der rotierenden Kreisringnut zu vermeiden und damit Schmelzpool­ instabilitäten zu verhindern, können nach einer besonderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise die Geschwindigkeit der rotierenden Kreisringnut, der Einstrahlwinkel des Freistrahls, der Auspreßdruck der Metallschmelze aus der Düse und/oder die Temperatur der als Freistrahl austretenden Metallschmelze als Prozeßparameter aufeinander eingestellt werden.
Zur endabmessungsnahen Herstellung von Drähten mit kreis­ förmigem Querschnitt wird die Metallschmelze vorzugsweise über eine Rundlochdüse einer im Querschnitt halbkreisförmigen Kreisringnut zugeführt. Der Innendurchmesser der Rundlochdüse und der Querschnittsdurchmesser der Kreisringnut können vorzugsweise 0,5 bis 4 mm betragen, wobei der Bereich von 1 bis 3 mm besonders bevorzugt ist.
Zur Erzielung einer optimalen Drahtqualität ist es ferner günstig, wenn nach einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Metallschmelze unter Schutzgasatmosphäre erzeugt wird, wobei die Metallschmelze vorzugsweise überhitzt wird.
Untersuchungen haben ergeben, daß sich eine zufriedenstellende Leistung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit verbesserter Drahtqualität erzielen läßt, wenn die Umfangsgeschwindigkeit der rotierenden Kreisringnut zwischen 0,3 und 2 m/s liegt, wobei der Bereich zwischen 0,5 und 1,5 m/s besonders bevorzugt ist. Für eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit ist es ferner vorteilhaft, wenn nach einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens mehrere Kreisringnuten mit jeweils einer zugeordneten Düseneinrichtung vorgesehen werden, wobei die Düseneinrichtungen gemeinsam über einen Tundish mit Metallschmelze versorgt werden.
Eine andere bevorzugte Maßnahme des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die in der Kreisringnut zu einem Draht erstarrende Metallschmelze in der Kreisringnut abgekühlt wird. Auch diese Maßnahme trägt zu einer höheren Leistung des erfindungsgemäßen Verfahrens bei. Vorzugsweise sollte dabei der Draht an seiner Unterseite mit einer Abkühlrate von bis zu 1,2 × 103 K/s und an seiner Oberseite mit einer Abkühlrate von bis zu 2 × 102 K/s abgekühlt werden.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Oberfläche der zu einem Draht erstarrenden Metallschmelze in der Kreisringnut mittels einer Walzeinrichtung geglättet wird. Diese Maßnahme führt zu einer qualitativen Verbesserung der Durchmessertoleranz, der Oberflächenqualität und zu einem homogeneren Gefüge.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabenstellung wird ferner durch eine Vorrichtung gelöst, die folgende Elemente umfaßt: Eine um eine vertikal ausgerichtete Drehachse rotierende Kreisringnut, eine auf die rotierende Kreisringnut gerichtete Düse zum kontinuierlichen Zuführen einer Metallschmelze in Form eines Freistrahls, eine die Geschwindigkeit der rotierenden Kreisringnut erfassende Sensoreinrichtung, eine die Tangentialgeschwindigkeit des in der Kreisringnut auftreffenden Freistrahls erfassende Sensoreinrichtung, und eine Steuereinrichtung, mittels der die Geschwindigkeit der Kreisringnut und die Tangentialgeschwindigkeit des Freistrahls einstellbar sind, derart, daß das Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten im wesentlichen gleich 1 ist. Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung können dabei die Sensoreinrichtungen und die Steuereinrichtung mit einer automatischen Reglungseinrichtung gekoppelt sein.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungs­ beispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer Gießeinheit zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit der in Fig. 1 dargestellten Gießeinheit, die hier mit einer Antriebseinheit und einer Walzeinrichtung dargestellt ist;
Fig. 3 eine schematische Darstellung der Zuführung der Metallschmelze in eine rotierende Kreisringnut;
Fig. 4 eine schematische Darstellung, in welcher anhand von Geschwindigkeitsvektoren die Zuführung der Metallschmelze in die Kreisringnut veranschaulicht ist; und
Fig. 5a-5d die Schmelzpoolgeometrie der Metallschmelze bei der Zuführung in die Kreisringnut in Abhängigkeit des Verhältnisses zwischen der Geschwindigkeit der rotierenden Kreisringnut und der Tangentialgeschwindigkeit des Schmelz­ strahles.
In Fig. 1 ist ein Gießring 1 dargestellt, der mehrere Kreisringnuten 2 mit unterschiedlichen Durchmessern aufweist. Oberhalb des Gießrings 1 ist ein Tiegel 3 angeordnet, in dem reines Metall oder eine Metallegierung, wie etwa reines Aluminium oder Kupfer bzw. ein hochlegierter Stahl, eine Nickelbasislegierung, Aluminiumlegierung, Kupferlegierung oder eine niedrigschmelzende Weichlotlegierung unter Schutzgasatmosphäre erschmolzen wird.
Die Metallschmelze 4 wird aus dem verschließbaren Tiegel 3 mittels eines Inert- und Auspreßgases 5 kontinuierlich über eine Rundlochdüse 6 einer der Kreisringnuten 2 zugeführt. Die Metallschmelze 4 tritt dabei als Freistrahl 7 aus der Düse 6 aus und ist mit einem einstellbaren Einstrahlwinkel α auf die Kreisringnut 2 gerichtet, in welche sie in Form eines Schmelz­ pools 8 eintritt und bis zur Erstarrung geführt wird. In der vergrößerten Querschnittsdarstellung der Fig. 1 ist zu erkennen, daß die Kreisringnut eine halbkreisförmig ausgeführte Innenfläche aufweist.
Die Düseneinrichtung kann radial zum Gießring 1 verfahren werden, so daß der Schmelzstrahl 7 auf die Kreisringnut 2 trifft, welche den gewünschten Durchmesser aufweist. Alternativ können auch mehrere parallel geschaltete Düsen vorgesehen sein, die gemeinsam über einen Tundish (nicht gezeigt) mit Schmelze versorgt werden, wobei jede Düse einer der Kreisringnuten zugeordnet ist. Die Durchmesser der Kreisringnuten 2 liegen vorzugsweise in einem Bereich von 1 bis 2 mm.
Der Gießring 1 rotiert mit einer einstellbaren Drehzahl n um eine Drehachse, die vertikal ausgerichtet ist. In bestimmten Fällen kann es aber auch zweckmäßig sein, wenn die Drehachse gegenüber der Vertikalen um einen definierten Winkel von 30° bis 65° geneigt ist. Die Umfangsgeschwindigkeit der Kreisring­ nut, d. h. die Gießgeschwindigkeit, liegt etwa zwischen 0,5 und 1,5 m/s. Mittels einer Abhebevorrichtung (nicht gezeigt) wird der Draht nach seiner Erstarrung aus der Kreisringnut 2 entnommen und gegebenenfalls einer Haspeleinrichtung (nicht gezeigt) zugeführt.
Die Erstarrung der Metallschmelze in der Kreisringnut wird durch Kühlung des Gießrings 1 beschleunigt. Die Abkühlung auf der halbkreisförmig ausgebildeten Auflagefläche der Nut 2 erfolgt dabei durch Wärmeübergang und Wärmeleitung mit Wärmeübergangskoeffizienten von 104 bis 105 W/m2K. Die Erstarrung auf der freien Drahtoberfläche ist dagegen durch Wärmestrahlung und Konvektion bestimmt. Die dabei erzielten Abkühlraten betragen auf der Drahtunterseite bis zu 1,2 × 103 K/s und auf der Oberseite ca. 2 × 102 K/s.
Fig. 2 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit dem in Fig. 1 gezeigten Gießring 1. Der Gießring 1 ist auf der Oberseite einer runden Trägerscheibe 9 angeordnet, die mit einer Antriebseinheit gekoppelt ist. Die Antriebseinheit setzt sich aus einem Antriebsmotor 10, einem Zahnriemen 11, einer Antriebswelle 12 und einer Kupplung 13 zusammen. Der Gießring 1 ist mit drei Kreisringnuten 2 versehen, die unterschiedliche Durchmesser haben und konzentrisch zueinander angeordnet sind. Wie in der vergrößerten Darstellung des Gießringquerschnitts 14 zu erkennen ist, weisen die drei Kreisringnuten 2 unterschiedliche Querschnittsöffnungen auf. Jeder dieser Kreisringnuten 2 ist eine Rundlochdüse mit einem entsprechenden Innendurchmesser zugeordnet, so daß endabmessungsnahe Metalldrähte mit drei unterschiedlichen Durchmessern im Bereich zwischen 1,5 und 3 mm hergestellt werden können.
Wie in Fig. 2 ferner zu erkennen ist, ist der Tiegel 3 an seiner Mantelfläche mit einer Heizeinrichtung in Form einer Induktionsspule 15 versehen, mittels der reines Metall oder eine Metallegierung erschmolzen und überhitzt wird. Die Metall­ schmelze 4 wird als stabiler zylindrischer Freistrahl 7 mit einem vorgebbaren Auspreßdruck einer der Kreisringnuten 2 kontinuierlich zugeführt. In der Nut 2 wird die zum Draht 16 erstarrende Schmelze geführt, stabilisiert und abgeschreckt, während sich die Geometrie der Drahtoberseite durch den Einfluß der Oberflächenspannung der Schmelze ausbildet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist mit einem Sensor 17 zur Erfassung der Umfangsgeschwindigkeit der rotierenden Kreis­ ringnut 2 und mit einer Sensoreinrichtung (nicht gezeigt) zur Erfassung der Tangentialgeschwindigkeit des in der Kreisringnut 2 auftreffenden Schmelzstrahls 7 ausgestattet. Der Sensor 17 und die die Tangentialgeschwindigkeit des Schmelzstrahls 7 erfassende Sensoreinrichtung sind mit einer automatischen Reglungseinrichtung (nicht gezeigt) und einer Steuereinrichtung (nicht gezeigt) gekoppelt, welche die Geschwindigkeit der Kreisringnut 2 und die Tangentialgeschwindigkeit des Schmelz­ strahls 7 derart steuern, daß das Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten im wesentlichen gleich 1 ist.
Zur Verbesserung der Durchmessertoleranz und der Oberflächen­ qualität sowie zur Erzielung eines homogeneren Gefüges ist eine Andrückeinrichtung 18 mit einer Oberrolle vorgesehen, mit der die freierstarrende Drahtoberfläche glattgewalzt wird. Die Andruckkraft der Oberrolle ist einstellbar. Zur Erzielung definierter Durchmessertoleranzen und hoher Oberflächengüten sind nur noch wenige zusätzliche Dressierstiche erforderlich.
Neben dem Geschwindigkeitsverhältnis zwischen der Umfangs­ geschwindigkeit der Kreisringnut 2 und der Tangential­ geschwindigkeit des Freistrahls 7 sind die wichtigsten Prozeßparameter der Einstrahlwinkel α des Freistrahls 7 sowie der Auspreßdruck der Metallschmelze 4.
In den Fig. 3 und 4 ist die Zuführung der Schmelze in die rotierende Kreisringnut detaillierter dargestellt. Der aus der Rundlochdüse austretende zylindrische Freistrahl 7 weist in bezug auf die Kreisringnut einen definierten, einstellbaren Einstrahlwinkel α auf. Dementsprechend setzt sich die Geschwindigkeit vs des Freistrahls 7 aus einer senkrecht auf die Kreisringnut gerichteten Geschwindigkeitskomponente vr und einer tangentialen Geschwindigkeitskomponente vt zusammen.
Durch Einstellung des Auspreßdrucks läßt sich die Strahl­ geschwindigkeit vs an die Umfangsgeschwindigkeit vNut der rotierenden Kreisringnut anpassen.
In Abhängigkeit von dem Geschwindigkeitsverhältnis β = vNut/vt ergibt sich eine charakteristische Schmelzpoolgeometrie, die in den Fig. 5a) bis 5d) schematisch dargestellt ist.
Bei stillstehender Kreisringnut (vNut = 0), d. h. für β = 0, ergibt sich der in Fig. 5a) dargestellte Schmelzpool 8. Da der Freistrahl mit einem Einstrahlwinkel α auf die stillstehende Kreisringnut trifft, bildet sich ein in Richtung der Düse anwachsender Schmelzpool, der nach einer Zeit t2 teilweise entlang der Kreisringnut in Richtung der Düse fließt.
Rotiert die Kreisringnut, und ist der Auspreßdruck so eingestellt, daß β = 1 ist, so ergibt sich der in Fig. 5b) dargestellte Schmelzpool 8, der zu einer optimalen Drahtqualität mit geringen Durchmessertoleranzen führt.
Wird dagegen zwischen Schmelzpool und Kreisringnut eine Relativgeschwindigkeit zugelassen, indem die Umfangs­ geschwindigkeit der Kreisringnut kleiner oder größer als die Tangentialgeschwindigkeit des Freistrahls ist, so ergibt sich bei β < 1 die in Fig. 5c) und bei β < 1 die in Fig. 5d) dargestellte Schmelzpoolgeometrie, die jeweils zu einer verminderten Drahtqualität mit relativ großen Durchmesser­ toleranzen führt. Bei β < 1 ergeben sich im Schmelzpool durch Stauung hervorgerufene Scherkräfte, während sich bei β < 1 im Schmelzpool durch Beschleunigung der zugeführten Schmelze hervorgerufene Scherkräfte einstellen.
Die Erfindung ist in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt. So können beispielsweise eine oder mehrere Kreisringnuten auch auf einer zylindrischen Mantelfläche sich gegeneinander drehender Trommeln bzw. Walzenoberflächen angeordnet sein. In diesem Fall wird der Schmelzstrahl von der Nut aufgenommen, zwangsgeführt, und erstarrt zum Draht infolge der beidseitigen Abkühlung durch Wärmeübergang und Wärmeleitung.

Claims (16)

1. Verfahren zum kontinuierlichen Gießen von Drähten mittels einer rotierenden Kreisringnut, bei dem eine Metallschmelze (4) mittels einer Düse (6) kontinuierlich als Freistrahl (7) der rotierenden Kreisringnut (2) zugeführt wird, wobei der Freistrahl (7) gegenüber der Normalen in bezug auf die Kreisringnut um einen Einstrahlwinkel (α) geneigt ist und die Prozeßparameter des Verfahrens so aufeinander eingestellt werden, daß die Tangentialgeschwindigkeit (vt) des Freistrahls (7) im wesentlichen gleich der Geschwindigkeit (vNut) der rotierenden Kreisringnut (2) ist, dadurch gekennzeichnet, daß die rotierende Kreisringnut (2) an der Oberseite eines waagerecht rotierenden Körpers (9) ausgebildet ist.
2. Verfahren zum kontinuierlichen Gießen von Drähten mittels einer rotierenden Kreisringnut, bei dem eine Metallschmelze (4) mittels einer Düse (6) kontinuierlich als Freistrahl (7) der rotierenden Kreisringnut (2) zugeführt wird, wobei der Freistrahl (7) gegenüber der Normalen in bezug auf die Kreisringnut um einen Einstrahlwinkel (α) geneigt ist und die Prozeßparameter des Verfahrens so aufeinander eingestellt werden, daß die Tangentialgeschwindigkeit (vt) des Freistrahls (7) im wesentlichen gleich der Geschwindigkeit (vNut) der rotierenden Kreisringnut (2) ist, dadurch gekennzeichnet, daß die rotierende Kreisringnut (2) an der Oberseite eines gegenüber der Waagerechten geneigten Rades ausgebildet ist, wobei der Neigungswinkel des Rades 30° bis 65° gegenüber der Waagerechten beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Prozeßparameter die Geschwindigkeit der rotierenden Kreisringnut (2), der Einstrahlwinkel (α) des Freistrahls (7), der Auspreßdruck der Metallschmelze (4) aus der Düse (6) und/oder die Temperatur der als Freistrahl (7) austretenden Metallschmelze aufeinander eingestellt werden.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Düse eine Rundlochdüse, (6) und als rotierende Kreisringnut (2) eine im Querschnitt halbkreisförmige Kreisringnut verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der Rundlochdüse (6) und der Querschnittsdurchmesser der Kreisringnut (2) 0,5 bis 4 mm betragen.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der Rundlochdüse (6) und der Querschnittsdurchmesser der Kreisringnut (2) 1 bis 3 mm betragen.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschmelze (4) unter Schutzgasatmosphäre erzeugt wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der rotierenden Kreisringnut (2) zwischen 0,3 und 2 m/s liegt.
9. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Geschwindigkeit der rotierenden Kreisringnut (2) zwischen 0,5 und 1,5 m/s liegt.
10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Abkühlung des Drahtes (16) an dessen der Kreisringnut (2) zugewandten Seite mit Wärmeübergangskoeffizienten von 104 bis 105 W/m2K erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Draht an seiner Unterseite mit einer Abkühlrate von bis zu 1,2 × 103 K/s und an seiner Oberseite mit einer Abkühlrate von bis zu 2 × 102 K/s abgekühlt wird.
12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der zu einem Draht (16) erstarrenden Metallschmelze in der Kreisringnut (2) mittels einer Walzeinrichtung (18) geglättet wird.
13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Kreisringnuten mit jeweils einer zugeordneten Düseneinrichtung vorgesehen werden, wobei die Düseneinrichtungen gemeinsam über einen Tundish mit Metallschmelze versorgt werden.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, umfassend:
eine um eine vertikal ausgerichtete Drehachse rotierende Kreisringnut (2),
eine auf die rotierende Kreisringnut (2) gerichtete Düse (6) zum kontinuierlichen Zuführen einer Metallschmelze (4) in Form eines Freistrahls (7),
eine die Geschwindigkeit der rotierenden Kreisringnut (2) erfassende Sensoreinrichtung (17),
eine die Tangentialgeschwindigkeit des in der Kreisringnut (2) auftreffenden Freistrahls (7) erfassende Sensoreinrichtung, und
eine Steuereinrichtung, mittels der die Geschwindigkeit der Kreisringnut (2) und die Tangentialgeschwindigkeit des Freistrahls (7) einstellbar sind, derart, daß das Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten im wesentlichen gleich 1 ist.
15. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, umfassend:
eine Kreisringnut, welche um eine gegenüber der Vertikalen um einen definierten Winkel von 30° bis 65° geneigte Drehachse rotiert,
eine auf die rotierende Kreisringnut (2) gerichtete Düse (6) zum kontinuierlichen Zuführen einer Metallschmelze (4) in Form eines Freistrahls (7),
eine die Geschwindigkeit der rotierenden Kreisringnut (2) erfassende Sensoreinrichtung (17),
eine die Tangentialgeschwindigkeit des in der Kreisringnut (2) auftreffenden Freistrahls (7) erfassende Sensoreinrichtung, und
eine Steuereinrichtung, mittels der die Geschwindigkeit der Kreisringnut (2) und die Tangentialgeschwindigkeit des Freistrahls (7) einstellbar sind, derart, daß das Verhältnis der beiden Geschwindigkeiten im wesentlichen gleich 1 ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtungen und die Steuereinrichtung mit einer automatischen Reglungseinrichtung gekoppelt sind.
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