DE19756536A1 - Verfahren zum Polieren von scheibenförmigen Werkstücken und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Polieren von scheibenförmigen Werkstücken und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Polieren von schei
benförmigen Werkstücken, insbesondere die Einseitenpolitur von
Halbleiterscheiben. Gegenstand der Erfindung ist auch eine
Vorrichtung, die zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist.
Bei der Einseitenpolitur von Halbleiterscheiben sind die Halb
leiterscheiben mit ihren Rückseiten auf Trägerplatten fixiert.
Die Vorderseiten der Halbleiterscheiben werden poliert, indem
mehrere Trägerplatten von Poliertöpfen einer Poliermaschine
gegen einen Polierteller gedrückt werden, der mit einem Po
liertuch bespannt ist. Der Polierteller und die Trägerplatten
drehen sich während der Politur. Üblicherweise übergibt ein
Manipulator vor einer Politur die mit den fixierten Halblei
terscheiben belegten Trägerplatten an die Poliertöpfe und
nimmt sie nach der Politur wieder auf. Die Übergabe der Trä
gerplatten erfolgt dabei sequentiell. Die Poliertöpfe sind in
einem Polierteller-Überbau zusammengefaßt, und der Poliertel
ler und der Polierteller-Überbau sind auf einem gemeinsamen
Maschinengestell abgestützt.
Mit dem beschriebenen Verfahren und dem Einsatz der beschrie
benen Poliermaschinen läßt sich das Ziel, Halbleiterscheiben
mit glatten und ebenen Vorderseiten zu erhalten, nur bis zu
einem gewissen Grad erreichen.
Es wird daher ein modifiziertes Polierverfahren und eine Vor
richtung zu dessen Durchführung vorgeschlagen, bei dem Nach
teile vermieden werden, die bekannten Polierverfahren und Po
liermaschinen anhaften.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Polieren von
scheibenförmigen Gegenständen, insbesondere Halbleiterschei
ben, die auf Trägerplatten fixiert sind, wobei die Trägerplat
ten von Poliertöpfen gegen einen mit einem Poliertuch bespann
ten Polierteller gedrückt werden, und die Poliertöpfe in einem
Polierteller-Überbau untergebracht sind. Das Verfahren ist da
durch gekennzeichnet, daß die Trägerplatten nach einer Politur
durch Hebeeinrichtungen in den Poliertöpfen gleichzeitig vom
Polierteller gehoben werden, und der Polierteller-Überbau mit
den Trägerplatten entlang einer Linearführung über einer Po
lierstraße verschoben wird.
Das Verfahren zeichnet sich insbesondere dadurch aus, daß die
Werkstücke durch zeitgleiches Manipulieren der Trägerplatten
eine absolute Gleichbehandlung erfahren. Dadurch streuen bei
spielsweise die Werte der Ebenheit der polierten Scheibensei
ten weniger.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet ist, daß in
den Poliertöpfen Hebeeinrichtungen vorgesehen sind, mit denen
die Trägerplatten gleichzeitig vom Polierteller gehoben werden
können, und der Polierteller-Überbau mit den Trägerplatten
entlang einer Linearführung über einer Polierstraße verschoben
werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Figuren eingehender
beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Vorrichtung
in perspektivischer Ansicht.
Fig. 2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform eines Poliertop
fes in Schnittdarstellung.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 umfaßt ein Gestell, das als Li
nearführung 1 ausgebildet ist. Entlang der Linearführung kann
ein Polierteller-Überbau 2, nachfolgend Portal genannt, ver
schoben werden. Das Portal wird von der Linearführung abge
stützt und befindet sich über einer Polierstraße 3, die von
mindestens einer Aufnahmestation 4 für Trägerplatten und min
destens einem Polierteller 5 gebildet wird. Besonders bevor
zugt ist, daß der Polierteller und das Portal thermisch und
schwingungstechnisch voneinander entkoppelt sind. Zwischen dem
Polierteller und dem Portal sollte keine maschinenbauliche
Verbindung existieren. Bei der dargestellten Vorrichtung ist
dies dadurch realisiert, daß die Linearfürung 1 nur das Portal
2 und nicht den Polierteller 5 abstützt. Der Vorteil dieser
Bauweise ist, daß vom Portal erzeugte Wärme und Schwingungen,
die sich nachteilig auf das Ergebnis der Politur der Halblei
terscheiben auswirken, kaum auf den Polierteller übertragen
werden können.
Die Linearführung kann auch mehrere Portale tragen. Ebenso
kann die Polierstraße mehrere Polierteller und mehrere Aufnah
mestationen für Trägerplatten aufweisen, wobei diese für un
terschiedliche Funktionen ausgelegt sein können. Die Polier
teller können beispielsweise an der Art der dort durchgeführ
ten Politur und der dabei verwendeten Poliertücher und Polier
mittel unterschieden werden. Die Aufnahmestationen können aus
gelegt sein, um eine Ablage für die Trägerplatten bereitzu
stellen. Sie können auch eine darüber hinausgehende Funktion
als Behandlungsstation besitzen, in der die Halbleiterscheiben
mit einer Flüssigkeit in Kontakt gebracht werden. In diesem
Fall ist es zweckmäßig, sie als Wannen auszubilden, die mit
der Flüssigkeit befüllbar sind. Bei der Flüssigkeit kann es
sich um Wasser oder um eine Reinigungsflüssigkeit oder um eine
Flüssigkeit handeln, die chemisch wirksame Substanzen, bei
spielsweise Substanzen zum Lösen der Verbindung der Halblei
terscheiben zu den Trägerplatten oder zum Ätzen oder chemi
schen Verändern der Oberflächen der Halbleiterscheiben, bei
spielsweise Hydrophilieren der Oberflächen, enthält.
Besonders bevorzugt ist, daß die Linearführung und die Polier
straße ohne besonderen Aufwand verlängert und gegebenenfalls
weitere Portale, Polierteller und Aufnahmestationen hinzuge
fügt werden können. Eine solche modulare Erweiterbarkeit und
der einfache Zugang zur Polierstraße mit der damit verbundenen
Möglichkeit, vorhandene Polierteller und Aufnahmestationen
rasch durch Weiterentwicklungen zu ersetzen, verleihen der
Vorrichtung besondere Flexibilität und Zukunftssicherheit.
Die Aufnahmestation 4a der in Fig. 1 dargestellten Ausführungs
form dient als Ladestation, von der die vorbereiteten Träger
platten 6 gehoben werden. Gegebenenfalls muß das Portal 2a zu
nächst in eine Position über der Aufnahmestation 4a verschoben
werden. Hebeeinrichtungen in den Poliertöpfen des Portals er
möglichen dann, daß die bereitgestellten Trägerplatten gleich
zeitig aus der Aufnahmestation gehoben, und die darauf fixier
ten Halbleiterscheiben einer Politur zugeführt werden können.
Für die Politur ist ein erster Polierteller 5a in der Polier
straße bereitgestellt, auf dem eine Abtragspolitur ("rough po
lishing") durchgeführt wird. Das Portal 2a wird deshalb mit
den Trägerplatten entlang der Linearfürung verschoben, bis es
eine Position über dem Polierteller 5a erreicht hat. Die Poli
tur der Halbleiterscheiben erfolgt dann in üblicher Weise, in
dem die Trägerplatten von den Poliertöpfen gegen die mit einem
Poliertuch bespannte Oberfläche des Poliertellers gedrückt
werden. Nach der Politur werden die Trägerplatten durch die
Hebeeinrichtungen in den Poliertöpfen gleichzeitig vom Polier
teller gehoben. Dies ist von besonderem Vorteil, weil dadurch
eine Gleichbehandlung der Halbleiterscheiben erzielt wird und
vermieden wird, daß das Poliermittel unterschiedlich lange auf
die Halbleiterscheiben einwirken kann. Letzteres kann die Qua
lität des Polierergebnisses erheblich herabsetzen.
Die Polierstraße gemäß Fig. 1 umfaßt eine weitere Aufnahmesta
tion 4b für Trägerplatten, die funktionell als Behandlungssta
tion ausgelegt ist. Die abgelegten Trägerplatten können darin
mit einer Flüssigkeit, beispielsweise mit einem Reinigungsmit
tel oder mit einem Ätzmittel, in Kontakt gebracht werden, das
die Halbleiterscheiben von Poliermittelresten oder Abrieb rei
nigt, oder auf die Halbleiterscheiben chemisch einwirkt. Das
Portal 2a wird von seiner Position über dem Polierteller 5a
mit den Trägerplatten entlang der Linearführung in eine Posi
tion über der Aufnahmestation 4b verschoben. Die Trägerplatten
werden danach wieder gleichzeitig in die Aufnahmestation
abgelegt.
Die Polierstraße 3 umfaßt darüber hinaus zwei weitere Polier
teller 5b und 5c und eine weitere Aufnahmestation 4c für Trä
gerplatten. Auf den Poliertellern 5b und 5c ist eine Zwischen
politur ("intermediate polishing") und eine Schleierfrei-Poli
tur ("final polishing") der Halbleiterscheiben vorgesehen
sein. Der Transport der Trägerplatten erfolgt mit Hilfe eines
weiteren Portals 2b. Die Trägerplatten werden durch Hebeein
richtungen der im Portal 2b untergebrachten Poliertöpfe zu
nächst gleichzeitig aus der Aufnahmestation 4b gehoben. An
schließend wird das Portal 2b mit den Trägerplatten bis zu ei
ner Position über dem Polierteller 5b verschoben. Nach der
folgenden Zwischenpolitur der Halbleiterscheiben werden die
Trägerplatten 6 wieder vom Polierteller 5b gehoben und in eine
Position über dem Polierteller 5c transportiert. Nach der fol
genden Schleierfrei-Politur werden die Trägerplatten 6 gleich
zeitig vom Polierteller 5c gehoben, und das Portal 2b mit den
Trägerplatten in eine Position über der Aufnahmestation 4c
verschoben. Anschließend werden die Trägerplatten in die Auf
nahmestation abgelegt. Die Aufnahmestation 4c ist zweckmäßi
gerweise als Entladestation ausgeführt, in der die Halbleiter
scheiben beispielsweise mit einer Flüssigkeit gereinigt und
bis zum Weitertransport der Trägerplatten gelagert werden kön
nen. Selbstverständlich ist es auch möglich, die Vorrichtung
so zu betreiben, daß mehrere zur Verfügung stehende Poliertel
ler-Überbauten gleichzeitig über der Polierstraße verschoben
werden.
In Fig. 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform eines Polier
topfes ("polishing head") dargestellt. Die Funktionen der
wichtigsten Merkmale des Poliertopfes sind in der deutschen
Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen P 196 51 761.3 eingehend
beschrieben. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
ist hervorzuheben, daß der Poliertopf 7 zusammen mit weiteren
Poliertöpfen im Portal 2 untergebracht ist und über eine Hebe
einrichtung 8 verfügt. Die Hebeeinrichtung ist als Vakuumwerk
zeug ausgebildet, das durch Anlegen eines Vakuums V eine Trä
gerplatte 6 ansaugt. Erfindungsgemäß werden nach einer Politur
mehrere Trägerplatten gleichzeitig aufgenommen, und das Portal
mit den Trägerplatten entlang der Linearführung verschoben.
Claims (11)
1. Verfahren zum Polieren von scheibenförmigen Gegenständen,
insbesondere Halbleiterscheiben, die auf Trägerplatten fixiert
sind, wobei die Trägerplatten von Poliertöpfen gegen einen mit
einem Poliertuch bespannten Polierteller gedrückt werden, und
die Poliertöpfe in einem Polierteller-Überbau untergebracht
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerplatten nach einer
Politur durch Hebeeinrichtungen in den Poliertöpfen gleichzei
tig vom Polierteller gehoben werden, und der Polierteller-
Überbau mit den Trägerplatten entlang einer Linearführung über
einer Polierstraße verschoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Polierteller-Überbau mit den Trägerplatten verschoben wird,
bis er sich über einem weiteren Polierteller befindet, auf dem
die scheibenförmigen Werkstücke poliert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Polierteller-Überbau mit den Trägerplatten verschoben wird,
bis er sich über einer Aufnahmestation befindet, in die die
Trägerplatten gleichzeitig abgelegt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
scheibenförmigen Gegenstände in der Aufnahmestation mit einer
Flüssigkeit behandelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Trägerplatten durch die Hebeeinrichtungen in
den Poliertöpfen gleichzeitig aus der Aufnahmestation gehoben
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens zwei Polierteller-Überbauten zur Ver
fügung gestellt werden, die nacheinander oder gleichzeitig mit
den Trägerplatten über der Polierstraße verschoben werden.
7. Vorrichtung zum Polieren von scheibenförmigen Gegenständen,
die auf Trägerplatten fixiert sind, wobei die Trägerplatten
durch Poliertöpfe gegen einen mit einem Poliertuch bespannten
Polierteller gedrückt werden, und die Poliertöpfe in einem Po
lierteller-Überbau untergebracht sind, der über dem Poliertel
ler angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in den Polier
töpfen Hebeeinrichtungen vorgesehen sind, mit denen die Trä
gerplatten gleichzeitig vom Polierteller gehoben werden kön
nen, und der Polierteller-Überbau mit den Trägerplatten ent
lang einer Linearführung über einer Polierstraße verschoben
werden kann.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Polierteller und der Polierteller-Überbau thermisch und
schwingungstechnisch voneinander entkoppelt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Polierstraße den Polierteller, gegebe
nenfalls weitere Polierteller und mindestens eine Aufnahmesta
tion für Trägerplatten umfaßt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Linearführung und die Polierstraße modu
lar erweiterbar sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens zwei Polierteller-Überbauten vor
gesehen sind, die entlang der Linearführung verschoben werden
können.
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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Owner name: WACKER SILTRONIC AG, 84489 BURGHAUSEN, DE |
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