DE19756443C1 - Trennkolben für ein Schwingungsdämpfungssystem - Google Patents
Trennkolben für ein SchwingungsdämpfungssystemInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Trennkolben für ein Schwingungsdämp
fungssystem, insbesondere hydropneumatische Schwingungsdämpfer oder
selbstpumpende Niveauregelungseinrichtungen, mit einem teilweise mit Dämp
fungsflüssigkeit und teilweise mit Druckgas gefülltem Zylinder und einen im Zy
linder angeordneten, den Druckgasraum vom Flüssigkeitsraum abteilenden und
über eine Dichtung abdichtenden Trennkolben, dabei ist der Trennkolben mittels
einer Führung im Zylinder geführt.
Es sind bereits Trennkolben für hydropneumatische Stoßdämpfer bekannt (z. B.
DE-PS 32 31 135), bei denen das zwischen dem Druckgasraum und dem Flüs
sigkeitsraum befindliche Trennorgan als Schwimmkolben ausgebildet ist, der zur
Beruhigung des Flüssigkeitsspiegels während der Dämpferarbeit dienen soll. Der
Druckgasraum ist im Nachbarbereich des mit Dämpfungsflüssigkeit gefüllten un
teren Arbeitsraum angeordnet und dient im wesentlichen zur Abstützung der
Druckstufe. Als Trennelement wird der Trennkolben verwendet. In der Zugstufe
eines Schwingungsdämpfungssystems erhöht sich der Druck im oberen Arbeits
raum, abhängig vom jeweils vorherrschenden Volumenstrom am voreingestellten
Zugventil des Dämpfungskolbens, während sich in der Druckstufe der Druck im
oberen Arbeitsraum, abhängig vom jeweils vorherrschenden Volumenstrom am
voreingestellten Druckstufenventil des Dämpfungskolbens entsprechend verrin
gert. Der absolute Druck am Trennkolben zur Seite des Gasraumes als auch zur
Seite des Flüssigkeitsraumes hin ist demgegenüber nahezu gleich. Schwingungs
dämpfer mit diesem Wirkprinzip sind als klassische Einrohr-Gasdruckdämpfer be
kannt.
Nachteilig ist bei diesen bekannten Einrohr-Gasdruckdämpfern, daß der Trennkol
ben nur für bestimmte Dämpfungskolben/Kolbenstangen-Durchmesserkombina
tionen eingesetzt werden kann. Eine solche, bekannterweise ausreichend dimen
sionierte Durchmesserkombination, ist beispielsweise die Größe von 36 mm
Durchmesser des Dämpfungskolbens in Verbindung mit einem Durchmesser von
11 mm bei Kolbenstangen, mit der ausreichende Lebensdauer/Ver
schleißfestigkeit über ein weites Temperaturspektrum erzielt wird.
Mit ungünstigeren Durchmesserkombinationen, insbesondere mit größeren
Durchmessern bei Kolbenstangen und bei Beibehaltung der bisherigen Durchmes
ser der Dämpfungskolben kann das im Trennkolben eingesetzte Dichtelement
nicht mehr in ausreichendem Maße die Dämpfungsflüssigkeit zum Druckgasraum
hin abdichten. In der Regel ist eine unzulässig hohe Menge von Dämpfungsflüs
sigkeit im Gasraum feststellbar, verbunden mit einer absoluten Positionsänderung
des Trennkolbens in Richtung des Dämpfungskolbens, was bei ungünstigen geo
metrischen Eckdaten des Schwingungsdämpfers zum Totalausfall führt, bei
spielsweise durch permanentes Aufsetzen des Dämpfungskolbens auf den Trenn
kolben bei kleiner Ausreserve. Mithin reduziert sich die Lebensdauererwartung
des Schwingungsdämpfers erheblich.
Es sind des weiteren Trennkolben bekannt (z. B. DE-GM 75 10 084), bei denen
zwischen zwei Führungen eine Dichtung angeordnet ist. Zwischen der einen Füh
rung und der Dichtung ist eine zum Arbeitsraum offene Kammer vorgesehen,
während zwischen der anderen Führung und der Dichtung eine zum Ausgleichs
raum hin offene zweite Kammer vorgesehen ist. Dämpfungsmittel, welches an
der Dichtung vorbei strömt, gelangt somit in den mit Gas gefüllten Arbeitsraum,
denn durch die offene Verbindung der zweiten Kammer zum Ausgleichsraum
kann dieses Dämpfungsmittel nicht zurückgehalten werden.
Es sind auch bereits Trennkolben mit gekammerten Dichtungen (z. B. DE-AS 11 32 767)
bekannt, wobei der Trennkolben mit radialen Kanälen zur Entlastung seines an
der Innenwand des Arbeitszylinders anliegenden Dichtungsringes versehen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein einfaches und kostengünstiges Schwingungs
dämpfungssystem zu realisieren, welches auch bei ungünstigen Durchmesser
kombinationen eine ausreichende Lebensdauer über ein breites Temperaturband
aufweist. Darüber hinaus soll das Ansprechverhalten bei kleinen Anregungsampli
tuden im Radeigenfrequenzbereich verbessert werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Trennkol
ben zwischen der sich in einer Kammer befindlichen Dichtung und der dem
Druckgasraum zugewandten Stirnseite mit einer weiteren Führung versehen ist,
wobei im Bereich zwischen der Dichtung und der weiteren Führung eine weitere,
gegenüber der Innenwandung des Zylinders offene Kammer angeordnet ist, und
die Dichtung je nach Bewegungsrichtung des Trennkolbens ihre Querschnittsform
derart verändert, daß über eine Pumpwirkung Dämpfungsflüssigkeit aus dem
Flüssigkeitsraum in die weitere Kammer gefördert, oder aus dieser wieder in den
Flüssigkeitsraum zurückbefördert wird.
Bei dieser Ausbildung ist von Vorteil, daß die konsequente Trennung zwischen
Führungs- und Dichtungsaufgaben am Trennkolben vorgenommen wird. Die Füh
rungsaufgaben übernehmen die Führungen, während die Dichtungsaufgabe der
Dichtung zukommt. Hierbei kann die Dichtung gezielt ausgelegt werden. Darüber
hinaus ist es von Vorteil, daß die Dämpfungsflüssigkeit unmittelbar am Trennkol
ben auf der dem Druckgasraum zugewandten Seite in der offenen Kammer auf
gefangen wird. Die Dämpfungsflüssigkeit verbleibt in dieser zusätzlich geschaffe
nen offen. Kammer und wird wieder teilweise in den Flüssigkeitsraum zurück
befördert, wobei sich diese Rückförderungswirkung daraus erklärt, daß zwischen
dem Druckgasraum und dem Flüssigkeitsraum keine Druckdifferenz vorhanden
ist, so daß sich die Flüssigkeit durch die Pumpwirkung (Schleppströmung) an der
Dichtung sowohl in die neu geschaffene Kammer, als auch wieder zurück in den
Flüssigkeitsraum bewegt.
Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß als Kammer eine Ringnut im Au
ßenumfang des Trennkolbens vorgesehen ist. Hierbei läßt sich die offene Kam
mer fertigungstechnisch einfach in die Außenwandung des Trennkolbens einbrin
gen wobei die Herstellung dieser Kammer sowohl spanend wie auch spanlos
erfolgen kann.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß mindestens eine der Führungen als
ringförmiges Element ausgebildet ist. Mit Vorteil läßt sich dabei die Führung min
destens teilweise aus einem, mit günstigen Reibeigenschaften versehenen Mate
rial herstellen. Als Material mit einer günstigen Reibeigenschaft bietet sich Teflon
an.
Um zwischen der Führung und der Dichtung einem Druckabbau entgegenzuwir
ken ist vorgesehen, daß die Dichtung direkt mit Dämpfungsflüssigkeit beauf
schlagt ist. Mit Vorteil sieht dabei der Trennkolben eine Ausnehmung vor, über
die die Beaufschlagung der Dichtung mit Dämpfungsflüssigkeit erfolgt.
Eine fertigungstechnisch einfache Ausführungsform ist gewährleistet, wenn zwi
schen der Dichtung und der dem Gasraum zugewandten Führung des Trennkol
bens verbleibende Hohlraum als Kammer ausgebildet wird.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen sche
matisch dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 ein Beispiel eines Schwingungsdämpfungssystems im Schnitt;
Fig. 2 als Einzelheit einen Trennkolben schematisch dargestellt;
Fig. 3 eine mögliche Ausführungsform eines Trennkolbens.
Das in Fig. 1 dargestellte Schwingungsdämpfungssystem ist als Einrohr-Gas
druckdämpfer ausgebildet und besteht im wesentlichen aus dem Arbeitszylin
der 9, in dem ein Dämpfungskolben 10 mit Dämpfungsventilen bestückt ist und
den Arbeitszylinder in einen oberen 11 und unteren Flüssigkeitsraum 2 unterteilt.
Der Dämpfungskolben 10 ist mit der Kolbenstange 12 verbunden. An den unte
ren Flüssigkeitsraum 2 grenzt ein Druckgasraum 5 an, wobei der Druckgasraum 5
gegenüber dem Flüssigkeitsraum 2 über einen Trennkolben 1 abgedichtet und
abgetrennt ist.
In der Fig. 2 ist ein Trennkolben 1 schematisch dargestellt, wobei der Trennkol
ben 1 in jedem Stirnbereich mit einer Führung 3 bzw. einer weiteren Führung 7
versehen ist. Zwischen diesen beiden Führungen 3 und 7 befindet sich eine
Dichtung 4, die über eine Ausnehmung 8 von der Dämpfungsflüssigkeit des
Flüssigkeitsraumes 2 beaufschlagt werden kann. Zwischen der Dichtung 4 und
der weiteren Führung 7 befindet sich eine offene Kammer 6, in der aus dem
Flüssigkeitsraum 2 austretende Dämpfungsflüssigkeit gesammelt und über die
Dichtung 4 wieder in den Flüssigkeitsraum 2 zurückbefördert werden kann.
Die Führung 3 und die weitere Führung 7 können aus einem reibungsarmen Ma
terial wie z. B. Teflon hergestellt werden, so daß sie als Laufpartner zum Ar
beitszylinder 9 ausgeführt sind. Damit läßt sich gleichzeitig die Vorspannung der
Dichtung 4 reduzieren (unter Beibehaltung eines ausreichenden Dichtungsgrades
über die Lebensdauer). Dabei ist über die Ausnehmung 8 vorgesehen, daß der
Systemdruck an der Dichtung 4 drosselfrei anliegen kann. Das drosselfreie Anlie
gen des Systemdruckes an der Dichtung 4 hat zur Folge, daß ein verbessertes
Ansprechverhalten des Schwingungsdämpfungssystems im Fahrbetrieb erreicht
werden kann, insbesondere bei kleinen Schwingungsamplituden und Anregungs
frequenzen im Radfrequenzbereich.
In Fig. 3 ist eine mögliche Ausführungsform eines Trennkolbens 1 dargestellt, bei
dem die Führung 3 und die weitere Führung 7 als ringförmige Elemente im
Trennkolben 1 aufgenommen werden. Die Dichtung 4 befindet sich in einer
Kammer und verändert ihre Querschnittsform je nach Bewegungsrichtung des
Trennkolbens 1 (gestrichelt dargestellt), so daß über die Pumpwirkung Dämp
fungsflüssigkeit aus dem Flüssigkeitsraum 2 in die Kammer 6 gefördert wird,
wobei in umgekehrter Richtung diese Dämpfungsflüssigkeit aus der Kammer 6
wieder in den Flüssigkeitsraum 2 zurückbefördert wird. Dies ist damit zu erklären,
daß zwischen dem Flüssigkeitsraum 2 und dem Druckgasraum 5 ein gleicher
Druck herrscht. Die Kammer 6 läßt sich dabei problemlos als Ringnut in den
Trennkolben 1 einarbeiten.
1
Trennkolben
2
Flüssigkeitsraum
3
Führung
4
Dichtung
5
Druckgasraum
6
Kammer
7
weitere Führung
8
Ausnehmung
9
Arbeitszylinder
10
Dämpfungskolben
11
oberer Flüssigkeitsraum
12
Kolbenstange
Claims (8)
1. Trennkolben für ein Schwingungsdämpfungssystem, insbesondere hydro
pneumatische Schwingungsdämpfer oder selbstpumpende Niveauregeleinrich
tungen, mit einem teilweise mit Dämpfungsflüssigkeit und teilweise mit
Druckgas gefüllten Zylinder und einen im Zylinder angeordneten, den Druck
gasraum vom Flüssigkeitsraum abteilenden und über eine Dichtung abdich
tenden Trennkolben, dabei ist der Trennkolben mittels einer Führung im Zy
linder geführt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trennkolben (1) zwischen der sich in einer Kammer befindlichen
Dichtung (4) und der dem Druckgasraum (5) zugewandten Stirnseite mit einer
weiteren Führung (7) versehen ist, wobei im Bereich zwischen der Dich
tung (4) und der weiteren Führung (7) eine weitere, gegenüber der Innen
wandung des Zylinders offene Kammer (6) angeordnet ist, und die Dich
tung (4) je nach Bewegungsrichtung des Trennkolbens (1) ihre Querschnitts
form derart verändert, daß über eine Pumpwirkung Dämpfungsflüssigkeit aus
dem Flüssigkeitsraum (2) in die weitere Kammer (6) gefördert, oder aus die
ser wieder in den Flüssigkeitsraum (2) zurückbefördert wird.
2. Trennkolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Kammer (6) eine Ringnut im Außenumfang des Trennkolbens (1) vor
gesehen ist.
3. Trennkolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Führungen (3, 7) als ringförmiges Element ausgebil
det ist.
4. Trennkolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Führung (3, 7) mindestens teilweise aus einem, mit günstigen Reibei
genschaften versehenen Material besteht.
5. Trennkolben nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Material Teflon vorgesehen ist.
6. Trennkolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtung (4) direkt mit Dämpfungsflüssigkeit beaufschlagt ist.
7. Trennkolben nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckbeaufschlagung der Dichtung (4) über eine Ausnehmung (8) im
Trennkolben (1) erfolgt.
8. Trennkolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kammer (6) der Dichtung (4) unmittelbar benachbart angeordnet ist.
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