DE19754619A1

DE19754619A1 - Erzeugnis aus einem porösen Träger, der von einem Kunststoff durchsetzt ist

Info

Publication number: DE19754619A1
Application number: DE19754619A
Authority: DE
Inventors: Maximilian Zaher
Original assignee: MZE ENGINEERING fur VERFAHREN
Current assignee: MZE ENGINEERING FUER VERFAHRENSTECHNIK GMBH, 26160
Priority date: 1997-12-09
Filing date: 1997-12-09
Publication date: 1999-06-24
Also published as: CA2314183C; EP1040228B1; JP2001526332A; WO1999029959A1; EP1040228A1; CA2314183A1; ES2190138T3; DE59807413D1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines folienartigen Erzeugnisses aus einem porösen Trägermaterial mit darin eingedrungenem Kunststoff, insbesondere Polyolefin.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Erzeugnis bereit zustellen, das in der Art einer Folie geeignet ist, in einfacher/ Weise auf Substrate aller Art, z. B. Holz, aufgebracht, insbe sondere verklebt zu werden. Das Erzeugnis soll z. B. auch als Tapete verwendbar sein oder auch als Ummantelung von Produkten aller Art. Dabei soll eine gute Verklebbarkeit des Erzeugnisses auf dem Substrat gegeben sein. Hat der Artikel, auf den das er findungsgemäße Erzeugnis aufgebracht werden soll, scharfe Kan ten, so soll durch die Beschichtung mit der erfindungsgemäßen Folie ein Abkanten erreichbar sein. Die erfindungsgemäße Folie soll sich für einen menschlichen Benutzer angenehm anfühlen (sog. "softtouch"). Sie soll eine hohe mechanische Stabilität, insbesondere hohe Spaltfestigkeit, aufweisen und in einfacher Weise weiterverarbeitbar sein. Insbesondere soll die erfindungs gemäße Folie als Ersatz für eine herkömmliche PVC-Folie dienen. Weiterhin soll das erfindungsgemäße Folienerzeugnis bei Herstel lung, Verarbeitung und ggf. der Entsorgung möglichst wenig um weltbelastend sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines solchen fo lienartigen Erzeugnisses sieht folgende Schritte vor:

- Auf einen porösen Träger wird ein Kunststoff, insbesondere Polyolefin aufgebracht, und
- durch Wärmeeinwirkung dringt der Kunststoff bzw. das Polyolefin in den porösen Träger.

Das vorstehend beschriebene Verfahren führt zu einem erfindungs gemäßen Folienerzeugnis der einfachsten Art. Es hat eine hohe Spaltfestigkeit und fühlt sich für einen menschlichen Benutzer angenehm an; die Folie hat eine weiche, fast textilartige Ober fläche.

Als Polyolefin sind insbesondere verwendbar Polystyrol, Polypro pylen und Polyethylen. Derartige Polyolefine werden nach dem Här ten leicht milchig. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist deshalb vorgesehen, daß auf den porösen Träger vor Aufbringung des Polyolefins eine sublimierbare Dispersionsfarbe aufgebracht wird. Wenn anschließend das Polyolefin auf den so mit Farbe bedruckten Träger aufgebracht wird, dringt das Poly olefin unter Wärmeeinwirkung in den porösen Träger und gleich zeitig oder später diffundiert die Farbe durch Wärmeeinwirkung im Polyolefin. Es entsteht insgesamt eine Folie, bei der der po röse Träger als "Gerüst" dient, in welches der Kunststoff, z. B. Polyolefin, homogen eingedrungen ist, also die porösen Lücken auffüllt. Eine solche Folie läßt sich in einfacher Weise auf ein Substrat, z. B. Holz, aufkleben, da der poröse Träger (im Unter schied zu Polyolefinen) leicht verklebbar ist. Als poröser Trä ger kommt insbesondere in Betracht ein Papier, insbesondere ein 80 g Papier.

Nach Herstellen des Erzeugnisses in der vorstehend beschriebenen Weise kann das Polyolefin nachvernetzt werden, ohne daß das Er zeugnis die vorstehend geschilderten vorteilhaften Eigenschaften verliert.

Als poröser Träger kommen auch textilartige Materialien in Be tracht.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.

Die einzige Figur zeigt schematisch einen porösen Träger 10, ei ne darauf aufgetragene Dispersionsfarbe 12 und einen darauf auf gebrachten Polyolefinfilm 14 in einem Zustand während des Her stellungsverfahrens des Erzeugnisses.

Der poröse Träger 10 ist beim Ausführungsbeispiel ein Papier (80 g). Das Papier ist porös und flüssigkeitsdurchlässig. Es wird mit einer sublimierbaren Dispersionsfarbe bedruckt. Die Farbe kann homogen sein oder auch ein grafisches Motiv darstel len, also unter Verwendung verschiedener Farben eine Dekoration beinhalten. Das Papier als poröser Träger 10 kann in herkömmli cher Weise mit dem Farbstoffmotiv bedruckt werden.

Das bedruckte Papier wird auf eine als solche herkömmliche Pa pierbeschichtungsmaschine gespannt und es wird ein Polyolefin als Beschichtungsmaterial aufgetragen. Hierfür können bei der herkömmlichen Beschichtungsmaschine geheizte Zylinder dienen, z. B. bei Temperaturen von 200°C bis 260°C. Es handelt sich inso weit beim Aufbringen des Polyolefins auf das bedruckte Papier um eine Extrusionstechnik.

Gute Ergebnisse wurden erzielt durch Aufbringung von 50 g bis 500 g Polyolefin pro qm, optimal waren die Ergebnisse bei etwa 250 g/qm. Durch die Wärmeeinwirkung sickert das Polyolefin durch das Papier und durchdringt dieses homogen. Gleichzeitig diffun dieren aufgrund der Wärmeeinwirkung die Dispersionsfarbstoffe in allen Richtungen durch das Polyolefin. Hierfür werden Temperatu ren von 220°C bis 280°C, insbesondere etwa 260°C eingesetzt.

Nach dem Abkühlen entsteht ein weiches, hervorragend verarbeit bares Folienprodukt mit hoher Stabilität und insbesondere Spalt festigkeit. Ggf. kann eine Nachvernetzung des Polyolefins durch geführt werden. Das beim Bedrucken des Papiers erzeugte farbige Motiv geht beim vorstehend beschriebenen Prozeß nicht verloren, d. h. das Folienerzeugnis hat eine dem bedruckten Papier ent sprechende farbige Dekoration.

Claims

1. Verfahren zum Herstellen eines folienartigen Erzeugnisses mit folgenden Schritten:

- Auf einen porösen Träger (10) wird ein Kunststoff, insbesondere Polyolefin (14) aufgebracht, und
- durch Wärmeeinwirkung dringt der Kunststoff bzw. das Polyolefin in den porösen Träger.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf den porösen Träger (10) eine sublimierbare Dispersions farbe (12) aufgebracht wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als poröser Träger (10) ein Papier verwendet wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier mittels geheizter Zylinder mit dem Polyolefin beschichtet wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Diffusion der Dispersionsfarbe der Träger und das Polyolefin auf 220°C bis 280°C erwärmt werden.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß 50 g/m² bis 500 g/m² Polyolefin auf den porösen Träger (10) aufgebracht werden.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyolefin nach dem Eindringen in den porösen Träger und ggf. der Diffusion der Farbe einer Nachvernetzung un terzogen wird.

8. Folie auf einem porösen Träger (10), der von einem Kunst stoff, insbesondere einem Polyolefin, durchsetzt ist.

9. Folie nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Farbstoff im Kunststoff bzw. Polyolefin verteilt ist.

10. Verwendung einer Folie gemäß einem der Ansprüche 8 oder 9 bzw. eines Erzeugnisses das gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 hergestellt ist, zum Aufkleben auf einen Gegenstand.

11. Verwendung einer Folie gemäß Anspruch 9 als Tapete.

12. Verwendung einer Folie gemäß Anspruch 9 als Ummantelung eines Gegenstandes.